"Ohne Filter" Juli 2004 - IG Metall Gaggenau
"Ohne Filter" Juli 2004 - IG Metall Gaggenau
"Ohne Filter" Juli 2004 - IG Metall Gaggenau
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hne Filter<br />
Informationen für die Beschäftigten der DaimlerChrysler AG am Standort Rastatt<br />
“Wir lassen uns nicht erpressen<br />
und wir lassen uns auch nicht<br />
auseinander dividieren.”<br />
weiter Seite 13<br />
schnellste deutsche Frau auf 2- Rädern -Katja Poensgen - zu Gast im Kundencenter<br />
Faszination Motorrad<br />
Inhalt:<br />
o h n e f i l t e r . r e d a k t i o n @ d a i m l e r c h r y s l e r . c o m<br />
Seite 2 : Interview mit GBR - Vorsitzendem Erich Klemm<br />
Seite 4 : 4000 Besucher im Kundencenter<br />
Seite 14 : Deutschland ist Europameister !<br />
4. Ausgabe <strong>Juli</strong> <strong>2004</strong>
OHNE FILTER<br />
Spektakuläre Entscheidungen im Aufsichtsrat.<br />
Bedeutet der Ausstieg<br />
bei Mitsubishi -<br />
Editorial<br />
Erich Klemm, Gesamtbetriebsratsvorsitzender<br />
und stellvertretender<br />
Vorsitzender des<br />
Aufsichtsrats, bezieht in einem<br />
Interview Stellung zu den<br />
Konsequenzen aus den jüngsten<br />
Entscheidungen des<br />
Aufsichtsrats.<br />
Bedeutet der Ausstieg bei Mitsubishi<br />
das Ende der "Welt AG"?<br />
Kam es im Vorstand zu<br />
Aufräumaktionen?<br />
Wie stehen die Arbeitnehmervertreter<br />
im Aufsichtsrat<br />
zum Vorstandsvorsitzenden<br />
Jürgen E.<br />
Schrempp?<br />
"Chaostage in<br />
Bullshit Castle"<br />
war am 3. Mai die Überschrift<br />
im "Spiegel" über<br />
die jüngsten Geschehnisse<br />
bei DaimlerChrysler. Die<br />
Financial Times sieht das<br />
Ende der Schremppschen<br />
Welt AG gekommen. Und<br />
die Bild-Zeitung weiß von<br />
einem "dramatischen Tag<br />
für den Daimler-Boss in<br />
New York" zu berichten.<br />
Solche und ähnliche<br />
Schlagzeilen beherrschen<br />
derzeit die Medien.<br />
Erich Klemm, Gesamtbetriebsratsvorsitzender<br />
und stellvertretender<br />
Aufsichtsratsvorsitzender, äußert<br />
sich in einem Interview über<br />
die Konsequenzen aus den<br />
Entscheidungen im Aufsichtsrat.<br />
Redaktion: Glaubt man den<br />
Schlagzeilen, dann herrschte in<br />
den letzten Wochen im Vorstand<br />
ein völliges Durcheinander. Die<br />
Medien spekulierten sogar darüber,<br />
dass der Vorstandsvorsitzende<br />
seinen Hut nehmen<br />
müsse. Was für ein "Drama" wurde<br />
denn da gespielt?<br />
Erich Klemm: Zunächst einmal:<br />
Nicht alles, was die<br />
Massenmedien in ihrer Jagd<br />
nach spektakulären Schlagzeilen<br />
verbreiten, trifft auch wirklich zu.<br />
Da muss man immer eine gehörige<br />
Portion Übertreibung abziehen.<br />
Ich will damit nicht sagen,<br />
Erich Klemm<br />
Gesammtbetriebsratsvorsitzender<br />
dass alles nur erfunden war.<br />
Vorstand und Aufsichtsrat haben<br />
ja tatsächlich sehr wichtige und<br />
folgenschwere Entscheidungen<br />
getroffen, denen ein intensives<br />
Ringen um die besten Lösungen<br />
vorausging. Es muss aber möglich<br />
sein, dass im Vorstand unterschiedliche<br />
Meinungen vertreten<br />
werden, ohne dass gleich über<br />
Rücktritt spekuliert wird. So wie<br />
beispielsweise bei der<br />
Entscheidung zu Mitsubishi.<br />
Redaktion: Das ist das Stichwort:<br />
Bedeutet die Entscheidung zu<br />
Mitsubishi Motors (MMC) nicht das<br />
Ende der Strategie der "Welt AG"?<br />
Erich Klemm: Vorsicht: Es wurde<br />
kein Ausstieg beschlossen! Es<br />
geht darum, dass sich<br />
DaimlerChrysler über das bisherige<br />
Engagement hinaus nicht in<br />
der Lage sah, weitere und sehr<br />
erhebliche Finanzmittel für<br />
Mitsubishi zur Verfügung zu<br />
stellen. Dennoch laufen die begonnenen<br />
Projekte und<br />
Gemeinschaftsunternehmen<br />
weiter. Dies gilt für die<br />
Zusammenarbeit zwischen<br />
MMC und Chrysler ebenso wie<br />
für die Zusammenarbeit zwischen<br />
MMC und smart. Der<br />
smart forfour wird wie geplant<br />
im niederländischen Born vom<br />
Band laufen und die Motoren<br />
werden aus Kölleda geliefert.<br />
Hier wird es keine Änderungen<br />
geben.<br />
Der gefasste Beschluss hatnatürlich<br />
dennoch Auswirkungen<br />
für die Strategie des<br />
Unternehmens in Asien. Das<br />
machte diese Entscheidung ja<br />
auch so komplex und so schwierig.<br />
Ich bin unter Abwägung aller<br />
Argumente und Tatsachen der<br />
Meinung, dass die getroffene<br />
Entscheidung richtig war, weil den<br />
unbestreitbaren Chancen zu viele<br />
unkalkulierbare Risiken für das<br />
Gesamtunternehmen gegenüber<br />
standen.<br />
2<br />
4. Ausgabe <strong>Juli</strong><br />
<strong>2004</strong>
OHNE FILTER<br />
- das Ende der<br />
"Welt AG"?<br />
Was so plakativ als "Welt AG" bezeichnet<br />
wird, ist damit jedoch nicht<br />
zu Ende. DaimlerChrysler ist und<br />
bleibt ein global aufgestelltes<br />
Unternehmen. Der Vorstand ist nun<br />
aufgefordert rasch die Optionen für<br />
Asien zu prüfen und eine veränderte<br />
Strategie vorzulegen.<br />
Redaktion: Eine Entscheidung ist ja<br />
gefallen. Waren es wirklich Chaos-<br />
Tage? Wie hast Du den Vorstand erlebt?<br />
Erich Klemm: Man hätte sich den<br />
Entscheidungsprozess zu Mitsubishi<br />
im Vorstand sicherlich anders vorstellen<br />
können. Da lief offenbar nicht alles<br />
rund. Dennoch sollten wir alle froh<br />
sein und auch fordern, dass der<br />
Vorstand in seiner Gänze aus selbstbewussten<br />
und kompetenten Top<br />
Managern besteht, die sich eine<br />
Meinung bilden und diese auch vertreten<br />
können. Ein Vorstand darf bei<br />
aller Personalisierung nicht zu einer<br />
"One Man Show" werden. Ich erwarte,<br />
dass dort manchmal auch sehr<br />
hart um Lösungen gerungen wird.<br />
Das schwächt das Unternehmen<br />
nicht, sondern stärkt es. Das gilt allerdings<br />
nur so lange, wie das Interesse<br />
des Unternehmens im Vordergrund<br />
steht und Meinungsverschiedenheiten<br />
nicht in Machtkämpfe ausarten.<br />
Redaktion: Hat die Abberufung von<br />
Dr. Bernhard mit einem solchen<br />
Machtkampf zu tun?<br />
Erich Klemm: Die Entscheidung zu<br />
Dr. Bernhard hatte einen völlig anderen<br />
Hintergrund. In den letzten<br />
Wochen kamen sowohl beim bisherigen<br />
Chef der Mercedes Car Group,<br />
Herrn Hubbert, als auch bei den<br />
Arbeitnehmervertretern im Aufsichtsrat<br />
erhebliche Zweifel auf, ob Dr.<br />
Bernhard die geeignete Persönlichkeit<br />
für eine der wichtigsten<br />
Positionen im Unternehmen ist. Aus<br />
unserer Sicht bestand das erhebliche<br />
Risiko, dass Dr. Bernhard ein blindwütiges<br />
"Aufräumen" beginnt und dabei<br />
keine Rücksicht auf Kultur und<br />
Führungstradition unseres Unternehmens<br />
nehmen wird. Die<br />
Mercedes Car Group braucht eine<br />
starke Führung.<br />
Aber diese Führung darf nicht gegen<br />
