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SQN-2S Betriebsanleitung - Zeigermann-Schmahl GbR

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<strong>SQN</strong>-<strong>2S</strong> <strong>Betriebsanleitung</strong><br />

Inhalt<br />

1. EINFÜHRUNG 9. MASTER-REGLER<br />

2. STROMVERSORGUNG 10. BASSABSENKUNG<br />

3. AUSGÄNGE 11. ANZEIGEINSTRUMENTE<br />

4. PEGELTON 12. AUSGANGS-LIMITER<br />

5. ABGLEICH DES AUFNAHMEGERÄTES 13. KOPFHÖRER MONITOR<br />

6. HINTERBANDEINGÄNGE 14. MISCHEN UND MATRIZIEREN<br />

7. MIKROFONE 15. SLATE-MIKROFON<br />

7a. AUX MIKROFONE 16. STECKVERBINDER BELEGUNG<br />

8. LINE-EINGÄNGE 17. STECKVERBINDER LISTE<br />

1. EINFÜHRUNG<br />

Alle wesentlichen Informationen, die ein Toningenieur braucht, um mit dem <strong>SQN</strong>-<strong>2S</strong> zu<br />

arbeiten, sind auf der Grundplatte des Gerätes verzeichnet und so immer verfügbar. In<br />

folgender Anleitung soll auf die Funktionen und Möglichkeiten näher eingegangen werden,<br />

die dieser Mischer all jenen bietet, die schon mit den Mikrofonen und den Techniken<br />

professioneller Tonaufnahmen vertraut sind.<br />

2. STROMVERSORGUNG<br />

Interne Batterien:<br />

Der <strong>SQN</strong>-<strong>2S</strong> sollte mit 6 Mallory Typ MN 1500 Alkaline Batterien (oder gleichwertigen AA<br />

Alkaline Zellen) betrieben werden. Der Ruhestromverbrauch des Mischers beträgt etwa<br />

140 mA bei 9 Volt. Mit dynamischen Mikrofonen kann, bei frischen Batterien, eine<br />

Bertiebsdauer von etwa 10 Stunden erwartet werden.<br />

Aus Gründen der Wirtschaftlichkeit kann man auch Nickel-Cadmium- oder vorzugsweise<br />

NiMH-Zellen verwenden. Typen mit Lötösen sind ungeeignet. Wenn alle Zellen gleich gut<br />

sind, können sie in Serie mit einem externen Ladegerät geladen werden, das an der 4-Pol<br />

Hirose Buchse [DC] auf dem linken Seitenpanel des Mischers angeschlossen wird.<br />

Um eine maximale Betriebsdauer zu erreichen, kann man Lithium Batterien (3 Volt pro<br />

Zelle) benutzen, da die Stromversorgung des <strong>SQN</strong> <strong>2S</strong> Eingangsspannungen bis zu 18 Volt<br />

zulässt. Vom Gebrauch normaler, billiger Zink-Kohle Trockenzellen, die auslaufen und<br />

damit beträchtlichen Schaden anrichten können, wird ausdrücklich abgeraten. Da außerdem<br />

solche Batterien im <strong>SQN</strong>-<strong>2S</strong> nur einen Bruchteil (etwa ein Fünftel) der Lebensdauer von<br />

Alkaline Zellen erreichen, wäre das die falsche Ökonomie. Falls man sie aber im Notfall<br />

benutzen muß, sollte man sie unbedingt sofort nach Gebrauch wieder entfernen, da<br />

entladene Zellen leck werden und im Gerät sehr kostspielige Schäden verursachen<br />

können. So sollten auch grundsätzlich die Batterien herausgenommen werden, wenn der


Mischer längere Zeit nicht benutzt wird oder transportiert werden soll, insbesondere bei<br />

Luftfracht.<br />

Zum Einsetzen der Batterien wird die Batteriefachklappe auf der rechten Seite des<br />

Mischers geöffnet, indem der Verschluß-Knopf in Richtung Frontpanel geschoben wird.<br />

Dann werden zwei Reihen von je drei Zellen in Serie eingeschoben, so daß die positiven<br />

Pole der unteren Reihe und die negativen Pole der oberen Reihe zur Klappe hin zeigen, wie<br />

es auch in der Klappe angezeigt ist. Wenn die Batterien mit der falschen Polung eingesetzt<br />

werden, funktioniert der Mischer nicht, wird jedoch durch eine interne Schutzdiode gegen<br />

Verpolung geschützt.<br />

Soll das <strong>SQN</strong>-<strong>2S</strong> mit den internen Batterien betrieben werden, muss der<br />

Stromversorgungschalter auf der rechten Seite des Mischers auf [BAT] geschaltet werden.<br />

