Magazin - Ausgabe 47 - Frühjahr/Sommer 2013
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<strong>Ausgabe</strong> <strong>47</strong><br />
<strong>Frühjahr</strong>/<strong>Sommer</strong><br />
<strong>2013</strong><br />
Das <strong>Magazin</strong> der GOLDBECK Gruppe<br />
Entscheidungen<br />
Freiheit, Chance und Pflicht
2 Editorial<br />
Editorial 3<br />
EDITORIAL<br />
Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,<br />
dass er tun kann, was er will, sondern darin,<br />
dass er nicht tun muss, was er nicht will.<br />
Jean-Jacques Rousseau<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
stellen Sie sich vor, Sie haben eine Theaterkarte für zehn Dollar<br />
gekauft und freuen sich auf einen entspannten Abend im Schauspielhaus.<br />
Beim Betreten des Theaters merken Sie, dass Sie die<br />
Karte verloren haben. Der Sitzplatz war nicht markiert und der<br />
Eintrittspreis wird nicht erstattet. Würden Sie für eine zweite<br />
Karte zehn Dollar bezahlen? Diese Frage stellte Daniel Kahneman<br />
im Rahmen seiner Forschungsarbeit. 54 Prozent der Befragten<br />
antworteten mit „Nein“. Er stellte aber auch die folgende Frage:<br />
„Stellen Sie sich vor, Sie haben beschlossen, sich ein Theaterstück<br />
anzusehen, bei dem die Eintrittskarte 10 Dollar kostet. Beim<br />
Betreten des Theaters stellen Sie fest, dass Sie einen Zehn-Dollar-<br />
Schein verloren haben. Würden Sie nach wie vor zehn Dollar<br />
für eine Eintrittskarte bezahlen?“ Nur 12 Prozent beantworteten<br />
diese Frage mit „Nein“.<br />
Kahneman, in Israel geborener Kognitionspsychologe und Träger<br />
des Wirtschaftsnobelpreises, erklärt dieses Phänomen mit den<br />
Besonderheiten unserer „mentalen Buchführung“. Während wir<br />
im ersten Beispiel die Zusatzkosten auf das Konto des Theaterstücks<br />
buchen, dessen Besuch wir damit als unangemessen teuer<br />
empfinden, rechnen wir im zweiten Beispiel den Geldverlust<br />
unserem allgemeinen Guthaben zu und sind deshalb eher bereit,<br />
am geplanten Theaterbesuch festzuhalten. Der Wissenschaftler<br />
Kahneman widmet sein berufliches Leben ganz der Erforschung<br />
der mentalen Muster, nach denen wir unsere Entscheidungen<br />
treffen. Sein Buch „Schnelles Denken, langsames Denken“, dem<br />
die Beispiele entnommen sind, schaffte es auf die Bestsellerlisten<br />
der New York Times und des Spiegel.<br />
setzen auf gründliche Analyse. So verschieden wir<br />
Menschen sind, so unterschiedlich ist auch unsere<br />
Herangehensweise an Entscheidungsfragen. Dabei<br />
gibt es eine Vielzahl von Einflussfaktoren, die wir<br />
teilweise gar nicht wahrnehmen – von unserer<br />
gegenwärtigen persönlichen Stimmung bis zu<br />
unbewusst Verankertem. Unser evolutionäres<br />
Erbe scheint uns dabei mehr zu beeinflussen, als<br />
wir uns eingestehen wollen.<br />
Im aktuellen <strong>Magazin</strong> wollen wir uns dem Phänomen<br />
„Entscheiden“ nähern. Wir geben Einblick<br />
in die Entscheidungskultur in unserem Hause,<br />
zeigen, warum sich Kunden immer wieder für<br />
die Zusammenarbeit mit GOLDBECK entscheiden<br />
und konnten den Bielefelder Soziologen<br />
Martin Diewald dafür gewinnen, seine Sicht<br />
auf das Thema „Entscheidungskompetenz“ zu<br />
formulieren.<br />
Und bei aller Komplexität unseres Leitthemas<br />
wollen wir uns dafür stark machen, den Mut zur<br />
Entscheidungsfindung zu bewahren. Charles de<br />
Gaulle soll gesagt haben: „Es ist besser, unvollkommene<br />
Entscheidungen durchzuführen, als<br />
ständig nach vollkommenen Entscheidungen<br />
zu suchen, die es niemals geben wird.“ Wir sind<br />
Menschen, keine Automaten. Wir funktionieren<br />
nicht, wir leben.<br />
Nicht nur daran zeigt sich: Entscheidungsfindung ist ein hochinteressantes<br />
Thema, das viele Menschen interessiert und jeden<br />
betrifft. Täglich treffen wir eine Vielzahl von Entscheidungen,<br />
meist im Kleinen, manchmal aber auch von enormer Tragweite.<br />
Die einen tun sich dabei leicht, andere wälzen Entscheidungen<br />
lange hin und her. Mancher schwört auf sein Bauchgefühl, viele<br />
Herzlichst, Ihr<br />
GOLDBECK <strong>47</strong> | <strong>2013</strong> GOLDBECK <strong>47</strong> | <strong>2013</strong>
4 Inhalt 5<br />
INHALT <strong>47</strong> | <strong>2013</strong><br />
War gut, bleibt gut.<br />
Bauen mit GOLDBECK: Manche tun<br />
es immer wieder. Warum auch nicht?<br />
Schließlich gibt es dafür gute Gründe.<br />
GOLDBECK Stammkunden berichten<br />
über ihre Erfahrungen.<br />
13<br />
Titelthema:<br />
Entscheidungen<br />
Oft tun wir es nebenbei, fast unbemerkt, dann wieder tun<br />
wir uns damit schwer – und manchmal tun wir es gar nicht:<br />
entscheiden. Wie funktioniert Entscheidungskompetenz?<br />
Gibt der Verstand oder das Bauchgefühl den Ausschlag?<br />
Unser Titelthema stellt viele spannende Fragen. Und gibt<br />
einige überraschende Antworten.<br />
6<br />
Am Rhein sein<br />
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
der GOLDBECK Niederlassung Rheinland<br />
dürfen sich zurzeit als Tester in eigener<br />
Sache fühlen. Sie haben soeben neue<br />
Arbeitsräume im Rheinpark Carree<br />
bezogen.<br />
20<br />
Vielseitig statt<br />
eingleisig<br />
Multifunktionalität in Perfektion:<br />
GOLDBECK Gebäude überzeugen<br />
mit vielseitigen Einsatzmöglichkeiten.<br />
26<br />
Titelthema<br />
Strategie<br />
Bauen<br />
dienstleistung<br />
Themen & Trends<br />
Kurz berichtet<br />
06 Kopf oder Bauch?<br />
Entscheidungskompetenz und ihre<br />
menschlichen Grenzen<br />
08 Was macht Entscheidungskompetenz aus?<br />
Prof. Hans Helmut Schetter<br />
12 Gastkommentar: Kompetent entscheiden<br />
Prof. Dr. Martin Diewald<br />
34 Das kleine 4 × 4<br />
10 Ehrlich, tragfähig, menschlich<br />
Entscheidungskompetenz und was<br />
Uwe Goldbeck und Herbert Grönemeyer<br />
dazu sagen<br />
16 Mut zum Machen<br />
Entscheidung für eigene Fertigung<br />
und Entwicklung<br />
13 War gut, bleibt gut.<br />
Warum Stammkunden sich immer<br />
wieder für GOLDBECK entscheiden<br />
20 Am Rhein sein<br />
GOLDBECK Niederlassung Rheinland<br />
entscheidet sich für neuen Standort<br />
22 Bauen für Ingenieure<br />
GOLDBECK realisiert Unternehmenssitz<br />
für den Tiefbauexperten WBI<br />
24 Parken im Norden<br />
GOLDBECK Parkhäuser gibt es jetzt<br />
auch in Dänemark und Groß britannien<br />
26 Vielseitig statt eingleisig<br />
Multifunktionale Hallen bieten Mehrwert<br />
28 Bewahren, schützen, optimieren<br />
Gebäudemanagement – Entscheidung für<br />
eine langfristige Geschäftsbeziehung<br />
30 Der Staat als Mäzen<br />
Öffentlicher Raum gibt Raum für<br />
Kunst<br />
Impressum<br />
Herausgeber und verantwortlich für den Inhalt: Geschäftsleitung GOLDBECK GmbH,<br />
Ummelner Straße 4–6, D-33649 Bielefeld, Tel. 05 21 / 94 88-0<br />
Texte: Katrin Borcherding, Jörg-Uwe Goldbeck, Anja Hustert | Kommentare: Prof. Dr. Martin Diewald,<br />
Prof. Hans Helmut Schetter | Gestaltung: deteringdesign.de | Nachdruck, auch auszugsweise,<br />
nur mit schriftlicher Genehmigung. | CO2-neutral verschickt.<br />
32 200.000 Stellplätze!<br />
33 Entscheidung für regenerative Energie<br />
33 Premiere in der Oberpfalz<br />
GOLDBECK <strong>47</strong> | <strong>2013</strong> GOLDBECK <strong>47</strong> | <strong>2013</strong>
6 Titelthema<br />
Titelthema 7<br />
Kopf oder Bauch?<br />
Entscheidungskompetenz<br />
und ihre menschlichen<br />
Grenzen<br />
„Soll ich’s wirklich machen oder lass’ ich’s lieber sein?“ fragten<br />
die Hamburger Hip-Hopper Fettes Brot und gaben auch gleich<br />
die Antwort „Jein!“ Nie hatten wir so viel Freiraum, unser Leben<br />
selbstbestimmt zu gestalten. Aber: Jede Entscheidung bedeutet<br />
gleichzeitig den Verzicht auf ihre Alternativen. Wie lautet die<br />
Formel für wahre Entscheidungskompetenz?<br />
Egal, ob es um Parkscheine, Fahrkarten oder Süßigkeiten geht –<br />
an fast allen Automaten kann man sie entdecken: die Stelle, an<br />
der der Lack ab ist. Unzählige haben hier hoffnungsvoll Münzen<br />
gerieben, die im ersten Anlauf nicht vom Automaten akzeptiert<br />
wurden. Die „Rubbelstelle“ ist ein wunderbares Sinnbild für<br />
menschliches Denken und Handeln. Sie zeigt ein typisches<br />
menschliches Verhaltensmuster. Unsere Machtlosigkeit gegenüber<br />
der in diesem Fall unbeeinflussbaren Technik wollen wir<br />
nicht wahrhaben. Stattdessen schaffen wir uns die Illusion einer<br />
Einflussnahme – und rubbeln. Nimmt der Automat anschließend<br />
die Münze an, verbuchen wir diese Erfahrung als Erfolg und<br />
speichern unser Verhalten als wiederholenswert. Tatsächlich<br />
aber bestimmte ein elektronischer Münzprüfer Annahme und<br />
Ablehnung – und der kann nicht zwischen gerubbelten und<br />
ungerubbelten Münzen unterscheiden. Fest steht: Auch wer sich<br />
nicht zu dem Münzrubblern zählt, hat evolutionär ein gerüttelt<br />
Maß an Kontrollillusion und Selbstüberschätzung mitbekommen.<br />
Und das ist auch gut so, denn es hilft uns, einigermaßen gelassen<br />
durchs Leben zu gehen.<br />
Heuristik versus Algorithmik<br />
Biochemie, Hormone, Prägung – Wissenschaftler haben nachgewiesen,<br />
wie vielfältig die Einflüsse auf unsere Entscheidungsfreiheit<br />
sind. Wir werden von Faktoren beeinflusst, die wir<br />
nicht einmal bemerken. Unserer Vernunft, unserer Rationalität<br />
sind damit natürliche Grenzen gesetzt. Aber: Menschen sind<br />
