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Die menschler®-einwandbibel - AG Seminare

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beim<br />

Nein.<br />

<strong>Die</strong> Menschler ® -Einwandbibel


1. Auflage 2013<br />

© 2013 by Wissensbringer-Verlag<br />

Crivitzer Chaussee 45a<br />

19399 Techentin<br />

www.wissensbringer.de<br />

Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung<br />

sowie der Übersetzung, vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in<br />

irgendeiner Form (durch Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne<br />

schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter<br />

Verwendung elektronischer Systeme gespeichert, verarbeitet, vervielfältigt oder<br />

verbreitet werden.<br />

Gereon Jörn<br />

Verkaufen beginnt beim Nein.<br />

<strong>Die</strong> Menschler ® -Einwandbibel<br />

Weitere Informationen unter:<br />

www.menschler.com<br />

www.wissensbringer.de<br />

ISBN 978-3-98161-140-3


Inhalt<br />

Inhalt<br />

inhalt<br />

Vorwort................................................................................................................9<br />

1. Einleitung.......................................................................................................13<br />

2. Einstellung zu Einwänden..............................................................................19<br />

3. Menschler ® Konzept.......................................................................................33<br />

4. Entstehung von Einwänden...........................................................................55<br />

5. Einwand vs. Vorwand....................................................................................67<br />

6. Aufbau einer Einwandbehandlung.................................................................73<br />

Techniken..............................................................................................................<br />

7. Technik – Verständnisformulierung........................................................81<br />

8. Technik – Bumerang.............................................................................91<br />

9. Technik – Lob.......................................................................................99<br />

10. Technik – Selbstbezichtigung..............................................................109<br />

11. Technik – Schweigen..........................................................................115<br />

12. Technik – Wert ansprechen................................................................119<br />

13. Technik – Bildhafter Vergleich.............................................................127<br />

14. Technik – Zeugen...............................................................................139<br />

15. Technik – Warum dennoch.................................................................145<br />

16. Technik – Überhören..........................................................................151<br />

17. Alles auf einen Blick...................................................................................161<br />

18. Einleitung – Einwände................................................................................167<br />

19. Einwand – Hab schon einen Lieferanten.............................................171<br />

20. Einwand – Keine Zeit..........................................................................177<br />

21. Einwand – Kein Interesse...................................................................181<br />

22. Einwand – Nacht drüber schlafen.......................................................185<br />

23. Einwand – Unterlagen schicken..........................................................189<br />

24. Einwand – Partner fragen....................................................................197<br />

25. Praktische Übungen...........................................................................203<br />

26. Angriffe......................................................................................................227<br />

27. Abschluss..................................................................................................241<br />

6<br />

7


vorwort<br />

Vorwort<br />

Vorwort<br />

Auch von mir ein herzliches Willkommen<br />

zu diesem Buch über<br />

das Thema Einwandbehandlung.<br />

Aus meiner Sicht ist die Neukundengewinnung<br />

die Königsdisziplin.<br />

Ich erhalte von meinen<br />

Teilnehmern immer wieder das<br />

Feedback, dass es gut läuft,<br />

wenn der Kunde erst einmal am<br />

Tisch sitzt. <strong>Die</strong> heutige Herausforderung<br />

ist es, die potenziellen<br />

Kunden an den Tisch zu bekommen.<br />

Letztlich sind es dann<br />

die Einwände, die dem Verkäufer<br />

einen Strich durch die Rechnung machen. Zwei meiner Spezialthemen im Verkauf<br />

sind die Akquise per Telefon und das aktive Empfehlungsmarketing. Wenn<br />

die Verkäufer sich nun trauen und diese Schritte gehen, also zum Telefonhörer<br />

greifen beziehungsweise nach dem Abschluss noch das Empfehlungsgespräch<br />

durchführen, ist das Einzige, was passieren kannv, dass der Interessent<br />

im Telefonmarketing oder der Kunde im Empfehlungsgespräch einen<br />

Einwand hat. Also heißt es hier, Verkäufer, wappnet euch mit den passenden<br />

Techniken, um die Einwände zu parieren und mit dem Kunden an einen Tisch<br />

zu kommen. Hier werden Ihnen zwei Dinge helfen:<br />

8<br />

9


vorwort<br />

Vorwort<br />

1. die drei Hs – die Abkürzung HHH steht für höfliche Hartnäckigkeit hilft – seien Sie<br />