Das Aufleuchten der Skalenbeleuchtung der Anzeigeinstrumente zeigt an, dass der Mischer<br />

eingeschaltet ist.<br />

Das rechte Anzeigeinstrument arbeitet als Voltmeter für die Stromversorgung, wenn der<br />

[BATT] Drucktaster rechts daneben gedrückt wird. Der Mischer arbeitet garantiert bis<br />

hinab zu einer Batteriespannung von 4 Volt. Die volle Leistungsfähigkeit innerhalb der<br />

angegebenen Spezifikationen bleibt erhalten, solange der Batterieanzeiger innerhalb der<br />

Skala steht. Lässt man die Batteriespannung noch weiter abfallen, können die internen<br />

Betriebsspannungen nicht eingehalten werden. Das hat Auswirkungen auf den Headroom<br />

der Ausgangs- und Monitorverstärker sowie die Eichung mit dem Pegelton; am Ende wird<br />

die Leistungsfähigkeit des gesamten Mischers herabgesetzt. Es ist zu beachten, dass bei<br />

sinkender Batteriespannung umso mehr Strom aus den Batterien gezogen wird, um die<br />

erforderliche Betriebsleistung für den Mischer aufrechtzuerhalten. Bei erschöpften<br />

Batterien wird die Batteriespannung daher umso schneller abfallen.<br />

Externe Stromquellen:<br />

Externe Gleichspannungsquellen von 5 bis 18 Volt können an der 4-Pol Hirose Buchse<br />

[DC] auf dem linken Seitenpanel des Mischers angeschlossen werden. Sie sollten 2,5W im<br />

angegebenen Spannungsbereich leisten, damit die gebräuchlichen Phantom- b.z.w.<br />

Tonadergespeisten Mikrofontypen ohne Einschränkung verwendet werden können.<br />

Die Anschlüsse des Stromversorgungseingangs sind vom Erdanschluß des <strong>SQN</strong>-<strong>2S</strong><br />

galvanisch getrennt, so dass eine externe Versorgung gewählt werden kann, die kein<br />

gemeinsames Erdpotential mit dem <strong>SQN</strong>-<strong>2S</strong> aufweist, z.B. eine Kamera-Batterie. Der<br />

Stromversorgungseingang des <strong>SQN</strong>-<strong>2S</strong> ist gegen den Anschluß von externen Spannungen<br />

mit falscher Polarität geschützt. Falls die Versorgung des <strong>SQN</strong>-<strong>2S</strong> mit einer höheren<br />

Spannung als 18 Volt erwünscht ist, sollte eine entsprechende Anfrage an die Hersteller<br />

gerichtet werden.<br />

Um das <strong>SQN</strong>-<strong>2S</strong> aus einer externen Stromquelle zu betreiben, muss der<br />

Stromversorgungschalter auf der rechten Seite des Mischers auf [EXT] geschaltet werden.


3. AUSGÄNGE<br />

Der Mischer besitzt zwei symmetrische Line-Ausgangsverstärker mit beträchtlicher<br />

Leistungsfähigkeit. Zusätzlich sind die unsymmetrischen Ausgangssignale der<br />

Hauptausgänge verfügbar - mit -10dB bezogen auf den Hauptausgangspegel (-8dBu wenn<br />

der Mischer mit Nordic Norm Instrumenten ausgerüstet ist) und 200 Quellwiderstand.<br />

Die entsprechnden Steckverbindungen befinden sich an der Seite des Mischers, ihre<br />

Belegung wird in Sektion 17 angegeben.<br />

4. PEGELTON<br />

Ein Eichton von 1kHz und einem Klirrfaktor von unter 0.1% kann auf beide Ausgangskanäle<br />

gelegt werden, indem der [T/MIC] Schalter auf dem Frontpanel nach links geschaltet wird.<br />

Die Stellung des Kopplungsschalters [GANG 1-2] bestimmt dabei die Kodierung des<br />

Eichtons: in der Position [O] wird ein kontinuierlicher Ton auf beide Ausgangskanäle<br />

gegeben. In den anderen beiden Positionen wird E.B.U. - kodierter Ton ausgegeben, um<br />

anzuzeigen, daß die Aufnahme in echter Stereophonie erfolgt ist (Unterbrechung im linken<br />

Kanal alle 3 Sekunden für 250mS). Beim Einschalten des Pegeltons wird das Audiosignal der<br />

Eingänge des Mischers unterdrückt. Der Eichpegel ist auf der Bodenplatte des Mischers<br />

angegeben und entspricht dem nominalen Line-Ausgangspegel. Auf besonderen Wunsch<br />

kann das Gerät auch mit einer anderen Einstellung des Eichtonpegels geliefert werden.<br />