alles und jeden in den Krieg<br />
ziehen.<br />
Redaktion: Die öffentliche Kritik an<br />
Jürgen E. Schrempp hat spätestens<br />
mit der letzten Hauptversammlung<br />
sehr stark zugenommen. Nimmt der<br />
Aufsichtsrat das nicht wahr? Warum<br />
stehen die Arbeitnehmervertreter im<br />
Aufsichtsrat so unverbrüchlich zum<br />
Vorstandsvorsitzenden?<br />
Erich Klemm: Wir sollten uns davor<br />
hüten, Sachentscheidungen zu stark<br />
an einzelnen Personen fest zu machen.<br />
Wir unterstützen Herrn<br />
Schrempp nicht , weil uns seine Nase<br />
besonders gut gefällt.<br />
Der Vorstandsvorsitzende steht für<br />
eine bestimmte strategische Positionierung<br />
des Unternehmens, die ich<br />
im Kern voll unterstütze: Die<br />
Konzentration auf das Kerngeschäft<br />
Automobilbau ist für dieses<br />
Unternehmen richtig und notwendig.<br />
Das bedeutet auch Präsenz in allen<br />
wichtigen Automobilmärkten. Der<br />
Zusammenschluss mit Chrysler war<br />
hier ein konsequenter Schritt. Auch<br />
der Weg nach Asien gehört dazu.<br />
Es geht also nicht um Herrn<br />
Schrempp, sondern es geht um den<br />
Weg des Unternehmens. Die alternative<br />
Idee des integrierten Technologiekonzerns<br />
war ja nicht sonderlich<br />
erfolgreich. Auch der Weg einiger anderer<br />
Hersteller ist keine Alternative.<br />
Redaktion: Aber Porsche oder BMW<br />
geht es doch allein sehr gut. Warum<br />
müssen wir unser sauer verdientes<br />
Geld eigentlich immer in andere<br />
Firmen stecken?<br />
Erich Klemm: Der Vergleich mit diesen<br />
beiden Firmen lässt sich höchstens<br />
auf der Ebene der Produkte<br />
sinnvoll ziehen. Der entscheidende<br />
Unterschied ist, dass sich sowohl<br />
Porsche als auch BMW zu erheblichen<br />
Teilen im Besitz von Familien befinden.<br />
Daimler-Benz war das nie und<br />
DaimlerChrysler ist es weiterhin nicht.<br />
Spielball der Börse<br />
Dementsprechend ist die Gefahr, zum<br />
Spielball der Börse zu werden, für uns<br />
viel größer. Das Unternehmen musste<br />
und muss dieser Gefahr aktiv begegnen.<br />
Das hat auch etwas mit Größe zu<br />
tun.<br />
Die Selbstständigkeit des Unternehmens<br />
ist auch für die Arbeitnehmerinnen<br />
und Arbeitnehmer von<br />
großer Bedeutung.<br />
Man stelle sich einmal vor, wir wären<br />
das Anhängsel einer Konzernzentrale<br />
in Detroit oder Tokio. Dann müsste die<br />
Presse künftig auf Überschriften wie<br />
"Chaostage in Bullshit Castle" verzichten,<br />
weil es keine bedeutsamen<br />
Vorstands- oder Aufsichtsratssitzungen<br />
mehr gäbe und andere über<br />
uns entscheiden würden.<br />
Dagegen wehren wir uns.<br />
Redaktion: Vielen Dank Erich Klemm<br />
für das interessante Gespräch!<br />
4.Ausgabe <strong>Juli</strong><br />
<strong>2004</strong><br />
3
OHNE FILTER<br />
Über 4000 Besucher im Kundencenter<br />
Faszination Motorrad<br />
- ein voller Erfolg<br />
Katja Pönsgen war zu Gast im Werk Rastatt<br />
Zum 2.Mal fand am 20.06.04 im Kundencenter<br />
Rastatt die Veranstaltung<br />
“Faszination Motorrad” statt.<br />
Erfolgreich schaffte es das Team des<br />
Kundencenters, eine gelungene Verknüpfung<br />
zwischen Motorrad und<br />
Auto herzustellen - Mobilität hieß die<br />
Überschrift.<br />
Über 4000 Menschen fanden den Weg<br />
ins Kundencenter, darunter auch hunderte<br />
von Motorradfahrern.<br />
Faszinierendes Highlight für viele<br />
Besucher waren neben Geländewagen -<br />
Parcour und Trial -Show die Gespräche<br />
mit Deutschlands schnellster (und für<br />
manche Biker auch die schönste) Frau<br />
auf 2- Rädern, der Motorradrennfahrerin<br />
Katja Poensgen: „Ich habe in acht<br />
Jahren vier Meisterschaften geholt und<br />
alle deutschen Spitzenfahrer bis auf<br />
Klaus Nöhles besiegt.“ (Gegen Nöhles<br />
fuhr sie noch nie.)<br />
1995 gewann sie den ADAC Junior-Cup,<br />
1998 ließ sie im Supermono-Cup alle<br />
Männer hinter sich. Durch Platz sechs in<br />
der Superstock-Europameisterschaft bekam<br />
sie einen Startplatz für die Motorrad<br />
-WM der 250er Klasse - und füllte damit<br />
eine Marktlücke.<br />
Dass sie einstecken kann, hat sie 1997<br />
bewiesen. Damals raste die gelernte<br />
Einzelhandelskauffrau bei einer<br />
Testfahrt in Spanien mit 227 km/h gegen<br />
eine Betonwand. Danach lag sie im<br />
Koma, drei Tage lang.<br />
Als sie wieder gehen konnte, stieg sie<br />
sofort aufs Motorrad und fährt heute<br />
noch nach wie vor begeistert Rennen.<br />
Wir sind alle schon gespannt, was sich<br />
das Kundencenter-Team für das nächste<br />
Motorrad-Event einfällen läßt.<br />
Vielleicht gibt es beim nächsten Mal<br />
auch eine Vorabend Biker-Party - dann<br />
lohnt sich auch eine weitere Anfahrt.<br />
Wir Biker sind auf jedenfall wieder mit<br />
dabei.<br />
bw.<br />
4<br />
4. Ausgabe <strong>Juli</strong>l<br />
<strong>2004</strong>
Reichts?<br />
OHNE FILTER<br />
www.arbeitnehmerbegehren.de<br />
Wir haben Alternativen!<br />
Roman Zitzelsberger, 1.Bevollmächtigter,<br />
bei seiner Eröffnungsrede zum<br />
Arbeitnehmerbegehren der <strong>IG</strong>-<strong>Metall</strong><br />
Roman Zitzelsberger, 1. Bevollmächtigter<br />
aus <strong>Gaggenau</strong> konnte im voll besetzten<br />
Saal zahlreiche <strong>IG</strong> <strong>Metall</strong><br />
Mitglieder, Vertreter der Presse und<br />
den Oberbürgermeister der Stadt<br />
Rastatt K.-E. Walker begrüßen.<br />
Deutschland im Jahr <strong>2004</strong>:<br />
Über vier Millionen Menschen sind arbeitslos.<br />
Tatsächlich fehlen rund sieben<br />
Millionen Arbeitsplätze.<br />
Arbeitnehmer, auch die der Rentner,<br />
Arbeitslosen und Sozialhilfeempfänger.<br />
Knapp ein Prozent der Haushalte verfügt<br />
insgesamt über mehr als 25<br />
Prozent des Geldvermögens. Über 50<br />
Prozent der Haushalte dagegen kaum<br />
über mehr als 5 Prozent. Die sozialen<br />
Gräben in der Gesellschaft werden tiefer.<br />
So kann es nicht weitergehen.<br />
Wir müssen gegensteuern.<br />
An dieser Stelle werden wir in den kommenden<br />
Wochen und Monaten über<br />
das tagesaktuelle politische Geschehen<br />
rund um das<br />
Arbeitnehmerbegehren<br />
für eine soziale Politik<br />
informieren.<br />
Die <strong>IG</strong> <strong>Metall</strong> startet am 1. Juni das<br />
erste Arbeitnehmerbegehren in<br />
Deutschland als Ausdruck des gesellschaftlichen<br />
Protestes gegen<br />
den Sozialabbau.<br />
„Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen,<br />
die Sackgasse zu erkennen, in der<br />
Regierung und Opposition<br />
stecken“, sagte der 1.Vorsitzende der<br />
<strong>IG</strong> <strong>Metall</strong>, Jürgen Peters, auf einer<br />
Pressekonferenz.<br />
Am 21.06.<strong>2004</strong> um 17:00 Uhr fand die<br />
Auftaktveranstaltung zum Arbeitnehmerbegehren<br />
der <strong>IG</strong> <strong>Metall</strong> Verwaltungsstelle<br />