nett und höflich und dabei auch immer hartnäckig,<br />

2. die passenden Einwandbehandlungstechniken.<br />

Ich bin schon seit vielen Jahren als Verkaufstrainer tätig und kenne auch viele<br />

verschiedene Methoden der Einwandbehandlung. Einige sind originell, während<br />

andere einfach nur abgedroschen oder langweilig sind.<br />

Deshalb finde ich den Ansatz von Gereon Jörn auch so klasse und unterstütze<br />

ihn mit einem Vorwort zu diesem Buch. Finden Sie heraus, wie Ihr Kunde tickt,<br />

dann wählen Sie die passende Technik zum Kunden. Denn letztlich muss ihm<br />

der Köder auch schmecken. Er soll nach der erfolgreichen Einwandbehandlung<br />

Ihnen einen Termin geben oder einen Auftrag erteilen oder eine Empfehlung<br />

aussprechen.<br />

Halten Sie sich einmal vor Augen, wie viele Stunden pro Jahr Sie im Auto verbringen.<br />

Oftmals sind es hunderte. Setzen Sie sich zum Ziel, mindestens 50 Prozent<br />

Ihrer Fahrzeit als Weiterbildungszeit zu nutzen. So prägen sich die gehörten<br />

Dinge tief in Ihr Unterbewusstsein ein und sind so auch beim nächsten Kundentermin<br />

abrufbar. Wenn Sie in die Situation geraten, dass Sie überlegen müssen,<br />

was und wie Sie es sagen wollen, sind Sie nicht mehr bei Ihrem Kunden. Sie<br />

haben dann mit sich selbst zu tun.<br />

Wenn Sie die zum Buch beigefügte Trainings-CD gehört und verinnerlicht haben,<br />

habe ich hier gleich noch zwei Hörbücher als persönliche Empfehlung für Sie:<br />

Ich finde die Einteilung der Kunden in verschiedene Kundentypen und eine<br />

Zuordnung in passende Farben sehr einfach und praxisnah. Ich kenne dieses<br />

System schon länger, und es ist praxisorientiert. Doch ich möchte nicht zu viel<br />

vorwegnehmen.<br />

Heute brauchen Sie mehr denn je eine gute Ausbildung. Es geht heutzutage<br />

um mehr, als gemeinsam einen Kaffee zu trinken und einen Keks zu essen.<br />

Sie werden sich nur auf dem Markt etablieren, wenn Sie etwas für sich tun.<br />

Stärken Sie Ihre Verkaufsfähigkeiten! Denn Sie wollen es doch auch nur mit<br />

ausgebildeten Verkäufern zu tun bekommen. Ich höre immer wieder, Verkäufer<br />

hoffen, dass der Kunde unterschreiben wird. Meine Meinung dazu: Hoffnung ist<br />

der Kutscher zur Armut. Nehmen Sie die Zügel in die Hand und ergreifen Sie<br />

die Initiative!<br />

Lernen Sie die Techniken aus diesem Buch auswendig und überlegen Sie sehr gut,<br />

bei wem Sie welche Technik anwenden werden!<br />

Ich bin selber ein größer Hörbuchfan. Deshalb finde ich die Idee auch klasse,<br />

dem Buch eine Trainings CD beizulegen. Fast jeder von uns verbringt Zeit im<br />

Auto. <strong>Die</strong>se Zeit lässt sich sinnvoll gestalten, wenn Sie während der Fahrt auch<br />

noch etwas für Ihre verkäuferischen Fähigkeiten tun.<br />

Beide finden Sie im Shop unter:<br />

www.fink-training.de/shop_hoerbuch.php<br />

Noch eine wichtige Empfehlung für Sie: Seien Sie mehr als ein Wissensriese!<br />

Es gibt immer wieder Leute, die Weiterbildungsangebote nutzen und trotzdem<br />

nicht vom Fleck kommen. Bitte verstehen Sie mich richtig, natürlich vertrete ich<br />

den Standpunkt, dass langfristig nur ausgebildete Verkäufer erfolgreich werden.<br />

Doch es reicht nicht, wenn dieses Wissen nur in Ihrem Kopf ist. Sie müssen es<br />

anwenden! Werden Sie also vom Wissensriesen zum Anwendungsriesen und<br />

wenden Sie die folgenden Techniken so schnell wie möglich an!<br />

10<br />

11


Einleitung Kapitel 1<br />

Kapitel 1<br />

Einleitung<br />

Ein Kunde kommt zum Bäcker und bestellt zehn Brötchen. <strong>Die</strong> Bäckereifachverkäuferin<br />

