Stand 2013 - LWG Lausitzer Wasser
Stand 2013 - LWG Lausitzer Wasser
Stand 2013 - LWG Lausitzer Wasser
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Die Trinkwasserversorgung<br />
für Cottbus und Umland
COTTBUSER WASSERWERKE<br />
SEITE 2
COTTBUSER WASSERWERKE<br />
Vorwort<br />
Die <strong>LWG</strong> – seit Jahrzehnten Ihr zuverlässiger<br />
<strong>Wasser</strong>versorger<br />
Die <strong>LWG</strong> <strong>Lausitzer</strong> <strong>Wasser</strong> GmbH & Co.<br />
KG ist das führende Unternehmen der<br />
Lausitz, wenn es um <strong>Wasser</strong> und Abwasser<br />
geht. Mit unseren rund 180 Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern sorgen<br />
wir dafür, dass ca. 130.000 Menschen<br />
rund um die Uhr zuverlässig mit Trinkwasser<br />
– dem Lebensmittel Nr. 1 – versorgt<br />
werden und dass das anfallende<br />
Abwasser fachgerecht gereinigt dem<br />
<strong>Wasser</strong>kreislauf wieder zugeführt wird.<br />
Darüber hinaus bietet unser Unternehmen<br />
zahlreiche Dienstleistungen in<br />
kommunalen und industriellen Bereichen<br />
an. So sorgen wir z.B. auch für die<br />
Trinkwasserversorgung und Abwasserbeseitigung<br />
der Gemeinde Halbe im<br />
Süden von Berlin und bringen unser<br />
umfangreiches <strong>Wasser</strong>-Know-how bei<br />
der Gestaltung und Renaturierung der<br />
ehemaligen Bergbaugebiete ein.<br />
Ein besonderer Schwerpunkt unseres<br />
Geschäfts ist und bleibt jedoch die Versorgung<br />
mit Trinkwasser. Dank jahrzehntelanger<br />
umfangreicher Erfahrungen<br />
sind wir dabei ein zuverlässiger<br />
Partner für die Stadt Cottbus und zahlreiche<br />
Gemeinden. Qualität, Versorgungssicherheit<br />
und Kundenzufriedenheit<br />
sind untrennbar mit unserer<br />
Arbeit verbunden. Damit dies so bleibt,<br />
investieren wir: sowohl in die Weiterbildung<br />
unserer Mitarbeiter als auch in<br />
den Erhalt und die Modernisierung unserer<br />
Anlagen. Dabei stellen wir uns<br />
täglich der Herausforderung, trotz sinkender<br />
Verbrauchsmengen und steigender<br />
Preise, z.B. für Strom und Betriebsstoffe,<br />
unsere Kosten stabil zu<br />
halten. Es ist unser erklärtes Ziel, unseren<br />
Kunden jederzeit bestes Trinkwasser<br />
zu einem fairen Preis zur Verfügung<br />
zu stellen.<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Vorwort Seite 3<br />
Lebenselixier <strong>Wasser</strong> Seite 4<br />
Die Geschichte der Trinkwasserversorgung Seite 5<br />
Der Schutz des <strong>Wasser</strong>s Seite 7<br />
Die Trinkwasserversorgung in Cottbus allgemein Seite 8<br />
Die <strong>Wasser</strong>gewinnung Seite 10<br />
Die <strong>Wasser</strong>aufbereitung Seite 12<br />
Die Reinwasserförderung Seite 13<br />
Das Versorgungsgebiet Cottbus Seite 14<br />
Der Trinkwasserverbrauch im Versorgungsgebiet Seite 15<br />
Impressum und Anfahrt Seite 16<br />
SEITE 3
COTTBUSER WASSERWERKE<br />
DaS waSSer<br />
Lebenselixier <strong>Wasser</strong><br />
Trinkwasser gibt es im Handumdrehen.<br />
Frisch, klar und sauber fließt es aus dem<br />
Hahn. Trinkwasser ist das Lebensmittel<br />
Nummer Eins. Obwohl es in Deutschland<br />
in ausreichender Menge zur Verfügung<br />
steht, sind große Anstrengungen<br />
notwendig, damit es jederzeit unbedenklich<br />