aus guten Gründen mit Verstand und Gefühl ausgestattet. Die<br />
Grenzen zwischen beiden sind fließend. Wir sollten uns da rüber<br />
bewusst sein, dass unser Gehirn kein Computer ist, der alle<br />
verfügbaren Informationen völlig sachlich in die Entscheidungsfindung<br />
einbeziehen kann. Es arbeitet vielmehr heuristisch, also<br />
zum Beispiel über Mutmaßungen und „trial and error“. Wenn<br />
wir uns das bewusst machen, kommen wir vielleicht zu einem<br />
entspannteren Umgang mit unseren eigenen Unzulänglichkeiten.<br />
Und wir können es eher zulassen, auch mal auf unseren Bauch zu<br />
hören. Studien zeigen: Ein „darüber Schlafen“, eine Denkpause, in<br />
der das Unbewusste wirken kann, führt häufig zu Entscheidungen,<br />
die wir als gut und richtig empfinden.<br />
Der freie (Un-)Wille<br />
Schon lange vor der Psychologie und der Hirnforschung beschäftigte<br />
sich die Philosophie mit der Frage, wie unsere menschliche<br />
Grundausstattung die Entscheidungsfindung beeinflusst. Von<br />
vielen Denkern wurde der Verstand als die Instanz angesehen,<br />
die unsere besten Entscheidungen trifft. „Habe den Mut, dich<br />
deines eigenen Verstandes zu bedienen!“ formulierte Kant. Für<br />
Schopenhauer war stattdessen der Wille bestimmend. Freud sah<br />
dann das Unterbewusstsein als dunklen<br />
Einflussnehmer. All diese Denkmodelle Die moderne Hirnforschung<br />
fußten auf der Beobachtung des menschlichen<br />
Wesens. Dann kam Benjamin Libet. Erkenntnisse – und neue<br />
sorgte für überraschende<br />
Der amerikanische Psychologe wies in den<br />
Fragen.<br />
1970er Jahren experimentell nach, dass<br />
bereits eine halbe Sekunde vor der bewussten Entscheidung für<br />
eine Bewegung die entsprechenden Prozesse im Gehirn nachweisbar<br />
sind. Eine Sensation – und der Startschuss für eine bis heute<br />
kontroverse Diskussion. Gibt es tatsächlich keinen freien Willen?<br />
Sind wir dem Unbewussten ausgeliefert? In seinem Buch „Wer<br />
bin ich und wenn ja, wie viele?“ lässt Richard David Precht den<br />
Forscher Libet und den Philosophen Schopenhauer aufeinandertreffen<br />
und Libet als Quintessenz seiner Forschung sagen: „Der<br />
Wille ist unfrei, aber der Unwille ist frei. Was auch immer uns<br />
antreibt, etwas zu tun, wir haben immer noch die Chance, ‚Stopp!‘<br />
zu sagen.“ Und das ist ein beruhigender Gedanke. ❚<br />
GOLDBECK <strong>47</strong> | <strong>2013</strong> GOLDBECK <strong>47</strong> | <strong>2013</strong>
8 Titelthema<br />
Titelthema 9<br />
Kommentar<br />
Was macht Entscheidungskompetenz aus?<br />
Prof. Hans Helmut Schetter<br />
Wer baut, bewegt sich im Projektgeschäft und hat es fast immer<br />
mit Unikaten zu tun. Ein Projekt muss geführt werden. Ein<br />
ungeführtes Projekt wird aus dem Ruder laufen, die negativen<br />
Folgen beschleunigen sich wie bei einer abgehenden Lawine von<br />
allein. Demzufolge ist die adäquate Besetzung der Projektleitung<br />
ein entscheidender Erfolgsfaktor. Entscheidungskompetenz ist<br />
dabei neben Fachwissen, Organisationstalent, Übersicht, Vertragsverständnis,<br />
Menschenführung und anderem eine zentrale<br />
und somit unverzichtbare Performance.<br />
Im Projektgeschäft sind laufend termingebundene Entscheidungen<br />
zu treffen. Der Verantwortliche hat sorgfältig Fakten zu<br />
analysieren, Einfluss auf Qualität, Budget und Zeit zu beurteilen,<br />
Zukünftiges einzuschätzen und Risiken abzuwägen.<br />
Entscheidungen zu treffen ist untrennbar<br />
mit dem Tragen von Verantwortung verbunden.<br />
Bei alltäglichen Fragen bedarf dies keiner<br />
besonderen Erwähnung. Bei Entscheidungen<br />
besonderer Tragweite kann die Last erdrückend<br />
werden. Hier sind dann höhere Ebenen in der<br />
Organisation gefordert. In Bauprojekten gibt es<br />
unterschiedliche Entscheidungsfelder. In der Planungsphase<br />
hat der Bauherr vor Baubeginn das Bausoll festzulegen. Ein<br />
kluger Kopf hat einmal gesagt: „Planung ist geistige Vorwegnahme<br />
sinnvollen Handelns“. Entscheidungen nach Baubeginn<br />
einhergehend mit baubegleitender Planung generieren häufig<br />
Störpotential. Dies erzeugt vertragliche Ansprüche, provoziert<br />
Vertragsstreitigkeiten und gefährdet Qualität, Budget und Zeit.<br />
Die Wahl der bauausführenden Vertragspartner hat weitreichende<br />
Konsequenzen. Entscheidungskompetenz muss dabei weit mehr<br />
beinhalten als Vergabe an den Billigsten. Es gilt, Leistungsvermögen,<br />
Referenzen, Kapazitäten und vieles mehr als Grundlage<br />
für Entscheidungen heranzuziehen. Entscheidungen in der Bauphase<br />
sind für die ausführenden Firmen operativer, für Bauherr<br />
und Planer überwachender Natur.<br />
Entscheidungen<br />
zu treffen ist<br />
unmittelbar mit dem<br />
Tragen von Verantwortung<br />
verbunden.<br />
Entscheidungskompetenz zeichnet sich aus durch Stärke, klare<br />
Entscheidungen rechtzeitig zu treffen, und Willen, sie anschließend<br />
auch durchzusetzen. Ausgehend vom und letztlich auch<br />
limitiert durch das Begabungsprofil des Mitarbeiters kann die<br />
Fähigkeit dazu wie vieles erlernt, geschult und weiterentwickelt<br />
werden. Die überwiegende Menge anstehender Bauaufgaben wird<br />
im Sinne des Vorerwähnten plan- und zielgerecht durchgeführt.<br />
Wenn wir uns aber aktuellen Großprojekten zuwenden, lassen<br />
Negativbeispiele wie BER, Elbphilharmonie und andere mehr<br />
und mehr Zweifel an den Fähigkeiten der Beteiligten aufkommen.<br />
Dabei vermischt sich vieles. Extrem lange Genehmigungsphasen<br />
begleitet von Änderungen des Zeitgeistes, der Randbedingungen,<br />
des Bausolls, der Vorschriften und der Markt preise<br />
hebeln Zeit- und Kostenpläne regelmäßig aus. Hinzu<br />
kommt, dass insbesondere bei öffentlichen Bauvorhaben<br />
in Zeiten leerer Kassen das Budget „auf Kante<br />
genäht“ wird. Es ist aber eine Binsenweisheit, dass<br />
gerade bei komplexen Großprojekten Unvorhergesehenes<br />
in der Kalkulation angemessen dotiert werden<br />
muss. Der Gotthardbasistunnel mag als positives Beispiel<br />
dienen, er liegt immer noch im Budget und das, obwohl in<br />
extremer Art geologisches und baubetriebliches Neuland betreten<br />
wurde. Risiken, die vertraglich auf der Seite des Bauherrn lagen,<br />
haben zu berechtigten und zeitnah beauftragten Mehrleistungen<br />
der ausführenden Firmen geführt. Für mich besteht kein Zweifel,<br />
dass es uns nicht an Kompetenz auf Seiten aller am Bau Beteiligten<br />
fehlt. Da, wo es Probleme gibt, ist sie nicht oder nicht geeignet im<br />
Projekt etabliert worden. Mit der Wahl der passenden Projektleitung<br />
sowohl auf Seiten des Bauherrn als auch seiner Auftragnehmer<br />
sorgen wir für Führung und allfällige Entscheidungskompetenz im<br />
Projekt und stellen damit Übersicht und Handlungsfähigkeit sicher.<br />
Erfolgreich verlaufene Projekte werden wie in der Vergangenheit<br />
auch künftig Zeugnis vom Können all unserer Bauschaffenden<br />
ablegen. ❚<br />
Prof. Hans Helmut Schetter ...<br />
... war 16 Jahre lang Mitglied des Vorstandes der Bilfinger SE.<br />
Er verantwortete dort neben weiteren Bereichen die Ressorts<br />
Personal und Technik sowie Teile des in- und ausländischen<br />
Baugeschäfts. Heute gehört er unter anderem dem Beirat der<br />
GOLDBECK Unternehmensgruppe an.<br />
GOLDBECK <strong>47</strong> | <strong>2013</strong> GOLDBECK <strong>47</strong> | <strong>2013</strong>
10<br />
Strategie<br />
Strategie<br />
11<br />
Interview<br />
Ehrlich, tragfähig, menschlich<br />
Abstrakte Theorien über Entscheidungskompetenz und ihre menschlichen<br />
Grenzen sind eines, konkrete Unternehmensführung aber manchmal etwas<br />
ganz anderes. Uwe Goldbeck über Entscheidungen, Fehlentscheidungen<br />
und wie er mit beidem umgeht.<br />
Ganz konkret: Welche Entscheidungen in der<br />
Unternehmensgeschichte waren für Sie die<br />
wichtigsten?<br />
Uwe Goldbeck: Aus meiner Perspektive sind das<br />
drei, die bis heute nachwirken und GOLDBECK<br />
prägen: Zum einen war es 1973 die Entscheidung,<br />
das Unter nehmen mit unseren Niederlassungen<br />
dezentral aufzubauen. Gebaut wird eben immer<br />
vor Ort, da sind regionale Kenntnisse und kurze<br />
Wege wichtig. Unsere erste Niederlassung wurde<br />
in Hannover gegründet. Ganz entscheidend war<br />
dann die Erkenntnis: Wenn<br />
Entscheidungskompetenz und wir mit sich wiederholenden<br />
was Uwe Goldbeck und Herbert Systemelementen bauen, dann<br />
Grönemeyer dazu sagen<br />
hat das ungeheure Vorteile. Die<br />
Definition unserer Bausysteme<br />
in den achtziger Jahren war die Folge – sie sind<br />
unser Erfolgsrezept bis heute. Und schließlich<br />
hatte der Entschluss, uns auch auf dem internationalen<br />
Markt zu engagieren, weitreichende Folgen:<br />
Heute gibt es neun GOLDBECK Niederlassungen<br />
im Ausland.<br />
Aus heutiger Perspektive waren diese Entscheidungen<br />
richtig. Ohne Zweifel gab es aber in der<br />
über 40-jährigen Unternehmens geschichte auch<br />
Fehlentscheidungen?<br />
Natürlich. Wer handelt, macht auch Fehler. Die Frage<br />
ist: Wie gehe ich damit um? Bin ich bereit, mich<br />
ehrlich damit auseinanderzusetzen, dann habe ich<br />
auch die Chance, aus Fehlern zu lernen. Beispiel<br />
Frankreich: GOLDBECK war gut ge wachsen und man<br />
war der Meinung, das Konzept der Nieder lassungen<br />
Mitte der 90er auch auf das große Nachbarland<br />
Frankreich übertragen zu können. Es wurde eine<br />
