Kostenloser PDF-Download - HDTV-Praxis
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HD PRAXIS<br />
KAMPF<br />
dem Balken Balken!<br />
Bildformate richtig erkennen und einstellen<br />
Kennen Sie nicht auch die folgende Situation: Sie schalten Ihren neu erworbenen Flachbildschirm<br />
ein, wollen einen Film genießen, eine Tierdokumentation verfolgen oder einfach nur<br />
die Nachrichten schauen, und dann das – große schwarze Balken verdecken das Bild fast zur<br />
Hälfte. Mal sind die schwarzen Balken oben und unten zu sehen, mal rechts und links, dann<br />
gar keine, dafür wirkt das Bild aber in die Breite oder in die Höhe gezogen. Wie Sie die Balken<br />
los werden und in den Griff bekommen, klärt unser nachfolgender Balkenreport.<br />
Die Erklärung ist im Grunde recht<br />
einfach und simpel, wenn man<br />
weiß, warum und wie die Balken<br />
eigentlich entstehen, auch wenn<br />
man einen 16:9-Bildschirm einsetzt. Es<br />
liegt einfach an den unterschiedlichen<br />
Bildformaten, in denen das Fernsehbild<br />
gesendet oder das Filmmaterial auf DVD<br />
und Blu-ray gespeichert ist. Da wären<br />
zum einen Filme im Cinemascope-Format,<br />
anamorphe 16:9-Übertragungen im<br />
PAL-Format, anamorphe 16:9-PAL-<br />
Widescreen-Übertragungen und nicht<br />
zu vergessen die konventionelle 4:3-<br />
62 • <strong>HDTV</strong>-PRAXIS 3/2010 •<br />
Übertragung, die heute noch immer das<br />
Bildformat im Fernsehen zu gut 60 Prozent<br />
bestimmt. Nun gesellt sich mit dem<br />
Start von <strong>HDTV</strong> ein weiteres Format hinzu<br />
und macht das Chaos perfekt. Im<br />
Grunde hat man als Fernseh- und Filmkonsument<br />
eigentlich nichts anderes zu
So ist das Bild auf der DVD gespeichert. Das Signal einer anamorphen 16:9-<br />
Fernsehübertragung über Kabel oder Satellit sieht ebenfalls so gestaucht aus.<br />
tun, als ständig über die Fernbedienung<br />
das Bildformat des Bildschirms anzupassen,<br />
wenn der Bildschirm das nicht gerade<br />
automatisch macht, was oft mehr<br />
schlecht als recht funktioniert.<br />
Besitzen Sie einen „herkömmlichen” 4:3-<br />
Fernseher, brauchen Sie sich in den<br />
meisten Fällen über Bildformate keine<br />
Gedanken zu machen, da diese Geräte<br />
das Bild meistens nicht richtig anpassen<br />
können und der Zuschauer gezwungen<br />
ist, alles in 4:3 mit dementsprechenden<br />
Balken oben und unten zu sehen. Einige<br />
4:3-Fernseher besitzen zwar auch die<br />
Möglichkeit der 16:9-Formatanpassung,<br />
im praktischen Alltag geben diese aber<br />
kaum zufriedenstellende Ergebnisse<br />
wieder, da zu viel vom Bildinhalt abgeschnitten<br />
wird. Anders sieht es da schon<br />
mit einem modernen Flachbildschirm<br />
aus. Hier sind die Möglichkeiten, per Tastendruck<br />
auf der Fernbedienung das<br />
Bildformat anzupassen, meist ausreichend<br />
vorhanden, dennoch ist die Wahl<br />
des richtigen Formates gar nicht so einfach.<br />
Warum machen die im Fernsehen<br />
so lange oder breite<br />
Gesichter?<br />
Um dies zu klären, wollen wir Ihnen an<br />
dieser Stelle zunächst die unterschiedlichen<br />
Formate vorstellen und erklären.<br />
Haben Sie das Prinzip verstanden, ist es<br />
eigentlich recht einfach, mit den unterschiedlichen<br />
Bildformaten klarzukommen.<br />
Die Zoom-Möglichkeiten bei den<br />
Bildschirmen begrenzen sich meistens<br />
