Doppik
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DOPPIK<br />
Einstieg in den Umstieg<br />
Im Landkreis Ravensburg haben sich zwei Verwaltungen entschlossen, die<br />
kaufmännische Buchführung einzuführen. Die Stadt Aulendorf und das<br />
Landratsamt Ravensburg werden vom SAP-Kompetenzteam der KIRU beim<br />
NKHR-Umstieg unterstützt und begleitet.<br />
Der Entwurf für das "Gesetz über das Neue Kommunale<br />
Haushalts- und Rechnungswesen" muss noch<br />
verabschiedet werden. Das hindert viele Kommunen<br />
aber nicht, die kaufmännische Buchführung in der<br />
Verwaltung erfolgreich einzuführen. Im Verbandsgebiet<br />
der KIRU werden die Stadt Aulendorf und das<br />
Landratsamt Ravensburg diesen Schritt wagen und<br />
ihre Verwaltung zum 01. Januar 2009 auf das neue<br />
Recht umstellen. Beide Kunden stellen direkt von<br />
FIWES Classic auf das Neue Kommunale Haushaltsund<br />
Rechnungswesen (NKHR) mit der Finanzsoftware<br />
SAP um.<br />
Definition der Geschäftsprozesse<br />
Das Landratsamt Ravensburg im äußersten Südosten<br />
Baden-Württembergs hat sich im Mai 2007<br />
dazu entschlossen, auf die <strong>Doppik</strong> mit SAP umzustellen.<br />
Doch was genau ist zu tun um ein solches<br />
Projekt erfolgreich umzusetzen? Für Sybille Schuh,<br />
Leiterin der Finanzverwaltung und Projektleiterin<br />
NKHR beim Landratsamt Ravensburg, ist es besonders<br />
wichtig, dass die gesamte Verwaltung mit in<br />
den Umstellungsprozess integriert wird und wichtige<br />
Entscheidungen zeitnah getroffen werden. Zunächst<br />
wurden dieAufgabenbereiche definiert, die bei einem<br />
Umstieg auf das neue Recht bearbeitet werden<br />
müssen. Aus diesen Bereichen wurden Teilprojekte<br />
gebildet und mit entsprechenden Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern der Verwaltung besetzt. Unter der<br />
Leitung von KIRU-Mitarbeiterin und SAP-Spezialistin<br />
Sabrina Zug bildete das Rechenzentrum ein Team,<br />
das die Teilprojekte im Hinblick auf die Abbildung der<br />
Geschäftsprozesse im SAP-System unterstützt.<br />
Landrat, Erste Landesbeamtin, Dezernenten, Personalrat<br />
Projektleitung<br />
LRA RV Sybille Schuh / KIRU Sabrina Zug<br />
P R O J E K T - T E A M<br />
Vertreter aus den Teilprojekten und des Prüfungsamts<br />
Teilprojekt 1 Teilprojekt 2 / 3<br />
Teilprojekt 4 Teilprojekt 5 Teilprojekt 6<br />
Vermögen<br />
(Bewertung, Anlagenbuchhaltung,<br />
nach<br />
Produktivsetzung:<br />
Eröffnungsbilanz)<br />
Betriebswirtschaftliches Konzept<br />
(Produktplanung, Kosten- und<br />
Leistungsrechnung, Verrechnungsmodell)<br />
Haushaltsplanung /<br />
Produktplanung<br />
Kosten-<br />
Leistungsrechnung /<br />
Verrechnungsmodell<br />
Bewirtschaftung<br />
Kasse<br />
Berechtigungen<br />
Schnittstellen<br />
Neue Software /<br />
EDV-Technik und<br />
Organisation<br />
Qualifizierung<br />
Endanwender im<br />
LRA RV<br />
Projekt - Arbeitsgruppe<br />
Teilprojektleiter, Amtsleiter, weitere Mitarbeiter mit finanzwirtschaftlichen Aufgaben (pro Amt mind. 1 MA + Stellvertreter)<br />
Während der Projektlaufzeit werden in Workshop-Terminen des jeweiligen Teilprojektes die nötigen technischen<br />
