Jahresbericht 2008 / 2009 - BDL
Jahresbericht 2008 / 2009 - BDL
Jahresbericht 2008 / 2009 - BDL
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<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2008</strong> 09<br />
Bundesverband Deutscher<br />
Leasing-unternehmen
}„Leasing ist heute eine Investitionsalternative, die Finanzierung und Service vereint. Denn parallel zur<br />
gewachsenen Bedeutung des Leasing im deutschen Wirtschaftsleben hat sich das Produkt erheblich weiterentwickelt.<br />
Vielfältige Dienstleistungen ergänzen auf Wunsch die Finanzierungsfunktion. Und machen Leasing so zu<br />
einem umfassenden Instrument moderner Unternehmensführung.“
Inhalt<br />
4<br />
6<br />
8<br />
12<br />
22<br />
24<br />
26<br />
30<br />
32<br />
34<br />
36<br />
38<br />
40<br />
48<br />
Berichte<br />
Bericht des Präsidenten<br />
Bericht des Hauptgeschäftsführers<br />
Erfolgsfaktor Leasing<br />
In der Wirtschaft fest etabliert<br />
Titelthema<br />
Leasing der neuen Generation<br />
Leasing-Markt<br />
Wachstum der Leasing-Branche gebremst<br />
Steuern<br />
Steuerliche Chancengleichheit für Leasing-Investitionen<br />
Bilanzierung<br />
Internationale Leasing-Bilanzierung vor dem Umbruch<br />
Recht<br />
Staatliche Aufsicht und Verbraucherschutz auf der Agenda<br />
Betriebswirtschaft<br />
Substanzwertrechnung<br />
Finanzierung<br />
Chancen und Risiken in der Finanzkrise<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
Reichhaltiges Informationsangebot im Netz<br />
Der Leasing-Verband<br />
Aufgaben und Leistungen des <strong>BDL</strong><br />
Die Mitglieder des <strong>BDL</strong><br />
Struktur und Marktvolumen<br />
Gremien<br />
Verbandsgeschäftsstelle / Vorstand<br />
Betriebswirtschaftlicher Ausschuss<br />
Bilanz- und Steuerausschuss<br />
Ausschuss für Finanzierungsfragen<br />
Ausschuss für Öffentlichkeitsarbeit<br />
Rechtsausschuss / Foren / Leaseurope-Delegierte des <strong>BDL</strong><br />
Chronik<br />
Wichtige Verbandsveranstaltungen <strong>2008</strong>/09
Leasing in schwierigem Umfeld<br />
Bericht des Präsidenten / Martin Mudersbach<br />
Niemand hatte sich Anfang <strong>2008</strong> vorstellen können,<br />
welche gravierenden Erschütterungen auf die Finanzmärkte<br />
und die Realwirtschaft zurollen. Gerade hatte<br />
der DAX ein Jahresultimo von über 8.000 Punkten hingelegt<br />
und die deutsche Wirtschaft ein Wachstum von<br />
2,5 Prozent erzielt. Die Konjunkturindikatoren zeigten<br />
weiter nach oben. Insofern bestand auch in der Leasing-<br />
Branche Anlass zu Optimismus. Die rasche Eskalation<br />
der amerikanischen Immobilien- und Bankenkrise zur<br />
ersten globalen Rezession beendete jedoch die Hoffnungen<br />
auf ein durchgehend erfreuliches Gesamtjahr.<br />
Im Sommer <strong>2008</strong> kam es zu einer scharfen Kehrtwende<br />
in nahezu allen Sphären des wirtschaftlichen Lebens.<br />
Die Entwicklung des Leasing-Geschäfts spiegelt diesen<br />
Bruch wider: Während das Neugeschäft im ersten Halbjahr<br />
<strong>2008</strong> noch um über zehn Prozent gegenüber dem<br />
Vorjahr zugelegt hatte, verminderte sich die Wachstumsquote<br />
im zweiten Halbjahr, mit einem besonders<br />
deutlichen Einbruch im vierten Quartal. Unterm Strich<br />
schafften die deutschen Leasing-Gesellschaften im<br />
Gesamtjahr mit einem Leasing-Volumen von 55,3 Mrd.<br />
Euro aber noch ein leichtes Plus von 0,1 Prozent.<br />
Anders als in früheren Konjunkturkrisen, in denen die<br />
Leasing-Branche mit ihren Produktvorteilen Marktanteile<br />
gewinnen konnte, reagiert sie im aktuellen Fall<br />
doppelt empfindlich auf die Turbulenzen, bewegt sie<br />
sich doch exakt an der Schnittstelle zwischen Realwirtschaft<br />
und Finanzmarkt. Entsprechend stehen Leasing-<br />
Unternehmen seit dem zweiten Halbjahr <strong>2008</strong> vor<br />
komplexen Herausforderungen: auf realwirtschaftlicher<br />
Seite mit dem Einbruch der allgemeinen Investitionstätigkeit<br />
und dem Preisdruck an den Sekundärmärkten für<br />
mobile Ausrüstungsgüter; auf der Refinanzierungsseite<br />
mit einer Verknappung des Kapitalangebots und dem<br />
Kollaps des Verbriefungsmarktes.<br />
Die Leasing-Branche kann in diesem schwierigen Umfeld<br />
jedoch auch sehr viel auf der „Haben-Seite“ vorweisen,<br />
mit dem sie sich gegen Ungemach wappnet. So ist<br />
Leasing ein grundsolides Geschäft mit transparenten<br />
Risiken. Hinter jeder Finanzierung steht ein Objekt, das<br />
im Eigentum der Leasing-Unternehmen verbleibt. Dies<br />
schützt gerade bei Insolvenzen vor eklatanten Schäden.<br />
Zudem bleibt Leasing weiterhin einer der bedeutendsten<br />
Konjunktur- und Innovationsmotoren. Und der Bedarf an<br />
neuen Technologien, etwa im Bereich alternativer Energien,<br />
oder an moderner Infrastruktur ist hoch. Ferner<br />
wächst im öffentlichen Sektor das Interesse an sogenannten<br />
Private Public Partnerships, in denen Leasing<br />
eine wichtige Rolle spielt.<br />
Höchste Wachsamkeit bleibt allerdings oberstes Gebot.<br />
Das gilt zuvorderst mit Blick auf die regulatorischen Rahmenbedingungen<br />
für die Leasing-Wirtschaft. Die vom Gesetzgeber<br />
mit dem Jahressteuergesetz <strong>2009</strong> angestrebte<br />
Beseitigung der gewerbesteuerlichen Wettbewerbsnachteile<br />
des Leasing gegenüber dem Kredit bereitet noch<br />
erhebliche Schwierigkeiten in der Umsetzung durch die<br />
Finanzbehörden. Die im Gegenzug akzeptierten Vorgaben<br />
einer abgeschwächten Finanzaufsicht müssen nun von<br />
den Leasing-Unternehmen in der Praxis befolgt werden.<br />
Mit der geplanten Überarbeitung der internationalen<br />
Bilanzierungsstandards und der nationalen Umsetzung<br />
der europäischen Verbraucherkreditrichtlinie im Leasing-<br />
Bereich stehen aktuell jedoch weitere Themen auf der<br />
Tagesordnung, die vollen Einsatz verlangen. Denn die<br />
bewährte Leistungsfähigkeit der Leasing-Branche darf<br />
gerade in schwierigem Umfeld nicht durch Bürokratie<br />
und regulatorischen Übereifer gefährdet werden. Die<br />
politische Seite für dieses Anliegen zu sensibilisieren,<br />
wird auch weiterhin eine hervorgehobene Aufgabe des<br />
<strong>BDL</strong> sein. a<br />
4 | Berichte
Berichte<br />
Lebendige Verbandsarbeit<br />
angesichts kontroverser Themen<br />
Bericht des Hauptgeschäftsführers / Friedhelm Westebbe<br />
Die Verbandsarbeit wurde im vergangenen Jahr inhaltlich<br />
von zwei Themen dominiert: der gewerbesteuerlichen<br />