Niederlassung in Straßburg gegründet. Dort aber<br />
zeigte sich: Unsere Strukturen funktionierten im Land nicht, der<br />
Markt erforderte eine andere Herangehensweise. Wir haben unser<br />
Engagement in Frankreich nach fünf Jahren vorerst gestoppt, nicht<br />
aber unsere generelle Internationalisierung. Wir haben gelernt,<br />
genauer zu analysieren und auch andere Wege zu gehen – sehr<br />
erfolgreich zum Beispiel in Polen mit einem exzellenten Team<br />
und einer spezialisierten Ausrichtung oder gemeinsam mit einem<br />
Partner, so wie bei unserer deutsch-österreichischen Kooperation<br />
GOLDBECK Rhomberg. Wichtig ist die Bereitschaft zur Analyse<br />
und die Fähigkeit, sich von Fehlschlägen nicht entmutigen<br />
zu lassen.<br />
Wie sieht denn die Entscheidungsfindung<br />
bei GOLDBECK ganz konkret aus?<br />
Sie ist ein Teamprozess. Die ganzheitliche Problemlösung steht<br />
im Vordergrund. Entscheidungen werden in Gremien getroffen,<br />
die sich aus Experten der jeweiligen Unternehmensbereiche<br />
zusammensetzen. Jeder sollte zu der Entscheidung beitragen,<br />
die er am besten beurteilen kann. Ganz wichtig ist dabei: Wir<br />
einigen uns nicht auf den kleinsten gemeinsamen Nenner, denn<br />
es geht nicht um demokratische Prozesse. Wir müssen tragfähige<br />
Entscheidungen treffen, die die Arbeit und das Leben von vielen,<br />
vielen Menschen betreffen. Dieser Verantwortung werden wir<br />
nur durch fundierte Sachkenntnis und beständiges Ringen um<br />
die beste Lösung gerecht.<br />
Das bedeutet: Bei GOLDBECK gibt<br />
es nur rein rationale Entscheidungen?<br />
Nein, bestimmt nicht. Es gibt keine wirklich ausschließlich<br />
ratio nalen Entscheidungen – wenn die Entscheidungen von<br />
Menschen und nicht algorithmisch von Maschinen getroffen<br />
werden. In dem Lied „Mensch“ sagt Herbert Grönemeyer: „Und<br />
der Mensch heißt Mensch / weil er irrt und weil er kämpft / und<br />
weil er hofft und liebt, / weil er mitfühlt und vergibt“. Diese<br />
Faktoren machen uns aus. Sähen wir nur auf das Rationale,<br />
nähmen wir den Menschen das Menschliche. ❚<br />
Jeder sollte die Entscheidungen treffen,<br />
die er am besten be ur teilen kann.<br />
Uwe Goldbeck<br />
GOLDBECK <strong>47</strong> | <strong>2013</strong>
12 Titelthema<br />
Bauen 13<br />
Warum Stammkunden sich<br />
immer wieder für GOLDBECK<br />
entscheiden<br />
Kommentar<br />
Kompetent entscheiden<br />
Prof. Dr. Martin Diewald<br />
Ein vor etwa vier Jahrzehnten noch gern bemühter Verweis<br />
liefert die Bedeutung von Autonomie im Job<br />
darauf, man könne für sein Handeln nichts, denn man hätte ja<br />
eine schwere Kindheit gehabt, würde heute auf deutlich weniger<br />
Verständnis stoßen. Die Forderung nach Entscheidungskompetenz<br />
und die Zumutung, für das eigene Entscheiden oder auch Nichtentscheiden<br />
verantwortlich zu sein, prägen zunehmend<br />
unser gesellschaftliches Bewusstsein.<br />
Dagegen verabschiedet sich die Wissenschaft<br />
zunehmend von der Vorstellung, eines im<br />
Regelfall perfekt informierten Entscheiders mit<br />
klaren Präferenzen als Regelfall menschlichen<br />
Handelns. Ein bekanntes Beispiel dafür ist, dass<br />
unser Gehirn offensichtlich schlecht darauf<br />
ausgelegt ist, Wahrscheinlichkeiten adäquat zu<br />
fassen. Das muss keineswegs bedeuten, dass<br />
Die Fähigkeit,<br />
mit komplexen<br />
Informationen<br />
umzugehen,<br />
kann man erfolgversprechend<br />
trainieren.<br />
für Konflikte zwischen Beruf und Privatleben.<br />
Eigentlich sollte Autonomie hilfreich sein, um<br />
die Anforderungen in Beruf und Privatleben<br />
besser miteinander abstimmen zu können. Die<br />
Forschung hat aber gezeigt, dass das<br />
nur unter zwei Bedingungen tatsächlich<br />
zutrifft: Zum einen müssen die<br />
Stelleninhaber auch kompetent mit<br />
den Freiheitsgraden umgehen können,<br />
und die Firma inklusive der direkten<br />
Kollegen und Vorgesetzten müssen<br />
mitziehen. Ansonsten geht es schief,<br />
und die Autonomie führt sogar zu<br />
verschärften Konflikten. Und zweitens<br />
Bauen mit GOLDBECK: Manche tun<br />
es immer wieder. Warum auch nicht?<br />
Schließlich gibt es dafür gute Gründe.<br />
GOLDBECK Stammkunden berichten<br />
über ihre Erfahrungen.<br />
Jeder hatte sie wohl schon einmal zu Füßen: Gitterroste, Blechprofilroste<br />
und Treppen der Firma Meiser. In 26 Ländern ist<br />
das Unternehmen mit Niederlassungen vertreten, an acht Ferti-<br />
Projekte anzugehen und nicht von Bauprojekt<br />
zu Bauprojekt zu wechseln. GOLDBECK ist für<br />
uns immer ein zuverlässiger und leistungs starker<br />
Partner gewesen und daher erste Wahl.“ Als<br />
wesentlich für die Zusammenarbeit sieht er die<br />
Zuverlässigkeit. „Damit meine ich nicht nur die<br />
Schleifzentrum der Rampf-<br />
Tochtergesellschaft Epucret<br />
in Bessenbach.<br />
ein Appell an Selbstverantwortung keinen Sinn macht. Aber es<br />
sollte eine Gesellschaft dafür Sorge tragen, dass<br />
gungsstätten wird produziert, gewalzt, geschweißt und verzinkt.<br />
Einhaltung eines bestimmten Baufertigstellungs-<br />
verweist darauf, dass wir uns häufig irren, dass uns dabei auch<br />
Fehlentscheidungen nicht zu Katastrophen führen.<br />
GOLDBECK begleitet Meiser seit vielen Jahren: Fünf Projekte am<br />
termins, sondern auch das korrekte Umgehen<br />
eine Flut an Information nicht unbedingt weiterhilft (weil wir sie<br />
Die Bereitschaft zum Risiko setzt voraus, dass es<br />
Unternehmensstammsitz in Schmelz-Limbach (Saarland), vier<br />
mit Problemen, die ja immer wieder auftreten<br />
nicht angemessen verarbeiten können). Dennoch: Die Fähigkeit,<br />
eine Risikokompensation gibt; Lebenserfolg be-<br />
Bauvorhaben im sächsischen Oelsnitz, Solaranlagen an beiden<br />
können. Hier ist eine offene und verlässliche<br />
mit komplexen Informationen umzugehen, kann man erfolgver-<br />
steht nicht nur aus erfolgreichen Entscheidungen,<br />
Standorten und ein Neubau für die belgische Meiser-Tochter<br />
Kommunikation gefordert und auch diesbezüg-<br />
sprechend trainieren. Und: Klare Präferenzen lassen sich auch<br />
sondern auch aus einem möglichst gelungenen<br />
Fameco – das ist die Bilanz einer erfolgreichen Zusammenarbeit.<br />
lich können wir uns auf GOLDBECK verlassen.“<br />
für Unternehmen und Großprojekte organisieren. Damit wird<br />
Umgang mit Fehlentscheidungen. ❚<br />
Herausragendes Projekt: Der Bau einer Verzinkerei in Schmelz –<br />
Grundsätzlich gilt für die Unternehmensstrategie<br />
auch das Tragen von Verantwortung erleichtert. Doch es wird<br />
der modernsten in Europa. Größer als ein Einfamilienhaus sind<br />
der Firma Meiser bei wichtigen Entscheidungen:<br />
deutlich: All dies passiert nicht von selbst, sondern es müssen<br />
die Betonwannen, die das Verzinkungsbad beinhalten. Schon<br />
„Wir haben festgestellt, dass es gerade keinerlei<br />
die gesellschaftlichen Voraussetzungen dafür geschaffen werden,<br />
1996 hatte GOLDBECK für Meiser den Firmensitz neu gestaltet.<br />
lehrbuchhaften Abarbeitung von Punkten bedarf,<br />
dass erstens Entscheidungskompetenz gestärkt wird, auch bei<br />
Die sandsteinverkleidete Fassade ist seitdem wiederkehrendes<br />
um die richtigen Entscheidungen zu treffen.<br />
denjenigen die sich damit schwerer tun als andere „Naturtalente“,<br />
und verbindendes Element aller Gebäude am Standort Schmelz.<br />
Wichtig ist vielmehr, dass man die verschiedenen<br />
und auch nicht nur individuell, sondern auch als organisiertes<br />
Optionen mit einem kompetenten Personenkreis<br />
Entscheiden in Gruppen mit manchmal unterschiedlichen In-<br />
Zuverlässigkeit und Kommunikation<br />
besprechen und diskutieren kann. Hier kommt<br />
teressen. Ein anschauliches Beispiel für diese Zusammenhänge<br />
Doch warum hat sich das Unternehmen immer wieder für eine<br />
es auf das offene Austauschen des jeweiligen<br />
Zusammenarbeit mit GOLDBECK entschieden? Geschäftsführer<br />
Für und Wider an. Entscheidungen dürfen nicht<br />
Prof. Dr. Martin Diewald ...<br />
... lehrt seit 2004 an der Fakultät für<br />
Soziologie der Universität Bielefeld mit<br />
dem Schwerpunkt Sozialstrukturanalyse.<br />
Ulrich Meiser: „Meiser und GOLDBECK sind Familienunternehmen<br />
mit einer jeweils auf langfristigen Erfolg ausgerichteten<br />
Unternehmensstrategie. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass<br />
es von Vorteil ist, mit einem strategischen Partner die wichtigen<br />
zu einem Selbstläufer werden, sondern ständig<br />
kritisch hinterfragt werden.“ 3<br />
GOLDBECK <strong>47</strong> | <strong>2013</strong> GOLDBECK <strong>47</strong> | <strong>2013</strong>
14 Bauen<br />
Bauen 15<br />
1998<br />
2011<br />
1993<br />
2012<br />
2010<br />
2007 2009<br />
2011<br />
Barbara Heinz<br />
Auch diese beiden setzten bereits<br />
mehrfach auf GOLDBECK: Für<br />
Audi realisierte das Unternehmen<br />
einige Parkhäuser, für<br />
DHL deutschlandweit mehrere<br />
Logistikzentren.<br />
Eingebaute Erweiterungsmöglichkeit<br />
Die Rampf-Gruppe: Familienunternehmen in<br />
Richtig nachhaltig – nachhaltig richtig<br />
Geothermie und Solarenergie sind die beiden wichtigsten Säulen<br />
Matthias Rampf über die Zusammenarbeit<br />
zweiter Generation, führend auf dem Gebiet der<br />
des Energiekonzepts. 460 Photovoltaikmodule auf dem Hallen-<br />
Reaktionsharze, Verarbeitungstechnologien und<br />
