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Jahresbericht 2008 / 2009 - BDL

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<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2008</strong> 09<br />

Bundesverband Deutscher<br />

Leasing-unternehmen


}„Leasing ist heute eine Investitionsalternative, die Finanzierung und Service vereint. Denn parallel zur<br />

gewachsenen Bedeutung des Leasing im deutschen Wirtschaftsleben hat sich das Produkt erheblich weiterentwickelt.<br />

Vielfältige Dienstleistungen ergänzen auf Wunsch die Finanzierungsfunktion. Und machen Leasing so zu<br />

einem umfassenden Instrument moderner Unternehmensführung.“


Inhalt<br />

4<br />

6<br />

8<br />

12<br />

22<br />

24<br />

26<br />

30<br />

32<br />

34<br />

36<br />

38<br />

40<br />

48<br />

Berichte<br />

Bericht des Präsidenten<br />

Bericht des Hauptgeschäftsführers<br />

Erfolgsfaktor Leasing<br />

In der Wirtschaft fest etabliert<br />

Titelthema<br />

Leasing der neuen Generation<br />

Leasing-Markt<br />

Wachstum der Leasing-Branche gebremst<br />

Steuern<br />

Steuerliche Chancengleichheit für Leasing-Investitionen<br />

Bilanzierung<br />

Internationale Leasing-Bilanzierung vor dem Umbruch<br />

Recht<br />

Staatliche Aufsicht und Verbraucherschutz auf der Agenda<br />

Betriebswirtschaft<br />

Substanzwertrechnung<br />

Finanzierung<br />

Chancen und Risiken in der Finanzkrise<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

