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Konzeption stationäres Wohnen für Menschen mit ... - Vitos Kalmenhof

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<strong>Konzeption</strong><br />

stationäres <strong>Wohnen</strong><br />

für<br />

<strong>Menschen</strong><br />

<strong>mit</strong> geistiger Behinderung<br />

1


1. Vorbemerkung<br />

2. Historie<br />

3. Standorte<br />

4. Raumangebote<br />

5. Gestaltung des Lebensumfeldes<br />

6. Leitbild und Ziele<br />

7. Förderung, Betreuung und Pflege<br />

7.1 Aufnahme<br />

7.2 individuelle Unterstützung<br />

7.3 Auszug<br />

8. Organisation und Management<br />

2


1. Vorbemerkung<br />

Die <strong>Vitos</strong> <strong>Kalmenhof</strong> gemeinnützige GmbH ist eine Einrichtung der Behinderten- und<br />

Jugendhilfe. Die dezentralen Wohngruppen, Heime und die Werkstatt für behinderte <strong>Menschen</strong><br />

erstrecken sich neben Idstein über das Kreisgebiet des Rheingau-Taunus-Kreises bis hin in das<br />

benachbarte Rheinland-Pfalz. Neben rund 470 Plätzen für geistig behinderte, lernbehinderte<br />

und verhaltensauffällige sowie benachteiligte <strong>Menschen</strong> vom Schulalter bis über das<br />

Rentenalter hinaus, die von ca. 340 MitarbeiterInnen unterschiedlichster Profession betreut<br />

werden, werden von den beiden Fachdiensten Erziehungsstellen Idstein und Darmstadt ca. 200<br />

Kinder und Jugendliche in entsprechend geschulten Familien (Erziehungsstellen) betreut.<br />

Im stationären Wohnheimbereich leben bis zu 70 Frauen und Männer <strong>mit</strong> einer geistigen<br />

Behinderung, Verhaltensauffälligkeiten und Mehrfachbehinderungen.<br />

Neben dem Erwachsenenbereich der Behindertenhilfe gehören noch die Behindertenhilfe für<br />

Kinder und Jugendliche, die Werkstatt für behinderte <strong>Menschen</strong> sowie stationäre und<br />

teilstationäre Bereiche der Jugendhilfe zur <strong>Vitos</strong> <strong>Kalmenhof</strong> gGmbH.<br />

2. Historie<br />

Der <strong>Kalmenhof</strong> wurde im Jahre 1888 (damals: „Verein für die Idiotenanstalt zu Idstein“)<br />

gegründet. Ab 1923 hieß das Heim „Heilerziehungsanstalt Calmenhof zu Idstein im Taunus“.<br />

Im Jahr 1933 wurde der <strong>Kalmenhof</strong> straff dem Programm der Nationalsozialisten unterworfen.<br />

Am Ende des Naziterrors waren über 700 hier lebende Kinder, Jugendliche und Erwachsene<br />

ermordet worden.<br />

1953 übernahm der Landeswohlfahrtsverband Hessen die Trägerschaft des <strong>Kalmenhof</strong>s.<br />

Als Folge der außerparlamentarischen Opposition in den 1960er Jahren, im Zuge der so<br />

genannten Heimkampagne, begann im Jahre 1972 das Reformprogramm „Dezentralisierung“.<br />

Die Belegung wurde reduziert, bis zum Jahre 1978 entstanden vier pädagogisch eigenständige<br />

Heime, die ein differenziertes, aufeinander abgestimmtes Angebot erzieherischer Hilfen zur<br />

Verfügung stellten. Dieser Heimverbund erhielt den Namen „Sozialpädagogisches Zentrum<br />

<strong>Kalmenhof</strong>“.<br />

Im Jahr 1994 entstanden unter Einbezug des Jugendheimes Schützenhausstraße, Idstein,<br />

ebenfalls in der Trägerschaft des Landeswohlfahrtsverbandes Hessen, der „Verbund der<br />