auf ein oder zwei wichtige Stufen, um<br />
das Bild in die richtige Proportion zu<br />
bringen.<br />
Das anamorphe Bildformat<br />
(16:9)<br />
Wurde am Bildschirm, Sat-Receiver, DVDoder<br />
Blu-ray-Player (bei Verwendung<br />
von normalen DVDs) das falsche Anzeige-<br />
bzw. Ausgabeformat ausgewählt,<br />
tritt bei einem anamorphen Bild der sogenannte<br />
Eierkopfeffekt auf. Das Bild<br />
wirkt in der Breite gestaucht und in der<br />
Höhe gestreckt. Dieses Format findet seinen<br />
Einsatz auf den meisten Film-DVDs<br />
und bei anamorphen 16:9-PAL-Fernsehübertragungen<br />
über Satellit oder Kabel.<br />
Dadurch, dass das anamorphe Bild von<br />
der Quelle unverändert übertragen wird,<br />
übernimmt erst der Bildschirm die Aufgabe,<br />
die Proportionen wieder richtig zurechtzurücken.<br />
Aus diesem Grund ist es<br />
auch Voraussetzung, dass Sie ein 16:9-<br />
Gerät besitzen, wenn Sie ein anamorphes<br />
Bild richtig darstellen wollen. Besitzen<br />
Sie einen Fernseher im 4:3-Format,<br />
werden zur korrekten Darstellung oben<br />
und unten schwarze Balken eingefügt.<br />
Hierfür muss der Sat-Receiver oder das<br />
Abspielgerät auf 4:3-Ausgabe gestellt<br />
werden. Mehr dazu im Abschnitt: „So<br />
passen Sie das TV-Bild richtig an.“<br />
Das Pan & Scan-Format<br />
Da es in den Haushalten nach wie vor<br />
noch sehr viele Geräte im 4:3-Format gibt,<br />
wird der Bildinhalt von den Sendeanstalten<br />
gerne in das Pan & Scan-Format beschnitten.<br />
Zweck dieser Übung ist es, die<br />
Balken zu entfernen und dadurch dem<br />
Zuschauer mehr Bild zu liefern. Aber lassen<br />
Sie sich nicht täuschen, denn in Wirklichkeit<br />
fehlt ein beachtlicher Teil an Bildinhalt.<br />
Auf DVDs und Blu-rays kommt dieses<br />
Verfahren zum Glück kaum zum Ein-<br />
Auf einem 16:9-Fernseher wird das original gestauchte anamorphe Bild durch<br />
Streckung in der Horizontalen wieder in den richtigen Proportionen dargestellt.<br />
• www.hdtv-praxis.de •<br />
Was bedeutet eigentlich anamorph<br />
– zu Deutsch „verzerrt“?<br />
Einfach ausgedrückt – das anamorphe Bild ist in der<br />
Höhe gestreckt und in der Breite gestaucht. Wird das<br />
Fernsehbild z. B. über einen Sat-Receiver anamorph in<br />
PAL übertragen und ausgegeben, passt erst das Sichtgerät<br />
das Bild so weit an, dass es den ganzen Bildschirm<br />
ausfüllt. Bei den HD-Formaten auf Blu-ray gibt<br />
es hingegen kein anamorphes Verfahren, die HD-Auflösungen<br />
1920x1080i/p und 1280x720 sind vom Seitenverhältnis<br />
reine 16:9-Formate.<br />
satz. Die Pan & Scan-Funktion können Sie<br />
häufig als alternatives Bildausgabeformat<br />
an einem Sat-Receiver oder DVD-Player<br />
zur Bilddarstellung wählen, sollte aber<br />
nach Möglichkeit vermieden werden.<br />
Tipp: An vielen Sat-Receivern und DVD-<br />
Playern wird bei der Auswahl des Pan &<br />
Scan-Formates jedoch das Letterbox-Format<br />
ausgewählt, daher achten Sie während<br />
der Umschaltung genau auf das<br />
Bild.<br />
HD PRAXIS<br />
Pan & Scan-Ansicht:<br />
Im Vergleich zum<br />
Originalbild, siehe<br />
Abbildung oben,<br />
fehlt rechts und links<br />
ein beachtlicher Teil<br />
des Bildes.<br />
63
HD PRAXIS<br />
Das Letterbox-Format<br />
Liegt ein anamorphes Bildsignal vor, wird<br />
für die Darstellung des Letterbox-Formates<br />
das Bild horizontal und vertikal gestaucht,<br />
