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Johannes der Täufer und sein Zeigefinger - Oberstenfeld

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Jh 1,29-34 Joh.d.T. <strong>und</strong> <strong>sein</strong> <strong>Zeigefinger</strong> (Isenh. Altar)<br />

<strong>Johannes</strong> d.T. <strong>und</strong> <strong>sein</strong> <strong>Zeigefinger</strong> - Jh 1,29-34<br />

(mit Bil<strong>der</strong>n vom Isenheimer Altar)<br />

(1. So.n.Ep.; V.)<br />

(<strong>Oberstenfeld</strong>, 13.1.2013)<br />

29 Am nächsten Tag sieht <strong>Johannes</strong>, dass Jesus zu ihm kommt, <strong>und</strong><br />

spricht: Siehe, das ist Gottes Lamm, das <strong>der</strong> Welt Sünde trägt!<br />

30 Dieser ist's, von dem ich gesagt habe: Nach mir kommt ein Mann,<br />

<strong>der</strong> vor mir gewesen ist, denn er war eher als ich.<br />

31 Und ich kannte ihn nicht. Aber damit er Israel offenbart werde,<br />

darum bin ich gekommen zu taufen mit Wasser.<br />

32 Und <strong>Johannes</strong> bezeugte <strong>und</strong> sprach: Ich sah, dass <strong>der</strong> Geist<br />

herabfuhr wie eine Taube vom Himmel <strong>und</strong> blieb auf ihm.<br />

33 Und ich kannte ihn nicht. Aber <strong>der</strong> mich sandte zu taufen mit<br />

Wasser, <strong>der</strong> sprach zu mir: Auf wen du siehst den Geist herabfahren<br />

<strong>und</strong> auf ihm bleiben, <strong>der</strong> ist's, <strong>der</strong> mit dem Heiligen Geist tauft.<br />

34 Und ich habe es gesehen <strong>und</strong> bezeugt: Dieser ist Gottes Sohn.<br />

Liebe Gemeinde,<br />

er sollte nie als Kunstwerk bewun<strong>der</strong>t<br />

werden, <strong>und</strong> schon gar nicht in einem<br />

Museum landen, <strong>der</strong> Isenheimer Altar.<br />

Matthias Grünewald hat die Hauptszene für<br />

diesen Altar extra unansehnlich gestaltet; <strong>der</strong><br />

gekreuzigte Christus, am ganzen Körper<br />

gesch<strong>und</strong>en, mit Eiterblasen bedeckt. In<br />

Isenheim, südlich von Colmar im Elsass,<br />

unterhielt nämlich <strong>der</strong> Antoniter-Orden ein<br />

Spital. Ein Kloster mit Krankenhaus, in dem schwerst kranke<br />

Menschen gepflegt wurden. In <strong>der</strong> kleinen Klosterkirche sollten die<br />

leidenden <strong>und</strong> sterbenden Menschen sehen können, wie Jesus auch<br />

gelitten hat.


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Jh 1,29-34 Joh.d.T. <strong>und</strong> <strong>sein</strong> <strong>Zeigefinger</strong> (Isenh. Altar)<br />

Matthias Grünewald, Isenheimer Altar, ziemlich<br />

genau 500 Jahre alt (1506 bis 1515). Heute ist <strong>der</strong><br />

Altar sehr berühmt, steht in einem Museum in<br />

Colmar <strong>und</strong> wird dort von vielen Besuchern<br />

bestaunt.<br />

Der Mittelteil <strong>der</strong> geschlossenen Altarflügel zeigt<br />

also Jesus am Kreuz; er ist bereits gestorben. Links<br />

unter dem Kreuz stehen Maria, die Mutter von Jesus,<br />

<strong>und</strong> <strong>der</strong> Jünger <strong>Johannes</strong>. Am Boden kniet eine<br />

weitere Frau - wohl Maria Magdalena - mit den auffallenden Händen.<br />

Auf <strong>der</strong> rechten Seite des Kreuzes steht <strong>Johannes</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Täufer</strong>. Mit <strong>sein</strong>em <strong>Zeigefinger</strong> zeigt er auf den<br />

gekreuzigten Christus. Zu <strong>sein</strong>en Füßen sehen wir das<br />

Lamm, von einem Kreuz durchbohrt, dessen Blut in<br />

einen Kelch fließt. Unverkennbar hatte hier <strong>der</strong> Maler<br />

das Wort aus unserem Predigttext vor Augen: Siehe, das<br />

ist Gottes Lamm, das <strong>der</strong> Welt Sünden trägt.<br />

Mit <strong>sein</strong>er linken Hand hält <strong>Johannes</strong> <strong>der</strong> <strong>Täufer</strong> die<br />