gebraucht werden kann.<br />
Trinkwasser ist, wie der Name sagt, vor<br />
allem zum Trinken da. Es braucht dafür<br />
nicht zusätzlich im Haushalt nachbehandelt<br />
oder aufbereitet zu werden. Das<br />
bei der <strong>LWG</strong> <strong>Lausitzer</strong> <strong>Wasser</strong> GmbH &<br />
Co. KG ausschließlich aus Tiefbrunnen<br />
gewonnene, natürliche <strong>Wasser</strong> ist vor<br />
Fremdstoffen weitestgehend geschützt<br />
und enthält wertvolle Mineralien sowie<br />
Spurenelemente. Welche Stoffe bis zu<br />
welcher Konzentration im Trinkwasser<br />
enthalten sein dürfen, regelt die „Verordnung<br />
über die Qualität von <strong>Wasser</strong><br />
für den menschlichen Gebrauch“, auch<br />
als Trinkwasserverordnung bezeichnet.<br />
Wir wissen jedoch alle, dass die Umwelt<br />
großen Belastungen ausgesetzt ist –<br />
auch das Grundwasser, aus dem wir<br />
für Sie Trinkwasser gewinnen. Deshalb<br />
unser Appell: Je besser wir alle das<br />
Grundwasser schützen, umso geringer<br />
ist der Aufwand für seine Aufbereitung<br />
und umso geringer sind auch die dafür<br />
notwendigen Kosten und Mühen – in<br />
unser aller Interesse.<br />
Für kein anderes Lebensmittel<br />
gibt es dermaßen viele und strenge<br />
Grenzwerte. Sie sind so bemessen,<br />
dass Trinkwasser unbesorgt<br />
getrunken werden kann –<br />
und zwar ein Leben lang.<br />
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COTTBUSER WASSERWERKE<br />
GeSchicht Der trinkwaSSerVerSorGunG<br />
Zentrale Trinkwasserversorgung seit<br />
über 100 Jahren<br />
Menschen siedeln seit fast 2.000 Jahren<br />
im Bereich der heutigen Cottbuser Innenstadt.<br />
Und schon immer benötigen<br />
sie <strong>Wasser</strong>. Die Spree und unterirdische<br />
Vorkommen lieferten es in ausreichender<br />
Menge. Ende des 19. Jahrhunderts<br />
zählte man in der Innenstadt immerhin<br />
54 öffentliche Brunnen. Außerhalb<br />
der damals von Festungsmauern umschlossenen<br />
Stadt versorgten rund<br />
1.500 Privatbrunnen die Grundstücke.<br />
Für Feuerlöschzwecke wurden der<br />
Stadtgraben und ein durch <strong>Wasser</strong>-<br />
(kraft) betriebenes Druckwerk in der<br />
Stadtmühle genutzt. Wachsende Einwohnerzahlen<br />
und aufblühendes Gewerbe<br />
forderten jedoch schon damals<br />
leistungsfähigere Anlagen. Hinzu<br />
kamen erste Mängel der <strong>Wasser</strong>qualität,<br />
insbesondere durch fäkale Verunreinigungen.<br />
Eine zentrale Trinkwasserversorgung<br />
wurde 1891 immer dringender – auch<br />
in Anbetracht einer möglichen Choleraepidemie.<br />
Bei Versuchsbohrungen im<br />
Sachsendorfer Birkenwäldchen fand<br />
man einen Grundwasserstrom von erheblicher<br />
Mächtigkeit und einer hervorragenden<br />
<strong>Wasser</strong>qualität, der ohne<br />
Aufbereitung nutzbar war.<br />
Am 1. Juli 1896 begann die Errichtung<br />
des <strong>Wasser</strong>werkes Cottbus-Sachsendorf.<br />
Nach nur etwas über einem Jahr Bauzeit<br />
konnte der Probebetrieb am 29.<br />
Oktober 1897 aufgenommen werden.<br />
Vollkommen unbemerkt ging der Probebetrieb<br />
am 1. Dezember 1897 in<br />
den Dauerbetrieb über.<br />
1927 lebten bereits rund 51.000 Bürger<br />
in Cottbus. Mit der steigenden Einwohnerzahl<br />