übergibt die Brötchen und kassiert das Geld. Der Kunde verlässt<br />

das Geschäft.<br />

War das nun ein Verkauf?<br />

Meiner Meinung nach nicht. Das war verteilen. Wenn Sie dem Kunden nur das<br />

geben, was er will, verteilen Sie Ihre Produkte und verkaufen nicht.<br />

Verkaufen beginnt, wenn der Kunde das erste Mal „Nein“ sagt. Genau daher<br />

stammt auch der Titel dieses Buches – Verkaufen beginnt beim Nein.<br />

Herzlich willkommen und herzlichen Glückwunsch zu diesem Buch. Sie werden<br />

eine Menge Informationen, Beispiele aus der Praxis und Übungen erhalten, die<br />

Sie in der Einwandbehandlung fit werden lassen. Einwände sind in der heutigen<br />

Gesellschaft etwas völlig Normales geworden. Trotzdem werden viele Verkäufer<br />

nervös, wenn sie vom Kunden hören, dass ihr Angebot zu teuer, zu groß oder zu<br />

weit weg ist. Sie kommen ins Straucheln, wenn der Kunde äußert, dass er kein<br />

Interesse, keinen Bedarf oder keine Zeit hat.<br />

Genau darum geht es in diesem Buch. Am Ende werden Sie, wenn Sie dieses<br />

Wissen aufgesaugt haben, ein Experte in der Einwandbehandlung sein. Sie werden<br />

erkennen, weshalb Einwände entstehen, was hinter einem Einwand steckt und<br />

natürlich wie Sie diesen meistern.<br />

12<br />

13


Einleitung Kapitel 1<br />

Ich bin im deutschsprachigen Raum als Experte für das Menscheln bekannt und<br />

schaffe viel Bewusstsein bei Verkäufern in ihrem Handwerk des Verkaufens.<br />

Denn ein dauerhaft reproduzierbarer Verkaufserfolg beginnt immer mit dem<br />

Bewusstsein, weshalb Gespräche laufen, wie sie laufen. Je größer Ihr Bewusstsein<br />

für das Verkaufshandwerk ist, desto wahrscheinlicher sind Sie auch ein<br />

Spitzenverkäufer – ein ProfiUmsatzMenschler ® . Das ist auch gleich mal ein erster<br />

Tipp. Nach dem nächsten Verkaufsgespräch nehmen Sie sich einen Augenblick<br />

Zeit und schaffen sich Bewusstsein, weshalb es so lief, wie es lief. Dabei ist es<br />

egal, ob Ihr Kunde kaufte oder nicht. Fragen Sie sich selber, weshalb es so lief,<br />

und was Sie daraus lernen können. Noch besser ist es, wenn Sie diese Frage<br />

Ihrem Kunden stellen. Ja wirklich – tun Sie das! Nachdem Ihr Kunde den Auftrag<br />

ausgelöst und den Vertrag unterschrieben hat, Sie also den Abschluss erzielt<br />

haben, bedanken Sie sich nicht, sondern beglückwünschen Sie Ihren Kunden.<br />

Weshalb kein Dank? Sie sprechen immer dann ein Dankeschön aus, wenn Sie<br />

etwas erhalten, z.B. ein Weihnachts- oder Geburtstagsgeschenk. Wenn Sie sich<br />

also nach einem erteilten Auftrag bedanken, erwecken Sie bei Ihren Kunden unterbewusst<br />

welches Gefühl? Ihr Kunde bekommt signalisiert, dass er Ihnen etwas<br />

Gutes getan hat. Doch es ist doch in Wirklichkeit anders herum. Er hat etwas<br />

Tolles erhalten. Deshalb beglückwünschen Sie Ihren Kunden zur Entscheidung,<br />

statt sich dafür zu bedanken. <strong>Die</strong>s verhindert übrigens auch hervorragend die<br />

Kaufreue. Das ist das ungute Gefühl, das Menschen nach dem Kauf von für<br />

Sie überdurchschnittlich teuren Gütern haben. Eine innere Stimme nagt mit der<br />

Frage: Musste das jetzt wirklich sein?<br />

Nach zu viel Alkohol haben Menschen einen Kater. Nach hohen Geldausgaben<br />

haben Menschen einen Kaufkater. Um diesen Kaufkater, der auch Kaufreue genannt<br />

wird, zu umgehen, empfehle ich Ihnen, dass Sie nach der Auftragserteilung Ihren<br />

