04.11.2014 Aufrufe

Elektronische Ersatzteilkataloge bei Dräger ... - Docware GmbH

Elektronische Ersatzteilkataloge bei Dräger ... - Docware GmbH

Elektronische Ersatzteilkataloge bei Dräger ... - Docware GmbH

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Schwerpunkt<br />

Effiziente Katalogerstellung<br />

<strong>Elektronische</strong> <strong>Ersatzteilkataloge</strong> <strong>bei</strong><br />

<strong>Dräger</strong> Medical AG & Co. KG<br />

Einmal gepflegt, mehrfach genutzt<br />

Von Reno Sprater<br />

In Lübeck erstellt <strong>Dräger</strong> Medical die Service- und Ersatzteildokumentation zum gesamten<br />

Produktportfolio des international agierenden Unternehmens. Für rund 800 Geräte oder Anlagen<br />

werden etwa 200 <strong>Ersatzteilkataloge</strong> auf DVD und im Intranet bereitgestellt und aktualisiert. Um<br />

die Prozesse <strong>bei</strong> der Produktion der Service- und <strong>Ersatzteilkataloge</strong> zu optimieren, führte <strong>Dräger</strong><br />

Medical ein elektronisches Ersatzteilkatalogsystem ein, das auf einer Standardsoftware basiert.<br />