und der voranschreitenden<br />
Industrie wurde mehr Trinkwasser<br />
benötigt. Das führte zum Anstieg der<br />
Eisenkonzentration im Rohwasser.<br />
Im März 1933 begann deshalb die<br />
Errichtung einer Enteisungs- und<br />
Entsäuerungsanlage, welche im April<br />
1934 ihren Betrieb aufnahm.<br />
Die Stadt wuchs stetig weiter. Am 4.<br />
September 1976 erblickte der 100.000<br />
Einwohner das Licht der Welt. Neue Betriebe<br />
entstanden. Gemeinden im Umland<br />
wurden an das Trinkwassernetz<br />
angeschlossen. Trotz der Erhöhung<br />
der Brunnenzahl in den vorhandenen<br />
<strong>Wasser</strong>fassungen wurden ein weiteres<br />
Fassungsgelände und ein zweites <strong>Wasser</strong>werk<br />
benötigt. Das <strong>Wasser</strong>werk Cottbus-Fehrower<br />
Weg versorgte ab dem 1.<br />
Mai 1977 gemeinsam mit dem <strong>Wasser</strong>werk<br />
Cottbus-Sachsendorf die Stadt<br />
Cottbus und ihr Umland.<br />
Die durch den hohen Bedarf überlasteten<br />
<strong>Wasser</strong>aufbereitungsanlagen im<br />
<strong>Wasser</strong>werk Cottbus-Sachsendorf<br />
machten eine zusätzliche Aufbereitungsstufe<br />
erforderlich. Doch erst ab<br />
1989 konnte ein erster Teil dieser Anlage<br />
in Betrieb gehen, 1990 war sie<br />
fertig gestellt.<br />
Seit 1990 ging der Trinkwasserverbrauch<br />
im Versorgungsgebiet drastisch<br />
zurück (siehe Seite 15). So tragen die<br />
nach 1990 durchgeführten und noch<br />
geplanten Maßnahmen nun dem starken<br />
Rückgang des <strong>Wasser</strong>verbrauchs<br />
Rechnung. Schrittweise wurde die<br />
Kapazität der beiden <strong>Wasser</strong>werke<br />
von 72.600 m³/Tag auf 28.700 m³/Tag<br />
reduziert.<br />
SEITE 5
COTTBUSER WASSERWERKE<br />
waSSerSchutz<br />
Das blaue Verkehrszeichen<br />
(Zeichen 354) ermahnt Fahrzeugführer,<br />
die wassergefährdende Stoffe geladen<br />
haben, zu besonderer Vorsicht.<br />
SEITE 6
COTTBUSER WASSERWERKE<br />
waSSerSchutz<br />
trinkwasserschutzgebiete im Versorgungsgebiet cottbus<br />
Unter besonderem Schutz<br />
Im Versorgungsgebiet Cottbus<br />
bestehen zur Reinhaltung des<br />
Trinkwassers Schutzgebiete von<br />
insgesamt 4.080,5 Hektar Größe.<br />
Dazu gehören zum <strong>Wasser</strong>werk<br />
Cottbus-Sachsendorf 3.449,5 Hektar,<br />
die zu großen Teilen mit Wald<br />
bewachsen sind, und 631 Hektar<br />
zum <strong>Wasser</strong>werk Cottbus-Fehrower<br />
Weg.<br />
Das Brandenburgische <strong>Wasser</strong>gesetz und der <strong>Wasser</strong>versorgungsplan des Landes<br />
Brandenburg fordern, Grundwasser allgemein und flächendeckend vor Verunreinigungen<br />
zu schützen. Vorräte sollen geschont und schädliche Einflüsse ferngehalten<br />
werden. Besonders im Umfeld von <strong>Wasser</strong>fassungen sind in speziellen<br />
Trinkwasserschutzgebieten Verbote und Beschränkungen zu beachten, die über<br />
den allgemeinen Schutz hinausgehen.<br />
Trinkwasserschutzgebiete<br />
Zone I<br />
Fassungsbereich<br />
Sie schützt die eigentliche Fassungsanlage<br />
(Brunnen) im nahbereich und<br />
hat in der regel einen radius von mindestens<br />
10 m. Jegliche anderweitige<br />
nutzung und das Betreten für unbefugte<br />
sind verboten.<br />
Zone II<br />
engere Schutzzone<br />
Vom rand der engeren Schutzzone<br />