Kinder- und Jugendheime Idstein“, eine Einrichtung für verhaltensauffällige, teilweise<br />

lernbehinderte Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene, denen ein pädagogisch vielfältiges,<br />

aufeinander abgestimmtes Hilfeplanangebot zur Verfügung stand sowie das<br />

„Sozialpädagogische Zentrum <strong>Kalmenhof</strong>“, eine Einrichtung für geistig behinderte Kinder,<br />

Jugendliche und Erwachsene <strong>mit</strong> differenzierten Fachbereichen und Hilfeangeboten.<br />

1998 wurden diese beiden Verbünde zum Eigenbetrieb Sozialpädagogisches Zentrum<br />

<strong>Kalmenhof</strong> zusammengefasst.<br />

2007 erfolgte die Umgründung in die SPZ <strong>Kalmenhof</strong> gemeinnützige GmbH. Im Jahre 2009<br />

erfolgte eine Umbenennung in die <strong>Vitos</strong> <strong>Kalmenhof</strong> gemeinnützige GmbH.<br />

3. Standorte<br />

Die Gebäude der Wohnheimgruppen befinden sich am südlichen Stadtrand von Idstein (3<br />

Häuser) sowie im Kernbereich des <strong>Kalmenhof</strong>s (Rudolph-Ehlers-Haus) im Innenstadtbereich.<br />

Idstein ist <strong>mit</strong> öffentlichen und individuellen Verkehrs<strong>mit</strong>teln gut erreichbar. Der<br />

Innenstadtbereich, der Bahnhof und Bushaltestellen liegen in fußläufiger Nähe.<br />

Neben den Einkaufsmöglichkeiten in Idstein (Großmärkte und Fachgeschäfte) können solche in<br />

Limburg und Wiesbaden gut genutzt werden.<br />

3


Ein großer Teil der Bewohnerinnen und Bewohner geht einer Beschäftigung in der Werkstatt für<br />

behinderte <strong>Menschen</strong> (WfbM) von <strong>Vitos</strong> <strong>Kalmenhof</strong> nach. Die WfbM bietet differenzierte<br />

Beschäftigungsmöglichkeiten in unterschiedlichen Arbeitsbereichen: In der Gärtnerei werden<br />

Zier- und Nutzpflanzen erzeugt und Parkpflege betrieben. In der Recyclinganlage werden<br />

Flaschenkorken zu hochwertigem Korkgranulat verarbeitet. Eine landwirtschaftliche<br />

Arbeitsgruppe ist auf dem Hofgut Gassenbach beschäftigt. Die Wäscherei versorgt nicht nur die<br />

Heime des Zentrums, sie steht auch der Idsteiner Gastronomie und den Privatkunden zur<br />

Verfügung. In der Handmontage werden verschiedene Konfektionierungs- und<br />

Verpackungsaufträge erledigt. Die einzelnen Abteilungen der WfbM sind zu Fuß gut erreichbar.<br />

Im Bedarfsfall steht ein Fahrdienst zur Verfügung.<br />

4. Raumangebote<br />

Die 70 Bewohnerinnen und Bewohner des Wohnheims leben in fünf Wohngruppen. Bis auf eine<br />

Wohngruppe sind diese geschlechtsgemischt belegt.<br />

Alle Wohngruppen verfügen über ein Esszimmer und ein Wohnzimmer/Aufenthaltsraum.<br />

Eine Küche, in der gekocht, warme Getränke hergestellt sowie Frühstück und Abendessen<br />

vorbereitet werden können, ist in allen Wohngruppen vorhanden.<br />

Für gruppenübergreifende Aktivitäten und auch für kleinere Feiern stehen weitere<br />

Räumlichkeiten zur Verfügung.<br />

Alle Wohngruppen sind <strong>mit</strong> Dusch – bzw. Wannenbädern und Toiletten ausgestattet. Die<br />

Wohngruppen verfügen über separate Räume, in denen Wäsche gewaschen werden kann,<br />

Nahrungs<strong>mit</strong>tel aufbewahrt werden sowie Lagerräume für individuell bzw. gemeinsam genutzte<br />

Gegenstände.<br />

Das Wohnheim verfügt insgesamt über 70 Einzelzimmer. Auf Wunsch der Bewohner können<br />

auch zwei zusammen liegende Räume als Paarzimmer genutzt werden. Alle Zimmer verfügen<br />