Dipl.-Ing. Reno Sprater ist Leiter<br />

der Service Dokumentation<br />

der <strong>Dräger</strong> Medical AG & Co. KG<br />

in Lübeck.<br />

Die Implementierung der Anwendung<br />

benötigte lediglich<br />

wenige Wochen, bereits nach<br />

zwei Monaten kam das System produktiv<br />

zum Einsatz. Dem weltweiten Team<br />

von Servicetechnikern und Mitar<strong>bei</strong>tern<br />

konnten so Service- und <strong>Ersatzteilkataloge</strong><br />

zeitnah bereitgestellt werden.<br />

Ein reibungslos funktionierendes<br />

Wartungs- und Instandhaltungsmanagement<br />

medizintechnischer Geräte<br />

ist in Krankenhäusern oder anderen<br />

medizinischen Einrichtungen unerlässlich.<br />

Maximale Verfügbarkeit von Geräten<br />

sowie minimale Ausfall- und Reaktionszeiten<br />

<strong>bei</strong> Gerätestörungen sind<br />

entscheidende wirtschaftliche Faktoren<br />

und Voraussetzung für die optimale<br />

Versorgung von Patienten. Medizintechnikanbieter<br />

sind gefordert, den<br />

sicheren und wirtschaftlichen Betrieb<br />

ihrer Geräte und Anlagen sowie möglichst<br />

kurze Reaktionszeiten im Servicefall<br />

und <strong>bei</strong> Instandsetzungsmaßnahmen<br />

zu gewährleisten. Prompter<br />

und qualifizierter Service steht und fällt<br />

mit dem Zugriff auf benötigte Serviceund<br />

Ersatzteilinformationen.<br />

Ein Unternehmen, das den Forderungen<br />

nach maximaler Wirtschaftlichkeit,<br />

Ausfall- und Betriebssicherheit<br />

seiner Systeme mit einem ausgefeilten<br />

Instandhaltungskonzept und einem der<br />

modernsten Servicenetzwerke der Medizintechnik<br />

begegnet, ist <strong>Dräger</strong> Medical<br />

in Lübeck. Um sein weltweit agierendes<br />

Serviceteam auf effektive Art<br />

und Weise mit umfassenden, aktuellen<br />

Service- und Ersatzteilinformationen<br />

zu versorgen, betreibt <strong>Dräger</strong> Medical<br />

ein elektronisches Service-Informationssystem,<br />

über das elektronische <strong>Ersatzteilkataloge</strong><br />

mit integrierter Service-Dokumentation<br />

auf DVD und im<br />

Intranet bereitgestellt werden. Damit<br />

können Servicemitar<strong>bei</strong>ter im Innenund<br />

Außendienst im Servicefall auf aktuelle<br />

Ersatzteildaten und Servicedokumente<br />

zugreifen und Ersatzteile direkt<br />

aus dem Ersatzteilkatalog heraus bestellen.<br />

<strong>Dräger</strong> Medical, ein Joint Venture<br />

der <strong>Dräger</strong>werk AG (65 Prozent)<br />

und der Siemens AG (35 Prozent), ist<br />

mit einem Umsatz von 1,1 Mrd. Euro<br />

in 2005 der umsatzstärkste Teilkonzern<br />

der <strong>Dräger</strong>werk AG. Das Unternehmen<br />

Mengengerüst der Ersatzteil- und Servicedokumentation<br />

Anzahl der Produkte<br />

(Geräte, Anlagen)<br />

Mengengerüst <strong>Ersatzteilkataloge</strong><br />

entwickelt, produziert und vertreibt<br />

medizintechnische Produkte, Dienstleistungen<br />

und integrierte CareArea-<br />

Lösungen entlang der Patientenprozesskette:<br />

von der Notfallmedizin, über<br />

den perioperativen Bereich, die Intensiv-<br />

und Perinatalmedizin bis hin zu<br />

Home Care. <strong>Dräger</strong> Medical ist in über<br />

190 Ländern vertreten und beschäftigt<br />

rund 6.000 Mitar<strong>bei</strong>ter. Vertriebs- und<br />

Servicetochtergesellschaften in rund 50<br />

Ländern stehen für eine hohe Präsenz<br />

vor Ort.<br />

Mit der zentralen Bereitstellung<br />

<strong>Elektronische</strong>r <strong>Ersatzteilkataloge</strong> für<br />

das gesamte, weltweit agierende Serviceteam<br />

spielt die Abteilung „Service<br />