Voraussetzungen vermittelt und in Review-Terminen nach Bedarf offene Fragen diskutiert bzw. Ergebnisse zur<br />
Implementierung des betriebswirtschaftlichen Konzeptes besprochen und verifiziert.<br />
26 Forum 2007/2008
DOPPIK<br />
Möglicher Projektablauf<br />
Entscheidung "Wir stellen auf die <strong>Doppik</strong> um!"<br />
Besetzung der<br />
Teilprojekte<br />
Interne<br />
Schulungen<br />
Haush.plan.<br />
Interne<br />
Schulungen<br />
Bew/Kasse.<br />
Festlegung der organisatorischen Umsetzung<br />
des Projektes (z.B: Klärung<br />
Zentralisierung - Dezentralisierung)<br />
Inhaltlicher Aufbau: Betriebswirtschaftliches Konzept<br />
(bestimmt die Ziele und Aufgaben aller Teilprojekte)<br />
TP 1 Anlagenbuchhaltung<br />
(inkl. Übernahme der bereits geführten<br />
Anlagen ins System<br />
Bewertung der noch fehlenden Gegenstände<br />
inkl. Übernahme ins System<br />
Erstellen der<br />
Eröffnungsbilanz<br />
TP 2/3 Haushaltsplanung, insbes. Struktur,<br />
Kosten- Leistungsrechnung<br />
TP 2/3<br />
Haushaltsplanerstellung<br />
erstes Produktivjahr<br />
TP 4<br />
Bewirtschaftung / Kasse, insbes. PS-CD,<br />
Kontierungshandbuch<br />
TP 4 Integration und Tests der<br />
Schnittstellen (Stammdaten, offene<br />
Posten, andere DV-Verfahren)<br />
letzter Jahresabschluss<br />
kameral<br />
TP4 Berechtigungen<br />
Produktivstartvorbereitung<br />
Nachbereitung;<br />
Produktionsbetrieb<br />
Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez Jan Feb Mrz Apr Mai Jun<br />
20XX 20XX 20XX<br />
Gemeinsam mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />
des Landratsamtes wurde ein Zeitplan erstellt,<br />
welcher kritische Verschiebungen frühzeitig erkennen<br />
lassen soll und die Aufgaben und zusätzlichen<br />
Arbeiten gleichmäßig auf den Projektzeitraum<br />
verteilt. Für den Projektverlauf ist es wichtig, Abstimmungen<br />
frühzeitig durchzuführen sowie Zeitpuffer<br />
einzuplanen. Im ersten Projektjahr finden die<br />
Abstimmungsgespräche (Dreieck-Symbole) für die<br />
jeweiligen Teilprojekte statt. Dort wird eine Ist-<br />
Analyse der aktuell in FIWES Classic vorhandenen<br />
Vorgänge vorgenommen, festgelegt was in SAP<br />
später an Prozessen abgebildet werden muss,<br />
welche Arbeiten von wem und wann geleistet werden.<br />
Für jedes Teilprojekt finden sowohl Schulungsund<br />
Workshop-Termine statt, bei denen das nötige<br />
Wissen vermittelt wird und so genannte Review-<br />
Termine, um entstandene Fragen bei der Umsetzung<br />
zu beantworten.<br />
Meilensteine im Projektverlauf<br />
Die Meilensteine (Stern-Symbole) sollen helfen, Verzug<br />
im Projektverlauf frühzeitig zu erkennen. Sollte<br />
ein Termin nicht gehalten werden können, bespricht<br />
das Projektteam die nächsten Schritte. Bei<br />
sämtlichen Projektterminen werden Unterlagen zu<br />
den Inhalten erstellt und die Ergebnisse und<br />
Aktivitäten in Aktivitätenlisten geführt. Darin werden<br />
sowohl die Aufgaben des Kunden und der KIRU,<br />
sowie die technischen Vorbereitungen zur Abbildung<br />
der Geschäftsprozesse im System mit Endterminen<br />