Kunden zum Entschluss der Zusammenarbeit beglückwünschen. Statt nach<br />

dem Abschluss zu flüchten und sich im Auto über den Abschluss zu freuen,<br />

nehmen Sie nun noch einmal den Mut zusammen und fragen Ihren Kunden,<br />

weshalb er sich heute für Sie entschieden hat. Hinterfragen Sie die wahren Kaufgründe.<br />

Vergleichen Sie die Antworten des Kunden mit Ihren eigenen Wahrnehmungen<br />

während des Verkaufsgesprächs. Haben Sie die Signale des Kunden<br />

während des Verkaufsgesprächs richtig wahrgenommen? Auf Ihre Frage nach den<br />

Kaufgründen werden Sie jetzt Antworten erhalten, die auch sehr oft mit Ihnen<br />

zu tun haben. So wird auch noch gleich Ihre Verkäuferseele gestreichelt. Was jetzt<br />

auch gleichzeitig passiert: Sie erweitern Ihr Bewusstsein dafür, was Ihnen im<br />

Verkaufsgespräch gut gelungen ist oder eben auch nicht. Fragen Sie nach!<br />

Haben Sie den Mut und schaffen Sie Bewusstsein! Ganz nach dem Motto:<br />

„Alles, was Ihnen bewusst ist,<br />

haben Sie unter Kontrolle! Alles, was Ihnen nicht bewusst ist,<br />

kontrolliert Sie. Also Bewusstsein stärkt.“<br />

(J. Whitmore)<br />

<strong>Die</strong>ses Buch richtet sich nun genau an Sie als Verkäufer. Denn in diesem<br />

Buch geht es genau um Ihr Handwerk des Verkaufens. Ganz genau genommen,<br />

um eine bestimmte Disziplin im Verkauf – die Einwandbehandlung. Weshalb<br />

ich mich so speziell diesem Thema widme? Weil genau die Frage nach der<br />

Einwandbehandlung, die mir wohl am häufigsten gestellte Frage von Teilnehmern<br />

in meinen <strong>Seminare</strong>n ist. Wobei aus meiner Sicht das Thema Einwandbehandlung<br />

dabei immer etwas überbewertet wird. Doch später dazu mehr.<br />

So wie Handwerker verschiedene Werkzeuge benötigen, um etwas Tolles zu<br />

produzieren, so brauchen Sie als Verkäufer auch verschiedene Werkzeuge,<br />

sodass Ihr Kunde am Ende einen Kaufentschluss fast, und zwar immer und<br />

immer wieder. Was also für den Zimmermann der Hammer oder Zollstock ist, ist für<br />

Sie die Einwandbehandlung. Und so, wie es die unterschiedlichsten Arten von<br />

Hämmern gibt, gibt es auch die unterschiedlichsten Einwandbehandlungsformen.<br />

<strong>Die</strong> meisten Verkäufer haben auf einen Einwand allerdings nur eine einzige<br />

Einwandbehandlungstechnik und wundern sich dann, dass das Verkaufen<br />

immer schwerer zu werden scheint. Stellen Sie sich mal vor, der Zimmermann<br />

hätte wirklich nur einen Hammer oder der Tischler wirklich nur eine Art von<br />

Schraubendreher. Verschiedene Situationen erfordern auch verschiedenste<br />

Werkzeuge. In diesem Buch finden Sie genau diese. Sie erhalten die unterschiedlichsten<br />

Techniken, damit Sie flexibel und professionell reagieren können<br />

und einfach interessanter für Ihr Gegenüber werden. So werden auch Ihre<br />

Umsätze steigen.<br />

<strong>Die</strong>ses Buch ist aus der Praxis für die Praxis. Alles, was Sie hier lesen, wende ich<br />

selber an. Ich liebe es, zu verkaufen. Ich verkaufe meine <strong>Seminare</strong>, meine Medien<br />

14<br />

15


Einleitung Kapitel 1<br />

(Bücher, CDs und DVDs) und vor allem mich. Es scheint mir gut gelungen zu<br />

sein, denn Sie lesen diese Zeilen.<br />

Ich verkaufe auch für meine Kunden. Immer wieder höre ich von meinen Teilnehmern,<br />

dass man dieses oder jenes nicht wirklich tun könne. Wenn ich dann<br />

genau diese oder jene Technik vor meinen Kunden mit ihren Kunden anwende,<br />

sind sie immer wieder verblüfft, wie einfach es ist, zu verkaufen.<br />

Seit ich 15 war, verdiente ich Geld mit dem Verkaufen. Damals fing alles mit Burgern<br />

und Jeanshosen an, um mein Taschengeld aufzubessern bzw. mein Studium<br />

zu finanzieren. Später verkaufte ich hauptberuflich und wurde Vertriebsleiter.<br />