(siehe nächste Sektion)<br />

5. RECORDER-ANPASSUNG<br />

Die meisten Recorder sind mit Eingangs-Reglern ausgestattet. Die absoluten Eichpegel von<br />

Mischer und Recorder werden dabei irrelevant. Es kommt vielmehr darauf an, die relativen<br />

Eichpunkte, und zwar Nominaler Line-Pegel (0VU) und Nominaler Spitzen-Pegel auf beiden<br />

Instrumenten, beim Mischer wie beim Recorder, zu betrachten und sie miteinander in<br />

Beziehung zu setzen.<br />

Bei der bei <strong>SQN</strong> gebräuchlichen Grundeinstellung liegt der nominale Line-Pegel auf PPM-4,<br />

"TEST", oder 0VU und der nominale Spitzenpegel 8dB darüber, und zwar bei den PPM-6<br />

oder 0VU Anzeigeinstrumenten, im Falle der Nordic-Instrumente 6dB darüber. Der Limiter<br />

ist so eingestellt, dass die Limiterschwelle für einen gleichbleibenden Ton 1dB unter dem<br />

nominalen Spitzenpegel liegt. Das stellt sicher, daß der Ausgangspegel, mit einem PPM<br />

(Peak Programm Meter) Instrument gemessen, den nominalen Spitzenpegel nicht<br />

überschreitet. Der Pegelton ist üblicherweise auf den nominalen Line-Pegel abgeglichen. In<br />

jedem Fall sind für jeden Mischer die Eichpunkte einschließlich der Limitereinstellung auf<br />

der Bodenplatte verzeichnet.<br />

Schließt man den Mischer an einen analogen Recorder mit seiner typisch langsamen<br />

Übersteuerungscharakteristik an, ist es erforderlich, den nominalen Spitzenpegel des<br />

Mischers auf den korrekten Anpassungspunkt zu setzen, so dass kurzzeitige Spitzenpegel


den Recorder nicht übersteuern. Die meisten dieser Recorder haben VU-Anzeigen, bei<br />

denen der Spitzenpegel außerhalb der Skala liegt. Als Referenzpunkt benutzen wir daher<br />

den nominalen Line-Pegel, den Pegel, auf den der Pegelton eingestellt ist. Erfahrungsgemäß<br />

sind die meisten Analog-Recorder so eingemessen, dass ihr nominaler Line-Pegel b.z.w.<br />

0VU um 6dB unterhalb des Pegels liegt, ab dem ein signifikanter Anstieg des Klirrfaktors<br />

erfolgt. Folglich hat es sich als gute Praxis erwiesen, die Eingangsregler des Recorders so<br />

einzustellen, dass der Pegelton des Mischers bei -2dB auf der VU-Skala des<br />

Recorders liegt. Möchte man lieber etwas mehr Headroom haben, legt man den Pegelton<br />

auf -4dB, was allerdings den Rauschabstand entsprechend verschlechtert.<br />

Schließt man den Mischer an einen Digital-Recorder mit seiner viel schnelleren und absolut<br />

krassen Übersteuerungscharakteristik an, ist es erforderlich, den nominalen Spitzenpegel<br />

des Mischers weit unterhalb des Spitzenpegels des Recorders zu platzieren; und zwar um<br />

bei Limiterbetrieb dem nachfolgenden Recorder etwas Übersteuerungstoleranz für Zeiten<br />

von weniger als 1mSek zu lassen (daher die Betonung auf PPM-Messung im Abschnitt<br />

weiter oben). Glücklicherweise sind fast alle DigitalRecorder wegen ihrer<br />

Übersteuerungscharakteristik mit schnellen Spitzenpegel-Anzeigeinstrumenten ausgerüstet,<br />

die keine Sample-Periode auslassen. Man kann leicht die Anpassung zwischen Mischer und<br />

Recorder experimentell bestimmen, indem man kurze Spitzenpegel produziert, wie z.B.<br />

scharfes Händeklatschen. Typische Anpassung ist: Pegelton des Mischers 15dB<br />

unterhalb des erlaubten Spitzenpegels vom Recorder. (Limitereinsatz des<br />

<strong>SQN</strong> dann bei –9dBFS)<br />

6. AUX MONITOR EINGÄNGE<br />

Zwei Aux-Eingänge für vom Recorder zurückgeführte Signale sind am [HAUPT] 12-Pol<br />

Steckverbinder [A] vorgesehen. Die Eingangsempfindlichkeit wird mit dem<br />

Schraubenzieher eingestellt, an einem Trimmpoti [M], das ins linke Seitenpanel eingelassen<br />

ist. Dies gelingt mit genügender Genauigkeit durch Hörvergleich, indem man den Pegelton<br />

oder ein anderes Signal benutzt und den [MIXER RET] Schalter oberhalb des [PHONES]<br />