soll die Fließzeit zu den Brunnen mindestens<br />
50 tage betragen, um trinkwasser<br />
vor bakteriellen Verunreinigungen<br />
zu schützen. Bei sehr günstigen<br />
untergrundverhältnissen (z.B. gespannter<br />
Grundwasserspiegel) soll<br />
die Grenze mindestens 100 m abstand<br />
von der wasserfassung haben.<br />
Die Verletzung der Deckschicht ist<br />
verboten, deshalb gelten nutzungsbeschränkungen,<br />
u.a. für Bebauung,<br />
Landwirtschaft, umgang mit wassergefährdenden<br />
Stoffen, Straßenbau<br />
und tourismus, sowie alle Beschränkungen<br />
der zone iii.<br />
Zone III<br />
weitere Schutzzone<br />
Sie umfasst das gesamte einzugsgebiet<br />
der geschützten wasserfassung.<br />
hier gelten Verbote bzw. nutzungseinschränkungen<br />
wie beispielsweise:<br />
ablagern von abfallstoffen sowie wassergefährdenden<br />
Stoffen, das aufbringen<br />
von Gülle, klärschlamm, Pflanzenschutz-<br />
und Schädlingsbekämpfungsmitteln,<br />
der Betrieb von Massentierhaltung,<br />
kläranlagen, Sand- und<br />
kiesgruben.<br />
SEITE 7
COTTBUSER WASSERWERKE<br />
trinkwaSSerVerSorGunG<br />
Die Trinkwasserversorgung in Cottbus<br />
Das Versorgungsgebiet Cottbus gehört zu<br />
den größten Versorgungsgebieten des Landes<br />
Brandenburg. Es wird durch zwei <strong>Wasser</strong>werke<br />
der <strong>LWG</strong> versorgt: Cottbus-Sachsendorf und<br />
Cottbus-Fehrower Weg.<br />
Das <strong>Wasser</strong>werk Cottbus-Fehrower Weg<br />
im Norden von Cottbus ist das kleinere<br />
von beiden und hat eine Kapazität von<br />
7.200 Kubikmeter je Tag. Es bezieht sein<br />
Rohwasser aus Brunnen, die sich im<br />
Waldgebiet zwischen den Orten Ruben<br />
und Papitz befinden. Die in den Brunnen<br />
befindlichen Unterwassermotorpumpen<br />
fördern das Rohwasser über<br />
eine Druckbelüftung, bei der Sauerstoff<br />
unter Druck in das Rohwasser gelangt,<br />
direkt über eine zweistufige Filteranlage<br />
und über die physikalische Reinwasserentsäuerung<br />
in die Reinwasserbehälter.<br />
Die Entsäuerung des <strong>Wasser</strong>s erfolgt<br />
durch Ausgasung mit Flachbelüftern,<br />
die im Zulauf zum Reinwasserbehälter<br />
angeordnet sind. Die Reinwasserpumpen<br />
fördern das Trinkwasser über vier<br />
große Hauptleitungen so in das Versorgungsgebiet,<br />
dass in Verbindung mit<br />
dem <strong>Wasser</strong>turm Cottbus-Sachsendorf<br />
stets die druckgerechte Versorgung aller<br />
Abnehmer gesichert ist.<br />
Der <strong>Wasser</strong>turm Cottbus befindet sich<br />
auf dem Gelände des <strong>Wasser</strong>werkes<br />
Cottbus-Sachsendorf im Süden von<br />
Cottbus. Es zählt mit seiner Kapazität<br />
von 21.500 Kubikmeter je Tag zu den<br />
fünf größten des Landes Brandenburg.<br />
Wie die Trinkwasseraufbereitung hier<br />
erfolgt, zeigt das untenstehende<br />
Schema, das durch detaillierte Informationen<br />
auf den nächsten Seiten<br />
ergänzt wird.<br />
aus rohwasser wird trinkwasser – die trinkwasseraufbereitung im<br />
wasserwerk cottbus-Sachsendorf<br />
SEITE 8
COTTBUSER WASSERWERKE<br />
trinkwaSSerVerSorGunG<br />
SEITE 9
COTTBUSER WASSERWERKE<br />
waSSerGewinnunG<br />
Klares <strong>Wasser</strong> aus tiefen Brunnen<br />
Die wassergewinnung<br />
