Heft 3/06 - Bundesverband Praktizierender Tierärzte eV
Heft 3/06 - Bundesverband Praktizierender Tierärzte eV
Heft 3/06 - Bundesverband Praktizierender Tierärzte eV
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
1<br />
An die prakt. Tierärzte in Bayern<br />
Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, im Saarland<br />
und Thüringen<br />
2 Editorial<br />
3 Kennen sie es schon? Das „3 Säulen Modell“<br />
14 Jahresevent – Versuch einer Nachlese<br />
17 Wir gratulieren<br />
18 Schreiben BMELV<br />
19 Blauzungen-Krankheit in NRW<br />
29 Traumberuf Tierärztin<br />
32 Meldepflicht Futtermittelbetriebe<br />
33 Fischfortbildung<br />
34 Bestandsbetreuung – Bestätigungen<br />
Aus den Landesverbänden<br />
Baden Württemberg<br />
35 Aufruf zur Mitgliedschaft<br />
36 Neue Impfstoffverordnung<br />
37 125-jähriges Jubiläum VAT<br />
38 30 Jahre Badisch-Elsässische Tierärztevereinigung<br />
39 PetVet Kleintiertagung<br />
Rheinland-Pfalz<br />
44 Bericht von der Mitgliederversammlung<br />
45 Gammelfleisch<br />
46 Blauzungen-Krankheit, Gefährdungsgebiet<br />
47 Blauzungen-Krankheit, Einzelfalldokumentation<br />
Saarland<br />
49 Einladung zur Mitgliederversammlung<br />
50 Einladung zum Seminar Wadgassen<br />
52 Fragebogen Babesiose<br />
53 TierimpfstoffVO<br />
53 Blauzungen-Krankheit<br />
54 Tierärztl. Seniorenvereinigung<br />
Thüringen: diesmal kein Beitrag<br />
<strong>Bundesverband</strong> und Industrie<br />
55 Einladung zu Seminaren Patellaluxation<br />
58 bpt-Kongress 20<strong>06</strong>, Vorschau Nürnberg<br />
60 Weltschweinekongress<br />
61 Neue Geschäftsführung bei Albrecht<br />
62 BFT-Stellungnahme Gentechnik<br />
63 Impressum
2<br />
Editorial<br />
Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,<br />
Jahrestreffen, Mitgliederversammlung,<br />
Event – was wir als bpt Bayern am ersten<br />
Juliwochenende 20<strong>06</strong> in Ingolstadt<br />
versucht haben, war für ein standespolitisches<br />
Ereignis eine spektakuläre Erfahrung.<br />
In Vorbereitung des „Arbeitskreises 5“<br />
des Deutschen Tierärztetages stellten<br />
zwei Kolleginnen (siehe <strong>Heft</strong> Seite 29)<br />
ihre Studien und Berufskarrieren vor.<br />
Dabei ließen sie auch tiefe Einblicke in<br />
ihr privates Umfeld zu. Wir Männer<br />
stellten uns die Frage, ob wir diese zusätzlichen<br />
Erschwernisse ertragen, oder<br />
doch vielleicht das Berufsziel Tierarzt an<br />
den berühmten Nagel gehängt hätten?<br />
Auf jeden Fall lieferten uns die beiden<br />
genügend Stoff und Inspiration für den<br />
Deutschen Tierärztetag vom 18. bis 20.<br />
Oktober in Baden Baden zum Thema:<br />
„Arbeitsmarkt, Praxisstrukturen, Arbeitszeitmodelle“.<br />
Internationales Flair verschaffte uns die<br />
Anwesenheit des Kammerpräsidenten<br />
von Tschechien, Dr. Jan Bernardy und<br />
seines österreichischen Amtskollegen<br />
Dr. Helmut Wurzer. Österreich als besseres<br />
Deutschland? Die Frage drängte sich<br />
beim Vergleich der berufsständischen<br />
Organisationen auf. Keine Verbände<br />
mehr, dafür eine Kammer, die die Interessen<br />
aller Berufssparten geballt vertritt<br />
– ein verlockender Gedanke. Natürlich<br />
sind dafür intensive Gespräche hinter<br />
den Kulissen nötig. Ein Konsens, der<br />
daraus hervorgeht, und die volle Unterstützung<br />
aller Tierärzte findet, ist ungleich<br />
leichter anderen Interessensgruppen<br />
gegenüber zu vertreten als<br />
einzelne, miteinander konkurrierende<br />
Interessen der zersplitterten Berufsgruppen.<br />
Beste Kontakte des bpt Bayern zur Verwaltungsebene<br />
der EU – dafür stand<br />
der Besuch von Dr. Karin Kraus, Principal<br />
Administrator European Commission<br />
Enterprise and Industry Directorate-<br />
General Directorate Consumer goods;<br />
Unit F2 - Pharmaceuticals.<br />
Das nächste Experiment, einen Theologen<br />
und Philosophen über das Thema<br />
Solidarität innerhalb unseres Berufstandes<br />
referieren zu lassen, war der intellektuelle<br />
Höhepunkt des Treffens. Selten<br />
habe ich Tierärzte während einer<br />
Veranstaltung so konzentriert gesehen,<br />
dass man eine Stecknadel hätte fallen<br />
hören. Das Fazit aller Zuhörer war geprägt<br />
von tiefer Betroffenheit und dem<br />
Wunsch, sich dieser Reflexion über Beruf<br />
und Berufsumfeld öfters zu stellen.<br />
Leider hat sich noch keine Möglichkeit<br />
gefunden, den Vortrag von Professor<br />
Rohrhirsch in geeigneter Weise zu publizieren.<br />
Er hat sicher einen größeren<br />
Rahmen verdient als unser Mitteilungsblatt.<br />
Auch das Wetter hatte ein Einsehen mit<br />
unserem Fest und so konnten wir am<br />
Nachmittag das Outdoor-Programm zusammen<br />
mit unseren Partnern und Kindern<br />
in vollen Zügen genießen.<br />
Ziel der ganzen Veranstaltung war es,<br />
die praktizierenden Tierärzte Bayerns in<br />
intellektuell anspruchvollem und gesellschaftlich<br />
lockerem Rahmen zusammen<br />
zu führen und für die gemeinsame<br />
Sache zu motivieren.<br />
Viele Teilnehmer des 1. Juli in Ingolstadt<br />
sind auch Delegierte (ordentliche oder<br />
außerordentliche) beim Tierärztetag in<br />
Baden Baden. Dort sollte es gelingen,
3<br />
sich im Organisationsrahmen der Bundestierärztekammer<br />
in fairer Partnerschaft<br />
auseinander zu setzen und Visionen<br />
zu entwickeln die für die jungen<br />
Kolleginnen, um ihnen Perspektiven<br />
aufzeigen, an denen sie sich orientieren<br />
können.<br />
Der bpt Bayern will ein aktiver Teil der<br />
deutschen Tierärzteschaft sein und die<br />
Gedanken von Solidarität und beruflichem<br />
Enthusiasmus nach Baden Baden<br />
tragen.<br />
Bis dorthin wenig Stress und schöne<br />
Herbsttage<br />
Rupert Ebner<br />
Kennen Sie es schon?<br />
„Das 3 Säulenmodel“<br />
In einem Statement vom 07.09.20<strong>06</strong><br />
stellt Jochen Götz fest, dass das vom bpt<br />
und DBV gemeinsam erarbeitete 3 Säulen-Modell<br />
von Ihm als Diskussionsgrundlage<br />
für eine rechtssichere Flexibilisierung<br />
des §56a des geltenden<br />
AMG betrachtet wird.<br />
Um allen Lesern unseres <strong>Heft</strong>es die<br />
Möglichkeit zu geben, das 3 Säulen-Modell<br />
kennen zu lernen und an dieser Diskussion<br />
teilzunehmen veröffentlichen<br />
wir hier den Originaltext, so wie er am<br />
6.Juni 20<strong>06</strong> von bpt und DBV gemeinsam<br />
im BMELV vorgestellt wurde:
12<br />
Als Reaktion auf dieses Papier schrieb der Staatssekretär im BMELV, Herr<br />
Lindemann, folgenden Brief an den DBV, den wir hier mit seinem Einverständnis<br />
veröffentlichen.
14<br />
Der etwas andere Jahresevent 20<strong>06</strong><br />
Versuch einer Nachlese<br />
Wir hatten uns viel vorgenommen,<br />
unsere Jahresversammlung sollte sich<br />
angenehm von den üblichen Veranstaltungen<br />
abheben. Wir wollten diesmal<br />
nicht das tiermedizinische Fachwissen<br />
mehren, sondern die anderen Aspekte<br />
des tierarzt-täglichen Lebens beleuchten<br />
und interessante und informative<br />
Betrachtungen von verschiedenen<br />
Seiten anbieten.<br />
Auditorium<br />
Im Programm der Delegiertenversammlung<br />
war wie meist die letzten<br />
Jahre ein Hauptthema das AMG. Es kam<br />
diesmal allerdings zu fruchtbaren Ansätzen<br />
und es wurde vereinbart sich<br />
nach den Ferien noch einmal im kleineren<br />
Kreise mit allen Fachrichtungen zu<br />
treffen, um für uns Bayern einen für<br />
alle tragbaren Kompromiss zu erarbeiten.<br />
Im Anschluss daran referierten Dr. Gabi<br />
Götz, Waldkirchen und Dr. Verena Schuster,<br />
Grönenbach über Ihre Erfahrungen<br />
zum Thema „Tierärztin im Spannungsfeld<br />
zwischen Praxis und Familie“. (Hierzu<br />
schrieb Frau Dr. Hammerl einen<br />
eigenen Bericht, den wir ebenfalls in<br />
diesem <strong>Heft</strong> zum Abdruck bringen.)
15<br />
Frau Dr. Karin Kraus Dr. Jan Bernardy Dr. Helmut Wurzer<br />
Nach den Regularien und dem Begrüßen<br />
der Gäste, Dr. Karin Kraus,<br />
Principal Administrator European Commission<br />
Enterprise and Industry Directorate-General<br />
Directorate Consumer<br />
goods; Unit F2 - Pharmaceuticals, Dr.<br />
Jan Bernardy, Kammerpräsident<br />
Tschechien, Prof. Dr. Theodor Mantel,<br />
Präsident der BLTK, Dr. Wolfgang Ullrich,<br />
1.Vorsitzender des BBT Landesverbandes<br />
Bayern, Dr. Burkhard Wendland,<br />
1. Vorsitzender FKG, Dr. Helmut<br />
Wurzer, Kammerpräsident, Österreich,<br />
stellten die Kollegen aus Tschechien<br />
und Österreich in kurzen Zügen die<br />
tierärztlichen Organisationen ihre Heimatländer<br />
vor.<br />
Dann begannen die Fachvorträge rund<br />
um die Praxis.<br />
• Dipl. Ing. Stefan Thiele, von „Compliance<br />
Consulting“ sprach über Marktpotentiale<br />
und in kurzweiliger Form<br />
über die Auswirkungen von Preiserhöhungen<br />
und Preisdumping auf das<br />
reale Einkommen des Praxisinhabers.<br />
• Dr. med.vet. Wolfgang Matzner von<br />
der „VetKom GmbH“ referierte über<br />
Kundenbindung im Praxisalltag ?gestern<br />
heute und morgen.<br />
Dazwischen stärkte man sich bei einem<br />
kurzem Mittagessen am Buffet.<br />
Dr. Theol.habil. Ferdinand Rohrhirsch<br />
• Dr. Theol.habil. Ferdinand Rohrhirsch<br />
apl. Prof. f. Philosophie der kath. Universität<br />
Eichstätt-Ingolstadt gab einen<br />
interessanten Exkurs über „Solidarisches<br />
Handeln in einer Gemeinschaft<br />
von Konkurrenten“, der manchen zu<br />
intensivem Nachdenken anregte.<br />
Nach kurzer intensiver Diskussion<br />
wurden gegen 15 Uhr die Teilnehmer<br />
nebst Ihren Familien per Omnibus auf<br />
das Pioniergelände der BW transferiert,<br />
wo ein gastliches Zelt mit reichlich Speis<br />
und Trank auf die Gäste wartete.