Reichhaltiges Informationsangebot im Netz<br />

Der Leasing-Verband<br />

Aufgaben und Leistungen des <strong>BDL</strong><br />

Die Mitglieder des <strong>BDL</strong><br />

Struktur und Marktvolumen<br />

Gremien<br />

Verbandsgeschäftsstelle / Vorstand<br />

Betriebswirtschaftlicher Ausschuss<br />

Bilanz- und Steuerausschuss<br />

Ausschuss für Finanzierungsfragen<br />

Ausschuss für Öffentlichkeitsarbeit<br />

Rechtsausschuss / Foren / Leaseurope-Delegierte des <strong>BDL</strong><br />

Chronik<br />

Wichtige Verbandsveranstaltungen <strong>2008</strong>/09


Leasing in schwierigem Umfeld<br />

Bericht des Präsidenten / Martin Mudersbach<br />

Niemand hatte sich Anfang <strong>2008</strong> vorstellen können,<br />

welche gravierenden Erschütterungen auf die Finanzmärkte<br />

und die Realwirtschaft zurollen. Gerade hatte<br />

der DAX ein Jahresultimo von über 8.000 Punkten hingelegt<br />

und die deutsche Wirtschaft ein Wachstum von<br />

2,5 Prozent erzielt. Die Konjunkturindikatoren zeigten<br />

weiter nach oben. Insofern bestand auch in der Leasing-<br />

Branche Anlass zu Optimismus. Die rasche Eskalation<br />

der amerikanischen Immobilien- und Bankenkrise zur<br />

ersten globalen Rezession beendete jedoch die Hoffnungen<br />

auf ein durchgehend erfreuliches Gesamtjahr.<br />

Im Sommer <strong>2008</strong> kam es zu einer scharfen Kehrtwende<br />

in nahezu allen Sphären des wirtschaftlichen Lebens.<br />

Die Entwicklung des Leasing-Geschäfts spiegelt diesen<br />

Bruch wider: Während das Neugeschäft im ersten Halbjahr<br />

<strong>2008</strong> noch um über zehn Prozent gegenüber dem<br />

Vorjahr zugelegt hatte, verminderte sich die Wachstumsquote<br />

im zweiten Halbjahr, mit einem besonders<br />

deutlichen Einbruch im vierten Quartal. Unterm Strich<br />

schafften die deutschen Leasing-Gesellschaften im<br />

Gesamtjahr mit einem Leasing-Volumen von 55,3 Mrd.<br />

Euro aber noch ein leichtes Plus von 0,1 Prozent.<br />

Anders als in früheren Konjunkturkrisen, in denen die<br />

Leasing-Branche mit ihren Produktvorteilen Marktanteile<br />

gewinnen konnte, reagiert sie im aktuellen Fall<br />

doppelt empfindlich auf die Turbulenzen, bewegt sie<br />

sich doch exakt an der Schnittstelle zwischen Realwirtschaft<br />

und Finanzmarkt. Entsprechend stehen Leasing-<br />

Unternehmen seit dem zweiten Halbjahr <strong>2008</strong> vor<br />

komplexen Herausforderungen: auf realwirtschaftlicher<br />

Seite mit dem Einbruch der allgemeinen Investitionstätigkeit<br />

und dem Preisdruck an den Sekundärmärkten für<br />

mobile Ausrüstungsgüter; auf der Refinanzierungsseite<br />

mit einer Verknappung des Kapitalangebots und dem<br />

Kollaps des Verbriefungsmarktes.<br />

Die Leasing-Branche kann in diesem schwierigen Umfeld<br />

jedoch auch sehr viel auf der „Haben-Seite“ vorweisen,<br />

mit dem sie sich gegen Ungemach wappnet. So ist<br />

Leasing ein grundsolides Geschäft mit transparenten<br />

Risiken. Hinter jeder Finanzierung steht ein Objekt, das<br />

im Eigentum der Leasing-Unternehmen verbleibt. Dies<br />

schützt gerade bei Insolvenzen vor eklatanten Schäden.<br />

Zudem bleibt Leasing weiterhin einer der bedeutendsten<br />

Konjunktur- und Innovationsmotoren. Und der Bedarf an<br />

neuen Technologien, etwa im Bereich alternativer Energien,<br />

oder an moderner Infrastruktur ist hoch. Ferner<br />

wächst im öffentlichen Sektor das Interesse an sogenannten<br />

Private Public Partnerships, in denen Leasing<br />

eine wichtige Rolle spielt.<br />

Höchste Wachsamkeit bleibt allerdings oberstes Gebot.<br />

Das gilt zuvorderst mit Blick auf die regulatorischen Rahmenbedingungen<br />

für die Leasing-Wirtschaft. Die vom Gesetzgeber<br />

mit dem Jahressteuergesetz <strong>2009</strong> angestrebte<br />

Beseitigung der gewerbesteuerlichen Wettbewerbsnachteile<br />

des Leasing gegenüber dem Kredit bereitet noch<br />

erhebliche Schwierigkeiten in der Umsetzung durch die<br />

Finanzbehörden. Die im Gegenzug akzeptierten Vorgaben<br />

einer abgeschwächten Finanzaufsicht müssen nun von<br />

den Leasing-Unternehmen in der Praxis befolgt werden.<br />

Mit der geplanten Überarbeitung der internationalen<br />

Bilanzierungsstandards und der nationalen Umsetzung<br />

der europäischen Verbraucherkreditrichtlinie im Leasing-<br />

Bereich stehen aktuell jedoch weitere Themen auf der<br />

Tagesordnung, die vollen Einsatz verlangen. Denn die<br />

bewährte Leistungsfähigkeit der Leasing-Branche darf<br />

gerade in schwierigem Umfeld nicht durch Bürokratie<br />

und regulatorischen Übereifer gefährdet werden. Die<br />

politische Seite für dieses Anliegen zu sensibilisieren,<br />

wird auch weiterhin eine hervorgehobene Aufgabe des<br />

<strong>BDL</strong> sein. a<br />

4 | Berichte


Berichte<br />

Lebendige Verbandsarbeit<br />

angesichts kontroverser Themen<br />

Bericht des Hauptgeschäftsführers / Friedhelm Westebbe<br />

Die Verbandsarbeit wurde im vergangenen Jahr inhaltlich<br />

von zwei Themen dominiert: der gewerbesteuerlichen<br />

Doppelbelastung und der Einführung einer<br />

Finanzaufsicht für Leasing-Unternehmen. Gerade das<br />

Aufsichtsthema erzeugte außerordentlich hohes Interesse<br />

unter den Mitgliedsunternehmen des <strong>BDL</strong>.<br />

Selten waren Termine des Verbandes so gut besucht<br />

wie die Informationsveranstaltungen zu diesem<br />

Themenkomplex. Auch bisher eher zurückhaltende<br />

Mitglieder beteiligten sich engagiert an den Erörterungen.<br />

Entsprechend adressierte der <strong>BDL</strong> unter anderem<br />

auf seinem 6. Parlamentarischen Abend in Berlin die<br />

Sorgen der Leasing-Branche an die zahlreich erschienenen<br />

politischen Vertreter.<br />

Seit der Verabschiedung des Kompromisses einer „Aufsicht<br />

light“ steht die Unterstützung der Mitglieder bei<br />

der Umsetzung der neuen Anforderungen im Vordergrund<br />

der Verbandsarbeit. Zu diesem Zweck erstellte<br />

der <strong>BDL</strong>, in Zusammenarbeit mit einem externen<br />

Spezialisten, einen umfangreichen Leitfaden. Dieser soll<br />

Unternehmen in die Lage versetzen, insbesondere die<br />

komplexen Vorgaben der Mindestanforderungen an das<br />

Risikomanagement (MaRisk) zu erfüllen.<br />

Der <strong>BDL</strong> hat sich auch engagiert in der Diskussion über<br />

die neuen internationalen Bilanzierungsstandards im<br />

Leasing positioniert. Um ein Höchstmaß an Effektivität<br />

im Werben für branchenverträgliche Lösungen zu erreichen,<br />

vereinbarte der <strong>BDL</strong> eine fachliche Kooperation<br />

mit dem Accounting-Lehrstuhl der Universität Leipzig.<br />

Ein qualifizierter Mitarbeiter des Lehrstuhls widmet<br />

sich umfassend der wissenschaftlichen Begleitung des<br />

Reformprojekts. Erstes Ergebnis des fachlichen Austausches<br />

ist ein Leitfaden, mit dem <strong>BDL</strong>-Mitglieder ihre<br />

Kunden für das Thema sensibilisieren und ihrerseits auf<br />

die Diskussion mit den Standardsetzern aus Leasing-<br />

Nehmer-Sicht vorbereiten können. Dabei sucht der <strong>BDL</strong><br />

auch den Kontakt zu Industrie- und Branchenverbänden,<br />

deren Mitglieder von den ungünstigen Regelungen<br />

als Leasing-Nehmer betroffen wären.<br />

Zwei wichtige Instrumente in der Öffentlichkeitsarbeit<br />

einerseits und der Kommunikation mit den Mitgliedern<br />

andererseits sind das Internet und das Intranet. Beide<br />

Plattformen wurden im Berichtszeitraum grundlegend<br />

überarbeitet. So richtete die Geschäftsstelle zum<br />

Beispiel im Intranet eine umfassende Wissensdatenbank<br />

ein, die Mitgliedern äußerst nützliche Recherchemöglichkeiten<br />

öffnet und zum Statistiksystem des <strong>BDL</strong><br />

verlinkt ist. Auf diese Weise können Gesellschaften<br />

geordnet nach Tätigkeitsbereichen wertvolle Informationen<br />

abfragen und ihr Unternehmen mit einer Gruppe<br />

ähnlicher Unternehmen (Peer Group) als Benchmark<br />

vergleichen.<br />

Organisatorisch hervorzuheben ist für das vergangene<br />

Jahr die Verabschiedung einer neuen Beitragsordnung.<br />

Sie soll Konzernen einen Anreiz bieten, nicht nur auf<br />

Holdingebene, sondern auch mit Tochtergesellschaften<br />

Mitglied zu werden und so die Verbandsarbeit zusätzlich<br />

zu beleben.<br />

Allen Mitgliedern, die sich bisher schon ehrenamtlich<br />

im Vorstand, in den Ausschüssen oder Arbeitskreisen<br />

des <strong>BDL</strong> engagiert haben, sei an dieser Stelle ganz<br />

herzlich gedankt. Mit ihrer Arbeit haben sie einen<br />

wesentlichen Beitrag dazu geleistet, in wirtschaftlich<br />

und politisch stürmischem Umfeld die Interessen der<br />

Leasing-Branche erfolgreich zu vertreten. a<br />

| 5


In der Wirtschaft fest etabliert<br />

Die Leasing-Branche ist der größte Investor in Deutschland.<br />

Ausrüstungsgüter im Wert von weit über 200 Mrd.<br />

Euro sind derzeit über Leasing-Verträge finanziert. Allein<br />

im vergangenen Jahr belief sich das Neugeschäftsvolumen<br />

auf 55,3 Mrd. Euro. Trotz der im vierten Quartal<br />

stark abflauenden Konjunktur verzeichnete Leasing<br />

damit im Gesamtjahr eine leichte Zunahme von 0,1<br />

Prozent gegenüber 2007. Der Anteil des Leasing an<br />

allen gesamtwirtschaftlichen Ausrüstungsinvestitionen<br />

belief sich <strong>2008</strong> auf 16,4 Prozent. Gerechnet auf die<br />

außenfinanzierten Anschaffungen, also Investitionen,<br />

die nicht mit Eigenmitteln oder aus Abschreibungsrückflüssen<br />

finanziert werden, waren es sogar mehr als<br />

50 Prozent. Leasing hat sich damit in den vergangenen<br />

Jahrzehnten eine Spitzenposition als Alternative zum<br />

klassischen Bankkredit erobert – und ist so zu einem<br />

unverzichtbaren Konjunktur- und Innovationsmotor in<br />

Deutschland geworden.<br />

Einsatz statt Eigentum schafft Werte<br />

Die Erfolgsgeschichte des Leasing wird von der<br />

grundlegenden Erkenntnis getragen, dass nicht das<br />

Eigentum an einem Wirtschaftsgut Werte schafft,<br />

sondern allein dessen Nutzung. Als sich Anfang der<br />

1960er Jahre die ersten Anbieter in Deutschland<br />

etablierten, kam diese Lektion einer Revolution gleich,<br />

hatte bis dahin doch der Eigentumsgedanke das<br />

unternehmerische Handeln dominiert. Nach verhaltenem<br />

Beginn stieg dann ab Mitte der 1970er Jahre die<br />

Nachfrage nach dem Produkt Leasing kontinuierlich<br />

an. Denn gerade in dem angespannten konjunkturellen<br />

Umfeld nach den beiden Ölpreisschocks 1973/74<br />

und 1979/80 stachen die Vorzüge einer nutzungsorientierten<br />

Finanzierung erstmals markant hervor.<br />

Zentrale strategische Bedeutung<br />

Inzwischen nimmt Leasing eine zentrale strategische<br />

Bedeutung in der Unternehmensplanung ein – und zwar<br />

unabhängig von der gesamtwirtschaftlichen Lage. Eine<br />

weit gewichtigere Einflussgröße ist vielmehr das rasche<br />

Tempo, in dem technologische Innovationen die Produktzyklen<br />

stetig verkürzen. Leasing verleiht Unternehmen<br />

die nötige Flexibilität und Investitionskraft, um mit<br />

der Marktentwicklung Schritt zu halten und die eigene<br />

Wettbewerbsfähigkeit nachhaltig zu sichern.<br />

Unternehmerische Spielräume wachsen<br />

Marktuntersuchungen zeigen, dass die Planbarkeit und<br />

Transparenz der Investitionskosten ein ganz entscheidendes<br />

Argument für Unternehmen ist, Leasing zu<br />

nutzen. Zugleich schont Leasing die Liquidität. Es öffnet<br />

somit zusätzliche Spielräume für Anschaffungen und<br />

trägt zur Optimierung der Bilanzstruktur bei. Letzteres<br />

ist angesichts der neuen Eigenkapitalvorschriften gemäß<br />

Basel II und der ohnehin angespannten Finanzierungslage<br />

unverzichtbar. So schaffen sich Unternehmen<br />

eine gute Ausgangsposition in Ratings, die inzwischen<br />

zum Dreh- und Angelpunkt einer günstigen Kapitalbeschaffung<br />

geworden sind.<br />

Die immer reichhaltiger werdenden begleitenden<br />

Dienstleistungskomponenten entlasten Unternehmen<br />

zusätzlich. Leasing-Nehmer können zum Beispiel über<br />

Full-Service-Verträge komplette Investitionsvorgänge<br />

einschließlich der Betreuung des laufenden Betriebes<br />

an Leasing-Gesellschaften ausgliedern. Diese realisieren<br />

mit ihrer hohen Spezialisierung und entsprechend<br />

professionellen Strukturen geplante Investitionen meist<br />

wesentlich effizienter und wirtschaftlicher, als es bei<br />

einer internen Bearbeitung der Fall gewesen wäre.<br />

6 | Erfolgsfaktor Leasing


Erfolgsfaktor Leasing<br />

Gründe für die Leasing-Nutzung<br />

... befragte Unternehmen<br />

sehr wichtig nicht wichtig<br />

Die Kosten sind gleichmäßig und genau kalkulierbar<br />

5 %<br />

Ein Leasing-Vertrag ermöglicht Flexibilität<br />

59 % 44 %<br />

11 %<br />

Durch Leasing bleibt die Betriebsausstattung immer auf dem neuesten Stand<br />

Leasing ist steuerlich vorteilhaft<br />

52 % 42 %<br />

11 %<br />

15 %<br />

Leasing schont die Liquidität<br />

8 %<br />

Die Bank-Kreditlinie bleibt erhalten<br />

46 % 40 %<br />

15 %<br />

Quelle: Marktumfrage TNS/<strong>BDL</strong> 2007<br />

Für alle Branchen attraktiv<br />

In Summe genießt Leasing deshalb gerade im Mittelstand<br />

hohe Anziehungskraft, wenn es um Investitionsentscheidungen<br />

geht. Aber nicht nur dort: Der<br />

Kundenstamm reicht vielmehr vom Freiberufler und<br />

Einzelunternehmer über kleine und mittlere Firmen<br />

bis zum Weltkonzern – quer durch alle Branchen,<br />

ganz gleich, ob Dienstleistungs- oder Gastronomiegewerbe,<br />

Landwirtschaftsbetrieb, High-Tech-Unternehmen<br />

oder Schwerindustrie. Auch der öffentliche<br />

Sektor nutzt zunehmend die Vorteile dieser modernen<br />

Finanzierungsform. Denn im Rahmen öffentlichprivater<br />

Kooperationen (Public Private Partnerships)<br />

kann Leasing mit seiner einzigartigen Kombination<br />

aus Finanzierungs- und Serviceelementen seine Stärken<br />

besonders gut ausspielen.<br />

Ansprechpartner auf Augenhöhe<br />

Die gleiche Vielfalt zeigt sich auf der Anbieterseite:<br />

Neben großen, in der Regel auch international<br />

tätigen Gesellschaften mit Banken- oder Herstellerhintergrund<br />

existiert ein breites Segment mittelständischer<br />

Leasing-Unternehmen, die häufig auf einzelne<br />

Leasing-Objektgruppen oder auf bestimmte regionale<br />

Märkte spezialisiert sind. Experten für Immobilienund<br />

„Big-Ticket“-Leasing-Geschäfte sind ebenso<br />

vertreten wie Spezialisten für kleine Objektwerte. Sie<br />

alle verfolgen das gemeinsame Ziel: Ihre Kunden auf<br />

Augenhöhe zu beraten und ihnen individuelle Investitionslösungen<br />

zur Verfügung zu stellen, die exakt auf<br />

deren Bedürfnisse ausgerichtet sind. Im Mittelpunkt<br />

dabei: die einzigartige Kombination aus Finanzierung<br />

und Service. a<br />

| 7


Leasing der neuen Generation<br />

Leasing = Finanzierung + Service<br />

Parallel zu der gewachsenen Bedeutung des Leasing<br />

im deutschen Wirtschaftsleben hat sich das Produkt<br />

erheblich weiterentwickelt. Vielfältige Dienstleistungen<br />

ergänzen auf Wunsch die ursprüngliche Finanzierungsfunktion<br />

und machen Leasing so zu einem umfassenden<br />

Instrument moderner Unternehmensführung. Gerade für<br />

mittelständische Unternehmen ist Leasing in Verbindung<br />

mit zusätzlichen Serviceleistungen interessant. Denn<br />

zum einen ist es unter Wirtschaftlichkeitsaspekten oft<br />

günstiger, neben der Anschaffung auch den Unterhalt<br />

in die Hand eines externen Serviceunternehmens zu<br />

geben. Zum anderen öffnen sich mit Leasing nicht nur finanziell<br />

neue Spielräume, sondern auch operativ, da sich<br />

Unternehmen durch die Auslagerung von administrativen<br />

Aufgaben auf ihr Kerngeschäft konzentrieren können.<br />

Bilanzbild. Schließlich verbleiben die Leasing-Objekte im Eigentum<br />

des Leasing-Gebers und erscheinen deshalb beim<br />

Leasing-Nehmer in der Regel ebenso wenig in der Bilanz<br />

wie die Verpflichtungen aus den zugrunde liegenden Verträgen.<br />

Die Leasing-Raten sind dann lediglich in der Gewinnund<br />

Verlustrechnung als Betriebsaufwand auszuweisen.<br />

Dank dieser „Neutralität” verbessern Unternehmen ihre<br />

Bilanzstruktur mit Leasing. Das kommt insbesondere der<br />

Eigenkapitalquote zugute, die im Zeitalter von Basel II<br />

noch an Bedeutung gewonnen hat. In nächster Konsequenz<br />

kann sich auch das zunehmend von Banken geforderte<br />

Rating verbessern. Die Kosten der Kapitalbeschaffung<br />

sinken dadurch. Je nach Sachlage öffnet Leasing<br />

damit unter Umständen überhaupt erst den Zugang zu<br />

Kreditmitteln im Finanzierungsmix eines Unternehmens.<br />

Zeitnah handeln, Bilanzen schonen<br />

„Pay as you earn” – die nutzungsorientierte Finanzierung<br />

von Investitionsgütern bleibt die Kernfunktion des<br />

Leasing. Sie ermöglicht es Unternehmen, die Kreditlinien<br />

bei der Hausbank zu schonen und ohne den Einsatz<br />

von Eigenkapital in neue mobile Wirtschaftsgüter oder<br />

Immobilien zu investieren. Die Leasing-Raten werden<br />

aus den Erträgen bestritten, die aus der Nutzung des Investitionsobjekts<br />

resultieren. Auf diese Weise erweitern<br />

Unternehmer ihre Handlungsspielräume beträchtlich.<br />

So sind zum Beispiel Studiobetreiber in der schnelllebigen<br />

Fitnessbranche in der Lage, ihren Kunden stets<br />

die neueste Gerätegeneration anzubieten. Und in der<br />

Landwirtschaft können überdurchschnittlich stark<br />

beanspruchte Agrarmaschinen zeitnah modernisiert<br />

werden. Dieses Prinzip funktioniert in allen Branchen.<br />

Leasing-Nehmer sichern damit ihre Wettbewerbsfähigkeit<br />

und optimieren im Nebeneffekt zugleich ihr<br />

Sicher kalkulieren, flexibel agieren<br />

Zwei weitere wesentliche Gesichtspunkte der Finanzierungsfunktion<br />

von Leasing sind das hohe Maß an Kalkulierbarkeit<br />

hinsichtlich der Kosten und die gleichzeitig<br />

mögliche weitgehende Flexibilität in der Vertragsgestaltung.<br />

Auch in dieser Kombination ist Leasing einzigartig.<br />

Leasing-Nehmer können den Kostenaufwand aus den zu<br />

zahlenden Leasing-Raten für die gesamte Grundmietzeit<br />

im Voraus einfach und sicher kalkulieren und etwaige<br />

Risiken durch Marktveränderungen, zum Beispiel steigende<br />

Zinsen, ebenfalls ausschließen. Zugleich bieten<br />

nichtlineare Ratenverläufe, etwa saisonale Ratenzahlungen<br />

in der Gastronomie, Bau- oder Landwirtschaft,<br />

Leasing-Nehmern die Möglichkeit, ihren Betriebsaufwand<br />

noch präziser auf die jeweilige Ertragskraft des Investitionsobjekts<br />

abzustimmen und so den Erfolgsausweis<br />

in der Gewinn- und Verlustrechnung zu optimieren.<br />

Darüber hinaus genießen Leasing-Nehmer weitgehende<br />

8 | Titelthema


Titelthema<br />

Flexibilität in der Festlegung von Vertragslaufzeiten und<br />

der Nutzung von Verlängerungs- oder Kaufoptionen.<br />

Auch erfolgsabhängige Komponenten, die den erzielten<br />

Wert in der Wiedervermarktung von Leasing-Objekten<br />

berücksichtigen, können in die Vertragsgestaltung einbezogen<br />

werden. Am Ende entscheiden die Wünsche und<br />

Bedürfnisse des Leasing-Nehmers darüber, welche der<br />

vielfältigen Optionen zu einem individuellen Vertragskonzept<br />

verknüpft werden.<br />

Dienstleistungen nutzen, Mehrwert steigern<br />

So vorteilhaft also Leasing bereits auf der Finanzierungsseite<br />

ist, so umfassend erweitert sich sein<br />

Nutzwert durch die Integration von zusätzlichen<br />

Dienstleistungen. Je nach Objektart reichen diese von<br />

Versicherungsangeboten über regelmäßige Wartungsarbeiten<br />

bis zu Full-Service-Verträgen. Auf Wunsch lassen<br />

sich unterschiedlich viele mit der Investition verbundene<br />

Verwaltungs- oder Organisationsaufgaben auslagern, bis<br />

hin zu umfangreichen Outsourcing-Mandaten. Auf diese<br />

Weise erfüllt der Leasing-Spezialist nicht nur Aufgaben<br />

der Hausbank, sondern auch des Versicherungsmaklers,<br />

der Werkstatt oder des Unternehmensberaters.<br />

Grundlage für den Produkterfolg von Leasing ist dabei<br />

die ausgewiesene Objekt- und Marktkenntnis der Anbieter<br />

und deren häufige Spezialisierung auf bestimmte<br />

Branchen. Als professionelle Investoren verfügen sie in<br />

der Regel über eine fundierte spezifische Branchenerfahrung.<br />

Die Rückkopplung mit Kunden und Herstellern<br />

verschafft ihnen ein sensibles Gespür für Markttrends.<br />

Auf dieser Basis können Leasing-Unternehmen schnell<br />

und flexibel reagieren. Das Ergebnis sind Produkte mit<br />

einem nochmals verfeinerten individuellen Zuschnitt,<br />

die ihren Nutzen zeitnah entfalten.<br />

Als Vorteil erweist sich, dass Leasing-Gesellschaften<br />

zunehmend über Tochtergesellschaften, Niederlassungen<br />

oder Kooperationen im Ausland vertreten sind. Sie<br />

sind damit in der Lage, Kunden auch in diesen Märkten<br />

in Europa oder weltweit mit Rat und Tat zur Seite<br />

zu stehen. Länderübergreifend ermöglicht dies eine<br />

integrierte Investitions- und Finanzierungsstrategie mit<br />

grenzüberschreitenden Lösungen aus einer Hand.<br />

Praxisbeispiel Flottenmanagement<br />

Ein Segment, in dem Serviceleistungen schon früh zum<br />

Leasing-Angebot zählten und auch stark nachgefragt<br />

werden, ist das Fahrzeug-Leasing. Hier steht Kunden<br />

ein reichhaltiges Spektrum an Dienstleistungen zur<br />

Verfügung – angefangen von der Modellauswahl und<br />

Anschaffung, über die Wartung und Instandhaltung,<br />

das Reifen management und den Tankkartenservice bis<br />

zur Abwick lung der Kraftfahrzeugsteuer und sogar der<br />

GEZ-Gebühr für das Autoradio. Gleichzeitig organisieren<br />

Leasing-Gesellschaften Versicherungsdienstleistungen<br />

und bieten einen Schadenservice mit 24-Stunden-Pannendienst<br />

und Ersatzfahrzeugen an.<br />

In letzter Konsequenz können Unternehmen auch ihr<br />

gesamtes Flottenmanagement auslagern. Aufgrund des<br />

Know-hows und der Nutzung von Großkundenkonditionen<br />

verhandeln professionelle Dienstleister dabei häufig<br />

günstigere Preise. Tagesaktuelle Reportingsysteme<br />

informieren Kunden dann via Internet detailliert über<br />

fahrzeugspezifische Verbrauchs- und Kostenentwicklungen<br />

sowie relevante Fuhrparkdaten.<br />

Praxisbeispiele Maschinen und IT<br />

Vergleichbar vielfältige Dienstleistungen können zum<br />

Beispiel auch Kunden nutzen, die ihre IT-Systeme oder<br />

| 9


Büroausstattungen leasen. Das sogenannte Life-Cycle-<br />

Management umfasst etwa bei Rechnern oder Kopierern<br />

neben der Anschaffung auch die Konfiguration,<br />

Wartung, den Austausch der Geräte und die Entsorgung<br />

von Altgeräten. Gerade die zuverlässige Löschung von<br />

Inhalten auf Festplatten vor der Wiedervermarktung von<br />

Gebrauchtrechnern ist aus naheliegenden Gründen von<br />

immenser Bedeutung – und ein echter Qualitätsbeweis<br />

für die Kompetenz von Leasing-Spezialisten.<br />

In jüngster Zeit steigt auch im klassischen Maschinen-Leasing<br />

die Nachfrage nach begleitenden Dienstleistungen.<br />

Leasing-Nehmer ordern hier neben Versicherungsangeboten<br />

vor allem regelmäßige Wartungsarbeiten, um außerplanmäßige<br />

Ausfallzeiten weitestgehend zu vermeiden.<br />

Die Kosten der Servicepakete im Leasing werden in<br />

den meisten Fällen über die monatlichen Leasing-Raten<br />

abgerechnet, wobei dieser Aufwandsanteil nicht von der<br />

neuen pauschalierten gewerbesteuerlichen Ermittlung<br />

des Finanzierungsanteils erfasst wird. Es empfiehlt sich<br />

deshalb eine separate Ausweisung dieser Kosten.<br />

Public Private Partnerships bei Immobilien<br />

Was für den Bereich mobiler Investitionsgüter gilt, gilt<br />

in gleichem Maße für das Immobilien-Leasing. Insbesondere<br />

öffentlich-private Kooperationen (Public Private<br />

Partnerships) sorgen in Deutschland zunehmend für<br />

Aufmerksamkeit im Immobilien-Sektor. Die Finanzierungs-<br />

und Dienstleistungspartner übernehmen hier im<br />

Zuge eines Lebenszyklusansatzes alle wesentlichen Aufgaben<br />

in der Planungs- und Projektsteuerung sowie der<br />

späteren Gebäudeverwaltung (Facility Management).<br />

Das trägt ausweislich der gemachten Erfahrungen nicht<br />

nur ganz wesentlich zur Kostenreduzierung und Effizienzsteigerung<br />

bei, sondern erhöht vor allem die Qualität<br />

der zuvor öffentlich wahrgenommenen Aufgaben.<br />

10 | Titelthema


Titelthema<br />

Private Public Partnerships dürfen nicht mit sogenannten<br />

US-Cross-Border-Leases verwechselt werden, die<br />

hierzulande für Schlagzeilen gesorgt haben. Letztere<br />

Geschäfte haben mit herkömmlichen Leasing-Geschäften,<br />

wie sie von Unternehmen und Privatpersonen<br />

jährlich zu Hunderttausenden bei der Realisierung<br />

von Investitionen abgeschlossen werden, so gut wie<br />

nichts gemein. Die Bezeichnung „Leasing“ ist insofern<br />

irreführend. Denn diese – inzwischen vom amerikanischen<br />

Gesetzgeber unterbundenen – Transaktionen<br />

haben keine Investitionen zum Gegenstand, sondern<br />

wurden insbesondere von deutschen Kommunen mit<br />

dem Ziel genutzt, ihre Budgets unter Einsatz amerikanischer<br />

Steuergelder zu entlasten.<br />

Leasing für die Zukunft gewappnet<br />

Mit der einzigartigen Kombination aus Finanzierung<br />

und Service hat das Produkt Leasing auch nach fast<br />

einem halben Jahrhundert Marktpräsenz in Deutschland<br />

seine Vitalität gewahrt und seine Attraktivität<br />

eindrucksvoll gesteigert. Gerade (aber nicht nur) kleine<br />

und mittelständische Unternehmen profitieren davon.<br />

Sie sichern mit dieser Investitionsalternative ihre<br />

Wettbewerbsfähigkeit und erhalten ihre unternehmerischen<br />

Handlungsfreiräume. Die Innovationskraft von<br />

Leasing-Unternehmen wird dabei auch zukünftig dafür<br />

sorgen, Leasing kontinuierlich weiterzuentwickeln und<br />

auf neue Kundenbedürfnisse sowie Marktveränderungen<br />

abzustimmen. Einen Stillstand wird es auch in<br />

Zukunft nicht geben. a<br />

| 11


Wachstum der Leasing-Branche gebremst<br />

Gesamtwirtschaftliche Konjunktur<br />

Das Wachstum der deutschen Wirtschaft hat sich im<br />

Jahr <strong>2008</strong> deutlich abgeschwächt. Das reale Bruttoinlandsprodukt<br />

wuchs nach Berechnungen des Statistischen<br />

Bundesamtes nur um 1,3 Prozent. Nach einem<br />

ungewöhnlich guten Auftakt setzte dabei im Jahresverlauf<br />

eine Abkühlung der gesamtwirtschaftlichen<br />

Produktion ein.<br />

Der Impuls für die Abkühlung ging von der Auslandsnachfrage<br />

aus, die bereits in der ersten Jahreshälfte<br />

tendenziell zurückgegangen war und in der zweiten<br />

Jahreshälfte regelrecht einbrach. Die Ursache für diese<br />

Entwicklung waren die Turbulenzen auf den internationalen<br />

Finanzmärkten, die mit Verzögerung auf die<br />

Realwirtschaft übergriffen.<br />

Die Investitionen folgten mit einem zeitlichen Abstand<br />

dem Rückgang der gesamtwirtschaftlichen Nachfrage<br />

und der sinkenden Kapazitätsauslastung. Die Ausrüstungsinvestitionen<br />

(einschließlich der Investitionen in<br />

die sonstigen Anlagen) stiegen zwar noch in den ersten<br />

drei Quartalen, aber bereits mit abnehmenden Wachstumsraten.<br />

Im vierten Quartal gingen sie dann sehr<br />

stark zurück. Insgesamt ergab sich bei den Ausrüstungsinvestitionen<br />

immerhin ein nominaler Zuwachs<br />

von 4,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr.<br />

Die Bauinvestitionen (ohne Wohnungsbau) wuchsen<br />

sogar um 9,7 Prozent. Die gesamtwirtschaftlichen<br />

Investitionen (ohne Wohnungsbau) legten damit um<br />

6,3 Prozent zu. Sie trugen im Jahr <strong>2008</strong> überdurchschnittlich<br />

zum gesamtwirtschaftlichen Wachstum bei<br />

und stützten so die Konjunktur.<br />

Leasing-Konjunktur: ifo-Erhebung für<br />

Gesamtmarkt<br />

Die Leasing-Branche wurde ebenfalls von dem gesamtwirtschaftlichen<br />

Konjunkturabschwung erfasst. In den<br />

ersten drei Quartalen erhielt sie noch Rückenwind von<br />

der Investitionskonjunktur, bevor sie im vierten Quartal<br />

in den Abwärtsstrudel hineingerissen wurde. Nach der<br />

Erhebung des ifo Instituts, welche die gesamte Leasing-<br />

Branche abdeckt, betrug der Zuwachs über das gesamte<br />

Jahr <strong>2008</strong> gegenüber dem Vorjahr 0,1 Prozent. Der Wert<br />

der gesamten Neuinvestitionen der Leasing-Branche<br />

erreichte den bisherigen Spitzenwert von 55,3 Mrd. Euro.<br />

Da die Leasing-Investitionen nicht ganz mit den<br />

gesamtwirtschaftlichen Investitionen Schritt halten<br />

konnten, sank der Anteil des Leasing an den gesamtwirtschaftlichen<br />

Investitionen, die sogenannte<br />

Leasing-Quote. Sie betrug im Jahr <strong>2008</strong> 16,4 Prozent<br />

(2007: 17,4 Prozent).<br />

Das Mobilien-Leasing, also das Leasing von beweglichen<br />

Investitionsgütern, wuchs um 4,0 Prozent<br />

und erreichte ein Volumen von 51,8 Mrd. Euro. Da es<br />

nicht ganz so stark wie die gesamtwirtschaftlichen<br />

Ausrüstungsinvestitionen zulegte, ist die entsprechende<br />

Mobilien-Leasing-Quote <strong>2008</strong> leicht gesunken,<br />

von 22,9 Prozent im Jahr 2007 auf 22,8 Prozent. Die<br />

abweichende Entwicklung der gesamtwirtschaftlichen<br />

Ausrüstungsinvestitionen gegenüber den Investitionen<br />

des Mobilien-Leasing ist auf den unterschiedlichen Produktmix<br />

zurückzuführen. Im Mobilien-Leasing hat sich<br />

besonders stark der Einbruch im Großgeschäft, speziell<br />

mit Luft-, Schienen- und Wasserfahrzeugen, bemerkbar<br />

gemacht. Speziell im Großgeschäft gab es teilweise<br />

Refinanzierungsengpässe. Das Standardgeschäft mit<br />

Maschinen, Fahrzeugen und sonstigen Ausrüstungen<br />

hat sich dagegen überdurchschnittlich gut entwickelt.<br />

12 | Leasing-Markt


Leasing-Markt<br />

Leasing-Investitionen/<br />

Gesamtwirtschaftliche Investitionen<br />

in Mrd. Euro<br />

284,3 301,5 290,7 268,6 263,6 266,1 273,5 296,2 317,8 337,9<br />

Gesamtwirtschaftliche<br />

Investitionen<br />

(ohne Wohnungsbau)<br />

49,8<br />

51,8<br />

35,4<br />

38,6<br />

39,8<br />

38,3 38,5<br />

41,8<br />

44,3 44,9<br />

6,9 7,8<br />

9,0<br />

7,5<br />

7,5<br />

7,5<br />

5,0 5,7<br />

5,4 3,6<br />

1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 <strong>2008</strong><br />

Mobilien-Leasing<br />

Immobilien-Leasing<br />

Leasing-Quoten<br />

in Prozent<br />

19,5 19,3<br />

15,0 15,5<br />

20,8<br />

16,4<br />

23,3 23,6<br />

21,7 22,1<br />

17,7 17,4 17,6<br />

18,3<br />

21,9<br />

22,9 22,8<br />

17,7 17,4<br />

16,4<br />

9,9<br />

6,8<br />

7,8 7,7<br />

8,4<br />

8,2<br />

6,7<br />

5,7<br />

5,4<br />

3,2<br />

1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 <strong>2008</strong><br />

