Max Havelaar-Stiftung (Schweiz) Jahresbericht 2009

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Marktübersicht (Schweiz) 6 CHF Absatz Umsatz (gerundet) Prämie (gerundet) Bioanteil Gastroanteil Marktanteil * 2009 2008/09 2009 2008/09 2009 2009 2009 2009 Bananen 28’785 t 2,6% 90’630’000 1,4% 1’720’000 43% 2% 54,0% Blumen/Pflanzen 84’112’000 Stk. –3,2% 82’297’000 –3,5% 2’100’000 0% 0% – Fruchtsäfte 9’038’000 l –5,4% 27’528’000 –3,9% 153’000 0% 29% 7,0% Kaffee 1’519 t 4,1% 25’278’000 3,8% 424’000 57% 29% 4,8% Textilien/Watteprodukte 896 t** 57,6% 12’285’000 67,2% 67’000 89% 0% – Schokolade/Kakao 312 t 4,0% 6’893’000 2,9% 53’000 82% 6% 0,5% Ananas 1’287 t 47,9% 6’286’000 45,0% 82’000 1% 0% 12,5% Honig 455 t 7,0% 5’718’000 7,5% 74’000 3% 3% 14,6% Reis 1’209 t –6,1% 4’455’000 1,1% 53’000 6% 3% 5,8% Trockenfrüchte/Nüsse 110 t 4,7% 2’180’000 5,5% 41’000 56% 5% – Zusammengesetzte Produkte 209 Litons*** 17,0% 2’169’000 15,9% 7’000 23% 2% – Tee 38 t –3,7% 1’934’000 1,2% 21’000 63% 9% 5,3% Rohrzucker 452 t 5,2% 1’817’000 5,4% 39’000 95% 4% 14,3% Avocado 135 t 63,4% 1’516’000 48,1% 11’000 4% 0% 3,2% Mango 60 t 11,9% 456’000 –7,8% 9’000 11% 0% 1,8% Gewürze 15 t – 433’000 – 2’000 100% 0% – Sportbälle 2’791 Stk. –63,1% 82’000 –74,3% 1’000 0% 0% – Total 271’957’000 +2,6% 4’857’000 * geschätzter Marktanteil Detailhandel (Mengen) ** Rohbaumwolle *** 1 Liton = 1 Tonne resp. 1’000 Liter Fairtrade in der Gastronomie legt zu Trotz der tiefen Konsumentenstimmung konnten Produkte mit dem Max Havelaar-Label 2009 weiter wachsen. Das Umsatzplus betrug 2,6%. Den grössten Anteil dazu lieferten die Fairtrade-Baumwolle (+CHF 5 Mio.) sowie die exotischen Früchte (+CHF 2,4 Mio.). Das grösste Minus ist auf ein wirtschaftsbedingt schwieriges Rosenjahr (– CHF 3 Mio.) zurückzuführen. Trotzdem blieben die Rosen neben den Bananen die mit Abstand bestverkauften Fairtrade-Produkte in der Schweiz. Bei den «Haltbaren Produkten» war der Orangensaft rückläufig, weil weniger Aktionen durchgeführt wurden. Auch der Reisabsatz war entsprechend dem Gesamtreiskonsum in der Schweiz leicht rückläufig. Für die erfreuliche Umsatzsteigerung von 67% bei der Fairtrade-Baumwolle waren verschiedene Handelspartner verantwortlich, etwa Switcher mit seiner Fairtrade- T-Shirt-Kollektion «BAO», die Caritas/UNICA-Läden sowie der thurgauische Wäschehersteller ISA mit der 2009 neu lancierten Fairtrade-Herrenwäsche. Mit der Burgdorfer Firma Schwob konnte ein namhafter Partner für die Hotel-Lingerie gewonnen werden. Die Migros lancierte ein erfolgreiches Pilotprojekt in der Baby- Kinderbekleidung und plant dessen Ausbau ab 2010. Strategisch gesehen, stand das Jahr 2009 ganz im Zeichen der fortgesetzten Gastronomiestrategie sowie des Auf- und Ausbaus der Fokusprodukte Textilien, Kakao und Kaffee im Detailhandel. Zudem wurden mit verschiedenen langjährigen Partnern Innovationsprozesse in die Wege geleitet. Coop bestätigte seine Position als grösster und dynamischster Schweizer Fairtrade-Partner. Im Bereich der Gastronomie investierten wir in die Akquisition von Grosskunden im Bereich der Personalverpflegung und im Spitalwesen sowie ins Catering von Schulen und Universitäten. Diese Anstrengungen trugen Früchte: Der Umsatz in der Gastronomie stieg um 3,4% auf CHF 20,6 Mio. Damit gelang es Max Havelaar, einen Gegentrend zum rückläufigen Gastronomiekonsum zu setzen. Die verstärkte Zusammenarbeit mit wichtigen Akteuren in der Gastronomie, etwa der SV Group und verschiedenen Hotelketten, führte zu einem Ausbau des Sortiments bei den wichtigen Zulieferern, mit dem Resultat, dass Unternehmen und Gastronomiebetriebe heute viel schneller und einfacher auf Fairtrade umstellen können. Das wichtigste Produkt im Ausserhauskanal, der Kaffee, konnte sich im Detailhandel nur knapp halten, in der Gastronomie jedoch bei Absatz und Umsatz deutlich zulegen. Praktisch jeder dritte Fairtrade- Kaffee wird heute in der Gastronomie verkauft.
