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Eine Bergregion setzt neue Kräfte frei - Schweizer Berghilfe

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Herzlich willkommen: Claude (ganz links) und Muriel Jeannerat (ganz rechts) freuen sich auf Besuch im <strong>neue</strong>n Dorftreff und Gästehaus.<br />

die Schulwege führen jetzt nach Epauvillers oder talwärts<br />

nach St-Ursanne, für die älteren Kinder noch weiter bis nach<br />

Porrentruy.<br />

«DynaMontenol» sorgt für <strong>neue</strong>n Schwung<br />

Die Schliessung der Schule war nicht die erste bittere Pille<br />

für Montenol. Vor mehr als zehn Jahren wurde bereits die<br />

Poststelle aufgehoben, die Claude Jeannerats Eltern bis zur<br />

Pensionierung geführt hatten. «Schon damals ging ein Ort<br />

verloren, wo sich die Leute trafen und austauschten, wo<br />

man der älteren Nachbarin auch mal den Brief vorlas und sie<br />

beriet», erinnert sich Claude. Doch das Verschwinden von<br />

Post und Schule liess die Menschen nicht verzweifeln – im<br />

Gegenteil: «Jetzt erst recht», sagte sich ein Dutzend unentwegter<br />

Einwohner, die sich im Verein «DynaMontenol» zusammenschlossen.<br />

Ihr Ziel: die Dorfgemeinschaft stärken<br />

und die Attraktivität des Ortes erhöhen. Das alte Schulhaus<br />

spielte in den Überlegungen des Vereins eine wichtige Rolle,<br />

wie dessen Präsident Claude Jeannerat betont. «Es war unsere<br />

Abmachung mit den Vertretern der <strong>neue</strong>n Gemeinde,<br />

dass wir das Gebäude für Anlässe weiter nutzen können.»<br />

Im ehemaligen Klassenzimmer hat jetzt eine Küche den Platz<br />

des Lehrerpults eingenommen, und die Schulbänke sind Tischen<br />

gewichen, auf denen an regelmässigen Spielabenden<br />

Auch die Kinder von Montenol profitieren vom Umbau<br />

ihrer alten Schule zu einem Treffpunkt.<br />

fröhlich gejasst und gegessen wird. Auch Bewohner der<br />

benachbarten Orte sind häufige Gäste. Das fördert die Verbundenheit<br />

in der hügeligen und abgelegenen Gegend, in<br />

der es kein schnelles Fortkommen gibt. Im Jahresprogramm<br />

des Vereins stehen auch Pétanque-Turniere, Filmabende<br />

und Fes tivitäten durchs Jahr hindurch.<br />

Schönheit der Gegend als Stärke betonen<br />

«Die Topografie hier ist anspruchsvoll», meint Muriel Jeanne-<br />

rat. «Doch für Wanderungen ist die Region natürlich wunderschön.»<br />

Diese landschaftliche Schönheit soll als Stärke<br />

betont werden und mehr Besucher und Touristen ins Dorf<br />

bringen: Deshalb haben die Mitglieder von «DynaMontenol»<br />

aus ihrer früheren Schule einen Ort der Begegnung gemacht,<br />

zu dem auch Gruppenunterkünfte für 20 Personen und die<br />

notwendigen sanitären Einrichtungen gehören. Sie haben dafür<br />

tatkräftig Hand angelegt, die Wände des Klassenzimmers<br />

ausgebessert und gestrichen, Etagenbetten gezimmert oder<br />

die Stromversorgung er<strong>neue</strong>rt. Doch trotz vieler <strong>frei</strong>williger<br />

Arbeitsstunden reichten die finanziellen Mittel nicht aus. Die<br />

<strong>Schweizer</strong> <strong>Berghilfe</strong> konnte die entscheidende Hilfe für das<br />

Gemeinschaftsprojekt leisten. Ob für Wandergruppen, Pferdefreundinnen,<br />

Fischer oder Velofahrer: Dank dem <strong>neue</strong>n Angebot<br />

in der früheren Schule bietet sich Montenol als<br />

Etappenziel bei einem erlebnisreichen Abstecher zum Clos<br />

du Doubs an. Und natürlich sind auch Schulklassen besonders<br />

willkommen: «Das wäre dann wie die Rückkehr der Kinder<br />

in unsere Schule», schmunzelt Muriel Jeannerat. Die<br />

Wandtafel ist auf jeden Fall noch da – doch statt Rechenaufgaben<br />

stehen jetzt Ausflugstipps darauf. (mk)<br />

Kontakt und Reservation des Mehrzweckraums mit Küche<br />

und Unterkunft:<br />

Muriel Jeannerat, Tel. 032 461 38 70 oder 079 689 89 27<br />

www.berghilfe.ch<br />

Clos du Doubs<br />

Berghilf-Ziitig Sommer 2010 3

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