So übernahm ich einmal als angestellter Vertriebsleiter den Vertrieb in einem<br />

mittelständischen Unternehmen. <strong>Die</strong>s führte dazu, dass ich im ersten Jahr<br />

meiner Tätigkeit genauso viel verkaufte, wie dies es Unternehmen in elf Jahren<br />

zuvor.<br />

Wieder später wurde ich Unternehmer und führte mit meinem Partner ein<br />

produzierendes und installierendes Unternehmen. Während dieser Zeit bildete<br />

ich Verkäufer über mehrere Jahre hinweg aus.<br />

Letztlich wurde meine Passion, Menschen in ihrer Entwicklung zu unterstützen,<br />

immer größer, und ich wurde Speaker und Autor.<br />

Warum ich das hier schreibe?<br />

Ich besuchte und besuche selbst viele Verkaufsseminare. Dabei erfahre ich<br />

Techniken der Einwandbehandlung. <strong>Die</strong>ses Buch unterscheidet sich von vielen<br />

anderen Büchern über das Thema Einwandbehandlung darin, dass Sie nicht<br />

nur die Techniken erfahren, sondern vielmehr gleich die Hinweise bekommen,<br />

bei welchen Kunden Sie welche Technik optimal einsetzen. Sie kennen das<br />

bestimmt auch: Sie kommen aus einem Training und sind von einer neuen<br />

Formulierung begeistert. Sie wenden diese an und stellen dann etwas frustriert<br />

fest, Sie erzielen nicht das gewünschte Ergebnis. <strong>Die</strong> Ursache liegt häufig darin,<br />

dass Sie die Technik noch nicht gänzlich verinnerlicht haben, und es wie<br />

auswendig gelernt klingt bzw. dass diese Technik nicht zum Kunden passt.<br />

Es besteht nicht die Frage, ob diese Techniken funktionieren, sondern nur, ob Sie<br />

sie richtig anwenden. Ich könnte viele Teilnehmer und Kunden nennen, welche<br />

die in diesem Buch stehenden Dinge tun und großartige Erfolge damit hatten<br />

und immer noch haben, doch lassen Sie uns starten!<br />

Halt, stopp! Bevor wir beginnen, lassen Sie uns noch drei Kleinigkeiten klären.<br />

Damit Sie es so einfach wie möglich haben, dieses Buch zu lesen, schreibe ich<br />

in der männlichen Ansprechform. <strong>Die</strong>s heißt nicht, dass ausschließlich Männer<br />

gemeint sind, sondern es geht einfach nur um die einfache Ansprache und<br />

Leseform. Also bitte, liebe Frauen, wenn ich vom Verkäufer spreche, meine ich<br />

natürlich auch immer die Verkäuferin. Wenn ich vom Kunden schreibe, meine<br />

ich auch immer die Kundin. Bitte haben Sie Verständnis!<br />

<strong>Die</strong> Begriffe Einwand oder Einwandbehandlung sind Arbeitsbegriffe für uns<br />

Verkäufer bzw. Verkaufstrainer. Ich erlebe immer mal wieder frisch geschulte<br />

Verkäufer, die auf den Kunden treffen und Sätze sagen wie: „Das ist ein<br />

interessanter Einwand“, oder: „Guter Einwand.“ <strong>Die</strong>s verwirrt den Kunden mehr,<br />

als es die Beziehungsebene aufbaut. Fazit: Arbeitsbegriffe bleiben unter uns!<br />

Der dritte Punkt in der Vorbereitung ist noch eine Sache zur Ansprache. Damit<br />

diese so einfach wie möglich ist, und die gelesenen Dinge auch schnellstmöglich<br />

haften bleiben, wähle ich die Du- statt die Sie-Form. Einverstanden? Schön. ;-)<br />