Doppelbelastung und der Einführung einer<br />
Finanzaufsicht für Leasing-Unternehmen. Gerade das<br />
Aufsichtsthema erzeugte außerordentlich hohes Interesse<br />
unter den Mitgliedsunternehmen des <strong>BDL</strong>.<br />
Selten waren Termine des Verbandes so gut besucht<br />
wie die Informationsveranstaltungen zu diesem<br />
Themenkomplex. Auch bisher eher zurückhaltende<br />
Mitglieder beteiligten sich engagiert an den Erörterungen.<br />
Entsprechend adressierte der <strong>BDL</strong> unter anderem<br />
auf seinem 6. Parlamentarischen Abend in Berlin die<br />
Sorgen der Leasing-Branche an die zahlreich erschienenen<br />
politischen Vertreter.<br />
Seit der Verabschiedung des Kompromisses einer „Aufsicht<br />
light“ steht die Unterstützung der Mitglieder bei<br />
der Umsetzung der neuen Anforderungen im Vordergrund<br />
der Verbandsarbeit. Zu diesem Zweck erstellte<br />
der <strong>BDL</strong>, in Zusammenarbeit mit einem externen<br />
Spezialisten, einen umfangreichen Leitfaden. Dieser soll<br />
Unternehmen in die Lage versetzen, insbesondere die<br />
komplexen Vorgaben der Mindestanforderungen an das<br />
Risikomanagement (MaRisk) zu erfüllen.<br />
Der <strong>BDL</strong> hat sich auch engagiert in der Diskussion über<br />
die neuen internationalen Bilanzierungsstandards im<br />
Leasing positioniert. Um ein Höchstmaß an Effektivität<br />
im Werben für branchenverträgliche Lösungen zu erreichen,<br />
vereinbarte der <strong>BDL</strong> eine fachliche Kooperation<br />
mit dem Accounting-Lehrstuhl der Universität Leipzig.<br />
Ein qualifizierter Mitarbeiter des Lehrstuhls widmet<br />
sich umfassend der wissenschaftlichen Begleitung des<br />
Reformprojekts. Erstes Ergebnis des fachlichen Austausches<br />
ist ein Leitfaden, mit dem <strong>BDL</strong>-Mitglieder ihre<br />
Kunden für das Thema sensibilisieren und ihrerseits auf<br />
die Diskussion mit den Standardsetzern aus Leasing-<br />
Nehmer-Sicht vorbereiten können. Dabei sucht der <strong>BDL</strong><br />
auch den Kontakt zu Industrie- und Branchenverbänden,<br />
deren Mitglieder von den ungünstigen Regelungen<br />
als Leasing-Nehmer betroffen wären.<br />
Zwei wichtige Instrumente in der Öffentlichkeitsarbeit<br />
einerseits und der Kommunikation mit den Mitgliedern<br />
andererseits sind das Internet und das Intranet. Beide<br />
Plattformen wurden im Berichtszeitraum grundlegend<br />
überarbeitet. So richtete die Geschäftsstelle zum<br />
Beispiel im Intranet eine umfassende Wissensdatenbank<br />
ein, die Mitgliedern äußerst nützliche Recherchemöglichkeiten<br />
öffnet und zum Statistiksystem des <strong>BDL</strong><br />
verlinkt ist. Auf diese Weise können Gesellschaften<br />
geordnet nach Tätigkeitsbereichen wertvolle Informationen<br />
abfragen und ihr Unternehmen mit einer Gruppe<br />
ähnlicher Unternehmen (Peer Group) als Benchmark<br />
vergleichen.<br />
Organisatorisch hervorzuheben ist für das vergangene<br />
Jahr die Verabschiedung einer neuen Beitragsordnung.<br />
Sie soll Konzernen einen Anreiz bieten, nicht nur auf<br />
Holdingebene, sondern auch mit Tochtergesellschaften<br />
Mitglied zu werden und so die Verbandsarbeit zusätzlich<br />
zu beleben.<br />
Allen Mitgliedern, die sich bisher schon ehrenamtlich<br />
im Vorstand, in den Ausschüssen oder Arbeitskreisen<br />
des <strong>BDL</strong> engagiert haben, sei an dieser Stelle ganz<br />
herzlich gedankt. Mit ihrer Arbeit haben sie einen<br />
wesentlichen Beitrag dazu geleistet, in wirtschaftlich<br />
und politisch stürmischem Umfeld die Interessen der<br />
Leasing-Branche erfolgreich zu vertreten. a<br />
| 5
In der Wirtschaft fest etabliert<br />
Die Leasing-Branche ist der größte Investor in Deutschland.<br />
Ausrüstungsgüter im Wert von weit über 200 Mrd.<br />
Euro sind derzeit über Leasing-Verträge finanziert. Allein<br />
im vergangenen Jahr belief sich das Neugeschäftsvolumen<br />
auf 55,3 Mrd. Euro. Trotz der im vierten Quartal<br />
stark abflauenden Konjunktur verzeichnete Leasing<br />
damit im Gesamtjahr eine leichte Zunahme von 0,1<br />
Prozent gegenüber 2007. Der Anteil des Leasing an<br />
allen gesamtwirtschaftlichen Ausrüstungsinvestitionen<br />
belief sich <strong>2008</strong> auf 16,4 Prozent. Gerechnet auf die<br />
außenfinanzierten Anschaffungen, also Investitionen,<br />
die nicht mit Eigenmitteln oder aus Abschreibungsrückflüssen<br />
finanziert werden, waren es sogar mehr als<br />
50 Prozent. Leasing hat sich damit in den vergangenen<br />
Jahrzehnten eine Spitzenposition als Alternative zum<br />
klassischen Bankkredit erobert – und ist so zu einem<br />
unverzichtbaren Konjunktur- und Innovationsmotor in<br />
Deutschland geworden.<br />
Einsatz statt Eigentum schafft Werte<br />
Die Erfolgsgeschichte des Leasing wird von der<br />
grundlegenden Erkenntnis getragen, dass nicht das<br />
Eigentum an einem Wirtschaftsgut Werte schafft,<br />
sondern allein dessen Nutzung. Als sich Anfang der<br />
1960er Jahre die ersten Anbieter in Deutschland<br />
etablierten, kam diese Lektion einer Revolution gleich,<br />
hatte bis dahin doch der Eigentumsgedanke das<br />
unternehmerische Handeln dominiert. Nach verhaltenem<br />
Beginn stieg dann ab Mitte der 1970er Jahre die<br />
Nachfrage nach dem Produkt Leasing kontinuierlich<br />
an. Denn gerade in dem angespannten konjunkturellen<br />
Umfeld nach den beiden Ölpreisschocks 1973/74<br />
und 1979/80 stachen die Vorzüge einer nutzungsorientierten<br />
Finanzierung erstmals markant hervor.<br />
Zentrale strategische Bedeutung<br />
Inzwischen nimmt Leasing eine zentrale strategische<br />
Bedeutung in der Unternehmensplanung ein – und zwar<br />
unabhängig von der gesamtwirtschaftlichen Lage. Eine<br />
weit gewichtigere Einflussgröße ist vielmehr das rasche<br />
Tempo, in dem technologische Innovationen die Produktzyklen<br />
stetig verkürzen. Leasing verleiht Unternehmen<br />
die nötige Flexibilität und Investitionskraft, um mit<br />
der Marktentwicklung Schritt zu halten und die eigene<br />
Wettbewerbsfähigkeit nachhaltig zu sichern.<br />
Unternehmerische Spielräume wachsen<br />
Marktuntersuchungen zeigen, dass die Planbarkeit und<br />
Transparenz der Investitionskosten ein ganz entscheidendes<br />
Argument für Unternehmen ist, Leasing zu<br />
nutzen. Zugleich schont Leasing die Liquidität. Es öffnet<br />
somit zusätzliche Spielräume für Anschaffungen und<br />
trägt zur Optimierung der Bilanzstruktur bei. Letzteres<br />
