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handout PDS - Melanie Haas

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FU BERLIN<br />

FACHBEREICH POLITIK- UND SOZIALWISSENSCHAFTEN<br />

OTTO-SUHR-INSTITUT FÜR POLITIKWISSENSCHAFTEN<br />

PS: 15 123 DIE PROGRAMMATISCHE ENTWICKLUNG DER BUNDESDEUTSCHEN PARTEIEN<br />

THEMA: PROGRAMMATIK DER <strong>PDS</strong><br />

DOZENTIN: <strong>Melanie</strong> <strong>Haas</strong><br />

REFERENTIN: Ariane Werner<br />

DATUM: 24.06.2005<br />

DIE PROGRAMMATIK DER <strong>PDS</strong><br />

ENTSTEHUNG UND ENTWICKLUNG<br />

• <strong>PDS</strong> geht als Zerfallsprodukt aus einer Blockpartei hervor, sah sich als Rechtsnachfolgerin der SED<br />

• wird politische Partei auf 1. Parteitag am 24./25.2.1990, Programmgeschichte begann im Dez.1989<br />

• 1990 Einzug in den Bundestag<br />

• Entwicklung von Partei der Vereinigungsgegner zur Interessenpartei des Ostens<br />

• Sozialismusdefinition: soziale Gerechtigkeit, Solidarität, Freiheit für die Unterdrückten, Hilfe für die<br />

Schwachen<br />

• Ingolstädter Manifest, verfasst von Gregor Gysi vor Wahlkampferöffnung 1994, präsentiert als<br />

programmatische Grundsatzerklärung: neuer Gesellschaftsvertrag<br />

PROGRAMM DER <strong>PDS</strong> 1993<br />

• Ziele: Welt des Friedens, der Freiheit, sozialer Gerechtigkeit<br />

• <strong>PDS</strong> stützt sich auf geistige u. politische Tradition des Sozialismus, will die Herrschaft des<br />

Kapitalismus überwinden<br />

• Sozialismusversuch der DDR wird zum Gesellschaftsversuch der <strong>PDS</strong>: Beseitigung von<br />

Arbeitslosigkeit, Überwindung der Armut, umfassendes soziales Sicherungssystem, soziale<br />

Gerechtigkeit, Chancengleichheit, neue Rechte für Frauen u. Jugendliche<br />

• Außerparlamentarischer Kampf entscheidend für gesellschaftliche Veränderungen<br />

• <strong>PDS</strong> versteht sich (wie auch 2002) als Zusammenschluss unterschiedlicher linker Kräfte, ihr<br />

Sozialismus ist an keine bestimmte Weltanschauung, Ideologie oder Religion gebunden⇒ Sammlungsu.<br />

Bündnispartei unterschiedlicher Kräfte aus linkem Spektrum, einschließlich Linksextremisten<br />

STRATEGIE UND TAKTIK NACH 1993<br />

• Beschluss des Fünf-Punkte-Papiers „Sozialismus ist Weg, Methode, Wertorientierung und Ziel“ auf<br />

dem 4.Parteitag im Jan. 1995 ⇒ wurde als gemeinsame Grundlage der verschiedenen Strömungen<br />

verabschiedet<br />

• Politische Bewegung des Sozialismus zielt auf Ablösung der kapitalistischen Moderne u. Formierung<br />

sozialistischer Moderne<br />

• 1999 Anlehnung an SPD, G. Gysi betont jedoch den bedingungslosen Wechsel der SPD mit der<br />

Strategie der „Neuen Mitte“ auf die Seite des Kapitalismus<br />

PROGRAMMENTWURF 2002<br />

• Programm 2002 als Überarbeitung des Programms von 1993, keine Neufassung<br />

• Erneuerung aufgrund des Wandels vom Industrie- zum Informationskapitalismus, soziale<br />

Veränderungen wie Individualisierungstendenz, neue Themenkomplexe: Beschleunigung der<br />

europäischen Integration und Globalisierung<br />

• Verteidigung sozialer Errungenschaften (Sozialstaatsprinzip) gegen Bündnis aus Kapitalismus und<br />

Politik der „Neuen Mitte“<br />

• Kernthema: FREIHEIT⇒ Menschen müssen über notwendige Grundbedingungen des Lebens verfügen,<br />

elementare Güter sind: Frieden, soziale Sicherheit und Arbeit, Gesundheit und Ökologie , Bildung und<br />