Es ist wissenschaftlich belegt, dass erhaltene Informationen in der Du-Form<br />

besser haften bleiben, als in der Sie-Form.<br />

Und nun geben wir Gas!<br />

16<br />

17


Einstellung zu einwänden Kapitel 2<br />

Kapitel 2<br />

Einstellung zu einwänden<br />

Also, was sind denn nun überhaupt Einwände?<br />

Sie sind die Mitteilungen deiner Kunden, dir mitzuteilen, dass noch etwas vor<br />

dem Abschluss geklärt werden muss. Es gibt einfach noch einen oder mehrere<br />

Punkte, bei denen die Weichen richtig gestellt werden müssen, und dann kann<br />

das Geschäft abgewickelt werden.<br />

Wenn wir uns dabei unsere Gesellschaft und die Art und Weise unserer Kommunikation<br />

anschauen, haben wir es einfach verlernt, uns positiv zu äußern.<br />

Statt zu sagen: „Bitte, ändern Sie etwas am<br />

Preis, und wir sind im Geschäft“, sagen<br />

wir z.B.: „Es ist zu teuer.“ Oder statt zu<br />

sagen: „Bitte ändern Sie die Maße,<br />

und ich kaufe es“, sagen wir eher:<br />

„Das ist mir zu groß.“<br />

Für dich im Verkauf ist es also wichtig,<br />

dass du für dieses Problem im Kopf des<br />

Kunden eine Lösung findest.<br />

Dazu ein Beispiel aus der Praxis.<br />

<strong>Die</strong> problemorientierte Aussage<br />

des Kunden lautet: zu teuer.<br />

Lösungsorientierter Gedanke von<br />

dir: Wenn wir uns im Preis einig<br />

werden, dann sind wir im Geschäft.<br />

18<br />

19


Einstellung zu einwänden Kapitel 2<br />

Einwände sind also versteckte Kaufsignale.<br />

Bitte, betrachte es so!<br />

Wenn dein potentieller Kunde mit irgendetwas<br />

nicht einverstanden ist, hat er ja nur<br />

zwei Möglichkeiten zu reagieren. Entweder<br />

er sagt dir, was nicht stimmt, und redet mit<br />

dir darüber oder er stimmt mit den Füßen<br />

ab und nutzt das Gesetz der zwei Füße<br />

– er geht.<br />

Was ist dir lieber?<br />

Willst du mit deinen Kunden reden<br />

oder ihnen lieber hinterherwinken?<br />

Also freue dich über jeden Einwand. Jetzt hast du noch die Chance zum Verkauf.<br />

Viel schlimmer ist es doch, wenn der Kunde geht.<br />

Statt also Einwände zu befürchten, freue dich über die versteckten Kaufsignale.<br />

Sofern dein potentieller Kunde dir sagt, was noch passend gemacht werden muss,<br />

kannst du etwas passend machen. Stell dir bitte vor, wie du deinen Kunden vor<br />

Dankbarkeit umarmst und ihm ein Bussi auf die Wange gibst, und das dafür,<br />

dass er dir die Chance gegeben hat, ihm etwas zu verkaufen. Sei dankbar dafür,<br />

dass dein Kunde bei dir kaufen will, und sei nachsichtig, dass er es nur so<br />

ausdrücken kann. <strong>Die</strong>s ist sehr wichtig, was Studien immer wieder belegen. Der<br />

Großteil deiner Gesamtwirkung entsteht durch dein Äußeres und deine Stimme.<br />

Es gibt sogar Zahlen, die belegen, dass 93 % deiner Gesamtwirkung aus deinem<br />

Äußeren und deiner Stimme bestehen, und du auf andere nur zu 7 % durch den<br />

Inhalt deiner Worte wirkst.<br />

Dabei ist es wichtig zu wissen, wodurch diese 93 % entstehen. <strong>Die</strong> wenigsten<br />

Menschen denken über ihre Körpersprache oder den Klang ihrer Stimme nach.<br />

<strong>Die</strong>se beiden Bereiche haben ihre Wurzeln in deiner Stimmung. Wie du dich<br />

fühlst, bestimmt, wie deine Körpersprache wirkt und deine Stimme klingt. Du<br />

siehst es doch jemanden an, wenn er Angst hat oder gerade total glücklich ist, oder?<br />

Du hörst es auch, wenn dein Gegenüber sich gut oder schlecht fühlt.<br />

Der größte Teil deiner Gesamtwirkung entsteht also aus deinem Gefühl und deiner<br />

Gefühlslage. Und woraus entsteht nun dein Gefühl? Ganze Bücher beschäftigen<br />

sich damit. Ich möchte mich kurzfassen und dir meine Meinung dazu mitteilen.<br />

Wenn du dich schlecht fühlst, hast du vorher etwas Negatives gedacht. Fühlst<br />

du dich gut, hast du vorher etwas Positives gedacht. Es ist sehr schwer, etwas<br />

