DANN BEKOMMT ER EINE FAUST - Fluter
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LIEBE LES<strong>ER</strong>IN, LIEB<strong>ER</strong> LES<strong>ER</strong>!<br />
„Mit welcher Leichtigkeit Nachbarn einander umbringen“ –<br />
Henning Mankell, der schwedische Krimiautor, beschreibt seine<br />
schreckliche Erfahrung, als er zum ersten Mal afrikanischen Boden<br />
betritt und in Mosambik der Bürgerkrieg tobt. Grausamkeit<br />
ist keine afrikanische Besonderheit. Wer Europas Geschichte<br />
kennt, weiß, dass Hochmut hier fehl am Platze ist.<br />
Gelegenheit macht Diebe, sagt der Volksmund, und ähnlich verhält<br />
es sich wohl mit Gewalt: Gelegenheit macht Gewalt, so könnte<br />
man formulieren – oder wie der Soziologe Wolfgang Sofsky<br />
sagt: „Menschen quälen oder töten, nicht weil sie müssen, sondern<br />
weil sie es dürfen.“ Oder sie üben Gewalt aus, weil sie einer<br />
großen Idee dienen wollen. Oder sie tun es einfach, laufen Amok,<br />
und kein Experte kann erklären, warum.<br />
Menschen tun Menschen Böses an. Der Mensch ist des Menschen<br />
Wolf, wusste schon der Philosoph. Eine Welt ohne Gewalt ist Illusion.<br />
Und dennoch: Wir müssen alles tun, was in unserer Gewalt<br />
steht, um Gewalt abzuwenden.Wir müssen nach Erklärungen suchen<br />
und erkennen, dass wir vieles nicht erklären können. Hüten<br />
sollen wir uns nur vor der Sehnsucht nach einer Zeit, die gut war.<br />
Die gab es nämlich nie.<br />
Dieter Golombek<br />
P.S.: Auf Seite 40 der letzten fluter-Ausgabe zeigten wir ein Bild<br />
mit Uniformträgern nach der Zerstörung von Lidice. Die Bildzeile<br />
bezeichnet sie als deutsche Soldaten. Dies trifft nicht zu. Es<br />
handelt sich um Angehörige des Reichsarbeitsdienstes. Wir bedauern<br />
die fehlerhafte Bildzeile.<br />
Fotos Titel und Kapitelaufmacher: Monika Bender<br />
INHALT<br />
Seite 4<br />
GEWALT IN DEN MEDIEN<br />
Seite 6<br />
Brennpunkt:Am Anfang war die Tat.<br />
Seite 10<br />
Prüfstand: Kulturschock – Gewalt in Film, Musik und Literatur.<br />
Seite 12<br />
Hintergrund: Der Soziologe Karl Otto Hondrich erklärt,<br />
warum Gewalt normal ist.<br />
Seite 16<br />
GEWALT IN D<strong>ER</strong> ÖFFENTLICHKEIT<br />
Seite 18<br />
Abwehrkette:Angemacht, angegriffen, angepöbelt – was zu tun ist.<br />
Seite 20<br />
Reportage: Zu Besuch beim Anti-Gewalt-Training.<br />
Seite 23<br />
Projekte: Aggression beherrschen.<br />
Seite 24<br />
Privatsache:Wo fängt Gewalt gegen Frauen an?<br />
INHALT/EDITORIAL<br />
Seite 26<br />
GEWALT ZU HAUSE<br />
Seite 28<br />
Hausmitteilung: In vielen Familien ist nur nach außen hin alles in Ordnung.<br />
Seite 31<br />
Projekte: Hilfe bei Missbrauch und Gewalt in der Familie.<br />
Seite 32<br />
Bleizeit: Der Sommer unserer Schlachten – ein „Ego-Shooter“ erzählt.<br />
Seite 34<br />
GEWALT IM B<strong>ER</strong>UF<br />
Seite 36<br />
Ältestenrat:Vier Experten sprechen über Gewalt.<br />
Seite 40<br />
Vollkontakt: Beim Rugby sind Schmerzen einkalkuliert.<br />
Seite 42<br />
Tatort: Menschen in Uniform.<br />
Seite 44<br />
GEWALT IN D<strong>ER</strong> SCHULE<br />
Seite 46<br />
Klassenkampf: Dann bekommt er eine Faust.<br />
Seite 48<br />
Beruhigungsmittel:Was macht eine Konfliktlotsin?<br />
Seite 49<br />
Impressum<br />
Seite 50:<br />
ZUM SCHLUSS<br />
Todesursache: Ein Gedicht von Hans Magnus Enzensberger.<br />
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