weltreise - Globetrotter
weltreise - Globetrotter
weltreise - Globetrotter
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Ich geniesse die täglichen Spaziergänge mit<br />
den Hunden, vorbei an gepflegten Kleingärten<br />
und begegne Kindern, die hoch zu Ross zur<br />
Schule reiten. Unsere Nachbarn sind allesamt<br />
Maoris, und so lernen wir von einer Maorifrau,<br />
wie man in geothermischen Kochlöchern in<br />
der Erde einen Schweinskopf zubereitet. Ein<br />
unvergessliches Erlebnis!<br />
Die wohlerzogenen Hunde geben uns allen<br />
Grund, bei jedem Wetter nach draussen zu gehen.<br />
Auf einem Frühspaziergang springen die<br />
beiden ins hohe Gras und mit einem weiteren<br />
Satz ins Unterholz. Wir hören Jake kurz knurren.<br />
Meg geht sofort in Jagdhaltung. Johanna<br />
hat uns noch gewarnt, die beiden Hunde würden<br />
seit Neuestem Jagd auf Opossums machen.<br />
Ein verzweifeltes Quietschen hallt durchs Unterholz.<br />
Kurz darauf das Knacken von Knochen.<br />
Roman schaut mich wie versteinert an: «Au<br />
weia, Mami! Was war das?» Wir warten… eine,<br />
zwei Minuten. Dann kommt Jake mit einem<br />
toten Opossum in der Schnauze stolzen Schrittes<br />
auf uns zu. Reto lobt ihn, obwohl ihm alles<br />
andere als ums Loben zumute ist. In Neusee-<br />
56 GLOBETROTTER-MAGAZIN sommer 2011<br />
land freuen sich die Einwohner über jedes tote<br />
Opossum, da die Tiere hier als Plage gelten.<br />
Nur ein totes Opossum ist ein gutes Opossum!<br />
– ist ein beliebter Ausspruch der Neuseeländer.<br />
Uns tut das kleine Fellknäuel zwar leid, unserer<br />
Sympathie zu den beiden Hunden tut dies aber<br />
keinen Abbruch. Ohne Abschiedstränen kommen<br />
wir auch aus Turangi nicht weg.<br />
Milch frisch ab Kuh. Neuseeland bereichert<br />
uns mit seinen einmaligen Landschaften: wilde<br />
Strände, karge vulkanische Landstriche<br />
und dichte Regenwaldgebiete. Und nicht zuletzt<br />
Tausende von weidenden Schafen. Während<br />
den abwechslungsreichen Reisetagen<br />
freuen wir uns auf eine Couchsurfing-Unterkunft<br />
in der Region Bay of Plenty bei einer Familie<br />
mit drei Buben. Wir fahren in ein Minidörfchen<br />
mit einer Tankstelle und einem<br />
kleinen Laden, wo man die täglichen Bedürf-<br />
Neuseeland. Schöne Reisetage durch eine<br />
abwechslungsreiche Landschaft (links oben).<br />
Das normale Leben. Die täglichen Spaziergänge<br />
mit den Hunden lassen die Braders schnell im<br />
fernen Alltag ankommen (links Mitte).<br />
Zum Kühe melken um die halbe Welt. Nik zeigt<br />
Roman, wie es geht (links unten).<br />
Freestyle. Auch improvisiert schläft sichs gut (o.).<br />
nisse mehr schlecht als recht decken kann.<br />
Beim Haus angekommen, kommt uns eine<br />
Frau mit einem kleinen Blondschopf auf dem<br />
Arm durchs Gartentor entgegen. Es folgen ihr<br />
Mann und die beiden älteren Söhne sowie<br />
zwei Freunde der Kinder. Es dauert nicht lange,<br />
schon plantschen alle Kinder im Faltpool,<br />
und wir Erwachsenen sitzen gemütlich unter<br />
einem Baum und geniessen ein kühles Bier.<br />
Die Brents erklären uns, dass Nik, ein Freund<br />
des ältesten Sohnes, auf einer Farm mit 128 Kühen<br />
lebt. Sein Vater ist fürs Wochenende weggefahren.<br />
Deshalb ist Nik bei ihnen einquartiert,<br />
muss aber auf dem Hof die Kühe melken.<br />
Um 14.30 Uhr will er los und meint zu uns:<br />
«Hey, wenn ihr mitkommen wollt, ich würde<br />
mich freuen.» – Das muss man Andrin und<br />
Roman nicht zweimal sagen. Gerne begleiten<br />
wir ihn. Auf dem Hof angekommen, verschwindet<br />
Nik und kommt nach ein paar Minuten,<br />
auf einer Honda 250er sitzend, zurück.<br />
Andrin findet dies das Coolste überhaupt! Natürlich<br />
erlauben wir unseren Jungs trotzdem<br />
nicht, selber zu fahren. Samt Hofhund folgen