Positives zu denken und sich dabei schlecht zu fühlen. <strong>Die</strong>s gilt natürlich auch<br />

umgekehrt. Dabei zitiere ich auch gern Johann Wolfgang von Goethe. <strong>Die</strong>ser<br />

soll einmal gesagt haben:<br />

„Achte auf Deine Gedanken, denn<br />

sie werden Deine Gefühle.<br />

Achte auf Deine Gefühle, denn sie<br />

werden Deine Taten.<br />

Achte auf Deine Taten, denn sie<br />

werden Dein Charakter.“<br />

Wenn du also einen Einwand von<br />

einem Kunden erhältst, fürchtest du dich<br />

nur vor diesem, wenn du vorher schon eine<br />

negative Einstellungen zu Einwänden hattest<br />

bzw. negativ über Einwände dachtest.<br />

Deshalb auch die Bitte oder Empfehlung:<br />

Stelle dir gedanklich vor, wie du deinen<br />

Kunden umarmst und dich bei ihm<br />

bedankst, dass er dir eine Chance zum<br />

Verkauf gibt.<br />

<strong>Die</strong>se positiven Gedanken wirken sich<br />

auf dein Gefühl aus und zwar positiv.<br />

<strong>Die</strong>s gibt dir eine offene und aufgeschlossene<br />

Körpersprache und eine<br />

freundlich klingende Stimme, was<br />

ein wesentlicher Baustein für eine<br />

erfolgreiche Einwandbehandlung ist.<br />

20<br />

21


Einstellung zu einwänden Kapitel 2<br />

Wenn wir es mit dem Hausbau vergleichen, ist deine Einstellung zu Einwänden<br />

deiner Kunden das Fundament, worauf alles aufbaut. Allein die richtigen Worte<br />

reichen nicht, wenn du dich trotzdem in dieser Phase des Verkaufsgespräches<br />

unwohl fühlst. Das gesprochene Wort hat eben nur eine Wirkung von 7 %.<br />

Deine positive Einstellung zu Einwänden ist nicht alles, doch ohne positive<br />

Einstellung ist alles nichts.<br />

Deshalb ist es um so wichtiger, dass du im Termin zum Ziel kommst und ein<br />

Profi im Bereich Einwandbehandlung wirst. Mein Motto:<br />

Entscheidung vertagt – Verkäufer versagt<br />

Ein weiterer spannender Fakt bei Einwänden ist, dass die Kunden hierbei<br />

ziemlich unkreativ sind. Das soll heißen, dass es seit Jahren immer wieder<br />

dieselben Einwände sind. Du erhältst als Verkäufer nur fünf bis acht unterschiedliche<br />

Einwände.<br />

So hören wir Verkäufer immer wieder in der Akquise:<br />

• zu teuer,<br />

• schicken Sie Informationen,<br />

• ich muss noch einmal eine Nacht<br />

darüber schlafen,<br />

• kein Interesse,<br />

• keine Zeit,<br />

• ich habe schon einen Partner.<br />

In der Regel gibt es dann noch ein bis drei unternehmens- oder branchenspezifische<br />

Einwände.<br />

Wieso kommen Verkäufer bei einem Kundeneinwand ins Straucheln bzw.<br />

sind überrascht, wenn es doch nur diese wenigen Einwände gibt?<br />

Lass mich dazu eine kleines Beispiel aus der Praxis bringen: Zwei Frauen stehen<br />

in einer Bar, und eine der beiden, nennen wir sie Chantalle, ist auf Beutefang.<br />

Sie stehen also in der Bar und trinken ihre Cocktails. Da öffnet sich die Tür, und<br />

ein Bild von einem Mann kommt herein. Chantalle sieht ihn und erkennt sofort,<br />

dass dieser Mann genau ihrem Beuteschema entspricht. Sie deutet mit einem<br />

Kopfnicken auf ihn, ihre Freundin checkt ihn auch und segnet ihn mit einem<br />

Kopfnicken und Augenzwinkern ab. Chantalle beginnt also, Blickkontakt zu<br />

dem Mann aufzunehmen. <strong>Die</strong>ser erkennt die Signale, fasst allen Mut zusammen<br />

und geht zu den beiden Frauen hinüber. Er lächelt Chantalle an und fragt sie<br />

auf ganz charmante Art und Weise, zu welchem weiteren Getränk er die beiden<br />