ist angesichts der neuen Eigenkapitalvorschriften gemäß<br />
Basel II und der ohnehin angespannten Finanzierungslage<br />
unverzichtbar. So schaffen sich Unternehmen<br />
eine gute Ausgangsposition in Ratings, die inzwischen<br />
zum Dreh- und Angelpunkt einer günstigen Kapitalbeschaffung<br />
geworden sind.<br />
Die immer reichhaltiger werdenden begleitenden<br />
Dienstleistungskomponenten entlasten Unternehmen<br />
zusätzlich. Leasing-Nehmer können zum Beispiel über<br />
Full-Service-Verträge komplette Investitionsvorgänge<br />
einschließlich der Betreuung des laufenden Betriebes<br />
an Leasing-Gesellschaften ausgliedern. Diese realisieren<br />
mit ihrer hohen Spezialisierung und entsprechend<br />
professionellen Strukturen geplante Investitionen meist<br />
wesentlich effizienter und wirtschaftlicher, als es bei<br />
einer internen Bearbeitung der Fall gewesen wäre.<br />
6 | Erfolgsfaktor Leasing
Erfolgsfaktor Leasing<br />
Gründe für die Leasing-Nutzung<br />
... befragte Unternehmen<br />
sehr wichtig nicht wichtig<br />
Die Kosten sind gleichmäßig und genau kalkulierbar<br />
5 %<br />
Ein Leasing-Vertrag ermöglicht Flexibilität<br />
59 % 44 %<br />
11 %<br />
Durch Leasing bleibt die Betriebsausstattung immer auf dem neuesten Stand<br />
Leasing ist steuerlich vorteilhaft<br />
52 % 42 %<br />
11 %<br />
15 %<br />
Leasing schont die Liquidität<br />
8 %<br />
Die Bank-Kreditlinie bleibt erhalten<br />
46 % 40 %<br />
15 %<br />
Quelle: Marktumfrage TNS/<strong>BDL</strong> 2007<br />
Für alle Branchen attraktiv<br />
In Summe genießt Leasing deshalb gerade im Mittelstand<br />
hohe Anziehungskraft, wenn es um Investitionsentscheidungen<br />
geht. Aber nicht nur dort: Der<br />
Kundenstamm reicht vielmehr vom Freiberufler und<br />
Einzelunternehmer über kleine und mittlere Firmen<br />
bis zum Weltkonzern – quer durch alle Branchen,<br />
ganz gleich, ob Dienstleistungs- oder Gastronomiegewerbe,<br />
Landwirtschaftsbetrieb, High-Tech-Unternehmen<br />
oder Schwerindustrie. Auch der öffentliche<br />
Sektor nutzt zunehmend die Vorteile dieser modernen<br />
Finanzierungsform. Denn im Rahmen öffentlichprivater<br />
Kooperationen (Public Private Partnerships)<br />
kann Leasing mit seiner einzigartigen Kombination<br />
aus Finanzierungs- und Serviceelementen seine Stärken<br />
besonders gut ausspielen.<br />
Ansprechpartner auf Augenhöhe<br />
Die gleiche Vielfalt zeigt sich auf der Anbieterseite:<br />
Neben großen, in der Regel auch international<br />
tätigen Gesellschaften mit Banken- oder Herstellerhintergrund<br />
existiert ein breites Segment mittelständischer<br />
Leasing-Unternehmen, die häufig auf einzelne<br />
Leasing-Objektgruppen oder auf bestimmte regionale<br />
Märkte spezialisiert sind. Experten für Immobilienund<br />
„Big-Ticket“-Leasing-Geschäfte sind ebenso<br />
vertreten wie Spezialisten für kleine Objektwerte. Sie<br />
alle verfolgen das gemeinsame Ziel: Ihre Kunden auf<br />
Augenhöhe zu beraten und ihnen individuelle Investitionslösungen<br />
zur Verfügung zu stellen, die exakt auf<br />
deren Bedürfnisse ausgerichtet sind. Im Mittelpunkt<br />
dabei: die einzigartige Kombination aus Finanzierung<br />
und Service. a<br />
| 7
Leasing der neuen Generation<br />
Leasing = Finanzierung + Service<br />
Parallel zu der gewachsenen Bedeutung des Leasing<br />
im deutschen Wirtschaftsleben hat sich das Produkt<br />
erheblich weiterentwickelt. Vielfältige Dienstleistungen<br />
ergänzen auf Wunsch die ursprüngliche Finanzierungsfunktion<br />
und machen Leasing so zu einem umfassenden<br />
Instrument moderner Unternehmensführung. Gerade für<br />
mittelständische Unternehmen ist Leasing in Verbindung<br />
mit zusätzlichen Serviceleistungen interessant. Denn<br />
zum einen ist es unter Wirtschaftlichkeitsaspekten oft<br />
günstiger, neben der Anschaffung auch den Unterhalt<br />
in die Hand eines externen Serviceunternehmens zu<br />
geben. Zum anderen öffnen sich mit Leasing nicht nur finanziell<br />
neue Spielräume, sondern auch operativ, da sich<br />
Unternehmen durch die Auslagerung von administrativen<br />
Aufgaben auf ihr Kerngeschäft konzentrieren können.<br />
Bilanzbild. Schließlich verbleiben die Leasing-Objekte im Eigentum<br />
des Leasing-Gebers und erscheinen deshalb beim<br />
Leasing-Nehmer in der Regel ebenso wenig in der Bilanz<br />
wie die Verpflichtungen aus den zugrunde liegenden Verträgen.<br />
Die Leasing-Raten sind dann lediglich in der Gewinnund<br />
Verlustrechnung als Betriebsaufwand auszuweisen.<br />
Dank dieser „Neutralität” verbessern Unternehmen ihre<br />
Bilanzstruktur mit Leasing. Das kommt insbesondere der<br />
Eigenkapitalquote zugute, die im Zeitalter von Basel II<br />
noch an Bedeutung gewonnen hat. In nächster Konsequenz<br />
kann sich auch das zunehmend von Banken geforderte<br />
Rating verbessern. Die Kosten der Kapitalbeschaffung<br />
sinken dadurch. Je nach Sachlage öffnet Leasing<br />
damit unter Umständen überhaupt erst den Zugang zu<br />
Kreditmitteln im Finanzierungsmix eines Unternehmens.<br />
Zeitnah handeln, Bilanzen schonen<br />
„Pay as you earn” – die nutzungsorientierte Finanzierung<br />
von Investitionsgütern bleibt die Kernfunktion des<br />
Leasing. Sie ermöglicht es Unternehmen, die Kreditlinien<br />
bei der Hausbank zu schonen und ohne den Einsatz<br />
von Eigenkapital in neue mobile Wirtschaftsgüter oder<br />
Immobilien zu investieren. Die Leasing-Raten werden<br />
aus den Erträgen bestritten, die aus der Nutzung des Investitionsobjekts<br />
resultieren. Auf diese Weise erweitern<br />
Unternehmer ihre Handlungsspielräume beträchtlich.<br />
So sind zum Beispiel Studiobetreiber in der schnelllebigen<br />
Fitnessbranche in der Lage, ihren Kunden stets<br />
die neueste Gerätegeneration anzubieten. Und in der<br />
Landwirtschaft können überdurchschnittlich stark<br />
beanspruchte Agrarmaschinen zeitnah modernisiert<br />
werden. Dieses Prinzip funktioniert in allen Branchen.<br />
Leasing-Nehmer sichern damit ihre Wettbewerbsfähigkeit<br />
und optimieren im Nebeneffekt zugleich ihr<br />
Sicher kalkulieren, flexibel agieren<br />
Zwei weitere wesentliche Gesichtspunkte der Finanzierungsfunktion<br />
von Leasing sind das hohe Maß an Kalkulierbarkeit<br />
hinsichtlich der Kosten und die gleichzeitig<br />
mögliche weitgehende Flexibilität in der Vertragsgestaltung.<br />
Auch in dieser Kombination ist Leasing einzigartig.<br />
Leasing-Nehmer können den Kostenaufwand aus den zu<br />