Heilige Schrift. Nicht ganz zufällig ist ein Wort des<br />

Propheten Jesaja aufgeschlagen; die Finger des<br />

<strong>Täufer</strong>s zeigen darauf: Es ist <strong>der</strong> Hinweis auf den<br />

leidenden Gottesknecht, von dem Jesaja sagt: Er ist um unserer<br />

Missetat willen verw<strong>und</strong>et <strong>und</strong> um unserer Missetat willen<br />

zerschlagen. Die Strafe liegt auf ihm, auf dass wir Frieden hätten, <strong>und</strong><br />

durch <strong>sein</strong>e W<strong>und</strong>en sind wir geheilt (Jes 53,5).<br />

Wo liegt <strong>der</strong> Fehler? (<strong>Johannes</strong> d.T. war schon<br />

längst tot, bevor Jesus starb.)<br />

Liebe Gemeinde, es ist vor allem <strong>der</strong> <strong>Zeigefinger</strong> des<br />

<strong>Täufer</strong>s, <strong>der</strong> es mir angetan hat. An sich ist an ihm


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nichts Außergewöhnliches, außer dass er vielleicht ein wenig lang<br />

geraten ist. Das Auffallende ist, dass <strong>der</strong> <strong>Zeigefinger</strong> so klar <strong>und</strong><br />

deutlich auf Jesus zeigt, <strong>und</strong> nur auf ihn.<br />

Und das hat <strong>Johannes</strong>, <strong>der</strong> <strong>Täufer</strong>, selber ja auch getan. Er zeigt<br />

entschieden von sich selbst weg <strong>und</strong> weist uns auf Jesus hin. Vier<br />

Fingerzeige:<br />

I: Dieser ist Gottes Sohn.<br />

Eine Münze hat immer zwei Seiten, <strong>und</strong> zwar zwei<br />

verschiedene. An Weihnachten feiern wir die eine<br />

Seite: dass Jesus geboren ist; das Wort ward Fleisch<br />

<strong>und</strong> wohnte unter uns. Gott wurde ein Mensch, <strong>und</strong> zwar so 100%ig<br />

Mensch, dass er in Windeln gewickelt wurde <strong>und</strong> in einer<br />

Futterkrippe lag.<br />

Und als Jesus erwachsen war, war er immer noch Mensch. Nach<br />

einem langen Tag war er einfach nur müde; <strong>und</strong> hungrig. Er hat<br />

geweint, als ein Fre<strong>und</strong> gestorben ist. Er hat geschrieen, als er<br />

Schmerzen leiden musste.<br />

Aber darüber dürfen wir die an<strong>der</strong>e Seite <strong>der</strong> Münze nicht vergessen:<br />

Gott ist ein Mensch geworden ist. Die Herrlichkeit Gottes ist<br />

offenbart, - das ist das Thema für das Erscheinungsfest <strong>und</strong> die ganze<br />

Epiphaniaszeit.<br />

Jede Antwort auf die Frage: Wer ist Jesus? geht an <strong>der</strong> Wahrheit<br />

vorbei, wenn sie nur die eine, menschliche Seite Jesu berücksichtigt.<br />

Dieser ist Gottes Sohn, sagt <strong>Johannes</strong>. Das ist <strong>der</strong>, <strong>der</strong> schon lange vor<br />

mir war; <strong>der</strong> schon immer war, schon bevor die Welt erschaffen<br />

wurde. Das ist <strong>der</strong>, mit dem ich mich nicht vergleichen kann. Ich bin<br />

sogar viel zu gering um ihm nur die Schuhe auszuziehen (Jh 1,27).<br />

Und das war einer <strong>der</strong> niedrigsten Sklavendienste.<br />

Jh 1,29-34 Joh.d.T. <strong>und</strong> <strong>sein</strong> <strong>Zeigefinger</strong> (Isenh. Altar)