Das Gesamteinzugsgebiet der <strong>Wasser</strong>fassung<br />
Cottbus-Sachsendorf hat im<br />
Norden einen Anteil am Baruther Urstromtal.<br />
Im Süden reicht es bis zu den<br />
glazialen Hochflächen im Bereich des<br />
<strong>Lausitzer</strong> Grenzwalls. Die Brunnengalerien<br />
im Bereich des <strong>Wasser</strong>werkes Cottbus-Sachsendorf<br />
liegen am Südrand des<br />
Baruther Urstromtals. Die Brunnen<br />
des <strong>Wasser</strong>werkes nutzen den oberen,<br />
hydrogeologisch günstigen Teil der<br />
pleistozänen Rinnenfüllung der Bagenzer<br />
Rinne. Die hier anstehenden ca. 60<br />
Meter mächtigen Sande sind in einer<br />
Tiefe von 35–40 Metern unter Gelände<br />
(muG) durch einen Ton- und Schluffhorizont<br />
geteilt. Dieser gewährleistet jedoch<br />
keine großflächige Abdeckung der<br />
unteren Bereiche, sondern ist vielfach<br />
durchbrochen. Die Brunnen nutzen<br />
zum Teil den oberen Grundwasserleiter<br />
von 30–35 muG bzw. den unteren<br />
Grundwasserleiter von 40–60 muG.<br />
Die Förderung des <strong>Wasser</strong>s für das<br />
<strong>Wasser</strong>werk Cottbus-Sachsendorf erfolgt<br />
in sieben Fassungsanlagen mit<br />
insgesamt 36 Brunnen. In diesen Brunnen<br />
befinden sich Unterwassermotorpumpen<br />
mit einer Leistung zwischen<br />
60 und 100 Kubikmeter pro Stunde. Sie<br />
fördern das Rohwasser über Rohwasserdruckleitungen<br />
zum <strong>Wasser</strong>werk.<br />
Brunnen mit Filterbereich<br />
Stadt Cottbus<br />
Quartär<br />
Tertiär<br />
Feinsand Schluff, Grundwasserstauer<br />
Grobsand/Kies, Grundwasserleiter Braunkohle<br />
SEITE 10
SEITE 11
COTTBUSER WASSERWERKE<br />
waSSerauFBereitunG<br />
Mit Hilfe von Mutter Natur<br />
Die wasseraufbereitung<br />
Die Grundwässer der <strong>Wasser</strong>werke<br />
Cottbus-Sachsendorf und Cottbus-<br />
Fehrower Weg entsprechen in nahezu<br />
allen Kriterien bereits ohne Aufbereitung<br />
den Forderungen der Trinkwasserverordnung.<br />
Das Rohwasser ist frei<br />
von Krankheitserregern und Schadstoffen,<br />
enthält aber geologisch bedingt<br />
erhöhte Konzentrationen von<br />
Eisen, Mangan und Kohlensäure.<br />
Diese unerwünschten Inhaltsstoffe<br />
werden mit naturnahen Verfahren<br />
entfernt. Dazu durchläuft das Rohwasser<br />
im <strong>Wasser</strong>werk verschiedene<br />
Aufbereitungsstufen, die den natürlichen<br />
Lösungs- und Bindungsvorgängen<br />
entsprechen.<br />
1. Die Belüftung<br />
Das geförderte Rohwasser wird über<br />
Rohwasserdruckleitungen zum <strong>Wasser</strong>werk<br />
in die physikalische Belüftungsund<br />
Entgasungsanlage gepumpt, die<br />
mit 16 Rohrgitterkaskaden bestückt ist.<br />
In diesen fällt das zuvor sauerstofffreie<br />
Grundwasser über eingebaute Rohre<br />
und kommt intensiv mit Luft in Kontakt.<br />
Dabei wird Luftsauerstoff im <strong>Wasser</strong><br />
gelöst, mit dem die Eisen- und<br />
Manganbestandteile in filtrierbare<br />
Oxide umgewandelt werden können.<br />
Zugleich gast ein großer Teil der überschüssigen<br />
im <strong>Wasser</strong> enthaltenen Kohlensäure<br />
(Kohlenstoffdioxid) aus, wobei<br />
der pH-Wert für die weitere Aufbereitung<br />
angehoben wird. Aus zwei Rohwasserzwischenbehältern<br />
unter den Kaskaden<br />
wird das belüftete Rohwasser durch<br />
