EUROPÃISCHER WEIN - Copa-Cogeca
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EUROPÄISCHER <strong>WEIN</strong><br />
eine besondere<br />
Behandlung für ein<br />
besonderes Produkt
EUROPÄISCHER <strong>WEIN</strong><br />
eine besondere Behandlung<br />
für ein<br />
Besonderes produkt<br />
Wein aus der Europäischen Union ist ein Agrarerzeugnis<br />
mit einzigartigen, spezifischen Eigenschaften. Es ist zudem<br />
ein Produkt, das stark in der Kultur und in den Traditionen<br />
der Erzeugerregionen und -länder wurzelt. Aus diesem<br />
Grund kann Wein nicht in den Anwendungsbereich eines<br />
Sammelsuriums undifferenzierter Regeln fallen, die für<br />
jedweden landwirtschaftlichen Bereich gelten. Die GAP nach<br />
2013 muss die spezifischen Maßnahmen des Sektors erhalten,<br />
die seine besonderen Eigenschaften berücksichtigen, und<br />
über einen ausreichenden Haushalt verfügen, damit diese<br />
Maßnahmen wirksam ausgestaltet werden können.<br />
Die Europäische Union ist der weltweit größte Produzent,<br />
Verbraucher und Exporteur von Wein, aber auch<br />
Hauptimporteur der Welt. Sie sieht sich sowohl auf dem<br />
Binnenmarkt wie auch auf den internationalen Märkten<br />
einer zunehmend stärkeren Konkurrenz durch neue<br />
Wein produzierende Länder gegenüber. Ein langfristiger<br />
und spezifischer EU-Rechtsrahmen, der das europäische<br />
Weinbaumodell wertschätzt, ist für einen erfolgreichen<br />
europäischen Weinsektor von zentraler Bedeutung.
DIE BESONDERHEIT EUROPÄISCHEN <strong>WEIN</strong>S<br />
Wein<br />
• Wein ist ein Agrarerzeugnis. Der Großteil europäischen<br />
Weins wird von Winzern und ihren Genossenschaften<br />
erzeugt. Deshalb fällt er in den Anwendungsbereich der<br />
Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) der Europäischen Union.<br />
• Die Weinerzeugung in der EU findet in familiengeführten<br />
Betrieben statt, deren Inhaber die Landwirte selbst sind.<br />
Genossenschaftskellereien spielen eine sehr wichtige Rolle<br />
bei der Weinbereitung aus Trauben ihrer Mitglieder.<br />
• Die Gesetzgebung des Sektors betrifft die Erzeugung von<br />
Weintrauben (Rohstoff) und die Weinbereitung. Sie ist die<br />
einzige gesetzliche Regelung zu einem Agrarerzeugnis, die<br />
durch Definition einer Liste mit zugelassenen önologischen<br />
Praktiken und entsprechenden Anwendungsbedingungen<br />
das Verarbeitungsverfahren thematisiert.<br />
Jeder Wein ist einzigartig.<br />
• Boden, Klima, geologischer<br />
Aufbau, Rebsorte und Weinbaupraktiken sind alles<br />
entscheidende Faktoren, die jedem Wein seine Eigenart<br />
verleihen. Zum Beispiel wird ein und dieselbe Rebsorte bei<br />
Anbau unter verschiedenen Witterungsverhältnissen und<br />
auf verschiedenen Böden jeweils unterschiedliche Weine<br />
erbringen.
DIE BESONDERHEIT EUROPÄISCHEN <strong>WEIN</strong>S<br />
Rebstöcke<br />
•<br />
• Rebstöcke sind eine jahrelang ertragbringende<br />
Dauerkultur, die also nicht alljährlich ersetzt wird.<br />
Zudem verlangt die Anlage eines neuen Weinbergs oder die<br />
Umstrukturierung existierender Anpflanzungen umfassende<br />
Ausgangsinvestitionen, die erst einige Jahre später<br />
kompensiert werden, da es mehrere Jahre dauert, bis die<br />
Rebstöcke produktiv Früchte tragen.<br />
Die Produktion ist von Jahr zu Jahr<br />
• starken<br />
Schwankungen ausgesetzt. Neben Obst und Gemüse ist<br />
Wein derjenige Sektor, der von allen landwirtschaftlichen<br />
Produktionsbereichen die stärksten jährlichen<br />
Produktionsschwankungen verzeichnet.