<strong>Gaggenau</strong> in der Badner<br />
halle in Rastatt statt.<br />
Oberbürgermeister Walker, Pressevertreter, Betriebsräte<br />
und <strong>IG</strong>M-Vertrauensleute in der Badnerhalle<br />
Über 500.000 Jugendliche finden keinen<br />
Einstieg in das Berufsleben.<br />
Viele Kindergärten, Schulen und<br />
Hochschulen sind in einem miserablen<br />
Zustand.<br />
Der Konjunkturmotor stottert und<br />
kommt nicht in Fahrt, weil die<br />
Nachfrage im Inland und die Kaufkraft<br />
schwächeln – nicht nur die der<br />
Das Arbeitnehmerbegehren<br />
wird umso erfolgreicher<br />
sein, je mehr<br />
in Betrieben, auf Veranstaltungen<br />
im Freundes-<br />
und Bekanntenkreis<br />
dafür mobilisiert<br />
wird!<br />
Unterschriftenlisten gibt es bei der<br />
<strong>IG</strong> <strong>Metall</strong>, beim Betriebsrat<br />
und online unter<br />
www.Arbeitnehmerbegehren.de<br />
Anpassung <strong>IG</strong>-<strong>Metall</strong><br />
Mitgliedsbeitrag<br />
Wie bereits in der <strong>IG</strong> <strong>Metall</strong> -<br />
Monatszeitschrift veröffentlicht, erfolgt<br />
nach der letzten Tariferhöhung die<br />
Anpassung der Mitgliedsbeiträge<br />
gemäß der Satzung der <strong>IG</strong>-<strong>Metall</strong>.<br />
Im Lohn- bzw. Gehaltsabzug und im<br />
Einzugsverfahren erfolgt die<br />
Anpassung automatisch.<br />
Klaus-Eckhard Walker (OB Rastatt), Michael Brecht (BR-Vorsitzender),<br />
Claudia Peter (<strong>IG</strong>M <strong>Gaggenau</strong>), Patrick Schneider (Theologe), Sabine<br />
Leidig (Bundesgeschäftsführerin) “ATTAC”, v.l.n.r.<br />
Die Beitragsänderung (2,2%) erfolgt<br />
mit der nächsten Lohn- bzw. Gehaltsabrechnung.<br />
Für Rückfragen stehen die <strong>IG</strong>-<strong>Metall</strong><br />
Betriebsräte oder die Vwst. <strong>Gaggenau</strong><br />
gerne zur Verfügung.<br />
4.Ausgabe <strong>Juli</strong><br />
<strong>2004</strong><br />
5
OHNE FILTER<br />
Recht und Rat<br />
Alles was Recht ist ...<br />
Aktuelles aus dem Arbeitsrecht für<br />
die Beschäftigten.<br />
Für weitere Informationen stehen<br />
die <strong>IG</strong>-<strong>Metall</strong> Betriebsräte sowie<br />
die Rechtsberatung der <strong>IG</strong> <strong>Metall</strong><br />
Vwst. <strong>Gaggenau</strong> gerne zur<br />
Verfügung.<br />
Schmerzensgeld wegen<br />
Mobbing<br />
Ein Arbeitgeber, der nichts gegen<br />
Mobbing unternimmt, kann sich<br />
schadensersatzpflichtig machen.<br />
Fall: Eine 37-jährige Sachbearbeiterin<br />
des Landesamtes für<br />
Umwelt und Geologie in Sachsen<br />
hatte gegen ihren Vorgesetzten und<br />
den Freistaat Sachsen wegen<br />
Mobbing geklagt. Die zweifache<br />
Mutter forderte 32.000 Euro<br />
Schmerzensgeld und Schadens-<br />
I m p r e s s u m<br />
Herausgeber: <strong>IG</strong> <strong>Metall</strong> <strong>Gaggenau</strong><br />
Verantwortlich: Roman Zitzelsberger,<br />
1. Bevollmächtigter <strong>IG</strong> <strong>Metall</strong> <strong>Gaggenau</strong>;<br />
Hauptstr. 83, <strong>Gaggenau</strong><br />
Redaktion:<br />
Bernhard WagnerTel.07222/91-23987<br />
Helga Teipel Tel.07222/91-23986<br />
Uwe Krause Tel.07222/91-22729<br />
Sandra Kiefer Tel.07222/91-23588<br />
Rene´Rastetter Tel.07222/91-22532<br />
Karlheinz Fischer Tel.07222/91-22114<br />
Rüdiger Haas Tel.07222/91-22106<br />
Layout: Uwe Krause, Bernhard Wagner<br />
Bilder: Bernhard Wagner, Uwe Krause<br />
Druck: Druckwerkstatt Renchen<br />
Leserbriefe & Artikel an:<br />
Betriebsrat<br />
Redaktion ohne Filter<br />
DaimlerChrysler AG,<br />
Mercedesstr.1<br />
HPC:BR<br />
76432 Rastatt, Telefax: (07222)91-22129<br />
E-Mail:<br />
ohnefilter.redaktion@daimlerchrysler.com<br />
Redaktionsschluss für die nächste<br />
Ausgabe: KW 32-<strong>2004</strong><br />
ersatz wegen der Verletzung ihrer<br />
Persönlichkeitsrechte. Die<br />
Klägerin arbeitete von Oktober<br />
1999 bis Februar 2001 in der<br />
Staatlichen Umweltbetriebsgesellschaft.<br />
Dort wurde sie<br />
nach Zeugenaussagen von der<br />
“Kaffeerunde ausgegrenzt”, mit<br />
“Hilfsarbeiten betraut” und durch<br />
“gezielt gestreute Gerüchte verunglimpft”.<br />
Entscheidung: Das Arbeitsgericht<br />
Dresden gab der Klage des<br />
Mobbing-Opfers in vollem Umfang<br />
statt. Nach Auffassung der<br />
Richter habe der Arbeitgeber in<br />
zweifacher Hinsicht seine<br />
Fürsorgepflicht verletzt. Nicht<br />
nur, dass Vorgesetzte an den<br />
ständigen Schikanen, Diskriminierungen<br />
und Anfeindungen beteiligt<br />
gewesen seien, das Land<br />
Sachsen hätte als Arbeitgeber<br />
auch aktiv gegen die<br />
Mobbinghandlungen einschreiten<br />
müssen, um seiner<br />
Verantwortung als Arbeitgeber<br />
gerecht zu werden. Aufgrund der<br />
ausgeprägten Form des<br />
Mobbings und der schweren<br />
psychologischen und materiellen<br />
Folgen für das Opfer seien vorliegend<br />
auch 32.000 Euro<br />
Schmerzensgeld und Schadensersatz<br />
angemessen.<br />
Arbeitsgericht Dresden vom<br />
08.07.2003 - 5 Ca 5954/02<br />
Teilzeitarbeit<br />
Die Parteien streiten über den<br />
Wunsch der Beschäftigten,<br />
ihre wöchentliche Arbeitszeit<br />
zu verringern und darüber hinaus,<br />
wie die verringerte<br />
Arbeitszeit auf die Wochentage<br />
zu verteilen ist.<br />
Der Arbeitgeber stimmte der<br />
Reduzierung der Arbeitszeit zu,<br />
lehnte jedoch die Verteilung entsprechend<br />
dem Wunsch der<br />
Beschäftigten ab. Mündliche<br />
Verhandlungen zwischen den<br />
Parteien führten zu keiner<br />
Einigung. Die gerichtliche Auseinandersetzung<br />
führte zu folgendem<br />
Urteil.<br />
Ergebnis: Verlangt ein Beschäftigter<br />
seine vertraglich vereinbarte Arbeitszeit<br />
zu verringern und die verringerte<br />
Arbeitszeit in einer bestimmten Weise<br />
zu verteilen, hat der Arbeitgeber mit<br />
dem Beschäftigten sowohl die<br />
Verringerung der Arbeitszeit als auch<br />
die Verteilung der Arbeitszeit mit dem<br />
Ziel zu erörtern, zu einer<br />
Vereinbarung zu kommen.<br />
Verringerung und Verteilung der<br />
Arbeitszeit müssen vom Arbeitgeber<br />
zeitgleich und einheitlich verhandelt<br />
werden. Lässt sich der Arbeitgeber z.B.<br />
auf den Wunsch der Beschäftigten<br />
nach einer bestimmten Verteilung der<br />
Arbeitszeit nicht ein, so verstößt er damit<br />
gegen die ihm obliegende<br />
Verhandlungspflicht....<br />
BAG, Urteil vom 18.02.2003 - 9 AZR<br />
Arbeitsschutz<br />
Erstmals hat das Bundesarbeitsgericht<br />
(BAG) mit einem Beschluss vom 8. Juni<br />
<strong>2004</strong> eindeutig die Mitbestimmung<br />
des Betriebsrats bei der Gefährdungsbeurteilung<br />
und Unterweisung<br />
herausgestellt. Nach § 87 Abs.1 Nr.7<br />
BetrVG hat der Betriebsrat im<br />
Aktuelle Urteile<br />
www.bundesarbeitsgericht.de<br />
Rahmen der gesetzlichen<br />
Vorschriften bei Regelungen über<br />
den Gesundheitsschutz mitzubestimmen.<br />