Detailinformationen Max Havelaar (Schweiz) 7 AuFWAND nach bereichen Entwicklung Einnahmen und Ausgaben Mio. CHF 11% 7% 7 6 27% 5 26% 4 3 29% 2 1 Warenflusskontrolle Internationale Zusammenarbeit Kommunikation/Public Relations Produkt/Key Account Management Administration 0 92 97 02 07 09 Aufwand (inkl. Bildung von Rückstellungen) Erträge (inkl. Auflösung von Rückstellungen) Startbeiträge (Stifterwerke, SECO) Aufgrund des verstärkten internationalen Engagements von Max Havelaar (Schweiz) stieg der Anteil des Aufwands (Sach- und Personalaufwand) für die internationale Zusammenarbeit von 20% im Jahr 2008 auf 27% im Jahr 2009. Ein Jahr nach dem Logowechsel wurden die prozentualen Ausgaben für Kommunikation wieder auf das Niveau von 2005 reduziert. Durch eine signifikante Reduktion der Kosten konnte Max Havelaar 2009 wieder einen Gewinn von CHF 103’127 erzielen. Der Verlust im Jahr 2008 war durch die Mehrausgaben im Zuge des Wechsels auf das internationale Fairtrade-Logo bedingt. Entwicklung Produzentenerlöse 2005 – 2009 Umsatzentwicklung international Mio. CHF Mio. EUR Quelle: FLO 70 60 50 40 30 20 10 3’500 3’000 2’500 2’000 1’500 1’000 500 0 2005 2006 2007* 2008* 2009* 0 99 00 01 02 03 04 05 06 07 08 09 Fairtrade-Prämie Mehreinnahmen durch Mindestpreis Ertrag durch konventionellen Handel *wechselkursbereinigt Fairtrade international (FLO-Verbund) Schweiz Der Gesamterlös der Produzenten im Süden durch Verkäufe von Fairtrade-Produkten in der Schweiz stieg auf CHF 62,7 Mio. Dies bedeutet ein Wachstum von 3% gegenüber dem Vorjahr (wechselkursbereinigt). Der durch Fairtrade generierte Mehrerlös (Mindestpreis und Prämie) lag mit CHF 8,8 Mio. um 16,6% über dem Betrag, den die Produzenten im konventionellen Handel erhalten hätten. Das Prämienvolumen sank um 4% auf CHF 4,9 Mio., während sich der Mehrerlös durch den Mindestpreis mehr als verdoppelte. Die Höhe der Mehreinnahmen durch den Mindestpreis ist vom Niveau der Weltmarktpreise abhängig. Zwischen 1999 und 2009 stiegen die weltweiten Verkäufe von Fairtrade-Produkten um den Faktor 14 von EUR 240 Mio. auf EUR 3’394 Mio. Dieses enorme Wachstum widerspiegelt den weltweit anhaltenden Trend zum fairen Handel, der die Produzenten im Süden stärkt und ihre Position auf dem Weltmarkt verbessert. 19 Länderorganisationen unter dem Dach von Fairtrade Labelling Organisations International (FLO) fördern heute den Absatz von Fairtrade-Produkten in 24 Ländern. In der Schweiz stiegen die Verkäufe zwischen 1999 und 2009 um mehr als das Vierfache von rund EUR 40 Mio. auf über EUR 180 Mio.
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