Rohwasserzwischenpumpen angesaugt<br />
und über zwei Filterstufen in die Reinwasserbehälter<br />
gedrückt.<br />
2. Die enteisenung<br />
Die erste Filterstufe besteht aus acht<br />
stehenden Druckfiltern mit einem<br />
Durchmesser von jeweils 4,50 Metern.<br />
Diese enthalten als Filtermaterial im<br />
oberen Bereich gebrochenes Anthrazit<br />
und im unteren Bereich feinen Quarzsand.<br />
Unter Mitwirkung der in der<br />
Natur weit verbreiteten Eisenbakterien<br />
wird beim Durchströmen der Filter das<br />
Daten und Fakten<br />
<strong>Wasser</strong>werk Cottbus-Sachsendorf<br />
- 16 Rohrgitterkaskaden zur Belüftung und physikalischen Entsäuerung<br />
- 2 Rohwasserzwischenbehälter von je 400 m³<br />
- 3 Rohwasserzwischenpumpen von je 900 m³/h<br />
- 8 Filter für Enteisenung, Ø 4,5 m;<br />
- 6 Filter für Entmanganung, Ø 2,4 m<br />
SEITE 12
COTTBUSER WASSERWERKE<br />
reinwaSSerFörDerunG<br />
Beschaffenheit<br />
Rohwasser unbelüftet<br />
Eisen<br />
4,6 mg/l<br />
Mangan<br />
0,24 mg/l<br />
Kohlenstoffdioxid 25 mg/l<br />
pH 7,1<br />
Beschaffenheit<br />
Reinwasser<br />
Eisen<br />
< 0,02 mg/l<br />
Mangan<br />
< 0,005 mg/l<br />
Kohlenstoffdioxid 8 mg/l<br />
pH 7,5<br />
gelöste Eisen(II) in braunes, schwerlösliches<br />
Eisen(III)-Oxidhydrat umgewandelt<br />
und in den Poren des Filtermaterials<br />
zurückgehalten.<br />
3. Die entmanganung<br />
In der zweiten Filterstufe mit sechs liegenden<br />
Filtern, die ausschließlich mit<br />
Quarzsand geschüttet sind, wird das gelöste<br />
Mangan (II) ebenfalls unter mikrobiologischer<br />
Mitwirkung zu schwarzem,<br />
schwer löslichem Manganoxidhydrat<br />
umgewandelt und im Filter zurückgehalten.<br />
Nach einer Laufzeit von mehreren<br />
Tagen wird aus beiden Filterstufen<br />
mit Luft und <strong>Wasser</strong> der Filterschlamm<br />
herausgespült.<br />
4. Das absetzbecken<br />
Das Rückspülwasser wird in Absetzbecken<br />
in Klarwasser und Schlamm getrennt.<br />
Das Klarwasser versickert in das<br />
Grundwasser, während der Schlamm in<br />
der Kläranlage Cottbus weiterbehandelt<br />
wird.<br />
5. Die natronlauge-zugabe<br />
Im Zulauf zum Reinwasserbehälter<br />
erfolgt der letzte Aufbereitungsschritt,<br />
die Dosierung geringer Mengen stark<br />
verdünnter Natronlauge. Dadurch wird<br />
die noch im <strong>Wasser</strong> verbliebene überschüssige<br />
Kohlensäure abgebunden und<br />
das <strong>Wasser</strong> dabei in das sogenannte<br />
Kalk-Kohlensäure-Gleichgewicht<br />
gebracht. So werden unerwünschte<br />
Reaktionen des <strong>Wasser</strong>s mit seiner Verpackung,<br />
den Rohrmaterialien, verhindert.<br />
Nur in seltenen Ausnahmefällen<br />
muss das <strong>Wasser</strong> desinfiziert werden.<br />
Dies erfolgt unmittelbar vor dem Zulauf<br />
in den Reinwasserbehälter durch Zusatz<br />
von Chlor.<br />
Gut vorgesorgt<br />
Die reinwasserförderung<br />
In zwei Reinwasserbehältern aus Beton mit einem Fassungsvermögen<br />
von je 5.100 Kubikmeter wird das fertige Trinkwasser<br />
zwischengespeichert, bevor es von den Reinwasserpumpen in<br />
das Versorgungsgebiet Cottbus gefördert wird. Dies erfolgt<br />
zum einen in die große <strong>Wasser</strong>turmdruckzone über vier<br />