über eine ansprechende Grundmöblierung, die durch die Bewohnerinnen und Bewohner ersetzt<br />

bzw. ergänzt werden können.<br />

Eine Wohngruppe, das Rudolph-Ehlers-Haus, ist barrierefrei zugänglich, verfügt über einen<br />

Aufzug und die Zimmer sind <strong>mit</strong> einem Schwesternrufsystem ausgestattet. Alle Zimmer sind <strong>mit</strong><br />

einem dazugehörigen Bad ausgestattet. Vier Zimmer sind für Rollstuhlfahrer konzipiert. Darüber<br />

hinaus werden zwei Pflegebäder vorgehalten, um auch Bewohnerinnen und Bewohner <strong>mit</strong><br />

höherem Pflege- und Betreuungsaufwand gerecht werden zu können.<br />

Im Kerngelände des <strong>Kalmenhof</strong>s befinden sich ein Festsaal und eine Kantine. Ferner können<br />

von den Bewohnerinnen und Bewohnern das Hallen- und Freibad sowie die Turnhalle genutzt<br />

werden.<br />

5. Gestaltung des Lebensumfeldes<br />

Die Wohnhäuser am südlichen Stadtrand liegen in landschaftlich ansprechender Lage. Die<br />

Außenanlagen wurden an den Wünschen und Bedürfnissen der Bewohnerinnen und Bewohner<br />

orientiert ausgestaltet. So verfügt das Wohnheim über einen „Garten der Sinne“, der von den<br />

Bewohnerinnen und Bewohnern entsprechend genutzt werden kann.<br />

Im Kernbereich kann das dazugehörige Parkgelände für kleinere Spaziergänge sowie als<br />

Ruhezone genutzt werden.<br />

Das Wohnheim ist für die hier lebenden <strong>Menschen</strong> ihr Zuhause. Dementsprechend wird ihren<br />

Wünschen nach der Gestaltung ihres Wohnbereiches im Rahmen ihrer Interessen Rechnung<br />

getragen.<br />

4


Die Wohngruppen sind so gestaltet, dass jeder die Möglichkeit hat sich zurückzuziehen, wenn<br />

dies sein Bedürfnis ist. Oberstes Ziel ist es, dass sich alle Bewohnerinnen und Bewohner in<br />

ihrer Wohngruppe zuhause fühlen.<br />

Die Bewohnerinnen und Bewohner haben über den von ihnen gewählten Heimbeirat die<br />

Möglichkeit Wünsche und Anregungen vorzubringen, die nach Prüfung und Abstimmung<br />

umgesetzt werden. Eingebrachte Anregungen werden, soweit irgendwie möglich,<br />

berücksichtigt.<br />

6. Leitbild und Ziele<br />

Die Bewohnerinnen und Bewohner stehen im Mittelpunkt unseres Handelns, an ihren<br />

Bedürfnissen und Interessen orientiert sich unsere pädagogische Arbeit.<br />

Die Förderung von Normalität und Individualität sowie die Partizipation im bestehenden<br />

Gemeinwesen und eine weitestgehende Verselbständigung ist Ziel unseres pädagogischen<br />

Handelns. Im Sinne von ganzheitlicher Betreuung gehört hierzu die gesamte Bandbreite von<br />

Beratung, Unterstützung bis zu Hilfestellungen je nach Grad der Behinderung. Hierbei ist die<br />

Förderung positiven Verhaltens nach dem systemisch orientierten Ansatz unser Schwerpunkt.<br />

Ein lebenslanges Lernen soll ermöglicht werden. Der Grundsatz der <strong>Menschen</strong>würde prägt<br />

unseren Umgang <strong>mit</strong>einander.<br />

Der behinderte Mensch erfährt Unterstützung in der Verwirklichung seiner Grundrechte. Sein<br />

Anderssein ist Ausdruck seiner Persönlichkeit und seiner Individualität. In der täglichen Arbeit<br />

und den gegenseitigen Beziehungen üben wir Toleranz und unterstützen den behinderten<br />