16<br />
Partyzelt im Quadgelände<br />
Hier gab es ausreichend Gelegenheit<br />
sich in entspannter Atmosphäre bei einem<br />
guten Glas Bier oder Wein zu unterhalten,<br />
gut zu Speisen oder mit einem<br />
der bereitstehenden Quads das<br />
Gelände zu erkunden – dies war vor allem<br />
für die meisten der mitgenommenen<br />
Kinder und<br />
Kids and Quads<br />
Jugendlichen die Sensation – manche<br />
wollten gar nicht mehr davon absteigen.<br />
Aber auch die Erwachsenen waren<br />
von diesen Fahrgeräten begeistert und<br />
selbst die Ehefrauen unserer Ehrengäste<br />
ließen es sich nicht nehmen einige<br />
Runden damit zu drehen.<br />
Frau Ullrich<br />
Das auf Großbildschirm angebotene<br />
Fußballspiel der Weltmeisterschaft fand<br />
dagegen eher nur am Rande Beachtung.<br />
Viel lieber wurde die Gelegenheit<br />
zu intensiven Gesprächen genutzt, was<br />
sich in der ungezwungenen ja fast<br />
privaten Atmosphäre der Veranstaltung<br />
eindeutig anbot. Besonders<br />
unsere Gäste aus den Nachbarländern<br />
Tschechien und Österreich waren dabei<br />
begehrte Gesprächspartner.<br />
Fazit: Es war ein Tag, der den Teilnehmern<br />
sicher als eine der gelungensten<br />
Veranstaltungen seiner Art im Gedächtnis<br />
bleiben wird. Sowohl die Vorträge<br />
des Vormittags, wie auch der Familien-<br />
Nachmittag sind es wert wiederholt zu<br />
werden. Es wäre nur zu wünschen, dass<br />
vor allem mehr Kolleginnen und<br />
Kollegen die Gelegenheit nutzen,<br />
solche Angebote, die einen ein wenig<br />
über den rein fachlich-tiermedizinischen<br />
Tellerrand schauen lassen, auch<br />
wahrzunehmen.<br />
Andreas Tröschel, Burgthann
17<br />
Wir gratulieren<br />
unserem langjährigen Mitglied und Förderer Herrn Dr. Dr. h.c. Otto Fischer zu<br />
seinem 80. Geburtstag! Er ist seit 1985 Mitglied des bayerischen Landesverbandes<br />
und war lange Jahre als Delegierter aktiv am Verbandsgeschehen beteiligt. So hat<br />
er schon 19mal mit seiner Firma selectavet unsere Fortbildungsreihe in den<br />
7 Regierungsbezirken auf großzügige Art und Weise unterstützt und ist auch bei<br />
vielen anderen Gelegenheiten unserem Verband mit Rat und Tat zur Seite gestanden.<br />
Er setzt sich seit Jahren mit seiner ganzen Persönlichkeit für die Belange der<br />
Tierärzteschaft ein, so fördert er den Alumni-Verein der tierärztlichen Fakultät der<br />
LMU nach Kräften und pflegt nach wie vor den persönlichen Kontakt zu den<br />
Kolleginnen und Kollegen draußen in der Praxis.<br />
Wir wollen mit Ihm auf diesem Wege anstoßen und wünschen ihm viel Glück,<br />
Gesundheit und noch manches Jahr in unserer Mitte.<br />
Der Landesvorstand<br />
Prost Otto!
29<br />
Traumberuf „Tierärztin“<br />
Tierärztin – ein Traumberuf? Tierarzt –<br />
kein Interesse? Es scheint so. Ein Blick in<br />
die Einschreiblisten der veterinärmedizinischen<br />
Fakultäten offenbart einen<br />
weiblichen Anteil von nahezu 100 Prozent<br />
bei den Studienanfängern. „Chancen<br />
und Probleme“ sieht Rupert Ebner<br />
in der „Feminisierung des Berufstandes“,<br />
die daher auf dem diesjährigen<br />
Mitgliedertreffen Thema war,<br />
und auch beim Deutschen Tierärztetag<br />
in Baden Baden mit in die Thematik<br />
Arbeitsmarkt, Praxisstrukturen, Arbeitszeitmodelle<br />
hineinspielen wird.<br />
Ziel soll sein, so der Vorsitzende des bpt<br />
Bayern, die Praxisstrukturen so zu verändern,<br />
dass sich die Lebenspläne junger<br />
Frauen mit dem Beruf vereinbaren<br />
lassen.<br />
Tierärztin und Mutter –<br />
ein schwerer Weg<br />
Dr. Verena Schuster<br />
Sie haben es geschafft. Beide, jede auf<br />
ihre eigene Art, auf ganz verschiedenem<br />
Weg. Verena Schuster aus Bad<br />
Grönenbach und Gaby Götz, Waldkirchen,<br />
schilderten ihre berufliche<br />
Laufbahn, die stark mit dem Privatleben<br />
verquickt ist, noch viel mehr, als das bei<br />
den männlichen Kollegen der Fall ist,<br />
was denen auf dem Jahrestreffen in<br />
Ingolstadt vielleicht zum ersten Mal so<br />
richtig bewusst wurde.<br />
Schuster hat schon während des<br />
Studiums schmerzlich erfahren müssen,<br />
dass sich Schwangerschaft und tierärztliche<br />
Tätigkeit nicht miteinander vertragen.<br />
Kurz vor dem Physikum fing sie<br />
sich Q-Fieber ein, was zu einer Frühgeburt<br />
führte. Ein Semester setzte sie aus,<br />
dann kam sie zurück – mit Baby. Das<br />
wurde an der Uni zwar geduldet, aber<br />
beileibe nicht gerne gesehen, erinnert<br />
sie sich. Als Lea zehn Monate alt war,<br />
fand sich ein Platz in einer Kindertagesstätte.<br />
Die Kosten von 750 D-Mark<br />
waren für eine Studentin unerschwinglich.<br />
Dennoch wurde der Antrag auf<br />
Kostenübernahme vom Jugendamt<br />
abgelehnt. Mit der Begründung,<br />
Schuster habe bereits eine Ausbildung<br />
als Tierarzthelferin: „Kommen Sie<br />
Ihrem Erziehungsauftrag nach und brechen<br />
Sie Ihr Studium ab“. Weil die junge<br />
Mutter daraufhin mit Klage drohte, zog<br />
sich das Jugendamt allerdings zurück<br />
und zahlte.<br />
Nach dem Studium hatten Verena<br />
Schuster und Ehemann Stephan Glück.<br />
Er fand eine Ganztagsstelle als Rinderpraktiker,<br />
sie wurde in Teilzeit für den<br />
Kleintierbereich in derselben Praxis eingestellt.<br />
„Nach einem halben Jahr war<br />
ich wieder schwanger, das kam ganz<br />
gut an“, erzählt sie (selbst)ironisch. Da<br />
die Chefin aber selber vier Kinder und<br />
somit Verständnis hatte, ging das ganz
30<br />
gut über die Runden. Die Praxis-Oma<br />
übernahm die Betreuung des fünften<br />
Kindes auch noch, und so arbeitete die<br />
junge Tierärztin bald wieder. Lea ging<br />
in den Kindergarten, der bis 17 Uhr<br />
geöffnet hatte. Nur wenige Jahre vorher<br />
war das noch ganz anders gewesen.<br />
„Wie machen das berufstätige Mütter?“,<br />
hatte Schusters Chefin damals gefragt,<br />
weil der Kindergarten nur vormittags<br />
geöffnet hatte. „Wir haben keine<br />
berufstätigen Mütter“, hatte die Antwort<br />
der Leiterin gelautet. Das war in<br />
der Oberpfalz, in Breitenbrunn. Mittlerweile<br />
betreibt das Ehepaar Schuster seit<br />
fünf Jahren eine eigene Praxis in Bad<br />
Grönenbach im Allgäu. Für 85 Euro im<br />
Monat können Eltern dort ihr Kind von<br />
7 bis 17 Uhr betreuen lassen. Ein um<br />
fassendes Angebot der Gemeinde, aber<br />
aufgrund der Abendsprechstunden und<br />
Wochenenddienste für in medizinischen<br />
Berufen Tätige nicht ausreichend.<br />
„Für diese Berufe wird es nie bedarfsgerechte<br />
Betreuungsangebote geben“,<br />
zieht die 35-Jährige Bilanz. Trotzdem ist<br />
sie der Meinung, die beste Zeit Kinder<br />
zu bekommen, sei für eine (angehende)<br />
Tierärztin die Studienzeit. Dennoch rät<br />
sie keiner Schwangeren, sich – wie sie<br />
während der zweiten Schwangerschaft<br />
– heimlich in den OP zu schleichen, um<br />
eine Katze zu sterilisieren.<br />
„Warum tun sich Frauen so was an?“,<br />
stellte zweiter Vorsitzender Achim<br />
Vogel in der anschließenden Diskussion<br />
in den Raum, woraufhin Schuster klarstellte,<br />
dass sie das nicht so empfunden<br />
habe.<br />
Der Trend ginge ganz klar zur kinderlosen<br />
Akademikerin – „wer sich für<br />
Kinder entscheidet, entscheidet sich gegen<br />
den Beruf“, so ihr Statement. Und<br />
trotzdem: „Auch wenn meine Geschichte<br />
zeitweise wie worst case klang – ich<br />
würde es jederzeit wieder so machen“,<br />
versichert sie. Denn: „Ich bin heute viel<br />
weiter als viele meiner Studienkolleginnen,<br />
von denen keine Kinder hat und<br />
die mich teilweise nun beneiden.“<br />
Au-pair Mädchen lösten für Familie<br />
Schuster das Betreuungsproblem. Nicht<br />
jedermanns Sache, wie sie einräumt,<br />
denn nicht jedem gefällt der Gedanke,<br />
dass da noch jemand zur Familie mit dazu<br />
gehört. Schusters Wunsch an den bpt<br />
wäre ein Mindestgehalt für angestellte<br />
Tierärzte, das der Berufsverband festlegen<br />
sollte. Für ihre Praxis seien sie derzeit<br />
auf der Suche nach einem Rinderpraktiker.<br />
Viele Frauen bewerben sich,<br />
erzählt sie, darunter auch welche mit<br />
kleinen Kindern, deren Männer Elternzeit<br />
nehmen möchten. Wenn die<br />
Tierärztinnen jedoch mit 1500 Euro in<br />
der (Kleintier)praxis abgespeist würden,<br />
funktioniere das nicht, dann könne<br />
der Mann zehnmal sagen „ich bleibe<br />
daheim“. Solange eine Tierarzthelferin<br />
mehr Geld bekomme als eine Tierärztin,<br />
sei der Verband dringend gefordert. Ein<br />
älterer Tierarzt habe einmal zu ihr gesagt:<br />
„Tierärzte krieg ich doch umsonst“.<br />
Großtierpraktikerin aus<br />
Leidenschaft<br />
Dr. Gabi Götz
31<br />
Die Rinderpraxis liegt Gaby Götz besonders<br />
am Herzen. Sie selbst ist über die<br />
landwirtschaftliche Schiene zur Tiermedizin<br />
gekommen und in der Gemischtpraxis<br />
mit Schwerpunkt Rinder<br />
tätig, seit sie 1986 promovierte. Auch<br />
sie hat zwei Kinder, mittlerweile 19 und<br />
17 Jahre alt. Während der Schwangerschaften<br />
hat sie einfach weiter gearbeitet.<br />
Arbeit war genug da, da der Seniorchef<br />
der Praxis, in der Götz und ihr Ehemann<br />
damals arbeiteten, beide Mal<br />
ausfiel. Passiert ist zum Glück nichts. Die<br />
Kinder waren immer dabei, wenn sie<br />
Praxis fuhr. „Ein Chef hätte vielleicht ein<br />
Problem damit gehabt, das zu akzeptieren“,<br />
vermutet sie heute. Aber für die<br />
Landwirte war es wie für die Kinder<br />
ganz selbstverständlich, dass die Kleinen<br />
dabei waren, im Auto saßen oder<br />
mit den eigenen Kindern im Sand spielten,<br />
während Mama im Stall behandelte.<br />
Die Arbeit interessierte den Nachwuchs<br />
nach einer Weile nicht mehr<br />
sonderlich. Nur einmal, da merkte der<br />
etwa zweijährige Michael auf.<br />
„Mama“, fragte er nach einer Zwillingsgeburt,<br />