zahlenden Leasing-Raten für die gesamte Grundmietzeit<br />
im Voraus einfach und sicher kalkulieren und etwaige<br />
Risiken durch Marktveränderungen, zum Beispiel steigende<br />
Zinsen, ebenfalls ausschließen. Zugleich bieten<br />
nichtlineare Ratenverläufe, etwa saisonale Ratenzahlungen<br />
in der Gastronomie, Bau- oder Landwirtschaft,<br />
Leasing-Nehmern die Möglichkeit, ihren Betriebsaufwand<br />
noch präziser auf die jeweilige Ertragskraft des Investitionsobjekts<br />
abzustimmen und so den Erfolgsausweis<br />
in der Gewinn- und Verlustrechnung zu optimieren.<br />
Darüber hinaus genießen Leasing-Nehmer weitgehende<br />
8 | Titelthema
Titelthema<br />
Flexibilität in der Festlegung von Vertragslaufzeiten und<br />
der Nutzung von Verlängerungs- oder Kaufoptionen.<br />
Auch erfolgsabhängige Komponenten, die den erzielten<br />
Wert in der Wiedervermarktung von Leasing-Objekten<br />
berücksichtigen, können in die Vertragsgestaltung einbezogen<br />
werden. Am Ende entscheiden die Wünsche und<br />
Bedürfnisse des Leasing-Nehmers darüber, welche der<br />
vielfältigen Optionen zu einem individuellen Vertragskonzept<br />
verknüpft werden.<br />
Dienstleistungen nutzen, Mehrwert steigern<br />
So vorteilhaft also Leasing bereits auf der Finanzierungsseite<br />
ist, so umfassend erweitert sich sein<br />
Nutzwert durch die Integration von zusätzlichen<br />
Dienstleistungen. Je nach Objektart reichen diese von<br />
Versicherungsangeboten über regelmäßige Wartungsarbeiten<br />
bis zu Full-Service-Verträgen. Auf Wunsch lassen<br />
sich unterschiedlich viele mit der Investition verbundene<br />
Verwaltungs- oder Organisationsaufgaben auslagern, bis<br />
hin zu umfangreichen Outsourcing-Mandaten. Auf diese<br />
Weise erfüllt der Leasing-Spezialist nicht nur Aufgaben<br />
der Hausbank, sondern auch des Versicherungsmaklers,<br />
der Werkstatt oder des Unternehmensberaters.<br />
Grundlage für den Produkterfolg von Leasing ist dabei<br />
die ausgewiesene Objekt- und Marktkenntnis der Anbieter<br />
und deren häufige Spezialisierung auf bestimmte<br />
Branchen. Als professionelle Investoren verfügen sie in<br />
der Regel über eine fundierte spezifische Branchenerfahrung.<br />
Die Rückkopplung mit Kunden und Herstellern<br />
verschafft ihnen ein sensibles Gespür für Markttrends.<br />
Auf dieser Basis können Leasing-Unternehmen schnell<br />
und flexibel reagieren. Das Ergebnis sind Produkte mit<br />
einem nochmals verfeinerten individuellen Zuschnitt,<br />
die ihren Nutzen zeitnah entfalten.<br />
Als Vorteil erweist sich, dass Leasing-Gesellschaften<br />
zunehmend über Tochtergesellschaften, Niederlassungen<br />
oder Kooperationen im Ausland vertreten sind. Sie<br />
sind damit in der Lage, Kunden auch in diesen Märkten<br />
in Europa oder weltweit mit Rat und Tat zur Seite<br />
zu stehen. Länderübergreifend ermöglicht dies eine<br />
integrierte Investitions- und Finanzierungsstrategie mit<br />
grenzüberschreitenden Lösungen aus einer Hand.<br />
Praxisbeispiel Flottenmanagement<br />
Ein Segment, in dem Serviceleistungen schon früh zum<br />
Leasing-Angebot zählten und auch stark nachgefragt<br />
werden, ist das Fahrzeug-Leasing. Hier steht Kunden<br />
ein reichhaltiges Spektrum an Dienstleistungen zur<br />
Verfügung – angefangen von der Modellauswahl und<br />
Anschaffung, über die Wartung und Instandhaltung,<br />
das Reifen management und den Tankkartenservice bis<br />
zur Abwick lung der Kraftfahrzeugsteuer und sogar der<br />
GEZ-Gebühr für das Autoradio. Gleichzeitig organisieren<br />
Leasing-Gesellschaften Versicherungsdienstleistungen<br />
und bieten einen Schadenservice mit 24-Stunden-Pannendienst<br />
und Ersatzfahrzeugen an.<br />
In letzter Konsequenz können Unternehmen auch ihr<br />
gesamtes Flottenmanagement auslagern. Aufgrund des<br />
Know-hows und der Nutzung von Großkundenkonditionen<br />
verhandeln professionelle Dienstleister dabei häufig<br />
günstigere Preise. Tagesaktuelle Reportingsysteme<br />
informieren Kunden dann via Internet detailliert über<br />
fahrzeugspezifische Verbrauchs- und Kostenentwicklungen<br />
sowie relevante Fuhrparkdaten.<br />
Praxisbeispiele Maschinen und IT<br />
Vergleichbar vielfältige Dienstleistungen können zum<br />
Beispiel auch Kunden nutzen, die ihre IT-Systeme oder<br />
| 9
Büroausstattungen leasen. Das sogenannte Life-Cycle-<br />
Management umfasst etwa bei Rechnern oder Kopierern<br />
neben der Anschaffung auch die Konfiguration,<br />
Wartung, den Austausch der Geräte und die Entsorgung<br />
von Altgeräten. Gerade die zuverlässige Löschung von<br />
Inhalten auf Festplatten vor der Wiedervermarktung von<br />
Gebrauchtrechnern ist aus naheliegenden Gründen von<br />
immenser Bedeutung – und ein echter Qualitätsbeweis<br />
für die Kompetenz von Leasing-Spezialisten.<br />
In jüngster Zeit steigt auch im klassischen Maschinen-Leasing<br />
die Nachfrage nach begleitenden Dienstleistungen.<br />
Leasing-Nehmer ordern hier neben Versicherungsangeboten<br />
vor allem regelmäßige Wartungsarbeiten, um außerplanmäßige<br />
Ausfallzeiten weitestgehend zu vermeiden.<br />
Die Kosten der Servicepakete im Leasing werden in<br />
den meisten Fällen über die monatlichen Leasing-Raten<br />
abgerechnet, wobei dieser Aufwandsanteil nicht von der<br />
neuen pauschalierten gewerbesteuerlichen Ermittlung<br />
des Finanzierungsanteils erfasst wird. Es empfiehlt sich<br />
deshalb eine separate Ausweisung dieser Kosten.<br />
Public Private Partnerships bei Immobilien<br />
Was für den Bereich mobiler Investitionsgüter gilt, gilt<br />
in gleichem Maße für das Immobilien-Leasing. Insbesondere<br />
öffentlich-private Kooperationen (Public Private<br />
Partnerships) sorgen in Deutschland zunehmend für<br />
Aufmerksamkeit im Immobilien-Sektor. Die Finanzierungs-<br />
und Dienstleistungspartner übernehmen hier im<br />
Zuge eines Lebenszyklusansatzes alle wesentlichen Aufgaben<br />
in der Planungs- und Projektsteuerung sowie der<br />
späteren Gebäudeverwaltung (Facility Management).<br />
Das trägt ausweislich der gemachten Erfahrungen nicht<br />
nur ganz wesentlich zur Kostenreduzierung und Effizienzsteigerung<br />
bei, sondern erhöht vor allem die Qualität<br />
der zuvor öffentlich wahrgenommenen Aufgaben.<br />
10 | Titelthema
Titelthema<br />
Private Public Partnerships dürfen nicht mit sogenannten<br />
US-Cross-Border-Leases verwechselt werden, die<br />
hierzulande für Schlagzeilen gesorgt haben. Letztere<br />