Dokumentation“ von <strong>Dräger</strong> Medical<br />

in Lübeck eine tragende Rolle im Servicekonzept<br />

des Unternehmens.<br />

Einen Überblick über die Abteilung<br />

Service Dokumentation und das Mengengerüst<br />

der bereitgestellten Ersatzteil-<br />

und Servicedokumentation gibt<br />

die folgende Tabelle:<br />

• zirka 800<br />

• zirka 10.000 servicerelevante Teile<br />

• zirka 200 <strong>Ersatzteilkataloge</strong> (ETK)<br />

• zirka 2.000 Explosionszeichnungen<br />

• zirka 3.500 Fotos<br />

Medien<br />

DVD, Intranet<br />

Aktualisierung der Kataloge<br />

Dreimal pro Jahr<br />

Sprache der Kataloge<br />

Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch<br />

Ersatzteillieferungen pro Jahr zirka 40.000<br />

Anwender der <strong>Ersatzteilkataloge</strong><br />

Über 1.000 Anwender im Außen- und Innendienst<br />

30 01/07 technische kommunikation


Effiziente Katalogerstellung<br />

Ausgangssituation<br />

Vor der Einführung des aktuellen Systems<br />

stellte <strong>Dräger</strong> Medical seine Ersatzteilinformationen<br />

über ein hausinternes<br />

Dokumentenverteilungssystem<br />

auf CD und im Intranet bereit. Es handelte<br />

sich um einfache Ersatzteillisten,<br />

die mit hohem manuellen Aufwand<br />

zusammengestellt und als PDF-Dokumente<br />

aus einer Access-Oberfläche<br />

aufgerufen werden mussten. Mit Acrobat<br />

Reader ließen sich die Dokumente<br />

durchsuchen. Listeninformationen und<br />

Illustrationen waren nicht verlinkt, beschreibende<br />

Dokumente nicht eingebunden<br />

und eine Bestellfunktion nicht<br />

integriert.<br />

Anforderungen und Ziele<br />

Mit der Einführung eines elektronischen<br />

Ersatzteilkatalogsystems wollte<br />

<strong>Dräger</strong> Medical die Qualität und Präsentation<br />

der bereitgestellten Serviceund<br />

Ersatzteilinformationen verbessern<br />

sowie eine höhere Aktualität, Vollständigkeit<br />

und bessere Verlinkung zusammengehöriger<br />

Informationen erzielen.<br />

Außerdem sollte die Gerätestruktur<br />

besser nachvollziehbar sein. Auch sollte<br />

eine integrierte Bestellfunktion dazu<br />

<strong>bei</strong>tragen, die Qualität der Ersatzteildokumentation<br />

zu verbessern.<br />

Weiterhin war angestrebt, die Prozesse<br />

<strong>bei</strong> der Erstellung der Ersatzteildokumentation<br />

effektiver und wirtschaftlicher<br />

zu gestalten. Der manuelle<br />

Aufwand für die Erzeugung von Ersatzteillisten<br />

beziehungsweise -katalogen<br />

sollte auf ein Minimum reduziert werden.<br />

Ersatzteil- und Serviceinformationen,<br />

die bereits im ERP- oder im PLM-<br />

System vorliegen, sollten unmittelbar in<br />

die Ersatzteil- und Servicedokumentation<br />

einfließen und in allen Publikationsmedien<br />

– Print, DVD und Intranet – redundanzfrei<br />

erscheinen. Weitere Ziele<br />

waren die weitgehende Automatisierung<br />

der Katalogproduktion und -aktualisierung<br />

sowie der Ausschluss von Fehlerquellen<br />

<strong>bei</strong> der Erstellung der Kataloge.<br />

Auswahlverfahren<br />

Vor der Einführung eines geeigneten<br />

Systems analysierte <strong>Dräger</strong> Medical die<br />

Software unterschiedlicher Softwareanbieter<br />

für <strong>Ersatzteilkataloge</strong>. Die<br />

Evaluation umfasste zwei Teile: Erstens<br />

wurden die in der engeren Auswahl stehenden<br />

Katalogsysteme anhand einer<br />

vorgegebenen Bewertungsmatrix nach<br />

unterschiedlich gewichteten Kriterien<br />

beurteilt. Zu diesen Kriterien zählten<br />

<strong>bei</strong>spielweise Funktionen, Kosten, Integrationsmöglichkeiten,<br />