„Mama, warum hast du da zwei<br />
rausgeholt?“<br />
Kinder in die Arbeit integrieren, Arbeit<br />
und Privatleben als Ganzes organisieren,<br />
das war Gaby Götz’ Rezept. „Meine<br />
Kinder waren pflegeleicht“, sagt sie,<br />
„sie wuchsen damit auf“. Weitaus komplizierter<br />
war es da, wenn der Neffe mal<br />
mit auf Tour ging, denn der kannte die<br />
Regeln nicht so gut und hat sich auch<br />
schon mal in eine brenzlige Situation<br />
gebracht.<br />
Als die Kinder vier und drei Jahre alt<br />
waren, ließ sich Götz scheiden.<br />
Beruflich wollte sie weiter in der<br />
Rinderpraxis bleiben, und arbeitete eineinhalb<br />
Jahre als Praxisvertreterin. Das<br />
war die schwierigste Zeit, da die Kinder<br />
in die Schule kamen und öfter mal die<br />
Hilfe der Großeltern nötig wurde.<br />
Danach wurde sie Assistentin in der<br />
Gemischtpraxis im Bayerischen Wald, in<br />
der sie heute zusammen mit ihrem Lebensgefährten<br />
Teilhaberin ist. Zwei der<br />
Teilhaber würden ihre Arbeitszeit gerne<br />
reduzieren, was aber beim derzeitigen<br />
Mangel an Großtierpraktikern auf dem<br />
Arbeitsmarkt schlicht Illusion bliebe.<br />
Gaby Götz wünscht sich, dass sich der<br />
bpt für ein landwirtschaftliches Praktikum<br />
vor Studienbeginn stark macht, um<br />
den Studenten Zugang zum Rind zu<br />
vermitteln. Zu viele Frauen drängten in<br />
den Kleintier- und Pferdesektor, was<br />
hier zu einem Überangebot führe. Das<br />
wiederum mache die Preise kaputt,<br />
denn Frauen, deren Männer den Lebensunterhalt<br />
verdienen, könnten es sich<br />
leisten, für 1500 Euro oder noch<br />
weniger zu arbeiten, einfach, weil sie<br />
arbeiten wollen.<br />
Vor der Frage stand 1989 auch die Autorin<br />
dieser Zeilen. Damals erschienen im<br />
Deutschen Tierärzteblatt sogar Anzeigen,<br />
in denen Berufsanfängern ein<br />
Gehalt von 1000 D-Mark brutto oder<br />
gar nur Kost und Logis geboten wurden.<br />
Woraufhin sie sich – trotz Geld<br />
verdienenden Ehemanns in spe und<br />
Traumziel Großtierpraxis – in die<br />
Industrie begab. Sicherlich zum Teil<br />
auch deshalb, weil Kinder fest geplant<br />
waren und es daher wenig aussichtsreich<br />
erschien, sich einige Jahre ausnutzen<br />
zu lassen, um dann – ohne jemals<br />
Geld verdient zu haben – „nur noch“<br />
Kinder groß zu ziehen. Eine Entscheidung,<br />
die ich nicht bereut habe.<br />
Nach fast elf Jahren „Nur-Hausfrau“-<br />
Daseins, reifte die Idee, die medizinischen<br />
Kenntnisse schreibend zu verwerten,<br />
von zu Hause aus, denn damals<br />
waren die Kinder erst zehn, acht und<br />
fünf Jahre alt. Ein halbjährlicher Vollzeit-Lehrgang<br />
an der Journalistenakademie<br />
in München – den die Oma ermöglichte<br />
– brachte mich computermäßig<br />
auf den aktuellen Stand und vermittelte<br />
mir journalistisches Grund-
32<br />
wissen. Dass der Schwerpunkt jetzt eher<br />
auf Lokaljournalismus liegt, war Zufall,<br />
hat sich aber als wesentlich familienverträglicher<br />
als der erträumte Medizinjournalismus<br />
erwiesen.<br />
Fundierte Zahlen wären<br />
wünschenswert<br />
Interessant wären fundierte Zahlen zu<br />
der Frage, wie Tierärztinnen ihre<br />
private Lebensplanung mit dem Beruf<br />
unter einen Hut bekommen. Wie viele<br />
sind aus privaten Gründen aus dem<br />
Beruf ausgestiegen? Wie viele haben<br />
überhaupt Kinder? Wie viele davon<br />
arbeiten in eigener Praxis/Gemeinschaftspraxis?<br />
Wie viele sind ganz ausgestiegen<br />
oder arbeiten berufsfremd<br />
und warum? Und die Frage an die Kinderlosen:<br />
Wollten Sie keine Kinder oder<br />
hat der Beruf das nicht zugelassen? Die<br />
reinen statistischen Zahlen liegen der<br />
Tierärztekammer vor – über die Hintergründe<br />
ist wenig bekannt. Etwa 40<br />
Prozent der berufstätigen Akademikerinnen<br />
haben heutzutage gar keine<br />
Kinder mehr. Unter den Tierärztinnen<br />
liegt die Rate wohl noch höher. Tierärztin<br />
oder Mutter – muss das ein Ausschlusskriterium<br />
sein?<br />
Die Statistik macht deutlich, dass<br />
wesentlich mehr Tierärztinnen aus dem<br />
Beruf aussteigen als ihre männlichen<br />
Kollegen. Eine Umfrage oder Promotion<br />
zu dem Thema, die die Hintergründe<br />
beleuchtet, würde Ansatzpunkte dafür<br />
ergeben, was Kammer und Verbände<br />
tun können, um dieser Entwicklung gegenzusteuern,<br />
sonst wird sich der in der<br />
Großtierpraxis bereits bestehende<br />
Mangel an Arbeitskräften eines Tages<br />
auf die anderen Arbeitsgebiete ausweiten<br />
und in der Folge zu weiteren Tätigkeitsverlusten<br />
an andere Berufe führen,<br />
wie das seit Jahren in der Besamung<br />
und im Lebensmittelbereich stattfindet.<br />
Meldepflicht für Futtermittelhandelsfirmen<br />
Aus gegebenem Anlass möchten wir<br />
nochmals auf die Registrierungspflicht<br />
für mit Futter handelnde Tierarztpraxen<br />
hinweisen. Da bis dato erst ca.<br />
20% den Schritt der Registierung<br />
gegangen sind, wiederholen wir<br />
nochmals den Aufruf aus dem Dezemberheft<br />
Seit 1.1.20<strong>06</strong> müssen Betriebe, die mit<br />
Futtermitteln handeln, sich bei der zuständigen<br />
Behörde melden. Durch die<br />
EU Vorgaben und die daraus resultierende<br />
Änderung des Futtermittelrechtes<br />
wird diese Meldung generell<br />
Pflicht. Dies gilt für alle Futtermittel, die<br />
an Tiere verfüttert werden, unabhängig<br />
ob Nutztier, Gesellschaftstiere und<br />
Heimtiere. Daher werden auch Tierarztpraxen,<br />
die Diätfuttermittel, Futtermittel<br />
oder Futterzusatzstoffe an Tierhalter<br />
abgeben von dieser Meldepflicht<br />
erfasst.<br />
Die Umsatzmengen sind kein Kriterium<br />
und daher ist jeder Handel meldepflichtig.<br />
Bitte melden Sie daher Ihre Praxis, so<br />
noch nicht geschehen, bei der zuständigen<br />
Behörde baldmöglichst als Futtermittelbetrieb<br />
an.
33<br />
Seminar der Bayerischen Landestierärztekammer<br />
Tiergesundheitsüberwachung in der Aquakultur –<br />
Erweiterung des Tätigkeitsfelds<br />
für praktizierende Tierärzte<br />
Die derzeit gültige Fischseuchen-Verordnung<br />
sieht u.a. nach § 5 eine jährliche<br />
Kontrolle aller Betriebe vor, die<br />
Salmoniden und Hechte halten. Mit der<br />
klinischen Untersuchung können bislang<br />
Tierärzte, die aufgrund ihrer beruflichen<br />
Vorbildung Erfahrungen mit<br />
der Untersuchung von Fischen haben,<br />
sowie Fachtierärzte für Fische beauftragt<br />
werden.<br />
Die künftige Richtlinie mit Gesundheitsund<br />
Hygienevorschriften für Tiere in<br />
Aquakultur schreibt die Überwachung<br />
bei weiteren Fischarten sowie bei<br />
weiteren Fischkrankheiten bzw. Fischseuchen<br />
vor. Auch künftig wird<br />
qualifiziertes Personal für die Überwachung<br />
gefordert.<br />
Das Seminar vermittelt daher die<br />
derzeit geforderte Vorbildung für die<br />
Untersuchung von Fischen und informiert<br />
zugleich über zu erwartenden<br />
Neuerungen nach der Aquakulturrichtlinie.<br />
Termin:<br />
Ort:<br />
29. November 20<strong>06</strong>, 9.30 ? ca. 16.45 Uhr<br />
91058 Erlangen-Eltersdorf<br />
Freizeitheim St. Kunigund, Holzschuher Ring 40<br />
PROGRAMM<br />
RECHTSGRUNDLAGEN<br />
I. Fuchs (Pegnitz)<br />
Rahmenbedingungen und Aufgaben des Tierarztes nach dem derzeitigen<br />
Fischseuchenrecht sowie den zu erwartenden Änderungen der Aquakulturrichtlinie<br />
GRUNDLAGEN DER FISCHGESUNDHEIT<br />
R. Hoffmann (München)<br />
Besonderheiten der Anatomie und Physiologie der Salmoniden und<br />
Cypriniden<br />
I. Fuchs (Pegnitz)<br />
Einflüsse von Umweltfaktoren auf Fischgesundheit<br />
(Wasserchemismus, Fütterung, Haltung)<br />
FISCHSEUCHEN<br />
R. Hoffmann (München)<br />
Fischseuchen, insbesondere VHS, IHN, KHV
34<br />
K. Bogner (Erlangen)<br />
Probenahme und deren Vorbereitung sowie Diagnostik<br />
DIFFERENTIALDIAGNOSTISCH WICHTIGE FISCHKRANKHEITEN<br />
R. Hoffmann (München)<br />
Bakterielle und parasitäre Fischkrankheiten<br />
I. Fuchs (Pegnitz)<br />
Therapiemöglichkeiten bei Nutzfischen<br />
Leitung: Th. Mantel (Eichstätt)<br />
ORGANISATORISCHE HINWEISE<br />
Teilnahmegebühr: 80 e per Überweisung an die Bayerische Landestierärztekammer,<br />
Konto-Nr. 150 16 58, BLZ 700 9<strong>06</strong> <strong>06</strong>, Deutsche Apotheker- und Ärztebank,<br />
Name des Teilnehmers, Kennwort „Fische“. Ihre Überweisung kann nur bei Vorliegen<br />
einer schriftlichen Anmeldung bearbeitet werden.<br />
Anmeldung und Information: Bayerische Landestierärztekammer, Bavariastr. 7a,<br />
80336 München, Tel. (089) 219908-0, Fax 219908-33, e-mail: kontakt@bltk.de.<br />
Die Anmeldebestätigung erhalten Sie nach Eingang der Anmeldung und der Überweisung.<br />
Mit der Anmeldung stimmen Sie den Anmeldebedingungen der Bayerischen<br />
Landestierärztekammer zu (s. www.bltk.de).<br />
Anerkennung:<br />
ATF: 6 Stunden, Fortbildungszertifikat der Bayerischen Landestierärztekammer:<br />
8 Punkte<br />
Stand: 14.9.<strong>06</strong><br />
Bestandsbetreuung - Bestätigungen<br />
Aus gegebenem Anlass möchten wir sie<br />
darauf hinweisen, die teilweise von den<br />
Landwirten vorgelegten Listen, in<br />
denen Sie die, gemäß den Betreuungsverträgen<br />
durchgeführten Besuche und<br />
Begehungen der Betriebe dokumentieren<br />
und unterschreiben sollen, nur<br />
dann abzuzeichnen, wenn sie diese Begehungen<br />
und Beratungen auch wirklich<br />
durchgeführt und dokumentiert<br />
haben. Bitte keine Blanko-Unterschriften<br />
leisten. Sollten bei Kontrollen<br />
Mängel zu Tage treten, die offensichtlich<br />
von Ihnen nicht beanstandet<br />
wurden, aber zum Zeitpunkt Ihrer<br />
Begehung schon bestanden, könnten<br />
sie in die Pflicht genommen werden.<br />
Deshalb bitte alle Befunde und Mängel<br />
dokumentieren und vom Landwirt<br />
gegenzeichnen lassen.