Geschäfte haben mit herkömmlichen Leasing-Geschäften,<br />
wie sie von Unternehmen und Privatpersonen<br />
jährlich zu Hunderttausenden bei der Realisierung<br />
von Investitionen abgeschlossen werden, so gut wie<br />
nichts gemein. Die Bezeichnung „Leasing“ ist insofern<br />
irreführend. Denn diese – inzwischen vom amerikanischen<br />
Gesetzgeber unterbundenen – Transaktionen<br />
haben keine Investitionen zum Gegenstand, sondern<br />
wurden insbesondere von deutschen Kommunen mit<br />
dem Ziel genutzt, ihre Budgets unter Einsatz amerikanischer<br />
Steuergelder zu entlasten.<br />
Leasing für die Zukunft gewappnet<br />
Mit der einzigartigen Kombination aus Finanzierung<br />
und Service hat das Produkt Leasing auch nach fast<br />
einem halben Jahrhundert Marktpräsenz in Deutschland<br />
seine Vitalität gewahrt und seine Attraktivität<br />
eindrucksvoll gesteigert. Gerade (aber nicht nur) kleine<br />
und mittelständische Unternehmen profitieren davon.<br />
Sie sichern mit dieser Investitionsalternative ihre<br />
Wettbewerbsfähigkeit und erhalten ihre unternehmerischen<br />
Handlungsfreiräume. Die Innovationskraft von<br />
Leasing-Unternehmen wird dabei auch zukünftig dafür<br />
sorgen, Leasing kontinuierlich weiterzuentwickeln und<br />
auf neue Kundenbedürfnisse sowie Marktveränderungen<br />
abzustimmen. Einen Stillstand wird es auch in<br />
Zukunft nicht geben. a<br />
| 11
Wachstum der Leasing-Branche gebremst<br />
Gesamtwirtschaftliche Konjunktur<br />
Das Wachstum der deutschen Wirtschaft hat sich im<br />
Jahr <strong>2008</strong> deutlich abgeschwächt. Das reale Bruttoinlandsprodukt<br />
wuchs nach Berechnungen des Statistischen<br />
Bundesamtes nur um 1,3 Prozent. Nach einem<br />
ungewöhnlich guten Auftakt setzte dabei im Jahresverlauf<br />
eine Abkühlung der gesamtwirtschaftlichen<br />
Produktion ein.<br />
Der Impuls für die Abkühlung ging von der Auslandsnachfrage<br />
aus, die bereits in der ersten Jahreshälfte<br />
tendenziell zurückgegangen war und in der zweiten<br />
Jahreshälfte regelrecht einbrach. Die Ursache für diese<br />
Entwicklung waren die Turbulenzen auf den internationalen<br />
Finanzmärkten, die mit Verzögerung auf die<br />
Realwirtschaft übergriffen.<br />
Die Investitionen folgten mit einem zeitlichen Abstand<br />
dem Rückgang der gesamtwirtschaftlichen Nachfrage<br />
und der sinkenden Kapazitätsauslastung. Die Ausrüstungsinvestitionen<br />
(einschließlich der Investitionen in<br />
die sonstigen Anlagen) stiegen zwar noch in den ersten<br />
drei Quartalen, aber bereits mit abnehmenden Wachstumsraten.<br />
Im vierten Quartal gingen sie dann sehr<br />
stark zurück. Insgesamt ergab sich bei den Ausrüstungsinvestitionen<br />
immerhin ein nominaler Zuwachs<br />
von 4,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr.<br />
Die Bauinvestitionen (ohne Wohnungsbau) wuchsen<br />
sogar um 9,7 Prozent. Die gesamtwirtschaftlichen<br />
Investitionen (ohne Wohnungsbau) legten damit um<br />
6,3 Prozent zu. Sie trugen im Jahr <strong>2008</strong> überdurchschnittlich<br />
zum gesamtwirtschaftlichen Wachstum bei<br />
und stützten so die Konjunktur.<br />
Leasing-Konjunktur: ifo-Erhebung für<br />
Gesamtmarkt<br />
Die Leasing-Branche wurde ebenfalls von dem gesamtwirtschaftlichen<br />
Konjunkturabschwung erfasst. In den<br />
ersten drei Quartalen erhielt sie noch Rückenwind von<br />
der Investitionskonjunktur, bevor sie im vierten Quartal<br />
in den Abwärtsstrudel hineingerissen wurde. Nach der<br />
Erhebung des ifo Instituts, welche die gesamte Leasing-<br />
Branche abdeckt, betrug der Zuwachs über das gesamte<br />
Jahr <strong>2008</strong> gegenüber dem Vorjahr 0,1 Prozent. Der Wert<br />
der gesamten Neuinvestitionen der Leasing-Branche<br />
erreichte den bisherigen Spitzenwert von 55,3 Mrd. Euro.<br />
Da die Leasing-Investitionen nicht ganz mit den<br />
gesamtwirtschaftlichen Investitionen Schritt halten<br />
konnten, sank der Anteil des Leasing an den gesamtwirtschaftlichen<br />
Investitionen, die sogenannte<br />
Leasing-Quote. Sie betrug im Jahr <strong>2008</strong> 16,4 Prozent<br />
(2007: 17,4 Prozent).<br />
Das Mobilien-Leasing, also das Leasing von beweglichen<br />
Investitionsgütern, wuchs um 4,0 Prozent<br />
und erreichte ein Volumen von 51,8 Mrd. Euro. Da es<br />
nicht ganz so stark wie die gesamtwirtschaftlichen<br />
Ausrüstungsinvestitionen zulegte, ist die entsprechende<br />
Mobilien-Leasing-Quote <strong>2008</strong> leicht gesunken,<br />
von 22,9 Prozent im Jahr 2007 auf 22,8 Prozent. Die<br />
abweichende Entwicklung der gesamtwirtschaftlichen<br />
Ausrüstungsinvestitionen gegenüber den Investitionen<br />
des Mobilien-Leasing ist auf den unterschiedlichen Produktmix<br />
zurückzuführen. Im Mobilien-Leasing hat sich<br />
besonders stark der Einbruch im Großgeschäft, speziell<br />
mit Luft-, Schienen- und Wasserfahrzeugen, bemerkbar<br />
gemacht. Speziell im Großgeschäft gab es teilweise<br />
Refinanzierungsengpässe. Das Standardgeschäft mit<br />
Maschinen, Fahrzeugen und sonstigen Ausrüstungen<br />
hat sich dagegen überdurchschnittlich gut entwickelt.<br />
12 | Leasing-Markt
Leasing-Markt<br />
Leasing-Investitionen/<br />
Gesamtwirtschaftliche Investitionen<br />
in Mrd. Euro<br />
284,3 301,5 290,7 268,6 263,6 266,1 273,5 296,2 317,8 337,9<br />
Gesamtwirtschaftliche<br />
Investitionen<br />
(ohne Wohnungsbau)<br />
49,8<br />
51,8<br />
35,4<br />
38,6<br />
39,8<br />
38,3 38,5<br />
41,8<br />
44,3 44,9<br />
6,9 7,8<br />
9,0<br />
7,5<br />
7,5<br />
7,5<br />
5,0 5,7<br />
5,4 3,6<br />
1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 <strong>2008</strong><br />
Mobilien-Leasing<br />
Immobilien-Leasing<br />
Leasing-Quoten<br />
in Prozent<br />
19,5 19,3<br />
15,0 15,5<br />
20,8<br />
16,4<br />
23,3 23,6<br />
21,7 22,1<br />
17,7 17,4 17,6<br />
18,3<br />
21,9<br />
22,9 22,8<br />
17,7 17,4<br />
16,4<br />
9,9<br />
6,8<br />
7,8 7,7<br />
8,4<br />
8,2<br />
6,7<br />
5,7<br />
5,4<br />
3,2<br />
1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 <strong>2008</strong><br />
Mobilien-Leasing<br />
Leasing gesamt<br />
Immobilien-Leasing<br />
Quelle: ifo Institut für Wirtschaftsforschung (Stand August <strong>2009</strong>)<br />
| 13
Das Immobilien-Leasing – das Leasing von Immobilien<br />
exklusive Wohnungsbau – erreichte das Vorjahresvolumen<br />
nicht und ging auf ein Volumen von 3,6 Mrd. Euro<br />
