MAN Turbo AG - MAN Diesel & Turbo

20 Magazin China – Hier tickt der Markt
soweit dies das Abkommen mit der Welthandelsorganisation,
deren Mitglied China seit 2002 ist, zulässt.
Darüber hinaus verstärken immer mehr MAN Turbo
Kunden ihre Aktivitäten in China und entsprechend
steigen die Service-Anforderungen. „Wenn wir dieses Feld
nicht lokalen Anbietern überlassen wollen, müssen wir
dort zunehmend präsent sein“, betont Marc de Wolff.
„Einen historischen Tag“ nannte Vorstandsvorsitzender
Klaus Stahlmann den Zeitpunkt der Grundsteinlegung.
„China, das konstatieren wir mit großer Anerkennung,
erreicht seit einigen Jahren ein großes
Wirtschaftswachstum.“ Das mit der 15-Millionen-Euro
Investition beachtliche Engagement in Changzhou
schlägt mehrere Fliegen mit einer Klappe: Durch den
eigenen Workshop soll sich der bisherige Service-Anteil
in wenigen Jahren verdoppeln. Denn unter der
Leitung eines europäischen Experten lernen dort die
lokalen Fachkräfte, auf was sie achten müssen. Dann
können, anders als bisher, Kunden auch direkt beraten
und eventuell nötige, tiefer gehende Anlagenanalysen
vor Ort durchgeführt und entsprechende
Maßnahmen ohne teuren Transport nach Europa getroffen
werden. Einfuhrbarrieren auf Grund höherer
Zölle und damit ein Auftragsrückgang lassen sich
durch die lokale Fertigung der meisten Teile vermeiden.
Auch das Potenzial für mehr Neubaugeschäft steigt,
denn dank der lokalen Nähe ist der Informationsfluss
ungleich direkter.
Besonders in diesem Teil von China. Im Großraum
Shanghai wird die Hälfte des Bruttosozialprodukts
des Landes erwirtschaftet. Hier hat die neugegründete
MAN Turbo (Changzhou) Co. Ltd. – unter der Geschäftsführung
von Dr. Martin Z. Wilderer – Zugriff
auf wichtige Zulieferer, kann Maschinen für die Produktion
kaufen, die ihren Qualitätsansprüchen entsprechen.
Dort sitzen die wichtigen Büros, die für das
Engineering, den Einkauf und die Konstruktion der
neuen Anlagen verantwortlich sind. Die Infrastruktur
stimmt, selbst der Transport großer Maschinenteile
ist dank einer direkten Anlegestelle am Yangste-Fluß
kein Problem. Und geeignete Arbeitskräfte zu finden,
ist in der Industrie-Region um Changzhou Wujin
relativ einfach. Die Stadt hat eine große Universität.
„Einer der Gründe für die Auswahl des Grundstücks
aus nahezu zehn guten Standorten, die uns angeboten
wurden“, erklärt Marc de Wolff. Dazu kommt die
hervorragende Unterstützung des Oberbürgermeisters,
der Partei, der Behörden und der Presse. „Direkt
in Shanghai oder nahe dabei wären wir einer unter
vielen gewesen, hier sind wir derzeit einer der wichtigsten
Investoren.“
Die Vorteile einer Fertigungsstätte im Reich der Mitte
liegen also auf der Hand. Nur so kann das damit verbundene
Ziel, MAN Turbo als führenden Turbomaschinenhersteller
in China auch in Zukunft zu etablieren,
gesichert und für die europäischen Standorte
zusätzliches Wachstumspotenzial generiert werden.
Bestimmt kein schlechtes Zeichen, wenn der Spatenstich
auch noch unter dem im Volksglauben so glücklichen
Stern des „Jahres des Schweins“ stand.