35<br />
Mitteilungen aus dem Landesverband<br />
Baden-Württemberg<br />
Liebe Kolleginnen und Kollegen in Baden-Württemberg,<br />
Zusammenschlüsse und Vereinigungen<br />
scheinen derzeit nicht „im mainstream“<br />
zu liegen, sind nicht „en vogue“.<br />
Stagnierende oder gar rückläufige Mitgliederzahlen<br />
betreffen Kaninchenzüchter,<br />
Kicker wie katholische Pfadfinder<br />
gleichermaßen. Trotz eines nach<br />
wie vor hohen Organisationsgrades<br />
haben auch die Mitgliederzahlen des<br />
BPT-Baden-Württemberg in den letzten<br />
25 Jahren nicht mit denen der Neuniederlassungen<br />
mithalten können.<br />
Generelle Politikverdrossenheit, die<br />
Scheu sich zu engagieren aber auch das<br />
Gefühl „Kammer und BPT machen ja sowie<br />
nichts“ und die Mitgliedsbeiträge<br />
spielen hierbei wichtige Rollen.<br />
Dabei sollte gerade in Zeiten schlechter<br />
Ertragslagen die Mitgliedschaft in<br />
einem Berufsverband, der behilflich ist,<br />
Wissen um aktuelle, praxisbezogene<br />
Tiermedizin und moderne effiziente<br />
Praxisführung zu vermitteln, attraktiv<br />
sein.<br />
Schlagkräftige Politik wie auch Berufspolitik<br />
ist in unserem Lande, wie in der<br />
ganzen EU, nur dort möglich, wo eine<br />
starke Lobby im Hintergrund für Rückhalt<br />
und Durchsetzungsvermögen<br />
sorgen kann. Wie schwer tun sich selbst<br />
Human- und Zahnmediziner, ihre<br />
Vorstellungen und Forderungen umzusetzen.<br />
Gemessen daran stehen wir mit<br />
unseren Ergebnissen gar nicht schlecht<br />
da, wie gerade am Beispiel der<br />
Tierimpfstoff VO zu sehen ist.<br />
Die Stärke der Lobby und Überzeugungskraft<br />
eines Berufsverbandes<br />
wachsen mit jedem einzelnen Mitglied,<br />
das neu hinzukommt. Die ureigene<br />
Frage eines jeden Marketings ist die,<br />
wie ich diese Zielgruppe der „Nochnichtkunden“<br />
erreichen kann. Die<br />
Mund zu Mund Propaganda von überzeugten<br />
Kunden ist dabei immer noch<br />
der Königsweg – wir erleben es täglich<br />
in unseren eigenen Praxen. Aus diesem<br />
Grunde möchte ich Sie, unsere Mitglieder<br />
ermutigen, andere Kolleginnen und<br />
Kollegen zu überzeugen, Mitglied im<br />
BPT zu werden. Wichtige, handfeste<br />
Argumente, die jeden Tag eingefordert<br />
werden können sind z.B. die exzellente<br />
Rechtshilfe des <strong>Bundesverband</strong>es sowie<br />
die Fortbildung, die unser Landesverband<br />
organisiert: Röntgenfortbildung,<br />
die Veranstaltung in Ulm-Seeligweiler<br />
sowie der PETVET Kleintierkongress am<br />
ersten Dezemberwochenende sind nur<br />
einige Beispiele, auf die ich Sie auch auf<br />
den nächsten Seiten aufmerksam machen<br />
möchte.<br />
Mit der PETVET Werbeaktion des<br />
letzten Jahres waren wir recht erfolgreich<br />
und konnten etliche neue Mitglieder<br />
gewinnen.<br />
In diesem Jahr haben wir uns etwas<br />
anderes überlegt: Wenn Sie als Mitglied<br />
eine neue Kollegin oder einen neuen<br />
Kollegen von einer Mitgliedschaft überzeugen,<br />
zahlen Sie und das Neumitglied<br />
für die nächste PETVET Kleintierfortbildung<br />
jeweils nur die Hälfte des<br />
Tagungsbeitrags.<br />
Neumitglieder melden sich bitte per Fax<br />
(07071-78781) bei mir und teilen mir<br />
mit, wer sie zum BPT gebracht hat. Bei<br />
der Anmeldung zur PETVET bezahlen<br />
Neumitglied und Pate jeweils nur die<br />
Hälfte. Einfach und unbürokratisch wie<br />
wir die ganze Politik und Verwaltung<br />
gerne hätten! Bis dann in Stuttgart –<br />
bringen Sie Ihr Patenkind mit!<br />
Mit freundlichen Grüßen aus Tübingen<br />
Ihr Thomas Steidl, Vorsitzender des LV<br />
Baden-Württemberg
36<br />
Berufspolitische Beharrlichkeit zahlt sich doch<br />
aus – Novellierung der ImpftstoffVO<br />
Am 22.09.20<strong>06</strong> wurde die novellierte<br />
Impfstoff-VO dem Bundesrat zur Abstimmung<br />
vorgelegt. In dieser Fassung<br />
sind einige aus dem Blickwinkel des<br />
tierärztlichen Berufsstandes erfreuliche<br />
Veränderungen gegenüber dem ersten<br />
Entwurf eingearbeitet. Es blieben aus<br />
tierärztlicher Sicht zwar immer noch einige<br />
Wünsche offen – aber die nun zur<br />
Entscheidung vorgelegte VO ist in<br />
wesentlichen Punkten so gehalten, dass<br />
die Mehrzahl der niedergelassenen<br />
Tierärzte damit wird leben können. Die<br />
Entstehungsgeschichte dieses Gesetzestextes<br />
ist ein Beweis dafür, dass berufspolitisches<br />
Engagement und beharrliches<br />
Bearbeiten der politischen<br />
Entscheidungsträger auch im fortgeschrittenen<br />
Gesetzgebungsprozess<br />
durchaus noch Früchte tragen kann.<br />
Einer der Gründe dafür liegt sicher in<br />
der föderalen Struktur unseres Landes,<br />
wodurch für die Berufsverbände – so<br />
auch den BpT – die Möglichkeit besteht,<br />
über die Landesregierungen und deren<br />
Funktionsträger mittels des Bundesrates<br />
Einfluss auf den Gesetzgebungsvorgang<br />
zu nehmen. Im Fall der Impfstoff-VO<br />
hatten einige Funktionäre<br />
tierärztlicher Berufsvertretungen im<br />
vergangenen Herbst die Flinte fast<br />
schon ins Korn geworfen mit der Begründung<br />
ein von der EU vorgegebenes<br />
Umsetzen von Richtlinien sei in diesem<br />
Stadium nicht mehr zu beeinflussen.<br />
Dem sich dagegen bildenden Widerstand<br />
– nicht zuletzt durch die Aktivitäten<br />
der BpT-Landesverbände Baden-<br />
Württemberg und Bayern hervorgerufen<br />
– ist es zu verdanken, dass dieses<br />
Thema nochmals aufgegriffen wurde<br />
und eine deutliche Verbesserung des Erstentwurfes<br />
erreicht werden konnte. In<br />
einem z.T. heftig angegriffener, offener<br />
Brief des baden-württembergischen<br />
Landesverbandes, der auch im<br />
Mitteilungsblatt veröffentlicht wurde,<br />
wurde auf die schwerwiegenden medizinischen,<br />
rechtlichen und wirtschaftlichen<br />
Folgen einer absoluten Liberalisierung<br />
der Impfstoff-Abgabe für den<br />
Berufsverband hingewiesen und eine<br />
diesbezügliche Änderung der VO-Entwurfes<br />
gefordert.<br />
Zwar wird einerseits in der jetzt zur<br />
Abstimmung vorgelegten Fassung der<br />
VO die Genehmigungspflicht für die<br />
Impfstoffabgabe durch eine Anzeigepflicht<br />
ersetzt, andererseits ist die<br />
Abgabe von Impfstoffen nur noch an<br />
Personen möglich, die beruflich und<br />
gewerbsmäßig Tiere in einem geschlossenen<br />
Bestand halten, der regelmäßig<br />
tierärztlich betreut wird und für den ein<br />
der Behörde vorzulegender Behandlungsplan<br />
erstellt wurde. Der von<br />
höchster Stelle geprägte Begriff des<br />
„versierten Laien“ dürfte somit nicht<br />
mehr in praxi aktuell bleiben.<br />
Eine Abgabe an Einzeltierhalter und die<br />
Abgabe von Impfstoffen gegen anzeigepflichtige<br />
Seuchen ist ausdrücklich<br />
ausgeschlossen.<br />
Inwieweit auch die novellierte VO den<br />
Bürokratieabbau, den jeder politische<br />
Mandatsträger lautstark einfordert, befördert,<br />
wird die Zukunft zeigen, insbesondere<br />
was die Bilanzierung in der<br />
Kleintierpraxis anbelangt<br />
Dr. Hans-Georg Ströhle, Gerstetten
37<br />
125-jähriges Jubiläum des Vereins Aargauer<br />
Tierärztinnen und Tierärzte (VAT) am 16.9.20<strong>06</strong><br />
Der Verein Aargauer TierärztInnen VAT<br />
feierte am 16.9.20<strong>06</strong> sein 125-jähriges<br />
Jubiläum in Schloss Böttstein, einem<br />
idyllisch gelegenen, heute zum Hotel<br />
umgebauten Landschlösschen am Ufer<br />
der Aare.<br />
Der VAT ist die freiwillige Vereinigung<br />
aller Tierärzte und Tierärztinnen des<br />
Kantons Aargau mit zur Zeit gut 120<br />
Mitgliedern.<br />
Die Kolleginnen und Kollegen des<br />
Vereins hatten von sich aus mit der LTK<br />
und dem BPT Baden-Württembergs<br />
Kontakt aufgenommen und uns zum<br />
Jubiläumsabend eingeladen.<br />
Als Vertreter der KollegInnen des Landes<br />
hatte ich die Ehre, an diesem Festabend<br />
teilnehmen zu dürfen.<br />
Anwesend waren hochkarätige Repräsentanten<br />
der schweizer Bundes- und<br />
Kantonalpolitik – die zukünftige Präsidentin<br />
des Nationalrates der Schweiz,<br />
die Präsidentin des Großrats des<br />
Kantons Aargau, der für das Gesundheitswesen<br />
des Kantons zuständige Regierungsrat,<br />
die Kantonstierärztin<br />
sowie die Präsidenten der GST ( Gesellschaft<br />
Schweizer Tierärzte ) und zahlreicher<br />
Kantone aus der ganzen Schweiz.<br />
Als Vertreter der deutschen KollegInnen<br />
wurde ich freundlichst begrüßt und<br />
hatte die Gelegenheit zu Gesprächen<br />
mit den anwesenden KollegInnen in<br />
freundschaftlicher und äußerst wohlwollender<br />
Atmosphäre.<br />
Die Probleme der Tierärztinnen und<br />
Tierärzte sind nahezu deckungsgleich<br />
mit den unsrigen in Praxis und Verwaltung.<br />
Wir werden die Kontakte beiderseits<br />
des Rheins in nächster Zeit vertiefen<br />
können und freuen uns schon auf den<br />
Gedankenaustausch mit den KollegInnen,<br />
die wir kennenlernen konnten.<br />
Thomas Wasmer<br />
Ühlingen-Birkendorf
40<br />
Vortragsprogramm:<br />
Samstag, 2.12.20<strong>06</strong><br />
9.00 Uhr Begrüßung<br />
9.05 - 9.45 Uhr Atmung und Dyspnoe<br />
(Alef, Leipzig)<br />
9.45 - 10.25 Uhr Röntgenanatomie des<br />
Thorax (Hartung, Berlin)<br />
10.25 - 11.05 Uhr Dyspnoe beim Kleinsäuger<br />
(Göbel, Berlin)<br />
11.05 - 11.45 Uhr Kaffeepause<br />
11.45 - 12.15 Uhr Thorakale Ergüsse<br />
(Stockhaus, Haar)<br />
12.15 - 12.45 Uhr Infektiöse Atemwegserkrankungen<br />
bei Hund und<br />
Katze (Moritz, Giessen)<br />
12.45 - 14.15 Uhr Mittagessen<br />
14.15 - 14.55 Uhr Cardiale Dyspnoe beim<br />
Hund (Glaus, Zürich)<br />
14.55 - 15.35 Uhr Dyspnoe beim Vogel<br />
(Pees, Leipzig)<br />
15.35 - 16.15 Uhr Kaffeepause<br />
16.15 - 16.55 Uhr Dyspnoe beim anämischen<br />
Patienten (Moritz, Giessen)<br />
16.55 - 17.35 Uhr Tumorbedingte Dyspnoe<br />
(Stockhaus, Haar)<br />
17.35 - 18.15 Uhr Dyspnoe duch Thoraxtrauma<br />
(Kramer, Giessen)<br />
18.15 - 19.15 Uhr „Come together“<br />
Häppchen und Bier vom<br />
Fass in der Industrieausstellung<br />
(für Tagungsteilnehmer<br />
kostenfrei)<br />
Rahmenprogramm<br />
Weltgrößter Weihnachtsmarkt, Musical,<br />
Variete, Theater, Ausstellungen in<br />
Stuttgart<br />
Zimmervermittlung<br />
Tel.: +49-711-2228-233<br />
oder www.stuttgart-tourist.de<br />
Sonntag, 3.12.20<strong>06</strong><br />