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Dieser ist Gottes Sohn. Auf den weist uns <strong>der</strong> <strong>Täufer</strong> mit <strong>sein</strong>em<br />

<strong>Zeigefinger</strong>. Der will in unserer Welt etwas Göttliches beginnen.<br />

Der will Gottes Wirklichkeit in unserer Welt wirklich werden<br />

lassen. In dem kommt uns Gott selbst ganz nah.<br />

Es gab damals auch an<strong>der</strong>e Propheten, ähnlich wie heute o<strong>der</strong> in den<br />

Jahrhun<strong>der</strong>ten dazwischen. Sie versprachen o<strong>der</strong> versprechen, dass<br />

die Welt auf an<strong>der</strong>e Weise verbessert wird: es müssten nur die bösen<br />

Machthaber verjagt werden; o<strong>der</strong> man muss nur den Besitz gerecht an<br />

alle Menschen verteilen; o<strong>der</strong> dass das Leben durch den technischen<br />

Fortschritt immer besser wird; o<strong>der</strong> wenn die Wirtschaft wächst, dann<br />

können alle Menschen am Wohlstand teilhaben, usw.<br />

Allen diesen Propheten ist eines gemeinsam; sie sagen uns: Ihr könnt<br />

das Gute, die Erneuerung selbst erreichen, indem ihr euch selber<br />

anstrengt <strong>und</strong> selber etwas verän<strong>der</strong>t.<br />

Und? Hat sich je etwas zum Guten verän<strong>der</strong>t?<br />

Dagegen sagt uns <strong>der</strong> <strong>Zeigefinger</strong>: Nicht ihr müsst etwas än<strong>der</strong>n, euch<br />

selbst o<strong>der</strong> die Verhältnisse; nicht <strong>der</strong> Mensch muss sich aus dem<br />

Sumpf ziehen, son<strong>der</strong>n Gott greift ein. Nicht <strong>der</strong> Mensch kann das<br />

Heil aufrichten, son<strong>der</strong>n Gott bringt es in die Welt.<br />

Dieser ist Gottes Sohn.<br />

II: Siehe, das ist Gottes Lamm<br />

Matthias Grünewald war nicht dumm. Natürlich<br />

wusste er, dass <strong>Johannes</strong> <strong>der</strong> <strong>Täufer</strong> bei <strong>der</strong><br />

Kreuzigung von Jesus gar nicht mehr dabei war. Er<br />

wurde schon lange vorher von König Herodes<br />

umgebracht.<br />

Was er damit zeigen will: Wenn <strong>Johannes</strong> auf Jesus zeigt: das ist<br />

Jh 1,29-34 Joh.d.T. <strong>und</strong> <strong>sein</strong> <strong>Zeigefinger</strong> (Isenh. Altar)


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Gottes Lamm, dann hat er den ganzen Jesus vor Augen. Nicht nur den<br />

Wan<strong>der</strong>prediger <strong>und</strong> Wun<strong>der</strong>täter; nicht nur das Kind in <strong>der</strong> Krippe,<br />

son<strong>der</strong>n schon den, <strong>der</strong> am Ende gekreuzigt wird – <strong>und</strong> <strong>der</strong> auch wie<strong>der</strong><br />

auferstehen wird.<br />

Gottes Lamm, das <strong>der</strong> Welt Sünde trägt. Woran er bei<br />

diesem ungewöhnlichen Ausdruck wohl gedacht hat?<br />

Vermutlich an das Lamm, dessen Blut in <strong>der</strong> Nacht des<br />

Auszugs aus Ägypten an die Türpfosten gestrichen<br />

wurde. Dadurch wurden die Israeliten von dem<br />

Gerichtsengel verschont. Gott bewahrt.<br />

Und vermutlich auch an das Lamm, das jedes Jahr im Tempel geopfert<br />

wurde. Am Versöhnungsfest wurden die Menschen von <strong>der</strong> Last ihrer<br />

Schuld befreit. Gott vergibt.<br />

Und sicher dachte er auch an das Lied vom leidenden Gottesknecht, im<br />

Jesajabuch: Er tat <strong>sein</strong>en M<strong>und</strong> nicht auf, wie ein Lamm, das zur<br />

