pdf zum Download - Katholisches Bildungswerk der Diözese St.Pölten

antenne 02 2013
charisma
TEXT DR. ERWIN LASSLESBERGER
Jeder Mensch hat eine Geschichte,
die erzählt werden will
antenne im Gespräch mit Erwin Schmitzberger
Erwin Schmitzberger
hat Digital Story Telling nach Österreich
gebracht. Er ist Obmann
des Vereines digital story vienna
und bietet regelmäßig Seminare
zu diesem Thema an.
antenne: Her Schmitzberger,
was fasziniert Sie so an dieser Methode?
Schmitzberger: Der Prozess, in dem die Geschichten entstehen,
ist ebenso faszinierend wie das Ergebnis. Jeder Mensch
hat eine Geschichte, die es wert ist, erzählt zu werden und
für die Nachwelt erhalten zu bleiben. Und diese Geschichten
sind einmalig, es gibt keinen vergleichbaren Ergebnisse, jede
Geschichte ist anders und wird anders erzählt.
antenne: Der Begriff „Digital Story Telling“ hört sich sehr
technisch an. Ist das etwas für Computer-Freaks?
Die Technik steht nicht im Vordergrund, sondern der kreative
Prozess des Erzählens. Zwei Drittel der Zeit verwenden wir
für das Entwickeln der Geschichte, für das kreative Schreiben,
nur ein Drittel für die technische Umsetzung.
antenne: Aber vermutlich sollte man schon einmal einen
Videoclip hergestellt haben?
Schmitzberger: Nein, das ist nicht erforderlich. Es genügen
die üblichen Computerkenntnisse, egal ob Windows oder
Mac. Die Teilnehmer arbeiten mit ihrem Laptop, oder auch
mit Tablet oder Smartphone, alle Möglichkeiten sind einsetzbar.
Ein 11-jähriges Kind hat genauso erfolgreich teilgenommen
wie eine 83 Jahre alte Dame. Es ist auch kein technischmännliches
Angebot. Mehr als die Hälfte der Teilnehmenden
sind Frauen.
antenne: Womit geht man dann am Ende nach Hause?
Schmitzberger: Mit einem fertigen Video – es gab noch keinen
Fall, dass ein Clip im Seminar nicht fertig gestellt wurde.
Geschichten erzählen mit dem
Computer
Eine neue Form des biografischen Erzählens nennt sich
Digital Story Telling. Dabei wird unter kundiger Anleitung
eines Trainers ein persönlicher Kurzfilm erstellt -
ein kurzes Video aus Fotos, Filmszenen und Musik. Oft
entsteht dabei ein berührender Clip.
Es sind die Geschichten, die die Menschen bewegen. Ein
Witz, eine Anekdote, ein tragisches oder komisches Geschehen,
eine Erinnerung an bewegende Momente, das ist
es, was uns fasziniert, was wir hören und was wir selbst
erzählen wollen.
Biografisches Erzählen im 21. Jhdt.
Nun ist biografi sches Erzählen in der Bilder- und Medienwelt
des 21.Jahrhunderts angekommen. Digital Story Telling
nennt es sich auf neudeutsch, wenn persönliche Geschichten
in Form eines selbst gestalteten Videos wiedergegeben werden.
Mit Hilfe von Standbildern, kurzen Filmausschnitten,
Musik und Erinnerungsgegenständen erzählen Menschen
aus der Ich-Perspektive ihre Geschichte.
Es kommt dabei nicht auf die technische Perfektion an,
sondern auf Kreativität und die Lust, sich mit dem eigenen
Leben und Erleben auseinander zu setzen. Jede und jeder,
der durchschnittliche Computerkenntnisse besitzt, kann
mitmachen. Gearbeitet wird hauptsächlich mit Freeware-
Programmen. Innerhalb von eineinhalb Tagen entsteht so
ein Videoclip, und wer will, kann das Video auch in Internet
stellen. So werden aus passiven MedienkonsumentInnen
aktive MedienproduzentInnen.
Zum Kennenlernen: www.digitalstory.at
Zum Ausprobieren:
charsima-Seminar mit Erwin Schmitzberger
Jeder Mensch hat eine Geschichte zu erzählen!
Biografiearbeit und Digital Storytelling
Freitag, 15.November 2013, 16 Uhr bis
Samstag, 16. November 2013, 17 Uhr
Bildungshaus St. Hippolyt, St. Pölten
Beitrag: € 120.-
Information und Anmeldung:
charisma@kirche.at, 02742 324 23 52
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