9.00 - 9.40 Uhr Obstruierende Atemwegserkrankungen<br />
der oberen<br />
Luftwege (Spreng, Bern)<br />
9.40 - 10.20 Uhr Cardial bedingte Dyspnoe<br />
bei der Katze (Glaus, Zürich)<br />
10.20 - 11.00 Uhr Dyspnoe bei Reptilien<br />
(Göbel, Berlin)<br />
11.00 - 11.30 Uhr Kaffeepause<br />
11.30 - 12.10 Uhr Erguss oder Tumor –<br />
Radiologisches Quiz<br />
(Hartung, Berlin)<br />
12.10 - 12.50 Uhr Thorakotomie<br />
(Kramer, Giessen)<br />
12.50 - 13.30 Der respiratorische Notfall<br />
(Spreng, Bern)<br />
(Änderungen vorbehalten)<br />
ATF-Anerkennung: 9 Stunden<br />
Veranstaltungsort:<br />
Messe Stuttgart, Kongresszentrum B<br />
Information und Anmeldung<br />
für Tierärzte:<br />
PET-VET GbR<br />
Dr. Edgar v. Cramm<br />
Tel.: 0761-71565 • Fax: 0761-7910282<br />
E-Mail: Edgar@vonCramm.de<br />
http://www.petvet.de<br />
1.12.20<strong>06</strong><br />
Labordiagnostisches<br />
Intensivseminar<br />
„Vom Laborbefund zur Diagnose –<br />
Labordiagnostische Besonderheiten<br />
der Katze“<br />
Tagungsraum XII a/b (max. 50 Teilnehmer)<br />
Information und Anmeldung:<br />
Vet Med Labor GmbH,<br />
Divisionen of IDEXX Laboratories<br />
Tel.: 07141-6483143 • Fax: 07141-6483144<br />
E-Mail: guerin@vetmedlabor.de
✂ ✂ ✂<br />
✂ ✂
✂ ✂ ✂<br />
✂ ✂
43<br />
PET-VET 20<strong>06</strong> –<br />
Fortbildung für<br />
Tierarzthelferinnen<br />
(Begrenzte Teilnehmerzahl)<br />
Samstag, 2.12.20<strong>06</strong><br />
9.00 - 18.00 Uhr<br />
Präanalytik mit Schwerpunkt<br />
Dermatologie:<br />
Bakteriologie, Mykologie, Parasitologie<br />
(Vet•Med•Labor)<br />
Praktische Übungen:<br />
Mikroskopische Differenzierung von Ektoparasiten<br />
(Vet•Med•Labor)<br />
Die Haut als Spiegelbild der Ernährung:<br />
Eiweiß, Fettsäuren, Mineralien, Vitamine (Hill’s)<br />
Fit-4-Fun im Seniorenalter - Patientenbindung<br />
an die Praxis (Maißenbacher, Hill’s)<br />
Sonntag, 3.12.20<strong>06</strong><br />
9.00 - 13.00 Uhr<br />
Sauberkeitsprobleme bei Katzen<br />
Aufmerksamkeit heischendes Verhalten<br />
beim Hund (Celina del Amo)<br />
(Änderungen vorbehalten)<br />
Teilnahmegebühr:<br />
Samstag, 2.12.20<strong>06</strong>: 80,– E<br />
Sonntag, 3.12.20<strong>06</strong>: 35,– E<br />
Information zur Anmeldung nur für<br />
Tierarzthelferinnen:<br />
Dr. Dirk Mahler<br />
Tel.: 07231-17227 • Fax: 07231-105858<br />
E-Mail: dirkmahlerpforzheim@t-online.de<br />
Überweisung nur nach<br />
Voranmeldung!<br />
Konto-Nr. 7472820, Sparkasse Pforzheim<br />
Calw, BLZ 666 500 85<br />
Kennwort:<br />
PET-VET-Tierarzthelferinnenseminar<br />
20<strong>06</strong>, Name der Teilnehmerin, Praxis,<br />
Anschrift, Samstag oder Sonntag oder<br />
Samstag/Sonntag
44<br />
Mitteilungen aus dem Landesverband<br />
Rheinland-Pfalz<br />
Mitgliederversammlung des Landesverbandes<br />
praktizierender Tierärztinnen und Tierärzte<br />
Rheinland- Pfalz<br />
Am 15. September 20<strong>06</strong> fand in Mayen<br />
eine ordentliche Mitgliederversammlung<br />
des Landesverbandes statt. Der Präsident<br />
des <strong>Bundesverband</strong>es, Herr Dr.<br />
Hans Joachim Götz, richtete ein<br />
Grußwort an die Anwesenden, berichtete<br />
aus dem Verband und betonte die sehr<br />
gute Zusammenarbeit, die es fortzusetzen<br />
gelte.<br />
Es schloss sich der Bericht des Vorstandes<br />
an und leitete zu den beiden<br />
wichtigsten Tagesordnungspunkten des<br />
Abends über: der Satzungsänderung und<br />
der anstehenden Wahl.<br />
Die Satzungsänderung und die Angleichung<br />
an die Bundessatzung wurde<br />
einstimmig beschlossen und wird<br />
demnächst veröffentlicht.<br />
Die Wahlen zum Vorstand brachten<br />
folgende Ergebnisse:<br />
1. Vorsitzender:<br />
Dr. Bernhard Alscher, Oberhambach<br />
2. Vorsitzender:<br />
Dr. Rainer Schneichel, Mayen<br />
Schatzmeisterin:<br />
TÄ Dipl. Agr. Biol. Anna Lam, Landau.<br />
Die in unseren Breiten neu aufgetretene<br />
Blauzungenkrankheit und die Einbindung<br />
der praktizierenden Kolleginnen<br />
und Kollegen in die Tierseuchenbekämpfung<br />
war ein weiteres Thema. Die Anwesenden<br />
sprachen sich einheitlich gegen<br />
die vorgesehene Regelung des Landesuntersuchungsamtes<br />
hinsichtlich der<br />
unzureichenden Vergütung aus. Ebenso<br />
wurde heftig kritisiert, dass bis jetzt die<br />
Haftungsfrage noch immer nicht ausreichend<br />
geklärt ist. Man will darauf drängen,<br />
dass endlich für die Kolleginnen und<br />
Kollegen Rechtsicherheit geschaffen<br />
wird. Der Vorstand wurde beauftragt,<br />
die notwendigen Maßnahmen und Verhandlungen<br />
zusammen mit der Kammer<br />
einzuleiten.<br />
Die Tarifverhandlungen im Rahmen der<br />
Fleischuntersuchung haben noch kein<br />
konkretes Ergebnis gebracht und werden<br />
am 25. September fortgesetzt. Inzwischen<br />
ist klar geworden, dass eine Initiative<br />
der südlichen Länder, die eine<br />
Ausnahme zur Lebendbeschau durch<br />
Fachassistenten beinhaltete, durch das<br />
Eingreifen des Berufsstandes abgeblockt<br />
werden konnte.<br />
Die anstehenden Änderungen in der Arzneimittelgesetzgebung<br />
und Tierimpfstoffverordnung<br />
wurden ebenfalls<br />
kritisch kommentiert, insbesondere die<br />
so genannte „Bilanzierung“ der Medikamente<br />
wurde hinterfragt. Dem<br />
<strong>Bundesverband</strong> wurde bei diesen<br />
Themen vollste Unterstützung zugesagt.<br />
Unter dem Punkt „Verschiedenes“ kamen<br />
die Probleme mit überlagerten und<br />
verdorbenen Lebensmitteln zur Sprache.<br />
Einig war man sich darin, dass hinsichtlich<br />
der Umsetzung der gesetzlichen Vorgaben<br />
auch in Rheinland- Pfalz sich noch<br />
einiges verbessern ließe. Insbesondere<br />
die Fortbildung im Rahmen der Hygieneschulungen<br />
in den lebensmittelliefernden<br />
Betrieben durch staatlich angestellte<br />
Lebensmittelkontrolleure in der Nebentätigkeit<br />
führt offensichtlich zu Abhängigkeiten,<br />
die einer neutralen und<br />
korrekten Kontrolle entgegenlaufen.<br />
Gegen 23 Uhr wurde die sehr einvernehmlich<br />
geführte Sitzung geschlossen.
45<br />
Vera Braucher: Gammelfleisch –<br />
is there something rotten in the state of D.?<br />
Liebe Kolleginnen und Kollegen,<br />
es vergeht kaum ein Tag, an dem nicht<br />
in den Medien über neue „Gammelfleischfunde“<br />
berichtet wird. Antiquitätenhandel<br />
scheint sich zu lohnen und<br />
die SoKo „Kühlhaus“ hat alle Hände<br />
voll zu tun. Die politischen Reaktionen<br />
kennen wir schon – schließlich handelt<br />
es sich inzwischen um die 5. Gammelauflage<br />
in relativ kurzem Abstand – und<br />
sind nicht amused. Die Länder halten<br />
mit föderalistischen Klauen und Zähnen<br />
an ihrer „Eigenverantwortung“ bei der<br />
Umsetzung der gesetzlichen Vorgaben<br />
fest und scheinen an einer Zusammenarbeit<br />
mit dem großen Bruder aus<br />
Berlin in Wirklichkeit nicht ganz so<br />
interessiert zu sein, wie sie uns glauben<br />
machen wollen.<br />
Vor einem Jahr sollte ein 10-Punkte-Programm<br />
(wer hat da nicht biblische Assoziationen?)<br />
aus dem Seehofer-Ministerium<br />
Abhilfe schaffen, diesmal ist es ein<br />
13-Punkte Maßnahmenkatalog. Ob die<br />
Zahl Dreizehn so besonders gut gewählt<br />
ist? Gilt sie doch im Volksglauben<br />
als Unglück bringend und deutet an,<br />
dass etwas nicht mit rechten Dingen<br />
zugeht und der Teufel seine Hand im<br />
Spiel haben muss.<br />
Ein „Handbuch für Qualitätssicherung<br />
in der Bundesrepublik“ soll nun helfen,<br />
die Lebensmittelüberwachung zu<br />
standardisieren. Voller Neid blickt da<br />
der Eingeweihte auf das schlaue Buch<br />
des Fähnchens Fieselschweif aus Entenhausen,<br />
finden sich doch in diesem<br />
Informationen zu praktisch allen<br />
Fragen des Lebens; schließlich soll es<br />
sich angeblich um eine konzentrierte<br />
Abschrift der Bibliothek von Alexandria,<br />
ergänzt durch neueres Wissen,<br />
handeln. Diese Qualität wird das Handbuch<br />
wahrscheinlich nie erreichen.<br />
Auf andere mit dem Finger deuten, ist<br />
eine Sache, noch dazu so einfach. Sich<br />
selbst an die eigene Nase fassen, eine<br />
andere. Denn wo stehen wir in dieser<br />
Sache? „Tierärzte sichern Lebensmittel“,<br />
„vom Stall bis auf den Teller“,<br />
dies sollte zusammen mit dem EU-<br />
Hygiene- Paket die neue Magna Charta<br />
des Lebensmittelrechts werden und hat<br />
nun einen schalen Geschmack bekommen.<br />
Hat unser Berufsstand versagt?<br />
Wussten und wissen wir von Missständen<br />
und haben sie nicht laut genug<br />
angeprangert?<br />
Andere Berufsgruppen sehen in den<br />
Skandalen eine Chance für sich: die<br />
Lebensmittelchemiker fordern in einer<br />
Stellungnahme zum Gammelfleischskandal<br />
den verstärkten Einsatz ihrer<br />
Mitglieder im Vollzug des Lebensmittelrechts.<br />
Und wir? Gammelfleisch ist in<br />
den mir bekannten Foren der Veterinärmedizinerinnen<br />
und -mediziner kein<br />
Thema. Warum? Sind nicht wir die Berufenen,<br />
die den Menschen vor Gefahren<br />
und Schädigungen durch Lebensmittel<br />
und Erzeugnisse tierischer Herkunft<br />
schützen sollen und damit der menschlichen<br />
Gesundheit dienen?<br />
Stehen wir dafür nicht alle in der<br />
Pflicht?<br />
Eure<br />
Vera Braucher
46<br />
Blauzungenkrankheit – Möglichkeit einer<br />
iatrogenen Übertragung des Erregers<br />
Die Frage, ob die Blauzungen-Infektion<br />
über den Winter und dann im kommenden<br />
Jahr möglicherweise fortbesteht,<br />
hängt u.a. entscheidend davon ab,<br />
inwieweit zu Beginn des „Frühjahrs-<br />
Mückenflugs“ virämische Tiere vorhanden<br />
sind, an denen sich die<br />
Vektoren/Gnitzen dann wieder infizieren<br />
können.<br />
In diesem Zusammenhang wird darauf<br />
hingewiesen, dass bei der Blauzungenkrankheit<br />
die Möglichkeit einer<br />
iatrogenen Überragung besteht.<br />
Es wird daher gebeten, dies vor allem<br />
bei anstehenden Impfungen wie BVD,<br />
BHV 1 besonders zu beachten. Es sollte<br />
unbedingt verhindert werden, dass etwa<br />
über Injektionsinstrumente das<br />
Blauzungen-Virus verbreitet wird und<br />
damit – über die Wintermonate ohne<br />
das Zutun der Gnitzen – weitere Übertragungen<br />
und damit virämische Tiere<br />
induziert werden.<br />
Ich bitte Sie, alle praktizierenden<br />
Tierärztinnen und Tierärzte entsprechend<br />
zu sensibilisieren.