wodurch oben und unten<br />
schwarze Balken entstehen. Sinn und<br />
Zweck dieser Anpassung ist es, auf einem<br />
4:3-Bildschirm den vollen Bildinhalt darstellen<br />
zu können. Besitzt die Vorlage bereits<br />
ein Format mit Balken oben und unten,<br />
z. B. das Kinoformat 2,35:1, werden<br />
die Balken oben und unten nochmals<br />
deutlich breiter. Diese Bildausgabeeinstellung<br />
sollte an Ihrem Sat-Receiver oder<br />
Player nur dann gewählt werden, wenn<br />
Sie einen 4:3-Bildschirm besitzen.<br />
Darstellung im Letterbox-Format mit einer 2,35:1 Filmvorlage – die Balken<br />
sind noch einmal deutlich breiter. Im Letterbox-Format ist der gesamte<br />
Bildinhalt sichtbar, es wird nichts beschnitten, wie es bei Pan&Scan der<br />
Fall ist.<br />
Das Pillarbox-Format<br />
An einigen <strong>HDTV</strong>-Sat-Receivern finden<br />
Sie eine weitere Einstellungsmöglichkeit<br />
für das Bildformat: das bereits erwähnte<br />
Pillarbox-Format. Dieses Format kommt<br />
allerdings nur dann zur Anwendung,<br />
wenn Sie einen 16:9-Bildschirm einsetzen<br />
und der Sat-Receiver auf das Ausgabeformat<br />
16:9 gestellt ist. Wird ein Fernsehbild<br />
im normalen 4:3 PAL-Format empfangen,<br />
kann mit dieser Bildfunktion das auf einem<br />
16:9-Bildschirm in die Breite gezogene<br />
Bild wieder in das richtige Format<br />
gerückt werden. Unter Umständen ist<br />
dies nötig, wenn Ihr Bildschirm bei Zuspielung<br />
über den digitalen HDMI-Eingang<br />
keine Formatumschaltung zulässt,<br />
was oft bei älteren Flachbildschirmen der<br />
Fall ist.<br />
Wie senden die Fernsehanstalten?<br />
Warum es überhaupt so viele verschiedene<br />
Formate und Darstellungsarten gibt,<br />
liegt in der Trennung zwischen Videound<br />
Filmformaten begründet. Sie kennen<br />
den Effekt bestimmt aus dem Fernsehen,<br />
wenn ein älterer Film, z. B. „Ben Hur“,<br />
läuft. Immens große schwarze Balken verkleinern<br />
den Bildinhalt so sehr, dass es im<br />
Grunde keine Freude mehr ist, sich so einen<br />
Film anzusehen. Die Filmstudios produzieren<br />
ihre Filme größtenteils für das<br />
Kino und nicht für das Fernsehen, daher<br />
64 • <strong>HDTV</strong>-PRAXIS 3/2010 •<br />
16:9-Bildschirmdarstellung mit einem 4:3 PAL-Signal<br />
entsteht diese Vielfalt an Formaten. Das<br />
konventionelle Fernsehen verfügt, bis auf<br />
die PAL-Spezifikation, mit seiner 4:3-Darstellung<br />
über keinerlei weitere Standards,<br />
was z. B. die Bildbreite betrifft – muss daher<br />
einfach alle Bildformate darstellen<br />
können, und so entstehen eben mehr<br />
oder weniger ungenutzte Bildinhalte, die<br />
der Zuschauer in Form von schwarzen<br />
Balken präsentiert bekommt.<br />
Bildformate müssen abwärts<br />
kompatibel bleiben<br />
Hinzu kommt, dass bei der Herstellung<br />
Am Bildschirm ist der Modus 4:3 eingestellt = richtige Darstellung des 4:3-Formates,<br />
also des normalen 4:3-Fernsehbildes auf einem 16:9-Bildschirm. Es werden rechts und<br />
links schwarze Balken angezeigt.<br />
Am Bildschirm ist der Modus 16:9, Breitbild oder auch Vollbild eingestellt: Das<br />
Bild wird in den Proportionen in die Breite gezogen und dementsprechend verzerrt<br />
dargestellt.<br />
Viele Bildschirme liefern weitere Einstellmöglichkeiten, die Panorama oder ähnlich<br />
heißen. In dieser Einstellung wird das 4:3-Bild auf 16:9 verbreitert ...