Schalters dabei hin und her schaltet – zwischen [AUX] und [RET]. Der Schalter schaltet<br />

nur die Kopfhörer-Signale zwischen Ausgang des Mischers und Rückweg vom Recorder.<br />

Die Stellung [RET] dient zum Hinterbandhören, oder kann zumindest als Test dafür benutzt<br />

werden, dass die Signale an den Recordereingängen ankommen, wenn der Recorder keine<br />

wirkliche Hinterbandkontrolle erlaubt. Der [MIXER RET] Schalter schaltet ausschließlich<br />

das Kopfhörersignal.<br />

Die Empfindlichkeit für die Hinterbandeingänge kann außerdem um 10dB mit Schaltern<br />

reduziert werden, die nach Entfernen der Bodenplatte zugänglich sind und sich auf der<br />

senkrecht stehenden Leiterplatte befinden. Es ist sinnvoll, diese Reduzierung vorzunehmen,<br />

wenn der Mischer nur mit Recordern benutzt wird, die Hinterbandausgänge mit Line-Pegel<br />

haben.<br />

Viele ENG-Geräte sind mit einem "Ohrhörer-Monitor" Ausgang auf 3.5mm Klinke<br />

versehen, gedacht für den Kameramann. Oft werden über diesen Ausgang Warnsignale<br />

gegeben, für Bandende oder andere Fehler. Weil das Signal aber vom Aufnahmekopf<br />

kommt, hat es sich in der Praxis als sichere Audio-Abhörmöglichkeit eingebürgert. Es ist


allerdings bei BetaSP-Systemen Dolby kodiert, mit Time-Code Störpegel behaftet,<br />

unsymmetrisch und hat einen sehr niedrigen Pegel (typischerweise -16dBu). Als Interface<br />

von solchen Recordern zum 12-Pol (MAIN) Steckverbinder (A) des Mischers wurde von<br />

<strong>SQN</strong> ein Kabel entwickelt, vieradrig Stereo, von nur 7mm Durchmesser, das als Spiralkabel<br />

oder in gestreckter Ausführung erhältlich ist.<br />

7. MIKROFONE<br />

Die XLR-3F Mikrofon-Eingänge Kanal 1 & 2 sind nach der IEC-Norm beschaltet (Pin-1<br />

Schirm, Pin-2 in Phase und +Vs für Tonaderspeisung, Pin-3 minus Phase und 0Vs<br />

Tonaderspeisung). Diese Kanäle sind für den Anschluss aller professionellen Mikrofone<br />

vorgesehen und für Quellimpedanzen von 150-600 Ohm ausgelegt. Kondensator-Mikrofone<br />

haben natürlich weit niedrigere Quellimpedanzen, aber die übertragerlosen Eingänge lassen<br />

den Frequenzgang unverändert. Der Mikrofontyp und seine Speisespannung bestimmt die<br />

Schalterstellungen der Wahlschalter in der Bodenplatte des Mischers.<br />

Die Mikrofon-Abschwächer [ATTEN] dienen in erster Linie dazu, eine grobe<br />

Pegelanpassung für Mikrofone unterschiedlicher Sensitivität herzustellen, um damit eine<br />

bequeme Handhabung der Kanalregler zu erhalten. Die Abschwächer im <strong>SQN</strong>-<strong>2S</strong><br />

funktionieren durch Änderung der Verstärkung der Eingangsstufe, so dass bei deren Einsatz<br />

keine Verschlechterung des Signal-Rauschverhältnisses zu befürchten ist.<br />

Es ist nicht sinnvoll, eine Pegelreduzierung durch Abschwächer erreichen zu wollen, wenn<br />

man versucht, mit empfindlichen Kondensator-Mikrofonen sehr laute Töne aufzunehmen,<br />

wie etwa beim Motorsport oder bei der Popmusik, weil hierbei schon die erste<br />

Verstärkerstufe im Mikrofon selbst übersteuert werden kann. Unter solchen Bedingungen<br />

kann es passieren, dass es der hohe Umgebungslärm unmöglich macht, die Übersteuerung<br />

in den Kopfhörern zu bemerken. Dynamische Mikrofone sind in solchen Fällen<br />

vorzuziehen.<br />

Drehregler wurden für den <strong>SQN</strong>-<strong>2S</strong> wegen ihrer erprobten geschlossenen Bauweise<br />

gewählt, auch weil sie viel weniger Platz beanspruchen als Schieberegler. Den speziell<br />

entwickelten Drehknöpfen verleiht ihre Formgebung jedoch einige Vorteile von<br />