47<br />
Tierseuchen-Nachrichten<br />
der Bundesrepublik Deutschland<br />
Einzelfalldokumentation<br />
Feststellung bzw. Verdacht im Zeitraum 1.1.20<strong>06</strong> - 30.8.20<strong>06</strong>
49<br />
Mitteilungen aus dem Landesverband<br />
Saarland<br />
Mitgliederversammlung des Landesverbandes<br />
Hiermit möchte ich Sie zur<br />
Mitgliederversammlung<br />
des bpt Landesverbandes Saar<br />
am 4. Oktober 20<strong>06</strong> um 20.00 Uhr<br />
einladen.<br />
Die Sitzung findet statt im<br />
Gasthaus Dolfi in Sulzbach/Hühnerfeld,<br />
Grühlings-str. 69, Tel. <strong>06</strong>897 / 3375<br />
1. Begrüßung<br />
2. Regularien<br />
TAGESORDNUNG:<br />
3. Bericht des 1. Vorsitzenden<br />
4. Bericht der Schatzmeisterin<br />
5. Entlastung des Vorstandes<br />
6. Wahl des Vorstandes<br />
7. Satzungsänderung<br />
Redaktionelle Anpassung an die Satzung des<br />
<strong>Bundesverband</strong>es<br />
8. Verschiedenes<br />
Dr. Hans-Joachim Götz,<br />
1. Vorsitzender
50<br />
Einladung<br />
4. Kleintierseminar des<br />
bpt Landesverband Saar<br />
Mit freundlicher Unterstützung der Firma<br />
Selectavet Dr.Dr.h.c. Otto Fischer<br />
Der ophthalmologische Patient<br />
(Untersuchung und Krankheitsbilder)<br />
Prof.Dr. Roberto Köstlin<br />
Chirurgische Tierklinik der Ludwig-Maximilians-Universität, München<br />
Ausgewählte Autoimmunerkrankungen der Haut<br />
bei Hund und Katze<br />
Dr.Brigitte Ballauf<br />
FTÄ für Innere Medizin, Dermatologie, Unterhaching<br />
Aktuelles zu von Zecken übertragenen Erkrankungen<br />
Prof. Dr. K. Pfister<br />
Institut für Vergleichende Tropenmedizin und Parasitologie der Ludwig-Maximilians-Universität,<br />
München<br />
Termin:<br />
18. November 20<strong>06</strong>, 14 Uhr, Ende gegen 18.30 Uhr<br />
danach gemeinsames Abendessen auf Einladung der Firma Selectavet,<br />
Dr. Dr. h.c. OttoFischer<br />
Tagungsort:<br />
Abteihof Wadgassen, Saarstraße, 66787 Wadgassen,<br />
http://www.wadgassen.de/abteihof.php<br />
ATF Anerkennung:<br />
3 Stunden<br />
Teilnahmegebühr:<br />
bpt-Mitglieder: 20 Euro, Nichtmitglieder: 30 Euro<br />
Die Tagungsgebühr bitte ausschließlich überweisen an:<br />
Kreissparkasse Merzig-Wadern,<br />
bpt Landesverband Saar,<br />
Konto Nr.: 101 017 051, BLZ: 59 351 040<br />
Die Anmeldung geschieht mit Bezahlung der Teilnehmergebühr und Rücksendung der<br />
Anmeldung. Eine Rückmeldung erfolgt nicht. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt.
51<br />
Anmeldung zum Kleintierseminar des<br />
bpt Saarland am 18. November 20<strong>06</strong><br />
Per Post oder Fax: 0 68 34 / 94 38 01<br />
Dr. Fritz Marholdt<br />
bpt - Landesverband Saar<br />
Zum Lattersberg 2<br />
66787 Wadgassen<br />
Anmeldeschluss 1. November 20<strong>06</strong><br />
Name:<br />
Vorname:<br />
Adresse:<br />
Telefon:<br />
Fax:<br />
Die Kursgebühr in Höhe von e überweise ich.<br />
(bpt-Mitglieder 20 e, Nichtmitglieder 30 e)<br />
Am gemeinsamen Abendessen nehme ich mit<br />
Personen teil.<br />
Ort: Datum: Unterschrift:<br />
Stempel:
52<br />
September 20<strong>06</strong><br />
Fragebogenaktion: Häufigkeit der Babesiosefälle<br />
Sehr geehrte Frau Kollegin, sehr geehrter Herr Kollege,<br />
bereits wenige Tagen nach Aussendung der Informationsblätter und Poster über<br />
„Herbstzecken“ war die Resonanz der Tierarztpraxen auf unsere Fragebogenaktion<br />
zum o.a. Thema sehr groß. So haben fast 1000 Kolleginnen und Kollegen<br />
den Fragebogen bereits per Fax zurückgesandt. Von dem bisherigen Ergebnis<br />
waren nicht nur wir, sondern auch die führenden deutschen Meinungsbildner<br />
überrascht und gleichzeitig bestürzt. Anders als bisher angenommen, ist die Zahl<br />
der an Babesiose erkrankten Hunde ohne Auslandsaufenthalt am höchsten. So<br />
wurden uns bisher 250 Babesiose-Fälle bei Importhunden, ca. 200 bei Reisehunden<br />
und über 300 bei Hunden ohne Auslandsaufenthalt gemeldet. Dabei zeigte sich,<br />
dass nicht nur die Hauptendemiegebiete, wie das Saarland, der Oberrhein, das<br />
Münchener Umland und die Regensburger Gegend von autochthonen Babesiose-<br />
Fällen betroffen sind, sondern auch viele andere deutsche Regionen.<br />
Um die Aussagekraft dieser Aktion und die wissenschaftliche Auswertung zu verbessern,<br />
bitten wir diejenigen Kolleginnen und Kollegen, die den Fragebogen<br />
noch nicht zurückgesandt haben, dieses so schnell wie möglich nachzuholen.<br />
Fax-Nummer: 02246 / 16 775<br />
Unter den Einsendern werden zum Jahresende fünf wertvolle Lehrbücher zum<br />
Thema Parasitologie unter Ausschluss des Rechtsweges verlost.<br />
Die Ergebnisse dieser Aktion werden dazu beitragen, die Gefährlichkeit der<br />
Babesiose weiter zu thematisieren, um die Hunde besser als bisher vor dieser<br />
gefährlichen Krankheit präventiv zu schützen.<br />
Wir danken Ihnen für Ihre Kooperation.<br />
Dr. Hans-Joachim Götz<br />
<strong>Bundesverband</strong> <strong>Praktizierender</strong> Tierärzte e.V.
53<br />
Neue Tierimpfstoffverordnung vor der<br />
Verabschiedung<br />
Die neue Tierimpfstoffverordnung ist<br />
kurz vor ihrer Verabschiedung im Bundesrat.<br />
Beratungstermin ist voraussichtlich<br />
der 22.9.20<strong>06</strong>.<br />
Wesentliche Veränderungen hinsichtlich<br />
einer Klarstellung bei der Abgabe<br />
von Impfstoffen, die der bpt eingebracht<br />
hat, sind berücksichtigt worden.<br />
Eine Abgabe an Pferde- oder Kleintierhaltungen<br />
ist somit fast unmöglich.<br />
Über die Veränderung werde ich bei der<br />
Mitgliederversammlung des Landesverbandes<br />
am 4.10.20<strong>06</strong> berichten können<br />
und weitere Informationen erhalten sie<br />
über die Homepage des Verbandes<br />
unter www.tieraerzteverband.de<br />
Dr.Hans-Joachim Götz<br />
Seuchengeschehen um die Blauzungenkrankheit<br />
Vor einigen Wochen wurde in Nordrhein-Westfalen<br />
die Blauzungenkrankheit<br />
bei Schaf- und Rinderbeständen<br />
festgestellt. Obwohl die Erkrankung im<br />
Grenzgebiet Belgiens schon seit einiger<br />
Zeit diagnostiziert war, hatte es in<br />
Deutschland bisher keinen Verdachtsfall<br />
gegeben. Dies ist nicht weiter verwunderlich,<br />
da die Erkrankung und<br />
damit das Krankheitsbild nicht erwartet<br />
worden war. In diesem Zusammenhang<br />
wurden den praktizierenden Tierärzten<br />
vom Referat Tierseuchen des Bundesministeriums<br />
für Ernährung, Landwirtschaft<br />
und Verbraucherschutz ein Versäumnis<br />
der Anzeige von anzeigepflichtigen<br />
Seuchen nach § 9 Tierseuchengesetz<br />
und damit eine Verzögerung der<br />
möglichen Bekämpfung unterstellt.<br />
Dies wurde von mir in aller Deutlichkeit<br />
zurückgewiesen, da die zuständigen<br />
Stellen versäumt hatten Hinweise auf<br />
die Erkrankung an die Praktiker zu<br />
geben, die Symptome keineswegs deutlich<br />
sind und auch die Diagnose im<br />
Labor nicht ausreichen schnell und<br />
sicher war.<br />
Dennoch möchte ich Sie bitten Ihrer<br />
Anzeigepflicht nach § 9 TSG nachzukommen<br />
und Verdachtsfälle zu<br />
melden.<br />
Da auch der Kreis Merzig-Wadern<br />
inzwischen zur Beobachtungszone<br />
zählt, sollte Ihr Augenmerk besonders<br />
auf alle unklaren Krankheitsbefunde,<br />
die mit Fieber, Abmagerung, Läsionen<br />
im Bereich des Maules und des Euters<br />
bei Wiederkäuern einhergehen gerichtet<br />
sein.<br />
Nähere Angaben über das Krankheitgeschehen<br />
und die Ausbreitung der<br />
Erkrankung finden Sie auf der Homepage<br />
des <strong>Bundesverband</strong>es oder des BMELV.<br />
Dr.Hans-Joachim Götz
54<br />
Gründung einer tierärztlichen Seniorenvereinigung<br />
Es ist bekannt, dass viele Kolleginnen und<br />
Kollegen sich nach Ende ihrer beruflichen<br />
Tätigkeit völlig von ihrem Beruf lösen und in<br />
ihrem Leben andere Schwerpunkte setzen.<br />
Andererseits weiß man, dass es viele gibt,<br />
die sich gerne an ihren Beruf erinnern und<br />
weiterhin Interesse an ihm haben. Diese<br />
Kolleginnen und Kollegen empfinden die in<br />
der Regel nach dem Ende ihrer beruflichen<br />
Tätigkeit erfolgte Trennung von Informationen<br />
– abgesehen vom DT-Blatt – über den<br />
Berufsstand und von ihnen bekannten Kollegen<br />
als schmerzlich. Dies gilt auch für Tierarztwitwen,<br />
die ihr Leben lang in der Praxis<br />
ihres Mannes mitgearbeitet haben und sich<br />
nach dessen Tod oft allein gelassen fühlen.<br />
Dazu kommt der mit dem Ruhestand verbundene<br />
Verlust der emotionalen Bindung<br />
an Kammern und Verbände, das Gefühl der<br />
Ausgrenzung, ja des Vergessenwerdens und<br />
nach ihrer Meinung ein mangelndes Verständnis<br />
und Interesse von Seiten noch aktiv<br />
tätiger Tierärztinnen und Tierärzte.<br />
Diesem Tatbestand haben die französischen<br />
Tierärzte schon vor Jahren Rechnung getragen<br />
und eine Vereinigung der Ruhestandstierärzte<br />
gegründet. Sie hat mit inzwischen<br />
ca. 3000 Mitglieder ein gesellschaftliches<br />
und kulturelles Programm entwickelt hat,<br />
das sich großer Beliebtheit erfreut. So finden<br />
in Frankreich jedes Jahr zwei große,<br />
mehrtätige Treffen der Vereinsmitglieder<br />
statt. Es werden Reisen organisiert, es gibt<br />
einen E-Mail-Pressedienst für Senioren und<br />
eine Zeitschrift für diese Personengruppe.<br />
Auch in den neuen Bundesländern gibt es<br />
seit Jahren Vereinigungen, die auf regionaler<br />
Ebene mit großem Erfolg und Engagement<br />
arbeiten. Wir haben auch festgestellt,<br />
dass es auch in Deutschland bei anderen Berufen<br />
derartige Seniorengruppen gibt, nicht<br />
zuletzt bei den Ärzten, deren Hartmannbund<br />
schon vor Jahren eine Vereinigung für<br />
pensionierte Ärzte ins Leben gerufen hat.<br />
Bei einer Zahl von nahezu 10 000 Ruhestandstierärzten<br />
aus Verwaltung, Wissenschaft,<br />
Industrie und Praxis in Deutschland<br />
gehen wir davon aus, dass sich genügend Interessenten<br />
an einer Mitgliedschaft einer<br />
solchen bundesweiten Vereinigung finden<br />
werden. Auch bereits bestehende Gruppen<br />
sollten einvernehmlich integriert werden<br />
können.<br />
Der <strong>Bundesverband</strong> der praktizierenden<br />
Tierärzte unterstützt dieses Vorhaben ausdrücklich<br />
und hat sich bereit erklärt, die Vorarbeiten<br />
für die Gründung einer tierärztlichen<br />
Seniorengruppe, die Tierärzten aus<br />
allen Berufsgruppen offen steht und die im<br />
Rahmen des bpt-Kongresses im November<br />
in Nürnberg gegründet werden soll, zu<br />
leisten und lädt alle Interessierten zu der<br />
Gründungsveranstaltung im Rahmen des<br />
bpt Kongresses am 10. November 20<strong>06</strong> nach<br />
Nürnberg ein. Beginn 15.00 Uhr im Raum<br />
Basel im Kongresszentrum.<br />
Im Anschluss daran findet noch die politische<br />
Kundgebung mit Herrn Minister<br />
Seehofer und anschließend ein gemütlicher<br />
Abend statt. So dass sicherlich die Möglichkeit<br />
gegeben ist, die Gründung auch<br />
entsprechend zu feiern.<br />
Schon im Vorfeld der Gründung werden<br />
Kolleginnen und Kollegen gesucht, die<br />
bereit sind, von Anfang an aktiv mitzuarbeiten.<br />
Es kann sich auch jeder schon jetzt<br />
melden, der bereit und in der Lage ist,<br />
mögliche Funktionen in dieser Vereinigung<br />
zu übernehmen.<br />
Wir sind davon überzeugt, dass unsere Idee,<br />
auch in Deutschland eine solche Vereinigung<br />
zu gründen, erfolgreich realisiert<br />
werden kann<br />
gez. Dr. Götz, gez. Dr. Hagenlocher,<br />
gez. Prof. Dr. Dr. h.c. Straub<br />
Adresse für weitere Informationen und für<br />
Anmeldungen:<br />
Dr. H. Hagenlocher<br />
Rottweiler Str. 111,<br />
72184 Eutingen,<br />
Tel: 07459/391<br />
Fax: 2094<br />
E-Mail: horst.hagenlocher@t-online.de<br />
bpt-Geschäftsstelle<br />
z. Hd. Herrn Alzheimer,<br />
Hahnstr.70,<br />
60528 Frankfurt,<br />
Tel: <strong>06</strong>9/ 669818 0<br />
E-Mail: BPT-<strong>eV</strong>@t-online.de
55<br />
Mitteilungen aus dem Landesverband<br />
Thüringen<br />
diesmal kein Beitrag<br />
Mitteilungen aus dem <strong>Bundesverband</strong><br />
und der Industrie<br />
Vorsorgeuntersuchung auf Patellaluxation<br />
bei Hunden<br />
Halbtagsseminare der FG Kleintierpraxis im bpt<br />
(Theorie und praktische Übungen)<br />
am 02.12.20<strong>06</strong> in 49565 Bramsche:<br />
von 10.00 - 13.30 Uhr (1. Kurs)<br />
von 14.30 - 18.00 Uhr (2. Kurs)<br />
Referenten:<br />
Dr. Heinrich Grußendorf, Dr. Carsten Grußendorf (Bramsche)<br />
Inhalte:<br />
Anatomie, Biomechanik, Vorkommen und Klinik Demonstration<br />
des Untersuchungsganges, Befunderhebung praktische<br />
Übungen an Hunden.<br />
Das Seminar dient zur Etablierung einer einheitlichen Patella-<br />
Befundung zur zuchthygienischen Bekämpfung. Die Teilnehmer<br />
verpflichten sich, künftige zuchthygienische Untersuchungen<br />
nur nach den im Seminar dargestellten Kriterien<br />
vorzunehmen.<br />
Die Adressen der Teilnehmer werden an den VDH weitergeleitet.<br />
Die Einteilung der Teilnehmer (Vormittags-/ Nachmittagskurs)<br />
erfolgt durch die bpt-Geschäftsstelle, wobei<br />
Terminwünsche nach Möglichkeit berücksichtigt werden.