dach speisen pro Jahr im Durchschnitt 110.500 kWh ins Netz.<br />
Das Unternehmen Rampf hat sich in der<br />
Im Hinblick auf unser Leitthema:<br />
Maschinensysteme, Standorte in Deutschland,<br />
Damit wird ein CO 2<br />
-Ausstoß von 98 Tonnen bei Verbrennung<br />
Vergangenheit immer wieder für GOLDBECK<br />
Welche Strategien wenden Sie persönlich<br />
Japan, China und den USA. Allein in der Bundes-<br />
fossiler Energieträger vermieden. Erdwärme – 39 Bohrungen mit<br />
entschieden – warum?<br />
bei wichtigen Entscheidungen an?<br />
republik ist Rampf an fünf Standorten vertreten.<br />
je 75 Metern Tiefe wurden vorgenommen – wärmt das Gebäude<br />
Matthias Rampf: Bei unserem ersten Bauprojekt mit<br />
Maßgebliche Entscheidungen müssen zu unserer<br />
GOLDBECK realisierte im vergangenen Jahr einen<br />
im Winter und sorgt im <strong>Sommer</strong> für Kühlung.<br />
GOLDBECK wurde ein Werk errichtet, welches<br />
Firmenphilosophie passen. Wir denken lang-<br />
4.250 Quadratmeter großen Erweiterungsbau für<br />
Kraus: „Nachhaltigkeit war schon bei unserem ersten gemein-<br />
außerhalb des für uns kurzfristig erreichbaren<br />
fristig, nachhaltig, und stellen den Menschen<br />
die Dosiertechnik in Zimmern. Und auch dieser<br />
samen Projekt ein wichtiges Thema.“ In nur neun Monaten Bauzeit<br />
Umkreises lag. Die tägliche Kontrolle sowie ein<br />
in den Mittelpunkt unserer Entscheidungen.<br />
ist wiederum auf eine Erweiterung ausgelegt:<br />
errichtete GOLDBECK 2010 für die Rampf-Tochter EPUCRET im<br />
direkter Draht zu den Arbeitern vor Ort waren für<br />
Fairness ist bei uns die Basis für Zusammenarbeit<br />
Die Betonstützen mitsamt den Fachwerkträgern<br />
reichen bis an die Hallenaußenwand. Durch das<br />
Versetzen der Wandelemente lässt sich die Halle<br />
so schnell und unkompliziert um ein weiteres<br />
Schiff erweitern. „Doch vor dem eigentlichen<br />
Bau musste viel bewegt werden“, erinnert sich<br />
bayerischen Bessenbach ein Schleifzentrum, in dem Werkstücke<br />
von bis zu sieben Metern Länge und einem Gewicht von maximal<br />
25 Tonnen – zum Beispiel Maschinengestelle aus Mineralguss –<br />
geschliffen werden können. Auch hier wird Sonnen strom erzeugt<br />
und das Gebäude per Geothermie klimatisiert. Um hochpräzises<br />
Schleifen zu ermöglichen, schuf GOLDBECK die Voraussetz<br />
uns somit nicht möglich. Wir benötigten folglich<br />
eine schlüsselfertige Lösung aus einer Hand, und<br />
die Argumente von GOLDBECK überzeugten uns<br />
voll und ganz, so dass wir entschieden, künftig<br />
mit GOLDBECK zusammenzuarbeiten.<br />
– im Umgang mit unseren Mitarbeitern, Kunden,<br />
Lieferanten und Partnern. Ebenso betrachten wir<br />
die Philosophie potentieller Partner, und dass<br />
die Philosophien der Familienunter nehmen<br />
GOLDBECK und Rampf sich sehr ähneln, bekräftigte<br />
unsere Entscheidung, mit Goldbeck<br />
Matthias Rampf ist geschäftsführender<br />
Gesellschafter der<br />
Rampf Holding. Er zeichnet<br />
verantwortlich für die Bereiche<br />
Forschung und Entwicklung,<br />
Technik, Produktion sowie<br />
Immobilien und Service.<br />
Verkaufsingenieur Alexander Kraus. „Die Topo-<br />
ungen für eine größtmögliche Temperaturstabilität: Lediglich<br />
Was sind in Ihren Augen die wesent-<br />
zusammenzuarbeiten. ❚<br />
graphie des Grundstücks erforderte knapp 6.800<br />
um plus/minus zwei Grad dürfen die Temperaturen vom Grund-<br />
lichen Merkmale der Zusammenarbeit<br />
Kubikmeter Füllboden, den wir im September<br />
wert abweichen. Weitere Herausforderung: Für das Herzstück<br />
mit GOLDBECK?<br />
2011 einbrachten.“<br />
des Betriebs, zwei riesige Schleifmaschinen, mussten absolut<br />
Hohe Qualität der verwendeten Materialien,<br />
präzise Fundamente gegossen werden. Zwei schwimmbadgroße<br />
ganzheitliche Lösungen aus einer Hand, nach-<br />
Becken wurden dafür ausgehoben, mit schwingungsdämpfenden<br />
haltige Energiekonzepte sowie sehr gute Pro-<br />
Materialien verkleidet und mit Beton ausgegossen. Jetzt sind die<br />
jektplanung und sehr gutes Projektmanagement.<br />
Maschinen statisch komplett vom Hallenboden entkoppelt. Fazit<br />
der Zusammenarbeit: Rampf wird es wieder tun. Das nächste<br />
Projekt mit GOLDBECK ist schon in Planung.<br />
GOLDBECK <strong>47</strong> | <strong>2013</strong> GOLDBECK <strong>47</strong> | <strong>2013</strong>
16 Strategie<br />
Strategie 17<br />
Mut zum Machen<br />
Entscheidung für<br />
eigene Fertigung<br />
und Entwicklung<br />
Es gibt Entscheidungen, deren Tiefe man in dem Moment, in dem<br />
man sie trifft, noch gar nicht ermessen kann. Bei GOLDBECK war es<br />
die Entscheidung für einen Anschlusswinkel. Er war das erste selbst<br />
in Serie hergestellte Bauteil im Unternehmen. Gemeinsam mit Uwe<br />
Kamann, Geschäftsführer Technik der GOLDBECK GmbH, erläutert<br />
Unternehmensgründer Ortwin Goldbeck die Idee, die – bis heute –<br />
den Unterschied ausmacht.<br />
Warum entschied sich GOLDBECK für die eigene<br />
Projekte, sich ändernde Kundenanforderungen, neue Normen<br />
Entwicklung und Fertigung von Bauteilen im System?<br />
Ortwin Goldbeck: GOLDBECK ist von jeher ein produzierendes<br />
Unternehmen. Die Unternehmenswurzeln liegen im Stahlbau:<br />
1969 sind wir mit Hallenkonstruktionen aus Stahl gestartet.<br />
Der Schlüsselmoment aber war unsere Neuausrichtung zum<br />
schlüsselfertigen Bauen in den achtziger Jahren. Basis war die<br />
Erkenntnis, dass wir eine zuverlässige, gleich bleibende Qualität<br />
unserer Bauteile wirtschaftlich nur unter den Bedingungen einer<br />
industriellen Serienproduktion erreichen können.<br />
Welche Konsequenzen hatte diese Entscheidung?<br />
und Vorschriften einfließen lassen. Unsere Systeme lernen!<br />
Ortwin Goldbeck: Hinter jedem einzelnen Systembauteil steht eine<br />
komplexe Entwicklungsgeschichte und eine enorme Ingenieurkompetenz,<br />
mit allem, was dazu gehört – tüfteln, forschen, testen<br />
und systematisieren. Die damals ungeheuer weitreichende Entscheidung<br />
für die enormen In vestitionen in unsere Fertigungsstandorte<br />
– inzwischen sind es sechs – hat sich gelohnt. Das zeigt<br />
sich zum Beispiel daran, dass wir mit unserem am weitesten systematisierten<br />
Produkt, dem Parkhaus, in Deutschland Marktführer<br />
sind. An ihm zeigen sich die Vorteile der seriellen, industriellen<br />
Fertigung besonders deutlich: durch garantierte Qualität, durch<br />
BETON<br />
❚ 120.000 m³/a max.<br />
von Vrdy, Tschechien<br />
❚ 50.000 m³/a max.<br />
von Hamm<br />
❚ 30.000 m³/a max.<br />
von Tovačov, Tschechien<br />
❚ 10.000 m³/a max.<br />
von Ulm<br />
210.000 m³/a<br />
max. Summe<br />
STAHL<br />
❚ 32.500 to/a max. Stahl -<br />
konstruktionen von Bielefeld<br />
❚ 22.500 to/a max. Stahlkonstruktionen<br />
von Treuen<br />
❚ 8.000 to/a max. Feinblechteile<br />
von Treuen und Bielefeld<br />
❚ 7.000 to/a max. notwendige<br />
Zulieferungen für die Eigenproduktion<br />
Bielefeld und Treuen<br />
70.000 to/a max. Summe<br />
Ortwin Goldbeck: Sie war der Startschuss für einen ungeheuer kom-<br />
Wirtschaftlichkeit, durch Kosteneffekte und Terminvorteile. Durch<br />
plexen Prozess. Es ging nun darum, projektübergreifende Systeme<br />
die Möglichkeiten unserer Eigenfertigung ist es uns – übrigens als<br />
und Baugruppen zu erarbeiten, und es ging auch darum, nach<br />
einzigem Anbieter in Deutschland – gelungen, beschichtungsfreie<br />
und nach einen eigenen Produktionsapparat für diese Bauteile<br />
Deckenplatten zu entwickeln. Und: Über 1.200 Arbeitsplätze<br />
aufzubauen. Ein gutes Beispiel dafür sind unsere Betonstützen,<br />
konnten wir durch eigene Werke schaffen!<br />
die wir weitgehend projektübergreifend einsetzen.<br />
Uwe Kamann: Wir produzieren diese Stützen sozusagen „vom<br />
Hohe Investitionen gehen immer mit Risiken einher.<br />
Fließband“, teilweise auch unabhängig von konkreten Aufträgen.<br />
Könnten externe Partner nicht ebenso gut zuarbeiten?<br />
Damit lasten wir unsere Anlagen gleichmäßig aus und können<br />
Uwe Kamann: Wir fertigen nicht zu hundert Prozent alle Bauteile<br />
Spitzen abfangen. Natürlich wollen wir nicht zu viel Kapital in<br />
selbst. Es geht uns aber darum, unser spezifisches Know-how für<br />
Lagerhaltung binden. Die Steuerung der Werke in einem mittel-<br />
die wesentlichen Elemente einzusetzen. Unsere Produktions-<br />
fristigen Zyklus erfordert deshalb viel Fingerspitzengefühl und<br />
anlagen sind perfekt auf unsere Bauelemente abgestimmt. Und<br />
eine gute Marktkenntnis.<br />
das nicht nur für einen kurzen Produktionszyklus, nach dessen<br />
Ablauf wieder anderes hergestellt wird, sondern langfristig. Wir<br />
Wo liegen die Vorteile der Eigenfertigung?<br />
denken nicht in Quartalen.<br />
Uwe Kamann: Nur durch die eigene Fertigung haben wir die<br />
Ortwin Goldbeck: Und das ist typisch für Familienunternehmen. Unser<br />
Möglichkeit, Materialien, Prozesse und Systeme selbst zu testen<br />
Ansatz „Alles aus einer Hand“ gilt bis zur späteren Betreuung<br />
und weiterzuentwickeln. Da muss nicht erst umständlich mit<br />
und Bewirtschaftung. Und auch dabei kommt uns zugute, dass<br />
externen Produzenten abgestimmt werden, sondern das funk-<br />
wir unsere Gebäude bis ins letzte Detail kennen. Zum Beispiel bei<br />
tioniert auf kleinem Wege, zielgerichtet, flexibel und kurz<br />