Dies umfasst auch die vom<br />
Arbeitgeber vorzunehmende Beurteilung<br />
der Gefährdung am<br />
Arbeitsplatz und die Unterweisung<br />
der Arbeitnehmer über Sicherheit<br />
und Gesundheitsschutz.<br />
Eine Betriebsvereinbarung hierüber<br />
kann die Aufstellung des Konzepts<br />
nicht dem Arbeitgeber überlassen und<br />
die Beteiligung des Betriebsrats auf ein<br />
Beratungsrecht beschränken. Vielmehr<br />
muss die Betriebsvereinbarung selbst<br />
den Gegenstand regeln.<br />
Der Beschluss liegt noch nicht im<br />
Wortlaut vor, wird jedoch nach seinem<br />
Erscheinen umgehend veröffentlicht.<br />
6<br />
4.Ausgabe <strong>Juli</strong><br />
<strong>2004</strong>
OHNE FILTER<br />
Fahrgemeinschaften = Umwelt schonen<br />
Mitfahrbörse<br />
= Geld sparen<br />
Wichtige Adressen:<br />
<strong>IG</strong> <strong>Metall</strong><br />
Verwaltungsstelle <strong>Gaggenau</strong><br />
Hauptstr.83<br />
76571 <strong>Gaggenau</strong><br />
Tel.:07225/9687-0<br />
Fax.:07225/9687-30<br />
www.gaggenau.igmetall.de<br />
-Rechtsberatung<br />
(DGB-Rechtschutz GmbH)<br />
-Lohnsteuerberatung<br />
-Beratung für Grenzgänger<br />
-Mieterverein<br />
- uvm.<br />
<strong>IG</strong> <strong>Metall</strong><br />
Außenbüro Rastatt<br />
Schloßstr.14 (neben Cafe Riva)<br />
Tel.: 07222/ 933759<br />
Mittwochs von 13:30 – 17:00 h<br />
------------------------------------------<br />
Von Mitarbeitern für Mitarbeiter des Werkes Rastatt<br />
Mit dem Neuanlauf W 169 sind einige Fahrgemeinschaften in die Brüche gegangen.<br />
In dieser Rubrik möchten wir Euch die Möglichkeit geben, neue<br />
FahrkollegInnen zu finden.<br />
Und so leicht geht es: Einfach den Coupon ausfüllen, ausschneiden und an folgende<br />
Hauspost -Adresse schicken: Werk 054, BR, Redaktion „<strong>Ohne</strong> Filter“.<br />
In der nächsten Ausgabe findet Ihr dann Euren Eintrag wieder und könnt Kontakt<br />
zu Beschäftigten in Eurer Umgebung aufnehmen. Je mehr Ihr ausfüllt bzw. ankreuzt,<br />
umso einfacher ist es.<br />
<strong>IG</strong> <strong>Metall</strong> Bezirksleitung<br />
Baden-Württemberg<br />
Stuttgarter Straße 23<br />
70469 Stuttgart<br />
www.bw.igm.de<br />
------------------------------------------<br />
Deutscher Gewerkschaftsbund<br />
DGB<br />
www.dgb.de<br />
O Suche<br />
O Biete<br />
A-Schicht O Name:<br />
B-Schicht<br />
C-Schicht O Vorname:<br />
Normal / GZ<br />
sonstige AZ O Abteilung:<br />
Tel. privat:<br />
Datum:<br />
O<br />
O<br />
Tel.dienstl.:<br />
Unterschrift<br />
Mitfahrgelegenheit<br />
Mitfahrgelegenheit<br />
------------------------------------------<br />
Mobbing-Sprechstunde<br />
DGB-Beratungsbüro<br />
Ettlingerstr.3a<br />
76137 Karlsruhe<br />
Tel.: 0721 / 93121-27<br />
Email: karlsruhe@dgb.de<br />
------------------------------------------<br />
Rentenberatung im Werk<br />
Reinhard Jung<br />
Versichertenältester<br />
Bau 4 -Betriebsratsbüro<br />
Termine und Anmeldung über<br />
Sozialkommission T.:22723<br />
Email:<br />
bernhard.ehling@daimlerchrysler.com<br />
4.Ausgabe <strong>Juli</strong><br />
<strong>2004</strong><br />
7
OHNE FILTER<br />
SG Stern - Sportmanagement im Werk<br />
Sport ist Mord ...?<br />
Seit Anfang März gibt es im Werk<br />
Rastatt ein neues Gesicht.<br />
Katrin Zieger (WD / SG Stern), zuständig<br />
für die Themen Gesundheitsförderung,<br />
SG Stern und Konzernsport.<br />
Ihre ersten 100 Arbeitstage<br />
sind vorbei. Ein Grund für unseren<br />
"<strong>Ohne</strong> Filter" Redakteur<br />
Bernhard Wagner mehr über sie und<br />
ihre Aufgaben zu erfahren.<br />
Bernhard:<br />
Vielen Dank Katrin, dass du dir die Zeit<br />
für dieses Interview genommen hast.<br />
Beim Rückentraining und bei der SG<br />
Stern konntest du schon einige<br />
Beschäftigte kennen lernen.<br />
Wenn dich aber jemand Unbekanntes<br />
fragen würde: Wer ist Katrin Zieger?<br />
Was würdest du ihm antworten?<br />
Katrin:<br />
Lass mich vielleicht mit ein paar persönlichen<br />
Dingen beginnen. Ich bin vor<br />
25 Jahren im schönen Städtchen<br />
Riesa an der Elbe geboren worden.<br />
Wer Riesa nicht kennt, es liegt im noch<br />
schöneren Bundesland Sachsen. Ich<br />
denke, mein leichter Akzent verrät es<br />
noch.<br />
Nach meinem Abitur studierte ich an<br />
der Uni Leipzig Sportwissenschaften<br />
mit dem Schwerpunkt<br />
Sportmanagement. Danach zog es<br />
mich nach Rheinland - Pfalz. Im Werk<br />
Wörth absolvierte ich im Werksärztlichen<br />
Dienst ein 1-jähriges Praktikum im<br />
Bereich der betrieblichen Gesundheitsförderung.<br />
Die dort gesammelten, positiven Erfahrungen<br />
bestärkten mich in meinem<br />
Entschluss, diese Aufgaben auch<br />
zukünftig ausüben zu wollen.<br />
Bernhard:<br />
Wie kommt man als junge Frau eigentlich<br />
dazu, sich für diesen Beruf zu entscheiden?<br />
Katrin:<br />
Bereits mit 4 Jahren habe ich mit dem<br />
Leistungsport begonnen. Geräteturnen<br />
war vom 4. bis zum 8.<br />
Lebensjahr meine erste sportliche<br />
Leidenschaft. Danach wechselte ich<br />
zur Leichtathletik und entdeckte meine<br />
Liebe zur 400m-Strecke.<br />
Ich habe dann mein Faible für's<br />
Organisieren mit meiner Liebe zum<br />
Sport verbunden und somit mein<br />
Hobby zum Beruf gemacht.<br />
Bernhard:<br />
Dann kann man ja sagen, du warst<br />
“berufen" für diese Aufgabe. Wie ich<br />
weiß, ist dein Aufgabengebiet im WD /<br />
SG Stern sehr umfangreich.<br />
Bleibt hier überhaupt noch Zeit für<br />
Privates?<br />
Katrin:<br />
Auch wenn es manchmal nicht einfach<br />
ist, aber etwas Zeit für meine Hobbies<br />
finde ich schon noch.<br />
Bernhard:<br />
Wenn du deine Hobbies schon ansprichst;<br />
was machst Du in deiner<br />
Freizeit?<br />
Katrin:<br />
Wie man vielleicht schon vermuten<br />
kann, bin ich eine begeisterte Sportlerin.<br />
Am liebsten laufe ich oder bin auf<br />
Inlinern unterwegs. Deshalb freue ich<br />
mich schon sehr auf den Inline-Cup<br />
am 04.07.04 in unserem Werk.Wenn<br />
ich mal nicht laufe, höre ich gerne<br />
Musik. Am liebsten von Depeche<br />
Mode, der englischen Kultband der<br />
80er Jahre. Und da ich bei guter Musik<br />
nicht still sitzen kann, tanze ich noch<br />
sehr gerne.<br />
Bernhard:<br />
Bei soviel Arbeit noch soviel Energie<br />
für die Hobbies. Erzähle uns doch bitte<br />
noch, was du nun im Werk genau<br />
machst?<br />
Katrin:<br />
Das ganze Gebiet der Gesundheitsförderung<br />
gehört zu meinen<br />
Hauptaufgaben. Die Organisation und<br />
Durchführung des DAVID -<br />
Rückentrainings, die Betreuung der<br />
Aquajogging-Kurse im Alohra-Bad, der<br />
Walking-Kurs, Treffpunkt immer montags<br />
um 17:00 h am Waldfriedhof<br />
Rastatt, oder die Organisation des<br />
Azubi -Sports, um nur einige Beispiele<br />
zu nennen.<br />
Bernhard:<br />
Und für die SG Stern?<br />
Katrin:<br />
Für die SG Stern mache ich das komplette<br />
