Karel J. Golta, Vorstandsmitglied „Wir wollen größer werden - das ist ...
Karel J. Golta, Vorstandsmitglied „Wir wollen größer werden - das ist ...
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<strong>Karel</strong> J. <strong>Golta</strong>, <strong>Vorstandsmitglied</strong><br />
<strong>„Wir</strong> <strong>wollen</strong> <strong>größer</strong> <strong>werden</strong> - <strong>das</strong> <strong>ist</strong> sicher“<br />
Klare Ziele hatte <strong>Karel</strong> J. <strong>Golta</strong> schon immer. Nach seinem Abitur 1992 beschloss der<br />
gebürtige Schweizer, nicht an einer der staatlichen Universitäten, sondern am Art Center<br />
College of Design in La Tour-de-Peilz, zu studieren - und <strong>das</strong>, obwohl diese teure<br />
Ausbildung privat gezahlt <strong>werden</strong> musste. Er selbst nahm damals dafür einen Kredit auf, der<br />
sich rentiert hat: Drei Jahren später bekam er so die Chance, an eine der weltweit<br />
renommiertesten Design-Universitäten zu wechseln, dem Art Center College in Pasadena/<br />
Kalifornien.<br />
Es folgten einige Jahre als Freelancer bei verschiedenen Agenturen in Südkalifornien und<br />
dann 1997 eine Anstellung bei Thomson Consumer Electronics in den USA sowie in Paris<br />
und Hongkong. „Damals ging es der Wirtschaft richtig gut; wir hatten unergründliche Budgets<br />
in Millionenhöhe. Und wenn man wollte, konnte man dort enorm viel Verantwortung<br />
bekommen“, so <strong>Golta</strong>. Die er nutzte: Zusammen mit einem Team entwickelte er damals u. a.<br />
die erste Generation der MP3-Player. Noch heute liegt <strong>das</strong> Patent darauf bei Thomson und<br />
dem Fraunhofer-Institut - nicht etwa bei Apple.<br />
2000 kam er nach Deutschland, wo er zwei Jahre lang als strategischer Designer für<br />
Razorfish tätig war. „Eine wertvolle Erfahrung“, sagt <strong>Karel</strong> J. <strong>Golta</strong> heute. „Mit gerade 28<br />
Jahren habe ich direkt mit den Vorständen von Banken zusammengearbeitet.“ Kein Wunder,<br />
war er doch mitverantwortlich für die Entwicklung des Online-Bankings u. a. für die<br />
HypoVereinsbank, die damals mit ihrer Website deutlich vor allen Mitbewerbern den ersten<br />
Platz im Ranking belegte. Weniger um Design ging es in seinem Arbeitsbereich, als um die<br />
Applikationen, die dahinter standen; <strong>das</strong> galt auch für weitere Aufträge wie z. B.<br />
Telematiksysteme für Audi: „Innovative Aspekte standen an vorderster Front“, so der<br />
Entwicklungsexperte.<br />
„SOLUTIONS war definitiv eine gute Entscheidung, eine spannende Chance“<br />
Trotz dieser sehr speziellen Aufgaben und der großen Erfolge blieb der Wunsch nach neuen<br />
Entwicklungen, und so folgte <strong>Golta</strong> Ende 2001 dem Angebot von Holger Prüßner, für den er<br />
während seines Studiums schon einmal gejobbt hatte. „SOLUTIONS war damals ja fast noch<br />
eine reine Packaging-Agentur, insofern aus meiner ‚Designer-Sicht’ eigentlich ein Schritt<br />
zurück“, erinnert sich <strong>das</strong> heutige <strong>Vorstandsmitglied</strong>. „Aber Holger Prüßner hatte eine Vision,<br />
die ich hundertprozentig geteilt habe, und er gab mir die Gelegenheit, etwas Neues
aufzubauen.“ Er ergriff die Chance und entwickelte <strong>das</strong> mit, was SOLUTIONS heute <strong>ist</strong>:<br />
eines der führenden europäische Unternehmen im Bereich Branding, Design und Innovation.<br />
„Ohne jegliches Portfolio in dem Bereich haben wir damals namhafte Kunden für Produkt-<br />
design und Structural Packaging gewonnen - <strong>das</strong> haben wir ziemlich gut gemacht alle<br />
zusammen“, sagt der 36-jährige heute. In den darauffolgenden Jahren ging die Entwicklung<br />
des Unternehmens stetig weiter; es kamen weitere Units hinzu wie Naming, Trend-<br />
management, User Research. Die wirtschaftlichen Aspekte im Design-Business zu vers-<br />
tärken, <strong>das</strong> <strong>ist</strong> <strong>Golta</strong> wichtig. „Design muss aus der Pseudo-Kunstecke herausgehoben<br />
<strong>werden</strong>. Es geht um die wirtschaftliche Betrachtung, um den Return of Investment. Design <strong>ist</strong><br />
eine Dienstle<strong>ist</strong>ung, die dem Kunden <strong>größer</strong>e Umsätze verschaffen soll.“<br />
Demzufolge bietet SOLUTIONS heute die ganzheitliche Beratung in der Markenentwicklung<br />
und -führung an, von der Verpackung über <strong>das</strong> Naming bis hin zum Corporate Branding und<br />
der Innovationsentwicklung hinsichtlich neuer Produkte aber auch neuer Geschäftsfelder.<br />
Eine Entwicklung, die vor einigen Jahren durch die Einstellung hoch qualifizierter Mitarbeiter<br />