56<br />
Teilnehmerzahl:<br />
max. 12 Personen je Kurs, Voranmeldung erforderlich<br />
ATF-Anerkennung:<br />
3 Stunden<br />
Teilnahmegebühren: FGK-Mitglieder<br />
(inkl. MwSt.)<br />
bpt-Mitglieder<br />
Nicht-Mitglieder<br />
165,00 E<br />
195,00 E<br />
260,00 E<br />
Anreise:<br />
Einen entsprechenden Anreisehinweis senden wir Ihnen mit<br />
der Anmeldebestätigung zu.<br />
Anmeldung:<br />
Bitte schriftlich und mit Erteilung einer Einzugsermächtigung<br />
über die Teilnahmegebühr.
57<br />
Bitte gut lesbar ausfüllen! Anmeldung zur Teilnahme an der FGK-Fortbildung:<br />
Vorsorgeuntersuchung auf Patellaluxation<br />
bei Hunden<br />
Name,Vorname:<br />
Straße:<br />
PLZ, Wohnort:<br />
Telefon (tagsüber):<br />
E-Mail:<br />
Bramsche<br />
Samstag, 02.12.20<strong>06</strong><br />
❏ Kurs 1 (10.00 - 13.30 Uhr) ❏ Kurs 2 (14.30 - 18.00 Uhr)<br />
❏ Ich kann leider nicht an einem der angebotenen<br />
Seminare teilnehmen, möchte aber über Ort und<br />
Termin späterer Patella-Seminare informiert werden.<br />
Hiermit erteile ich der bpt Akademie GmbH die Einzugsermächtigung über die<br />
Teilnahmegebühr von meinem Konto.<br />
Meine Bankverbindung lautet:<br />
Kreditinstitut:<br />
Bankleitzahl:<br />
Kontonummer:<br />
Kontoinhaber:<br />
(falls abweichend)<br />
Unterschrift:<br />
Bis 7 Tage vor Veranstaltungsbeginn ist eine schriftliche Stornierung der Anmeldung und Rückerstattung<br />
der Teilnahmegebühren unter Abzug einer Bearbeitungsgebühr von 25% möglich. Spätere<br />
Stornierungen können leider nicht berücksichtigt werden. Die Veranstalter übernehmen keine<br />
Haftung für Schäden jeglicher Art (z.B. infolge Veranstaltungsabsage).<br />
Mit meiner Unterschrift bestätige ich, dass ich approbierter Tierarzt / Tierärztin bin.<br />
Mit den Veranstaltungsbedingungen erkläre ich mich einverstanden.<br />
Ort, Datum<br />
Unterschrift<br />
Information und Anmeldung:<br />
bpt Akademie GmbH, – Referat Fortbildung –<br />
Beate Düerkop-Scheld, Hahnstr. 70, D-60528 Frankfurt am Main<br />
Tel. (0 69) 66 98 18-90, E-Mail: info@bpt-akademie.de, Fax (0 69) 66 98 18 92
58<br />
bpt-Kongress 20<strong>06</strong><br />
9. - 12. November 20<strong>06</strong>, CongressCenter<br />
NürnbergMesse, Messezentrum (Eingang<br />
West), 90471 Nürnberg<br />
Fortbildungsveranstaltung mit 65. bpt-<br />
Fachmesse Veterinärmedizin und Mitgliederversammlung<br />
des <strong>Bundesverband</strong>es<br />
<strong>Praktizierender</strong> Tierärzte e.V.<br />
Aus dem Fachprogramm<br />
Vortragsveranstaltung Schwein<br />
(geeignet zur Fortschreibung der Fortbildungspflicht<br />
gemäß § 7 Abs. 2<br />
SchHaltHygV)<br />
9. November, 9.00 - 18.00 Uhr:<br />
Themenkreis: Impfen wir zu viel oder zu<br />
wenig? – Zeitgemäßes Impfmanagement<br />
beim Schwein<br />
10. November, 9.00 - 12.45 Uhr:<br />
Themenkreis: Aktuelles für die Schweinepraxis<br />
Seminar Schwein<br />
10. November, 14.00 - 17.45 Uhr:<br />
Stallklima und Lüftung (geeignet zur<br />
Fortschreibung der Fortbildungspflicht<br />
gemäß § 7 Abs. 2 SchHaltHygV)<br />
Vortragsveranstaltung Rind<br />
11. November, 9.00 - 18.00 Uhr:<br />
Themenkreise: Eutergesundheit, Kälbergesundheit<br />
12. November, 9.00 - 13.00 Uhr,<br />
Themenkreis: Freie Vorträge<br />
Seminar kleine Wiederkäuer<br />
10. November, 14.00 - 17.45 Uhr:<br />
Kleine Wiederkäuer als Patienten in der<br />
Gemischtpraxis. Einsteiger- bzw. Auffrischungsseminar<br />
in Zusammenarbeit mit<br />
der Fachgruppe „Krankheiten der kleinen<br />
Wiederkäuer?“ in der DVG<br />
Symposium Nutztiere<br />
10. November, 14.00 - 17.45 Uhr:<br />
Tierschutz in der Nutztierpraxis: der<br />
Tierarzt im täglichen Spagat – Chancen<br />
für die Quadratur des Kreises. Symposium<br />
in Zusammenarbeit mit der Tierärztlichen<br />
Vereinigung für Tierschutz<br />
Seminar Lebensmittelsicherheit<br />
11. November, 9.00 - 11.00 Uhr:<br />
Neues Lebensmittelhygienepaket –<br />
Aktuelles, Neues, Bewährtes. Seminar<br />
der bpt Fachgruppe Lebensmittelsicherheit<br />
Vortragsveranstaltung Pferd<br />
(zugleich Veranstaltung der Gesellschaft<br />
für Pferdemedizin)<br />
9. November, 9.30 - 18.00 Uhr:<br />
Pferdepraxis für den Gemischtpraktiker,<br />
Themenkreise: Auge, Kolik, Hufrehe,<br />
Zähne, Wirbelsäule<br />
10. November, 9.00 - 17.35 Uhr:<br />
Pferdepraxis für den Pferdepraktiker,<br />
Themenkreise: Narkose, Euthanasie,<br />
Forensik<br />
Seminare Pferd<br />
11. November, 9.00 - 17.30 Uhr:<br />
Kolik. Seminar in Zusammenarbeit mit<br />
der Gesellschaft für Pferdemedizin<br />
11. November, 10.00 - 14.00 Uhr:<br />
Lahmheitsdiagnostik beim Pferd (mit<br />
praktischen Übungen). Seminar in Zusammenarbeit<br />
mit der Gesellschaft für<br />
Pferdemedizin<br />
Vortragsveranstaltung Kleintiere<br />
10. November, 13.45 - 17.30 Uhr:<br />
Themenkreis: Ophthalmologie<br />
11. November, 9.00 - 18.00 Uhr:<br />
Themenkreis: Aktuelles für die Kleintierpraxis,<br />
Magendrehung des Hundes,<br />
Endokrinologische Problemfälle sicher
59<br />
aufarbeiten und behandeln<br />
12. November, 8.45 - 13.00 Uhr:<br />
Themenkreis: Basisversorgung der<br />
Schildkröte, des häufigsten Reptilienpatienten<br />
in der Kleintierpraxis<br />
Seminare und Symposien Kleintiere<br />
9. November, 10.00 - 13.30 Uhr (Gruppe<br />
1) und 14.30 - 18.00 Uhr (Gruppe 2):<br />
Vorsorgeuntersuchung auf Patellaluxation<br />
bei Hunden (mit praktischen Übungen).<br />
Seminar der bpt Fachgruppe<br />
Kleintierpraxis<br />
10. November, 8.45 - 13.15 Uhr:<br />
Verantwortungsvolle Hundehaltung in<br />
der Gesellschaft. Seminar der bpt Fachgruppe<br />
Kleintierpraxis<br />
10. November, 9.00 - 12.45 Uhr:<br />
Dermatologische Fallstricke vermeiden<br />
10. November, 9.00 - 12.45 Uhr:<br />
Geriatrie – Hunde- und Katzensenioren<br />
fit durch Regulationsmedizin. Einsteigerseminar<br />
(keine naturheilkundlichen<br />
Vorkenntnisse nötig) in Zusammenarbeit<br />
mit der Gesellschaft für Ganzheitliche<br />
Tiermedizin<br />
Vortragsveranstaltung Praxisgestaltung<br />
10. November, 9.00 - 12.45 Uhr:<br />
1. Form follows function – die grundlegenden<br />
Gestaltungsprinzipien bei<br />
Neu- und Umbau der Praxis oder<br />
Klinik<br />
2. Fallbeispiel mit Videodemonstration:<br />
Umbau einer Tierklinik<br />
3. Inhaber kleinerer und mittelgroßer<br />
Praxen stellen ihre Praxiskonzepte<br />
vor und geben Erfahrungsberichte<br />
vom Bau bzw. Umbau ihrer Praxis<br />
4. Diskussion von Teilnehmerfragen<br />
Fortbildung für Tiermedizinische<br />
Fachangestellte<br />
11. November, 9.30 - 18.00 Uhr:<br />
1. Der Frakturpatient in der Kleintierpraxis<br />
2. Möglichkeiten und Grenzen der<br />
Regulationsmedizin beim alternden<br />
Patienten<br />
3. Technik, Tipps und Tricks zur Röntgendarstellung<br />
der Zähne bei Hund<br />
und Katze<br />
4. Aviäre Influenza bei der Katze:<br />
aktueller Stand<br />
5. Therapeutische Möglichkeiten bei<br />
endokrinen Patienten<br />
6. Gute Beratung ist Vertrauenssache –<br />
die Tierarzthelferin als kompetente<br />
Ansprechpartnerin für den Tierhalter<br />
7. Die Schildkröte als Patient<br />
Sonderveranstaltungen<br />
9. bis 11. November: Vorträge, Seminare<br />
und Symposien von Ausstellerfirmen<br />
der 65. bpt-Fachmesse Veterinärmedizin<br />
Berufspolitische Kundgebung mit<br />
Bundesminister Horst Seehofer,<br />
BMELV<br />
10. November, 18.00 - 19.00 Uhr.<br />
Freier Zutritt, keine Voranmeldung<br />
Info & Anmeldung:<br />
bpt Akademie GmbH,<br />
Hahnstraße 70,<br />
60528 Frankfurt am Main,<br />
Tel. (<strong>06</strong>9) 669818-90,<br />
Fax (<strong>06</strong>9) 669818-92,<br />
info@bpt-akademie.de,<br />
www.bpt-akademie.de<br />
Seminar Praxisgründung<br />
11. November, 8.45 - 19.00 Uhr:<br />
Der Weg in die Selbstständigkeit. Praxisgründungsseminar<br />
für Tierärztinnen<br />
und Tierärzte
60<br />
Neues vom Weltschweinekongress 20<strong>06</strong>:<br />
Schlachthofstudie an 65.000 Lungen belegt:<br />
Verbesserung der Lungengesundheit nach Mykoplasmenimpfung<br />
unabhängig vom Impfschema<br />
Zwischen 2002 und 2005 wurden mehr<br />
als 65.000 Lungen aus 522 Schlachtpartien<br />
von 310 spanischen Betrieben<br />
am Schlachtband mittels eines einheitlichen<br />
Befundschlüssels erfaßt. Alle Betriebe<br />
waren nachweislich mit Mycoplasmen<br />
infiziert. Die Untersuchung<br />
umfasste Impfstoffe verschiedener Hersteller<br />
und hat gezeigt, dass sich die<br />
Lungengesundheit bei Einsatz des Impfstoffes<br />
M+PAC ® von Essex (Verwendung<br />
sowohl als 1-shot oder 2-shot) unabhängig<br />
vom Impfschema erheblich verbessert.<br />
Neben M+PAC ® wurden je zwei weitere<br />
Einmalimpfstoffe und Zweimalimpfstoffe<br />
eingesetzt. Ungeimpfte Schweine<br />
dienten als Vergleichsgruppe.<br />
Sowohl der durchschnittliche Prozentsatz<br />