Sportmanagement. Als<br />
8<br />
4.Ausgabe <strong>Juli</strong><br />
<strong>2004</strong>
OHNE FILTER<br />
... nicht bei Katrin Zieger<br />
Auftakt der Kampagne „Sport tut<br />
Deutschland gut“ in<br />
Ansprechpartner für die Spartenleiter<br />
bei der Organisation von Veranstaltungen<br />
wie z.B. den Inline-Cup<br />
oder Deutschlandpokalen, organisiere<br />
Fahrzeuge, veranstalte Seminare und<br />
Workshops, repräsentiere die SG<br />
Stern bei verschiedenen Veranstaltungen<br />
uvm. Zurzeit sind wir gerade in<br />
der Planungsphase für ein eigenes<br />
Sportartikelangebot. Wenn wir soweit<br />
sind, werden wir darüber informieren.<br />
Bernhard:<br />
Was hast du dir für die Zukunft im<br />
Werk Rastatt vorgenommen?<br />
Katrin:Meine beruflichen Ziele liegen<br />
darin: SG Stern am Standort ausbauen,<br />
Attraktivität erhöhen,<br />
Mitgliederzuwachs, neue Angebote,<br />
weitere Präventionsangebote , Einführen<br />
von berufsgruppenspezifischen<br />
Angeboten z.B. Azubi-Sport,<br />
Feuerwehrsport, LFK-Sport, Abnehmgruppe<br />
etc. Mein absolutes Hauptziel<br />
aber ist die Sensibilisierung der<br />
Beschäftigten für die eigene Gesundheit,<br />
für den eigenen Körper. Ich<br />
möchte v.a., dass sie die Freude an<br />
sportlicher Bewegung entdecken.<br />
Denn nur wer körperlich fit ist, kann<br />
sich eine höhere Lebensqualität bis<br />
ins Alter erhalten. Leistungssportliche<br />
Ambitionen stehen dabei nicht im<br />
Vordergrund.<br />
Bernhard:<br />
Wie sind deine ersten Eindrücke vom<br />
Werk und der Region?<br />
Katrin:<br />
Durch die Bank weg- absolut positiv.<br />
In Rastatt habe ich sehr nette und<br />
hilfsbereite Beschäftigte vorgefunden,<br />
mit denen es Freude macht zu arbeiten.<br />
Das Werk ist sehr modern und zukunftsorientiert.<br />
Dazu noch sehr sauber,<br />
überschaubar und auch ein bisschen<br />
familiär.<br />
An der Stadt und der Region liebe ich<br />
die Nähe zu Frankreich, die Sonne<br />
und Wärme der Rheinebene, den<br />
Spargel und den Wein, das<br />
Kulturangebot und den für mich noch<br />
lustigen Dialekt.<br />
Das Bundesministerium für Gesundheit<br />
und Soziale Sicherung nahm die<br />
Europameisterschaft zum Anlass, ein<br />
neues Motiv der gemeinsamen Kampagne<br />
mit dem Deutschen Sportbund in<br />
Berlin zu präsentieren. Die Kampagne<br />
steht unter dem Motto: Sport tut<br />
Deutschland gut. „Denn Sport weckt<br />
Emotionen, Sport macht Spaß und hält<br />
vor allem fit“, unterstrich Bundesministerin<br />
Ulla Schmidt.<br />
Bernhard:<br />
Wo werden dich die Beschäftigten fin -<br />
den wenn sie nun neugierig auf dich<br />
geworden sind?<br />
Katrin:<br />
Mein Arbeitsplatz befindet sich im<br />
Werksärztlichen Dienst (Bau 2)<br />
bzw. im SG Stern Büro (Bau 4).<br />
Ich bin unter der Tel.Nr. 21714 erreichbar<br />
oder zur Sprechzeit im SG Stern-<br />
Büro im Bau 4 Nord EG.<br />
Bernhard:<br />
Vielen Dank Katrin für das interessante<br />
Gespräch und weiterhin viel Erfolg<br />
bei deiner Tätigkeit.<br />
4.Ausgabe <strong>Juli</strong><br />
<strong>2004</strong> 9
OHNE FILTER<br />
Leiden statt Leiten ?<br />
M e i s t e r<br />
”Quo Vadis?”<br />
Der Meister steht als Führungskraft<br />
auf der operativen Ebene in der<br />
Entwicklung und in den Produktionsbereichen<br />
mit in der ersten<br />
Reihe. Er befindet sich an der<br />
Quelle der Wertschöpfung und ist<br />
für deren Qualität verantwortlich.<br />
Der Leistungsdruck und die<br />
Führungsspanne nimmt besonders bei<br />
den Meistern immer mehr zu. Damit<br />
neben immer mehr Verwaltungsaufgaben<br />
das Führen seiner<br />
Mitarbeiter nicht zu kurz kommt, sollte<br />
er nicht noch mehr belastet werden.<br />
Meister sind Rückgrat der<br />
Produktion<br />
In seiner Vergütung spiegelt sich die<br />
hohe Verantwortung der Meister nicht<br />
gerade wider: Der Abstand zum<br />
Einkommen seiner Vorgesetzten (E4)<br />
wird immer größer.<br />
Manchmal leidet er schon mehr als<br />
dass er "leitet". Trotzdem ist und bleibt<br />
der Meister das Rückgrat der<br />
Produktion und ist bei der täglichen<br />
Bewältigung der Unternehmensaufgabe<br />
unverzichtbar. Er bewältigt<br />
seine Arbeit still, sicher und unauffällig.<br />
Manchmal schon so unauffällig,<br />
dass manche meinen, er könne nahezu<br />
unerschöpflich belastet werden.<br />
Nur so ist zu erklären, dass Werkleiter<br />
Volker Stauch Untertürkheim, in seiner<br />
Ansprache am Meisterabend im<br />
Januar von den Meistern ein bis zwei<br />
Stunden unbezahlte Mehrarbeit pro<br />
Woche gefordert hat.<br />
Unabhängig von der Tarifrunde versteht<br />
sich. Natürlich begründet mit<br />
dem Hinweis auf osteuropäische<br />
Verhältnisse und deren<br />
Einkommensniveau.<br />
Betriebsrat lässt Meister<br />
nicht allein<br />
Der Betriebsrat wird gegen die geforderte<br />
unbezahlte Mehrarbeit entschieden<br />
vorgehen. Die Meister brauchen<br />
sich nicht allein gelassen zu fühlen.<br />
Auch sie können sich auf die<br />
Unterstützung eines durchsetzungsfähigen<br />
Betriebsrats verlassen und auf<br />
eine starke <strong>IG</strong> <strong>Metall</strong> bauen.<br />
<strong>Ohne</strong> Filter: Die Meister erwarten,<br />
dass sie eine zusätzliche Vergütung erhalten,<br />
wenn sie die vereinbarten Ziele<br />
erreichen. Falls die Ziele nicht erreicht<br />
werden, soll das Einkommen nicht<br />
gekürzt werden. Warum hat der<br />
Gesamtbetriebsrat dies bisher nicht<br />
verhandelt?<br />
Wolfgang Nieke(GBR): Wir haben im<br />
Jahr 2000 mit dem Unternehmen über<br />
ein neues Leistungsbeurteilungssystem<br />
für Angestellte verhandelt. Eine<br />
unserer Forderungen war, dass das<br />
Erreichen bzw. Übererfüllen von<br />
Zielvereinbarungen zu zusätzlichem<br />
Entgelt führt.<br />
OF: Was passiert, wenn die vereinbarten<br />
Ziele nicht erreicht werden?<br />
Wolfgang Nieke: Das sollte nicht zu einer<br />
Reduzierung des Einkommens<br />
führen.<br />
OF: Warum nicht?<br />
Wolfgang Nieke: Im Jahr 2000 hatten<br />
wir gerade die variable Vergütung der<br />
E4-LeiterInnen vereinbart. Teil dieser<br />
Vereinbarung war, dass ein<br />
Nichterreichen der vereinbarten Ziele<br />
zu einer Verringerung des<br />
Einkommens führt. Dieses Risiko wurde<br />
bei den E4-LeiterInnen mit einer<br />
durchschnittlichen Einkommenserhöhung<br />
von - damals - 3 000 Mark und<br />
dem Dienstwagen ausgeglichen.<br />
OF: Das heißt, die Anhebung des<br />
Einkommens und der Dienstwagen haben<br />
das Risiko auf Einkommensminderung<br />
reduziert?<br />
Wolfgang Nieke: Genau - und dies<br />
war unser Ausgangspunkt, weshalb<br />
wir für Mitarbeiter unterhalb der Ebene<br />
4 der Ansicht waren, Zielvereinbarungen<br />
dürfen nur eine zusätzliche<br />
Vergütungschance beinhalten.<br />
Allerdings hat dies das Unternehmen<br />