Mobilien-Leasing<br />

Leasing gesamt<br />

Immobilien-Leasing<br />

Quelle: ifo Institut für Wirtschaftsforschung (Stand August <strong>2009</strong>)<br />

| 13


Das Immobilien-Leasing – das Leasing von Immobilien<br />

exklusive Wohnungsbau – erreichte das Vorjahresvolumen<br />

nicht und ging auf ein Volumen von 3,6 Mrd. Euro<br />

zurück. Damit verminderte sich <strong>2008</strong> die diesbezügliche<br />

Immobilien-Leasing-Quote von 5,4 Prozent (2007) auf 3,2<br />

Prozent. Das Immobilien-Leasing hatte besonders unter<br />

der Verschlechterung der Finanzierungsbedingungen für<br />

große Projekte infolge der Bankenkrise zu leiden.<br />

Die Gründe für den deutlichen Unterschied in der Höhe<br />

der Leasing-Quoten bei Mobilien und Immobilien liegen<br />

aber auch in der Leasing-Fähigkeit der Objekte und in<br />

strukturellen Konkurrenzverhältnissen auf den Märkten.<br />

Im Bereich der Bauinvestitionen ist aus rechtlichen,<br />

steuerlichen und wirtschaftlichen Gründen ein geringerer<br />

Teil der Objekte leasingfähig als bei den Ausrüstungsinvestitionen.<br />

Außerdem gibt es hier andere<br />

Formen der Mietinvestitionen, die mit dem Leasing<br />

konkurrieren und seit einigen Jahren stärker genutzt<br />

werden.<br />

<strong>BDL</strong>-Mitgliedsunternehmen<br />

Die <strong>BDL</strong>-Mitglieder decken mit 54,7 Mrd. Euro Neugeschäft<br />

und mehr als 1,7 Mio. Verträgen über 95 Prozent<br />

des Leasing-Marktvolumens in Deutschland ab.<br />

Das Neugeschäft der Mitglieder im Mobilien-Leasing<br />

(einschließlich des Mietkaufs) ist im Jahr <strong>2008</strong> um<br />

5,8 Prozent gewachsen und hat ein Investitionsvolumen<br />

von 51,2 Mrd. Euro erreicht. Stark rückläufig war das<br />

Immobilien-Leasing mit minus 34,8 Prozent und einem<br />

absoluten Volumen von 3,5 Mrd. Euro.<br />

Das Neugeschäft im Mobilien-Leasing entwickelte<br />

sich je nach Eigentümerhintergrund der Leasing-<br />

Gesellschaften unterschiedlich. Das Wachstum der<br />

bankennahen Leasing-Gesellschaften entsprach mit<br />

3,4 Prozent in etwa dem des Gesamtmarktes. Die<br />

herstellernahen Gesellschaften steigerten ihr Neugeschäft<br />

um 11,3 Prozent. Einen Rückgang von 6,4 Prozent<br />

verbuchten dagegen die unabhängigen Leasing-<br />

Gesellschaften. Bei ihnen schlugen sich die Folgen<br />

der Finanzmarktkrise besonders stark nieder. Einige<br />

Gesellschaften haben sogar das Neugeschäft wegen<br />

fehlender Finanzierungsmöglichkeiten vorübergehend<br />

einstellen müssen.<br />

Kleine Veränderungen im Objektmix<br />

Straßenfahrzeuge blieben auch <strong>2008</strong> das wichtigste Segment<br />

des Leasing-Marktes. Pkw und Kombi (49 Prozent)<br />

sowie Lkw, Anhänger, Busse und Transporter (16 Prozent)<br />

hatten zusammen mit 65 Prozent den größten Anteil am<br />

Mobilien-Neugeschäft. Die zweitgrößte Objektgruppe<br />

bildeten die Maschinen für die Produktion (16 Prozent).<br />

Es folgten Büromaschinen und EDV mit sieben Prozent.<br />

Luft-, Wasser- und Schienenfahrzeuge erreichten einen<br />

Anteil von vier Prozent und die sogenannten „Sonstigen<br />

Ausrüstungen“ sechs Prozent. Anteilsmäßig an letzter<br />

Stelle der Leasing-Investitionen standen immaterielle<br />

Wirtschaftsgüter und Medizintechnik mit einem Anteil<br />

von jeweils knapp einem Prozent des Neugeschäfts<br />

beim Mobilien-Leasing. Damit ist zwar die Reihenfolge<br />

der Leasing-Objektarten gegenüber 2007 unverändert<br />

geblieben, die Wachstumsraten haben sich aber je nach<br />

Objektgruppe unterschiedlich entwickelt.<br />

Pkw und Kombi bedeutendste Objekte<br />

Ein überdurchschnittliches Wachstum wiesen im Jahr<br />

<strong>2008</strong> vier Objektgruppen auf: immaterielle Wirtschaftsgüter<br />

(54 Prozent), Pkw und Kombi (10 Prozent), „Sonstige<br />

Ausrüstungen“ (6 Prozent) und Medizintechnik<br />

(6 Prozent). Nutzfahrzeuge (5 Prozent) und Maschinen<br />

14 | Leasing-Markt


Leasing-Markt<br />

[G]<br />

Wichtige Objektgruppen<br />

Anteile am Neugeschäft Mobilien-Leasing<br />

Veränderungsrate von 2007 zu <strong>2008</strong><br />

16 % Busse, Lkw und Hänger [B]<br />

[A]<br />

[B]<br />

[C]<br />

[D]<br />

[E]<br />

[F]<br />

[H]<br />

49 % Pkw und Kombi [A]<br />

4 % Luft-, Schienen- und<br />

Wasserfahrzeuge [C]<br />

+10 %<br />

+5 %<br />

-19 %<br />

-3 %<br />

+3 %<br />

+6 %<br />

+54 %<br />

+6 %<br />

7 % Büromaschinen und EDV [D]<br />

16 % Maschinen für die Produktion [E]<br />

1 % Medizintechnik [F]<br />

1 % Immaterielle Wirtschaftsgüter [G]<br />

6 % Sonstige Ausrüstungen [H]<br />

Quelle: <strong>BDL</strong><br />

für die Produktion (3 Prozent) entwickelten sich ebenfalls<br />

positiv, ihre Zuwachsraten lagen jedoch im vergangenen<br />

Jahr unter dem Durchschnitt. Luft-, Wasser- und<br />

Schienenfahrzeuge (-19 Prozent) sowie Büromaschinen<br />

und EDV (-3 Prozent) verzeichneten Einbußen.<br />

Die Straßenfahrzeuge stellen die größte Objektgruppe<br />

im Leasing dar. Die Leasing-Quote liegt inzwischen<br />

bei 60 Prozent. Trotz des bereits hohen Marktanteils<br />

hat sich in diesem Segment das Leasing <strong>2008</strong><br />

besser entwickelt als der Gesamtmarkt. Die Neuzulassungen<br />

von Pkw insgesamt sind um 1,8 Prozent<br />

zurückgegangen. Die Stückzahlen der neu geleasten<br />

Pkw stiegen dagegen um elf Prozent. Bei den Nutzfahrzeugen<br />

verliefen die Neuzulassungen und die Zahl<br />

der neu verleasten Objekte nahezu parallel. In beiden<br />

Fällen kann man von einer Stagnation sprechen. Die<br />

Anschaffungswerte sowohl der Pkw als auch der<br />

Nutzfahrzeuge sind im Vergleich zu den Stückzahlen<br />

stark gestiegen. Das bedeutet, dass im Fahrzeug-<br />

Leasing das Wachstum im Bereich der höherwertigen<br />

Fahrzeuge zu verzeichnen war.<br />

Die Maschinen für die Produktion stellen nach den<br />

Straßenfahrzeugen die zweitgrößte Objektgruppe<br />

dar. Die Leasing-Quote liegt hier bei elf Prozent. Die<br />

Objektgruppe weist deshalb noch ein beträchtliches<br />

Wachstumspotenzial für das Leasing auf.<br />

Büromaschinen einschließlich EDV sind die drittgrößte<br />

Objektgruppe im Leasing. Die Leasing-Quote rangiert<br />

bei 13 Prozent. Sie belief sich zu Beginn der achtziger<br />

Jahre noch auf 50 Prozent, ging danach stark zurück<br />

und hat sich in den vergangenen Jahren wieder etwas<br />

erholt. Das Geschäft ist durch die technische Entwicklung<br />

geprägt, die zu immer leistungsfähigerer Hardware<br />

bei sinkenden Preisen und zu einem größeren Anteil der<br />

Software an den IT-Investitionen führt. Für die Leasing-<br />

| 15


Unternehmen bedeutet das, sich auf die wirtschaftliche<br />

Abwicklung von kleineren Losgrößen und auf das<br />

Angebot von gesonderten Software-Leasing-Verträgen<br />

einzustellen.<br />

Die Objektgruppe der Luft-, Schienen- und Wasserfahrzeuge<br />

hat <strong>2008</strong> nach dem starken Wachstum im Jahr<br />

2007 einen deutlichen Rückgang des Neugeschäfts<br />

hinnehmen müssen. Auch wenn die Leasing-Quote in<br />

dieser Objektgruppe relativ niedrig ist, so haben sich<br />

zuletzt die Überkapazitäten im Luftverkehr und in der<br />

Schifffahrt negativ in den Geschäftsverläufen niedergeschlagen.<br />

Die Entwicklung in dieser Objektgruppe ist<br />

außerdem von Großgeschäften geprägt, wodurch sich<br />

die Zurückhaltung der Banken bei der Finanzierung von<br />

Großprojekten entsprechend auf die Geschäftsentwicklung<br />

auswirkte.<br />

Die Medizintechnik hat zwar noch ein geringes<br />

Neugeschäftsvolumen im Leasing aufzuweisen (es<br />

lag im Jahr <strong>2008</strong> knapp unter 0,5 Mrd. Euro), die<br />

Zuwachsrate gibt jedoch Anlass zu der Annahme,<br />

dass Leasing im Gesundheitswesen zunehmend als<br />

Investitions- und Finanzierungsalternative wahrgenommen<br />

wird. Angesichts der gegenwärtig noch<br />

niedrigen Leasing-Quote ist das Potenzial, das die Investitionen<br />

im Gesundheitswesen bieten, noch nicht<br />

ausgeschöpft. Von Vorteil könnte sich hier erweisen,<br />

dass es mittels Leasing vergleichsweise einfach ist,<br />

dem in der Medizin besonders wichtigen Stand der<br />

Technik zeitnah zu folgen.<br />

Die Objektgruppe der immateriellen Wirtschaftsgüter,<br />

zu der neben Software auch Patente, Marken und<br />

Filme gehören, hat bisher noch ein geringes Volumen<br />

erreicht. Das Wachstum ist im vergangenen Jahr erneut<br />

kräftig ausgefallen. Die Entwicklung in diesem Segment<br />

wird allerdings von einzelnen Großgeschäften verzerrt,<br />

die wegen des relativ geringen Gesamtvolumens der<br />

Objektgruppe deutlich durchschlagen<br />

Die „Sonstigen Ausrüstungen“ sind eine Sammelgruppe<br />

für die restlichen Objekte. Diese Objekte reichen<br />

von der Elektro-, Nachrichten- und Signaltechnik über<br />

optische Erzeugnisse bis zu Ladeneinrichtungen. Das<br />

Neugeschäft dieser Objektgruppe ist im Jahr <strong>2008</strong><br />

überdurchschnittlich gestiegen.<br />

Dienstleistungssektor größter Kunde<br />

Ein überdurchschnittliches Wachstum wies <strong>2008</strong> das<br />

Mobilien-Leasing in vier aufnehmenden Sektoren auf:<br />

Staat (62 Prozent), Landwirtschaft, Energie- und Wasserversorgung,<br />

Bergbau (17 Prozent), private Haushalte<br />

(16 Prozent) und Dienstleistungen (7 Prozent). Das<br />

Neugeschäft mit dem verarbeitenden Gewerbe ist<br />

nur unterdurchschnittlich gewachsen (2 Prozent).<br />

Das Neugeschäft mit dem Sektor „Verkehr und<br />

Nachrichtenübermittlung“ stagnierte, während sich<br />

das Baugewerbe (-4 Prozent) und der Handel<br />

(-1 Prozent) rückläufig zeigten.<br />

Der Dienstleistungssektor ist seit Mitte der neunziger<br />

Jahre von der Wertschöpfung her der bedeutendste<br />

Sektor der deutschen Volkswirtschaft. Er steht dementsprechend<br />

auch an erster Stelle in der Aufgliederung<br />

der Mobilien-Leasing-Investitionen nach aufnehmenden<br />

Sektoren. Sein Anteil am Neugeschäft betrug<br />

im Jahr <strong>2008</strong> 31 Prozent. Zu diesem heterogenen<br />

Sektor zählen Kreditinstitute, Versicherungen, das<br />

Hotel- und Gaststättengewerbe, Beratungsunternehmen<br />

und IT-Dienstleister. Die Leasing-Quote ist in<br />

diesem Segment noch relativ niedrig (12 Prozent).<br />

16 | Leasing-Markt


Leasing-Markt<br />

[G]<br />

Kundensektoren<br />

Anteile am Neugeschäft Mobilien-Leasing<br />

Veränderungsrate von 2007 zu <strong>2008</strong><br />

[E]<br />

[H]<br />

31 % Dienstleistungen<br />

(u. a. Banken,<br />

Versicherungen) [A]<br />

22 % Verarbeitendes Gewerbe [B]<br />

11 % Verkehr und Nachrichten -<br />

übermittlung [C]<br />

[A]<br />

+7 %<br />

[B]<br />

+2 %<br />

[C]<br />

±0 %<br />

[D]<br />

-1 %<br />

+16 %<br />

[F]<br />

- 4 %<br />

+62 %<br />

+17 %<br />

11 % Handel [D]<br />

13 % Private Haushalte [E]<br />

6 % Baugewerbe [F]<br />

3 % Staat [G]<br />

3 % Landwirtschaft, Energie- und Wasserversorgung, Bergbau [H]<br />

Quelle: <strong>BDL</strong><br />

Es besteht deshalb noch Wachstumspotenzial für<br />

Leasing. Bereits im Jahr <strong>2008</strong> ist das Neugeschäft in<br />

diesem Sektor überdurchschnittlich gewachsen.<br />

Das verarbeitende Gewerbe steht an zweiter Stelle<br />

der Rangfolge der aufnehmenden Sektoren. Sein<br />

Anteil an den Mobilien-Leasing-Investitionen betrug<br />

22 Prozent im Jahr <strong>2008</strong>. Da das Neugeschäft mit<br />

dem verarbeitenden Gewerbe nur unterdurchschnittlich<br />

gestiegen ist, hat sich sein Anteil verringert.<br />

Die niedrige Zuwachsrate ist auf den Konjunkturumschwung<br />

zurückzuführen. Das verarbeitende<br />

Gewerbe ist insgesamt gesehen stark exportorientiert.<br />

Deshalb haben sich dort der Rückgang der Auslandsnachfrage<br />

und die abnehmende Kapazitätsauslastung<br />

bereits sehr früh niedergeschlagen. Die Leasing-Quote<br />

liegt im verarbeitenden Gewerbe leicht über dem<br />

Durchschnitt (18 Prozent).<br />

Die privaten Haushalte nehmen den dritten Platz in<br />

der Rangfolge der nachfragestärksten Kundengruppen<br />

ein. Ihr Anteil an dem Neugeschäft des Mobilien-<br />

Leasing im Jahr <strong>2008</strong> belief sich auf 13 Prozent. Das<br />

Neugeschäft ist hier im vergangenen Jahr überdurchschnittlich<br />

stark gestiegen, so dass sein Anteil größer<br />

als im Vorjahr war. Das dominierende Objekt im<br />

Geschäft mit privaten Haushalten sind Pkw (Anteil<br />

über 90 Prozent).<br />

Da das Neugeschäft mit privaten Haushalten stärker<br />

als das Neugeschäft mit Pkw insgesamt gestiegen<br />

ist, lässt sich schließen, dass ersteres der Treiber im<br />

Pkw-Leasing gewesen ist. Den größten Marktanteil<br />

im privaten Pkw-Leasing haben die herstellernahen<br />

Leasing-Gesellschaften. Sie haben das Leasing durch<br />

neue Vertragsarten und ergänzende Dienstleistungen<br />

für private Haushalte attraktiver gemacht.<br />

| 17


Der Handel folgt an vierter Stelle der aufnehmenden<br />

Sektoren für das Mobilien-Leasing. Das Neugeschäft<br />

bewegte sich hier auf Vorjahresniveau, so dass sein<br />

Anteil am Gesamtvolumen leicht zurückging (11 Prozent).<br />

Die Leasing-Quote ist im Handel bereits relativ hoch. Da<br />

der Handel wegen der stagnierenden Nettoeinkommen<br />

der Bevölkerung in den nächsten Jahren jedoch nicht mit<br />

Wachstum rechnen kann, wird sich das Neugeschäft im<br />

Wesentlichen auf den Ersatzbedarf konzentrieren.<br />

Der Sektor „Verkehr und Nachrichtenübermittlung“<br />

hat den gleichen Anteil am Neugeschäft wie der Handel<br />

erreicht (11 Prozent). Das Neugeschäft stagnierte<br />

aber zuletzt. Ein positiver Schub kam von den schweren<br />

Nutzfahrzeugen, die von Speditionen im Gütertransport<br />

eingesetzt werden. Der negative Effekt kam von<br />

den Großgeschäften mit Luftfahrtgesellschaften und<br />

Reedereien. Als sehr konjunkturabhängiger Sektor ist<br />

hier im nächsten Jahr mit sinkenden Neuinvestitionen<br />

zu rechnen.<br />

Das Baugewerbe ist der sechstgrößte aufnehmende<br />

Sektor. Sein Anteil hat sich wegen des Rückgangs<br />

des Neugeschäfts dabei leicht vermindert (6 Prozent).<br />

Das Baugewerbe weist aber seit Jahren eine hohe<br />

Leasing-Quote auf.<br />

Der Staat steht an siebter Stelle als Kunde für das<br />

Mobilien-Leasing. Da das Neugeschäft im Jahr <strong>2008</strong><br />

überdurchschnittlich gestiegen ist, hat sich sein Anteil<br />

vergrößert (3 Prozent). Gemessen an den gesamten<br />

Ausrüstungsinvestitionen des Staates ist das erzielte<br />

Neugeschäft allerdings gering. Die wichtigsten<br />

Objekte im Geschäft mit dem öffentlichen Sektor sind<br />

Fahrzeuge und Büromaschinen einschließlich EDV.<br />

Hier spielen oft nicht Finanzierungsaspekte die entscheidende<br />

Rolle, sondern die ergänzenden Dienstleistungen.<br />

Diese können von spezialisierten Leasing-Unternehmen<br />

wirtschaftlich günstiger erbracht werden<br />

als von der öffentlichen Verwaltung.<br />

Die Landwirtschaft, die Energie- und Wasserversorgung<br />

sowie der Bergbau bilden den Schluss der Rangliste<br />

der aufnehmenden Sektoren. Das Neugeschäft<br />

mit diesem Sektor ist <strong>2008</strong> sehr stark gewachsen.<br />

Es erreicht beinahe das gleiche Volumen und den<br />

gleichen Anteil wie der Staat. Die wichtigsten Objekte<br />

in diesem Geschäft sind die landwirtschaftlichen und<br />

forstwirtschaftlichen Geräte.<br />

Vertragsarten im Mobilien-Geschäft<br />

Die Anzahl der neu abgeschlossenen Verträge im<br />

Mobilien-Geschäft wuchs <strong>2008</strong> um sieben Prozent<br />

auf 1,6 Mio. Der durchschnittliche Wert eines Neuvertrages<br />

betrug dabei 32.150 Euro und ist damit<br />

nominell um knapp ein Prozent gesunken. Hier hat<br />

sich der bereits erwähnte Rückgang im Großgeschäft<br />

niedergeschlagen.<br />

Der gesamte Anschaffungswert der Objekte im<br />

Mobilien-Geschäft (Leasing und Mietkauf) wuchs <strong>2008</strong><br />

um 5,8 Prozent auf 51,2 Mrd. Euro. Davon entfielen<br />

45,7 Mrd. Euro (89 Prozent) auf das Leasing und 5,5<br />

Mrd. Euro (11 Prozent) auf den Mietkauf. Die Zuwachsrate<br />

war im Mietkauf (20 Prozent) größer als im Leasing<br />

(4 Prozent).<br />

Den größten Teil des Leasing-Geschäfts (60 Prozent) umfasst<br />

das an den Leasing-Erlassen ausgerichtete Geschäft.<br />

Darunter fallen Verträge von mittel- oder langfristiger Dauer,<br />

deren Grundmietzeit kürzer ist als die betriebsgewöhnliche<br />

Nutzungsdauer des Leasing-Objekts und die auf die<br />

volle Amortisation des Leasing-Gegenstands durch den<br />

18 | Leasing-Markt


Leasing-Markt<br />

Anteile der Vertragsarten<br />

am Mobilien-Geschäft<br />

54 % 35 %<br />

Klassische VA- und TA-Leasing-Verträge<br />

Leasing-Verträge mit offenen Restwerten<br />

Mietkauf<br />

11 %<br />

Quelle: <strong>BDL</strong><br />

Leasing-Nehmer ausgerichtet sind. Diese klassischen<br />

Vertragsarten des Leasing haben einen Anteil von 54<br />

Prozent am gesamten Mobilien-Geschäft.<br />

Den anderen Teil des Leasing-Geschäfts (40 Prozent)<br />

stellen Leasing-Verträge mit offenen Restwerten dar.<br />

Bei diesen trägt der Leasing-Geber zunächst formal<br />

einen Teil des Investitionsrisikos. Die volle Amortisation<br />

tritt hier erst durch den Abschluss eines neuen Leasing-<br />

Vertrages mit demselben oder einem anderen Kunden<br />

oder durch die Objektverwertung in eigener Verantwortung<br />

der Leasing-Gesellschaft ein. Diese Vertragsvarianten<br />

werden verstärkt beim IT- und Pkw-Leasing,<br />

besonders in Zusammenhang mit Servicekomponenten,<br />

angeboten. Ihre Bedeutung am Gesamtvolumen hat in<br />

den vergangenen Jahren ständig zugenommen. Bezogen<br />

auf das gesamte Mobilien-Geschäft haben die Verträge<br />

mit offenen Restwerten einen Anteil von 35 Prozent.<br />

Vertriebswege im Mobilien-Leasing<br />

Leasing-Gesellschaften erreichen ihre Kunden über<br />

mehrere Vertriebswege:<br />

• Beim Direktvertrieb akquiriert die Leasing-Gesellschaft<br />

Kunden über den eigenen Außendienst. Das<br />

im Direktvertrieb erzielte Volumen im Mobilien-Leasing<br />

ist <strong>2008</strong> um drei Prozent gesunken. Dadurch ist<br />

der Anteil am gesamten Neugeschäft des Mobilien-<br />

Leasing auf 26 Prozent zurückgegangen.<br />

• Beim Hersteller-Leasing bieten Hersteller ihre Investitionsobjekte<br />

(auch) im Wege des Leasing an. Beim<br />

Vertriebs-Leasing wird der Kontakt des Kunden zur<br />

Leasing-Gesellschaft durch den Händler von Investitionsgütern<br />

hergestellt. Das Geschäft über diesen<br />

Vertriebsweg ist um elf Prozent gewachsen. Durch<br />

das überdurchschnittliche Wachstum ist der Anteil<br />

dieses Vertriebsweges auf 54 Prozent gestiegen.<br />

| 19


Anteil der Vertriebswege im<br />

Mobilien-Leasing am Neugeschäft Veränderungsrate von 2007 zu <strong>2008</strong><br />