und Produktion von Fernsehmaterial<br />
nach wie vor an die installierte Basis von<br />
4:3-Fernsehgeräten gedacht wird. Viele<br />
Zuschauer beschweren sich bei den Sendeanstalten<br />
über die schwarzen Balken<br />
und dementsprechend wird vieles immer<br />
noch im alten 4:3-Format produziert, jedoch<br />
nimmt der Anteil immer mehr ab.<br />
Sendematerial, das im HD-Format produziert<br />
wurde, wird daher vorher teilweise<br />
wieder umgerechnet, damit der Zuschauer<br />
keine Balken mehr zu sehen bekommt.<br />
Die Umschalt- bzw. Balkenproblematik<br />
könnte allerdings auch im PAL-<br />
Am Bildschirm ist der Modus Zoom1 oder auch 14:9 eingestellt: Das Bild wird in der Höhe gestreckt<br />
und dadurch Bildinhalte abgeschnitten, hat jedoch nicht die richtigen Proportionen. Bei<br />
der Wahl 14:9 können zusätzlich noch schmale schwarze Balken rechts / links bestehen bleiben.<br />
Am Bildschirm ist der Modus Zoom 2, Zoom 16:9 oder ähnlich eingestellt: Das Bild hat wieder<br />
die richtigen Proportionen, oben und unten wird allerdings noch mehr Bildinhalt abgeschnitten<br />
als bei der Einstellung zuvor, es wird nur noch ca. 80 Prozent des Bildinhaltes dargestellt.<br />
... um den Anzeigebereich auszufüllen, und nur der Bildinhalt an den Bildseiten wird<br />
gestreckt. Der Bildinhalt in der Mitte erscheint in den richtigen Proportionen.<br />
• www.hdtv-praxis.de •<br />
Verfahren minimiert werden, wenn immer<br />
im anamorphen Format gesendet<br />
werden würde, nur leider sind wir davon<br />
noch etwas entfernt.<br />
Was nun die normale Fernsehübertragung<br />
betrifft, also nicht <strong>HDTV</strong>, ist die Formatfrage<br />
dann eigentlich auch recht<br />
schnell geklärt, da im Grunde nur zwei<br />
Formate übertragen werden – einmal<br />
das normale PAL-4:3-Format mit einer<br />
Auflösung von 720x576 Bildpunkten<br />
und zum anderen das anamorphe 16:9-<br />
Bild, ebenfalls mit 720x576 Bildpunkten.<br />
Mit <strong>HDTV</strong> ist es nun wesentlich einfacher<br />
geworden, da HD-Bilder immer im Breitbildformat<br />
übertragen werden, und das<br />
lästige Umschalten entfällt, die schwarzen<br />
Balken bleiben uns aber auch mit<br />
<strong>HDTV</strong> weiter erhalten.<br />
So passen Sie das TV-Bild<br />
richtig an<br />
Um das Bild nun auf Ihrem Bildschirm anzupassen,<br />
sollten Sie vorher genau wissen,<br />
welche Arten von Formateinstellungen<br />
Ihr Bildschirm unterstützt. Nehmen<br />
Sie hierfür bitte Ihre Bedienungsanleitung<br />
zu Hilfe. Geräte der Mittel- und<br />
Oberklasse beherrschen oft eine automatische<br />
Formatanpassung. Die <strong>Praxis</strong> zeigt<br />
hier allerdings, dass dies nicht immer zu<br />
100 Prozent funktioniert und das Format<br />
unter Umständen zusätzlich von Hand<br />
angepasst werden muss. Um dies deutlich<br />
zu machen, nachfolgend die unterschiedlichen<br />
Möglichkeiten, die Bildformate<br />
auf einem 16:9-Bildschirm richtig<br />
darzustellen.<br />
Beachten Sie bitte, Ausdrücke wie z. B.<br />
16:9, Zoom, Panaroma, Vollbild oder<br />
Widescreen können von Gerät zu Gerät<br />
unterschiedlich benannt sein.<br />
HD PRAXIS<br />
Beispiel eines anamorphen<br />
16:9-Bildes,<br />
wenn der 16:9-Bildschirm<br />
auf 4:3 eingestellt<br />
ist. Das Bild erscheint<br />
vertikal in die<br />
Länge gezogen. Erst<br />
wenn Sie Ihren Fernseher<br />
auf das 16:9-Vollbildformat<br />