Skalierbarkeit<br />

und Zukunftssicherheit. Zweitens führte<br />

eine Auswahl zukünftiger Kataloganwender<br />

einen praktischen Handhabungstest<br />

durch, während dem sie die<br />

Anwenderfreundlichkeit von Demokatalogen<br />

überprüften, die mit der Software<br />

unterschiedlicher Anbieter erstellt<br />

worden waren. Der Praxistest erfolgte<br />

anhand vorgegebener Aufgaben, die<br />

dem Ar<strong>bei</strong>tsalltag eines Servicetechnikers<br />

entnommen waren. Die Entscheidung<br />

fiel auf die Ersatzteilkatalog-Software<br />

Parts-Publisher von <strong>Docware</strong>.<br />

Das ausgewählte Produkt<br />

Die Katalog-Anwendung ist eine konfigurierbare,<br />

modular aufgebaute und<br />

an individuelle Kundenanforderungen<br />

anpassbare Standardsoftware, mit der<br />

<strong>Ersatzteilkataloge</strong> und Service-Informationssysteme<br />

automatisiert erstellt<br />

und aktualisiert werden können. Die<br />

Software besteht aus einer Datenbank,<br />

der so genannten Workbench und der<br />

Viewer-/Browsersoftware.<br />

Die Datenbank bündelt Ersatzteil-,<br />

Service- und Produktdaten, zum Beispiel<br />

Stücklisten, Explosionszeichnungen, Fotos,<br />

3D-Modelle, Baupläne, Preise oder<br />

beschreibende Dokumentationen wie<br />

Handbücher aus verschiedenen Datenquellen.<br />

Solche Datenquellen können<br />

das ERP-, PLM-, CAD-System oder Dokumentenmanagementsystem<br />

sein. Als<br />

Formate für die Datenbank sind Oracle,<br />

MS SQL Server, MySQL oder eine integrierte<br />

lokale Datenbank wählbar.<br />

Die Daten und Dokumente können<br />

je nach Bedarf über vorhandene,<br />

konfigurierbare Schnittstellen direkt in<br />

die Datenbank einfließen oder manuell<br />

eingepflegt werden. Die Übernahme<br />

der Stücklisten in das System erfolgt<br />

als hierarchische Stücklisten im CSVoder<br />

Excel-Format. Zeichnungen übernimmt<br />

die Anwendung als TIFF, PNG,<br />

cognitas<br />

210 x 105<br />

812003280207<br />

Daten folgen neu<br />

technische kommunikation 01/07<br />

31


Effiziente Katalogerstellung<br />

eSIS WEB-<br />

Frontend<br />

eSIS-Online (Intranet only)<br />

PARTS-PUBLISHER<br />

Workbench (Workstation)<br />

WEB-Server<br />

(Tomcat)<br />

Documentation<br />

Files<br />

Atlas\Fileserver<br />

eSIS System (ESI)<br />

Provide<br />

Technical Service<br />

Documentation<br />

PLM-Import<br />

Data<br />

SAP-Import<br />

Data<br />

Data-Interface<br />

Type ODBC<br />

SAP-Export<br />

Data<br />

PLM-Export<br />

Data<br />

Oracle DB<br />

(ELMT)<br />

eSIS-Offline DVD<br />

SAP<br />

Material Data<br />

PLM<br />

Material Data,<br />

Parts Catalogue<br />

Abb. 1: Systemübersicht<br />

medical language service –<br />

Wir übersetzen Medizin<br />

www.medical-ls.com<br />

medical language service <strong>GmbH</strong><br />

BioTechPark Freiburg<br />

Engesserstraße 4b<br />

79108 Freiburg<br />

Tel.: 0761 20895-0<br />

Fax: 0761 20895-29<br />

E-Mail: service@medical-ls.com<br />

32 01/07 technische kommunikation<br />

32 01/07 technische kommunikation<br />

JPG, SVG oder XVL (3D) in das Katalogsystem.<br />

Beschreibende Dokumente<br />

lassen sich in unterschiedlichsten Formaten<br />

integrieren, zum Beispiel PDF,<br />

Office-Dateien, HTML, XML, RTF<br />

oder als Animationen. In der Katalogdatenbank<br />

werden die Daten medienneutral<br />

gehalten.<br />

Die Workbench ist die Redaktionsbeziehungsweise<br />

Produktionsumgebung,<br />

mit der Kataloge für Print, CD/<br />

DVD oder Internet automatisiert erstellt<br />

werden. Grundlage ist das Single-<br />

Source-Verfahren, also eine Datenquelle<br />

bestückt verschiedene Medien.<br />

Alternativ oder ergänzend zum<br />

konfigurierbaren Import und zur automatisierten<br />

Katalogerstellung kann der<br />

Aufbau von Katalogen, also Stücklisten,<br />

Stammdaten, oder Katalogstruktur, interaktiv<br />

erfolgen. Die Ausgabe der Daten<br />

in die verschiedenen Medien geschieht<br />

<strong>bei</strong> Bedarf und auf Knopfdruck.<br />

Der gesamte Erstellungsprozess (Datenimport,<br />

Hotspot-Generierung für die<br />

Zeichnungen, Konsistenzprüfung und<br />

Medienproduktion) lässt sich über eine<br />

Automatisierungsschnittstelle (Einbindung<br />

der Workbench als COM-Objekt)<br />

auch vollständig ohne manuelle Eingriffe<br />

im Batch-Betrieb durchführen.<br />

Mit der kostenfreien Viewer-Software<br />

können die mit der Workbench<br />

erzeugten CD/DVD und/oder Internetkataloge<br />

auf jedem PC oder Notebook<br />

mit dem Betriebssystem Windows<br />

genutzt werden. Der CD-Viewer<br />

ist ein Windows-Programm, das <strong>bei</strong>m<br />

Einlegen der Katalog CD/DVD automatisch<br />

gestartet wird. Der Internet-<br />

Viewer unterstützt alle javafähigen<br />

Browser. Der Internet-Katalog basiert<br />

auf dem Industriestandard „J2EE“. Es<br />

handelt sich da<strong>bei</strong> um eine so genannte<br />

3-Tier-Architektur, die einfach skalierbar<br />

und auch für sehr große Datenmengen<br />

geeignet ist. Für die Anzeige genügt<br />

ein javafähiger oder .NET-kompatibler<br />

Browser. Eine Installation der Katalogsoftware<br />

oder potenziell riskanter Active-X-Komponenten<br />

<strong>bei</strong>m Anwender<br />

ist nicht nötig.<br />

Kurze Implementierungsphase<br />

Innerhalb von zwei Monaten wurde<br />

gemeinsam mit dem Softwarehersteller<br />

ein auf Parts-Publisher basierendes<br />

Ersatzteilkatalogsystem mit Namen<br />

„eSIS“ eingeführt. Die Implementierungsphase<br />

umfasste folgende Schritte:<br />

• Festlegung des Prozessablaufs (Datenquellen,<br />

Datenfluss)<br />

• Definition der Schnittstellen für verschiedene<br />

Datenarten/Aufbau des<br />

Datenmodells/Konfiguration der<br />

Export/Reportfunktion im PLMbeziehungsweise<br />

ERP-System. Ziel:<br />

Generieren hierarchischer Stücklisten,<br />

die für den Import in die Katalogsoftware<br />

geeignet sind.<br />

Konfiguration der Kataloge, Erstellung<br />

der Katalogvorlagen<br />

• Fünftägige Schulung<br />

<strong>Dräger</strong> Medical stellt in seinen <strong>Ersatzteilkataloge</strong>n<br />