[A]<br />

[B]<br />

[C]<br />

[D]<br />

54 % Zusammenarbeit<br />

mit Herstellern/Händlern [A]<br />

+11 %<br />

+9 %<br />

+1 %<br />

-3 %<br />

13 % Bankschalter [B]<br />

6 % Vermittler [C]<br />

26 % Direktvertrieb [D]<br />

Quelle: <strong>BDL</strong><br />

• Als Alternative zum Kredit und wegen der ständig<br />

steigenden Nachfrage nach diesem Produkt wird<br />

Leasing auch direkt am Bankschalter angeboten.<br />

Bemerkenswert ist das anhaltend starke Wachstum<br />

(9 Prozent) dieses Vertriebsweges. Aufgrund des<br />

überdurchschnittlichen Wachstums stieg der Anteil<br />

dieses Vertriebskanals auf 13 Prozent. Offensichtlich<br />

haben Banken Leasing als Instrument für ihr Geschäft<br />

entdeckt und in ihre Vertriebsstrategie integriert.<br />

• Der Vermittler akquiriert den Kunden und handelt mit<br />

ihm den Leasing-Vertrag aus. Der Anteil am gesamten<br />

Neugeschäft des Mobilien-Leasing beträgt hier<br />

unverändert sechs Prozent.<br />

• Beim Vertrieb über das Internet wird der Kontakt zur<br />

Leasing-Gesellschaft von dem potenziellen Kunden<br />

selbst – ohne Mitwirkung eines Händlers – über das<br />

Internetportal der Leasing-Gesellschaft hergestellt.<br />

Dieser Distributionskanal bietet die Möglichkeit,<br />

auch Objekte mit geringeren Anschaffungswerten<br />

wirtschaftlich vermarkten zu können. Der Anteil des<br />

Vertriebs über das Internet ist jedoch mit deutlich<br />

unter einem Prozent weiterhin sehr klein und im<br />

Vergleich zum Vorjahr nur leicht gestiegen. Er wird<br />

in der entsprechenden Grafik des vorliegenden<br />

Berichts deshalb nicht separat ausgewiesen.<br />

Internationales Leasing-Geschäft<br />

Die Auslandsaktivitäten der deutschen Leasing-Wirtschaft<br />

haben sich weiter positiv entwickelt. Im Jahr<br />

<strong>2008</strong> war ungefähr ein Drittel der Mitgliedsunternehmen<br />

des <strong>BDL</strong> im Auslandsgeschäft aktiv.<br />

Beim Leasing werden zwei Formen des Auslandsgeschäfts<br />

unterschieden: das Cross-Border-Leasing und<br />

das Domestic-Leasing. Mit dem Cross-Border-Leasing<br />

20 | Leasing-Markt


Leasing-Markt<br />

begann Anfang der 1980er Jahre das Auslandsgeschäft.<br />

Dabei wird der Leasing-Vertrag von der inländischen<br />

Leasing-Gesellschaft direkt mit dem ausländischen<br />

Leasing-Nehmer abgeschlossen. Beim Domestic-<br />

Leasing erfolgt der Vertragabschluss zwischen dem<br />

ausländischen Leasing-Nehmer und einer im jeweiligen<br />

Land ansässigen Tochtergesellschaft des deutschen<br />

Leasing-Unternehmens. Die Präsenz vor Ort bringt<br />

Vorteile bei der Bonitätsbeurteilung sowie der Kundenbetreuung<br />

und ermöglicht einen besseren Einblick<br />

in die lokalen Güter- und Finanzmärkte. Während das<br />

Auslandsgeschäft insgesamt stark stieg, entwickelten<br />

sich Cross-Border- und Domestic-Leasing im Laufe der<br />

Jahre sehr unterschiedlich.<br />

Das Volumen des Cross-Border-Leasing, das auf keinen<br />

Fall mit US-Cross-Border-Leases verwechselt werden<br />

darf, bei denen es um reine Budget- und Steueroptimierungen<br />

geht, wird sehr stark von einzelnen Großgeschäften<br />

bestimmt. Während es noch im Vorjahr<br />

stark geschrumpft war, wuchs es <strong>2008</strong> wieder, jedoch<br />

auf lediglich 0,8 Mrd. Euro. Das Domestic-Leasing ist<br />

dagegen vom Standardgeschäft geprägt. Es legte überproportional<br />

zu (13 Prozent) und erreichte ein Volumen<br />

von 5,1 Mrd. Euro.<br />

Der Erfolg ausländischer Tochtergesellschaften deutscher<br />

Leasing-Unternehmen dokumentiert eindrucksvoll<br />

die internationale Wettbewerbsfähigkeit der hiesigen<br />

Leasing-Branche. Mit diesem Wachstum partizipierten<br />

die deutschen Leasing-Unternehmen am wesentlich<br />

höheren Marktwachstum des Leasing in den mittel- und<br />

osteuropäischen Ländern. Das Domestic-Leasing ist<br />

in dem oben genannten Volumen des Neugeschäfts<br />

der Mitgliedsunternehmen nicht enthalten. Es wird als<br />

Investitionsvolumen in den jeweiligen Ländern erfasst.<br />

Ausblick <strong>2009</strong><br />

Die führenden deutschen Wirtschaftsforschungsinstitute<br />

prognostizieren in ihrer Gemeinschaftsdiagnose<br />

vom Frühjahr <strong>2009</strong>, dass das Bruttoinlandsprodukt in<br />

diesem Jahr real um 6,0 Prozent schrumpfen wird. Sie<br />

erwarten dabei, dass der Rückgang der Produktion im<br />

ersten Halbjahr seinen Höhepunkt erreicht. Im zweiten<br />

Halbjahr soll es zu einer allmählichen Erholung kommen.<br />

Die Investitionen in Ausrüstungen und sonstige<br />

Anlagen werden um 15,6 Prozent zurückgehen. Die<br />

Investitionen in Nichtwohnbauten werden sich um<br />

5,0 Prozent vermindern. Dabei wird die gewerbliche<br />

Bauleistung um 10,0 Prozent einbrechen und die<br />

öffentliche Bauleistung um 8,1 Prozent wachsen.<br />

Die Leasing-Branche wird sich dem gesamtwirtschaftlichen<br />

Trend nicht entziehen können. In den vergangenen<br />

Konjunkturzyklen konnte Leasing immer Markanteile<br />

gewinnen. In diesem Jahr kommt zur Nachfrageschwäche<br />

aber die Finanzmarktkrise hinzu, die zunehmend zu<br />

einer „Leasing-Klemme“ führt.<br />

Nach den Ergebnissen der vierteljährlichen <strong>BDL</strong>-Trendmeldung<br />