zurück. Damit verminderte sich <strong>2008</strong> die diesbezügliche<br />
Immobilien-Leasing-Quote von 5,4 Prozent (2007) auf 3,2<br />
Prozent. Das Immobilien-Leasing hatte besonders unter<br />
der Verschlechterung der Finanzierungsbedingungen für<br />
große Projekte infolge der Bankenkrise zu leiden.<br />
Die Gründe für den deutlichen Unterschied in der Höhe<br />
der Leasing-Quoten bei Mobilien und Immobilien liegen<br />
aber auch in der Leasing-Fähigkeit der Objekte und in<br />
strukturellen Konkurrenzverhältnissen auf den Märkten.<br />
Im Bereich der Bauinvestitionen ist aus rechtlichen,<br />
steuerlichen und wirtschaftlichen Gründen ein geringerer<br />
Teil der Objekte leasingfähig als bei den Ausrüstungsinvestitionen.<br />
Außerdem gibt es hier andere<br />
Formen der Mietinvestitionen, die mit dem Leasing<br />
konkurrieren und seit einigen Jahren stärker genutzt<br />
werden.<br />
<strong>BDL</strong>-Mitgliedsunternehmen<br />
Die <strong>BDL</strong>-Mitglieder decken mit 54,7 Mrd. Euro Neugeschäft<br />
und mehr als 1,7 Mio. Verträgen über 95 Prozent<br />
des Leasing-Marktvolumens in Deutschland ab.<br />
Das Neugeschäft der Mitglieder im Mobilien-Leasing<br />
(einschließlich des Mietkaufs) ist im Jahr <strong>2008</strong> um<br />
5,8 Prozent gewachsen und hat ein Investitionsvolumen<br />
von 51,2 Mrd. Euro erreicht. Stark rückläufig war das<br />
Immobilien-Leasing mit minus 34,8 Prozent und einem<br />
absoluten Volumen von 3,5 Mrd. Euro.<br />
Das Neugeschäft im Mobilien-Leasing entwickelte<br />
sich je nach Eigentümerhintergrund der Leasing-<br />
Gesellschaften unterschiedlich. Das Wachstum der<br />
bankennahen Leasing-Gesellschaften entsprach mit<br />
3,4 Prozent in etwa dem des Gesamtmarktes. Die<br />
herstellernahen Gesellschaften steigerten ihr Neugeschäft<br />
um 11,3 Prozent. Einen Rückgang von 6,4 Prozent<br />
verbuchten dagegen die unabhängigen Leasing-<br />
Gesellschaften. Bei ihnen schlugen sich die Folgen<br />
der Finanzmarktkrise besonders stark nieder. Einige<br />
Gesellschaften haben sogar das Neugeschäft wegen<br />
fehlender Finanzierungsmöglichkeiten vorübergehend<br />
einstellen müssen.<br />
Kleine Veränderungen im Objektmix<br />
Straßenfahrzeuge blieben auch <strong>2008</strong> das wichtigste Segment<br />
des Leasing-Marktes. Pkw und Kombi (49 Prozent)<br />
sowie Lkw, Anhänger, Busse und Transporter (16 Prozent)<br />
hatten zusammen mit 65 Prozent den größten Anteil am<br />
Mobilien-Neugeschäft. Die zweitgrößte Objektgruppe<br />
bildeten die Maschinen für die Produktion (16 Prozent).<br />
Es folgten Büromaschinen und EDV mit sieben Prozent.<br />
Luft-, Wasser- und Schienenfahrzeuge erreichten einen<br />
Anteil von vier Prozent und die sogenannten „Sonstigen<br />
Ausrüstungen“ sechs Prozent. Anteilsmäßig an letzter<br />
Stelle der Leasing-Investitionen standen immaterielle<br />
Wirtschaftsgüter und Medizintechnik mit einem Anteil<br />
von jeweils knapp einem Prozent des Neugeschäfts<br />
beim Mobilien-Leasing. Damit ist zwar die Reihenfolge<br />
der Leasing-Objektarten gegenüber 2007 unverändert<br />
geblieben, die Wachstumsraten haben sich aber je nach<br />
Objektgruppe unterschiedlich entwickelt.<br />
Pkw und Kombi bedeutendste Objekte<br />
Ein überdurchschnittliches Wachstum wiesen im Jahr<br />
<strong>2008</strong> vier Objektgruppen auf: immaterielle Wirtschaftsgüter<br />
(54 Prozent), Pkw und Kombi (10 Prozent), „Sonstige<br />
Ausrüstungen“ (6 Prozent) und Medizintechnik<br />
(6 Prozent). Nutzfahrzeuge (5 Prozent) und Maschinen<br />
14 | Leasing-Markt
Leasing-Markt<br />
[G]<br />
Wichtige Objektgruppen<br />
Anteile am Neugeschäft Mobilien-Leasing<br />
Veränderungsrate von 2007 zu <strong>2008</strong><br />
16 % Busse, Lkw und Hänger [B]<br />
[A]<br />
[B]<br />
[C]<br />
[D]<br />
[E]<br />
[F]<br />
[H]<br />
49 % Pkw und Kombi [A]<br />
4 % Luft-, Schienen- und<br />
Wasserfahrzeuge [C]<br />
+10 %<br />
+5 %<br />
-19 %<br />
-3 %<br />
+3 %<br />
+6 %<br />
+54 %<br />
+6 %<br />
7 % Büromaschinen und EDV [D]<br />
16 % Maschinen für die Produktion [E]<br />
1 % Medizintechnik [F]<br />
1 % Immaterielle Wirtschaftsgüter [G]<br />
6 % Sonstige Ausrüstungen [H]<br />
Quelle: <strong>BDL</strong><br />
für die Produktion (3 Prozent) entwickelten sich ebenfalls<br />
positiv, ihre Zuwachsraten lagen jedoch im vergangenen<br />
Jahr unter dem Durchschnitt. Luft-, Wasser- und<br />
Schienenfahrzeuge (-19 Prozent) sowie Büromaschinen<br />
und EDV (-3 Prozent) verzeichneten Einbußen.<br />
Die Straßenfahrzeuge stellen die größte Objektgruppe<br />
im Leasing dar. Die Leasing-Quote liegt inzwischen<br />
bei 60 Prozent. Trotz des bereits hohen Marktanteils<br />
hat sich in diesem Segment das Leasing <strong>2008</strong><br />
besser entwickelt als der Gesamtmarkt. Die Neuzulassungen<br />
von Pkw insgesamt sind um 1,8 Prozent<br />
zurückgegangen. Die Stückzahlen der neu geleasten<br />
Pkw stiegen dagegen um elf Prozent. Bei den Nutzfahrzeugen<br />
verliefen die Neuzulassungen und die Zahl<br />
der neu verleasten Objekte nahezu parallel. In beiden<br />
Fällen kann man von einer Stagnation sprechen. Die<br />
Anschaffungswerte sowohl der Pkw als auch der<br />
Nutzfahrzeuge sind im Vergleich zu den Stückzahlen<br />
stark gestiegen. Das bedeutet, dass im Fahrzeug-<br />
Leasing das Wachstum im Bereich der höherwertigen<br />
Fahrzeuge zu verzeichnen war.<br />
Die Maschinen für die Produktion stellen nach den<br />
Straßenfahrzeugen die zweitgrößte Objektgruppe<br />
dar. Die Leasing-Quote liegt hier bei elf Prozent. Die<br />
Objektgruppe weist deshalb noch ein beträchtliches<br />
Wachstumspotenzial für das Leasing auf.<br />
Büromaschinen einschließlich EDV sind die drittgrößte<br />
Objektgruppe im Leasing. Die Leasing-Quote rangiert<br />
bei 13 Prozent. Sie belief sich zu Beginn der achtziger<br />
Jahre noch auf 50 Prozent, ging danach stark zurück<br />
und hat sich in den vergangenen Jahren wieder etwas<br />
erholt. Das Geschäft ist durch die technische Entwicklung<br />
geprägt, die zu immer leistungsfähigerer Hardware<br />
bei sinkenden Preisen und zu einem größeren Anteil der<br />
Software an den IT-Investitionen führt. Für die Leasing-<br />
| 15
Unternehmen bedeutet das, sich auf die wirtschaftliche<br />
Abwicklung von kleineren Losgrößen und auf das<br />
Angebot von gesonderten Software-Leasing-Verträgen<br />
einzustellen.<br />
Die Objektgruppe der Luft-, Schienen- und Wasserfahrzeuge<br />