der Prognose von Energiemengen. ❚<br />
fristig. Wir können Erkenntnisse und Erfahrungen ausgeführter<br />
GOLDBECK <strong>47</strong> | <strong>2013</strong> GOLDBECK <strong>47</strong> | <strong>2013</strong>
Ich überlege.<br />
Mein Bauch entscheidet.<br />
Max Grundig<br />
GOLDBECK <strong>47</strong> | <strong>2013</strong>
20 Bauen<br />
Bauen 21<br />
Am Rhein sein<br />
Kaffee, Kleidung oder Kosmetik – für viele Hersteller ist es die<br />
natürlichste Sache der Welt, das eigene Produkt auch mal<br />
dauer haft auszuprobieren. Wie fühlt es sich an? Wie gefällt es<br />
mir ganz persönlich? Bei Gebäuden ist das nicht anders. Und so<br />
dürfen sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der GOLDBECK<br />
Niederlassung Rheinland am neuen Standort zurzeit als Tester<br />
in eigener Sache fühlen.<br />
GOLDBECK Niederlassung<br />
Rheinland entscheidet sich<br />
für neuen Standort<br />
Rheinpark Carree<br />
Kunde Die Kadans Real Estate GmbH, eine Tochter<br />
der niederländischen Kadans Vastgoed B. V.,<br />
entwickelt Immobilienprojekte für die Dienstleistungs-,<br />
Logistik-, Produktions- und Hotelbranche.<br />
GOLDBECK realisierte in ihrem<br />
Auftrag bereits verschiedene Projekte.<br />
Projekt Bürogebäude, vier Etagen, 6.200 qm<br />
Bauzeit 4/2012 – 1/<strong>2013</strong><br />
Ausstattung Geothermieanlage, Photovoltaikanlage<br />
Die Monheimer Kolleginnen und Kollegen haben soeben<br />
neue Arbeitsräume im Rheinpark Carree bezogen, dem<br />
frisch fertiggestellten Bürokomplex direkt an Monheims<br />
neuer Rheinpromenade. Beim Blick aus dem Fenster<br />
gehen die Gedanken auf die Reise – gemeinsam mit den<br />
großen und kleinen Schiffen, die in unmittelbarer Nähe<br />
auf dem Rhein vorüberziehen. Die faszinierende Aussicht<br />
ist ein schöner Nebeneffekt, aber nicht der Hauptgrund für<br />
den Umzug der GOLDBECK Niederlassung von Langenfeld<br />
nach Monheim. Niederlassungsleiter Hans Walter<br />
Klein: „Wir haben das Rheinpark Carree im Auftrag der<br />
Kadans Real Estate GmbH realisiert. An unserem alten<br />
Standort hatten wir für unseren gestiegenen Raumbedarf<br />
keine Lösungsmöglichkeiten und so ergab es sich, dass<br />
wir beim Rheinpark Carree sowohl Generalunternehmer<br />
als auch Mieter sind.“<br />
Zu neunzig Prozent ist das Gebäude bereits vermietet.<br />
Neben GOLDBECK sind dort die Deutsche Leasing AG,<br />
die Deutsche Anlagen Leasing GmbH & Co. KG und ein<br />
Vermessungsbüro ansässig. Im Erdgeschoss befindet sich<br />
ein Business Center mit kleinen Büroeinheiten, das mit<br />
zubuchbaren Konferenzräumen und einer repräsentativen<br />
Adresse vor allem Existenzgründern und Jungunternehmern<br />
einen idealen Standort bietet.<br />
Prima Arbeitsklima<br />
Das Feedback der Nutzer ist positiv. Die Räumlichkeiten<br />
sind lichtdurchflutet, Kommunikationszonen sorgen<br />
für eine positive und konstruktive Arbeitsatmosphäre.<br />
Zudem erfüllt das Gebäude die Anforderungen des<br />
DGNB-Zertifikats in Silber. Darin spiegelt sich der hohe<br />
Stellenwert von Nachhaltigkeit und Energieeffizienz<br />
wider. Die Mieter freut’s, denn Geothermie und Photovoltaik<br />
reduzieren Nebenkosten. Die Rückvergütung<br />
des selbst erzeugten Solarstroms wird auf die Mieter<br />
umgelegt.<br />
„Es war die richtige Entscheidung“, beurteilt Hans Walter<br />
Klein den Umzug. Natürlich sei ein Standortwechsel<br />
aufwendig. „Doch in einem unserer aktuellsten, modernsten<br />
Gebäude zu arbeiten gibt uns die Möglichkeit,<br />
Kunden ganz direkt unsere Leistungsfähigkeit und auch<br />
architektonische Kompetenz unter Beweis zu stellen.“ ❚<br />
GOLDBECK <strong>47</strong> | <strong>2013</strong> GOLDBECK <strong>47</strong> | <strong>2013</strong>
22 Bauen<br />
Bauen 23<br />
WBI GmbH<br />
Das geotechnische Unternehmen wurde 1980 als „Professor<br />
Dr.-Ing. W. Wittke Beratende Ingenieure für Grundbau und<br />
Felsbau GmbH“ in Aachen gegründet. Es zählt zu den Global<br />
Players in Sachen Tunnel- und Untertagebau, Talsperren und<br />
Wasserkraft, Spezialtiefbau und Gründungen. Forschungsschwerpunkt<br />
sind die Wechselwirkungen zwischen Bauwerk<br />
und Baugrund. Weltweit wird das Unternehmen als Berater<br />
bei schwierigen Bauaufgaben hinzugezogen. Zurzeit realisiert<br />
WBI u. a. eine 130 Meter lange Staumauer in Mexiko und<br />
eine 18 Kilometer lange, 30 Meter tiefe Schlitzwand zur<br />
Deichsicherung am Toten Meer in Israel.<br />
Unternehmenssitz für WBI<br />
Kunde WBI GmbH<br />
Projekt Bürogebäude, drei Etagen, 3.000 qm, Auf -<br />
stock ung um zwei weitere Stockwerke möglich.<br />
Ausstattung Großrechenanlage, Geotechnisches Labor,<br />
Vortrags- und Veranstaltungsraum, Photovoltaikanlage,<br />
Doppelbodenkanäle, Aufzug,<br />
Atrium.<br />
GOLDBECK realisiert<br />
Unternehmenssitz für den<br />
Tiefbauexperten WBI<br />
Bauen für Ingenieure<br />
Von Leonardo da Vinci bis Daniel Düsentrieb bietet das Berufsbild des<br />
Ingenieurs viele Klischees. Ein Tüftler im karierten Hemd, der sich in<br />
seine Projekte vertieft und die Welt um sich herum vergisst – dieses<br />
Bild dürfte in vielen Köpfen sein. Doch die Ingenieure von heute<br />
vergessen nicht die Welt, sondern prägen sie. So zum Beispiel die<br />
Fach l eute der WBI GmbH, die zu den weltweit renommiertesten im<br />
Tunnel-, Talsperren- und Spezialtiefbau zählen. GOLDBECK realisierte<br />
jetzt für sie einen neuen Unternehmenssitz in Weinheim.<br />
Ingenieure unter sich – die einen bauen in die Höhe, die anderen<br />
gehen in die Tiefe. Treffen hier verschiedene Welten aufeinander?<br />
„Im Gegenteil“, meint GOLDBECK Projektleiter Felix Hofmann<br />
von der Niederlassung Rhein Neckar. „Die Gespräche mit unserem<br />
Kunden WBI waren hochinteressant,<br />
weil wir – zum Beispiel beim Thema<br />
Keine Kompromisse:<br />
Gründung – auf Augenhöhe mit Kollegen<br />
Der WBI-Neubau ist<br />
diskutiert haben, die viele fachlich tiefgehende<br />
Fragen hatten.“ Der Umzug von maßgeschneidert.<br />
Aachen nach Weinheim bedeutete für<br />
das Familienunternehmen durch die Nähe zum Frankfurter Flughafen<br />
nicht nur eine bessere Verkehrsanbindung. Er bot auch die Chance,<br />
ein maß geschneidertes Gebäude für alle Unternehmensprozesse zu<br />
schaffen. Dazu gehörte zum Beispiel ein geotechnisches Labor mit<br />
Druckluft- und Vakuumleitungen, Pressen und Sägen, aber auch<br />
eine hochprofessionelle Großrechenanlage, deren Medienleitungen<br />
alle Arbeitsplätze miteinander vernetzt. WBI wünschte zudem<br />
die Möglichkeit, ganz flexibel auch nach der Einrichtungsphase<br />
stets zugängliche Medienleitungen in den Fußboden einbringen<br />
zu können. „Weil zusätzlich eine Fußbodenheizung geplant war,<br />
stellte dies eine Herausforderung dar“, erinnert sich Felix Hofmann.<br />
GOLDBECK löste sie durch die durchdachte Kombination eines<br />
Doppelbodens mit Energietrassen.<br />
Thermische Simulation überzeugt<br />
„Besonders wichtig war dem Bauherrn die Energieeffizienz<br />
des neuen Büros“, so Hofmann. „Sein<br />
Augenmerk richtete sich nicht nur auf die Investitions-,<br />
sondern auch auf die langfristigen<br />
Betriebskosten.“ Über eine thermische Simulation<br />
wurden für jeden Raumtyp zahlreiche Einflussfaktoren<br />
zueinander in Bezug gesetzt – zum<br />
Beispiel die Anzahl der dort tätigen Personen, die<br />
geografische Ausrichtung und der Wärmeeintrag<br />
über Computer und Beleuchtung. Welche Kühlleistung<br />
muss im <strong>Sommer</strong>, welche Heizung im<br />
Winter erfolgen? Hofmann: „Über die Simulation<br />
erstellen wir ein äußerst realitätsnahes Modell<br />
für den späteren Energiemengenverbrauch. Die<br />
Ergebnisse fließen direkt in die Gebäudeplanung<br />
ein.“ Übrigens: Trotz IT-Unterstützung funktioniert<br />
dieses Verfahren iterativ, das heißt per Annäherungsverfahren.<br />
Ahnen Sie, wessen Passion<br />
diese Tüftelei ist? Kleiner Tipp: Möglicherweise<br />
trägt er ein kariertes Hemd. In manchem Klischee<br />
steckt eben doch ein Körnchen Wahrheit. ❚<br />
GOLDBECK <strong>47</strong> | <strong>2013</strong> GOLDBECK <strong>47</strong> | <strong>2013</strong>
24 Bauen<br />
Bauen 25<br />
„Ja!“, lautet die klare Antwort von Verkaufsingenieur<br />
Charles Moreau. Der Grund: Auch im Ausland kann<br />
GOLDBECK sein originäres Parkhaussystem einsetzen<br />
– und das verkürzt die Gesamtbauzeit enorm.<br />
Moreau lässt sich in die Karten schauen: „Natürlich<br />
entfallen bei Auslandsprojekten höhere Kosten auf<br />
den Transport. Doch die zeitlichen, wirtschaftlichen<br />
und qualitativen Systemvorteile überwiegen.“ Die<br />
steigenden Auftragseingangszahlen bestätigen dies:<br />
„Unsere Angebote sind absolut wettbewerbsfähig.“<br />
Parken im Norden<br />
Ein System auf internationalem Erfolgskurs:<br />
GOLDBECK Parkhäuser – in Deutschland<br />
Marktführer – finden sich mehr und mehr<br />
auch im europäischen Ausland. Kein Wunder, denn das<br />
System hat sich vielfach bewährt und ist höchst wirtschaftlich. Und<br />
komfortabel parken wollen alle – in Großbritannien und auf dem<br />
Kontinent, in Skandinavien und Osteuropa. Die neuesten Parkhäuser<br />
entstehen zurzeit in Coventry, Aberdeen und Kopenhagen.<br />
Möwen kreischen. Die Luft schmeckt salzig. Und eine der schönsten Städte<br />
Europas lockt zum Bummeln und Entdecken: Kopenhagen. Hier, auf der<br />
