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Gemeindebrief - Evang.-Luth. Kirchengemeinde Hiltpoltstein

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Auf eiN Wort<br />

„Bin ich nur ein Gott, der nahe ist, spricht<br />

der HERR, und nicht auch ein Gott, der<br />

ferne ist?“<br />

(Monatslosung für September aus dem Propheten Jeremia 23,23)<br />

Liebe Gemeinde,<br />

manchmal vergessen wir, dass Gott dies<br />

eben auch ist: „ferne“! Ferne von all unseren<br />

Vorstellungen, die wir uns gerne über ihn<br />

machen. Soll er doch ein „lieber Gott“ sein,<br />

der immer da ist, wenn ich ihn rufe. Sei es<br />

in Krankheit und Not oder weil ich ihn sonst<br />

eben einmal „brauche“.<br />

Dabei wissen wir gar nicht, wie Gott „eigentlich“<br />

ist. Wir kennen Gott aus der Verkündigung<br />

durch Jesus Christus. Er ist sozusagen<br />

unser Fenster zur Göttlichkeit hin.<br />

Und es stimmt: Daran sollten wir uns halten<br />

– dass Gott uns in Liebe zugetan ist. Dass<br />

er unser Bestes will. Dass er unseren Weg<br />

kennt, uns ruft und uns behütet.<br />

Christus macht es uns dann vor, wie es<br />

zu leben gilt: Nämlich dem Nächsten zugewandt,<br />

vergebend und Leben erhaltend. Das<br />

sind die Kriterien, an denen wir uns beständig<br />

messen lassen müssen.<br />

Aber wie ist das, wenn doch Gott alleine<br />

Gott ist, wie wir bekennen? Wenn es also<br />

keinen „Gegenspieler“ gibt, der gleiche<br />

Macht und Kraft hätte, wie er selbst? Woher<br />

kommt dann das, was wir als Übel erfahren?<br />

Der Prophet Amos sagt es an anderer<br />

Stelle so: „Ist etwa ein Unglück in der Stadt,<br />

das der Herr nicht tut?“ Aber hier fangen unsere<br />

Gedanken an, sich zu verwirren. Denn<br />

es heißt ja nicht, dass Gott Unglück will und<br />

es uns schickt, sondern es soll heißen, dass<br />

eben alles in Gottes Hand schlussendlich<br />

aufgehoben ist – eben weil er alleine Gott<br />

ist, und sonst keiner.<br />

Über dieses hinaus aber, was wir in Christus<br />

sehen können, vermögen wir nichts sagen.<br />

Wir können es nicht fassen und in Worte<br />

kleiden. Dieser Gott ist uns „verborgen“,<br />

wie es <strong>Luth</strong>er sagt. Auf Latein: Ein „deus<br />

absconditus“. So versuchen wir, beides zusammen<br />

zu halten.<br />

In Christus hat Gott sein Gesicht gezeigt:<br />

Die Liebe zu uns Menschen. Und eben die<br />

Ahnung davon, dass es nichts auf der Welt<br />

geben kann, das stärker und mächtiger als<br />

Gott ist, so dass wir alles in seiner Hand<br />

glauben.<br />

Wie so oft wird deutlich, dass wir „Wanderer<br />

in der Zeit“ sind. Hier ist nicht unsere<br />

bleibende Stadt, aber wir sind hinein gestellt<br />

in diese Welt, um zu bestehen und zu erzählen<br />

von diesen Werken Gottes. Zwischen<br />

beiden Polen befindet sich der Mensch. Gut,<br />

wer das erkennt und für sich fassen kann.<br />

Gott befohlen,<br />

Ihr Pfr. Meinhard<br />

AusgAbe August - November 2012

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