bisher kategorisch abgelehnt, mit der<br />
Begründung, "Wo Chancen sind, müssen<br />
auch Risiken sein".<br />
OF: Wie geht es mit der Vergütung der<br />
Meister weiter?<br />
Wolfgang Nieke: Das Unternehmen<br />
drängt darauf, die Meister verbindlich<br />
in den Zielvereinbarungsprozess zu integrieren.<br />
Ich denke, wir werden in der<br />
zweiten Jahreshälfte mit dem<br />
Unternehmen über die Vergütung der<br />
Meister verhandeln - dann wird auch<br />
die Vergütung von Zielvereinbarungen<br />
eine Rolle spielen. Die Erwartungen<br />
der Meister sind eindeutig. Wir werden<br />
uns für eine zusätzliche Vergütung der<br />
erreichten vereinbarten Ziele einsetzen.<br />
Ich wünsche mir, dass die Meister<br />
nicht nur vom Betriebsrat unterstützt<br />
werden, sondern auch von ihren<br />
Vorgesetzten, für die sie tagtäglich den<br />
"Laden" schmeißen.<br />
10<br />
4.Ausgabe <strong>Juli</strong><br />
<strong>2004</strong>
OHNE FILTER<br />
Meister aus allen Werken tauschten Erfahrungen aus<br />
Meister vermissen eine<br />
Einkommensperspektive<br />
Im Gesprächskreis<br />
Anfang März hatte der Gesamtbetriebsrat<br />
Vertreter der Meister<br />
aus allen Werken zu einem gemeinsamen<br />
Erfahrungsaustausch<br />
auf den Lämmerbuckel eingeladen.<br />
Dabei ging es vor allem um<br />
die Arbeitsaufgaben der Meister,<br />
die sich in den vergangenen<br />
Jahren stark verändert haben.<br />
Meister haben kaum Zeit zu<br />
führen<br />
Zu Beginn stellte der stellvertretende<br />
Betriebsratsvorsitzende Wolfgang<br />
Nieke die Ergebnisse der im Werk<br />
Untertürkheim durchgeführten Befragung<br />
der Meister dar. In der Umfrage<br />
wurde beispielsweise abgefragt, inwiefern<br />
sich die Meister durch das<br />
Unternehmen wertgeschätzt fühlen.<br />
Ein weiteres Thema der Befragung<br />
waren Zielvereinbarungen für<br />
Meister bei der Gruppenarbeit<br />
Meister. In der anschließenden<br />
Diskussion wurde deutlich, dass beispielsweise<br />
durch Einführung von<br />
Mercedes-Benz-Produktionssysteme<br />
(MPS) zusätzliche bürokratische<br />
Aufgaben für die Meister entstanden<br />
sind. Dadurch bleibt den Meistern immer<br />
weniger Zeit, ihre eigentliche<br />
Aufgabe, die Mitarbeiterführung,<br />
wahrzunehmen.<br />
Interessierte Zuhörer<br />
Führungsspanne stark<br />
gestiegen<br />
Anschließend wurde in Arbeitsgruppen<br />
über die heutigen Aufgaben<br />
der Meister und ihre Rolle diskutiert.<br />
Alle Teilnehmer waren sich einig, dass<br />
den Meistern heute mehr<br />
Verantwortung übertragen wird als<br />
früher. Budget- und Kostenplanung,<br />
das Sicherstellen von Qualität und<br />
Liefertreue sowie die Mitarbeit in<br />
Workshops zum Kontinuierlichen Verbesserungsprozess<br />
(KVP) oder deren<br />
Durchführung sind<br />
Aufgaben, die in den vergangenen<br />
Jahren stark angewachsen<br />
sind.<br />
Dazu kommt eine Führungsspanne,<br />
die nicht selten<br />
mehr als 50 Mitarbeiter<br />
umfasst. Wer dann noch<br />
seinen Teamleiter in<br />
Projekten vertritt, der hat<br />
ein hohes Maß an<br />
Verantwortung zu tragen.<br />
Zieldiktat statt<br />
Zielvereinbarung<br />
Einen großen Raum nahm die<br />
Diskussion um Zielvereinbarungen<br />
ein. Deutlich wurde, wie unterschiedlich<br />
Zielvereinbarungen abweichend<br />
von der bestehenden Gesamtbetriebsvereinbarung<br />
praktiziert werden.<br />
Für viele Meister ist der Zielvereinbarungsprozess<br />
undurchsichtig.<br />
Sie kennen die Ziele ihrer<br />
Vorgesetzten nicht.<br />
Notwendige Rahmenbedingungen<br />
zur Erfüllung der Ziele werden<br />
nicht vereinbart, gar mancher<br />
sprach nicht von Zielvereinbarung<br />
sondern von Zieldiktat.<br />
Die Teilnehmer diskutierten, ob die<br />
Erfüllung der Zielvereinbarung wie bei<br />
der Führungsebene E 4 honoriert<br />
werden könnte.<br />
Einkommensperspektive<br />
fehlt<br />
Verschiedene Meister betonten immer<br />
wieder ihre Enttäuschung über eine<br />
fehlende Einkommensperspektive.<br />
In der Tat sind die Meister die einzige<br />
Beschäftigungsgruppe, deren Rangstufe<br />
gedeckelt ist.<br />
Die Meister erwarten vom<br />
Unternehmen, dass sie bei<br />
Erreichen der vereinbarten Ziele in<br />
Zukunft auch finanziell belohnt<br />
werden.<br />
4.Ausgabe <strong>Juli</strong><br />
<strong>2004</strong><br />
11
OHNE FILTER<br />
A u s s c h n e i d e n - E i n s e n d e n<br />
Viele gute Gründe, Mitglied zu werden ...<br />
Rund 2,5 Millionen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer aus Industrie, Dienstleistung und Handwerk sind<br />
Mitglied in der <strong>IG</strong> <strong>Metall</strong>. Die <strong>IG</strong> <strong>Metall</strong> vertritt die Bereiche <strong>Metall</strong>, Elektro, Eisen und Stahl, Textil, Bekleidung, Holz<br />
und Kunststoff sowie Betriebe der Informations- und Kommunikationstechnologie.<br />
Und was bietet die <strong>IG</strong> <strong>Metall</strong>?<br />
1.Rechtsschutz: Bei Streitigkeiten im Zusammenhang mit dem Arbeitsverhältnis erhalten Mitglieder kostenlos Rechtsschutz,<br />
beispielsweise im Arbeitsrecht, Sozialrecht, Steuer- und Aufenthaltsrecht.<br />
2 Unterstützung bei Streik: Die Politik und Durchsetzungsfähigkeit der <strong>IG</strong> <strong>Metall</strong> steht und fällt mit ihrer Streikfähigkeit.<br />
<strong>Ohne</strong> sie wäre die <strong>IG</strong> <strong>Metall</strong> als Verhandlungspartner ein zahnloser Tiger und würde nicht ernst genommen.<br />
3.Unterstützung bei Maßregelung: Wir lassen kein Mitglied, das infolge seines gewerkschaftlichen Engagements vom<br />
Arbeitgeber bedroht oder benachteiligt wird, im Regen stehen.<br />
4.Freizeit-Unfallversicherung 5.Unterstützung bei Notfällen 6.Unterstützung bei Sterbefällen 7.Information,<br />
Kommunikation, Qualifizierung 8.uvm. - weitere Info´s beim <strong>IG</strong> <strong>Metall</strong> Betriebsrat und unter www.igmetall.de.<br />
Beitrittserklärung<br />
gültig ab (TT.MM.JJJJ) __ __ . __ __ . __ __ __ __<br />
Vorname __________________ Nachname__________________ Geburtsdatum (TT.MM.JJJJ) ____________<br />
Straße ______________ Hausnr. _____ PLZ __ __ __ __ __<br />
eMail:____________________________ Nationalität:____________________<br />
Wohnort _________________________<br />
Geschlecht: männlich O weiblich O Telefon (für eventuelle Rückfragen):____________________<br />
Berufsgruppe: Arbeiter/in O Angestellte/r O Auszubildende/r O Student/in O<br />
kaufmänn. Angestellte/r O techn. Angestellte/r O Meister/in O Teilzeit O<br />
beschäftigt bei (Firma):_____________________________________________ Branche ________________________<br />
Firmen-PLZ __________ Firmen-Ort / Firmenstraße _____________________________________________________<br />
Der monatliche Beitrag beträgt laut § 5 der Satzung in der Regel 1 Prozent des Bruttoentgelts. Unter bestimmten<br />
