Ausgabe 4 Winter 2007/ 2008 - Kölner Appell gegen Rassismus
Ausgabe 4 Winter 2007/ 2008 - Kölner Appell gegen Rassismus
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Fussball ist unser Leben<br />
Daniel: Wir haben drei Schildkröten.<br />
Madlin: Wir hatten im Irak Tiere<br />
wie auf dem Bauernhof, Kühe,<br />
Schafe und Hühner und mit denen<br />
habe ich auch gespielt. Wenn<br />
man Freizeit hat, kann man besser<br />
nachdenken und man kann sich<br />
ausruhen, wenn man gestresst<br />
ist. In der Freizeit kann man auch<br />
für die Schule lernen, das ist für<br />
mich auch Freizeit. Ich lerne gerne<br />
was Neues. Das ist besser, als<br />
wenn man nur zuhause rumsitzt.<br />
Chantal: Aber Schule ist doch<br />
Arbeit.<br />
Jeni: Ich hatte Fische, dann<br />
musste ich die abgeben, dann<br />
hatte ich Kaninchen, dann musste<br />
ich die abgeben, weil die immer<br />
gestunken haben. Ich hatte<br />
auch Vögel, Wellensittiche und<br />
normale Vögel. Jetzt will ich kein<br />
Meerschweinchen, sondern eine<br />
Katze.<br />
Chantal: Wenn man nichts zu tun<br />
hat, dann sagt man, mir ist langweilig.<br />
Man hat auf gar nichts<br />
Bock.<br />
Madlin: Wenn man immer dasselbe<br />
macht, wird es einem langweilig.<br />
Gilan: Für uns war es im Irak besser,<br />
weil wir dort viele Tiere hatten.<br />
Wir hatten einen Esel, wir<br />
hatten Küken und Hühner. Wir<br />
sind mit unseren älteren Schwestern<br />
und den Cousinen immer<br />
auf die Wiese gegangen und haben<br />
Ziegen mitgenommen. Das<br />
war schön. Wir hatten voll das<br />
große Feld mit Kürbissen, Tomaten<br />
und Gurken, wie hier die<br />
Schrebergärten. Wir haben da<br />
auch immer gefeiert.<br />
Daniel: Was ist denn mit den<br />
ganzen Tieren passiert, als ihr<br />
nach Deutschland gezogen seid?<br />
Gilan: Meine Oma ist dageblieben.<br />
Mahira: Daniel, was bedeutet<br />
denn Langeweile für dich?<br />
Daniel: Rumsitzen, nichts tun.<br />
Gilan: Mädchen ärgern.<br />
Tarek: Das ist Hobby.<br />
Sebastian: Ich höre oft, die Hausaufgaben<br />
seien langweilig.<br />
Chantal: Ja, das sind sie auch.<br />
Die sind so doof.<br />
Tarek: Wenn man mit anderen<br />
reden kann, ist es nie langweilig.<br />
Sonntags ist es meistens<br />
langweilig. Da rufe ich meinen<br />
Freund an und dann gehen wir<br />
zusammen Fußball spielen.<br />
Madlin: Zum Hansemannsplatz.<br />
Tarek: Nein, das ist verboten.<br />
Daniel: Da steht sonntags und<br />
feiertags Ballspielen verboten.<br />
Tarek: Eine Frau hat uns versprochen,<br />
dass wir für den Platz in<br />
der Gutenbergstraße ein zweites<br />
Tor kriegen. Die hat uns angelogen.<br />
Wir haben seit zwei Jahren<br />
nur ein Tor.<br />
Ausflug zum Rheinpark<br />
Deshalb kann man auf dem<br />
Boltzplatz in der Gutenbergstraße<br />
nicht richtig Fußball spielen,<br />
man kann nur so kleine Spiele<br />
machen auf ein Tor. Da kommen<br />
viele Kinder hin. Über dem Platz<br />
ist oben ein Netz, da kann der Ball<br />
nicht rausfliegen. Wenn wir ein<br />
zweites Tor hätten, wäre es cool.<br />
Klaus: Sollen wir für ein zweites<br />
Tor sammeln?<br />
Tarek: Das muss die Stadt Köln<br />
tun.<br />
Daniel: Spannend ist in der Freizeit,<br />
wenn man schöne Tore<br />
schießt.<br />
Tarek: Wenn man gewinnt.<br />
Madlin: Am spannendsten finde<br />
ich neue Freunde kennen zu lernen<br />
oder was Neues zu erleben.<br />
Manchmal, wenn man immer<br />
mit den alten Freunden ist, ist es<br />
auch langweilig.<br />
Chantal: Schön an der Freizeit<br />
ist, wenn wir in die Eis-Disko<br />
gehen, am Reichensperger Platz.<br />
Da kann man Schlittschuhlaufen.<br />
Das ist cool.<br />
Gilan: Für mich ist es spannend,<br />
mit dem Fahrrad zu fahren oder<br />
Lieder zu hören, mit dem MP3-<br />
Player.<br />
Chantal: Chatten am Computer<br />
ist auch schön, besonders wenn<br />
man den anderen noch sieht,<br />
über Cam.<br />
Tarek: Aber es kann auch gefährlich<br />
sein, wenn sich Fremde mit<br />
einem verabreden wollen.<br />
Chantal: Das kann ich blocken.<br />
Daniel: Einmal haben die das<br />
im Fernsehen gezeigt, da hat<br />
sich ein älterer Mann als kleines<br />
Mädchen ausgegeben. Dann haben<br />
die gefragt, warum die das<br />
machen.<br />
Tarek: Ich kann dann helfen, ich<br />
kann den verhauen.<br />
Chantal: Man muss nicht chatten,<br />
man kann auch telefonieren.<br />
Madlin: Für manche ist das handy<br />
Spiel und Freizeit. Das kostet<br />
aber auch viel Geld. Ich kriege<br />
das handy nur, wenn was passiert<br />
ist.<br />
Gilan: Ich brauch kein handy,<br />
mir genügt mein MP3-player mit<br />
Lieder, aber mit traurigen Liedern.<br />
Chantal: Ich darf nicht soviel telefonieren,<br />
weil das soviel kostet.<br />
Ich kann mit dem handy auch<br />
nicht soviel telefonieren, weil<br />
ich fast nie Geld drauf habe und<br />
wenn ich Geld drauf habe, ist es<br />
ganz schnell weg. Aber jetzt kann<br />
ich am Wochenende kostenlos<br />
telefonieren.<br />
Daniel: Wieso nur am Wochenende?<br />
Chantal: Keine Ahnung, da musst<br />
du den fragen, der das erfunden<br />
hat.<br />
Madlin: Für die Freizeit sind<br />
Freunde wichtig. Wenn man<br />
Probleme hat, kann man mit denen<br />
über alles reden. Die besten<br />
Freunde sind immer für einen<br />
da.<br />
Martin: Man weiß ja nie, vielleicht<br />
nutzen die einen nur aus.<br />
Daniel: In der Schule sind die anders<br />
und zuhause sind die anders<br />
und auf der Straße sind die anders.<br />
Chantal: Freunde sind sehr wichtig,<br />
ohne Freunde wäre man weiß<br />
ich wo. Wer keine Freunde hat,<br />
muss zu den anderen hingehen<br />
und sie ansprechen.<br />
Kinder- und Jugendtelefon<br />
0800 111 0 333<br />
Geburtstagsfeier<br />
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