<strong>Menschen</strong> durch vertrauensbildende Maßnahmen. Auch <strong>mit</strong> unserer Hilfe kann er im Rahmen<br />

seiner Möglichkeiten und individuellen Wünschen am gesellschaftlichen Leben teilhaben.<br />

Unsere Arbeit beinhaltet eine umfassende Förderung in allen lebenspraktischen Bereichen <strong>mit</strong><br />

dem Ziel der Normalisierung und weitestgehender Förderung der Eigenständigkeit. Hierzu ist<br />

es notwendig die Bedürfnisse, Interessen und Fähigkeiten der Bewohnerinnen und Bewohner<br />

zu erkennen und darauf aufbauend ihre Selbständigkeit und Selbstbestimmung zu unterstützen.<br />

Im Rahmen der individuellen Fähigkeiten wird es jedem ermöglicht, einer Beschäftigung/einer<br />

Arbeit nachzugehen.<br />

Unser abgestuftes Betreuungskonzept soll es jedem Bewohner ermöglichen, die notwendige<br />

Unterstützung zu erhalten, die er benötigt. Durch eine gezielte Förderung zur Selbständigkeit<br />

soll dem Bewohner ein möglichst eigenständiges Leben ermöglicht werden. Für die<br />

unterschiedlichen Betreuungsbedürfnisse halten wir differenzierte Betreuungsangebote vor.<br />

Durch individuelle Unterstützung sollen die Auswirkungen einer Behinderung gemindert und der<br />

Erhalt oder Aufbau sozialer Kompetenzen gefördert werden. Dies bedingt eine intensive<br />

Zusammenarbeit zwischen den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und anderen Berufsgruppen<br />

wie Psychologen und Ärzten.<br />

Durch gezielte Fortbildungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden soziale<br />

Kompetenzen, Kritikfähigkeit und Reflexion des eigenen Handelns gefördert.<br />

Im Wohnheim stehen unterschiedliche Räumlichkeiten wie Gemeinschaftsraum, Küche und<br />

eine Turnhalle zur Verfügung, in denen für unsere SeniorInnen und BewohnerInnen, die keiner<br />

Arbeit/Beschäftigung mehr nachgehen können, Tagesstrukturierende Maßnahmen angeboten<br />

werden.<br />

5


Zur weiteren Verselbständigung der Bewohnerinnen und Bewohner und zur Vorbereitung auf<br />

ein Leben außerhalb des Wohnheims bspw. im Betreuten <strong>Wohnen</strong>, bietet die Behindertenhilfe<br />

sechs Plätze im Stationär Begleiteten <strong>Wohnen</strong> an. Im Betreuten <strong>Wohnen</strong> unterstützen wir<br />

<strong>Menschen</strong> <strong>mit</strong> einer geistigen Behinderung in ihrer eigenen Wohnung.<br />

Für <strong>Menschen</strong> <strong>mit</strong> einer geistigen Behinderung, die sonst im häuslichen Bereich durch<br />

Angehörige oder anderen Personen betreut werden, die wegen eines vorübergehenden<br />

Ausfalls (Urlaub oder anderweitige Verhinderung, z.B. Krankheit) der Betreuungsperson in einer<br />

Einrichtung untergebracht werden müssen, bieten wir im Wohnheim zwei Plätze zur<br />

Kurzzeitunterbringung an.<br />

7. Förderung, Betreuung und Pflege<br />

Im Wohnheim werden Frauen und Männer <strong>mit</strong> geistiger- und mehrfacher Behinderung und auch<br />

Verhaltensauffälligkeiten betreut. Die Aufnahme erfolgt auf Grundlage des SGB XII, §§ 53 ff; §§<br />

75 f.<br />

7.1 Aufnahme<br />

Aufgenommen werden <strong>Menschen</strong> ab dem 18. Lebensjahr. In Ausnahmefällen kann das<br />

Aufnahmealter auch darunter liegen, um so einen weiteren Wechsel des sozialen Umfeldes<br />

innerhalb kurzer Zeit zu umgehen.<br />

Die Aufnahme im Wohnheim erfolgt in Zusammenarbeit <strong>mit</strong> den Eltern, Angehörigen,<br />

gesetzlichen Betreuern, aktuellen Bezugspersonen und ggfs. dem zuständigen Gesundheitsund/oder<br />