hat <strong>2008</strong> nach dem starken Wachstum im Jahr<br />
2007 einen deutlichen Rückgang des Neugeschäfts<br />
hinnehmen müssen. Auch wenn die Leasing-Quote in<br />
dieser Objektgruppe relativ niedrig ist, so haben sich<br />
zuletzt die Überkapazitäten im Luftverkehr und in der<br />
Schifffahrt negativ in den Geschäftsverläufen niedergeschlagen.<br />
Die Entwicklung in dieser Objektgruppe ist<br />
außerdem von Großgeschäften geprägt, wodurch sich<br />
die Zurückhaltung der Banken bei der Finanzierung von<br />
Großprojekten entsprechend auf die Geschäftsentwicklung<br />
auswirkte.<br />
Die Medizintechnik hat zwar noch ein geringes<br />
Neugeschäftsvolumen im Leasing aufzuweisen (es<br />
lag im Jahr <strong>2008</strong> knapp unter 0,5 Mrd. Euro), die<br />
Zuwachsrate gibt jedoch Anlass zu der Annahme,<br />
dass Leasing im Gesundheitswesen zunehmend als<br />
Investitions- und Finanzierungsalternative wahrgenommen<br />
wird. Angesichts der gegenwärtig noch<br />
niedrigen Leasing-Quote ist das Potenzial, das die Investitionen<br />
im Gesundheitswesen bieten, noch nicht<br />
ausgeschöpft. Von Vorteil könnte sich hier erweisen,<br />
dass es mittels Leasing vergleichsweise einfach ist,<br />
dem in der Medizin besonders wichtigen Stand der<br />
Technik zeitnah zu folgen.<br />
Die Objektgruppe der immateriellen Wirtschaftsgüter,<br />
zu der neben Software auch Patente, Marken und<br />
Filme gehören, hat bisher noch ein geringes Volumen<br />
erreicht. Das Wachstum ist im vergangenen Jahr erneut<br />
kräftig ausgefallen. Die Entwicklung in diesem Segment<br />
wird allerdings von einzelnen Großgeschäften verzerrt,<br />
die wegen des relativ geringen Gesamtvolumens der<br />
Objektgruppe deutlich durchschlagen<br />
Die „Sonstigen Ausrüstungen“ sind eine Sammelgruppe<br />
für die restlichen Objekte. Diese Objekte reichen<br />
von der Elektro-, Nachrichten- und Signaltechnik über<br />
optische Erzeugnisse bis zu Ladeneinrichtungen. Das<br />
Neugeschäft dieser Objektgruppe ist im Jahr <strong>2008</strong><br />
überdurchschnittlich gestiegen.<br />
Dienstleistungssektor größter Kunde<br />
Ein überdurchschnittliches Wachstum wies <strong>2008</strong> das<br />
Mobilien-Leasing in vier aufnehmenden Sektoren auf:<br />
Staat (62 Prozent), Landwirtschaft, Energie- und Wasserversorgung,<br />
Bergbau (17 Prozent), private Haushalte<br />
(16 Prozent) und Dienstleistungen (7 Prozent). Das<br />
Neugeschäft mit dem verarbeitenden Gewerbe ist<br />
nur unterdurchschnittlich gewachsen (2 Prozent).<br />
Das Neugeschäft mit dem Sektor „Verkehr und<br />
Nachrichtenübermittlung“ stagnierte, während sich<br />
das Baugewerbe (-4 Prozent) und der Handel<br />
(-1 Prozent) rückläufig zeigten.<br />
Der Dienstleistungssektor ist seit Mitte der neunziger<br />
Jahre von der Wertschöpfung her der bedeutendste<br />
Sektor der deutschen Volkswirtschaft. Er steht dementsprechend<br />
auch an erster Stelle in der Aufgliederung<br />
der Mobilien-Leasing-Investitionen nach aufnehmenden<br />
Sektoren. Sein Anteil am Neugeschäft betrug<br />
im Jahr <strong>2008</strong> 31 Prozent. Zu diesem heterogenen<br />
Sektor zählen Kreditinstitute, Versicherungen, das<br />
Hotel- und Gaststättengewerbe, Beratungsunternehmen<br />
und IT-Dienstleister. Die Leasing-Quote ist in<br />
diesem Segment noch relativ niedrig (12 Prozent).<br />
16 | Leasing-Markt
Leasing-Markt<br />
[G]<br />
Kundensektoren<br />
Anteile am Neugeschäft Mobilien-Leasing<br />
Veränderungsrate von 2007 zu <strong>2008</strong><br />
[E]<br />
[H]<br />
31 % Dienstleistungen<br />
(u. a. Banken,<br />
Versicherungen) [A]<br />
22 % Verarbeitendes Gewerbe [B]<br />
11 % Verkehr und Nachrichten -<br />
übermittlung [C]<br />
[A]<br />
+7 %<br />
[B]<br />
+2 %<br />
[C]<br />
±0 %<br />
[D]<br />
-1 %<br />
+16 %<br />
[F]<br />
- 4 %<br />
+62 %<br />
+17 %<br />
11 % Handel [D]<br />
13 % Private Haushalte [E]<br />
6 % Baugewerbe [F]<br />
3 % Staat [G]<br />
3 % Landwirtschaft, Energie- und Wasserversorgung, Bergbau [H]<br />
Quelle: <strong>BDL</strong><br />
Es besteht deshalb noch Wachstumspotenzial für<br />
Leasing. Bereits im Jahr <strong>2008</strong> ist das Neugeschäft in<br />
diesem Sektor überdurchschnittlich gewachsen.<br />
Das verarbeitende Gewerbe steht an zweiter Stelle<br />
der Rangfolge der aufnehmenden Sektoren. Sein<br />
Anteil an den Mobilien-Leasing-Investitionen betrug<br />
22 Prozent im Jahr <strong>2008</strong>. Da das Neugeschäft mit<br />
dem verarbeitenden Gewerbe nur unterdurchschnittlich<br />
gestiegen ist, hat sich sein Anteil verringert.<br />
Die niedrige Zuwachsrate ist auf den Konjunkturumschwung<br />
zurückzuführen. Das verarbeitende<br />
Gewerbe ist insgesamt gesehen stark exportorientiert.<br />
Deshalb haben sich dort der Rückgang der Auslandsnachfrage<br />
und die abnehmende Kapazitätsauslastung<br />
bereits sehr früh niedergeschlagen. Die Leasing-Quote<br />
liegt im verarbeitenden Gewerbe leicht über dem<br />
Durchschnitt (18 Prozent).<br />
Die privaten Haushalte nehmen den dritten Platz in<br />
der Rangfolge der nachfragestärksten Kundengruppen<br />
ein. Ihr Anteil an dem Neugeschäft des Mobilien-<br />
Leasing im Jahr <strong>2008</strong> belief sich auf 13 Prozent. Das<br />
Neugeschäft ist hier im vergangenen Jahr überdurchschnittlich<br />
stark gestiegen, so dass sein Anteil größer<br />
als im Vorjahr war. Das dominierende Objekt im<br />
Geschäft mit privaten Haushalten sind Pkw (Anteil<br />
über 90 Prozent).<br />
Da das Neugeschäft mit privaten Haushalten stärker<br />
als das Neugeschäft mit Pkw insgesamt gestiegen<br />
ist, lässt sich schließen, dass ersteres der Treiber im<br />
Pkw-Leasing gewesen ist. Den größten Marktanteil<br />
im privaten Pkw-Leasing haben die herstellernahen<br />
Leasing-Gesellschaften. Sie haben das Leasing durch<br />
neue Vertragsarten und ergänzende Dienstleistungen<br />
für private Haushalte attraktiver gemacht.<br />
| 17
Der Handel folgt an vierter Stelle der aufnehmenden<br />
Sektoren für das Mobilien-Leasing. Das Neugeschäft<br />
bewegte sich hier auf Vorjahresniveau, so dass sein<br />
Anteil am Gesamtvolumen leicht zurückging (11 Prozent).<br />
Die Leasing-Quote ist im Handel bereits relativ hoch. Da<br />
der Handel wegen der stagnierenden Nettoeinkommen<br />
der Bevölkerung in den nächsten Jahren jedoch nicht mit<br />
Wachstum rechnen kann, wird sich das Neugeschäft im<br />
Wesentlichen auf den Ersatzbedarf konzentrieren.<br />
