Handbuch Straße der Romanik in Sachsen-Anhalt
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• Historische Handelswege<br />
(z.B. Alte Salzstraße)<br />
• Kunstepochen<br />
(z.B. <strong>Straße</strong> <strong>der</strong> <strong>Romanik</strong>)<br />
• Historische Bauwerke<br />
(z.B. Burgenstraße)<br />
• Bodenschätze/ Handwerk/ Industrie<br />
(z.B. Deutsche Uhrenstraße)<br />
• Adelsgeschlechter<br />
(z.B. <strong>Straße</strong> <strong>der</strong> Staufer)<br />
• Museen<br />
(z.B. Westfälische <strong>Straße</strong> <strong>der</strong> Technikmuseen)<br />
• Bedeutende Persönlichkeiten<br />
(z.B. Störtebekerstraße)<br />
• Märchen und Sagen<br />
(Nibelungen- und Siegfried-<strong>Straße</strong>)<br />
• Regionale Beson<strong>der</strong>heiten<br />
(z.B. Fehnroute)<br />
Abzugrenzen von diesen zwar klar def<strong>in</strong>ierten,<br />
aber oft unzulänglich vermarkteten Touristischen<br />
<strong>Straße</strong>n, s<strong>in</strong>d die zahlreichen Routenvorschläge<br />
<strong>der</strong> nationalen und <strong>in</strong>ternationalen Fremdenverkehrsämter.<br />
H<strong>in</strong>ter diesen Reisevorschlägen<br />
steckt ebenfalls <strong>der</strong> Gedanke, Themen orientiert<br />
Attraktionen für potenzielle Gäste mit dem Ziel<br />
herauszuarbeiten, sie zur <strong>in</strong>dividuellen Befahrung<br />
des beworbenen Gebietes zu veranlassen.<br />
Ihnen fehlt jedoch die E<strong>in</strong>deutigkeit <strong>der</strong> Streckenführung,<br />
die Beschil<strong>der</strong>ung und die angestrebte<br />
Dauerhaftigkeit. Von e<strong>in</strong>er vernachlässigten<br />
Tourismusstraße unterscheidet sich diese<br />
Form <strong>der</strong> Tourismuswerbung <strong>in</strong> <strong>der</strong> Realität allerd<strong>in</strong>gs<br />
nur wenig.<br />
Streckenführung<br />
Streckenführung<br />
Etwa die Hälfte <strong>der</strong> Routen verläuft l<strong>in</strong>ienförmig,<br />
e<strong>in</strong> Viertel führt auf e<strong>in</strong>em Rundkurs entlang,<br />
wie bei <strong>der</strong> <strong>Straße</strong> <strong>der</strong> <strong>Romanik</strong>. Der Rest besteht<br />
aus netzartigen Strecken o<strong>der</strong> unverbundene<br />
Teilstücken. Die Länge <strong>der</strong> <strong>Straße</strong>n ist sehr<br />
unterschiedlich und liegt im Mittel wohl bei ca.<br />
100 bis 300 km. Zu den längsten zählen die<br />
Deutsche Ferienroute Alpen-Ostsee (1785 km)<br />
und die Deutsche Alleenstraße mit über 1600<br />
km. Auch die <strong>Straße</strong> <strong>der</strong> <strong>Romanik</strong> gehört mit<br />
ihren 1000 km zur Kategorie <strong>der</strong> langen <strong>Straße</strong>n.<br />
Rund drei Viertel <strong>der</strong> Routen beschränken<br />
sich auf e<strong>in</strong> Bundesland, nur vier durchqueren<br />
vier o<strong>der</strong> mehr Bundeslän<strong>der</strong> und nur elf führen<br />
grenzüberschreitend <strong>in</strong>s benachbarte Ausland.<br />
Reiseverhalten Reiseverhalten und und und Kundengruppen Kundengruppen Kundengruppen auf auf auf tourist touristi- tourist i<br />
schen schen schen Str <strong>Straße</strong>n Str ßen<br />
Neben den klassischen Kulturtouristen („50+“,<br />
siehe Kap. 3.1.1) kommen auch fast alle ande-<br />
19<br />
ren touristischen Kundengruppen als Besucher <strong>in</strong><br />
Betracht und zwar <strong>in</strong> Abhängigkeit von <strong>der</strong> regionalen<br />
und örtlichen Angebotsstruktur. Entscheiden<strong>der</strong><br />
Gesichtspunkt ist, dass touristische<br />
<strong>Straße</strong>n selten – und lange <strong>Straße</strong>n wie die<br />
<strong>Straße</strong> <strong>der</strong> <strong>Romanik</strong> schon gar nicht - <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />
Stück abgefahren werden. Vielmehr werden im<br />
Kurzurlaub<br />
Kurzurlaub Kurzurlaub e<strong>in</strong>zelne Teilstrecken bereist, werden<br />
Bauwerke von Urlaubern o<strong>der</strong> Naherholung<br />
Naherholungs-<br />
Naherholung<br />
s<br />
gästen gästen für e<strong>in</strong>en Tagesausflug<br />
Tagesausflug Tagesausflug angesteuert o<strong>der</strong><br />
dienen die Denkmäler als willkommene Abwechslung<br />
für Durchreisende<br />
Durchreisende. Durchreisende<br />
1<br />
Von beson<strong>der</strong>er Bedeutung s<strong>in</strong>d neben den Autofahrern<br />
die Bus-Reisegruppen. Ebenfalls sollte<br />
die wachsende Zahl <strong>der</strong> Wohnmobil-Reisenden<br />
nicht außer acht gelassen werden. Weitere Kundengruppe<br />
werden durch geschickte Vernetzung<br />
erschlossen. Zu ihnen zählen vor allem die Radler.<br />
2<br />
Die Hauptreisezeit liegt zwischen Mai und Oktober.<br />
Hier wird das Argument <strong>der</strong> Saison verlängernden<br />
Wirkung deutlich. Die Starke Bereisung<br />
im Oktober wird vor allem auf die zahlreichen<br />
We<strong>in</strong>straßen zurückgeführt. Von Dezember bis<br />
Februar herrscht Flaute auf den Tourismusrouten.<br />
3<br />
Abb. Abb. 33-6:<br />
3 : Hauptreisezeiten Hauptreisezeiten auf auf touristischen<br />
touristischen<br />
touristischen<br />
Ro Routen Ro ten<br />
Quelle: ADAC 1995, 20<br />
Erhebung für 68 Routen, Mehrfachnennungen möglich<br />
Ke<strong>in</strong>esfalls dürfen wir <strong>in</strong> unserer Betrachtung die<br />
E<strong>in</strong>heimischen E<strong>in</strong>heimischen vergessen, die ja nicht nur für ihr<br />
kulturelles Erbe sensibilisiert werden sollen, son<strong>der</strong>n<br />
auch ihre Kirchen und Museen regelmäßig,<br />
z.B. zu Veranstaltungen, besuchen sollen. Die<br />
Präferenz für Kulturangebote ist umso stärker<br />
markanter, je größer <strong>der</strong> Entspannungs- und<br />
Unterhaltungscharakter kultureller Leistungen<br />
ist. 4 Bürgerzufriedenheit und Kulturimage stehen<br />
im Zusammenhang und gerade für <strong>Sachsen</strong>-<br />
1<br />
Becker, P. 2000, 141, ADAC 1995, 10<br />
2<br />
siehe oben und Kap. 4.3<br />
3<br />
ADAC 1995, 20<br />
4<br />
Cordes/ Manschwetus 2001, 49ff