Halbinsel Teglholmen, direkt am Wasser des Kanals, wächst zurzeit das<br />
erste GOLDBECK Parkhaus in Dänemark: 250 Stellplätze, sieben Halbgeschosse<br />
und eine mehrdimensionale Lochblechfassade aus Aluminium,<br />
die die moderne umgebende Architektur perfekt ergänzt. Auf Teglholmen,<br />
der „Ziegelinsel“, befand sich im 19. Jahrhundert eine Ziegelei, später<br />
unterschiedliche Industrieunternehmen. Heute wächst hier ein modernes<br />
Stadtquartier mit zentralem Wohn- und Arbeitsraum. Auch ein Schul- und<br />
Sportzentrum soll dort entstehen. Das neue Parkhaus gehört zu einem<br />
Wohnkomplex.<br />
Schiff ahoi in Richtung Dänemark!<br />
Bevor die Beton-Systemelemente schließlich auf der Parkhaus-Baustelle<br />
montiert werden, haben Sie schon eine beachtliche Reise hinter sich.<br />
Gefertigt werden sie im eigenen Werk in Tschechien. Direkt in der Fabrik<br />
geht es auf die Schiene und dann per Gütertransport Richtung Dänemark.<br />
Per Lkw werden die Platten schließlich auf die Baustelle gebracht. Ist dieser<br />
verhältnismäßig weite Transportweg tatsächlich noch wirtschaftlich?<br />
© Arkitema Architects (Kopenhagen)<br />
Kompatibel mit nationalen Normen<br />
Seit längerem zeigt sich dies in Großbritannien. In<br />
Aberdeen und Birkenhead realisierte das Unternehmen<br />
bereits drei Parkhäuser, zurzeit entstehen zwei weitere:<br />
erneut in Aberdeen und in Coventry. Und hier gilt das<br />
gleiche wie in Dänemark: Trotz EU-Harmonisierungsversuchen<br />
hat jedes Land eigene Normen und Vorschriften.<br />
Moreau: „Hier hat sich für uns die Zusammenarbeit<br />
mit lokalen Kooperationspartnern bewährt.“ Beispiel<br />
Anprallmatten: Sie müssen in Großbritannien andere<br />
Anforderungen als in Deutschland erfüllen. „Wir unterzogen<br />
unsere Matten speziellen Tests und konnten alle<br />
Anforderungen nach kleinen Modifikationen erfüllen.“<br />
Sein Urteil: „Unser Produkt passt für Europa!“ In zwölf<br />
Ländern hat GOLDBECK es unter Beweis gestellt: Das<br />
Parkhaussystem ist leicht an nationale Standards anpassbar.<br />
„Außerdem“, so Charles Moreau, „haben Autos überall<br />
in Europa die gleichen Maße.“<br />
Und wie kommen die Parkhäuser GOLDBECK Parkhäuser<br />
aus deutscher Konstruktion im<br />
gibt es jetzt auch in<br />
Ausland an? „Vielerorts werden<br />
Dänemark und Großbritannien.<br />
Parkhäuser aus Beton gebaut und<br />
dieser vor Ort gegossen. Davon<br />
heben sich unsere filigranen, fast<br />
stützenfreien und luftigen Stahlkonstruktionen natürlich<br />
sehr positiv ab.“ Durch ihre industrielle Herstellung<br />
wirken die Systemelemente zudem sauberer und sind<br />
hochwertig verarbeitet. Neben den funktionalen Vorteilen<br />
trägt auch dies zur wachsenden Beliebtheit bei.<br />
Und der nächste Schritt ist schon geplant: Er führt in<br />
die Niederlande. ❚<br />
GOLDBECK <strong>47</strong> | <strong>2013</strong> GOLDBECK <strong>47</strong> | <strong>2013</strong>
26 Bauen<br />
Bauen 27<br />
Schul- und Sportzentrum Marienheide (Foto)<br />
Forum Zülpich<br />
Vielseitig statt eingleisig<br />
Multifunktionale<br />
Hallen bieten<br />
Mehrwert.<br />
Projekt Sanierung von drei Schulgebäuden und zwei Sporthallen, Neubau einer<br />
Sporthalle, Erneuerung der Außensport bereiche, Kanalsanierung<br />
Technik Wärmeversorgung über Nahwärmenetz, Einbindung eines Gas-Blockheizkraftwerks,<br />
Photovoltaikanlagen, Ausrüstung der naturwissenschaftlichen<br />
Fachräume<br />
Termine Sanierungsbeginn im Januar 2011, Fertigstellung der Teilabschnitte nach<br />
den Oster-, <strong>Sommer</strong>-, Herbst- und Winterferien, Gesamtfertigstellung:<br />
Januar <strong>2013</strong><br />
Projekt Mehrzweckhalle, eingeschossig, 1.450 qm,<br />
als Veranstaltungs-/Stadthalle und Mensa für<br />
ca. 200 Schülerinnen und Schüler (keine Küche,<br />
Versorgung über Cateringunternehmen)<br />
Technik Gas-Brennwerttechnik, Heizung, Be- und<br />
Entlüftung über Lüftungsanlage, Beschallungsanlage<br />
und Bühnengrundbeleuchtung<br />
Termine Baubeginn 2/2011, Fertigstellung 10/2011<br />
Es ist rot, es ist kompakt und es kann fast alles – das berühmte Schweizer<br />
Messer. Mit seinen ausklappbaren Werkzeugen vom Dosenöffner bis zum<br />
Schraubendreher, für Golfer auch inklusive Rasenheber, wappnet es seinen<br />
Besitzer für alle Lebenslagen. Im Kleinen zeigt es uns, wie Multifunktionalität<br />
in Perfektion funktioniert. Die Dimensionen bei GOLDBECK Gebäuden<br />
sind naturgemäß etwas größer – aber was die vielseitige Verwendbarkeit<br />
betrifft, stehen sie dem kleinen roten Alleskönner in nichts nach.<br />
Photopress/Victorinox<br />
Mittags nimmt sie bis zu 200 Schülerinnen und Schüler der<br />
umliegenden Schulen auf und sorgt für deren entspannte Mittagspause<br />
inklusive warmer Mahlzeit. Abends wandelt sie sich zum<br />
großzügigen Veranstaltungsort und lockt mit ihrer hundert Quadratmeter<br />
großen Bühne. Ohne Bestuhlung finden 1.200 Menschen<br />
in ihr Platz! Mit dieser Vielseitigkeit macht die Mehrzweckhalle<br />
in Zülpich ihrem Namen alle Ehre. Ein Backstagebereich mit<br />
Umkleide- und Aufenthaltsbereichen, die bei Großveranstaltungen<br />
erweiterbare WC-Anlage und mobile Theken im Foyer sind<br />
die Facetten, mit denen sie glänzt. Innerhalb von acht Monaten<br />
stellte GOLDBECK das eingeschossige Gebäude fertig – inklusive<br />
besonderer Schalldämmung zum Schutze der nahen Anwohner.<br />
Günstiger als gedacht<br />
Multifunktional einsetzbar ist auch die neue Sporthalle im oberbergischen<br />
Marienheide, die es in dieser Form zunächst gar nicht<br />
geben sollte. Seit 1976 büffeln Schülerinnen und Schüler im<br />
örtlichen Schul- und Sportzentrum, schwitzen in der Turnhalle<br />
und auf den Spielfeldern, finden in der Aula Konzerte, Theaterstücke<br />
und andere Veranstaltungen eines agilen Gemeindelebens<br />
statt. Der Gebäudekomplex ist in die Jahre gekommen, als die<br />
Gemeinde 2010 eine öffentlich-private Partnerschaft<br />
beschließt: Drei Schulgebäude und zwei<br />
Sporthallen sollen saniert, ein Schwimmbad<br />
abgerissen und die Außensportanlagen erneuert<br />
werden. Vertragsbestandteil ist zunächst auch<br />
die Sanierung einer Sporthalle aus den fünfziger<br />
Jahren. Doch GOLDBECK zeigt, dass diese<br />
langfristig höhere finanzielle Anforderungen mit<br />
sich bringt als ein Neubau. „Die niedrigeren Betriebskosten<br />
eines Gebäudes, das energetisch auf<br />
dem aktuellen Stand ist, machen die Mehrkosten<br />
des Neubaus wett“, erläutert Projektleiter Klaus<br />
Bartz. „Unter der vertraglichen Garantie, dass<br />
sich die Gesamtkosten für Bau und Betrieb nicht<br />
erhöhen und alle Termine eingehalten werden,<br />
haben wir deshalb die Halle neu errichtet.“ Entstanden<br />
ist damit der multifunktional genutzte<br />
Veranstaltungsraum „Jahnhalle“, der nicht nur<br />
für schulische Zwecke, sondern – wie sollte es<br />
im Rheinland anders sein? – zum Beispiel auch<br />
für Karnevalssitzungen genutzt wird. ❚<br />
GOLDBECK <strong>47</strong> | <strong>2013</strong> GOLDBECK <strong>47</strong> | <strong>2013</strong>
10<br />
41 | 2 0 1 0 PrOjEKtE<br />
Über 32 Millionen Deutsche bestellten im vergangenen Pflanzen auf Reisen p Alles was grünt, blüht oder Früchte<br />
Jahr Waren oder Dienstleistungen im Web. Ein paar Klicks, trägt, kann bei BALDUR-Garten online bestellt werden.<br />
ein wenig Wartezeit, und schon klingelt der Paketbote mit „Diese empfindliche Fracht hat natürlich ganz besondere<br />
der bestellten Ware. Doch woher kommen die schönen Ansprüche“, sagt Verkaufsingenieur Georg Pfaff. Das Ziel:<br />
neuen Dinge eigentlich? Wie werden kurze Lieferzeiten Spätestens drei Tage nach der Bestellung soll die sicher<br />
gewährleistet, und wie wird vermieden, dass hohe Kosten verpackte Ware beim Kunden sein. Deshalb gab die Logistik<br />
für Lager und Logistik die Produktpreise erhöhen und so den Takt an: Gemeinsam mit einem Logistikplanungsbüro<br />
Wettbewerbsnachteile schaffen? GOLDBECK-Geschäftsführer<br />
Lars Luderer weiß, dass Logistikimmobilien bei diesem Lagerhalle, 1.695 Quadratmeter Büro (dreigeschossig) und<br />
wurde das Projekt – 4.600 Quadratmeter Logistik- und<br />
Thema eine Schlüsselrolle zukommt. „Die Logistik muss eine 3.400 Quadratmeter große Glashalle – von innen nach<br />
mit den Entwicklungen im E-Commerce Schritt halten. außen geplant. Es galt, Förder- und Verpackungsanlagen<br />
Sie darf die Produkte aber nicht verteuern.“ Bei Logistikimmobilien<br />
kommt es also ganz besonders darauf an, wünschte der Bauherr ein nachhaltiges Energiekonzept.<br />
für den stark automatisierten Ablauf zu integrieren. Zudem<br />
wirtschaftlich zu bauen. „Das betrifft auch die laufenden Pfaff: „Er entschied sich für eine Lösung mit Luft/Wasser<br />
Kosten – Energieeffizienz ist deshalb wichtig.“ Zwei Wärmepumpe und Brennwertkessel. Das Heizen und<br />
aktuelle Beispiele zeigen, wie GOLDBECK den besonderen Kühlen der Büros erfolgt über den Fußboden. Zudem<br />
Anforderungen der Branche gerecht wird.<br />
gibt es eine verstärkte Wärmedämmung.“ Ab Mai werden<br />
dann – nach neunmonatiger Bauzeit – vom hessischen<br />
Bensheim aus die Pflanzen auf Reisen gehen.<br />
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28 Dienstleistung<br />
Dienstleistung 29<br />
Gemeinsam haben wir die<br />
Ideallösung gefunden.<br />
Werner Braun, Vorstandsvorsitzender<br />
ABN Braun AG<br />