Stücklisten, Materialstammdaten<br />

mit Preisen und Mengenangaben,<br />

Zeichnungen sowie<br />

beschreibende Dokumente bereit.<br />

Die Daten stammen aus dem PLM<br />

System Axalant der Firma Eigner, jetzt<br />

Agile, und aus dem ERP-System SAP<br />

R/3. Die Daten fließen über Schnittstellen<br />

in die Katalogsoftware ein. Auch die<br />

Integration des Katalogsystems in das<br />

Sicherheitskonzept von <strong>Dräger</strong> Medical<br />

ließ sich über eine Security Schnittstelle<br />

der Katalogsoftware problemlos<br />

umsetzen


Effiziente Katalogerstellung<br />

Datenquellen und Datenfluss<br />

Datenverwaltung und Datenfluss <strong>bei</strong><br />

der Produktion von <strong>Ersatzteilkataloge</strong>n<br />

stellen sich <strong>bei</strong> <strong>Dräger</strong> Medical heute<br />

folgendermaßen dar: Das führende System<br />

ist das PLM-System. Dort werden<br />

alle Zeichnungsdaten, Strukturstücklisten<br />

und beschreibende Dokumente<br />

vom Fileserver verwaltet. SAP R/3 stellt<br />

die Materialstammdaten mit Preisen<br />

und Mengenangabe zur Verfügung. Für<br />

die Erstellung der Kataloge werden die<br />

Daten aus <strong>bei</strong>den Systemen exportiert<br />

und in die Datenbank beziehungsweise<br />

die Produktionsumgebung der Katalogsoftware<br />

importiert. Dort erfolgt die<br />

automatisierte Weiterverar<strong>bei</strong>tung und<br />

Aufbereitung für die Ausgabe der Kataloge<br />

für Print, DVD und Intranet.<br />

Hierarchische Stücklisten<br />

Der Export aus dem PLM-System generiert<br />

so genannte hierarchische Stücklisten,<br />

die für die automatisierte Weiterverar<strong>bei</strong>tung<br />

der Stücklistendaten in der<br />

Workbench Voraussetzung sind. Hierarchische<br />

Stücklisten bilden die Struktur<br />

der zu erzeugenden Kataloge ab. Sie<br />

beherbergen die Informationen über<br />

die Zusammengehörigkeit von Stücklistendaten<br />

und Zeichnungen. Dies ist<br />

Voraussetzung für die Verlinkung zusammengehöriger<br />

Informationen und<br />

entscheidend dafür, dass jede Information<br />

im Katalog den richtigen Platz findet.<br />

Wie die hierarchischen Stücklisten<br />

auszusehen haben, wurde in der Phase<br />

der Implementierung (Schnittstellendefinition)<br />

festgelegt. Einmal eingerichtet,<br />

werden mit der Exportfunktion des<br />

PLM-Systems nun Stücklisten erzeugt,<br />

die für den Import in die Katalogsoftware<br />

und die dort folgenden Aufbereitungsautomatismen<br />

geeignet sind.<br />

Prozess der Katalogproduktion<br />

Mit der Integration der Katalogsoftware<br />

in die bestehende IT-Landschaft<br />

wurde innerhalb von acht Wochen die<br />

Voraussetzung für den weitgehend automatisierten<br />

Produktivbetrieb des Katalogsystems<br />

geschaffen. Für die Erstellung<br />

der Kataloge – vom Datenimport<br />

Katalog<br />

Baugruppen<br />

in die Produktionsumgebung bis zur<br />

fertig ablauffähigen DVD beziehungsweise<br />

zum Intranetkatalog – sind jetzt<br />

fünf bis zehn Mausklicks nötig. Die<br />

Produktion der Kataloge erfolgt aus einer<br />

einzigen Datenquelle.<br />

Der Prozess der automatisierten Katalogerstellung<br />

gliedert sich in folgende<br />

Einzelschritte:<br />

• Import der Strukturstücklisten und<br />

Zeichnungen (TIFF, JPG) aus dem<br />

PLM System<br />

• Import der Materialstammdaten aus<br />