Hauptleitungen. Zum anderen versorgen drehzahlgeregelte<br />
Pumpen mit erhöhtem Druck über drei weitere Hauptleitungen<br />
die Bereiche des Versorgungsgebietes, für die aufgrund der<br />
Lage der <strong>Wasser</strong>turmdruck nicht ausreicht.<br />
SEITE 13
COTTBUSER WASSERWERKE<br />
VerSorGunGSGeBiet cottBuS<br />
Der Weg zu Ihnen<br />
Das Versorgungsgebiet cottbus<br />
Das Versorgungsgebiet Cottbus gehört<br />
zu den größten Versorgungsgebieten<br />
des Landes Brandenburg. Angeschlossen<br />
sind die Stadt Cottbus mit allen<br />
Stadtteilen sowie acht Gemeinden mit<br />
33 Gemeinde- bzw. Ortsteilen. Es reicht<br />
von Cottbus-Maiberg im Norden bis<br />
zum Drebkauer Ortsteil Löschen im<br />
Süden. Im Osten wird es durch den<br />
Tagebau Cottbus-Nord begrenzt, im<br />
Westen erstreckt es sich bis Werben und<br />
dem Kolkwitzer Gemeindeteil Kackrow.<br />
Das Trinkwasser gelangt<br />
durch ein 680 Kilometer<br />
langes Rohrnetz mit 19.600<br />
Hausanschlüssen zu insgesamt<br />
ca. 113.000 Einwohnern.<br />
Darüber hinaus<br />
werden bedeutsame Versorgungsaufgaben<br />
für<br />
kleingewerbliche Abnehmer<br />
sowie für Industrie,<br />
Landwirtschaft und öffentliche<br />
Einrichtungen erfüllt.<br />
Papitz<br />
Kackrow<br />
Werben<br />
Guhrow<br />
Ruben<br />
Striesow<br />
Briesen<br />
Gulben<br />
Rabenau<br />
Kunersdorf<br />
Dahlitz<br />
Zahsow<br />
Limberg Kolkwitz<br />
Glinzig<br />
Hänchen<br />
Annahof<br />
Neue<br />
Siedlung<br />
Dissen<br />
Sielow<br />
Klein<br />
Ströbitz<br />
Maiberg<br />
Döbbrick<br />
Saspow<br />
SCHMELLWITZ<br />
STRÖBITZ<br />
SACHSENDORF<br />
MADLOW<br />
Klein<br />
Gaglow<br />
Groß Gaglow<br />
Willmersdorf<br />
Skadow<br />
SANDOW<br />
COTTBU<br />
US<br />
Lakoma<br />
Maust<br />
Merzdorf<br />
Dissenchen<br />
Branitzer<br />
Siedlung<br />
Nutzberg<br />
Branitz<br />
Kiekebusch<br />
Gallinchen<br />
Schlichow<br />
Haasow<br />
Kahren<br />
<strong>Wasser</strong>werk<br />
<strong>Wasser</strong>hauptleitung<br />
Ortschaft<br />
Versorgungsgebiet<br />
Trinkwasserschutzgebiet<br />
Druckerhöhungsstation<br />
Leuthen<br />
Löschen<br />
Klein Oßnig<br />
Reinpusch<br />
Schorbus<br />
Harnischdorf<br />
Ölsnig<br />
Auras<br />
Groß<br />
Oßnig<br />
Klein Döbbern<br />
Frauendorf<br />
SEITE 14
COTTBUSER WASSERWERKE<br />
trinkwaSSerVerBrauch<br />
Aufteilung des Trinkwasserverbrauchs<br />
auf Verbrauchergruppen<br />
9 % Industrie und Landwirtschaft<br />
77 % Haushalte und Kleingewerbe<br />
14 % Sonstige<br />
Der Trinkwasserverbrauch im Versorgungsgebiet<br />
Der Trinkwasserverbrauch im Versorgungsgebiet<br />
Cottbus wird maßgeblich<br />
durch die Haushaltsnutzung bestimmt.<br />
Der Anteil von Industrie und Landwirtschaft<br />
beträgt nur neun Prozent des Gesamttrinkwasserverbrauchs.<br />
Der mit 14<br />
Prozent deutlich höhere Anteil sonstiger<br />
Trinkwasserverbraucher wird vor<br />
allem durch die Großverbraucher Carl-<br />
Thiem-Klinikum, Justizvollzugsanstalt<br />
Dissenchen und Sport- und Freizeitbad<br />
Lagune bestimmt. Der durchschnittliche<br />
Trinkwasserverbrauch von Haushalten<br />
und Kleingewerben liegt mit 88<br />
Liter je Einwohner und Tag deutlich<br />
unter dem bundesdeutschen Durchschnitt<br />
von 120 Litern je Einwohner<br />