definiert.<br />
Sowohl Mitarbeiter wie auch Gremien erhalten von<br />
der Projektleitung regelmäßig Informationen zum<br />
Projektfortschritt und werden mit dem notwendigen<br />
Wissen zum neuen Recht ausgestattet. Ziel ist es,<br />
Verständnis und Akzeptanz im ganzen Haus für das<br />
Umstellungsprojekt zu erhalten, welches sich in<br />
nahezu alle Bereiche der Verwaltung auswirkt.<br />
Das Landratsamt in Ravensburg.<br />
Sanfter Umstieg in Aulendorf<br />
Bei der 9900 Einwohner zählenden Stadt Aulendorf<br />
im Landkreis Ravensburg gestaltet sich der Projektaufbau<br />
ähnlich wie beim Landratsamt Ravensburg,<br />
allerdings unter etwas anderen Grundvoraussetzungen.<br />
Die Stadtverwaltung hat ihre Eigenbetriebe<br />
(Stadt- und Betriebswerke sowie Touristinformation)<br />
bereits erfolgreich zum Jahresbeginn<br />
2007 auf das kaufmännische Rechnungswesen mit<br />
Forum 2007/2008 27
DOPPIK<br />
denn das erarbeitete Modell trägt trotz des Wechsels<br />
des Buchungsstiles zu einer Vergleichbarkeit mit den<br />
Haushaltsplänen der Vorjahre bei.<br />
Schloss Aulendorf in Oberschwaben.<br />
SAP umgestellt. Nun soll zum 01.01.2009 darauf<br />
aufbauend die Kernverwaltung folgen. Durch diesen<br />
sanften Umstieg sind die städtischen Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter bereits mit dem neuen<br />
Rechnungswesen und der Software SAP bestens<br />
vertraut. Daher war der Schritt zur Kommunalen<br />
<strong>Doppik</strong> naheliegend. Reformbereitschaft und das<br />
Wissen um Nutzen und Notwendigkeit betriebswirtschaftlicher<br />
Instrumente in der Verwaltung<br />
führten bei den Entscheidungsträgern in Aulendorf<br />
schon frühzeitig zur Umstiegsentscheidung.<br />
Auf dem Weg zum Bürgerkonto<br />
Ein weiterer wesentlicher Bestandteil des Projektes<br />
ist die sinnvolle Zusammenführung von Adress- und<br />
Bewegungsdaten. Ziel ist es, sowohl bei der Stammdatenübernahme<br />
sowie auch in der laufenden Produktion<br />
den einheitlichen Geschäftspartner zu<br />
realisieren und somit den ersten Schritt in Richtung<br />
Bürgerkonto zu gehen. Mit dem Umstieg auf das<br />
neue Haushaltsrecht wird die Stadt Aulendorf<br />
insbesondere für kleine und mittlere Gemeinden<br />
nach Stetten am kalten Markt ein weiterer Vorreiter<br />
sein.<br />
Das Projekt-Team der Stadt Aulendorf mit den KIRU-Mitarbeitern<br />
(v.l.n.r.) Sabrina Zug, Eric Baumeister und Anna Wirth.<br />
Vereinfachtes Modell erleichtert Vergleichbarkeit<br />
Um den Einstieg in das neue Haushaltsrecht für die<br />
Stadtverwaltung insgesamt zu erleichtern wurde im<br />
Rahmen des Projektes ein vereinfachtes Stammdatenmodell<br />
erarbeitet. Dabei lehnt sich der Haushaltsaufbau<br />
an die bisherigen kameralen Strukturen<br />
an, wobei zunächst die gesetzlichen Mindestanforderungen<br />
umgesetzt werden. Bei Bedarf können<br />
die neuen Haushaltsstrukturen jederzeit erweitert<br />
und den wachsenden Bedürfnissen der Verwaltung<br />
angepasst werden. Diese vereinfachten Strukturen<br />
gewährleisten einen auch für den Gemeinderat nachvollziehbaren<br />
Umstieg auf das neue Haushaltsrecht,<br />