für das erste Quartal <strong>2009</strong> haben die Leasing-<br />

Gesellschaften einen Rückgang des Neugeschäfts im<br />

Mobilien-Leasing von 16,9 Prozent gegenüber dem entsprechenden<br />

Vorjahreszeitraum zu verzeichnen gehabt.<br />

Der Rückgang traf die besonders konjunktursensiblen<br />

Objektgruppen: die Maschinen für die Produktion und<br />

die Nutzfahrzeuge. Der Geschäftsklimaindikator Mobilien-Leasing,<br />

der vom ifo Institut mit Unterstützung des<br />

<strong>BDL</strong> monatlich erhoben wird, liegt seit dem Oktober<br />

<strong>2008</strong> im negativen Bereich. Seit seinem Tiefpunkt im<br />

November <strong>2008</strong> hat er sich aber stetig erholt. Die<br />

Geschäftslage wird nach wie vor als schlecht beurteilt.<br />

Aber die Erwartungen für die kommenden sechs<br />

Monate haben sich kontinuierlich verbessert.<br />

| 21


Steuerliche Chancengleichheit<br />

für Leasing-Investitionen<br />

In den zurückliegenden Jahren sah sich die deutsche<br />

Leasing-Wirtschaft mit zum Teil massiven steuerlichen<br />

Benachteiligungen konfrontiert. Das Ringen um eine<br />

Wiederherstellung der steuerlichen Chancengleichheit<br />

zwischen Leasing-Investitionen und kreditfinanzierten<br />

Investitionen dominierte und bestimmt weiterhin maßgeblich<br />

die Verbandsarbeit des <strong>BDL</strong>.<br />

Zur Erinnerung: Im Zuge der Unternehmenssteuerreform<br />

<strong>2008</strong> wurden die Finanzierungsanteile von Leasing-Raten<br />

beim Leasing-Nehmer mit Gewerbesteuer belastet.<br />

Zusätzlich war zunächst auch für die Refinanzierungsaufwendungen<br />

des Leasing-Gebers eine gewerbesteuerliche<br />

Hinzurechnung vorgesehen. Bei einer Gesamtbetrachtung<br />

von Leasing-Nehmer und Leasing-Geber kam es<br />

dadurch zu einer Doppelbelastung des mit Leasing-<br />

Investitionen verbundenen Finanzierungsaufwands. Dies<br />

führte zu einer Benachteiligung gegenüber kreditfinanzierten<br />

Investitionen. Schließlich werden Banken mit<br />

ihrem Refinanzierungsaufwand für ausgereichte Kredite<br />

seit jeher durch das sogenannte Bankenprivileg des § 19<br />

Gewerbesteuerdurchführungsverordnung (GewStDV) von<br />

der gewerbesteuerlichen Hinzurechnung freigestellt. Eine<br />

Doppelbelastung wird dadurch verhindert.<br />

Beaufsichtigung nach dem Willen der Regierungskoalition<br />

Leasing gegenüber anderen Branchen abgrenzen<br />

und seine gewerbesteuerliche Begünstigung analog<br />

dem Bankenprivileg politisch rechtfertigen. Nicht<br />

zuletzt deshalb sah der Gesetzgeber für Leasing-<br />

Unternehmen keine Vollaufsicht vor, sondern eine<br />

„Aufsicht light“ nach den Bestimmungen für Finanzdienstleistungsinstitute.<br />

Mit dem Jahressteuergesetz <strong>2009</strong> brachten Bundestag<br />

und Bundesrat das Paket „Gewerbesteuererleichterung/Leasing-Aufsicht“<br />

auf den Weg. Die aufsichtsrechtlichen<br />

Regelungen stellen Leasing-Unternehmen<br />

– insbesondere kleine und mittelständische Gesellschaften<br />

– vor erhebliche Herausforderungen. Die<br />

Leasing-Branche hat sich gleichwohl grundsätzlich mit<br />

der Aufsicht abgefunden, um die aus Wettbewerbsgründen<br />

unverzichtbare Gewerbesteuererleichterung<br />

zu erlangen. Mit Blick auf ein akzeptables Verhältnis<br />

von Nutzen und Lasten ist es jedoch wichtig, dass die<br />

Aufsichtsbehörden bei der konkreten Umsetzung der<br />

aufsichtsrechtlichen Vorgaben in die Praxis weiterhin<br />

mit Augenmaß vorgehen. Die ersten Erfahrungen geben<br />

diesbezüglich Anlass zu vorsichtigem Optimismus.<br />

Aufsicht für Leasing-Unternehmen<br />

Die Politik hat die Problematik erkannt und nach<br />

Wegen gesucht, die Benachteiligung des Leasing zu<br />

vermeiden. Die von der Leasing-Branche erhobene<br />

Forderung nach einer steuerlichen Gleichstellung mit<br />

der Kreditwirtschaft wollte der Gesetzgeber jedoch<br />

nur unter der Bedingung erfüllen, dass Leasing-Unternehmen<br />

– gleichsam im Gegenzug – einer staatlichen<br />

Aufsicht unterstellt werden. Dabei ging es weniger<br />

um aufsichtsrechtliche Aspekte wie die Finanzmarktstabilität<br />

oder den Anlegerschutz. Vielmehr sollte die<br />

Ausschließlichkeitsklausel problematisch<br />

Als unerwartet problematisch erweist sich die steuerliche<br />

Seite des Gesetzespakets. Für die Leasing-<br />

Branche völlig überraschend hat der Gesetzgeber nicht<br />

einfach die Bankenregelung auf Leasing übertragen.<br />

Vielmehr wird die Gewerbesteuererleichterung bei<br />

Leasing-Unternehmen von der zusätzlichen Voraussetzung<br />

abhängig gemacht, dass sie „nachweislich ausschließlich“<br />

begünstigtes Finanzierungs-Leasing tätigen.<br />

Bei Banken wird demgegenüber lediglich ein „Überwiegen“<br />

der begünstigten Aktivitäten gefordert.<br />

22 | Steuern


Steuern<br />

Die Ausschließlichkeitsklausel bereitet vor allem deshalb<br />

Probleme, weil einerseits Leasing-Gesellschaften typischerweise<br />

ein sehr breites Spektrum von Leistungen<br />

anbieten und andererseits die inhaltliche Abgrenzung<br />

des begünstigten Finanzierungs-Leasing naturgemäß<br />

schwierig ist. Wenn auch nur eine einzige Aktivität einer<br />

Leasing-Gesellschaft nicht als Finanzierungs-Leasing anerkannt<br />

wird, hätte dies zur Folge, dass für das gesamte<br />

Unternehmen die Gewerbesteuererleichterung versagt<br />

wird. Dieser „Fallbeileffekt“ schwebt wie ein Damoklesschwert<br />

über den Leasing-Gesellschaften, da endgültige<br />

Klarheit über die steuerliche Beurteilung bestimmter<br />

Sachverhalte oft erst nach fünf oder mehr Jahren im<br />

Zuge der Betriebsprüfung erlangt werden kann.<br />

Der Finanzausschuss des Deutschen Bundestages will<br />

der Ausschließlichkeitsproblematik auf dem Verwaltungsweg<br />

abhelfen. Die obersten Finanzbehörden<br />

des Bundes und der Länder wurden gebeten, per<br />

Verwaltungserlass die begünstigten Aktivitäten von<br />

Leasing-Unternehmen zu definieren, die neben dem eigentlichen<br />

Finanzierungs-Leasing auch leasingtypische<br />

Hilfs- und Nebengeschäfte umfassen sollen.<br />

Die Leasing-Wirtschaft ist den vom Finanzausschuss<br />

aufgezeigten Weg konstruktiv mitgegangen und steht<br />

im intensiven Dialog mit den obersten Finanzbehörden.<br />

Zum Zeitpunkt der Drucklegung dieses Berichts ist<br />

noch nicht abzusehen, ob dem Willen des Gesetzgebers<br />

nach einer wirksamen Gewerbesteuererleichterung für<br />

Leasing-Untenehmen doch noch Geltung verschafft<br />

werden kann. Nur wenn es gelingt, die bestehenden<br />

Hindernisse auszuräumen, kann die Zielsetzung der<br />

steuerlichen Chancengleichheit zwischen Leasing und<br />

kreditfinanzierten Investitionen verwirklicht werden.<br />

Und nur dann wird Leasing weiterhin in der Lage sein,<br />

seinen maßgeblichen Beitrag zur Sicherung der Investitionsversorgung<br />

im Mittelstand zu leisten. a<br />

| 23


Internationale Leasing-Bilanzierung<br />

vor dem Umbruch<br />

Die Leasing-Branche steht vor grundlegenden Veränderungen<br />

der Bilanzierungsregeln. Bereits bis Mitte 2011<br />

wollen die internationalen Rechnungslegungsgremien die<br />

Vorschriften für die bilanzielle Abbildung von Leasing-<br />

Verhältnissen beim Leasing-Nehmer reformieren. Die<br />

Leasing-Geber-Seite bleibt nach den derzeitigen Plänen<br />

aus Zeitgründen zunächst unverändert. Das Vorhaben<br />

betrifft Unternehmen, die ihren Jahresabschluss nach<br />

den internationalen Rechnungslegungsvorschriften der<br />

International Financial Reporting Standards (IFRS) erstellen.<br />

Hintergrund ist das Bestreben des International Accounting<br />

Standards Board (IASB), die von ihm definierten<br />

IFRS ab 2014 unter anderem auch in den USA durchzusetzen<br />

und entsprechend mit den dortigen nationalen<br />

Bestimmungen (US-GAAP) zu harmonisieren.<br />

Operate und Finance Leases vereinheitlichen?<br />

Inhaltlicher Kernpunkt der im März <strong>2009</strong> konkretisierten<br />

Reformvorschläge ist die Vereinheitlichung<br />

der Bilanzierungsvorgaben für Operate Leases und<br />

Finance Leases. Nach geltendem IFRS-Recht haben<br />

Leasing-Nehmer nur dann geleaste Wirtschaftsgüter<br />

in ihrer Bilanz auszuweisen, wenn sie im Wesentlichen<br />

alle Chancen und Risiken des Leasing-Objekts übernehmen<br />

(Finance Leases). Demgegenüber bilanzieren<br />

bei Operate Leases die Leasing-Geber als rechtliche<br />

Eigentümer die Objekte, während die Leasing-Nehmer<br />

lediglich die entsprechenden Raten als Aufwand verbuchen.<br />

Weitere Angaben zu den Verpflichtungen aus<br />

den Verträgen werden im Anhang ausgewiesen. Hieran<br />

entzündet sich die Kritik der Rechnungslegungsgremien.<br />

Sie halten die bisherige Darstellung der Verpflichtungen<br />

aus Operate Leases für unzureichend.<br />

Zukünftig sollen deshalb alle Miet- und Leasing-Verhältnisse<br />

mit den daraus resultierenden Nutzungsrechten<br />

und Verbindlichkeiten direkt in der Bilanz des Leasing-Nehmers<br />

erfasst werden („Right-of-Use“-Ansatz).<br />

Damit wollen die Reformer dem Bilanzleser zusätzliche<br />

entscheidungsrelevante Informationen vermitteln.<br />

Vorschläge führen zu Systembruch<br />

Gegen die Zielsetzung, mehr Transparenz zu schaffen,<br />

ist grundsätzlich nichts einzuwenden. Es stellt sich<br />

jedoch die Frage, ob der von den Reformern verfolgte<br />

Ansatz dazu wirklich geeignet ist.<br />

Schon im Grundsatz erweist sich als problematisch,<br />

dass die Standardsetzer aufgrund des selbst erzeugten<br />

Zeitdrucks zunächst nur die Rechnungslegung von<br />

Leasing-Nehmern überarbeiten wollen. Leasing-Geber<br />

und Leasing-Nehmer würden zukünftig nach völlig<br />

unterschiedlichen Konzepten bilanzieren. Dieses stellt<br />

einen gravierenden Systembruch dar. Insbesondere,<br />

wenn etwa größere Konzerne sowohl als Leasing-Geber<br />

als auch als Leasing-Nehmer Geschäfte tätigen, könnte<br />

es zu absonderlichen bilanziellen Ergebnissen kommen.<br />

Von dem Änderungsvorhaben sind nicht nur alle<br />

Leasing-Nehmer, sondern auch alle Mieter, beispielsweise<br />

von Gewerbeimmobilien, betroffen. Sie müssten<br />

alle zukünftigen Verpflichtungen aus ihren Miet- und<br />

Leasing-Verträgen sofort als Verbindlichkeiten in der<br />

Bilanz ausweisen. Dies kann erheblichen Einfluss auf<br />

die Bilanzstrukturen haben, beispielsweise bei Handelsunternehmen,<br />

die ihre Flächen größtenteils langfristig<br />

angemietet haben. Wenn Kapitalgeber stark formale<br />

Kriterien wie etwa die Eigenkapital quote in den Vordergrund<br />

stellen, könnten sich allein aufgrund des anderen<br />

Bilanzausweises die Finanzierungsmöglichkeiten für die<br />

betroffenen Unternehmen erheblich verschlechtern,<br />

obwohl sich an ihrer Bonität nichts verändert hat.<br />

24 | Bilanzierung


Bilanzierung<br />

Rechnungslegungsaufwand steigt erheblich<br />

Als noch gravierenderes Problem erscheint die<br />

Zunahme des Rechnungslegungsaufwands. Statt<br />

der bisherigen simplen Aufwandsbuchung wären für<br />

jeden einzelnen Vertrag aufwendige Erhebungen und<br />

Dokumentationen zu erstellen, um die neuen Bilanzansatzpflichten<br />

erfüllen zu können. So müssten etwa<br />

umfangreiche Schätzungen angestellt, plausibilisiert<br />

und dokumentiert werden: zur wahrscheinlichen<br />

Laufzeit des Miet- oder Leasing-Vertrages, zur Wahrscheinlichkeit<br />

der Ausübung von Kauf- oder Verlängerungsoptionen,<br />

zur voraussichtlichen Höhe bedingter<br />

Mieten, die beispielsweise von der Nutzungsintensität<br />

des Leasing-Objekts abhängen können, oder zur Höhe<br />

der vielleicht in zehn Jahren fälligen Zahlungen aus<br />

einer Restwertgarantie.<br />

Viele alltägliche Leasing-Verträge enthalten beispielsweise<br />

Optionen, die Laufzeit über den ursprünglich<br />

vorgesehenen Endzeitpunkt hinaus zu verlängern.<br />

Gerade in dieser Flexibilität liegt einer der Vorteile<br />

des Leasing. Nach den Plänen der Reformer müssten<br />

Leasing-Nehmer jedoch zu Beginn jedes einzelnen<br />

Leasing-Vertrages Schätzungen über den aus ihrer Sicht<br />

wahrscheinlichsten Wert für die Dauer der Laufzeit anstellen.<br />

Ferner müssten sie zu jedem Bilanzstichtag die<br />

Wahrscheinlichkeit einer Ausübung von Kündigungs-,<br />

Verlängerungs- oder Kaufoptionen neu taxieren.<br />

Nach Auffassung des <strong>BDL</strong> sollten sich die neuen Anforderungen<br />

nicht undifferenziert danach richten, was ein<br />

Teil der Bilanzadressaten möglicherweise bei einzelnen,<br />

besonders aufwendig strukturierten Big-Ticket-Leases<br />

an zusätzlichen Bilanzinformationen erwarten würde.<br />

Ganz generell verkennen die Standardsetzer, dass die<br />

langjährig erprobte Differenzierung von Operate und<br />

Finance Leases gerade deren erheblichen wirtschaftlichen<br />

Unterschieden Rechnung tragen soll. Das ganze<br />

breite Spektrum von Miete, Leasing und Mietkaufgeschäften<br />

lässt sich nicht über einen Kamm scheren.<br />

<strong>BDL</strong> drängt auf Änderung der Vorschläge<br />

Die Komplexität der neuen Bilanzierung würde die ökonomischen<br />

Vorteile des Leasing klar in den Schatten<br />

stellen. Der vermeintlich erreichte Gewinn an Transparenz<br />

stünde in keinem Verhältnis zum Mehraufwand<br />

beim Bilanzierenden. Und das gilt umso mehr, als<br />

angesichts der diskutierten Behandlung von Optionen<br />

die Ermessens- und Gestaltungsspielräume deutlich<br />

zunähmen. Insofern würde der neue Ansatz lediglich<br />

eine Scheingenauigkeit vermitteln können.<br />

Der <strong>BDL</strong> beteiligt sich deshalb engagiert an der<br />

Diskussion über die neuen Standards. Es wird dabei<br />

vor allem darauf ankommen, einen „Schnellschuss“<br />

der Rechnungslegungsgremien zu verhindern, um eine<br />

fundierte und konzeptionell ausgewogene Überarbeitung<br />

des Regelwerks zu ermöglichen. Leasing-Kunden<br />

sollen sich auch zukünftig ganz auf den Nutzen der<br />

Objekte konzentrieren können, ohne dafür eine aufwendige<br />

Bilanzierung vornehmen zu müssen. a<br />

| 25


Staatliche Aufsicht und<br />

Verbraucherschutz auf der Agenda<br />

Seit dem 25. Dezember <strong>2008</strong> gelten Leasing-Unternehmen<br />

als Finanzdienstleistungsinstitute und üben eine<br />

erlaubnispflichtige Tätigkeit aus. Sie unterstehen damit<br />

wie Banken der staatlichen Aufsicht durch die Bundesanstalt<br />

für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) und<br />

die Deutsche Bundesbank. Dies werde, so der Bericht<br />

des Finanzausschusses, „der zentralen Funktion, die<br />

Finanzierungs-Leasing und Factoring bei der Finanzierung<br />

der deutschen Industrie und insbesondere bei der<br />

Finanzierung des Mittelstandes spielen“, gerecht.<br />

Die Aufsicht war der politische Preis für die Zusage<br />

einer Ausweitung des Bankenprivileges auf Leasing-<br />

Unternehmen. Damit konnte die gewerbesteuerliche<br />

Doppelbesteuerung von Leasing-Geschäften abgewendet<br />

werden, die sich aus der Unternehmenssteuerreform<br />

<strong>2008</strong> ergeben hatte. Doch während die Branche<br />

inzwischen eindeutig unter der Aufsicht steht, bestehen<br />

leider bei Drucklegung dieses Berichts weiterhin<br />

erhebliche Unsicherheiten bezüglich der zugesicherten<br />

Gewerbesteuererleichterung.<br />

Finanzierungs-Leasing im Fokus<br />

Von der Aufsicht betroffen sind alle Unternehmen,<br />

die Finanzdienstleistungen für andere gewerbsmäßig<br />

oder in einem Umfang erbringen, der einen in kaufmännischer<br />

Weise eingerichteten Geschäftsbetrieb<br />

erfordert. Finanzdienstleistungen sind dabei gemäß<br />

§ 1 Abs. 1a Satz 2 Nr. 10 Kreditwesengesetz (KWG)<br />

sowohl der Abschluss von Finanzierungs-Leasing-<br />

Verträgen als auch die Verwaltung von Objektgesellschaften.<br />

Die BaFin geht in ihrem Merkblatt zum<br />

Tatbestand des Finanzierungs-Leasing vom Januar<br />

<strong>2009</strong> grundsätzlich von der klassischen Dreieckskonstellation<br />

aus: Hersteller/Lieferant, Leasing-Geber/<br />

Finanzierer, Leasing-Nehmer/Investor. Allerdings<br />

lässt die BaFin auch Raum für andere Vertragsarten,<br />

beispielsweise Sale-and-Lease-back-Konstruktionen<br />

mit nur zwei Beteiligten. Nicht unter die Definition fällt<br />

dagegen herstellergebundenes Leasing, bei dem ein<br />

Hersteller Produkte „ohne Einschaltung einer rechtlich<br />

selbstständigen Leasing-Gesellschaft“ (BaFin)<br />

verleast. Hier steht – ähnlich einem Ratenkauf – nicht<br />

die Finanzierung, sondern der Absatz der eigenen<br />

Produkte im Vordergrund. Charakteristische Elemente<br />

des Finanzierungs-Leasing sind sowohl die Finanzierungsfunktion<br />

als auch die Gebrauchsüberlassung<br />

des Leasing-Objekts an den Leasing-Nehmer. Nur bei<br />

Vorliegen dieser beiden Merkmale liegt Finanzierungs-<br />

Leasing im Sinne des Aufsichtsrechts vor.<br />

Meldepflichten für Leasing-Unternehmen<br />

Der <strong>BDL</strong> hat als zentrale Interessenvertretung der<br />

Branche im engagierten Dialog mit Parlamentsabgeordneten<br />

und Vertretern der Bundesregierung für eine<br />

Kompromisslösung hinsichtlich des aufsichtsrechtlichen<br />

Regelungsumfangs geworben – mit Erfolg. Eine<br />

vollumfängliche Übertragung aller für Banken geltenden<br />

Meldepflichten auf Leasing-Unternehmen konnte<br />

verhindert werden. Stattdessen sind in § 2 Abs. 7 KWG<br />

verschiedene Ausnahmevorschriften verankert, die eine<br />

„Aufsicht light“ ermöglichen. So sind die betroffenen<br />

Gesellschaften beispielsweise von den üblicherweise<br />

anzuwendenden Eigenkapitalvorschriften und der Pflicht<br />

zur Aufstellung von Monatsausweisen ausgenommen.<br />

Damit ist den Leasing-Unternehmen ein hohes Maß an<br />

bürokratischem und letztendlich finanziellem Aufwand<br />

erspart geblieben.<br />

Gleichwohl formuliert auch das „KWG light“ anspruchsvolle<br />

Anforderungen. So sind die äußerst komplexen<br />

Mindestanforderungen an das Risikomanagement<br />

26 | Recht


Recht<br />

(MaRisk) von beaufsichtigten Leasing-Gesellschaften<br />

umzusetzen. Zweitens gilt es, zahlreiche Anzeigepflichten<br />

zu erfüllen. Und nachdem, drittens, in dem<br />

verabschiedeten Entwurf zum Jahressteuergesetz <strong>2009</strong><br />

Leasing-Gesellschaften von der Pflicht zur Millionenkreditmeldung<br />

nach § 14 KWG ausgenommen waren,<br />

hat der Finanzausschuss des Deutschen Bundestages<br />

nur drei Monate später eine konträre Änderung des<br />

§ 14 KWG auf den Weg gebracht. Diese gibt Leasing-<br />

Unternehmen vor, Leasing-Nehmer gegenüber der<br />

Bundesbank anzuzeigen, deren Verschuldung zu<br />

irgendeinem Zeitpunkt im Meldezeitraum 1,5 Mio. Euro<br />

oder mehr betragen hat. Zwar ist das Gesetz auch im<br />

Juni <strong>2009</strong> in Kraft getreten. Angesichts einer in letzter<br />

Minute vom Verband erstrittenen Übergangsregelung<br />

werden aber erst ab Januar 2010 nicht eingetroffene<br />

Meldungen beanstandet.<br />

Zum Zeitpunkt der Berichtslegung umfasste der Meldeinhalt<br />

den jeweiligen Restbuchwert eines Leasing-<br />

Objekts. Da dieser aufgrund der unterschiedlichen<br />

Zahlungsströme innerhalb eines Leasing-Engagements<br />

jedoch nicht immer den tatsächlichen Verschuldungsgrad<br />

eines Leasing-Nehmers widerspiegelt, erscheint<br />

dem <strong>BDL</strong> eine Orientierung am Barwert der ausstehenden<br />

Forderungen als genauerer Indikator der tatsächlichen<br />

Verschuldung. Der <strong>BDL</strong> hat nach intensiven<br />

Beratungen seines betriebswirtschaftlichen Ausschusses<br />

und einer Sonderarbeitsgruppe den Kontakt zu den<br />

gesetzgebenden Institutionen gesucht, um mit diesen<br />

Gespräche über den Meldeinhalt zu führen. Das Ergebnis<br />

bleibt abzuwarten.<br />

Fachliche Unterstützung des <strong>BDL</strong><br />

Darüber hinaus wird der <strong>BDL</strong> im laufenden Geschäftsjahr<br />

seine Mitglieder umfassend über die nun geltenden<br />

Meldevorschriften und Einzelheiten ihrer ordnungsgemäßen<br />

Wahrnehmung informieren. Zu diesem Zweck<br />

hat der <strong>BDL</strong> Ende Februar <strong>2009</strong> ein Querschnittteam<br />

eingerichtet. Dieses wird in der Geschäftsstelle des<br />

<strong>BDL</strong> unter anderem den Aufbau eines Informationspools<br />

begleiten, in dem auftretende Fragen katalogisiert<br />

werden. Auf dieser Basis wird das Expertengremium<br />

kontinuierliche Konsultationen mit der Bundesbank<br />

und der BaFin sowie den Wirtschaftsprüfern führen, um<br />

auch hier praxisgerechte Vorgaben zu erarbeiten.<br />

Zu den weiteren Aufgaben des Querschnittteams gehört<br />

die Erstellung eines Leitfadens zum Thema „MaRisk“.<br />

Dieser wird durch die Bereitstellung verschiedener<br />

Module gerade kleinere und mittlere Mitgliedsunternehmen<br />

bei der Umsetzung der MaRisk-Anforderungen<br />

unterstützen. Daneben wird den Mitgliedsunternehmen<br />

das Basiswissen für die Auslagerung von Einzelaufgaben<br />

an externe Spezialisten zur Verfügung gestellt.<br />

Verbraucherkreditrichtlinie wird<br />

deutsches Recht<br />

Die Umsetzung der europäischen Verbraucherkreditrichtlinie<br />

in deutsches Recht prägt als zweites großes<br />

Thema seit dem vergangenen Geschäftsjahr die Diskussionen<br />

über die rechtlichen Rahmenbedingungen des<br />

Leasing-Marktes in Deutschland. Der Deutsche Bundestag<br />

hat am 2. Juli <strong>2009</strong> das Gesetz zur Umsetzung der<br />

Verbraucherkreditrichtlinie verabschiedet. Es wird am<br />

11. Juni 2010 in Kraft treten und dann den zivilrechtlichen<br />

Verbraucherschutzvorschriften ein neues Gepräge<br />

geben. Der <strong>BDL</strong> hat sich mit diversen Stellungnahmen<br />

und Gesprächsterminen aktiv in das Gesetzgebungsverfahren<br />

eingebracht und in den laufenden Beratungen<br />

für verschiedene Änderungen des Gesetzentwurfs<br />

geworben. Der Gesetzgeber hat sich trotz der sachlich<br />

| 27


gerechtfertigten Argumentation des Verbandes für<br />

gravierende Änderungen im Vergleich zum bislang geltenden<br />

Verbraucherschutzrecht entschieden.<br />

Nicht über EU-Recht hinausgehen<br />

Dringender Änderungsbedarf bestand nach Auffassung<br />

des <strong>BDL</strong> zunächst hinsichtlich der Regelungsweite<br />

der deutschen Gesetzgebung. Denn das Gesetz<br />

sieht nunmehr vor, neben Verträgen mit Andienungsrecht<br />

und denen mit einer Erwerbsverpflichtung des<br />

Verbrauchers nach Beendigung des Leasing-Vertrages<br />

auch solche Leasing-Verträge den Verbraucherschutzvorschriften<br />

zu unterwerfen, bei denen der Verbraucher<br />

für das Bestehen eines Restwerts einzustehen<br />

hat. Damit geht die deutsche Gesetzgebung jedoch<br />

über die Vorgaben der europäischen Richtlinie hinaus,<br />

die nur Verträge mit Andienungsrecht und Erwerbsverpflichtung<br />

des Verbrauchers in den Anwendungsbereich<br />

aufgenommen hat. Das Ziel, einem einheitlichen<br />

europäischen Binnenmarkt durch die Harmonisierung<br />

des entsprechenden rechtlichen Rahmens näherzukommen,<br />

wird aus Sicht des <strong>BDL</strong> durch diese erheblich<br />

weiter gefasste nationale Regelung konterkariert.<br />

Trotzdem wurden Verträge mit einer Restwertgarantie<br />

des Verbrauchers in den Regelungsbereich der deutschen<br />

Gesetzgebung aufgenommen.<br />

Verzicht auf Ausnahmeregelungen<br />

Aktuell sind Leasing-Verträge gemäß §§ 499, 500 BGB<br />

zwar auch von den weitreichenden zivilrechtlichen<br />

Verbraucherschutzvorschriften betroffen, jedoch<br />

unterliegen sie sachlich gerechtfertigten Ausnahmen.<br />

Bereits in dem Gesetzgebungsverfahren zum Verbraucherkreditgesetz<br />

im Jahre 1990 hatten die politischen<br />

Entscheidungsträger mit der ausdrücklichen Begründung,<br />

dass diese Bestimmungen für Finanzierungs-<br />

28 | Recht


Recht<br />

Leasing-Verträge „nicht passen“, entschieden, solche<br />

Verträge von einzelnen Bestimmungen auszunehmen.<br />

Diese Begründung beansprucht auch heute unverändert<br />

hohe Geltungskraft.<br />

Das betrifft insbesondere die nun vorgesehene<br />

verpflichtende Angabe eines Effektivzinssatzes oder<br />

eines Sollzinssatzes in jeder Leasing-Transaktion. So<br />

ist es Leasing-Gebern bereits aus rein tatsächlichen<br />

Gründen nicht möglich, die Höhe eines effektiven<br />

Jahreszinses anzugeben. Denn die Zahlungen, die der<br />

Leasing-Nehmer zu leisten hat, hängen vom Restwert<br />

des Leasing-Objekts am Ende der Laufzeit ab und sind<br />

somit bei Vertragsschluss in der Höhe noch nicht zu<br />

taxieren, ganz abgesehen von Sondersituationen wie<br />

zum Beispiel einer vorzeitigen Vertragsbeendigung bei<br />

einem Totalschaden im Pkw-Bereich. Ebenso ist es<br />

dem Leasing-Geber nicht möglich, einen Sollzinssatz<br />

anzugeben, da es einen solchen schon begrifflich in der<br />

Vertragskonstruktion „Leasing“ nicht gibt.<br />

Da der Gesetzgeber Leasing-Unternehmen zukünftig<br />

zur vorvertraglichen und vertraglichen Angabe<br />

eines Effektivzinssatzes oder Sollzinssatzes verpflichtet,<br />

könnte dies gravierende Auswirkungen auf<br />

das Geschäftsfeld Verbraucher-Leasing haben. Wie<br />

eine Umsetzung in der Praxis erfolgen kann, um den<br />

gesetzlichen Bestimmungen gerecht zu werden, wird<br />

derzeit in einem Arbeitskreis des <strong>BDL</strong> diskutiert.<br />

Widerrufsbelehrung problematisch<br />

Äußerst problematisch auch für Leasing-Unternehmen<br />

ist schließlich die Neugestaltung der nun lautenden<br />

„Pflichtangabe über das Bestehen eines Widerrufsrechts“.<br />

Bisher hat die Verordnung über Informations-<br />

und Nachweispflichten mit ihrem Muster für<br />

die Widerrufsbelehrung zu weitgehender Rechtssicherheit<br />

sowohl bei Verbrauchern als auch Unternehmen<br />

geführt. Eine derartige Regelung fehlt zwar im<br />

vorliegenden Gesetzentwurf, der Deutsche Bundestag<br />

hält die Schaffung eines entsprechenden Musters für<br />

alle Vertragsvarianten jedoch für wünschenswert, da<br />

dies der Rechtsklarheit und Rechtssicherheit dient.<br />

Ein diesbezüglicher Gesetzentwurf soll zu Beginn der<br />

kommenden Legislaturperiode von der neuen Bundesregierung<br />

vorgelegt werden. Der <strong>BDL</strong> wird sich in<br />

dieses Gesetzgebungsverfahren einbringen, um für die<br />

Interessen der Branche zu werben.<br />

Parlamentarische Verfahren entkoppelt<br />

Das Gesetz sollte ursprünglich bereits zum 31. Oktober<br />

<strong>2009</strong> in Kraft treten. Dieser Termin kam durch die Kopplung<br />