Bewahren, schützen, optimieren<br />
Das, was wir selbst ins Leben gerufen haben, liegt uns naturgemäß besonders<br />
am Herzen. Ein Stück dieser Einstellung steckt auch im GOLDBECK Gebäudemanagement.<br />
Denn GOLDBECK baut nicht nur, sondern hat auch weiter ein<br />
Auge auf die erstellten Immobilien – wenn der Bauherr das möchte. Kunden<br />
berichten aus ihren Erfahrungen.<br />
Gebäudemanagement – Entscheidung für<br />
eine langfristige Geschäftsbeziehung<br />
Für Werner Braun, Vorstandsvorsitzender der ABN Braun AG<br />
in Neuenstadt am Kocher, war es die logische Folge einer langjährigen<br />
Geschäftsbeziehung mit GOLDBECK, auch beim Gebäudemanagement<br />
auf das Unternehmen zu setzen. Bereits drei<br />
Mal hat er mit GOLDBECK gebaut – zuerst 1997 im sächsischen<br />
Nossen. „Da wurde alles ganz wunderbar abgewickelt“, so Braun.<br />
Das zweite Objekt war 1999/2000 eine große Halle am Stammsitz.<br />
„Da hat auch alles gestimmt“, erinnert sich der Senior des<br />
Familienunternehmens aus der Nähe von Heilbronn. „Wir haben<br />
dort eine komplette Halle auf fünf Ebenen in einen Hang hinein<br />
geplant“, erläutert Frank Seidel, damals Niederlassung Dresden,<br />
heute Geschäftsstellenleiter GOLDBECK Gebäudemanagement<br />
am Standort Gera.<br />
Und da aller guten Dinge drei sind, entschied sich Werner<br />
Braun auch bei seinem dritten großen Bauprojekt vor gut zwei<br />
Jahren für GOLDBECK. Gemeinsam habe man die Ideallösung<br />
gefunden, wertet Werner Braun. „Das Ganze wurde zeitlich<br />
ordentlich abgewickelt, technisch gut begleitet und nach Angebot<br />
abgerechnet.“ Den Neubau vertraute der Mittelständler<br />
GOLDBECK Gebäudemanagement an – zunächst für fünf Jahre.<br />
Braun: „Wir wollen den Wert unserer Anlagen erhalten. Dafür<br />
brauchen wir Fachleute.“<br />
So sieht es auch der Internetversandhandel Cyberport, für den<br />
GOLDBECK im sächsischen Siebenlehn ein neues Logistik-<br />
und Versandzentrum baute und der ebenfalls das GOLDBECK<br />
Gebäudemanagement nutzt. „Es gibt einen Ansprechpartner, der<br />
alles koordiniert“, sagt Stefan Zenker, Bereichsleiter Logistik in<br />
Siebenlehn. Sein ehemaliger Bauleiter – „auf den lasse ich nichts<br />
kommen“ – sei für ihn immer noch die Anlaufstelle Nummer eins.<br />
„Wir garantieren den langfristigen Werterhalt und den wirtschaftlichen<br />
Betrieb einer Immobilie“, versichert Rüdiger Hotten,<br />
Geschäftsführer von GOLDBECK Gebäudemanagement. Das<br />
Unternehmen mit Sitz in Bielefeld und dezentralen Geschäftsstellen<br />
betreut 1.100 Objekte.<br />
Das technische Gebäudemanagement hält Gebäude<br />
und Anlagen funktionsfähig. So wirkt<br />
der technische Service des GOLDBECK Facility<br />
Managements mit regelmäßigen Inspektionen,<br />
Wartungen und Instandsetzungen und mit einem<br />
jederzeit erreichbaren Störungsdienst wie ein<br />
Schutzschild vor teuren Ausfallzeiten. Das infrastrukturelle<br />
Gebäudemanagement sorgt beispielsweise<br />
für Reinigungsdienste, Sicherheitsdienste<br />
oder die Pflege der Außenanlagen. Und das kaufmännische<br />
Gebäudemanagement kümmert sich<br />
um die Objektbuchhaltung sowie das Kosten-<br />
und Vertragsmanagement. „Wir übernehmen<br />
alle Themen im Betrieb der Immobilie, die der<br />
Kunde wünscht“, so Hotten. Maßgeschneidert,<br />
standortnah und mit der Kompetenz der gesamten<br />
GOLDBECK Gruppe werde so Versorgungssicherheit<br />
geschaffen. Und die Kunden können sich auf<br />
ihr Kerngeschäft konzentrieren. ❚<br />
Info<br />
Bauvorhaben ABN Braun<br />
Am Stammsitz in Neuenstadt entstanden ein dreigeschossiges<br />
Bürogebäude und eine neue Halle. Auf dem Dach des Gebäudes<br />
sind eine Photovoltaik- und eine Windkraftanlage installiert. Über<br />
30 Geothermiebohrungen arbeiten Wärmepumpen unermüdlich<br />
daran, das Unternehmen mit erneuerbarer Energie zu versorgen.<br />
Internetversandhandel stellt besondere Anforderungen an Baubranche<br />
Ganz real für die virtuellen Märkte<br />
Früher hatte „einkaufen“ meist etwas damit zu tun, das Haus zu verlassen. Diese<br />
Zeiten sind vorbei. Der Anteil des Versandhandels am Einzelhandel lag laut einer<br />
vom Bundesverband des Deutschen Versandhandels in Auftrag gegebenen Studie in<br />
2009 bei 7,4 Prozent – Tendenz steigend. Über fünfzig Prozent des Branchenumsatzes<br />
kamen über das Internet. Doch die virtuelle Welt braucht reale Rückendeckung.<br />
GOLDBECK baut Logistikhallen für die ganz besonderen Anforderungen der Branche.<br />
Bauvorhaben Cyberport<br />
Im Gewerbegebiet von Siebenlehn wurde<br />
ein Logistik- und Versandzentrum gebaut.<br />
Die Logistikhalle hat eine Lagerfläche von<br />
7.700 Quadratmetern, 12 Meter Hallenhöhe,<br />
Hochregalsystem mit 6.000 Palettenplätzen<br />
und ein Fachbodenlager für Kleinteile mit<br />
4.800 Fachböden. Durch die Photovoltaikan<br />
lage auf dem Dach werden jährlich<br />
zirka 300.000 Kilowattstunden erzeugt<br />
(331-Kilowatt-Peak-Anlage).<br />
Bericht magazin 41/2010<br />
GOLDBECK <strong>47</strong> | <strong>2013</strong> GOLDBECK <strong>47</strong> | <strong>2013</strong>
30 Themen & Trends<br />
Themen & Trends 31<br />
Der Staat als Mäzen<br />
Der Bund hat es sich zur Aufgabe gemacht, einen Teil der<br />
Baukosten öffentlicher Bauten für Kunstwerke zu verwenden.<br />
Ein Mehrwert für die Gebäude und den Stadtraum.<br />
Wer sagt eigentlich, dass Kunst immer einen hölzernen Rahmen<br />
internationale Luft- und Raumfahrt Messe „ILA<br />
und eine Museumhalle braucht? Im öffentlichen Raum ist sie<br />
Berlin Airshow“ genutzt. Während die Kunst von<br />
allgemein zugänglich und dauerhaft präsent – Kunst am Bau<br />
Goldbeck darin bestand, das Großprojekt in der<br />
macht‘s möglich. Unter „Kunst am Bau“ wird die Verpflichtung<br />
insbesondere des Staates als Bauherrn verstanden, einen gewissen<br />
Anteil der Baukosten öffentlicher Bauten für Kunstwerke<br />
kalten Jahreszeit in nur sechs<br />
Monaten fertig zu stellen, malt<br />
zurzeit ein heimischer Künstler<br />
Öffentlicher<br />
Raum gibt Raum<br />
zu verwenden. Auch manche private Bauherren fühlen sich der<br />
Kunst am Bau verpflichtet und realisieren entsprechende Pro-<br />
ein 1.350 Quadratmeter großes<br />
Bild mit Selchower Motiven an<br />
für Kunst<br />
jekte – zum Beispiel die Norddeutsche Landesbank mit ihrem<br />
die Nordwand der Messehalle A. Der 60-jährige<br />
Verwaltungsbau in Hannover. Das Gebäude mit einem Turm<br />
Maler aus Waltersdorf geht in seinem Entwurf<br />
aus gegeneinander verdrehten und verschobenen Blöcken des<br />
auch auf die Wünsche des Selchower Ortsbei-<br />
Architekturbüros Behnisch, Behnisch & Partner erhielt 2002 den<br />
rates ein.<br />
niedersächsischen Staatspreis für Architektur.<br />
„Der Untergrund ist das ganz normal beschichtete<br />
Mit Kunst am Bau soll ein kultureller Mehrwert geschaffen<br />
Fassadenblech“, so Rekow. Der Maler Wolfgang<br />
werden. Zugleich dient diese Maßnahme der finanziellen Unter<br />
Reineck dokumentiert auf der 150 mal neun Meter<br />
stützung der Kunst und Kultur, sprich: der Künstler. So wird<br />
großen Fläche die Selchower Dorfgeschichte.<br />
das staatliche Mäzenatentum früherer Jahrhunderte fortgeführt.<br />
Eingerahmt von der Brandenburger und Berliner<br />
Die Tradition von „Kunst am Bau“ reicht bis in die Weimarer<br />
Fahne werden unter anderem das alte Gutshaus,<br />
Republik zurück. Seither sind im Auftrag des Bundes zahlreiche<br />
die Kirche, Mohnfeld und der schon vor Jahren<br />
herausragende Werke entstanden – eine einzigartige Sammlung<br />
abgerissene Bahnhof gezeigt. „Der alte Bahnhof<br />
zeitgenössischer Kunst. So besitzt Hamburg über achttausend<br />
war einmal das Selchower Tor zur weiten Welt.<br />
Kunstwerke und Denkmale im Stadtraum, Frankfurt am Main<br />
Heute ist es der neue Hauptstadtflughafen BER“,<br />
mehr als siebenhundert, Oldenburg immerhin dreihundert. Von<br />
sagt Reineck. ❚<br />
ihnen sind schätzungsweise mehr als die Hälfte der „Kunst am<br />
Bau“ zu verdanken.<br />
Manchmal wird die Kunst sogar zur Marke – wie die Plastik „Large<br />
Two Forms“ von Henry Moore vor dem Bonner Bundeskanzleramt.<br />
Der Selchower Künstler<br />
Wolfgang Reineck vor einem<br />
Ausschnitt seines Werks am<br />
Berlin ExpoCenter Airport.<br />
Messe Berlin GmbH<br />
Bundeskanzler Helmut Schmidt ließ 1979 den Vorplatz des neuen<br />
Erweiterungsgebäudes für das Bundeskanzleramt umgestalten<br />
und die Bronzeplastik des britischen Künstlers aufstellen. Auch<br />
wenn Schmidt und Moore eine politische Deutung ablehnten,<br />
wurde die abstrakte Form zweier sich ineinander schmiegender<br />
organischer Elemente vielfach als Metapher für den modernen<br />
Sozialstaat verstanden.<br />
Für Dietmar Rekow, Verkaufsingenieur der Goldbeck Niederlassung<br />
Berlin-Brandenburg, ist ein „Kunst am Bau“-Projekt<br />
der neue Messestandort in Selchow bei Berlin. Die drei Hallen,<br />
22.500 Quadratmeter in direkter Nachbarschaft zum neuen<br />
Hauptstadtflughafen, wurden im September 2012 erstmals für die<br />
Kunst am Bau<br />
Die Beteiligung von Kunst am Bau wurde bereits 1950 vom<br />
Deutschen Bundestag, festgelegt. Die Richtlinien für die<br />
Durchführung von Bauaufgaben des Bundes (RBBau) werden<br />
durch die 2005 vom Bundesministerium für Verkehr,<br />
Bau- und Wohnungswesen herausgegebene Ausführungsbestimmung,<br />