Schiebereglern. Sie können ähnlich wie diese mit den Fingerspitzen bedient werden, wobei<br />

ihre Stellung unzweideutig wahrnehmbar, fühlbar wie sichtbar ist.<br />

7a. AUX-MIKROFONE<br />

Die XLR-3F Mikrofon-Eingänge Kanal 3 & 4 sind nach der IEC-Norm beschaltet (Pin-1<br />

Schirm, Pin-2 in Phase, Pin-3 minus Phase) und für den Anschluss von Funkmikrofonen oder<br />

Batteriegespeisten Mikrofonen vorgesehen. Sie haben keine Speisespannung, eine 10dB<br />

niedrigere Empfindlichkeit als die Haupteingänge, und nur eine Stufe für die Abschwächung.<br />

Was die Empfindlichkeit betrifft, verhalten sie sich also wie die Haupteingänge in den<br />

Abschwächungsstufen 2 & 3. Außerdem gibt es noch eine feste 40dB Abschwächung, so<br />

dass sie an Quellen mit Line-Pegel angepasst werden können.<br />

Die Drehknöpfe der Kanalregler für diese Eingänge sind kleiner dimensioniert. Bei der


Arbeit mit Funkmikrofonen sollte das kein Problem sein. Da sich bei typischer Benutzung<br />

eines Funkmikros die Entfernung zu seiner Tonquelle kaum verändert, ist kein extremes<br />

Nachregeln erforderlich.<br />

8. LINE - EINGÄNGE<br />

Die XLR Mikrofon-Eingänge 3 & 4 können beide unabhängig auch als symmetrische Line-<br />

Eingänge geschaltet werden. Dabei wird dem Mikrofonverstärker ein 40dB Dämpfungsglied<br />

vorgeschaltet. Die Abschwächer und Kanalregler arbeiten unverändert.<br />

9. MASTER - REGLER<br />

Der Master-Regler am Steckverbinder-Seitenpanel kontrolliert die Verstärkung beider<br />

Ausgangsverstärker simultan. Oberhalb des 0dB Kalibrierungspunktes (durch leichte<br />

Einrastung des Reglers spürbar) gibt es noch eine Verstärkungsreserve von 3dB, so dass die<br />

gesamte Mischung mit diesem Regler im Pegel noch angehoben werden b.z.w. ein- oder<br />

ausgeblendet werden kann.<br />

10. BASSABSENKUNG<br />

Für jeden der Kanäle 1 & 2 gibt es einen Bassabsenkungsschalter nahe beim Kanalregler.<br />

Die Wirkung der Bassabsenkung je nach Schalterstellung lässt sich aus dem obenstehenden<br />

Diagramm ablesen, das auch auf der Bodenplatte des Mischers aufgedruckt ist. Für die


Anwendung gibt es eine ganze Reihe von Möglichkeiten, so die Reduzierung von Trittschall<br />

an der Mikrofonangel, wie auch von übermäßigem, tieffrequenten Verkehrslärm u.s.w. Die<br />

am meisten verbreitete Anwendung der Bassabsenkung ist vielleicht ihr Beitrag zur<br />

Unterdrückung von Windgeräuschen bei Außenaufnahmen, wobei ein passender<br />

Windschutz auf dem Mikrofon aber zu bevorzugen ist.<br />

11. ANZEIGEINSTRUMENTE<br />

In der Grundausstattung werden in den <strong>SQN</strong>-<strong>2S</strong> Spitzenwert-(PPM)-Instrumente eingebaut.<br />

Sie wurden gewählt, weil sie die bestmögliche Überwachung des Verhältnisses von<br />

Signalpegel zum Übersteuerungspunkt des Rekorders erlauben. Zugegebenermaßen geben<br />

Spitzenwertinstrumente nicht notwendigerweise den wahren Verlauf der Lautstärke eines<br />

Signals wieder, und einige Tonleute ziehen VU-Meter vor, die wir ebenfalls liefern können.<br />

Die Instrumente können nur eine brauchbare Anzeige des Aufnahmepegels liefern, wenn<br />

die Kombination von Mischer und Recorder kalibriert ist. Während der Mischer<br />

eingeschaltet ist, sind die Instrumente ständig beleuchtet, um auch ein Arbeiten bei<br />

Dunkelheit zu ermöglichen. Der Batteriestromverbrauch durch die Beleuchtung ist<br />

minimal.<br />

Für diejenigen, die mit der B.S.I. (BBC style) PPM Skala nicht vertraut sind, sei hier<br />

angemerkt, dass die Skaleneinteilung dabei 4dB-Schritte repräsentiert, so dass wenn 4 auf<br />

der Skala für 0 dBu steht, der nominale Spitzenwert-Ausgangspegel des Mischers (+8dBu)<br />

bei 6 auf der Skala erscheint. Dieser "nominale Spitzenwert" stellt eine Vereinfachung der<br />