des Gesetzgebungsverfahrens an das entsprechende<br />

Prozedere in Zusammenhang mit der europäischen<br />

Zahlungsdiensterichtlinie zustande. Für Letztere gilt ein<br />

Umsetzungszeitraum bis zum 1. November <strong>2009</strong>, so<br />

dass in der Tat Eile geboten war. Für die Verbraucherkreditrichtlinie<br />

besteht jedoch tatsächlich eine längere<br />

Frist bis zum 11. Juni 2010.<br />

Aufgrund des umfassenden Erörterungsbedarfs der Branche<br />

ist der <strong>BDL</strong> gegen eine verfrühte Verabschiedung der<br />

deutschen Verbraucherkreditgesetzgebung eingetreten.<br />

Denn die neuen Vorschriften erfordern in der Praxis<br />

einen erheblichen Anpassungsaufwand von den Unternehmen.<br />

Diesem Ansinnen hat der Gesetzgeber nun<br />

entsprochen und die Umsetzungsfrist voll ausgeschöpft.<br />

Somit bleibt den Unternehmen ein weitaus größerer<br />

Zeitraum zur Umsetzung der neuen Vorschriften. a<br />

| 29


Substanzwertrechnung<br />

Die Jahresabschlüsse von Leasing-Unternehmen gewähren<br />

wegen der leasingtypischen Verwerfungen zwischen<br />

den Ertrags- und Aufwandsverläufen nur einen unvollständigen<br />

Einblick in die jeweilige Ertrags- und Vermögenslage.<br />

Diese Informationslücke kann durch eine<br />

ergänzende Substanzwertrechnung geschlossen werden.<br />

Sie bezieht die zukünftigen Erträge und Aufwendungen<br />

in die Betrachtung mit ein, die durch den zum Stichtag<br />

des Jahresabschlusses vorliegenden Vertragsbestand<br />

verursacht werden. Im Rahmen dieser Rechnung<br />

werden die stillen Reserven ermittelt, die zusammen<br />

mit dem bilanziell ausgewiesenen Eigenkapital das<br />

betriebswirtschaftliche Eigenkapital ergeben.<br />

Der <strong>BDL</strong> hat bereits 1992 ein Schema zur Substanzwertrechnung<br />

im Rahmen der Rechnungslegung nach<br />

HGB erstellt. Dieses Schema wurde 2002 im Hinblick<br />

auf die im Zuge von Basel II stattgefundenen Veränderungen<br />

überarbeitet und hat seitdem als Branchenstandard<br />

breite Akzeptanz gefunden.<br />

Mit Einführung der internationalen Rechnungslegung<br />

nach IFRS als gesetzlicher Vorgabe für den Konzernabschluss<br />

kapitalmarktorientierter Unternehmen kam auf<br />

den <strong>BDL</strong> dann die Aufgabe zu, ein Schema der Substanzwertrechnung<br />

auch für gemäß IFRS bilanzierende<br />

Leasing-Gesellschaften zu entwickeln. Der <strong>BDL</strong> hat<br />

einen entsprechenden Vorschlag erstellt und mit Wirtschaftsprüfern<br />

abgestimmt, so dass er von Analysten,<br />

Financiers, Ratingagenturen, Wirtschaftsprüfern und<br />

Leasing-Gesellschaften als Standard anerkannt wird.<br />

Der Substanzwertrechnung wird auch wegen der neuen<br />

Aufsicht für die Leasing-Unternehmen wachsende<br />

Bedeutung zukommen.<br />

Kennzahlen zur Beurteilung von<br />

Leasing-Unternehmen<br />

Die gebräuchlichen, aus dem Handelsrecht abgeleiteten<br />

Kennzahlen zur Beurteilung der Leistungsfähigkeit<br />

von Unternehmen eignen sich nur bedingt für<br />

Leasing-Gesellschaften. Sie werden ihren betriebswirtschaftlichen<br />

Gegebenheiten nicht gerecht, die<br />

durch den asynchronen Verlauf der Aufwendungen<br />

und Erträge gekennzeichnet sind. Daraus ergeben<br />

sich zeitliche Verwerfungen im ausgewiesenen<br />

Ergebnis und Eigenkapital, die eine leistungsgerechte<br />

Beurteilung der Leasing- Unternehmen allein anhand<br />

der aus dem Jahresabschluss abgeleiteten Kennzahlen<br />

unmöglich machen.<br />

Der <strong>BDL</strong> hat sich vorgenommen, die am häufigsten<br />

verwendeten Kennzahlen im Rahmen einer betriebswirtschaftlichen<br />

Betrachtung so zu definieren, dass<br />

sie den geschäftsspezifischen Besonderheiten der<br />

Branche Rechnung tragen. Zunächst sind die Kennzahlen<br />

„Cost Income Ratio“ und „Return on Equity“<br />

definiert und empirisch getestet worden (vgl. FLF<br />

4/<strong>2008</strong>). Weitere Kennzahlen – insbesondere die<br />

risikoorientierten und die wertschöpfungsbezogenen<br />

Kennzahlen – werden folgen.<br />

Die „Cost Income Ratio“ (CIR) gibt das Verhältnis<br />

zwischen operativem Aufwand und dem Ertrag wieder<br />

und stellt damit einen Maßstab zur Beurteilung der<br />

Effizienz der Leistungserstellung dar. Je geringer<br />

die Kennzahl ist, umso effizienter wirtschaftet das<br />

Unternehmen. Solange der Aufwand und der Ertrag<br />

der Leistung synchron verlaufen, stellt die allein aus<br />

der Gewinn- und Verlustrechnung abgeleitete Kennzahl<br />

die Effizienz richtig dar. Wenn aber die Erträge und<br />

Aufwendungen der Leistungserstellung im Jahresabschluss<br />

nicht vollständig erfasst werden, da sie erst in<br />

30 | Betriebswirtschaft


Betriebswirtschaft<br />

der Zukunft anfallen, muss die Kennzahl durch die Einbeziehung<br />

der zukünftigen Ergebnisbeiträge ergänzt<br />

werden. Zu den in der Gewinn- und Verlustrechnung<br />

ausgewiesenen Erträgen muss der in der Abrechnungsperiode<br />

erwirtschaftete Substanzzuwachs<br />

addiert werden, um das zur Messung der Effizienz<br />

richtige „Income“ zu ermitteln. Diese Information<br />

liefert die Substanzwertrechnung.<br />

Der „Return on Equity“ (RoE) gibt das Verhältnis<br />

zwischen Jahresergebnis und eingesetztem Eigenkapital<br />

wieder und ist eine Kennzahl zur Messung der<br />

Kapitalrentabilität. Bei der Berechnung dieses Werts<br />

wird den Besonderheiten der Leasing-Branche ebenfalls<br />

dadurch Rechnung getragen, dass Ergebnisse der<br />

Substanzwertrechnung einbezogen werden. Zu dem<br />

im Jahresabschluss ausgewiesenen Ergebnis wird der<br />

Substanz gewinn addiert. Zu dem bilanziellen Eigenkapital<br />

werden die stillen Reserven hinzugerechnet.<br />

Mindestanforderungen an das<br />

Risikomanagement<br />

Mit dem Jahressteuergesetz, das im Dezember <strong>2008</strong><br />

in Kraft trat, wurde Leasing-Gesellschaften das sogenannte<br />

„Bankenprivileg“ erteilt. Damit verbunden ist<br />

eine Reihe aufsichtsrechtlicher Pflichten, zu denen<br />

auch die Mindestanforderungen an das Risikomanagement<br />

(MaRisk) zählen. Die niedrigen Verlustquoten<br />

in der Branche sind ein deutlicher Beleg dafür, dass<br />

die aktive Kontrolle und Steuerung von Risiken für<br />

Leasing-Gesellschaften aber nicht neu ist, sondern<br />

eine seit langem gelebte Praxis. Dennoch oder gerade<br />

deswegen besteht die Sorge, dass durch die unkritische<br />

Übertragung von Standards und Methoden aus<br />

der Kreditwirtschaft die Leasing-Branche Schaden<br />

nehmen könnte. Dem wird der <strong>BDL</strong> aktiv begegnen.<br />

Zum einen sucht der Verband den konstruktiven Dialog<br />

mit der Aufsichtsbehörde. Ziel der Gespräche wird<br />

es sein, die Besonderheiten des Leasing-Geschäfts<br />

gegenüber dem Bankgeschäft darzulegen, um so zu<br />

einer der Leasing-Praxis angemessenen Interpretation<br />

der MaRisk zu gelangen. Ausgangspunkt sind wichtige<br />

Öffnungsklauseln in den MaRisk und das Prinzip der<br />

doppelten Proportionalität. Das bedeutet zum einen,<br />

dass die MaRisk in Abhängigkeit von der Institutsgröße<br />

sowie Art, Umfang, Komplexität und Risikogehalt der<br />

Geschäfte umgesetzt werden sollen. Zum anderen<br />

bezieht sich die Proportionalität auf die Häufigkeit und<br />

Intensität der Prüfungen durch die Aufsichtsbehörden.<br />

Darüber hinaus hat der <strong>BDL</strong> eine Hilfestellung bei der<br />

Umsetzung vor allem für mittelständische Leasing-<br />

Gesellschaften entwickelt. Im Zentrum der Maßnahmen<br />

steht ein anwendungsorientierter Interpretationsleitfaden,<br />

der Leasing-Gesellschaften bei der Anwendung<br />

der MaRisk unterstützen soll. Ergänzt wird das Angebot<br />

durch Workshops, die für Herbst <strong>2009</strong> geplant sind.<br />

Mit der Einführung der Aufsichtspflicht für Leasing-<br />

Gesellschaften hat der Gesetzgeber keine Übergangsfristen<br />

zur Umsetzung der MaRisk vorgesehen. Der<br />

mitunter hohe Aufwand, der mit Einführung der MaRisk<br />

verbunden ist, stellt deshalb insbesondere für kleine<br />

und mittelständische Gesellschaften mit begrenzten<br />

Ressourcen eine erhebliche Herausforderung dar.<br />

Ferner befinden sich die MaRisk in einem Konsultationsverfahren,<br />

so dass Unsicherheit über die tatsächlich<br />

gültigen Bestimmungen besteht. In der Summe<br />

resultiert daraus ein erheblicher, zusätzlicher Zeitdruck.<br />

Es ist deshalb zu wünschen, dass die von den Aufsichtsbehörden<br />

angekündigte „Umsetzung mit Augenmaß“<br />

auch in zeitlicher Hinsicht Anwendung findet. a<br />

| 31


Chancen und Risiken in der Finanzkrise<br />

Die Finanzierungssituation in der Leasing-Branche entwickelte<br />

sich <strong>2008</strong> spiegelbildlich zur allgemeinen Lage<br />

an den Geld- und Kapitalmärkten. Hier wie im Bankenmarkt<br />

insgesamt stellte die Insolvenz der viertgrößten<br />

amerikanischen Investmentbank, Lehman Brothers, ein<br />

einschneidendes Ereignis dar. Die Risikoprämien in der<br />

Refinanzierung stiegen darauf sprunghaft an. Zugleich<br />

begann jedoch die Europäische Zentralbank (EZB), die<br />

im Juli <strong>2008</strong> noch den Leitzinssatz auf 4,25 Prozent<br />

angehoben hatte, die Zinsen im Rahmen einer konzertierten<br />

Aktion der weltweit führenden Notenbanken in<br />

schnellen Schritten wieder zu senken.<br />

Die Verteuerung der Liquiditätskosten bei gleichzeitig<br />

fallenden Basiszinssätzen führte zu einer signifikanten<br />

Spreizung der Refinanzierungskonditionen<br />

in Abhängigkeit der zugrunde liegenden Risiken.<br />

Deutlicher noch als bei den Refinanzierungskonditionen<br />

wirkte sich die Finanzkrise auf die Refinanzierungsbedingungen<br />

aus. Mitunter tauchte der Begriff<br />

der „Kreditklemme“ auf, der die Situation aber nicht<br />

angemessen beschreibt.<br />

Entwicklung der Refinanzierungsbedingungen<br />

Um ein differenziertes Bild über die Entwicklung der<br />

Refinanzierungsbedingungen in der zweiten Jahreshälfte<br />

<strong>2008</strong> zu gewinnen, führte der <strong>BDL</strong> zusammen<br />

mit dem Forschungsinstitut für Leasing an der<br />

Universität zu Köln erstmalig eine Umfrage bei den<br />

Mitgliedsunternehmen durch. Dabei bestätigten<br />

73 Prozent der bankennahen und 84 Prozent der<br />

unabhängigen Leasing-Gesellschaften, dass die Liquiditätsbeschaffung<br />

bei Kreditinstituten in der zweiten<br />

Hälfte des Jahres <strong>2008</strong> schwieriger geworden sei.<br />

Bei genauer Betrachtung zeigen sich darüber hinaus<br />

deutliche Unterschiede in Abhängigkeit vom Hintergrund<br />

der Gesellschaften. So beklagen unabhängige<br />

Anbieter deutlich häufiger, dass sich das Klima bei<br />

den Refinanzierungsverhandlungen verschlechtert und<br />

die Breite der Refinanzierungsbasis abgenommen hat.<br />

Während die Hälfte der bankennahen Leasing-Gesellschaften<br />

angibt, im zweiten Halbjahr <strong>2008</strong> mindestens<br />

einen Finanzierungspartner verloren zu haben,<br />

beklagen dies unter den nicht gebundenen Unternehmen<br />

sogar 70 Prozent. In diesem Zusammenhang ist<br />

auf den kritikwürdigen Umstand hinzuweisen, dass<br />

Landesbanken, die den staatlichen Rettungsschirm<br />

in Anspruch nehmen, sich zugleich aus der für den<br />

Mittelstand und die deutsche Wirtschaft elementar<br />

wichtigen Refinanzierung von Leasing-Geschäften<br />

zurückgezogen haben.<br />

Refinanzierungsinstrumente<br />

unterschiedlich stark betroffen<br />

Der Charakter der Finanzkrise offenbart sich auch in<br />

der Entwicklung einzelner Refinanzierungsinstrumente.<br />

So sank im Betrachtungszeitraum die Bedeutung<br />

von Verbriefungen – in Form von Asset-Backed Securities<br />

(ABS) oder Asset-Backed Commercial Papers<br />

(ABCP) – erheblich. Leasing-Gesellschaften leiden<br />

hier noch immer unter dem Kollaps des Verbriefungsmarktes,<br />

den der zweifelhafte Umgang amerikanischer<br />

Hypothekenfinanzierer mit immobilienbesicherten<br />

Verbriefungen ausgelöst hat. Dadurch wurde ein<br />

innovatives Refinanzierungsinstrument diskreditiert,<br />

das in jüngster Vergangenheit zunehmende Bedeutung<br />

für die Refinanzierung von Leasing-Gesellschaften<br />

gewonnen hatte.<br />

Auch Forfaitierungen, also der Verkauf zukünftig fällig<br />

werdender Forderungen aus Leasing-Verträgen, sind<br />

zumindest für unabhängige Leasing-Gesellschaften<br />

32 | Finanzierung


Finanzierung<br />

wesentlich schwieriger geworden. 40 Prozent von ihnen<br />

nutzen dieses Instrument weniger, während es bei<br />

bankennahen Anbietern 23 Prozent sind. Bei Letzteren<br />

tätigen 27 Prozent sogar verstärkt Forderungsverkäufe<br />

(Unabhängige: 12 Prozent). Insgesamt scheint also die<br />

Neigung von Banken, konzern- oder verbundfremde<br />

Leasing-Forderungen in die Bücher zu nehmen, deutlich<br />

abgenommen zu haben, was angesichts der noch<br />

immer schwer abschätzbaren Belastungen der Bilanzen<br />

mit Risikoaktiva durch die Finanzkrise nicht überrascht.<br />

Bankennahen Unternehmen steht dieser Weg dagegen<br />

noch immer weitgehend offen.<br />

In Einklang mit den obigen Ergebnissen meldeten<br />

33 Prozent der befragten ungebundenen Leasing-<br />

Unternehmen eine gewachsene Bedeutung der Kreditfinanzierung<br />

als Alternative (bankennahe Unternehmen:<br />

29 Prozent). Dabei haben sich die Kreditkonditionen<br />

aufgrund der Komplexität der beschriebenen Zinslandschaft<br />

in unterschiedlicher Ausprägung positiv<br />

oder negativ verändert, ohne dass darüber allgemein<br />

verbindliche Aussagen getroffen werden könnten.<br />

Entscheidend ist vielmehr die individuelle Risikoeinschätzung<br />

jedes Engagements durch die jeweilige<br />

Bank. Damit einhergeht, dass die Anforderungen an<br />

Information und Dokumentation im Refinanzierungsprozess<br />

gestiegen sind.<br />

Ausblick <strong>2009</strong><br />

Die Ergebnisse der <strong>BDL</strong>-Umfrage offenbaren gerade<br />

bei unabhängigen Leasing-Gesellschaften eine refinanzierungsbedingte<br />

Eintrübung der Geschäftsaussichten.<br />

Mehr als 60 Prozent von ihnen geben an, ihr<br />

Neugeschäft gegenüber dem Vorjahr aufgrund von<br />

Engpässen in der Liquiditätsbeschaffung voraussichtlich<br />

einschränken zu müssen. Unter den bankennahen<br />

Anbietern sind es knapp über 50 Prozent. Damit<br />

korrespondiert, dass unabhängige Gesellschaften<br />

deutlich seltener über ausreichende Refinanzierungslinien<br />

verfügen.<br />

Vor dem Hintergrund der beschriebenen Situation<br />

stellen die staatlichen Eingriffe zur Stützung des<br />

Bankensektors eine – im Positiven wie im Negativen<br />

– noch nicht klar kalkulierbare Einflussgröße im<br />

Wettbewerbsumfeld dar. Dies betrifft speziell die<br />

Inanspruchnahme von Staatsgarantien aus dem Finanzmarktstabilisierungsfonds<br />

