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Februar 2011 - Ev. Johannesgemeinde Gießen

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Kein Raum in der Herberge<br />

Für wen haben wir Raum, wir Deutschen<br />

und wir Christen? Für die<br />

Menschen, die die nötige Intelligenz<br />

mitbringen? Für die Ausländer, die<br />

unseren Fachkräftemangel ausgleichen<br />

können? Denen sollen ja die Tore<br />

geöffnet werden, damit unsere Wirtschaft<br />

weiter wächst. Kurz gesagt: Gut<br />

ist, was uns nützt! Und nur, was uns<br />

nützt, sollte Raum bei uns haben! Ist<br />

es so?<br />

Das Asylrecht ist ein in unserem<br />

Grundgesetz verankertes Grundrecht,<br />

auf das zum Beispiel politisch verfolgte<br />

Menschen Anrecht haben. Warum<br />

brauchen wir ein Asylrecht? Damit die<br />

intelligenten Ausländer unser deutsches<br />

Defizit ausgleichen?<br />

Welche Ängste werden in der aktuellen<br />

politischen Situation geschürt!<br />

Hat unsere Wirtschaft, haben wir<br />

Deutschen nicht mehr die Kraft, den<br />

Menschen, die Not leiden, zu helfen?<br />

Schafft sich Deutschland wirklich ab?<br />

„…sie hatten sonst keinen Raum…“<br />

Das ist kein Satz aus dem Bundestag.<br />

Das ist ein Satz aus der Weihnachtsgeschichte.<br />

Und er trifft uns mitten ins<br />

Herz! Haben wir noch Raum für die,<br />

die Hilfe brauchen? Oder nur noch<br />

Andacht<br />

Raum für die, die uns nützen? Haben<br />

wir Raum in unserer Kirche, in unserer<br />

Gesellschaft für die Opfer sexueller Gewalt?<br />

Oder müssen wir sie herausdrängen<br />

aus unseren Gemeinden, weil sie<br />

den Finger auf Wunden legen, die mitten<br />

in der Kirche bluten? Das darf doch<br />

nicht sein, dass solche Gewalt mitten<br />

in der Kirche geschieht! Also stellt die<br />

Opfer ruhig, damit niemand unsere<br />

Scham in Kirche und Gesellschaft aufdeckt!<br />

Haben wir noch Raum für die Arbeitslosen,<br />

die Hartz-IV-Empfänger?<br />

Oder sind sie bei uns abgeschrieben<br />

als Faulenzer, als Sozialstaat-Ausnutzer?<br />

Natürlich gibt es auch Missbrauch<br />

von sozialen Leistungen, aber wollen<br />

wir alle Opfer jetzt gleich als Täter abstempeln?<br />

Jesus hatte keinen Raum und musste<br />

im Stall geboren werden. Das war<br />

kein Stroh-Idyll, wie es heute oft gesehen<br />

wird. Das war Gewalt an dem<br />

Sohn Gottes, der unsere Armut trug.<br />

Wollen wir das, was an Jesus geschah,<br />

heute wiederholen? Oder wollen wir<br />

Raum geben: den Opfern, den Nicht-<br />

Fachkräften, denen, die sich schwer<br />

tun mit Integration, weil es auch<br />

Gemeindebrief<br />

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