Voraussetzungen ist der Beitrag niedriger ( z.B.Rentner/Erwerbslose...). Wir ziehen den Betrag im Lastschriftverfahren<br />
ein. Aus diesem Grund benötigen wir die nachfolgenden Angaben.<br />
Mit dieser Beitrittserklärung wird die Satzung der <strong>IG</strong> <strong>Metall</strong> anerkannt.<br />
Name der Bank__________________ Kontonummer ___________________ Bankleitzahl __________________<br />
monatl. Bruttoentgelt in Euro __________<br />
Datenschutzhinweis:<br />
Ich bin hiermit darüber informiert, dass die <strong>IG</strong> <strong>Metall</strong> zur Erfüllung ihrer satzungsgemäßen Aufgaben personenbezogene Angaben<br />
über mich mit Hilfe von Computern (automatisiert) verarbeitet. Die für den Beitragseinzug nötigen Daten werden zwischen der <strong>IG</strong><br />
<strong>Metall</strong> und dem Geldinstitut ausgetauscht (übermittelt). Die Verwaltungsstelle informiert mich auf Wunsch über alle gespeicherten<br />
Daten.<br />
Ort/Datum:_______________________________ Unterschrift:_____________________________<br />
<strong>IG</strong> <strong>Metall</strong> <strong>Gaggenau</strong>, Hauptstr. 84, 76571 <strong>Gaggenau</strong><br />
oder mit der Hauspost an: Betriebsrat Werk Rastatt<br />
12<br />
4.Ausgabe <strong>Juli</strong><br />
<strong>2004</strong>
OHNE FILTER<br />
Gesamtbetriebsrat informiert !<br />
Betriebsrat fordert<br />
Investitionsentscheidungen<br />
für sichere Arbeitsplätze<br />
Konzernleitung übergibt Forderungspaket an Gesamtbetriebsrat<br />
Absicherung der<br />
Arbeitsplätze hat höchste<br />
Priorität<br />
In Kürze wird über wichtige<br />
Neuinvestitionen in der DC AG entschieden,<br />
die mehrere Werke betreffen.<br />
So stehen u.a. die Nachfolgeentscheidungen<br />
zu Varianten<br />
der C-Klasse sowie Fahrzeugkomponenten<br />
für den NFZ- und<br />
PKW-Bereich an.<br />
Die Unternehmensleitung konfrontiert<br />
den Betriebsrat mit einschneidenden<br />
Kostensenkungsprogrammen als Voraussetzung<br />
dafür, dass die Neuinvestitionen<br />
in den bestehenden Werken<br />
getätigt werden.<br />
Die Forderungen der<br />
Unternehmensleitung gehen<br />
dabei teilweise auch<br />
unter das Niveau von bestehenden<br />
Verträgen.<br />
So sollen beispielsweise Netto-<br />
Arbeitszeiten durch Kürzung von bezahlten<br />
Pausen verlängert und<br />
Entgelte (Zuschläge) gekürzt werden.<br />
PKW-Vorstand, Prof. Jürgen Hubbert,<br />
äußerte sich am 19. Juni in der<br />
Sindelfinger Zeitung wie folgt:<br />
“Meine Meinung ist, dass wir die<br />
Wettbewerbsfähigkeit mittelfristig nur<br />
sichern können, wenn wir bereit sind,<br />
bestimmte Inhalte, die der Tarif heute<br />
vorschreibt, in Frage zu stellen. Wenn<br />
wir keine einvernehmliche Lösungen<br />
finden, können wir einige<br />
Produktideen nicht realisieren”.<br />
Will Prof.Hubbert<br />
Verträge brechen ?<br />
Der Gesamtbetriebsrat hat das Thema<br />
in seiner Sitzung am 23. Juni aufgegriffen.<br />
“Es geht um die Zukunft unserer inländischen<br />
Werke und um unsere Arbeitsplätze.<br />
Wir haben entschieden,<br />
einzelne Standorte nicht unter Druck<br />
setzen zu lassen, wir streben eine gemeinsame<br />
Lösung an. Wir lassen<br />
uns nicht erpressen und wir lassen<br />
uns auch nicht auseinander dividieren.”<br />
meinte Erich Klemm Gesamtbetriebsratsvorsitzender.<br />
“DaimlerChrysler und die Arbeitnehmervertreter<br />
haben sich bisher<br />
uneingeschränkt zum Flächentarifvertrag<br />
bekannt. Wir wollen daran<br />
festhalten.<br />
Wenn DaimlerChrysler in Kernfragen<br />
von Tarifregelungen abweichen darf,<br />
wäre es keinem Mittelständler und keinem<br />
Zulieferer mehr zu erklären, warum<br />
Tarifverträge für ihn bindend sein<br />
sollen.<br />
Klar ist, wir sind bereit, unseren<br />
Beitrag zu leisten, um noch wirtschaftlicher<br />
zu werden, denn die<br />
Absicherung der Arbeitsplätze hat<br />
höchste Priorität. Aber die<br />
Rahmenbedingungen müssen stimmen,<br />
in bestehende Tarifverträge<br />
darf nicht eingegriffen werden”.<br />
Kein Eingriff in<br />
bestehende Verträge<br />
In den nächsten Tagen werden die<br />
Verhandlungen zwischen Unternehmensleitung<br />
und Gesamtbetriebsrat<br />
in enger Abstimmung mit der <strong>IG</strong> <strong>Metall</strong><br />
fortgeführt.<br />
Wir werden die Belegschaft über den<br />
Stand der Verhandlungen auf dem laufenden<br />
halten und über geplante<br />
Aktivitäten und Aktionen des<br />
Betriebsrates und der <strong>IG</strong> <strong>Metall</strong> rechtzeitig<br />
informieren.<br />
Für Fragen aus der Belegschaft stehen<br />
die <strong>IG</strong> <strong>Metall</strong> Betriebsräte gerne<br />
zur Verfügung.<br />
<strong>IG</strong> <strong>Metall</strong><br />
Gesamtbetriebsrat DC AG und<br />
Betriebsrat Werk Rastatt.<br />
4.Ausgabe <strong>Juli</strong><br />
<strong>2004</strong> 13
OHNE FILTER<br />
SEXY =Gewerkschafter/innen<br />
Deutschland ist Europameister !<br />
Wir Gewerkschafter/innen haben<br />
anderen Menschen gegenüber ja<br />
bekanntlich einiges voraus. Was<br />
vielen <strong>Metall</strong>ern aber möglicherweise<br />
bisher nicht richtig bewusst war,<br />
ist:<br />
Wir sind auch besonders<br />
sexy.<br />
Warum? Weil wir sozial eingestellt<br />
sind. Eine US-Studie, über die der<br />
„Spiegel“ berichtet hat, ergab:<br />
„Sozial macht sexy“.<br />
Menschen, die sich als besonders<br />
sozial erweisen, bekommen mehr<br />
Attraktivitätspunkte als die, die über<br />
diese Tugend nicht verfügen. (In<br />
Zukunft achten wir stärker auf unsere<br />
Wirkung!)<br />
Ob auch unsere Politprominenz,<br />
zum Beispiel Merkel oder Stoiber,<br />
sexy sind, mag jede/r selbst beurteilen.<br />
Wer aber mit Sicherheit nicht<br />
sexy ist, das sind unsere Manager.<br />
Denn sie sind<br />
„Europameister im<br />
Entlassen“,<br />
wie das „Handelsblatt“ berichtete.<br />
Das Meinungsforschungsinstitut<br />
Taylor Nelson Sofres hat europäische<br />
Top-Manager befragt, wo sie<br />
als erstes sparen würden, wenn<br />
die Gewinne zurückgingen.<br />
In keinem anderen Land nannten<br />
sie so häufig: Personalkosten<br />
senken. 60 Prozent der Deutschen<br />
sagten das; der Europa-Schnitt lag<br />
nur bei 40 Prozent.<br />
Andererseits gaben die Manager nirgendwo<br />
sonst so selten wie in<br />
Deutschland an, sie würden bei<br />
ihren eigenen Gehältern<br />
anfangen; auf diese Idee kamen in<br />
Deutschland nur 16 Prozent der<br />
Manager.<br />
Wer also immer schon empfand,<br />
dass deutsche Manager nicht<br />
sexy sind, weiß jetzt, warum.<br />
Quelle: <strong>Metall</strong> Direkt <strong>2004</strong><br />
Tachomanipulationen =<br />
Fristlose Kündigung<br />
Immer noch nicht mitbekommen ?<br />
Dass das Manipulieren von Tachos<br />
in Leasingfahrzeugen überhaupt<br />
nichts bringt...<br />
außer einer fristlosen<br />
Kündigung!<br />