DIE BESONDERHEIT EUROPÄISCHEN <strong>WEIN</strong>S<br />
Wirtschaft<br />
• Die Europäische Union ist der weltweit größte<br />
Produzent, Verbraucher, Exporteur und<br />
Importeur von Wein. Auf die EU entfallen rund 45% der<br />
Weinanbaufläche und 62% der Weinerzeugung der Welt.<br />
Von den 27 Mitgliedstaaten erzeugen 17 Länder Wein.<br />
• Der Weinbau spielt eine zentrale Rolle auf regionaler Ebene,<br />
da die meisten Rebflächen in einigen Regionen<br />
konzentriert sind. Diese Regionen haben sich um den<br />
Anbau von Trauben und die Erzeugung von Wein herum<br />
strukturiert und entwickelt. Der Weinbau steht für 44% des<br />
Wertes der landwirtschaftlichen Produktion in der Region<br />
Languedoc Roussillon (Frankreich), 26,4% in Rheinland-<br />
Pfalz (Deutschland) und 24,1% in den Abruzzen (Italien).<br />
• Der Weinsektor ist eine bedeutende Quelle für<br />
Arbeitsplätze in den Anbaugebieten. Im Vergleich zu<br />
anderen Kulturen ist die Produktion von Weintrauben sehr<br />
arbeitsintensiv.<br />
• Auch die Weinbereitung stellt eine wichtige<br />
Beschäftigungsquelle dar, da sie in unmittelbarer Nähe<br />
zu den Anbaugebieten stattfindet. In den meisten Fällen<br />
erfolgt sie durch den Erzeuger selbst im eigenen Betrieb<br />
oder in Genossenschaftskellereien aus den von den<br />
Mitgliedern der Genossenschaft erzeugten Trauben. Diese<br />
Produktionsstruktur impliziert, dass der Mehrwert der<br />
Produkte in den Anbaugebieten verbleibt.
DIE BESONDERHEIT EUROPÄISCHEN <strong>WEIN</strong>S<br />
Landschaft und<br />
Umwelt<br />
• Weinstöcke verzeichnen einen durchschnittlichen<br />
Lebenszyklus von 45 Jahren und haben über Jahrhunderte<br />
hinweg zur Gestaltung der europäischen Landschaft<br />
beigetragen. Sie bieten einen schönen Anblick und sind<br />
maßgeblich am Entstehen des Tourismus in Verbindung<br />
mit der Landschaft, der Kultur und der Gastronomie in<br />
den Weinbaugebieten beteiligt. Diese immer beliebtere<br />
Art des Tourismus trägt daher einen eigenen Namen -<br />
Weintourismus.<br />
• Einige Weinbaugebiete Europas wurden zum<br />
Weltkulturerbe der UNESCO erklärt - Saint-Emilion<br />
und das Loire-Tal in Frankreich, Cinque Terre in Italien und<br />
das Alto-Douro-Tal in Portugal.<br />
• Aus Sicht der Umwelt tragen Weinstöcke zur<br />
Verhinderung der Bodenerosion bei und garantieren<br />
die Präsenz des Menschen in umweltsensiblen Gebieten, in<br />
denen oft wirtschaftliche Alternativen fehlen (Berggebiete<br />
etc.).<br />
JCTEIL © CCVF
DIE BESONDERHEIT EUROPÄISCHEN <strong>WEIN</strong>S<br />
Kultur<br />
• Laut einer Studie aus dem Jahr 2005 sind die<br />
Verbraucherinnen und Verbraucher der Ansicht, dass es<br />
sich bei Wein um ein Produkt handelt, das „Genuss<br />
und Affektivität mit einer starken kulturellen<br />
Komponente verbindet - es verbindet die Kunst der<br />
Weinbereitung mit der Kunst des Weingenusses - zumindest<br />
in der Vorstellung.“ „Das Etikett ist […] von großer<br />
Bedeutung […], da es die Geschichte, das Know-How, die<br />
Tradition und schlussendlich die Qualität eines per se<br />
natürlichen und authentischen Produkts widerspiegelt […].“<br />
Der Ursprung ist „[…] ein grundlegendes Kriterium: Wein<br />