dem ERP-System<br />

• Import der beschreibenden Dokumentation<br />

aus dem Dateisystem<br />

Struktur und<br />

Einzelteile<br />

Abb. 2: Stammdatenaufwuchs<br />

und Strukturen im<br />

PLM-System<br />

Noxum<br />

210 x 148<br />

812006320107<br />

Daten folgen neu<br />

technische kommunikation 01/07<br />

33


Effiziente Katalogerstellung<br />

Neue Bewertungssoftware<br />

tekom-QualiAssistent<br />

Bewerten Sie schnell und unkompliziert<br />

die Qualität von Online-Informationen,<br />

Textverständlichkeit und Übersetzungen.<br />

Die Software bietet Ihnen:<br />

Ausführliche und verständliche Checklisten,<br />

von tekom-Experten entwickelt<br />

Individuell konfigurierbare Checklisten<br />

Dreistufige Rechteverwaltung<br />

Ausführliches Bewertungsprotokoll zur<br />

Schwachstellenanalyse<br />

Einfach bedienbare Oberfläche mit<br />

umfangreicher Online-Hilfe<br />

Systemanforderungen: Windows 98 SE, Windows 2000 SP3,<br />

Windows XP SP2, Windows Server 2003 Internet Explorer<br />

5.01 oder höher 300 MB Festplattenspeicher 256 MB<br />

Hauptspeicher (512 MB empfohlen) QualiAssistent basiert<br />

auf dem Microsoft .NET 2.0-Framework, das mit dem Setup<br />

von QualiAssistent installiert wird. Auf Systemen, auf denen<br />

das Microsoft .NET 2.0-Framework lauffähig ist, ist auch der<br />

QualiAssistent lauffähig.<br />

Fax: 0711/65704-99<br />

Name<br />

Firma<br />

Abteilung<br />

Straße/Postfach<br />

PLZ, Ort<br />

E-Mail<br />

Ja, ich bestelle<br />

34 01/07 technische kommunikation<br />

Datum/Unterschrift<br />

Exemplar(e)<br />

zum Mitgliederpreis von je 150,– Euro,<br />

Meine Mitgliedsnr.:<br />

zum Preis von je 250,– Euro<br />

zum Preis von je 50,– Euro<br />

für Vollzeitstudenten an öffentlichen<br />

Hochschulen gegen Vorlage einer gültigen<br />

Immatrikulationsbescheinigung<br />

Lieferumfang: CD-ROM alle Preise inkl. gesetzlicher Mehrwertsteuer<br />

zzgl. Porto und Versand ausschließlich gegen<br />

Vorauskasse Versand direkt nach Zahlungseingang <br />

Änderungen und Irrtümer vorbehalten.<br />

Automatische Erzeugung von Hotspots<br />

auf die Positionsnummern in<br />

Zeichnungen, automatische Verlinkung<br />

zusammengehöriger Daten<br />

• Erzeugung der Katalogdatenbank<br />

• Erzeugung der Kataloge<br />

• Erzeugung der Medien<br />

Hotspots automatisch setzen<br />

Voraussetzung für die automatische<br />

Verlinkung der Stücklisten und der<br />

zugehörigen Zeichnungen sind so genannte<br />

Hotspots. Das sind mit Hyperlinks<br />

hinterlegte Flächen, die auf Positionsnummern,<br />

auf alphanumerische<br />

Bestellnummern oder auf grafische<br />

Komponenten gelegt werden können.<br />

Mit der neuen Katalogsoftware können<br />

Bilder unterschiedlicher Art und Größe<br />

(Raster-Zeichnungen, Illustrationen,<br />

Grafiken und Fotos, A4, A3, A2 und<br />

größer) automatisiert und im Batch-<br />

Betrieb mit Hotspots versehen werden.<br />

Konfigurationsmöglichkeiten<br />

34 01/07 technische kommunikation<br />

Die Anwendung bietet die Möglichkeit,<br />

Kataloge mit wenigen Mausklicks individuell<br />

zu konfigurieren. Die Konfiguration<br />

umfasst zum Beispiel das Aussehen<br />

des Viewers, die Benennung der<br />

Datenfelder für die Stücklisten nach<br />

Sachnummer, Benennung oder Preis<br />

sowie die Reihenfolge der einzelnen<br />

Stücklistenspalten im Katalog. Zudem<br />

