Referat von Dr. Rolf Krämer zur Finanzlage der Landeskirche
Referat von Dr. Rolf Krämer zur Finanzlage der Landeskirche
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Zur <strong>Finanzlage</strong> <strong>der</strong> <strong>Landeskirche</strong> und<br />
die Auswirkungen auf die Mitarbeiter<br />
_______________________________<br />
Fortbildungsveranstaltung des Gesamtausschusses zum Thema<br />
„Geän<strong>der</strong>tes Zuweisungsrecht für die Kirchenkreise und Stellenplanung, Finanzen<br />
<strong>der</strong> <strong>Landeskirche</strong> und Handlungsmöglichkeiten für die Mitarbeitervertretung“<br />
Hannover-Mühlenberg, den 12. Juli 2006<br />
Vizepräsident <strong>Dr</strong>. <strong>Rolf</strong> <strong>Krämer</strong>
Glie<strong>der</strong>ung__________________________<br />
1. Finanzsituation <strong>der</strong> <strong>Landeskirche</strong><br />
2. Ursachen: Die Kirchensteuer bricht weg<br />
3. Kirche im Wandel: Aktenstück Nr. 98<br />
4. Kirche aktiv gestalten: Herausfor<strong>der</strong>ung für<br />
Mitglie<strong>der</strong>, Mitarbeiter- und Gesellschaft<br />
5. Mit Mut in die Zukunft
Die fetten Jahre sind vorbei...<br />
Mio. €<br />
100<br />
Haushaltsergebnisse ...<br />
0<br />
-100<br />
2000 2001 2002 2003 2004 2005<br />
Jahre
... die mageren Jahre beginnen:<br />
Defizitentwicklung ohne Strukturverän<strong>der</strong>ungen<br />
Mio. €<br />
0<br />
Haushaltsplanung<br />
-100<br />
2006 2007 2008 2009 2010 2011<br />
Jahre
Glie<strong>der</strong>ung__________________________________<br />
1. Finanzsituation <strong>der</strong> <strong>Landeskirche</strong><br />
2. Ursachen: Die Kirchensteuer bricht weg<br />
3. Kirche im Wandel: Aktenstück Nr. 98<br />
4. Kirche aktiv gestalten: Herausfor<strong>der</strong>ung für<br />
Mitglie<strong>der</strong>, Mitarbeiter- und Gesellschaft<br />
5. Mit Mut in die Zukunft
Kirchensteueraufkommen <strong>der</strong><br />
<strong>Landeskirche</strong> <strong>von</strong> 1991 bis 2004<br />
480<br />
460<br />
440<br />
420<br />
400<br />
380<br />
360<br />
340<br />
Mio. €<br />
Verlust: nominal 20 %<br />
real 40 %<br />
1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005<br />
um Clearing bereinigt
Kirchensteueraufkommen<br />
im Vergleich<br />
Index<br />
120<br />
110<br />
100<br />
90<br />
EKD<br />
Hannover bereinigt<br />
80<br />
1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004
Kirchensteuer-Ursachen:<br />
1. Konjunktur + Beschäftigung<br />
2. Einkommensteuerrecht<br />
3. Mitglie<strong>der</strong>entwicklung
Beschäftigung schwach<br />
• Geringes Wirtschaftswachstum<br />
• Hohe Arbeitslosigkeit<br />
• Zunahme <strong>von</strong> geringfügig Beschäftigten<br />
• Verlagerung <strong>von</strong> Betriebsstätten
Einkommensteuerrecht entlastet<br />
Steuerpflichtige<br />
Beispiel: Familie 2 Kin<strong>der</strong>n (in €):<br />
EK KiSt 2000 KiSt 2005 ./.<br />
30.000 56 15 75 %<br />
50.000 575 450 20 %
Mitglie<strong>der</strong>entwicklung bis 2040<br />
Kirchenmitglie<strong>der</strong> in<br />
1.000<br />
4000<br />
3000<br />
2000<br />
1000<br />
0<br />
1991 2000 2010 2020 2030 2040<br />
Jahr<br />
nicht-erwerbsfähig erwerbsfähig Kirchenmitglie<strong>der</strong>
30000<br />
25000<br />
Männer<br />
Jahrgang 1970<br />
Frauen<br />
20000<br />
15000<br />
10000<br />
5000<br />
0<br />
1993 1998 2002<br />
Jahr
Glie<strong>der</strong>ung__________________________________<br />
1. Finanzsituation <strong>der</strong> <strong>Landeskirche</strong><br />
2. Ursachen: Die Kirchensteuer bricht weg<br />
3. Kirche im Wandel: Aktenstück Nr. 98<br />
4. Kirche aktiv gestalten: Herausfor<strong>der</strong>ung für<br />
Mitglie<strong>der</strong>, Mitarbeiter- und Gesellschaft<br />
