11.11.2014 Aufrufe

Kurzfassung

Kurzfassung

Kurzfassung

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Symposium zur EG-WRRL – „Umsetzung im Fluss!“ 2013<br />

Leben in Fließgewässern<br />

Dr. Günter Bockwinkel, NZO-GmbH, Bielefeld<br />

Leben in Fließgewässern<br />

Dr. Günter Bockwinkel<br />

NZO-GmbH, Bielefeld<br />

Das Kochrezept:<br />

Wasser, Substrat, Strömung - auf diese Komponenten haben wir unsere Fließgewässer in<br />

der Vergangenheit häufig reduziert. Tatsächlich lassen sich Vorflut, Hochwasserschutz und<br />

energetische Nutzungen sehr gut in möglichst einfachen Systemen berechnen und<br />

gewährleisten. Allerdings bleiben dabei essenzielle Lebensraumfunktionen in<br />

Fließgewässern auf der Strecke.<br />

Das Spektakel der Wirklichkeit:<br />

Karstquellen im Kalkstein, sprudelnde Tiefenquellen im nährstoffarmen Sand, Abläufe aus<br />

Mooren, Sickerquellen in Buchenwäldern: Allein die Vielfalt der Herkunft des Wassers in<br />

unseren Bächen und Flüssen ist fast unübersehbar. An die unterschiedlichen Bedingungen<br />

von Temperatur, Nährstoffgehalt und Abflussmengen haben sich ganz spezielle<br />

Lebensgemeinschaften angepasst.<br />

Lehme, Tone, Sande, Kiese, Schotter, Felsen, Totholz: Die unterschiedlichsten Substrate<br />

bilden wichtige Grundlagen für die Besiedlung der Fließgewässer. Tiere und Pflanzen<br />

wiederum beeinflussen Morphologie und Lebensbedingungen in Bächen und Flüssen sehr<br />

weitgehend. Der Eintrag von Totholz hat z. B. einen wesentlichen Einfluss auf die<br />

Gewässergestalt in naturnahen Systemen. Aber selbst kleine Algen können ganz wesentlich<br />

die Gestalt der Gewässersohle verändern. Wasserpflanzen werden zu wichtigen<br />

Besiedlungssubstraten.<br />

Kolke, Furten, Rippelmarken, Rauschen, Kehrströmungen: Strömungs- und Formenvielfalt<br />

bietet den verschiedenen Entwicklungsstadien der charakteristischen Arten Lebensraum. Die<br />

Ausbildung eines vielfältigen Strömungsmosaiks benötigt aber Platz. Erst dann kann sich im<br />

Zusammenspiel von Geschiebe und Strömung, von Auflandung und Erosion eine<br />

typgerechte Entwicklung einstellen.<br />

Das Wichtigste bei Renaturierungen:<br />

Im Idealfall kann sich ein natürliches Gewässer selbst den erforderlichen Raum erschließen.<br />

Bei der Planung von Maßnahmen zur Renaturierung von technisch ausgebauten Gewässern<br />

geben wir aber den Bächen und Flüssen einen Entwicklungsrahmen vor. Es erfordert Mut,<br />

innerhalb einer verfügbaren Fläche nur die erforderlichen Entfesselungen durchzuführen,<br />

möglichst grobe Initialgestaltungen vorzunehmen und dem Gewässer dann eine<br />

eigendynamische Entwicklung in der Aue zu erlauben.<br />

Das ist aber zweifellos der effektivste Weg, die natürliche Struktur- und Lebensraumvielfalt<br />

am jeweiligen Standort zu fördern. Es ist also ein deutliches Umdenken erforderlich: Wir<br />

Seite 1


Symposium zur EG-WRRL – „Umsetzung im Fluss!“ 2013<br />

Leben in Fließgewässern<br />

Dr. Günter Bockwinkel, NZO-GmbH, Bielefeld<br />

müssen eingestehen, dass unsere Bäche und Flüsse selbst wesentlich schneller und besser<br />

die gewünschte Formenvielfalt entwickeln, als wir mit Bagger und Schaufel vorgeben<br />

können. Wenn wir uns darauf einlassen, werden wir mit faszinierenden Eindrücken belohnt.<br />

Mit zahlreichen Fotos und Videos werden die aufgeführten Themen illustriert. Die<br />

Lebensbedingungen und die Besiedlung nach konkreten Renaturierungsmaßnahmen<br />

werden dargestellt.<br />

Verfasser:<br />

Dr. Günter Bockwinkel<br />

NZO GmbH<br />

Piderits Bleiche 7<br />

33689 Bielefeld<br />

Tel.: 05205 / 9918-0<br />

Fax: 05205 / 9918-25<br />

E-Mail: guenter.bockwinkel@nzo.de<br />

Seite 2

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!