werden die Sprachen bestimmt, die<br />

in den Katalog einfließen sollen. Die<br />

Sprachauswahl kann für Datenbank,<br />

Workbench und Katalog-Viewer getrennt<br />

erfolgen. Auch die Definition<br />

der Suchfelder und Suchbegriffe, der<br />

Bestellfelder und der Filter erfolgt <strong>bei</strong><br />

der Konfiguration. Die Definition der<br />

Filter spielte <strong>bei</strong> der Umsetzung des<br />

<strong>Dräger</strong> Sicherheitskonzepts eine besondere<br />

Rolle. Denn über die Filterfunktion<br />

regelt <strong>Dräger</strong> <strong>bei</strong>spielweise,<br />

welche Daten welchen Katalognutzern<br />

zugänglich sind. Sowohl der Umfang<br />

der Geräte, auf die einzelne Nutzergruppen<br />

zugreifen können, als auch die<br />

Zugriffstiefe werden über die Filteroption<br />

gesteuert.<br />

In der Phase der Systemimplementierung<br />

und auch während der Schulung<br />

unterstützte der Softwarehersteller<br />

<strong>bei</strong> der Konfiguration der Kataloge.<br />

Die Erstellung neuer Katalogtemplates<br />

ist aber auch weiterhin jederzeit möglich<br />

und kann von <strong>Dräger</strong> Mitar<strong>bei</strong>tern<br />

auch ohne externe Unterstützung<br />

ausgeführt werden. Dazu sind keine<br />

Programmierkenntnisse erforderlich.<br />

Es können beliebig viele Katalogkonfigurationen<br />

(Katalogtemplates) gespeichert,<br />

<strong>bei</strong> Bedarf abgerufen, wieder<br />

verwendet oder geändert und unter<br />

neuem Namen abgelegt werden.<br />

Aktualisierung<br />

Datenaktualisierungen im PLM- beziehungsweise<br />

ERP-System fließen über<br />

Export und Import direkt in das Katalogsystem<br />

ein und sind redundanzfrei<br />

in allen Medien abrufbar.<br />

Gesteigerte Effektivität<br />

Mit dem elektronischen Ersatzteilkatalogsystem<br />

hat <strong>Dräger</strong> Medical die Prozesse<br />

<strong>bei</strong> der Bereitstellung der Serviceund<br />

Ersatzteilinformationen optimiert.<br />

Von der Erzeugung der Stücklisten bis<br />

zur Produktion der Medien konnte der<br />

gesamte Ar<strong>bei</strong>tsablauf der Katalogerstellung<br />

und -aktualisierung optimiert<br />

und beschleunigt werden.<br />

Die Steigerung der Effektivität und<br />

Einsparungen <strong>bei</strong> der Katalogerzeugung<br />

beruhen im Wesentlichen auf folgenden<br />

Faktoren:<br />

• Anbindung der Datenquellen<br />

• Zentrale Datenorganisation<br />

• Automatisierung des Datenimports<br />

Automatisierung der Datenaufbereitung/Katalogerstellung<br />

Ein Datenbestand für alle Medien<br />

• Flexible Weiter- und Mehrfachverwendung<br />

des Datenmaterials<br />

Fazit<br />

Mit der Einführung des elektronischen<br />

Ersatzteilkatalogsystems wurde nicht<br />

nur die Effizienz der Dokumentationsabteilung<br />

gesteigert, auch die Qualität<br />

der bereitgestellten Service- und<br />

Ersatzteildokumentation ließ sich verbessern.<br />

Durch die Automatisierung<br />

der Datenaufbereitung werden Übertragungsfehler,<br />

wie sie <strong>bei</strong> der manuellen<br />

Übernahme und Bear<strong>bei</strong>tung von<br />

Daten vorkommen, weitgehend ausgeschlossen.<br />

Die anschauliche und strukturierte<br />

Präsentation komplexer Informationen<br />

wird von den Anwendern der<br />

Kataloge ebenso positiv bewertet wie<br />

die einfache Bedienung und die Aktualität<br />