Verhältnisse dar, weil die BBC in der Praxis verschiedene Spitzenwerte für unterschiedliche<br />

Tonquellen und sogar einzelne Musikinstrumente bevorzugt. Andere Spitzenwert-Skalen<br />

entsprechen nicht dem BBC-Design und sind ganz in Decibel unterteilt, was sie leichter<br />

verständlich macht. Für Kalibrierungszwecke sind sie gewöhnlich auch mit einem TEST-Pfeil<br />

bei 0dBu (0,775V) versehen. Der oben erwähnte "nominale Spitzenwert" wird meistens<br />

bei +6dBu gesehen, wenn die Skala in 3dB-Schritte unterteilt ist (wie z.B. die "Nordic<br />

Norm" Einteilung, die vom Scandinavian Broadcasting Consortium gewählt wurde), oder<br />

bei +8dB mit 4dB-Unterteilung (z.B. S.M.P.T.E. -Einteilung, 1989 veröffentlicht, wobei<br />

dieser Spitzenwert als "0" skaliert wird).<br />

Auch VU-Meter sind unterschiedlich kalibriert. Das originäre VU-Maß war Null bei 0dBm<br />

an 600 Ohm. In der modernen Praxis, die auf den verbesserten Eigenschaften analogen<br />

Bandmaterials und dessen höherer Magnetisierungsdichte beruht, wird 0 VU auf +4dBu<br />

gesetzt. Die Mischer können mit jeder Kalibrierung geliefert werden, die dann<br />

entsprechend auf der Bodenplatte verzeichnet ist.<br />

12. AUSGANGS - LIMITER<br />

Der wesentliche Unterschied zwischen Studio- und Außenaufnahmen besteht darin, dass<br />

letztere den Toningenieur häufiger in Situationen bringt, wo der Umgebungsschalldruck<br />

nicht vorherzusehen ist. Dieser Tatsache entsprechend wurden die Ausgangs-Limiter des<br />

<strong>SQN</strong>-<strong>2S</strong> so gestaltet, dass sie jederzeit vertrauensvoll benutzt werden können. Indem sie


kurz unterhalb vom Spitzenwert anfangen wirksam zu werden, begrenzen sie<br />

Übersteuerungen bis zu +20dB mit einer Reaktionszeit (Attack) von einer halben<br />

Millisekunde und 100 Millisekunden Release-Zeit.<br />

Spitzenbegrenzung ist ein nichtlinearer Prozess, der sehr leicht durch das menschliche Ohr<br />

als störend wahrgenommen wird. Eine schlechte Praxis ist es daher, die Limiter zu "reiten".<br />

Sind die Pegel der Eingänge richtig gesetzt, sollten die LEDs nur gelegentlich bei<br />

unerwarteten Spitzenwerten aufleuchten. Wenn der Limiter schon bei tiefen Frequenzen<br />

oder Sub-Audio Geräuschen einsetzt, führt dies zu störenden Modulationen von Tönen im<br />

mittleren und höheren Frequenzbereich, schlimmstenfalls bemerkbar als hörbare<br />

Klickgeräusche. (In diesem Fall sollte die entsprechende Bassabsenkung benutzt werden um<br />

sicherzustellen, dass die Limiter nur durch Signale im gewünschten Hörbereich angesteuert<br />

werden.)<br />

Die Limiter werden durch einen Schalter [LIM] auf der rechten Seite des Frontpanels<br />

aktiviert. In der [M]ono-Stellung wird jeder Ausgang separat begrenzt (sinnvoll für die<br />

Zwei-Kanal-Aufnahme: Angel Kanal Links, Funkmikrofone Kanal Rechts), wobei das<br />

Einsetzen des Limiters für jeden Kanal durch eine LED zwischen den Anzeigeinstrumenten<br />

angezeigt wird.<br />

Das Begrenzen bei Stereoaufnahmen bringt weitere Probleme. Wenn z.B. ein Stereosignal<br />

auf nur einem Kanal zu einer Begrenzung führt, verschiebt sich in dem Moment der<br />

Begrenzung z.B. des linken Kanals das räumliche Klangbild nach rechts. Deswegen gibt es<br />

beim Limiter-Schalter [LIM] eine dritte [S] Stereo-Position, die für Stereoaufnahmen<br />

benutzt werden sollte, egal ob AB- oder MS-Stereo. In dieser Schalterstellung werden die<br />