und Tag. Hauptursachen dafür sind der<br />
mit 8 Litern je Einwohner und Tag vergleichsweise<br />
geringe kleingewerbliche<br />
Verbrauchsanteil und das hohe Ausstattungsniveau<br />
der Haushalte mit wassersparenden<br />
Armaturen und Geräten.<br />
Der spezifische Trinkwasserverbrauch<br />
der Haushalte ist seit 1995 annähernd<br />
konstant. Dennoch sinkt als Folge des<br />
Einwohnerrückgangs der absolute <strong>Wasser</strong>verbrauch<br />
mit witterungsbedingten<br />
Schwankungen weiter und lag 2012 nur<br />
noch bei rund 4,7 Millionen m³/Jahr.<br />
Dagegen nehmen die Verbrauchsspitzen<br />
bei sommerlicher Witterung, die<br />
für die Auslegung der <strong>Wasser</strong>versorgungsanlagen<br />
maßgeblich sind, tendenziell<br />
zu.<br />
Die Nutzungsanteile des täglichen<br />
Trinkwasserverbrauchs durch Haushalte<br />
und Kleingewerbe im Versorgungsgebiet<br />
Cottbus<br />
entwicklung des trinkwasserverbrauchs seit 1989<br />
SEITE 15
elower Landstraße<br />
Nordring<br />
Goyatzer Straße<br />
<strong>Wasser</strong>werk<br />
Cottbus-Fehrower Weg<br />
L51<br />
Nordring<br />
Karlstraße<br />
Nordring<br />
Gerhart-Hauptmann-Straße<br />
Lehrwerkstatt<br />
Kläranlage<br />
Am Großen Spreewehr<br />
L51<br />
BTU Cottbus–Senftenberg<br />
L51<br />
Universitätsstraße Hubertstraße<br />
Bonnaskenplatz<br />
Ewald-Haase-Straße<br />
Schlachthofstraße<br />
Nordring<br />
Käthe-Kollwitz-Park<br />
Zimmerstraße<br />
Impressum:<br />
LwG <strong>Lausitzer</strong> wasser Gmbh & co. kG<br />
Berliner Straße 20/21<br />
03046 cottbus<br />
telefon 0355 350–0<br />
telefax 0355 350–1229<br />
info@lwgnet.de<br />
www.lausitzer-wasser.de<br />
Gestaltung:<br />
Berliner Straße<br />
Hauptsitz<br />
August-Bebel-Straße<br />
Staatstheater<br />
Cottbus<br />
Karl-Liebknecht-Straße<br />
Karl-Marx-Straße<br />
L51<br />
L49<br />
Klosterplatz<br />
Oberkirchplatz<br />
Gerichtsplatz<br />
Berliner Straße<br />
Schlosskirchplatz<br />
Franz-Mehring-Straße<br />
Breitscheidplatz<br />
Ostrower Platz<br />
Carl-Blechen-Park<br />
Goethepark<br />
L49<br />
Sandower Straße<br />
Franz-Mehring-Straße<br />
Muskauer<br />
Platz<br />
Dissenchener Straße<br />
Muskauer Straße<br />
Kahrener Straße<br />
Bahnhofsstraße<br />
Willy-Brandt-Straße<br />
antje rother / Florian Bröcker,<br />
Wilh elm-Külz-Straße<br />
pool production gbr<br />
Eliaspark<br />
Fotos:<br />
thomas Goethe (6), ulrich Mertens (1), fotolia<br />
Bahnhof<br />
Stadtring<br />
Stadtring 168<br />
Druck:<br />
Druckzone Gmbh & co.kG<br />
redaktionsschluss:<br />
Thiemstraße<br />
Straße der Jugend<br />
Spreeauenpark<br />
Juli <strong>2013</strong><br />
Carl-Thiem-<br />
Klinikum<br />
Dresdner Straße<br />
Eichenplatz<br />
Tierpark<br />
Thiemstraße<br />
Hermann-Löns-Straße<br />
Sportzentrum<br />
Lausitz Arena<br />
Sportzentrum<br />
Cottbus<br />
Eichenpark<br />
Lokstadion<br />
Dresdener Straße Madlower Hauptstraße<br />
Lipezker Straße<br />
Saarbrücker Straße<br />
Russischer<br />
Ehrenfriedhof<br />
Volkspark<br />
Madlower<br />
Schluchten<br />
<strong>Wasser</strong>werk<br />
Cottbus-Sachsendorf<br />
Lipezk er St raße<br />
Madlower<br />
See<br />
Gelsenkirchener Allee Gelsenkirchener Allee<br />
Cottbus-West<br />
A15