der Kataloge. Ein einziges Informationssystem<br />

zu haben, in dem sämtliche


Effiziente Katalogerstellung<br />

Ausgangssituation<br />

(ohne Ersatzteilkatalogsystem):<br />

Aufwendig, teuer, fehlerbehaftet<br />

Ist-Situation (mit integriertem<br />

Ersatzteilkatalogsystem):<br />

Einfach, kostengünstig, sicher<br />

Katalogerstellung Dezentrale Datenhaltung Zentrale Datenhaltung<br />

Fehlende Einbindung in eine<br />

Anbindung an ERP- und PLM-System<br />

vorhandene IT-Landschaft<br />

Manuelle Zusammenführung von<br />

Daten<br />

Automatisierte Zusammenführung von<br />

Daten, standardisierter Datenimport<br />

Hoher Anteil manueller Ar<strong>bei</strong>tsschritte<br />

<strong>bei</strong> der Datenaufbereitung und<br />

Katalogerstellung<br />

Hoher Automatisierungsgrad <strong>bei</strong> der<br />

Datenaufbereitung und Katalogerstellung<br />

Qualität der<br />

Ersatzteil-/<br />

Servicedokumentation<br />

Direkte Bestellmöglichkeit<br />

aus<br />

dem Katalogsystem<br />

heraus<br />

Mehrfachbear<strong>bei</strong>tung der Daten<br />

für die Ausgabe in verschiedenen Medien<br />

Medienbrüche, Redundanzen<br />

Hoher Aufwand <strong>bei</strong> Aktualisierungen<br />

Ersatzteillisten als PDF<br />

Illustrationen (Zeichnungen, Fotos)<br />

nicht mit Ersatzteillisten verlinkt<br />

Beschreibende Dokumentation (zum Beispiel<br />

Handbücher) nicht eingebunden<br />

Einfache Suchfunktion innerhalb<br />

eines PDFs<br />

• Mangelnde Aktualität<br />

• Mangelnde Eindeutigkeit<br />

• Optimierbare Anschaulichkeit<br />

nicht vorhanden<br />

Medienneutrale Haltung und Aufbereitung<br />

der Daten, freie Wahl des Ausgabemediums,<br />

Produktion aller Medien (Cross-<br />

Media-Publishing) aus einem Datenpool<br />

heraus (Single Source-Publishing)<br />

Konsistente Daten ohne Redundanzen<br />

Aktualisierungen erfordern minimalen<br />

Aufwand, Datenänderungen im PLM<br />

und/oder ERP System fließen direkt in<br />

die Katalogdatenbank ein (über Import/Export)<br />

Alle service- und ersatzteilrelevanten<br />

Informationen (Stücklisten, Zeichnungen,<br />

beschreibende Dokumente) in einem<br />

System vereint, zusammengehörige<br />

Informationen verlinkt<br />

Umfassende Suchfunktionen,<br />

Volltextsuche über alle Kataloge<br />

• Aktuelle Daten<br />

(minimaler Aktualisierungsaufwand<br />

ermöglicht laufende<br />

Katalog-Updates)<br />

• Nutzerspezifische<br />

Datenbereitstellung<br />

• Optimierte Anschaulichkeit<br />

(Zeichnungen, Fotos integriert,<br />

verlinkt, Zoom, Pan Window)<br />

vorhanden<br />

Schema<br />

1/3 Seite hoch,<br />

72 x 297 mm<br />

4c<br />

Nr. 812904850107<br />

Daten folgen neu<br />

Service- und Ersatzteilinformationen<br />

gesammelt und sinnvoll verlinkt vorliegen,<br />

vereinfacht die Recherche nach benötigten<br />

Ersatzteilen inklusive zugehöriger<br />

Service-Dokumente enorm.<br />

Einen Vergleich der Bereitstellung<br />

von Ersatzteilinformationen <strong>bei</strong> <strong>Dräger</strong><br />

Medical mit und ohne elektronischem<br />

Ersatzteilkatalogsystem zeigt die folgende<br />

Tabelle:<br />

Autorenanschrift<br />

Reno Sprater<br />

<strong>Dräger</strong> Medical AG & Co. KG<br />

reno.sprater@draeger.com<br />

www.draeger.com<br />

technische kommunikation 01/07<br />

35<br />

technische kommunikation 01/07<br />

35

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!