ermöglicht wurde. „Es sind die Mitarbeiter, die <strong>das</strong> Unternehmen ausmachen; <strong>das</strong> gilt für<br />
alle, die in diesen Jahren hinzugekommen sind“, sagt der SOLUTIONS-Teilhaber. <strong>„Wir</strong><br />
brauchen Fachleute, die ihre Aufgaben wirklich verstehen und ganz verschiedene Spektren<br />
abdecken, um unseren Kunden absolute Qualität zu liefern. Und diese Fachleute haben wir.“<br />
An sie alle hat er klare Erwartungen, die er aber auch selbst erfüllt: „Ich verlange, <strong>das</strong>s jeder<br />
Mitarbeiter für die Firma einsteht; <strong>das</strong> gilt auch umgekehrt. Außerdem muss er zu der<br />
Einstellung von SOLUTIONS passen - also bodenständig sein, nicht abgehoben. Und <strong>das</strong><br />
Wichtigste sind Bege<strong>ist</strong>erung und Talent, denn beides kann man niemandem antrainieren.“<br />
„Es gibt kein höheres Anrecht auf Sicherheit - wer soll denn <strong>das</strong> gewährle<strong>ist</strong>en?“<br />
Seine eindeutige Regel <strong>ist</strong> ‚Geht nicht, gibt’s nicht’. „Es geht immer, die Frage <strong>ist</strong> nur, wie.“<br />
Eine deutliche Ansage. Überhaupt <strong>ist</strong> <strong>Karel</strong> J. <strong>Golta</strong> ein offener und sehr direkter Mensch;<br />
Ehrlichkeit <strong>ist</strong> einer der wichtigsten Aspekte für ihn. „Auch wenn es mal verletzend<br />
rüberkommt - <strong>das</strong> meine ich nicht so.“ Und Energie strahlt er aus, hält <strong>das</strong> aber für völlig<br />
selbstverständlich: „Mein ganzes Team <strong>ist</strong> energiegeladen. Hart zu arbeiten, <strong>das</strong> finde ich<br />
richtig. Früher haben die Menschen Bären gejagt; <strong>das</strong> war sicherlich anstrengender.“<br />
Vielleicht verdankt er diesen Elan seiner Kindheit: Der Vater aus der italienischen Schweiz,<br />
die Mutter Brasilianerin. <strong>„Wir</strong> hatte immer sehr viel Besuch aus unterschiedlichen Kontinen-<br />
ten, <strong>das</strong> hat mich mit geprägt.“ Trotz der Sicherheit, die ihm seine Familie bot, war es ihm<br />
schon damals wichtig, etwas anzupacken und für sich sorgen zu können. Um auch eigenes<br />
Geld zu verdienen, hatte er zum Beispiel seinen ersten Job mit zwölf Jahren. Selbst die<br />
Verantwortung zu übernehmen, <strong>das</strong> findet er normal: „In Amerika habe ich <strong>das</strong> auch gelernt:<br />
Wenn ein Tornado kommt und man hat ein unversichertes Haus, sagt da niemand<br />
‚Regierung, gib mal Geld’ sondern ‚Shit happens. Neuanfang!’ “ Gerade heute arbeitet er<br />
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viel, auch um den Fortbestand der Firma zu sichern: „Insbesondere in der jetzigen wirt-<br />
schaftlichen Situation. Wir haben auch die Verantwortung für unsere Mitarbeiter.“<br />
„Was <strong>das</strong> Erfolgsgeheimnis <strong>ist</strong>? Der Mut, Dinge zu tun“<br />
Viel Rückhalt erhält er durch seine Familie; bei und mit ihr erholt er sich in seiner Freizeit: Als<br />
Vater zweier Kinder, Teil einer Großfamilie und Besitzer eines denkmalgeschützten Hauses<br />
mit „viel zu großem Garten“ kann er auch völlig abschalten. „Mein Job macht mir sehr viel<br />
Spaß, und <strong>das</strong> Thema Design <strong>ist</strong> für mich schon ein Hobby. Trotzdem spielt es zu Hause<br />
kaum eine Rolle.“<br />
Großen Antrieb erfährt er aber auch durch sein Team. „Dass meine Mitarbeiter trotz der<br />
Anstrengungen noch motiviert sind und mich akzeptieren und respektieren, <strong>ist</strong> nicht<br />
selbstverständlich. Ich bin garantiert nicht immer angenehm.“ Der gemeinsame Erfolg macht<br />
natürlich stolz: <strong>„Wir</strong> haben bereits nach ganz kurzer Zeit die ersten Design-Preise gewonnen,<br />
<strong>das</strong> <strong>ist</strong> absolut cool.“<br />
Den Grund für diesen Erfolg sieht der Experte für Innovationsprozesse in seinem Mut, der in<br />
seinen Augen auch die Definition für Kreativität <strong>ist</strong>: „Man muss Mut zu Veränderungen haben<br />
und keine Angst vor dem, was kommt. Natürlich soll man reflektieren, aber eben auch<br />
ausprobieren - me<strong>ist</strong>ens wird man belohnt.“<br />
Er jedenfalls wurde es: Seit 2003 <strong>ist</strong> <strong>Golta</strong> Teilhaber von SOLUTIONS und Vorstands-<br />
mitglied. Er leitet inzwischen die Gesamtbereiche Product Development, Corporate Branding<br />
und Corporate Development sowie die Unit User Research. In den kommenden Monaten<br />
wird er außerdem einen Bereich neu aufbauen: Unternehmensberatung für<br />
Innovationsmanagement.<br />
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