Limiter simultan vom jeweils höheren Kanalpegel gesteuert, der Pegel beider Kanäle wird<br />

gleichwertig reduziert – so bleibt die Arbeitsweise der Limiter ohne Wirkung auf das<br />

stereofone Klangbild.<br />

13. MONITOR - KOPFHÖRER<br />

Die Viertelzoll (6,3mm) Kopfhörerbuchse [PHONES] am <strong>SQN</strong>-<strong>2S</strong> passt für jeden Stereo-<br />

Standartstecker.<br />

Kopfhörer jeglicher Impedanz können angeschlossen werden, allerdings sind Impedanzen<br />

von 25-200 am günstigsten für den Batterieverbrauch. Bei Außenaufnahmen ist es ratsam,<br />

geschlossen konstruierte Kopfhörer zu benutzen, die an den Ohren gut abschließen. Hebt<br />

man den Kopfhörer-Pegel in lauten Aufnahme-Situationen soweit an, dass die<br />

Außengeräusche übertönt werden, kann dies zu Ermüdung der Hörfähigkeit oder langfristig<br />

sogar zu Hörschäden führen. Dies insbesondere, wenn die Ausgangs-Limiter nicht benutzt<br />

werden. Es wird dringend empfohlen in lauten Drehsituationen den Wiedergabepegel der<br />

Kopfhörer deutlich zu reduzieren, um bleibende Hörschäden zu vermeiden. Mit dem<br />

Drehknopf neben der Kopfhörerbuchse auf dem linken Seitenpanel lässt sich die Lautstärke<br />

einstellen, bis auf Null, falls erforderlich.<br />

Mit einem Drehschalter [PHONES] auf dem Frontpanel kann der Benutzer verschiedene<br />

Quellen für die Monitorsignale wählen, einschließlich der Ausgänge einer MS-Matrix, die es<br />

ermöglicht, ein MS-Signal an den Ausgängen den Mischers als entsprechendes AB-Signal<br />

abzuhören.


Dieser Schalter hat folgende Funktionen:<br />

S - Stereo<br />

R - rechter Kanal<br />

L - linker Kanal<br />

MS - MS Matrix (MS wird als AB-Stereo gehört)<br />

Unter dem [PHONES] Drehschalter ist ein Kippschalter mit drei Schaltpositionen<br />

angebracht: [MXR] für das Abhören der Mischerausgänge, [RET] des Hinterbandsignals<br />

oder [PFL4] des Pre Fader Signal von Kanal 4 (Eingangsignal vor dem Kanalregler). Die<br />

letztere Position ist mit einer Rückstellfeder versehen.<br />

14. MISCH & MATRIX KONTROLLFUNKTIONEN<br />

Der <strong>SQN</strong>-<strong>2S</strong> Mischer wurde so konzipiert, dass er in verschiedenen Betriebsarten arbeiten<br />

kann und beispielsweise für die Verwendung von MS-Mikrofonen und für die MS-<br />

Aufnahmetechnik besonders geeignet ist. Das Kanalpaar 1/2 ist dabei als Stereokanal<br />

vorgesehen, mit oder ohne MS-Matrifizierung. Das gilt zusätzlich zum üblichen Routing der<br />

einzelnen Kanäle zu jeweils einem oder beiden Ausgängen.<br />

Die Arbeitsweise des Kanalpaares 1/2 wird von den [GANG 1-2] und [PHASE] Schaltern<br />

wie folgt kontrolliert:<br />

TWIN MONO mit dem [GANG 1-2] Schalter auf Position [0]. Die beiden Fader arbeiten<br />

unabhängig. Die Routingschalter an der Seite des Mischers können die Signale unabhängig<br />

voneinander auf den linken und rechten Ausgang leiten.<br />

STEREO mit dem [GANG 1-2] Schalter auf Position [S]. Eingang und Ausgang des Paares<br />

werden als AB Stereo-Signal behandelt. Die Verstärkung beider Kanäle des Paares wird mit<br />

dem Kanal 1 Regler kontrolliert. Kanal 1 sollte nach Links, Kanal 2 nach Rechts geroutet<br />

sein.<br />

MS mit STEREO MODE: wenn ein MS-Signal den Mischer mit dem [GANG 1-2] Schalter<br />

auf Position [S] durchläuft (M-Signal Kanal Links, S-Signal Kanal Rechts), bestimmt der<br />

Kanal-2-Regler den Aufzeichnungspegel des Seitensignals.<br />

MID-SIDE mit dem [GANG 1-2] Schalter auf Position [MS]. Der Eingang der Kanäle 1 und<br />

2 wird als MS Stereo-Signal behandelt (M-Signal Kanal Links, S-Signal Kanal Rechts), das<br />

über eine Matrix in AB-Stereo Signale kodiert wird. Die Verstärkung beider Kanäle des<br />

