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Rede zum Volkstrauertag am 18. November 2012 Liebe ...

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wir uns zu einer stillen Stunde des Innehaltens, der Trauer und des<br />

Erinnerns vers<strong>am</strong>melt haben, kämpfen woanders Menschen um ihr<br />

Leben oder sind in ihrer Freiheit bedroht. Die Frage nach Krieg und<br />

Frieden ist aktuell geblieben.<br />

<strong>Liebe</strong> Mitbürgerinnen und Mitbürger, uns führt heute die Trauer<br />

zus<strong>am</strong>men, verbunden mit dem Bestreben, die Opfer vor dem<br />

Vergessen zu bewahren. Denn wenn niemand mehr an sie denkt, dann<br />

sind sie endgültig tod, dann kann ihr Schicksal keinem mehr etwas<br />

sagen. Der <strong>Volkstrauertag</strong> setzt hier ein Zeichen: Und er fragt danach,<br />

welche Schlüsse sich aus der Vergangenheit ziehen lassen; er fragt, wo<br />

wir heute stehen und welche Werte uns wichtig sind.<br />

Deshalb verwahren wir uns auch gegen alle Versuche der Neonazis, den<br />

<strong>Volkstrauertag</strong> für sich zu instrumentalisieren. Uns geht es um eine Welt,<br />

in der die Menschen in Frieden und Freiheit zus<strong>am</strong>menleben können.<br />

Uns geht es um ein Gedenken, das sich der Geschichte stellt und<br />

deshalb nicht nur in der Vergangenheit, sondern auch auf die Gegenwart<br />

blickt. <strong>Volkstrauertag</strong> heißt der heutige Tag und zu Recht nicht mehr<br />

Heldengedenktag. Denn der Krieg kennt keine Helden. Er kennt in erster<br />

Linie den Tod sowie traumatisierte, eins<strong>am</strong>e, um ihre Jugend betrogene<br />

Männer und Frauen, deren Wunden noch immer nicht geheilt sind, auch<br />

nach über 60 Jahren nicht.<br />

Erich Maria Remarque entschleiert in seinem Buch „Im Westen nichts<br />

Neues“ von 1929 den Krieg und zeigt uns hinter seiner heldenhaften<br />

Maske sein wahres Gesicht – eine schreckliche Fratze, in der sich nur<br />

Angst, Schmerz, Verderben und Tod wiederspiegelt. Wir lesen dort über<br />

eine Gruppe junger Soldaten, die direkt von der Schulbank in den Krieg,

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