Schlachtbank geführt wird? Gewissermaßen als Stellvertreter für die<br />

Menschen hat <strong>der</strong> alles ertragen. Gott befreit.<br />

Jh 1,29-34 Joh.d.T. <strong>und</strong> <strong>sein</strong> <strong>Zeigefinger</strong> (Isenh. Altar)<br />

Siehe, Gottes Lamm, das <strong>der</strong>Welt Sünde<br />

trägt. Damit bezeugt uns <strong>Johannes</strong>: Dieser<br />

Jesus ist es, <strong>der</strong> am Kreuz für euch<br />

stellvertretend stirbt. Der vergibt euch eure<br />

Schuld. Der bewahrt euch vor dem<br />

verdienten Tod. Der ermöglicht euch immer<br />

wie<strong>der</strong> neu anzufangen.<br />

Mit <strong>sein</strong>em großen <strong>Zeigefinger</strong> zeigt <strong>der</strong><br />

<strong>Täufer</strong> von sich weg; nicht er selber o<strong>der</strong><br />

sonst ein Mensch trägt die Last <strong>der</strong><br />

Sünden, nicht einmal die Last <strong>sein</strong>er<br />

eigenen; Gott kommt selbst <strong>und</strong> rettet uns


6<br />

Menschen aus Schuld <strong>und</strong> Tod. Gott selbst nimmt auf sich, worunter<br />

wir Menschen nur zerbrechen könnten.<br />

Der Gottessohn ist das Lamm, das <strong>der</strong> Welt Sünden trägt.<br />

Genau das ist es, was Maria Magdalena erlebt hat bei<br />

Jesus. Jesus hat ihr nicht nur Schuld vergeben, er hat ihr<br />

eine neue Perspektive für ihr Leben gegeben.<br />

III: Er tauft mit dem Heiligen Geist.<br />

Christus trägt nicht nur etwas aus unserem Leben fort: die Sünde <strong>und</strong><br />

ihre Folgen. Er bringt auch etwas in unser Leben: nämlich Gottes<br />

Kraft für ein neues Leben.<br />

Heiliger Geist, das ist ein Stück von Gottes Reich, ein Stück<br />

Wirklichkeit aus Gottes neuer Welt - mitten in unserer alten Welt<br />

wirksam. So können wir schon jetzt in <strong>der</strong> Kraft <strong>der</strong> neuen Welt leben.<br />

Und wie sieht das aus? Manche denken beim Wirken des Geistes an<br />

beson<strong>der</strong>s auffällige Ereignisse, o<strong>der</strong> an ein Gefühl wie im siebten<br />

Himmel. Aber meist wirkt <strong>der</strong> Geist viel nüchterner.<br />

Dass wir überhaupt an Jesus <strong>und</strong> Gott glauben können; dass wir uns<br />

ihm öffnen <strong>und</strong> ihm vertrauen <strong>und</strong> sagen: Jesus, bitte geh mit mir <strong>und</strong><br />

führe mich; - das macht <strong>der</strong> Heilige Geist.<br />

Wenn einer gewiss ist: Ich bin ein Kind Gottes, <strong>und</strong> wird darüber froh;<br />

- das bewirkt <strong>der</strong> Geist von Gott (Röm 8,16). Wenn einer einen Satz aus<br />

<strong>der</strong> Bibel hört, z.B.: Ich habe dich erlöst,… du bist mein. (Jes 43,1) Und<br />

dann kann er tatsächlich Dinge hinter sich lassen, von denen Gott ihn<br />

gelöst hat; - das macht Gottes Geist. Siehe Maria Magdalena.<br />

Und die Kraft von Gott lässt Früchte heranreifen, die uns <strong>und</strong> an<strong>der</strong>en<br />

zugutekommen: Liebe, Freude, Friede, Geduld, Fre<strong>und</strong>lichkeit, Güte,<br />

Jh 1,29-34 Joh.d.T. <strong>und</strong> <strong>sein</strong> <strong>Zeigefinger</strong> (Isenh. Altar)


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Treue, Sanftmut, Keuschheit; (Gal 5,22) <strong>und</strong> Gerechtigkeit. Wo <strong>der</strong><br />