Kultur<br />

• Kette, die die Priroritäten der Partei erklärt:<br />

Sozialismus = Gerechtigkeit und Gleichheit (, die die Bedingungen setzen für die) = Freiheit<br />

(,welche identisch ist mit) = Menschenrechte/n (,die wiederum den Rahmen der politischen und<br />

theoretischen Aktion bilden für die) = <strong>PDS</strong> (,deren Projekt sich identifiziert mit dem) =<br />

Sozialismus


• Alternative zum kapitalistischen Eigentum: demokratische Entscheidung über gesellschaftliche<br />

Grundprozesse und Förderung solcher Eigentumsformen, die es am ehesten erlauben, die<br />

menschlichen Grundgüter effizient bereitzustellen u. gerecht zu verteilen<br />

• Politik der sozialen und ökologischen Regulierung: weitreichende Rahmensetzung für den<br />

Markt, Innovationsprogramme, Programm „sozio -ökologischer Umbau Ost“ u. dauerhafte<br />

Ausrichtung der Politik auf Gerechtigkeit<br />

• Sozialismus soll wieder in eine emanzipatorische Kulturbewegung verwandelt werden<br />

WANDEL/ KONTINUITÄTIM PROFIL DER <strong>PDS</strong><br />

• Moderner Kommunismus schlägt Weg einer fortschrittlichen Umwandlung der Gesellschaft<br />

vor<br />

• Ökologie wird als Gegenpol zur Logik des Kapitalismus gesehen<br />

• Verhältnis <strong>PDS</strong> zur SPD: Sozialdemokraten agieren innerhalb des Kapitalismus, dessen<br />

Zerstörungen die <strong>PDS</strong> begrenzen will, <strong>PDS</strong> sieht sich als moralisches Korrektiv<br />

• Problematisch ist für die <strong>PDS</strong>, Individuum über Kollektiv zu stellen, denn Kollektivrechten<br />

wird mindestens derselbe Rang eingeräumt wie Individualrechten⇒<strong>PDS</strong> ist der Überzeugung,<br />

jede Minderheit/soziale Gruppe besitzt dieselben Grundrechte wie der Einzelne<br />

DISKUSSION : WASG/<strong>PDS</strong> – DAS NEUE LINKE BÜNDNIS<br />

‣ Eine Chance für die <strong>PDS</strong> von der Ostpartei zur Volkspartei zu werden?<br />

‣ G. Gysi sieht in dem Bündnis eine politische Kraft, das sich dem neoliberalen Zeitgeist<br />

widersetze, eine echt Alternative, um Wähler anzusprechen, „die links denk en und fühlen“.<br />

LITERATUR:<br />

Patrick Moreau/ Rita Schorpp-Grabiak, „Man muss so radikal sein wie die Wirklichkeit“- Die <strong>PDS</strong>: eine Bilanz,<br />

NOMOS Verlagsgesellschaft, Baden-Baden 2002<br />

Patrick Moreau, „Die <strong>PDS</strong>: Profil einer antidemokratischen Partei“, Hans-Seidel-Stiftung e.V. 1998<br />

Michael Brie, Rudolf Woderich, „Die <strong>PDS</strong> im Pateiensystem“, herausgegeben von der Rosa-Luxemburg-<br />

Stiftung/Gesellschaftsanalyse und Politische Bildung e.V., Karl Dietz Verlag Berlin GmbH 2000<br />

Gero Neugebauer, Richard Stöss, „Die <strong>PDS</strong>. Geschichte. Organisation. Wähler. Konkurrenten“, Opladen, Leske+<br />

Buderich 1996<br />

Der Tagesspiegel, Rubrik: Wie uns die Zeiten ändern, „Eine linke Geschichte- seit 15 Jahren träumt die <strong>PDS</strong> davon,<br />

eine gesamtdeutsche Kraft zu werden. Jetzt sieht sie sich kurz vor dem Ziel. Ihr fehlt nur noch ein Programm.,<br />

Sonnabend, 11.6.2005/Nr. 18 860<br />

Die ZEIT, Rubrik Politik, „Glaube, Linke, Hoffnung – Oskar Lafontaine und Gregor Gysi wollen zurück in den<br />

Bundestag-am liebsten gemeinsam. Ihre Chancen stehen gar nicht schlecht., 9.Juni 2005, Nr.24

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