an veränderten Lungen, als auch<br />
der Anteil der Lungen mit schwerwiegenden<br />
Schädigungen war in den beiden<br />
M+PAC ® Gruppen (sowohl in der 1-<br />
shot Gruppe, als auch in der 2-shot<br />
Gruppe) am geringsten. Der durchschnittliche<br />
Lungenscore, der den Anteil<br />
an verändertem Gewebe pro Lunge<br />
erfasst, war ebenfalls in den beiden<br />
M+PAC ® Gruppen am niedrigsten.<br />
Die überzeugende Wirksamkeit von<br />
M+PAC ® mit dem maximal flexiblen<br />
Impfschema aus einer Flasche ist der<br />
Grund, weshalb immer mehr Tierärzte<br />
diesem Imfpstoff ihr Vetrauen schenken.<br />
1<br />
Comparative evaluation of efficacy of several commercial mycoplasma hyopneumoniae<br />
vaccines under field condition. C. Zhou et al., Proceedings IPVS 20<strong>06</strong>
61<br />
Neue Geschäftsführung bei der Albrecht GmbH<br />
Dr. Zeller, die Leistungsfähigkeit des<br />
oberschwäbischen Traditionsunternehmens,<br />
welches in diesem Jahr sein<br />
60. Gründungsjubiläum begeht, als<br />
dem anerkannten „Vet.-Med.-Partner“<br />
im Verbund mit der Eurovet weiter zu<br />
stärken. Dabei gilt dem Ausbau des<br />
partnerschaftlichen Verhältnisses der<br />
Albrecht GmbH zu den praktizierenden<br />
Tierärztinnen und Tierärzten das ganz<br />
besondere Augenmerk. Ebenso liegt<br />
Herrn Dr. Zeller aber auch daran, den 55<br />
Mitarbeitern der Fa. Albecht attraktive<br />
und zukunftsorientierte Arbeitsmöglichkeiten<br />
in Aulendorf zu sichern.<br />
Dr. Gerfried Zeller<br />
Mit dem 1. September 20<strong>06</strong> hat Herr<br />
Dr. Gerfried Zeller die verantwortliche<br />
Leitung der Albrecht GmbH in Aulendorf<br />
übernommen.<br />
Dr. Gerfried Zeller studierte Tiermedizin<br />
an der Humboldt-Universität zu Berlin<br />
und verfügt über langjährige Erfahrungen<br />
in der veterinär-pharmazeutischen<br />
Industrie. Am Standort Unterschleißheim<br />
war Herr Dr. Zeller für<br />
Hoechst und Intervet in verschiedenen<br />
Bereichen tätig, so im Produktmanagement,<br />
als Leiter Marketing & wissenschaftlicher<br />
Service, bei der Betreuung<br />
wichtiger Kunden und zuletzt als<br />
Business Unit Director Ruminants.<br />
Als wichtigste Aufgabe sieht Herr<br />
Mit der Übernahme der Geschäftsleitung<br />
durch Herrn Dr. Zeller findet der<br />
Umstrukturierungsprozess bei Albrecht<br />
seinen vorläufigen Abschluss. Dieser<br />
begann mit der Fusion der A. Albrecht<br />
GmbH & Co. KG mit der Eurovet Animal<br />
Health BV, einer Tochtergesellschaft der<br />
holländischen Tierärztegenossenschaft<br />
AUV (ad usum veterinarium) im Frühjahr<br />
2005 und fand seine Fortsetzung in<br />
der Gründung der Albrecht GmbH zum<br />
1.1.20<strong>06</strong>. Nach einer Übergangsphase<br />
schied der ehemalige Firmeninhaber<br />
Dr. Diethmar Albrecht aus der Geschäftsleitung<br />
aus und wurde das<br />
Geschäft in Aulendorf von Herrn Drs.<br />
Jan Jaap Korevaar geführt.<br />
Nunmehr wird Herr Dr. Zeller die<br />
Albrecht-Aktivitäten in Deutschland<br />
verantworten, während sich Drs.<br />
Korevaar auf seine Aufgabe als<br />
Managing Director der Eurovet in<br />
Bladel und Herr Tony Griffin auf die<br />
Aufgaben als Vorstand der AUV in Cuijk<br />
konzentrieren werden. Herr Dr. D.<br />
Albrecht steht der Albrecht GmbH<br />
weiterhin beratend zur Verfügung.
62<br />
Moderne Tierarzneimittel unter Nutzung<br />
gentechnischer Methoden<br />
Die Gentechnologie ist eine Schlüsseltechnologie<br />
des 21. Jahrhunderts.<br />
Neben der chemischen Synthese, die<br />
auch in den nächsten Jahren das wichtigste<br />
Herstellungsverfahren für pharmazeutische<br />
Wirkstoffe bleiben wird,<br />
kommen wie in der Humanmedizin<br />
auch in der Tiermedizin mehr und mehr<br />
gentechnologische Verfahren zur Anwendung.<br />
In Zukunft wird ein Großteil<br />
aller Innovationen zur Bekämpfung von<br />
Tier- und Humankrankheiten auf Entwicklungen<br />
unter Nutzung der Gentechnologie<br />
(„rote Gentechnik“) beruhen.<br />
In der Tiermedizin sind bio- und gentechnologische<br />
Verfahren genauso im<br />
Einsatz wie in der Humanmedizin zur<br />
Herstellung von Wirkstoffen in der<br />
Fermentation, bei der Bakterien, Hefe,<br />
Insekten- oder Säugetierzellen zur<br />
Wirkstoffproduktion eingesetzt werden.<br />
Eine ganz besondere Bedeutung<br />
hat die Gentechnik bei der Entwicklung<br />
von innovativen Tierimpfstoffen. Oft<br />
sind nur so die gestiegenen Anforderungen<br />
in Bezug auf höhere Wirksamkeit,<br />
geringere Wirkstoffmengen,<br />
schnellen Aufbau des Schutzes, hohe<br />
Verträglichkeit und Einsatz alternativer<br />
Applikationsverfahren (z.B. Aerosolverabreichung)<br />
sicherzustellen.<br />
Neben der Wirksamkeit spielt bei der<br />
Entwicklung und Herstellung gentechnisch<br />
veränderter Tierarzneimittel<br />
und Impfstoffe die Sicherheit eine ganz<br />
besondere Rolle. Umfangreiche Genehmigungs-<br />
und Prüfverfahren stellen<br />
Verbraucher-, Tier- und Umweltschutz<br />
sicher. Insbesondere auch im Rahmen<br />
der Zulassung kommt es zu einer<br />
anspruchsvollen Prüfung, um so eine<br />
wirksame Arzneimitteltherapie bei<br />
möglichst geringen Risiken zu gewährleisten.<br />
Alle unter Verwendung neuer<br />
technologischer Methoden hergestellten<br />
Tierarzneimittel und Impfstoffe<br />
werden durch die Europäische Zulassungsbehörde<br />
EMEA überprüft.<br />
Die Notwendigkeit der Verfügbarkeit<br />
und der Sicherheit findet seinen Niederschlag<br />
auch in den Richtlinien des ökologischen<br />
Landbaues. Die Richtlinie<br />
EWG Nr. 2092/91 (Artikel 6) sieht den<br />
Einsatz von genetisch modifizierten<br />
veterinärmedizinischen Produkten ausdrücklich<br />
vor.<br />
<strong>Bundesverband</strong> für Tiergesundheit Bonn,<br />
22.8.20<strong>06</strong><br />
Bei Tierseuchen, wie z.B. der Vogelgrippe<br />
(Aviäre Influenza) sind neben<br />
konventionellen Bekämpfungsmethoden<br />
neue Technologien unbedingte<br />
Voraussetzung, um schnell auf ein<br />
neues Erregerspektrum reagieren zu<br />
können. Auch bei der Entwicklung von<br />
Markervakzinen, die eine Unterscheidung<br />
zwischen Feld- und Impfvirus<br />
ermöglichen, spielt die Gentechnik eine<br />
wichtige Rolle.
63<br />
Impressum<br />
Anschrift des 1. Vorsitzenden des Landesverbandes Bayern:<br />
Dr. Rupert Ebner, Heidemannstr. 12, 85049 Ingolstadt, Telefon: 0841-44976<br />
Anschrift des 1. Vorsitzenden des Landesverbandes Baden-Württemberg:<br />
Dr. Thomas Steidl, Jurastraße 23, 72072 Tübingen, Telefon: 07071/78780<br />
Anschrift des 1. Vorsitzenden des Landesverbandes Rheinland-Pfalz:<br />
Dr. Bernd Alscher, Alter Steg 1-2, 55765 Oberhambach, Telefon: <strong>06</strong>782-99440<br />
Anschrift des 1. Vorsitzenden des Landesverbandes Saarland:<br />
Dr. Hans-Joachim Götz, Im Teich 1, 66459 Kirkel/Limbach,<br />
Telefon: <strong>06</strong>841-89396<br />
Anschrift des 1. Vorsitzenden des Landesverbandes Thüringen:<br />
Dr. Volker Lampe, Goetheweg 3, 07646 Stadtroda, Telefon:036-428-61224<br />
Das Mitteilungsblatt des Landesverbandes Bayern im BPT für Bayern, Baden-<br />
Württemberg, Rheinland-Pfalz, Saarland und Thüringen erscheint vierteljährlich<br />
und wird den Mitgliedern zugestellt. Bezugspreis: _ 2,56 im Mitgliedsbeitrag<br />
enthalten. Auflage 3000 Exemplare. Herausgeber ist der Landesverband<br />
prakt. Tierärzte Bayern e.V. im BPT. Anschrift der Geschäftsstelle:<br />
Landesverband prakt. Tierärzte Bayern e.V. im BPT, Dr. Franz Gassner, Schulstraße<br />
20, 84160 Frontenhausen, Telefon 08732-931323, Telefax 08732-931324.<br />
Redaktion Dr. R. Ebner, Dr. F. Gassner, Dr. T. Steidl, A. Tröschel, Dr. A.Vogel<br />
Anschrift der Redaktion: A.Tröschel, Bogenstraße 2b, 90599 Burgthann,<br />
Telefon 09183-903652, Telefax 09183-903654, email atroeschel@bpt-bayern.de<br />
Schlussredaktion: Dr. vet. med. Andrea Hammerl, Journalistin,<br />
Schrobenhauser Str. 35a, 86668 Karlshuld. Tel./Fax 08454-1398<br />
Druck: Ortmaier-Druck, Birnbachstr. 2, 84160 Frontenhausen,<br />
Telefon 08732-9210-0, Telefax 08732-9210-729.<br />
Alle prakt. Tierärzte können Beiträge zur Veröffentlichung an die Redaktion<br />
einsenden. Aufgrund der Sachbezogenheit und Aktualität der eingesandten<br />
Themen trifft die Redaktion die Auswahl und entscheidet über den Zeitpunkt<br />
der Veröffentlichung. Manuskripte werden nur auf ausdrücklichen Wunsch<br />
zurückgegeben. Nicht gezeichnete Beiträge geben die Meinung oder Stellungnahme<br />
des Landesverbands prakt. Tierärzte Bayern e.V. im BPT wider. – gezeichnete<br />
Beiträge sind ausschließlich Stellungnahmen der Verfasser.<br />
Homepage: http://www.bpt-bayern.de<br />
Passwörter für den geschützten Bereich Ihre Mitgliedsnummer und Ihr Nachname<br />
wie auf dem Mitgliedsausweis geschrieben<br />
Titelbild: A.Tröschel