Hier die rechtlichen Grundlagen zur<br />
Tachojustierung<br />
Was sagt der Gesetzgeber dazu?<br />
Der Bundesgerichtshof hat in einem<br />
Grundsatzurteil (Az.4 Str654/79) entschieden,<br />
daß man sich bei einer<br />
Manipulation seines Tachos noch nicht<br />
einer Fälschung technischer Daten<br />
schuldig macht, da die Wegstreckenanzeige<br />
in einem Kraftfahrzeug<br />
keine technische Aufzeichnung<br />
des Kilometerstands im Sinne von §268<br />
StR sei.<br />
Aber:<br />
Gefängnis bis zu 5 Jahre<br />
Wer den Tachostand verändert, um<br />
beim Verkauf einen besseren Preis zu<br />
erzielen, betrügt den Käufer. Und darauf<br />
steht Gefängnis bis zu fünf Jahren<br />
oder eine Geldstrafe. Abgesehen davon,<br />
kann der betrogene Käufer dem<br />
Verkäufer jederzeit das Auto zurückgeben<br />
und den Kaufpreis zurückfordern.<br />
Eine Änderung des Kilometerstandes<br />
beim Verkauf des KFZs muss dem<br />
Käufer mitgeteilt werden. Verboten ist<br />
die Einstellung von Mietfahrzeugen und<br />
Leasingfahrzeugen.<br />
Also: Finger weg ,es lohnt sich nicht<br />
und wird auch streng kontrolliert<br />
14<br />
4.Ausgabe <strong>Juli</strong><br />
<strong>2004</strong>
OHNE FILTER<br />
Sommer,Sonne, Urlaubsgeld<br />
F o t o w e t t b e w e r b<br />
Die Temperaturen steigen endlich.<br />
Die Natur blüht auf. Der Sommer ist<br />
da und natürlich auch das Urlaubsgeld<br />
- erstritten durch die <strong>IG</strong> <strong>Metall</strong>.<br />
Was machen die Beschäftigten mit<br />
dem Urlaubsgeld? Wo waren Sie? Im<br />
Urlaub? - oder zu Hause?<br />
Aus diesem Anlass wollen wir im Werk<br />
Rastatt , gemeinsam mit der <strong>IG</strong> <strong>Metall</strong><br />
Verwaltungsstelle <strong>Gaggenau</strong> in diesem<br />
Sommer einen Fotowettbewerb veranstalten.<br />
Wie soll das gehen?<br />
Teilnehmen kann jeder Mitarbeiter des<br />
Werkes Rastatt (054). Berge oder<br />
Meer, Menschen oder Tiere, ganz egal<br />
wir freuen uns über jede Einsendung.<br />
Pro Einsender maximal 2 Bilder.<br />
Die Bilder müssen das Format<br />
10x15cm haben oder noch besser als<br />
Datei im .jpg oder .tif Format.<br />
Einsenden per Hauspost an “BR”<br />
Redaktion oder per e.mail an<br />
ohnefilter.redaktion.@<br />
daimlerchrysler.com<br />
Redaktion und Vertrauensleute wählen<br />
unter allen Einsendungen die 30 besten<br />
Bilder aus. Diese werden im<br />
“ <strong>Ohne</strong> Filter” veröffentlicht .Die Belegschaft<br />
wählt daraus die 3 besten<br />
Bilder, welche prämiert werden und als<br />
Titelfoto´s der nächsten Ausgaben von<br />
“<strong>Ohne</strong> Filter” erscheinen.<br />
Vertrauensleute und <strong>IG</strong> <strong>Metall</strong><br />
Vertrauensleutewahl <strong>2004</strong><br />
Vertrauensleute sind in die Arbeit<br />
der <strong>IG</strong> <strong>Metall</strong> eingebunden. Sie sind<br />
über die Politik der <strong>IG</strong> <strong>Metall</strong> informiert<br />
und stehen den Beschäftigten<br />
im Betrieb für Information und<br />
Diskussion zur Verfügung.<br />
Vertrauensleute bringen die Anliegen<br />
der <strong>IG</strong><strong>Metall</strong>- Mitglieder in die Gremien<br />
der <strong>IG</strong> <strong>Metall</strong> ein und sorgen dafür,<br />
dass darüber diskutiert wird. Mit Hilfe<br />
der gewählten Vertrauensleute stellen<br />
die Gewerkschaftsmitglieder<br />
damit sicher, dass ihre Interessen in<br />
die Willensbildung und Politik<br />
der <strong>IG</strong> <strong>Metall</strong> eingehen.<br />
Vertrauensleute sind aber auch das<br />
kritische Potenzial der<br />
Gewerkschaft.<br />
Sie verstehen sich als Menschen der<br />
Basis und erwarten von Betriebsrat und<br />
den hauptamtlichen Gewerkschaftern,<br />
dass sie gehört werden.<br />
Vertrauensleute sind heute<br />
wichtiger denn je!<br />
Aktive Vertrauensleute und gut informierte<br />
Beschäftigte sind eine wichtige<br />
Grundlage dafür, dass Betriebsräte die<br />
Interessen der Beschäftigten wirkungsvoll<br />
vertreten können. Zentrale<br />
Anliegen der gewerkschaftlichen<br />
Betriebspolitik sind der Erhalt von<br />
Arbeitsplätzen, die Sicherung von<br />
Tarifverträgen und Arbeitnehmerrechten<br />
und die soziale Gestaltung der<br />
Lebensbedingungen. Wir wollen dazu<br />
in der Lage sein, Alternativen zu einer<br />
Politik der Arbeitsplatzvernichtung und<br />
des Sozialabbaus gemeinsam zu erreichen.<br />
In den Betrieben stehen wir heute<br />
vor großen Herausforderungen:<br />
Beschäftigungsabbau, neue Formen<br />
von Arbeitsorganisation, Arbeits-<br />
zeitflexibilisierung und Auslagerung<br />
von Unternehmensteilen -<br />
mit diesen Stichworten verbinden heute<br />
viele Menschen eigene Erfahrungen.<br />
Wir brauchen viele, die bereit<br />
sind, mit anzupacken ! Deshalb:<br />
Bei der VL-Wahl <strong>2004</strong><br />
Vertrauensleute wählen !<br />
Wer kann gewählt werden?<br />
Als Vertrauensleute können alle<br />
Mitglieder der <strong>IG</strong> <strong>Metall</strong> kandidieren,<br />
die satzungsgemäße Beiträge leisten<br />
und zur Teilnahme an gewerkschaftlichen<br />
Veranstaltungen und Bildungsmaßnahmen<br />
bereit sind.<br />
Wer kann wählen?<br />
Die Vertrauensleute werden von den<br />
Mitgliedern der <strong>IG</strong> <strong>Metall</strong> im Bereich<br />
ihres Arbeitsplatzes gewählt. Weitere<br />
Info´s zur VL-Wahl gibt es in der nächsten<br />
Ausgabe des “<strong>Ohne</strong> Filter”.<br />
4.Ausgabe <strong>Juli</strong><br />
<strong>2004</strong> 15
Ich unterstütze die Forderungen der <strong>IG</strong> <strong>Metall</strong>:<br />
Wir brauchen umweltverträgliches Wachstum, mehr Innovationen, mehr Beschäftigung und sozial gerechte Reformen. Wir<br />
müssen die Herausforderungen für Wirtschaft und Gesellschaft in einer solidarischen und gerechten Form bewältigen. Die<br />
Massenarbeitslosigkeit muss bekämpft werden, Industrie und Wirtschaft müssen gefordert, die sozialen Sicherungssysteme<br />
gestärkt und der Schutz der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer und ihrer Familien verbessert werden.<br />
Wir fordern:<br />
Ein gerechteres Steuersystem, das die öffentlichen Kassen handlungsfähig hält und zugleich die finanzielle Leistungsfähigkeit<br />
des Einzelnen berücksichtigt und große Vermögen ausreichend an der Finanzierung des Gemeinwesens beteiligt<br />
- Konsumsteuer auf Luxusguter! - Eine solidarische Bürgerversicherung im Gesundheitswesen und bei der<br />
Alterssicherung! - Die Stärkung der tariflichen und betrieblichen Altersversorgung! - Mehr Investitionen und soziale<br />
Chancengleichheit bei Bildung und Ausbildung! - Humane Arbeitszeiten und eine gerechte Verteilung der Erwerbsarbeit<br />
für Männer und Frauen! - Mehr Kaufkraft und Einkommen, die zum Leben reichen! Einen staatlich festgesetzten<br />
Mindestlohn!<br />
Name Vorname Wohnort Beruf Unterschrift