schalten,<br />
stimmen die Proportionen<br />
wieder.<br />
65
HD PRAXIS<br />
Was ist, wenn das PAL-Bild schwarze Balken besitzt, also im 4:3-Letterbox-Format gesendet wird?<br />
Am Bildschirm ist der Modus 4:3 eingestellt: Das Bild wird richtig dargestellt,<br />
rechts/links und oben/unten sind allerdings schwarze Balken vorhanden. Die<br />
schwarzen Balken oben und unten haben abhängig von der Bildvorlage unterschiedliche<br />
Größen.<br />
Am Bildschirm ist der Modus Zoom 1 oder auch 14:9 eingestellt: Das Bild wird in<br />
der Höhe gestreckt, hat aber immer noch nicht die richtigen Proportionen. Oben<br />
und unten bleiben schmale schwarze Balken sichtbar. Einige Bildschirme stellen<br />
im 14:9-Modus zusätzlich noch schmale schwarze Balken rechts und links dar.<br />
Welche Einstellung Sie nun favorisieren, ist ganz Ihnen überlassen und<br />
hängt natürlich von Ihren Sehgewohnheiten ab. Der ein oder andere gewöhnt<br />
sich an ein in die Breite gezogenes Bild. Beachten Sie: Das Verhal-<br />
16:9-Bildschirm mit anamorpher<br />
PAL-Bild- oder <strong>HDTV</strong>-<br />
Signal-Zuspielung<br />
Wie Sie eben efahren haben, gibt es bei<br />
den 4:3-PAL-Formaten eine Vielzahl an<br />
Möglichkeiten, das Bild an einen 16:9-<br />
Bildschirm anzupassen. Mit einem anamorphen<br />
PAL- oder <strong>HDTV</strong>-Bild wird das<br />
Ganze jetzt wesentlich einfacher. Wird<br />
das Bild z. B. in einer anamorphen 16:9-<br />
PAL-Auflösung von DVD, in einer anamorphen<br />
16:9-PAL-Übertragung über Satellit<br />
oder auch in einer <strong>HDTV</strong>-Auflösung<br />
mit 1920x1080 Bildpunkten über Satellit<br />
oder von HD-von Blu-ray übertragen, verhält<br />
sich die Formatanpassung in allen<br />
Fällen identisch und am Bildschirm muss<br />
zur korrekten Bilddarstellung immer das<br />
16:9-Format bzw. die Vollbild-Einstellung<br />
gewählt werden.<br />
Warum sind bei <strong>HDTV</strong> immer<br />
noch schwarze Balken oben<br />
und unten zu sehen?<br />
Eventuell haben auch Sie sich nach dem<br />
Kauf ihres neuen 16:9 Flachbildschirm<br />
gewundert, dass Sie immer noch schwarze<br />
Balken oben und unten sehen, sollte<br />
66 • <strong>HDTV</strong>-PRAXIS 3/2010 •<br />
Am Bildschirm ist der Modus 16:9, Breitbild oder auch Vollbild eingestellt: Das<br />
Bild wird in die Breite gezogen und dadurch werden die Proportionen verzerrt.<br />
Oben und unten sind weiter schwarze Balken sichtbar.<br />
Am Bildschirm ist der Modus Zoom 2, Zoom 16:9 oder ähnlich eingestellt: Das Bild<br />
verfügt wieder über die richtigen Proportionen und der gesamte Bildinhalt wird<br />
dargestellt. Oben und unten sind keine schwarzen Balken mehr vorhanden. Anmerkung:<br />
Wird ein Film im Cinemascope 2:35 Format im Letterbox-Format übertragen,<br />
bleiben oben und unten weiterhin schwarze Balken zu sehen, die auch in der<br />
größten Zoomstufe evtl. nicht verschwinden (siehe Abbildung Balkengröße.)<br />
ten und die Einstellungen der vorangegangenen Beispiele sind auf das 4:3-<br />
PAL-Format bezogen, wie es sich bei einem anamorphen 16:9- oder <strong>HDTV</strong>-<br />
Format verhält, folgt im nachfolgenden Abschnitt.<br />
diese doch eigentlich Geschichte sein, so<br />
verspricht es zumindest die Werbung.<br />
Leider müssen wir dieseS Versprehcen<br />
gerade rücken oder zumindest relativieren.<br />
Ein Bild ohne schwarze Balken oben<br />
und unten, wird auch beim Empfang<br />