Sozialamt.<br />

Die im Wohnheim lebenden <strong>Menschen</strong> kommen entweder direkt aus dem Elternhaus, aus<br />

anderen Heimen, Heilpädagogischen Einrichtungen oder psychiatrischen Krankenhäusern zu<br />

uns.<br />

Aufgrund der Vernetzung des <strong>Kalmenhof</strong>s ist auch die Aufnahmemöglichkeit aus den anderen<br />

Bereichen gegeben.<br />

Vor dem Einzug findet ein Erstgespräch im Wohnheim <strong>mit</strong> dem o.g. Personenkreis statt. Dieses<br />

Gespräch dient dazu, den Betroffenen die Einrichtung vorzustellen und Möglichkeiten des<br />

Unterstützungsangebotes sowie der vorhandenen Arbeitsmöglichkeiten in der WfbM<br />

aufzuzeigen. Wenn weitergehende Informationen gewünscht werden, sind weitere Besuche<br />

möglich, im individuellen Einzelfall auch ein Probewohnen.<br />

Bestehende soziale Kontakte werden im Rahmen der Möglichkeiten gefördert und <strong>mit</strong> den<br />

Bezugspersonen wird der Kontakt aufrechterhalten.<br />

7.2 Individuelle Unterstützung<br />

Die meisten der Bewohnerinnen und Bewohner sind behinderungsbedingt zeitlebens auf Hilfe<br />

und Unterstützung angewiesen. Hier besteht unsere Hauptaufgabe darin, dauerhafte<br />

menschliche Zuwendung zu sichern, eine angemessene Arbeit, überwiegend in unserer WfbM<br />

und Hilfen für einen sinnvollen Umgang <strong>mit</strong> der Freizeit anzubieten. Dies bedeutet auch, auf die<br />

verbalen oder nonverbalen Wünsche und Bedürfnisse der Bewohnerinnen und Bewohner<br />

einzugehen und ihnen situative Sicherheit zu ermöglichen. Da <strong>mit</strong>einander kommunizieren<br />

einen wesentlichen Teil des Zusammenlebens ausmacht, stehen unsere Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter als Gesprächspartner zur Verfügung. Bei Kommunikationsschwierigkeiten können<br />

therapeutische Hilfen, wie bspw. Logopäden, ver<strong>mit</strong>telt werden.<br />

Der Erhalt der Gesundheit und Mobilität sind wichtige Voraussetzungen, um am<br />

gesellschaftlichen Leben teilhaben zu können. Neben der ärztlichen Versorgung (turnusmäßige<br />

Kontrolluntersuchungen bei verschiedenen Fachärzten) bieten wir zum Erhalt der Mobilität und<br />

6


Gesundheit regelmäßige Schwimmbadbesuche und Gymnastikstunden sowie weitere sportliche<br />

Aktivitäten an.<br />

Eine ausgewogene Ernährung dient der Gesunderhaltung. Unsere hauseigene Küche bietet<br />

eine abwechslungsreiche Kost an, daneben wird der Speiseplan durch den individuellen<br />

Einkauf der Gruppen und das eigenständige Zubereiten der Mahlzeiten in den Wohngruppen<br />

ergänzt.<br />

Neben den täglich wiederkehrenden Strukturen sind jahreszeitlich bedingte Feste und Feiern<br />

sowie die gruppenweise durchgeführten Urlaubsfahrten wichtige Orientierungspunkte im Leben<br />

unserer Bewohnerinnen und Bewohner. Für externe Beschäftigte der WfbM besteht nach<br />

vorheriger Abklärung im Einzelfall die Möglichkeit an einer Urlaubsfahrt der Wohngruppen<br />

teilzunehmen. Tagesausflüge und Besuche von Veranstaltungen am Ort oder in der näheren<br />