Ihr Ansprechpartner:<br />
Eckhard Spanagel<br />
(07121) 956-11200<br />
eckhard.spanagel@rz-kiru.de<br />
28 Forum 2007/2008
DOPPIK<br />
Starke Partnerschaft mit KIRP<br />
Die KIRP GmbH ist seit 2006 Teil des internationalen Konzerns Unit 4 Agresso.<br />
Mit einer rund 20-jährigen Erfahrung im kommunalen Finanzmanagement<br />
bietet die KIRP GmbH Softwarelösungen für die Kameralistik, kommunale<br />
<strong>Doppik</strong> und kaufmännische Buchführung an.<br />
Der Konzern Unit 4 Agresso ist einer der weltweit<br />
führenden Anbieter von professionellen Softwareumgebungen<br />
für den Dienstleistungsbereich und den<br />
öffentlichen Sektor. Die Gesellschaft ist an der<br />
holländischen Börse notiert und beschäftigt insgesamt<br />
3.200 Menschen in zwölf Ländern. Der Konzern<br />
erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2005 einen Umsatz<br />
von 352 Millionen Euro und steht damit für Investitionsschutz<br />
und Sicherheit.<br />
Weltweit führend<br />
KIRP ist nun eine 100-prozentige Tochter des niederländischen<br />
Konzerns ebenso wie die deutschen<br />
Schwestergesellschaften DOGRO-Partner Pro-<br />
Fiskal Software GmbH & Co. KG und die Agresso<br />
GmbH. In Deutschland bieten die drei deutschen<br />
Tochterunternehmen des Konzerns ein umfassendes<br />
Lösungsportfolio für öffentliche Verwaltungen,<br />
Forschung und Lehre sowie für Non-Profit-Organisationen.<br />
KIRP - als einer der führenden Anbieter von<br />
Lösungen für das kommunale Finanzmanagement in<br />
Deutschland - ist dabei derAnsprechpartner für Kommunen,<br />
kommunale Unternehmen und kirchliche<br />
Einrichtungen.<br />
Weiterentwicklung gesichert<br />
Mit momentan über 250 KIRP-Kunden und nach der<br />
Komplettablösung vom landeseinheitlichen Finanzwesen<br />
Classic mit zwischen 350 und 400 Kunden hat<br />
KIRP in Baden-Württemberg eine gute Marktdurchdringung<br />
erreicht, die einen wirtschaftlich Betrieb der<br />
Software ermöglicht. Mit den in den letzten Wochen<br />
erarbeiteten Releaseplänen zeigt die KIRP GmbH<br />
bereits jetzt auf, welche Entwicklungsschwerpunkte<br />
bis in das Jahr 2011 gesetzt werden. Die Pflege der<br />
Software ist mindestens bis ins Jahr 2016 garantiert.<br />
Unit 4 Agresso-Geschäftsführer Ab van Marion teilte<br />
dazu im Februar 2007 mit: „…falls im Jahr 2020 noch<br />
Kunden KIRP nutzen wollen, dann werden wir es<br />
möglich machen. KIRP wird aktiv weiterentwickelt<br />
und somit Zukunft haben.“<br />
Umstellung auf NKHR<br />
Die KIRU und die KIRP GmbH werden gemeinsam<br />
mit ihren Kunden daran arbeiten, die Software KIRP<br />
weiter zu optimieren. Unabhängig von der verzögerten<br />
Entscheidung des Gesetzgebers für das<br />
Neue Kommunale Haushalts- und Rechnungswesen<br />
(NKHR) kann die Umstellung von der landeseinheitlichen<br />
Lösung Finanzwesen Classic auf die<br />
neuen Verfahren weiter zügig fortgesetzt werden.<br />
Dies kann nur in einer starken Partnerschaft gelingen.<br />
Ihr Ansprechpartner:<br />
Georg Schuhbauer<br />
(0731) 9455-11100<br />
georg.schuhbauer@rz-kiru.de<br />
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