von <strong>HDTV</strong>- oder bei der Darstellung von<br />
HD-Bildern der Blu-ray nur dann angezeigt,<br />
wenn das Bild im balkenlosen Format<br />
vorliegt oder gesendet wird. Die<br />
meisten Spielfilme werden allerdings im<br />
2:35 Cinemascope-Format produziert, in<br />
diesem Format bleiben die Balken auch<br />
bei einer HD-Zuspielung weiterhin be-
Balkengröße: Die Anzeige der schwarzen Balken im 4:3-Format<br />
1 = Cinemascope 2,35:1 2 = Breitbild Kino 1,85:1 3 = Breitbild 16:9 1,78:1<br />
stehen. Ausschließlich im 1,78:1 und<br />
1,85:1 Format werden keine Balken<br />
mehr zu sehen sein.<br />
<strong>HDTV</strong>-PRAXIS-Fazit<br />
Schöne neue Fernseh- und Filmwelt. Hat<br />
man das Prinzip der Formate verstanden,<br />
ist es im Grunde ganz einfach, die<br />
Tipp: Das Seitenverhältnis berechnen<br />
verschiedenen Formate auseinanderzuhalten.<br />
Die Forderung an die Fernsehanstalten<br />
kann trotzdem nur lauten: Die<br />
zügige Abkehr vom 4:3-Format, hin zum<br />
anamorphen 16:9-Breitbild, und das<br />
nicht nur digital über Satellit, sondern<br />
auch über das gesamte Kabelnetz. Nur<br />
so hat das Umschaltchaos endlich ein<br />
Ende. (wf)�<br />
Das Seitenverhältnis bestimmt die Bildbreite zur Bildhöhe. Um beispielsweise das Seitenverhältnis<br />
eines 16:9-Fernsehers zu berechnen, teilen Sie einfach 16 : 9 und Sie erhalten den Wert<br />
1,78, das Seitenverhältnis. Um das Cinemascopebild 2,35:1 ohne Balken auf einem Bildschirm<br />
darstellen zu können, müsste der Bildschirm also ein Format von 21:9 aufweisen.<br />
Hier im Beispiel die Darstellung des HD-Breitbildes<br />
in 16:9 aus der Blu-ray „Avatar”: Es sind keine störenden<br />
Balken oben und unten vorhanden – das Seitenverhältnis<br />
beträgt 1,78:1. Anmerkung: Auch das<br />
Format 1,85:1 wird meistens ohne sichtbare<br />
Balken dargestellt.<br />
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HD PRAXIS<br />
Am Bildschirm ist das Format 4:3 eingestellt: falsche Darstellung des<br />
anamorphen PAL- oder der HD-Formate 1920x1080 bzw. 1280x720. Es<br />
werden rechts und links schwarze Balken angezeigt, das Bild ist in der<br />
Breite gestaucht und in der Höhe gestreckt.<br />
Am Bildschirm ist die Einstellung 16:9, Breitbild oder auch Vollbild eingestellt:<br />
Das Bild wird in den Proportionen korrekt dargestellt. Nur diese<br />
Formateinstellung stellt für ein anamorphes PAL- oder HD-Bild die korrekte<br />
Darstellung sicher. Zusätzlich können Sie je nach Gerät weitere Zoomstufen<br />
ausführen, was aber nicht zu empfehlen ist, da das Bild dann in<br />
den Proportionen wieder falsch dargestellt wird und die Bildqualität unter<br />
den verschiedenen Zoomeinstellungen immer leidet, was im übrigen<br />
auch für die zuvor beschriebenen 4:3-PAL-Formate gilt.<br />
In dieser Abbildung sehen Sie das gleiche HD-Breitbild mit Balken oben und unten<br />
im Seitenverhältnis 2,35:1, so würde das Bildformat von „Avatar” auf dem Fernseher<br />
aussehen, wenn es in diesem Format auf der Blu-ray gespeichert wäre oder gesendet<br />
werden würde. Zusätzlich lässt sich hier gut erkennen, dass von der im Original<br />
vorliegenden 16:9-Filmvorlage im Kino Bildinhalte fehlten – er wurde für die<br />
Kinos beschnitten, um die 2,35:1 Leinwände komplett auszufüllen.<br />
Szenenbilder aus “Avatar” / Blu-ray – 20th Century Fox<br />
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