den Leitfaden Kunst am Bau, ergänzt und<br />
konkretisiert. Kunst am Bau muss bestimmten Kriterien<br />
genügen: Erwartet wird ein eigenständiger künstlerischer<br />
Beitrag zur Bauaufgabe, der einen Bezug zur Architektur<br />
oder zur Funktion des Bauwerks herstellt und durch künstlerische<br />
Qualität und Aussagekraft beeindruckt. Bei großen<br />
Baumaßnahmen werden 0,5 %, bei kleineren bis zu 1,5 %<br />
der Bauwerkskosten für Kunst am Bau eingesetzt.<br />
GOLDBECK <strong>47</strong> | <strong>2013</strong> GOLDBECK <strong>47</strong> | <strong>2013</strong>
32 Kurz berichtet<br />
Kurz berichtet 33<br />
Kurz berichtet<br />
200.000 Stellplätze!<br />
GOLDBECK Parkhäuser bringen<br />
systematisiertes Bauen auf den Punkt<br />
Es ist ein tolles Projekt – und mit ihm durchbricht GOLDBECK<br />
die Schallmauer von 200.000 Stellplätzen: Das Parkhaus für den<br />
Business Campus Garching bei München. Es bietet 938 Stellplätze<br />
und ergänzt die Infrastruktur am Standort, der sich gerade dynamisch<br />
zu einem multifunktionalen Büro- und Dienstleistungspark<br />
entwickelt. Seit 25 Jahren baut GOLDBECK Parkhäuser. „In<br />
dieser Zeit haben wir unser Produkt ständig weiterentwickelt<br />
und sind so zum Marktführer in Deutschland geworden“, sagt<br />
Produktmanager Markus Mühlhaus. Besonderheit: Dank ihrer<br />
hochfesten Betondeckenplatte als Fertigteil kommen GOLDBECK<br />
Parkhäuser weitgehend ohne Beschichtung aus. Dadurch sind<br />
kürzeste Bauzeiten auch während der Winterperiode möglich.<br />
Mühlhaus: „Die gesamte Ingenieurleistung kommt aus dem Hause<br />
GOLDBECK, den kompletten Rohbau – das sind ca. 70 Prozent des<br />
gesamten Parkhauses – fertigen und montieren wir selber.“ Das<br />
Leistungsspektrum reicht von der Planung bis zur Bewirtschaftung<br />
des Parkhauses. ❚<br />
Entscheidung für<br />
regenerative Energie<br />
Solaranlagen in Norditalien und Großbritannien<br />
2012 gegründet, gewann das Joint Venture von GOLDBECK<br />
SOLAR und der italienischen Magnetti Building jetzt zwei<br />
renommierte italienische Unternehmen als Kunden: Tessiture<br />
di Nosate, ein Unternehmen der Textilbranche, und<br />
den Lebensmittelkonzern Amadori. Beide entschieden sich<br />
für Flachdachanlagen und führten damit zuvor brachliegende<br />
Dachflächen einer sinnvollen und energieeffizienten<br />
Nutzung zu. Für Tessiture di Nosate übernimmt Magnetti<br />
GOLDBECK zudem Wartung und Leistungsüberwachung<br />
für die kommenden zehn Jahre. GOLDBECK SOLAR engagiert<br />
sich darüber hinaus auf dem britischen Markt: In der<br />
Grafschaft Somerset entstand mit einer Nennleistung von<br />
8,3 MWp das bislang größte Freilandprojekt. Zudem wurden<br />
in den Regionen Horsacott (4,6 MWp) und Halse (Wales,<br />
6,5 MWp) zwei weitere Freilandanlagen realisiert. Alle drei<br />
Projekte wurden unter sehr widrigen Umständen in weniger<br />
als drei Monaten rechtzeitig fertiggestellt. Vertragspartner<br />
ist jeweils die Londoner Investmentgesellschaft Hazel<br />
Capital, die sich auf nachhaltige Projekte spezialisiert hat. ❚<br />
1<br />
2<br />
1 Auf dem Dach einer Logistikhalle von Amadori erzeugen<br />
knapp 300 Module sauberen Strom und sparen damit<br />
etwa 30 Kilogramm CO2 pro Jahr ein.<br />
Dohle + Lohse Architekten GmbH, Braunschweig<br />
Premiere in der Oberpfalz<br />
GOLDBECK erhält Zuschlag für erstes<br />
ÖPP-Projekt in der Region<br />
Die Kommunen in den südlichen Bundesländern gelten finanziell<br />
als vergleichsweise gut aufgestellt. Interessanterweise sind<br />
gerade in Bayern öffentlich-private Partnerschaften weiterhin<br />
besonders beliebt. Damit liefert der Freistaat das beste Beispiel<br />
dafür, dass ÖPP-Projekte – auch bei einer guten Haushaltslage –<br />
u.a. durch Effizienzvorteile, kürzere Ausführungszeiten und eine<br />
erhöhte Bauqualität eine echte Alternative zur konventionellen<br />
Beschaffung darstellen. Mit dem Zuschlag für den Neubau einer<br />
Fach- und Berufsoberschule in Weiden realisiert GOLDBECK<br />
jetzt das erste ÖPP-Projekt in der Oberpfalz. Dr. Andreas Iding,<br />
Geschäftsführer der GOLDBECK Public Partner GmbH: „Die<br />
große Zufriedenheit der bisherigen bayerischen Auftraggeber<br />
zeigt ihre Wirkung.“ Geplant ist ein Unterrichtsgebäude für<br />
fast 1.000 Schülerinnen und Schüler, mit Fachräumen für<br />
Metallarbeiten, Chemie, Physik, Elektrik, Fotografie und Musik.<br />
Die Energieversorgung erfolgt über eine Holzpellet-Heizanlage<br />
und die Eigennutzung des Solarstroms aus einer PV-Anlage<br />
auf dem Schuldach. Die „FOS/BOS Weiden“ wird Bestandteil<br />
des von der Stadt Weiden entwickelten „Bildungscampus“<br />
sein. Baubeginn ist Anfang Mai, im September 2014 wird das<br />
Gebäude bezugsfertig sein. ❚<br />
2 Innerhalb von nur 30 Tagen wurden auf dem über 10.000<br />
Quadratmeter großen Flachdach des Produktionszentrums<br />
von Tessiture di Nosate 2.708 Solarmodule installiert. Sie<br />
sparen pro Jahr 305 Kilogramm CO2 ein.<br />
GOLDBECK <strong>47</strong> | <strong>2013</strong> GOLDBECK <strong>47</strong> | <strong>2013</strong>
34 Titelthema<br />
Kurz berichtet 35<br />
Endlich entschieden …<br />
… hat sich unser kleines Fotomodell Juliane.<br />
Ganz klar: Hier gab das Bauchgefühl den<br />
Ausschlag!<br />
Das kleine 4 × 4<br />
Vier Fragen an vier Entscheider<br />
bei Goldbeck zum Titelthema<br />
1Sie stehen vor einer wichtigen und schwierigen<br />
Entscheidung. Welche Strategie wenden sie an?<br />
Lars Luderer, Geschäftsführer: Neben dem Zusammentragen<br />
von Fakten, den Vor- und Nachteilen einer Entscheidung,<br />
ist für mich das Wichtigste der Austausch<br />
mit meinen Geschäftsführungs-Kollegen, die oft vor<br />
vergleichbaren Aufgaben stehen. Die Sichtweise eines<br />
Anderen auf eine Entscheidung und deren Konsequenzen<br />
rundet meine Einschätzung maßgeblich ab.<br />
Gleichzeitig setzt das Gespräch mit einem Kollegen<br />
auch die Messlatte für mich selbst höher, diese Entscheidung<br />
zügig und vor allem für die Betroffenen<br />
verständlich umzusetzen. Bin ich dann immer noch<br />
nicht sicher, höre ich auf meinen „Bauch“. Als Beispiel<br />
möchte ich eine schwierige Personalentscheidung im<br />
Herbst des vergangenen Jahres nennen. Nach einem<br />
ausführlichen Gespräch mit Christian Schnieder war<br />
ich in meiner Entscheidung klar.<br />
3Die Möglichkeiten wachsen, das Leben wird<br />
komplexer. Wie wirkt sich die Vielzahl der<br />
Entscheidungsmöglichkeiten, die wir heute haben,<br />
auf unsere Lebenszufriedenheit aus?<br />
Michael Mues, Leiter Entwicklung Bausysteme: Eine Gesellschaft,<br />
die individuelle Freiräume und Entscheidungsmöglichkeiten<br />
bietet, gibt uns ideale Voraussetzungen<br />
für selbstbestimmtes und damit auch zufriedenes<br />
Leben. Die Möglichkeiten scheinen unbegrenzt – auch<br />
im Kleinen. Welchen Fernseher kaufe ich – 2D, 3D,<br />
HD oder Smart TV? Auf welche Kartoffelchips habe<br />
ich Lust – Bio, fettreduziert, Paprika, Currywurst oder<br />
ungarisch? Doch ein Gewinn an Entscheidungsfreiheit<br />
wirft auch neue Fragen und Unsicherheiten auf. Ich<br />
glaube, es ist hilfreich, innerlich öfter mal einen Schritt<br />
zurückzutreten und für sich selbst zu beantworten:<br />
Was ist wirklich wichtig für mich – und was nicht?<br />
2Was macht Entscheidungskompetenz<br />
in Ihren Augen aus?<br />
Ortwin Goldbeck, Beiratsvorsitzender der GOLDBECK GmbH:<br />
Eine Entscheidung zu treffen, erfordert Mut. Natürlich<br />
sollte jede Handlung gut durchdacht sein, doch wer<br />
versucht, sich um jeden Preis und nach allen Seiten<br />
hin abzusichern, verpasst oft den richtigen Zeitpunkt<br />
zum Handeln. Das kann Projekte lähmen oder sogar<br />
zerstören. Entscheider sollten deshalb den Mut haben,<br />
ihrem eigenen Urteilsvermögen zu trauen. Und sie<br />
müssen dazu bereit sein, die Verantwortung für ihr<br />
Handeln zu übernehmen. Das ist in meinen Augen<br />
die Grundvoraussetzung für wirklich tragfähige<br />
Entscheidungen.<br />
4Bei der Jobwahl ist es besonders wichtig: Wie<br />
kann ich sichergehen, dass meine getroffene<br />
Entscheidung tragfähig für die Zukunft ist?<br />
Jürgen Eggers, Personalleiter: Die Basis ist zunächst eine<br />
selbstkritische Beleuchtung der eigenen Fähigkeiten<br />
und Talente. Ist dann der passende Job gefunden,<br />
können sich durch das eigene Engagement und sich<br />
entwickelnde persönliche Kompetenzen neue berufliche<br />
Perspektiven ergeben. Doch von nichts kommt<br />
nichts – die beruflichen Anforderungen ändern sich.<br />
Eine heute getroffene Entscheidung ist auch morgen<br />
nur dann noch richtig, wenn ich mich entsprechend<br />
weiterentwickelt habe. Bei GOLDBECK unterstützen<br />
wir die fachliche und persönliche Weiterentwicklung<br />
durch unser sehr breit gefächertes Trainingsangebot<br />
im GOLDBECK Campus. ❚<br />
Lob oder Anregungen, Kommentare oder Kritik?<br />
Ihre Meinung ist uns wichtig!<br />
Schreiben Sie uns an<br />
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<strong>Magazin</strong>s dreht sich alles um das<br />
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und er kompetent all Ihre Fragen beantworten<br />
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GOLDBECK <strong>47</strong> | <strong>2013</strong> GOLDBECK <strong>47</strong> | <strong>2013</strong>
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