Frauen einladen kann.<br />

Chantalle wurde allerdings so erzogen, dass sie es Männern nun nicht so leicht<br />

machen sollte. Sie weist diesen Gott von einen Mann ab.<br />

Er wundert sich, dass er die Signale falsch verstanden hat. Er entschuldigt sich<br />

für seine Aufdringlichkeit, wünscht einen schönen Tag, dreht sich um und geht.<br />

Was denkt nun Chantalle?<br />

Sie ärgert sich über sich selbst und ist auch über diesen Mann verärgert.<br />

Warum? Weil er gleich aufgeben hat und nicht hartnäckiger war.<br />

Hätte er wirklich Interesse an dieser EINEN Frau gehabt und in ihr die Mutter<br />

seiner zukünftigen Kinder gesehen, wäre er hartnäckiger geblieben. So wie er<br />

sich verhalten hat, wollte er nur irgendeine Frau, allerdings nicht die Eine –<br />

Chantalle.<br />

Was denkt also dein Kunde, wenn du nach dem ersten Einwand aufhörst?<br />

<strong>Die</strong> Stimme im Kopf des potentiellen Kunde ist genau die gleiche. Sie suggeriert,<br />

dass du, also der Verkäufer, sowieso nur irgendetwas an irgendwen<br />

verkaufen wolltest.<br />

Wenn du es also wirklich ernst mit deinen zukünftigen Kunden meinst, dann<br />

bleib dran, ansonsten lass es lieber gleich bleiben.<br />

Es ist sogar wissenschaftlich bewiesen, dass die Zuneigung nach einer anfänglichen<br />

Ablehnung größer ist, als wenn gleich vom ersten Augenblick eine gegenseitige<br />

Zuneigung vorhanden gewesen wäre. Zurück zum Flirt, wenn eine Frau<br />

dem Mann einen Korb gibt, dieser dann aber dranbleibt und trotz des ersten<br />

Korbs ein erstes Date vereinbart wird, ist die dann entstandene Zuneigung<br />

größer, als wenn sie gleich zugestimmt hätte.<br />

22<br />

23


Was passiert, wenn Ihr Kunde „Nein“ sagt. <strong>Die</strong>s ist ein<br />

Scheidepunkt im Verkauf. Erfahren Sie in diesem Buch:<br />

• Was Sie tun können, damit es nicht zum Nein kommt.<br />

• Wie Sie mit zehn verschiedenen Techniken Einwände spielend leicht parieren.<br />

• Wie Sie die zum Kunden passende Technik auswählen.<br />

• Wie Sie Musterformulierungen 1:1 in Ihren Verkaufsalltag übertragen.<br />

<strong>Die</strong>ses Buch ist aus der Praxis für die Praxis. Alle Formulierungen und Techniken<br />

stammen aus echten Verkaufsgesprächen und wurden für Sie so verfeinert, dass<br />

Ihr Verkaufserfolg sofort sichtbar wird.<br />

„Verkaufen beginnt beim Nein“ richtet sich an Verkaufsneulinge, so wie an erfahrene<br />

Vertriebsprofis. Sie werden praxisnah erfahren, wie Sie die Weichen stellen, so dass<br />

sich in Ihren Verkaufsgesprächen die Zahl der Einwände minimiert. Weiterhin werden<br />

Sie souverän reagieren, wenn es doch einmal zum Einwand kommt. Sie erhalten<br />

vorformulierte Musterlösungen sowie die Technik, um eigene Lösungen zu finden.<br />

Gereon Jörn ist im deutschsprachigen Raum als der Menschler ® bekannt. Als Autor<br />

und Speaker vermittelt er mit Schwung und Humor Wissen über den Umgang mit<br />

Menschen. „Ihr Grad des Erfolges ist abhängig vom Grad Ihrer Menschenkenntnis!“<br />

»In diesem Sinne kann ich zum Thema Kommunikation und Verkauf bedingungslos empfehlen.<br />

Mehrfach gebucht, mehrfach profitiert.«<br />

Martin Franzke – Controlling/Personalmanagement<br />

»Herr Jörn, der Menschler, bringt auf eine sehr unterhaltsame Art und Weise fundierte<br />

Erkenntnisse rund um das Thema Mensch und Kunde rüber.«<br />

Fabian Tschök<br />

»Endlich habe ich verstanden wie die einzelnen Menschen "ticken" und wie ich mit Ihnen<br />

umgehen kann um meine Ziele auch zu erreichen.«<br />

Carla Pasquale – Tegeder

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