Geist Jesu solche Früchte schafft, da wird es auf <strong>der</strong> Welt an<strong>der</strong>s.<br />

<strong>Johannes</strong> schaut nicht umsonst geradewegs zu den zwei<br />

Menschen auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite des Kreuzes. Maria, die<br />

ihren Sohn verloren hat, ihre Zukunft. Der Jünger<br />

<strong>Johannes</strong>, <strong>der</strong> in Jesus <strong>sein</strong>en vertrauten Fre<strong>und</strong> verloren<br />

hat, <strong>sein</strong>en Lebensinhalt. Was tröstet? Was kann ihnen<br />

wie<strong>der</strong> Hoffnung geben?<br />

Der Heilige Geist, in dem Gott selber uns ganz nah kommt, <strong>und</strong> uns in<br />

die Arme nimmt. Der Heilige Geist, <strong>der</strong> uns einen Blick schenkt für<br />

das Leben nach dem Tod, für die Ewigkeit.<br />

Merken Sie, <strong>der</strong> Altar ist kein Kunstwerk, das bewun<strong>der</strong>t werden will:<br />

Er ist eine Botschaft, die wir sehen sollen. Jesus bedeutet: Gott selber<br />

kommt zu dir, stirbt als Opferlamm für dich, <strong>und</strong> ist dir nah in <strong>der</strong><br />

Kraft <strong>sein</strong>es Geistes.<br />

Dafür steht <strong>der</strong> <strong>Zeigefinger</strong>. Nicht Jesus bewun<strong>der</strong>n, son<strong>der</strong>n<br />

erkennen, was er für mich getan hat, <strong>und</strong> was er mir heute geben will.<br />

IV: Auch wir sind <strong>Zeigefinger</strong><br />

Er muss wachsen, ich aber muss abnehmen. (Jh 3,30)<br />

Der Maler hat keine Sprechblasen verwendet, er hat<br />

das einfach so ins Bild reingeschrieben. Jesus soll<br />

immer größer werden, ich umso kleiner. <strong>Johannes</strong> <strong>der</strong> <strong>Täufer</strong> war mit<br />

<strong>sein</strong>er ganzen Person ein <strong>Zeigefinger</strong> auf Jesus.<br />

Auch wir heute sind solche <strong>Zeigefinger</strong>. Als Christen werden wir<br />

genau beobachtet. Gut, wenn das, was wir sagen o<strong>der</strong> tun, von uns<br />

weg weist <strong>und</strong> auf Jesus zeigt. Wir wollen uns doch nicht bewun<strong>der</strong>n<br />

lassen. Wer Jesus ist <strong>und</strong> was er an uns getan hat: Gottes Sohn, <strong>der</strong><br />

uns von Lasten freimacht <strong>und</strong> unser Leben verän<strong>der</strong>t. Das sollen wir<br />

Jh 1,29-34 Joh.d.T. <strong>und</strong> <strong>sein</strong> <strong>Zeigefinger</strong> (Isenh. Altar)


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bezeugen.<br />

Jemand hat festgestellt, dass <strong>der</strong><br />

Gekreuzigte auf dem Bild deutlich<br />

größer ist als die vier Gestalten unter<br />

dem Kreuz. Und dass <strong>der</strong> überlange<br />

<strong>Zeigefinger</strong> des <strong>Täufer</strong>s von den<br />

Proportionen her eigentlich zu Jesus<br />

gehört.<br />

Ein feiner Hinweis darauf, dass wir<br />

nicht aus eigener Kraft <strong>Zeigefinger</strong> für Jesus <strong>sein</strong> müssen. Er macht<br />

uns zu <strong>sein</strong>en <strong>Zeigefinger</strong>n. Er gebraucht uns für an<strong>der</strong>e Menschen als<br />

Fingerzeige auf ihn.<br />

Hoffentlich merken unsere Mitmenschen, dass Jesus<br />

nicht wie ein Kunstwerk ins Museum gehört, son<strong>der</strong>n<br />

mit ihm Gott in unser Leben tritt.<br />

Amen.<br />

Jh 1,29-34 Joh.d.T. <strong>und</strong> <strong>sein</strong> <strong>Zeigefinger</strong> (Isenh. Altar)

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