Umgebung ergänzen diese Angebote. Der Heimbeirat und die Bewohnerinnen und Bewohner<br />

werden entsprechend ihrer Möglichkeiten in die Planung und Durchführung solcher Aktivitäten<br />

einbezogen.<br />

Für einige unserer Bewohnerinnen und Bewohner ist die Zielsetzung, sie für ein Leben in<br />

weniger betreuungsintensiven Wohnformen zu befähigen. Hierfür ist ein Mindestmaß an<br />

planerischen Fähigkeiten, Eigeninitiative, sinnvoller Umgang <strong>mit</strong> der Freizeit sowie<br />

Grundkenntnisse im Rechnen, Lesen und Schreiben erforderlich. Die Bemühungen um<br />

Verselbständigung werden von uns begleitend unterstützt. Ziel für alle unsere Bewohnerinnen<br />

und Bewohner ist es, sie so zu fördern und zu unterstützen, dass sie ihre Angelegenheiten, im<br />

Rahmen ihrer Möglichkeiten, selbstständig erledigen können.<br />

7.3 Auszug<br />

Wenn einer unserer Bewohnerinnen und Bewohner den Wunsch hat, aus dem Wohnheim<br />

auszuziehen, sind wir den Angehörigen und gesetzlichen Betreuern bei der Suche nach einer<br />

Nachfolgeeinrichtung oder einer geeigneten Wohnform behilflich.<br />

Nach dem Auszug werden auf Wunsch des Betroffenen und nach örtlichen Möglichkeiten<br />

Kontakte aufrechterhalten, z. B. durch gegenseitige Besuche.<br />

8. Organisation und Management<br />

Die <strong>Vitos</strong> <strong>Kalmenhof</strong> gemeinnützige GmbH wird durch einen Geschäftsführer und die<br />

Unternehmensbereichsleiter geführt. Die Behindertenhilfe besteht neben dem<br />

Erwachsenenbereich und der WfbM noch aus dem Kinder- und Jugendlichenbereich. Weiterhin<br />

gehört der Unternehmensbereich Jugendhilfe <strong>mit</strong> teil- und vollstationären Angeboten zum<br />

<strong>Kalmenhof</strong>.<br />

Für das differenzierte Betreuungsangebot im Wohnheim haben wir unterschiedliche<br />

Berufsgruppen vorgesehen.<br />

Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verfügen über eine pädagogische und/oder<br />

pflegerische Ausbildung. Darüber hinaus unterstützen uns Zivildienstleistende und Praktikanten<br />

bei der Arbeit in den Wohngruppen. Für hauswirtschaftliche Angelegenheiten sind den<br />

Wohngruppen Hausgehilfinnen zugeordnet.<br />

Im Rudolph-Ehlers-Haus ist eine durchgängige Betreuung erforderlich. In dieser Wohngruppe<br />

leben Bewohnerinnen und Bewohner, die teilweise das Rentenalter erreicht haben und keiner<br />

Beschäftigung mehr nachgehen.<br />

Die Dienstpläne sind an dem Tagesablauf der Bewohnerinnen und Bewohner orientiert und<br />

stellen sicher, dass auch akut erkrankte Bewohnerinnen und Bewohner adäquat betreut und<br />

versorgt werden können.<br />

7


Für die fünf Gruppen stehen für den Bedarfsfall Nachtbereitschaften zur Verfügung.<br />

Durch regelmäßige Leitungsbesprechungen, an denen die Geschäftsführung und die<br />

Unternehmensbereichsleitungen verbindlich teilnehmen, wird der Informationsaustausch<br />

zwischen der Geschäftsführung und den Unternehmensbereichen sichergestellt. Im Wohnheim<br />

finden regelmäßig Gruppenleiter- und Teambesprechungen statt. Ein Austausch <strong>mit</strong> den<br />

KollegInnen der WfbM ist sicher gestellt. Neben dem Austausch <strong>mit</strong> den Angehörigen und den<br />

gesetzlichen Betreuern finden ebenfalls regelmäßige Bewohnerbesprechungen in den<br />

Wohngruppen statt. Der Heimbeirat hält entsprechende Gesamtbewohnerbesprechungen ab.<br />

Im Sinne eines kontinuierlichen Managementprozesses befassen wir uns intensiv <strong>mit</strong> der<br />

Personalentwicklung und dem Qualitätsmanagement nach DIN EN ISO 9001.<br />

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