Paares wird mit dem Kanal 1 Regler kontrolliert. Beide Eingangskanäle sollen auf jeweils


eide Ausgangskanäle geroutet sein (Routingschalter in Mittelstellung). Der Kanal 2 Regler<br />

wirkt als MS-Breitenkontrolle, indem er den relativen Pegel des Kanal 2 Seitensignals regelt:<br />

auf Position 10 entspricht das 100%, oder der normalen Breite.<br />

Die Schaltposition [MS] invertiert das Signal von Kanal 2, das zum rechten Ausgang<br />

geroutet wird. Wenn beide Eingangssignale auf jeweils beide Ausgänge geroutet werden<br />

(Routingschalter in Mittelstellung), werden die beiden Ausgänge zu:<br />

LINKS = KANAL 1 + KANAL 2<br />

RECHTS = KANAL 1 - KANAL 2<br />

was die Bedingungen erfüllt, um MS zu AB zu matrifizieren.<br />

Der [PHASE] Schalter (auf dem rechten Seitenpanel) wirkt auf Kanal 2, unabhängig von der<br />

Stellung der anderen Schalter. Nach unten geschaltet invertiert er die Phase des Signals. Bei<br />

einem MS-kodierten Signal hat das den Effekt, linke und rechte Seite zu vertauschen. Das<br />

kann nützlich sein, wenn ein MS-Mikro auf einer Angel festgemacht ist und dann so gedreht<br />

wird, daß es mal von oben und mal von unten ein Objekt anpeilt, wobei dann ja rechts und<br />

links vertauscht werden.<br />

Für das Kanalpaar 3/4 befinden sich die Routingschalter auf dem rechten Seitenpanel. Sie<br />

schalten das entsprechende Kanalsignal auf wahlweise jeweils einen oder beide Ausgänge.<br />

15. ANSAGE-MIKROFON<br />

Hinter der Frontplatte ist in der Mitte des Mischers ein Mikrofon eingebaut, das mit dem<br />

Pegeltonschalter [T/MIC] aktiviert werden kann. Dieses Mikrofon ist dafür vorgesehen,<br />

Ansagen auf die Ausgangskanäle zu geben. Das Mikrofonsignal wird von einem Kompressor<br />

ausgesteuert und erscheint dann auf den Ausgangskanälen und im Monitorsystem, wobei<br />

das Programm-Audio Signal unterdrückt wird. Ist der Monitor auf [RET] Hinterband<br />

geschaltet, wird er bei Betätigung des Mikrofon-Schalters automatisch auf [MXR]<br />

zurückgeschaltet, um bei Rekordern mit Hinterband-Kontrolle zu verhindern, dass<br />

während der Ansage gleichzeitig deren verzögerte Version über den Monitor zu hören ist.<br />

Durch den Kompressor ist es möglich, brauchbare Ansageaufnahmen bei normaler<br />

Sprechlautstärke zu machen, bei einem Abstand zum Mikrofon von 1.5m bis 250mm, je<br />

nach Geräuschpegel der Umgebung.


16. EINGANGS-/AUSGANGS-MULTIPOLSTECKVERBINDER [A]<br />

A<br />

B<br />

C<br />

D<br />

E<br />

F<br />

G<br />

H<br />

J<br />

K<br />

L<br />

M<br />

heiß - symmetrischer Ausgang linker Kanal<br />

kalt - symmetrischer Ausgang linker Kanal<br />

heiß - symmetrischer Ausgang rechter Kanal<br />

kalt - symmetrischer Ausgang rechter Kanal<br />

heiß - Hinterbandeingang linker Kanal<br />

kalt - Hinterbandeingang linker Kanal<br />

heiß - Hinterbandeingang rechter Kanal<br />

kalt - Hinterbandeingang rechter Kanal<br />

Masse/Schirm<br />

Masse/Schirm<br />

unsymmetrischer Ausgang linker Kanal<br />

unsymmetrischer Ausgang rechter Kanal<br />

5-POL-XLR<br />

1 Masse/Schirm<br />

2 heiß - symmetrischer Ausgang linker Kanal<br />

3 kalt - symmetrischer Ausgang linker Kanal<br />

4 heiß - symmetrischer Ausgang rechter Kanal<br />

5 kalt - symmetrischer Ausgang rechter Kanal<br />

17. LISTE DER STECKVERBINDER<br />

Im folgenden eine Liste der Hersteller und Bestell-Nr. der Anschluss-Steckverbinder für<br />

den Mischer.<br />

MISCHER STECKVERBINDER ANSCHLUSSVERBINDER HERSTELLER<br />

HAUPT-EINGANG/AUSGANG [A] PRC05P12M Tajimi<br />

STROMVERSORGUNGSEINGANG [DC] HR10A7P4P Hirose

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