SoFFin. Grundsätzlich<br />

qualifizieren sich seit der Ausdehnung der Bankenaufsicht<br />

auch Leasing-Gesellschaften als antragsberechtigte<br />

Finanzdienstleistungsinstitute. Insofern könnte<br />

die Gewährung von Garantien an Leasing-Anbieter die<br />

Gefahr von indirekten Wettbewerbsverzerrungen gegenüber<br />

Gesellschaften mit Bankenhintergrund mindern.<br />

Ob es allerdings der ursprünglichen Zielsetzung<br />

des SoFFin entspricht, dies zu tun, anstatt originär<br />

das Problem von Risikoaktiva in den Bankbilanzen zu<br />

adressieren, ist zweifelhaft.<br />

Als Ausweg könnte die KfW-Bankengruppe, deren<br />

vornehmlichstes Ziel die Förderung des Mittelstandes<br />

ist, Maßnahmen ergreifen, um die Versorgung<br />

der deutschen Wirtschaft mit Leasing-Angeboten zu<br />

unterstützen. Diesbezüglich haben die KfW, das Bundeswirtschaftsministerium<br />

und der <strong>BDL</strong> Gespräche<br />

aufgenommen. Neben Garantien und der Öffnung der<br />

Sonderprogramme für Leasing-Gesellschaften wird<br />

auch die direkte Akkreditierung von Leasing-Unternehmen<br />

diskutiert. a<br />

| 33


Reichhaltiges Informationsangebot im Netz<br />

In der großen Mitgliederbefragung <strong>2008</strong> stellten die<br />

teilnehmenden Leasing-Unternehmen dem Verband<br />

insgesamt ein sehr gutes Zeugnis für seine Arbeit<br />

aus. Etwas verhalten klang indes die Resonanz auf<br />

das Intranet, also den passwortgeschützten internen<br />

Bereich der <strong>BDL</strong>-Webpräsenz. Hier signalisierten<br />

die Mitglieder Verbesserungsbedarf hinsichtlich der<br />

Übersichtlichkeit, Struktur und Benutzerfreundlichkeit<br />

des Angebots. Die Geschäftsstelle des <strong>BDL</strong> hat<br />

sich dies zu Herzen genommen und umgehend eine<br />

Überarbeitung des Intranets mit einer noch ausgeprägteren<br />

User-Orientierung in die Wege geleitet.<br />

Modernes Wissensmanagement<br />

Ursprünglich wurde das Intranet bei seiner Einführung<br />

2003 als „eindimensionales“ elektronisches Archiv mit<br />

einfachen Abfragefunktionen eingerichtet. Die neue<br />

Version verfügt nun über vielfältige Suchmöglichkeiten<br />

und eine umfangreiche Wissensdatenbank.<br />

Schon die übersichtliche Struktur erleichtert das<br />

Auffinden von Dokumenten. So sind diese nicht<br />

mehr zusammenfassend in einer Liste aufgeführt,<br />

sondern thematisch den einzelnen Fachreferaten der<br />

Geschäftsstelle zugeordnet. Darüber hinaus bieten die<br />

Recherchetools jetzt Möglichkeiten zur verfeinerten,<br />

über einen längeren Zeitraum zurückreichenden Suche<br />

nach Vorgängen. Und Benutzern, die ein besonderes<br />

Thema und nicht ein spezielles Dokument im Blick<br />

haben, kommt die neue Schlagwortsuche für Inhalte<br />

von PDF-Dateien zugute.<br />

Aktuelle oder besonders häufig nachgefragte Dokumente<br />

erscheinen derweil gleich auf der Startseite.<br />

Die Funktion „Top Downloads“ fasst dabei die am<br />

häufigsten abgefragten Dateien der vergangenen<br />

zehn Monate zusammen. Nutzer erkennen sofort,<br />

welche Themen und Inhalte für andere Mitglieder am<br />

relevantesten sind. Mit nur einem Klick stehen nun<br />

diese Inhalte und Downloads zur Verfügung.<br />

Ein weiteres Herzstück des modifizierten Intranets ist<br />

die neu geschaffene Adressdatenbank über Kooperations-<br />

und Informations-Partnerschaften (KIPS) des<br />

<strong>BDL</strong>. Sie ermöglicht eine Informationssuche nach<br />

Tätigkeitsbereichen oder über das KIPS-Verzeichnis.<br />

Das Statistiksystem des <strong>BDL</strong> zur Datenerfassung<br />

und Datenanalyse steht ebenfalls nun per Mausklick<br />

bereit und bietet Mitgliedern eine schnelle und reibungslose<br />

Datenaufbereitung.<br />

Internetauftritt modernisiert<br />

Gerade angesichts der vielen regulatorischen Themen,<br />

die Leasing-Unternehmen, ihre Kunden, Politik und<br />

Journalisten derzeit diskutieren, kommt dem Internet<br />

eine wichtige Rolle in der Öffentlichkeitsarbeit zu.<br />

Denn parallel zum direkten Kontakt des Verbandes zu<br />

Mitgliedern, Medien und Politik bietet die Webpräsenz<br />

einen permanenten Überblick über aktuelle Positionen<br />

des <strong>BDL</strong> sowie die jüngsten Marktdaten und erläutert<br />

Fachbegriffe und Hintergründe.<br />

Entsprechend aktualisierte der Verband auch den Internetauftritt<br />

und legte dabei vor allem Wert auf eine<br />

technische Modernisierung mit Blick auf die Browserfähigkeit<br />

der Seiten und die Optimierung der Suchmaschineneigenschaften.<br />

Als besonderer Service für<br />

Journalisten stehen öffentliche Dokumente des <strong>BDL</strong>,<br />

wie zum Beispiel Pressemitteilungen und Reden, als<br />

RTF-Dokumente zur Verfügung, die direkt weiterverarbeitet<br />

werden können. Pressefotos und herunterladbare<br />

Logos ergänzen das Angebot. a<br />

34 | Öffentlichkeitsarbeit


Öffentlichkeitsarbeit<br />

Neuer Internetauftritt<br />

www.leasingverband.de<br />

| 35


Aufgaben und Leistungen des <strong>BDL</strong><br />

1962 nahmen die ersten Leasing-Unternehmen in<br />

Deutschland ihre Geschäftstätigkeit auf. Sie betraten<br />

dabei in doppelter Hinsicht unbekanntes Terrain: Zum<br />

einen dominierte bis dahin der Eigentumsgedanke das<br />

unternehmerische Handeln im Wirtschaftswunderland.<br />

Die heute gefestigte Erkenntnis, dass vielmehr der Einsatz<br />

eines Objekts Werte schafft als das reine Eigentum<br />

daran, war noch unterentwickelt. Zum anderen fehlten<br />

rechtlich und steuerlich präzise definierte Rahmenbedingungen.<br />

Folglich galt es, einerseits die zahlreichen<br />

Vorteile des Produkts Leasing als Alternative zur<br />

traditionellen Investitionsfinanzierung im Markt zu<br />

kommunizieren; und andererseits vor allem die juristischen<br />

Grundlagen zu klären.<br />

So gründete sich anlässlich der beiden ersten grundlegenden<br />

Leasing-Erlasse der damaligen Finanzverwaltung<br />

im Jahre 1972 der Vorgängerverband des heutigen<br />

Bundesverbandes Deutscher Leasing-Unternehmen.<br />

2001 fusionierte die Organisation mit dem 1989 ins<br />

Leben gerufenen Interessenverband Deutscher<br />

Leasing-Unternehmen. Seitdem vertritt der vereinigte<br />

<strong>BDL</strong> als einziger Verband die Interessen der gesamten<br />

deutschen Leasing-Wirtschaft und kann damit erfolgreicher<br />

und nachdrücklicher die Anliegen seiner rund<br />

200 Mitgliedsunternehmen verfolgen.<br />

Anwalt der Leasing-Wirtschaft<br />

Oberstes Verbandsziel ist es, Leasing in Deutschland<br />

zu fördern und zu schützen – aus Anbieter- wie aus<br />

Kundensicht. Die Sicherung fairer steuerlicher, rechtlicher<br />

und wirtschaftlicher Rahmenbedingungen steht<br />

damit ganz oben auf der Agenda des <strong>BDL</strong>. Dazu zählt<br />

insbesondere die Wahrung der Interessen der Leasing-<br />

Wirtschaft gegenüber dem Gesetzgeber und der Verwaltung.<br />

Der <strong>BDL</strong> setzt sich dabei für eine sachgerechte<br />

Gesetzgebung und Verwaltungspraxis in allen leasingrelevanten<br />

Rechtsgebieten ein, besonders im Bilanzund<br />

Steuerrecht, im Zivilrecht sowie bei staatlichen<br />

Fördermaßnahmen. Gerade in dieser Hinsicht war <strong>2008</strong><br />

ein herausforderndes und arbeitsreiches Jahr; <strong>2009</strong><br />

wird dem voraussichtlich in nichts nachstehen.<br />

Wichtige Aufgaben des <strong>BDL</strong> sind darüber hinaus die<br />

Außendarstellung der Leasing-Wirtschaft und die Positionierung<br />

des Produkts Leasing als überlegene Alternative<br />

zur traditionellen Finanzierung von Investitionsgütern.<br />

Als kompetenter Ansprechpartner steht der Verband<br />

im Rahmen seiner Öffentlichkeitsarbeit Unternehmen,<br />

Politik und Medien in allen Leasing-Fragen zur Verfügung.<br />

Er kommuniziert zielgerichtet Informationen rund um das<br />

Thema Leasing in all seinen Facetten. Überdies pflegt<br />

der <strong>BDL</strong> intensive Kontakte zu anderen Wirtschaftszweigen,<br />

insbesondere zur Kreditwirtschaft.<br />

Umfangreiche Dienstleistungen<br />

Gegenüber seinen Mitgliedsunternehmen erbringt der<br />

<strong>BDL</strong> eine Vielzahl wichtiger Dienst- und Serviceleistungen.<br />

Im Mittelpunkt stehen die Analyse, Aufbereitung<br />

und Bereitstellung relevanter Informationen über<br />

aktuelle Entwicklungen des Leasing-Marktes und seiner<br />

Rahmenbedingungen. Mit regelmäßigen Rundschreiben<br />

informiert der <strong>BDL</strong> deshalb über Marktdaten und<br />

über wichtige Änderungen in der Gesetzgebung und<br />

Rechtsprechung. Besonders im Intranet finden sich<br />

für Mitglieder umfassende Dokumentationen und<br />

Serviceangebote (vgl. Kapitel Öffentlichkeitsarbeit des<br />

vorliegenden Berichts).<br />

Zudem veranstaltet der <strong>BDL</strong> Fachtagungen und Foren<br />

zu branchenrelevanten Themen. Ein umfangreiches<br />

Seminarprogramm – abgestimmt auf die Bedürfnisse<br />

36 | Der Leasing-Verband


Der Leasing-Verband<br />

der Mitglieder – rundet das Dienstleistungsspektrum<br />

des Verbandes ab. Das Angebot reicht vom Grundlagenseminar<br />

bis zu Spezialseminaren für hoch qualifizierte<br />

Fachmitarbeiter. Es deckt dabei die wesentlichen<br />

Anforderungen der Aus- und Weiterbildung im<br />

Bereich Leasing ab.<br />

International vernetzt<br />

In den vergangenen Jahren hat das internationale Geschäft<br />

der <strong>BDL</strong>-Mitglieder stetig zugenommen. Mehr als<br />

70 von ihnen sind inzwischen grenzüberschreitend in<br />

insgesamt rund 80 Ländern auf allen Kontinenten tätig.<br />

Insbesondere in den mittel- und osteuropäischen<br />

Staaten bieten sich nach der EU-Erweiterung attraktive<br />

Marktchancen mit großem Wachstumspotenzial. Die<br />

Leasing-Unternehmen begleiten ihre deutschen Kunden<br />

bei der Erschließung neuer Märkte und stehen auch im<br />

Ausland als zuverlässiger Partner in Sachen Investitions-<br />

und Absatzfinanzierung zur Verfügung.<br />

Entsprechend hat auch der <strong>BDL</strong> sein internationales<br />

Engagement ausgebaut. Und dies umso mehr, als im<br />

Zuge der fortschreitenden Erweiterung und Harmonisierung<br />

des europäischen Marktes in immer stärkerem<br />

Maße leasingrelevante Verordnungen und Richtlinien in<br />

Brüssel initiiert werden.<br />

Deshalb engagiert sich der <strong>BDL</strong> in Europa für die<br />

Belange der deutschen Leasing-Wirtschaft und des<br />

Leasing-Marktes insgesamt, unter anderem durch seine<br />

Mitgliedschaft im europäischen Dachverband der nationalen<br />

Leasing-Verbände, Leaseurope. Als Zeichen der<br />

Wertschätzung dieses Engagements durch die Branche<br />

wurde Ende <strong>2008</strong> Rüdiger Freiherr von Fölkersamb,<br />

langjähriges <strong>BDL</strong>-Vorstandsmitglied, zum Präsidenten<br />

von Leaseurope ernannt. a<br />

| 37


Struktur und Marktvolumen<br />

Die Struktur der Leasing-Branche ist vielschichtig:<br />

Den Markt teilen sich große, meist auch international<br />

tätige Gesellschaften – oft mit Banken- oder<br />

Herstellerhintergrund – und eine Vielzahl kleiner und<br />

mittelständischer Leasing-Unternehmen. Experten für<br />

Immobilien- und Großmobilien-Leasing sind ebenso<br />

vertreten wie breit aufgestellte Universalanbieter<br />

und Spezialisten für bestimmte Objektgruppen oder<br />

Kundensektoren. Insgesamt ist die deutsche Leasing-<br />

Branche jedoch mittelständisch geprägt, sowohl auf<br />

Kunden- als auch auf Anbieterseite.<br />

Im <strong>BDL</strong> sind insgesamt – einschließlich einer Reihe<br />

von Einzelmitgliedschaften natürlicher Personen –<br />

196 Mitglieder organisiert. Mit einem Neugeschäftsvolumen<br />

von 54,7 Mrd. Euro im Jahr <strong>2008</strong> decken diese<br />

Mitgliedsunternehmen über 95 Prozent des deutschen<br />

Gesamtmarktes gemäß ifo Institut in Höhe von<br />

55,3 Mrd. Euro ab. Da mit wenigen Ausnahmen alle<br />

größeren Leasing-Unternehmen Mitglied im <strong>BDL</strong> sind,<br />

verteilt sich das verbleibende, nicht von Verbandsangehörigen<br />

generierte Leasing-Neugeschäftsvolumen<br />

von 2,4 Mrd. Euro auf viele überwiegend kleinere<br />

Leasing-Gesellschaften.<br />

190 operativ tätige Leasing-Gesellschaften gehörten<br />

dem <strong>BDL</strong> im Mai <strong>2009</strong> als Mitglieder an. Von diesen<br />

waren 156 Unternehmen ausschließlich im Mobilien-<br />

Leasing, acht ausschließlich im Immobilien-Leasing<br />

und 26 in beiden Bereichen tätig. Von allen Mitgliedsgesellschaften<br />

haben 32 einen Hersteller-, 52 einen<br />

Banken- und 106 einen unabhängigen Hintergrund.<br />

Damit ist die Eigentümerstruktur der Mitgliedsunternehmen<br />

zahlenmäßig stabil geblieben. Knapp ein<br />

Drittel der <strong>BDL</strong>-Mitglieder hat einen ausländischen<br />

Hintergrund, d. h. eine Muttergesellschaft, die nicht<br />

in Deutschland sitzt. Diese Unternehmen haben <strong>2008</strong><br />

27,5 Prozent zum Neugeschäft beigetragen und konnten<br />

das Leasing-Volumen um ein Prozent steigern.<br />

Die anderen <strong>BDL</strong>-Mitgliedsgesellschaften wuchsen<br />

um 7,9 Prozent im Jahr <strong>2008</strong>.<br />

Leasing-Branche ist mittelständisch geprägt<br />

Eine Strukturanalyse der <strong>BDL</strong>-Mitglieder nach Größenklassen<br />

zeigt folgendes Bild: Über die Hälfte der<br />

Mitgliedsunternehmen hat weniger als 15 Beschäftigte,<br />

rund drei Viertel weniger als 50 Mitarbeiter. Rund ein<br />

Drittel der <strong>BDL</strong>-Mitglieder verfügt lediglich über einen<br />

Einzelgeschäftsführer oder Einzelvorstand. Dabei handelt<br />

es sich sehr häufig um inhabergeführte Unternehmen.<br />

<strong>2008</strong> beschäftigten die <strong>BDL</strong>-Mitglieder 13.930<br />