5. Mit Mut in die Zukunft
Finanzpolitisches Ziel:<br />
80 Mio. € bis 2010 einsparen<br />
• Kriterium: was braucht Kirche in Zukunft
notwendige Strukturverän<strong>der</strong>ungen<br />
• sozialverträglicher Stellenabbau<br />
• Kirchenkreis- und Sprengelreform<br />
• Verwaltungsreform<br />
• Konsolidierung auf LK-Ebene
Mittelinvestition in die Zukunft<br />
• Innovationsfonds, Stiftungsinitiative<br />
• För<strong>der</strong>ung des Ehrenamtes<br />
• Projekte in Diakonie, Jungend + Schule<br />
• Additive Finanzinstrumente
Defizitentwicklung auf <strong>der</strong> Grundlage <strong>der</strong><br />
Empfehlungen des Perspektivausschusses<br />
Mio. €<br />
0<br />
Haushaltsplanung<br />
-100<br />
2006 2007 2008 2009 2010 2011<br />
Jahre
Glie<strong>der</strong>ung__________________________________<br />
1. Finanzsituation <strong>der</strong> <strong>Landeskirche</strong><br />
2. Ursachen: Die Kirchensteuer bricht weg<br />
3. Kirche im Wandel: Aktenstück Nr. 98<br />
4. Kirche aktiv gestalten: Herausfor<strong>der</strong>ung für<br />
Mitglie<strong>der</strong>, Mitarbeiter- und Gesellschaft<br />
5. Mit Mut in die Zukunft
Verän<strong>der</strong>ungen beginnen im Kopf:<br />
„Wenn <strong>der</strong> Wind des Wandels weht,<br />
bauen die einen Mauern<br />
und die an<strong>der</strong>en Windmühlen.“<br />
Chinesisches Sprichwort
Windmühlen-Denken stärken<br />
• Verän<strong>der</strong>ungen sind notwendig<br />
• „Katastrophenphantasien“ überwinden<br />
• Zukunftsfähige Konzepte zügig entwickeln<br />
• Wandel birgt neue Chancen
Herausfor<strong>der</strong>ung für Mitglie<strong>der</strong><br />
• Ehrenamtliches Engagement verstärken<br />
(ehrenamtstaugliche Struktur)<br />
• Prioritäten setzen<br />
• Langfristige Personalplanung<br />
• Örtliche Einnahmen verstärken<br />
• Kirchengemeinden regional vernetzen<br />
• Gebäudebestand verringern
Herausfor<strong>der</strong>ung für Mitarbeiterschaft<br />
• Sozialverträglicher Stellenabbau (10 % Gemeindepastoren<br />
und –pastorinnen, überproportional PdL-Stellen, ein <strong>Dr</strong>ittel<br />
des Gesamtpersonalbestand (28.000 Personen))<br />
• 30 % <strong>der</strong> Haushaltsmittel für Mitarbeitervertretungen<br />
• Kircheneigenes Tarifsystem nach Tätigkeitsmerkmalen und<br />
Leistung<br />
• Wegfall <strong>der</strong> Son<strong>der</strong>zuwendung
Herausfor<strong>der</strong>ung für Gesellschaft<br />
• Diakonische und damit gesellschaftliche Aufgaben<br />
stehen auf dem Prüfstand (z.B. Schuldnerberatung,<br />
Behin<strong>der</strong>ten- und Altenarbeit)<br />
• Zusätzliche Belastung <strong>der</strong> öffentlichen Haushalte<br />
• Wertebildung neu justieren
Glie<strong>der</strong>ung__________________________________<br />
1. Finanzsituation <strong>der</strong> <strong>Landeskirche</strong><br />
2. Ursachen: Die Kirchensteuer bricht weg<br />
3. Kirche im Wandel: Aktenstück Nr. 98<br />
4. Kirche aktiv gestalten: Herausfor<strong>der</strong>ung für<br />
Mitglie<strong>der</strong>, Mitarbeiter- und Gesellschaft<br />
5. Mit Mut in die Zukunft
Mut und Gelassenheit sind Grundlage<br />
eines gelingenden Wandels<br />
• Mitglie<strong>der</strong> für Kirche mit Perspektiven gewinnen<br />
• „Kirchentags-Atmosphäre“ begeistert Menschen<br />
• Ausstattung <strong>von</strong> Kirche in Deutschland ist und<br />
bleibt unvergleichbar
Vertrauensvoller Aufbruch<br />
mit „Wende-Qualität“ gestalten<br />
Vertraut den neuen Wegen, auf die <strong>der</strong> Herr uns weist,<br />
weil Leben heißt: sich regen, weil Leben wan<strong>der</strong>n heißt.<br />
Seit leuchtend Gottes Bogen am hohen Himmel stand,<br />
sind Menschen ausgezogen in das gelobte Land.<br />
Klaus-Peter Hertzsch, Jena 1989