ist ein Erzeugnis eines bestimmten Gebiets.“ 1<br />
• Die Gastronomie und die Kunst kulinarischer Genüsse in<br />
den Anbaugebieten hängen eng mit der Produktion und<br />
dem Konsum von Wein zusammen. Es ist zur Tradition<br />
geworden, dass Wein die Mahlzeiten begleitet. Die<br />
Weinkultur wurde und wird mit großem Erfolg in andere<br />
Länder innerhalb und außerhalb der Europäischen Union<br />
exportiert.<br />
• Die römische und griechische Mythologie kennt einen Gott<br />
des Weins - Bacchus (röm.) bzw. Dionysos (gr.). Wein<br />
ist seit Jahrhunderten eine Inspirationsquelle für<br />
Dichter, Schriftsteller und Künstler gewesen - von<br />
Plato („Der Wein ist die Milch der Alten“) über Shakespeare<br />
(„Guter Wein ist ein gutes, geselliges Ding, wenn man mit<br />
ihm umzugehen weiß“) bis zu Victor Hugo („Gott hat das<br />
Wasser geschaffen, aber der Mensch machte den Wein“).<br />
Goya verewigte die Weinlese in seinen Gemälden über die<br />
Gewohnheiten des Volkes im Madrid des 18. Jahrhunderts,<br />
Renoir hielt die Geselligkeit bei einer Flasche Wein in<br />
seinem Gemälde „Das Frühstück der Ruderer“ fest.
DIE BESONDERHEIT EUROPÄISCHEN <strong>WEIN</strong>S<br />
Gesundheit<br />
• In einer Studie zum Alkoholkonsum in der Europäischen<br />
Union 2 sind die Konsumgewohnheiten in 14 europäischen<br />
Ländern miteinander verglichen worden. Dabei hat sich<br />
herausgestellt, dass die die Gesundheit am wenigsten<br />
gefährdenden Konsumgewohnheiten in Ländern<br />
vorzufinden sind, wo die Weinerzeugung überwiegt.<br />
• Während die meisten Verbraucher Weinerzeugnisse als<br />
gesellige Getränke in Maßen genießen, konsumieren<br />
einige wenige unter ihnen alkoholische Produkte in solch<br />
unsachgemäßer Manier, dass sie sich selbst Schaden zufügen<br />
und andere Menschen in Gefahr bringen können. Der<br />
europäische Weinbausektor bekennt sich deutlich<br />
zu einem maßvollen Weinkonsum und hat hierzu das<br />
Programm „Wine in Moderation“<br />
(www.wineinmoderation.eu) entwickelt.<br />
1<br />
„Die Haltung der Verbraucher gegenüber der Kennzeichnung. Qualitative Studie in 28 europäischen Ländern“.<br />
OPTEM. April 2005<br />
2<br />
Vergleichende Studie zum Alkoholkonsum in der Europäischen Union - ECAS-Schlussbericht, 2002
<strong>Copa</strong>-<strong>Cogeca</strong><br />
<strong>Copa</strong>-<strong>Cogeca</strong> ist die Stimme der Landwirte und<br />
landwirtschaftlichen Genossenschaften der Europäischen<br />
Union. Gemeinsam setzen sich beide Organisationen für eine<br />
nachhaltige, innovative und wettbewerbsfähige Landwirtschaft<br />
ein, die die Versorgung der 500 Millionen Bürgerinnen und<br />
Bürger der EU mit Lebensmitteln garantiert. <strong>Copa</strong> vertritt über<br />
13 Millionen Landwirte und ihre Familien, <strong>Cogeca</strong> verteidigt die<br />
Interessen von 38.000 landwirtschaftlichen Genossenschaften.<br />
Insgesamt gehören ihnen 77 Mitgliedsorganisationen aus den<br />
verschiedenen Mitgliedstaaten der EU an.<br />
<strong>Copa</strong> - <strong>Cogeca</strong> | European Farmers European Agri-Cooperatives<br />
61, Rue de Trèves | B-1040 Bruxelles | www.copa-cogeca.eu