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Chirurgie gegen die Lesebrille - FreeVis

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Die Multifokal-Expertin<br />

Stefanie Schmickler vom<br />

Augen-Zentrum Ahaus hat sich<br />

auf <strong>die</strong> Implantation von Mehrstärkenlinsen<br />

spezialisiert<br />

Präzisionsarbeit<br />

Nachdem <strong>die</strong> alte Linse entfernt<br />

ist, wird das Linsenimplantat<br />

gefaltet oder gerollt in <strong>die</strong><br />

Kartusche eingesetzt und in<br />

den leeren Kapselsack injiziert<br />

AUGENKRANKHEITEN<br />

ganz ähnliches Prinzip gebe es auch bei<br />

Kontaktlinsen für Alterssichtige, so Preußner.<br />

Diese setzten sich aber seit Jahren<br />

nicht durch – zu mittelmäßig fänden<br />

Kunden den Seheindruck damit wohl.<br />

„Wenigstens kann der Patient <strong>die</strong> Kontaktlinsen<br />

dann einfach herausnehmen“,<br />

sagt der Augenarzt. Da<strong>gegen</strong> ließe sich<br />

ein bereits fest eingewachsenes Implantat<br />

nur noch mit hohen Risiken aus dem<br />

Auge entfernen.<br />

Nur gesunde Augen eignen<br />

sich für <strong>die</strong> chirurgische Korrektur<br />

„Der Erfolg einer Implantation von<br />

Multifokallinsen hängt maßgeblich von<br />

der richtigen Auswahl der Patienten ab“,<br />

weiß Burkhard Dick, Direktor der Augenklinik<br />

der Ruhr-Uni Bochum. Längst nicht<br />

jeder Patient eigne sich für <strong>die</strong>sen Linsentyp.<br />

Dick hält daher eine gründliche und<br />

kritische Aufklärung des OP-Kandidaten<br />

über Chancen und Nachteile der Prozedur<br />

für entscheidend: „Zu hohe Erwartungen<br />

führen fast zwangsläufi g zur Enttäuschung.“<br />

Mitunter könne es Monate<br />

dauern, bis das Gehirn gelernt habe, <strong>die</strong><br />

neuen Netzhautbilder zu verarbeiten und<br />

einen guten Seheindruck zu erzeugen.<br />

Unerlässlich sei zudem eine sorgfältige<br />

Voruntersuchung, um ernsthafte Erkrankungen<br />

des Auges auszuschließen.<br />

„Schon bei ersten Anzeichen ist Vorsicht<br />

geboten“, mahnt Dick, „ebenso bei<br />

allgemeinen Gesundheitsstörungen, wie<br />

etwa Schwindelneigung.“ Auch Lkw-,<br />

Taxi- oder Busfahrer gelten als ungeeignete<br />

Kandidaten, da ent<strong>gegen</strong>kommendes<br />

Scheinwerferlicht auf Grund der<br />

diversen Brennpunkte gestreut wird und<br />

so zu verstärkter Blendung und Fahrproblemen<br />

führen kann.<br />

Ein ganz neues Verfahren <strong>gegen</strong> reine<br />

Alterssichtigkeit ist seit vergangenem Jahr<br />

in Deutschland zugelassen und wird von<br />

vier Laserzentren angeboten. Es heißt Intracor<br />

und soll innerhalb von nur 20 bis 25<br />

Sekunden ohne Schmerzen, ohne Schnitte,<br />

ohne OP-Risiko von der <strong>Lesebrille</strong> befreien.<br />

Dabei erzeugen Strahlen aus einem Femtosekundenlaser<br />

ringförmige Spalten im<br />

Inneren der Hornhaut. Diese erhöhen <strong>die</strong><br />

Krümmung der Hornhautmitte und damit<br />

ihre Brechkraft. Die meisten Behandelten<br />

könnten danach zumindest für etwa drei<br />

bis fünf Jahre mit bloßem Auge Zeitung<br />

lesen, sich schminken und <strong>die</strong> Handy-Tas-<br />

FOCUS 23/2010<br />

Fotos: Erik Hinz, Martin Ley/beide FOCUS-Magazin

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