Mitarbeiter – ein Prozent mehr als im Vorjahr.<br />

Internationales Leasing<br />

Ungefähr ein Drittel der Mitgliedsunternehmen des <strong>BDL</strong><br />

ist im Auslandsgeschäft aktiv. Dabei werden zwei Arten<br />

von Auslandsgeschäften im Leasing unterschieden:<br />

das Cross-Border-Leasing und das Domestic-Leasing.<br />

Beim Cross-Border-Leasing wird der Leasing-Vertrag<br />

von der inländischen Leasing-Gesellschaft direkt mit<br />

dem ausländischen Leasing-Nehmer geschlossen. Beim<br />

Domestic-Leasing erfolgt der Vertragsabschluss zwischen<br />

dem ausländischen Leasing-Nehmer und einer<br />

im jeweiligen Land ansässigen Tochtergesellschaft des<br />

deutschen Leasing-Unternehmens.<br />

Das Auslandsgeschäft begann vor über 20 Jahren mit<br />

Cross-Border-Leasing. Seit einigen Jahren ist dies jedoch<br />

rückläufig. Erfolgversprechender ist dagegen die<br />

Gründung von ausländischen Tochtergesellschaften,<br />

die in den Zielländern Domestic-Leasing betreiben,<br />

ganz gleich, ob als 100-prozentige Tochtergesellschaft<br />

38 | Die Mitglieder des <strong>BDL</strong>


Die Mitglieder des <strong>BDL</strong><br />

Eigentümerhintergrund der<br />

Mitgliedsunternehmen<br />

Zusammensetzung <strong>BDL</strong>-Mitgliedschaft<br />

Unabhängige Herstellernahe Bankennahe<br />

Anteil am Neugeschäft Mobilien-Leasing<br />

56 %<br />

17 %<br />

12 %<br />

39 % 49 %<br />

27 %<br />

Quelle: <strong>BDL</strong><br />

oder als Joint Venture. Die Präsenz vor Ort ermöglicht<br />

einen besseren Einblick in die lokalen Güter- und<br />

Finanzmärkte. Außerdem können so die Besonderheiten<br />

in den einzelnen Ländern bei den handels-, zivilund<br />

steuerrechtlichen Rahmenbedingungen berücksichtigt<br />

werden. a<br />

Weitere Informationen zu den Mitgliedern<br />

des <strong>BDL</strong> und ihren Tätigkeiten in Deutschland<br />

und international gibt es in der Datenbank<br />

im Internet unter<br />

www.leasingverband.de in der Rubrik Mitglieder<br />

„Wer verleast was?“ und „Wer verleast im Ausland?“<br />

| 39


Amtswechsel<br />

Verbandsgeschäftsstelle<br />

Nach acht Jahren als Vize-Präsident und Präsident<br />

des <strong>BDL</strong> übergab Reinhard Gödel im Mai den Stab an<br />

seinen Nachfolger Martin Mudersbach. Dieser lobte<br />

auf der Mitgliederversammlung des Verbandes unter<br />

dem starken Beifall der Anwesenden seinen Vorgänger:<br />

„Reinhard Gödel hat eine sehr engagierte Arbeit<br />

geleistet und dem Ansehen unserer Branche gutgetan.<br />

Außerdem hat er mit großem Erfolg wichtige Projekte<br />

für den Verband vorangetrieben.“<br />

Kommandantenstraße 80<br />

10117 Berlin<br />

Telefon 030 20 63 37-0<br />

Telefax 030 20 63 37-30<br />

bdl@leasingverband.de<br />

www.leasingverband.de<br />

Friedhelm Westebbe<br />

Hauptgeschäftsführer<br />

Dr. Martin Vosseler<br />

Stv. Geschäftsführer/Bereich Bilanzierung und Steuern<br />

Tina Bergbauer<br />

Referatsleiterin Recht<br />

Dr. Matthias Pytlik<br />

Referatsleiter Betriebswirtschaft und Finanzierung<br />

Heike Schur<br />

Referatsleiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />

Dr. Johannes Sczech<br />

Referatsleiter Betriebswirtschaft<br />

Sekretariat:<br />

Kerstin Bachmann<br />

Kathrin Dickhoff<br />

Petra Hannemann<br />

Gisela Stoy<br />

40 | Gremien


Gremien<br />

Vorstand<br />

Martin Mudersbach<br />

Präsident<br />

Vorsitzender der Geschäftsleitung<br />

akf leasing GmbH & Co KG<br />

Rüdiger Frhr. von Fölkersamb<br />

Vizepräsident<br />

Mitglied des Vorstandes<br />

Deutsche Leasing AG<br />

Thomas Kolvenbach<br />

Vizepräsident<br />

Geschäftsführender Gesellschafter<br />

COMCO Leasing GmbH<br />

Jürgen Mossakowski<br />

Vorstandsvorsitzender<br />

CHG-MERIDIAN<br />

Deutsche Computer Leasing AG<br />

Rüdiger Pehle<br />

Geschäftsführer<br />

PV.A Leasing in Europa GmbH<br />

Lars-Henner Santelmann<br />

Vorsitzender der Geschäftsführung<br />

Volkswagen Leasing GmbH<br />

Ludwig W. Schott<br />

Mitglied des Vorstandes<br />

VR-LEASING AG<br />

Hubert Spechtenhauser<br />

Sprecher des Vorstandes<br />

Commerz Real AG<br />

Dr. Martin Starck<br />

Sprecher der Geschäftsführung<br />

LBBW Leasing GmbH<br />

| 41


Betriebswirtschaftlicher<br />

Ausschuss<br />

N. N.<br />

Vorsitzender<br />

Harald Brenner<br />

SüdLeasing GmbH<br />

Michael Fichter<br />

IKB Leasing GmbH<br />

Horst Fittler<br />

Commerz Real Mobilienleasing GmbH<br />

Dr. Uwe Hack<br />

GRENKELEASING AG<br />

Heinz-Hermann Hellen<br />

Deutsche Leasing AG<br />

Jochen Jehmlich<br />

GEFA-Leasing GmbH<br />

Hans Kronschnabl<br />

BMW Leasing GmbH<br />

Klaus Murmann<br />

LHI Leasing GmbH<br />

Thomas Quotschalla<br />

Universal Leasing GmbH<br />

Marion Schäfer<br />

MILLER LEASING MIETE GMBH<br />

Rainer Schulte<br />

VR-LEASING AG<br />

Joachim Schulz<br />

CHG-MERIDIAN Deutsche Computer Leasing AG<br />

Klauspeter Seck<br />

Deutsche Immobilien Leasing GmbH (DIL)<br />

Christian Weber<br />

Disko Leasing GmbH<br />

Ulrich Weyer<br />

akf leasing GmbH<br />

Frederik Linthout<br />

HVB Leasing GmbH<br />

Maximilian Meggle<br />

MMV Leasing GmbH<br />

Olaf Meyer<br />

Siemens Finance & Leasing GmbH<br />

Michael Mohr<br />

abcfinance GmbH<br />

42 | Gremien


Gremien<br />

Bilanz- und<br />

Steuerausschuss<br />

Paul Dillenberger<br />

amt. Vorsitzender<br />

Deutsche Leasing AG<br />

Volker Bengsch<br />

für: Deutsche Anlagen-Leasing GmbH & Co. KG<br />

Dr. Stephan Berdesinski<br />

für: SüdLeasing GmbH<br />

Dierk Cordes<br />

leasconcept GmbH & Co. KG<br />

Gesellschaft für Mobilien-Leasing<br />

Hartmut Gersch<br />

für: Deutsche Immobilien Leasing GmbH (DIL)<br />

Dr. André H. Grabowski<br />

Volkswagen Leasing GmbH<br />

Ulrich Haumering<br />

Disko Leasing GmbH<br />

Norman Heye<br />

HVB Leasing GmbH<br />

Dr. Christoph Hirsch<br />

GMAC Germany GmbH & Co. KG<br />

Dr. Helmut Rehm<br />

KPMG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />

Clemens Richter<br />

LHI Leasing GmbH<br />

Walter H. Rösgen<br />

Capital&Concept Leasing GmbH<br />

Christoph Schalley<br />

Mercedes-Benz Leasing GmbH<br />

Jörg Schröder<br />

MMV Leasing GmbH<br />

Marion Schupp<br />

VR-LEASING AG<br />

Matthias Sprank<br />

ALD Lease Finanz GmbH<br />

Andreas Strauch<br />

GEFA-Leasing GmbH<br />

Dr. Hans Volkert Volckens<br />

HANNOVER LEASING GmbH & Co. KG<br />

Thomas Neubacher<br />

Commerz Real AG<br />

Bernhard Regnery<br />

für: KG Allgemeine Leasing GmbH & Co.<br />

| 43


Ausschuss für<br />

Finanzierungsfragen<br />

Thomas Agerholm<br />

Vorsitzender<br />

HW Leasing GmbH<br />

Martin Ahammer<br />

UVW-Leasing GmbH<br />

Thomas Banck<br />

COMCO Leasing GmbH<br />

Christina Brand<br />

AGL Anlagen- und Geräte Leasing GmbH<br />

Hans-Joachim Dörr<br />

TRUMPF Leasing + Service GmbH & Co. KG<br />

Dietmar Fuhs<br />

Disko Leasing GmbH<br />

Michael Graf<br />

leasconcept GmbH & Co. KG<br />

Gesellschaft für Mobilien-Leasing<br />

Thomas Grübner<br />

Elbe-Leasing GmbH<br />

Heinz-Joachim Hill<br />

CM Finance GmbH<br />

Matthias Hommel<br />

VR-LEASING AG<br />

Erwin Kaiser<br />

HVB Leasing GmbH<br />

Alexander T. Knebel<br />

CONLINK Leasing GmbH & Co.<br />

Dr. Max Kühner<br />

LT-Verwaltung GmbH<br />

Volkmar Lange<br />

CHG-MERIDIAN Deutsche Computer Leasing AG<br />

Klaus Lenschen<br />

Aachener Direkt Leasing AG<br />

Manfred Miller<br />

MILLER LEASING MIETE GmbH<br />

Franz Reith<br />

GEFA-Leasing GmbH<br />

Michael Schepe<br />

AWG Leasing GmbH<br />

Volker Schumacher<br />

Deutsche Leasing AG<br />

Jenny Ursinus<br />

abcfinance GmbH<br />

44 | Gremien


Gremien<br />

Ausschuss für<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

Holger Rost<br />

Vorsitzender<br />

COMCO Autoleasing GmbH & Co. KG<br />

Maike Denk<br />

VR-LEASING AG<br />

Kati Eggert<br />

Deutsche Leasing AG<br />

Alfons Geiger<br />

HANNOVER LEASING GmbH & Co. KG<br />

Rainer Goldberg<br />

IKB Leasing GmbH<br />

Yvonne Herfurth<br />

HVB Leasing GmbH<br />

Gerrit Kirstein<br />

GEFA-Leasing GmbH<br />

Heiko Krauter<br />

SüdLeasing GmbH<br />

Karolina Müller<br />

Commerz Real AG<br />

Peter Pelinka<br />

Gallinat-Leasing GmbH<br />

Patrizia Schärtl-Rauch<br />

GE Auto Service Leasing GmbH<br />

Ralf Werthmann<br />

Volkswagen Leasing GmbH<br />

| 45


Rechtsausschuss<br />

Uwe Scharff<br />

amt. Vorsitzender<br />

GEFA-Leasing GmbH<br />

Gerd Asam<br />

LHI Leasing GmbH<br />

Dorthe Bendig<br />

SüdLeasing GmbH<br />

Lothar Breitfeld<br />

MMV Leasing GmbH<br />

Claudia Doerr<br />

für: Siemens Finance & Leasing GmbH<br />

Michael Felde<br />

Deutsche Leasing AG<br />

Joachim Francke<br />

RAe Francke & Partner<br />

Beatrix Gölzenleuchter<br />

TOYOTA Leasing GmbH<br />

Dieter Kalt<br />

IKB Leasing GmbH<br />

Dr. Ernst-Gerald Koch<br />

für: UTA Leasing GmbH<br />

Benno Kreuzmair<br />

für: MAN Financial Services GmbH<br />

Thorsten Kroog<br />

HANNOVER LEASING GmbH & Co. KG<br />

Klaus Liedgens<br />

Commerz Real AG<br />

Jürgen Martin<br />

für: A*Lease Auto- und Anlagen-Leasing GmbH<br />

Olaf Schneider<br />

GE Auto Service Leasing GmbH<br />

Angelika Schwabe<br />

VR-LEASING AG<br />

Markus Strauß<br />

Volkswagen Leasing GmbH<br />

Martin Werthmann<br />

De Lage Landen GmbH<br />

Herbert Zahn<br />

für: GRENKELEASING AG<br />

Horst Zimmermann<br />

HVB Leasing GmbH<br />

Foren<br />

<strong>BDL</strong>-Forum Mittelstand<br />

Michael Mohr, Vorsitzender<br />

abcfinance GmbH<br />

Wolfgang Marschall, stv. Vorsitzender<br />

Columbus Leasing GmbH<br />

<strong>BDL</strong>-Forum IT<br />

Guido Stöcker, Vorsitzender<br />

VR-LEASING AG<br />

46 | Gremien


Gremien<br />

Leaseurope-Delegierte des <strong>BDL</strong><br />

Board<br />

Rüdiger Frhr. von Fölkersamb<br />

Präsident der Leaseurope<br />

Deutsche Leasing AG<br />

General Assembly – Mitglieder<br />

Rüdiger Frhr. von Fölkersamb<br />

Deutsche Leasing AG<br />

Martin Mudersbach<br />

akf leasing GmbH & Co KG<br />

Thomas Kolvenbach<br />

COMCO Leasing GmbH<br />

Hubert Spechtenhauser<br />

Commerz Real AG<br />

General Assembly – Stellvertretende Mitglieder<br />

Lars-Henner Santelmann<br />

Volkswagen Leasing GmbH<br />

Ludwig W. Schott<br />

VR-LEASING AG<br />

Hans-Joachim Spittler<br />

MMV Leasing GmbH<br />

Friedhelm Westebbe<br />

Bundesverband Deutscher<br />

Leasing-Unternehmen e.V.<br />

Rechtsausschuss<br />

Uwe Scharff<br />

GEFA-Leasing GmbH<br />

Statistik- und Marketing-Ausschuss<br />

Frederik Linthout<br />

HVB Leasing GmbH<br />

Arbeitsgruppe Leasing<br />

in Zentral- und Osteuropa<br />

Sven Rahn<br />

VR-LEASING AG<br />

Bernd Schröck<br />

Deutsche Leasing AG<br />

Arbeitsgruppe Immobilien-Leasing<br />

Ulrich Koch<br />

VR-LEASING AG<br />

Clemens Richter<br />

LHI Leasing GmbH<br />

Automotive Steering Group<br />

Andreas Büchner<br />

Volkswagen Bank GmbH<br />

Truck Rental Working Group<br />

Thomas Rieger<br />

PEMA GmbH<br />

Bilanzierungs- und Steuerausschuss<br />

Heinz-Hermann Hellen<br />

Deutsche Leasing AG<br />

| 47


Wichtige Verbandsveranstaltungen <strong>2008</strong>/09<br />

Redaktionsschluss 30. Juni <strong>2009</strong><br />

23.01.<strong>2008</strong> Sitzung des Bilanz- und<br />

Steuerausschusses, Berlin<br />

29.01.<strong>2008</strong> Sitzung des Rechtsausschusses,<br />

Düsseldorf<br />

07.02.<strong>2008</strong> Regionale Geschäftsführerkonferenz,Hamburg<br />

11.02.<strong>2008</strong> Regionale Geschäftsführerkonferenz,<br />

München<br />

12.02.<strong>2008</strong> Regionale Geschäftsführerkonferenz,<br />

Stuttgart<br />

13.02.<strong>2008</strong> Regionale Geschäftsführerkonferenz,<br />

Frankfurt/Main<br />

14.02.<strong>2008</strong> Regionale Geschäftsführerkonferenz,<br />

Düsseldorf<br />

21.02.<strong>2008</strong> Sitzung des Ausschusses für<br />

betriebswirtschaftliche Fragen,<br />

Berlin<br />

27.02.<strong>2008</strong> Sitzung des Ausschusses für<br />

Öffentlichkeitsarbeit, Berlin<br />

28.02.<strong>2008</strong> Sitzung des Vorstandes, Berlin<br />

05.03.<strong>2008</strong> 6. Parlamentarischer Abend, Berlin<br />

06.03.<strong>2008</strong> Seminar: Insolvenzrecht mit<br />

Bedeutung für das Mobilien-<br />

Leasing, Siegburg<br />

10. – 11.03.<strong>2008</strong> Seminar: Bilanzanalyse für den<br />

Außendienst, Bonn<br />

14.03.<strong>2008</strong> Sitzung des Ausschusses für<br />

Finanzierungsfragen, Wuppertal<br />

18.03.<strong>2008</strong> <strong>BDL</strong>-Forum IT, Berlin<br />

07. – 08.04.<strong>2008</strong> Seminar: BWA-Analyse für den<br />

Außendienst<br />

24.04.<strong>2008</strong> Sitzung des Vorstandes, Wiesbaden<br />

25.04.<strong>2008</strong> 14. ordentliche Mitgliederversammlung,<br />

Wiesbaden<br />

04. – 07.05.<strong>2008</strong> Seminar: Grundlagen des Mobilien-<br />

Leasing, Leimen/Heidelberg<br />

15.05.<strong>2008</strong> Sitzung des Bilanz- und Steuerausschusses,<br />

Berlin<br />

26. – 27.05.<strong>2008</strong> Seminar: Analyse von Jahresabschlüssen<br />

nach HGB, Siegburg<br />

27.05.<strong>2008</strong> Sitzung des Rechtsausschusses,<br />

Hamburg<br />

28.05.<strong>2008</strong> <strong>BDL</strong>-Forum Mittelstand, Stuttgart<br />

28. – 29.05.<strong>2008</strong> Seminar: Zivilrechtliche Fragen<br />

zum Mobilien-Leasing<br />

28.05.<strong>2008</strong> <strong>BDL</strong>-Forum Mittelstand, Stuttgart<br />

16. – 17.06.<strong>2008</strong> Seminar: Einführung in die Rechnungslegung<br />

nach IFRS, Bonn<br />

18.06.<strong>2008</strong> Seminar: Steuerliche Fragen zum<br />

Mobilien-Leasing (Außendienst),<br />

Düsseldorf<br />

48 | Chronik


Chronik<br />

04.09.<strong>2008</strong> Sitzung des Ausschusses für<br />

Öffentlichkeitsarbeit, Hamburg<br />

07. – 10.09.<strong>2008</strong> Seminar: Grundlagen der<br />

strukturierten Finanzierungen<br />

unter Verwendung von Objektgesellschaften<br />

(Großmobilien,<br />

Immobilien), Würzburg<br />

12.09.<strong>2008</strong> Seminar: Kalkulation von<br />

Mobilien-Leasing-Verträgen<br />

unter Verwendung eines<br />

HP-Finanzrechners, Bonn<br />

15.09.<strong>2008</strong> Sitzung des Vorstandes, Berlin<br />

17.09.<strong>2008</strong> Sitzung des Ausschusses für<br />

Finanzierungsfragen, Berlin<br />

22.09.<strong>2008</strong> Seminar: Steuerliche Fragen zum<br />

Immobilien- und Großmobilien-<br />

Leasing, Siegburg<br />

24.09.<strong>2008</strong> Sitzung des Bilanz- und<br />

Steuerausschusses, Berlin<br />

28.09. – 01.10.<strong>2008</strong> Seminar: Grundlagen des<br />

Mobilien-Leasing, Münster<br />

01.10.<strong>2008</strong> Sitzung des Ausschusses für<br />

betriebswirtschaftliche Fragen,<br />

München<br />

21.10.<strong>2008</strong> <strong>BDL</strong>-Forum IT, Hamburg<br />

28.10.<strong>2008</strong> Sitzung des Rechtsausschusses,<br />

Berlin<br />

29.10.<strong>2008</strong> <strong>BDL</strong>-Juristentag, Berlin<br />

04.11.<strong>2008</strong> Seminar: Sicherheiten im<br />

Mobilien-Leasing, Frankfurt<br />

05.11.<strong>2008</strong> Sitzung des Vorstandes,<br />

Berlin<br />

06.11.<strong>2008</strong> 15. ordentliche Mitgliederversammlung/Geschäftsführerkonferenz,<br />

Berlin<br />

10. – 11.11.<strong>2008</strong> Seminar: Analyse von Jahresabschlüssen<br />

nach IFRS, Bonn<br />

17.11.<strong>2008</strong> Seminar: Bilanzierung von Leasing-<br />

Verträgen nach IFRS, Bonn<br />

26.11.<strong>2008</strong> <strong>BDL</strong>-Forum Mittelstand, Köln<br />

11.12.<strong>2008</strong> <strong>BDL</strong>-Sonderforum Leasing-<br />

Aufsicht, Mörfelden-Walldorf<br />

28.01.<strong>2009</strong> Sitzung des Rechtsausschusses,<br />

Berlin<br />

05.02.<strong>2009</strong> Sitzung des Bilanz- und Steuerausschusses,<br />

Berlin<br />

12.02.<strong>2009</strong> Sitzung des Ausschusses für<br />

Öffentlichkeitsarbeit, Berlin<br />

16.02.<strong>2009</strong> Regionale Geschäftsführerkonferenz,<br />

Düsseldorf<br />

17.02.<strong>2009</strong> Regionale Geschäftsführerkonferenz,<br />

Frankfurt/Main<br />

| 49


18.02.<strong>2009</strong> Regionale Geschäftsführerkonferenz,<br />

Stuttgart<br />

19.02.<strong>2009</strong> Regionale Geschäftsführerkonferenz,<br />

München<br />

23.02.<strong>2009</strong> Regionale Geschäftsführerkonferenz,<br />

Hamburg<br />

02. – 03.03.<strong>2009</strong> Seminar: Vertriebsaktivierung<br />

von Leasing-Verkäufern, Bonn<br />

18.03.<strong>2009</strong> Sitzung des Vorstandes, Berlin<br />

18.03.<strong>2009</strong> 7. Parlamentarischer Abend, Berlin<br />

19.03.<strong>2009</strong> Fachtagung Leasing<br />

Kreditwirtschaft, Berlin<br />

23.03.<strong>2009</strong> Seminar: Vertriebssteuerung in<br />

Mobilien-Leasing-Unternehmen,<br />

Bonn<br />

29.03. – 01.04.<strong>2009</strong> Seminar: Grundlagen des<br />

Mobilien-Leasing, Bamberg<br />

31.03.<strong>2009</strong> Seminar: Insolvenzrecht mit<br />

Bedeutung für das Mobilien-<br />

Leasing, Siegburg<br />

20.04.<strong>2009</strong> Seminar: Sicherheiten im Mobilien-<br />

Leasing, Siegburg<br />

21. – 22.04.<strong>2009</strong> Seminar: Einführung in die Analyse<br />

von Jahresabschlüssen, Bonn<br />

28.04.<strong>2009</strong> Sitzung des Ausschusses für betriebswirtschaftliche<br />

Fragen, Berlin<br />

29.04.<strong>2009</strong> Sitzung des Rechtsausschusses,<br />

Düsseldorf<br />

04. – 05.05.<strong>2009</strong> Seminar: Qualifizierung<br />

von Leasing-Verkäufern:<br />

Kundengewinnung und Bindung<br />

am Telefon, Bonn<br />

06.05.<strong>2009</strong> Sitzung des Vorstandes, Leipzig<br />

07.05.<strong>2009</strong> 16. ordentliche Migliederversammlung,<br />

Leipzig<br />

13.05.<strong>2009</strong> Sitzung des Bilanz- und Steuerausschusses,<br />

Berlin<br />

18. – 19.05.<strong>2009</strong> Seminar: Bilanzanalyse für den<br />

Außendienst, Bonn<br />

25.05.<strong>2009</strong> Konstituierende Sitzung<br />

des Vorstandes,<br />

Bad Homburg v. d. H.<br />

28.05.<strong>2009</strong> <strong>BDL</strong>-Forum Mittelstand,<br />

Frankfurt/Main<br />

25. – 26.05.<strong>2009</strong> Seminar: Zivilrechtliche Fragen<br />

zum Mobilien-Leasing, Siegburg<br />

04.06.<strong>2009</strong> Sitzung des Ausschusses für<br />

Finanzierungsfragen, Dresden<br />

19.06.<strong>2009</strong> Sitzung des Ausschusses für<br />

Öffentlichkeitsarbeit, Essen<br />

22.06.<strong>2009</strong> Seminar: Überwachung und<br />

Bearbeitung kritischer Leasing-<br />

Engagements, Hamburg<br />

50 | Chronik


| 51


}<br />

Bundesverband Deutscher<br />

Leasing-Unternehmen e. V.<br />

Kommandantenstraße 80<br />

10117 Berlin<br />

Telefon 030 20 63 37-0<br />

Telefax 030 20 63 37-30<br />

bdl@leasingverband.de<br />

www.leasingverband.de<br />

Der <strong>BDL</strong> ist Mitglied der<br />

Leaseurope (Europäischer<br />

Dachverband der nationalen<br />

Leasing-Verbände)<br />

www.leaseurope.org<br />

Bundesverband Deutscher<br />

Leasing-unternehmen

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