Der Sektor „Verkehr und Nachrichtenübermittlung“<br />
hat den gleichen Anteil am Neugeschäft wie der Handel<br />
erreicht (11 Prozent). Das Neugeschäft stagnierte<br />
aber zuletzt. Ein positiver Schub kam von den schweren<br />
Nutzfahrzeugen, die von Speditionen im Gütertransport<br />
eingesetzt werden. Der negative Effekt kam von<br />
den Großgeschäften mit Luftfahrtgesellschaften und<br />
Reedereien. Als sehr konjunkturabhängiger Sektor ist<br />
hier im nächsten Jahr mit sinkenden Neuinvestitionen<br />
zu rechnen.<br />
Das Baugewerbe ist der sechstgrößte aufnehmende<br />
Sektor. Sein Anteil hat sich wegen des Rückgangs<br />
des Neugeschäfts dabei leicht vermindert (6 Prozent).<br />
Das Baugewerbe weist aber seit Jahren eine hohe<br />
Leasing-Quote auf.<br />
Der Staat steht an siebter Stelle als Kunde für das<br />
Mobilien-Leasing. Da das Neugeschäft im Jahr <strong>2008</strong><br />
überdurchschnittlich gestiegen ist, hat sich sein Anteil<br />
vergrößert (3 Prozent). Gemessen an den gesamten<br />
Ausrüstungsinvestitionen des Staates ist das erzielte<br />
Neugeschäft allerdings gering. Die wichtigsten<br />
Objekte im Geschäft mit dem öffentlichen Sektor sind<br />
Fahrzeuge und Büromaschinen einschließlich EDV.<br />
Hier spielen oft nicht Finanzierungsaspekte die entscheidende<br />
Rolle, sondern die ergänzenden Dienstleistungen.<br />
Diese können von spezialisierten Leasing-Unternehmen<br />
wirtschaftlich günstiger erbracht werden<br />
als von der öffentlichen Verwaltung.<br />
Die Landwirtschaft, die Energie- und Wasserversorgung<br />
sowie der Bergbau bilden den Schluss der Rangliste<br />
der aufnehmenden Sektoren. Das Neugeschäft<br />
mit diesem Sektor ist <strong>2008</strong> sehr stark gewachsen.<br />
Es erreicht beinahe das gleiche Volumen und den<br />
gleichen Anteil wie der Staat. Die wichtigsten Objekte<br />
in diesem Geschäft sind die landwirtschaftlichen und<br />
forstwirtschaftlichen Geräte.<br />
Vertragsarten im Mobilien-Geschäft<br />
Die Anzahl der neu abgeschlossenen Verträge im<br />
Mobilien-Geschäft wuchs <strong>2008</strong> um sieben Prozent<br />
auf 1,6 Mio. Der durchschnittliche Wert eines Neuvertrages<br />
betrug dabei 32.150 Euro und ist damit<br />
nominell um knapp ein Prozent gesunken. Hier hat<br />
sich der bereits erwähnte Rückgang im Großgeschäft<br />
niedergeschlagen.<br />
Der gesamte Anschaffungswert der Objekte im<br />
Mobilien-Geschäft (Leasing und Mietkauf) wuchs <strong>2008</strong><br />
um 5,8 Prozent auf 51,2 Mrd. Euro. Davon entfielen<br />
45,7 Mrd. Euro (89 Prozent) auf das Leasing und 5,5<br />
Mrd. Euro (11 Prozent) auf den Mietkauf. Die Zuwachsrate<br />
war im Mietkauf (20 Prozent) größer als im Leasing<br />
(4 Prozent).<br />
Den größten Teil des Leasing-Geschäfts (60 Prozent) umfasst<br />
das an den Leasing-Erlassen ausgerichtete Geschäft.<br />
Darunter fallen Verträge von mittel- oder langfristiger Dauer,<br />
deren Grundmietzeit kürzer ist als die betriebsgewöhnliche<br />
Nutzungsdauer des Leasing-Objekts und die auf die<br />
volle Amortisation des Leasing-Gegenstands durch den<br />
18 | Leasing-Markt
Leasing-Markt<br />
Anteile der Vertragsarten<br />
am Mobilien-Geschäft<br />
54 % 35 %<br />
Klassische VA- und TA-Leasing-Verträge<br />
Leasing-Verträge mit offenen Restwerten<br />
Mietkauf<br />
11 %<br />
Quelle: <strong>BDL</strong><br />
Leasing-Nehmer ausgerichtet sind. Diese klassischen<br />
Vertragsarten des Leasing haben einen Anteil von 54<br />
Prozent am gesamten Mobilien-Geschäft.<br />
Den anderen Teil des Leasing-Geschäfts (40 Prozent)<br />
stellen Leasing-Verträge mit offenen Restwerten dar.<br />
Bei diesen trägt der Leasing-Geber zunächst formal<br />
einen Teil des Investitionsrisikos. Die volle Amortisation<br />
tritt hier erst durch den Abschluss eines neuen Leasing-<br />
Vertrages mit demselben oder einem anderen Kunden<br />
oder durch die Objektverwertung in eigener Verantwortung<br />
der Leasing-Gesellschaft ein. Diese Vertragsvarianten<br />
werden verstärkt beim IT- und Pkw-Leasing,<br />
besonders in Zusammenhang mit Servicekomponenten,<br />
angeboten. Ihre Bedeutung am Gesamtvolumen hat in<br />
den vergangenen Jahren ständig zugenommen. Bezogen<br />
auf das gesamte Mobilien-Geschäft haben die Verträge<br />
mit offenen Restwerten einen Anteil von 35 Prozent.<br />
Vertriebswege im Mobilien-Leasing<br />
Leasing-Gesellschaften erreichen ihre Kunden über<br />
mehrere Vertriebswege:<br />
• Beim Direktvertrieb akquiriert die Leasing-Gesellschaft<br />
Kunden über den eigenen Außendienst. Das<br />
im Direktvertrieb erzielte Volumen im Mobilien-Leasing<br />
ist <strong>2008</strong> um drei Prozent gesunken. Dadurch ist<br />
der Anteil am gesamten Neugeschäft des Mobilien-<br />
Leasing auf 26 Prozent zurückgegangen.<br />
• Beim Hersteller-Leasing bieten Hersteller ihre Investitionsobjekte<br />
(auch) im Wege des Leasing an. Beim<br />
Vertriebs-Leasing wird der Kontakt des Kunden zur<br />
Leasing-Gesellschaft durch den Händler von Investitionsgütern<br />
hergestellt. Das Geschäft über diesen<br />
Vertriebsweg ist um elf Prozent gewachsen. Durch<br />
das überdurchschnittliche Wachstum ist der Anteil<br />
dieses Vertriebsweges auf 54 Prozent gestiegen.<br />
| 19
Anteil der Vertriebswege im<br />
Mobilien-Leasing am Neugeschäft Veränderungsrate von 2007 zu <strong>2008</strong><br />
[A]<br />
[B]<br />
[C]<br />
[D]<br />
54 % Zusammenarbeit<br />
mit Herstellern/Händlern [A]<br />
+11 %<br />
+9 %<br />
+1 %<br />
-3 %<br />
13 % Bankschalter [B]<br />
6 % Vermittler [C]<br />
26 % Direktvertrieb [D]<br />
Quelle: <strong>BDL</strong><br />
• Als Alternative zum Kredit und wegen der ständig<br />
steigenden Nachfrage nach diesem Produkt wird<br />
Leasing auch direkt am Bankschalter angeboten.<br />
Bemerkenswert ist das anhaltend starke Wachstum<br />
(9 Prozent) dieses Vertriebsweges. Aufgrund des<br />
überdurchschnittlichen Wachstums stieg der Anteil<br />
dieses Vertriebskanals auf 13 Prozent. Offensichtlich<br />
haben Banken Leasing als Instrument für ihr Geschäft<br />
entdeckt und in ihre Vertriebsstrategie integriert.<br />
• Der Vermittler akquiriert den Kunden und handelt mit<br />
ihm den Leasing-Vertrag aus. Der Anteil am gesamten<br />
Neugeschäft des Mobilien-Leasing beträgt hier<br />
unverändert sechs Prozent.<br />
• Beim Vertrieb über das Internet wird der Kontakt zur<br />
Leasing-Gesellschaft von dem potenziellen Kunden<br />
selbst – ohne Mitwirkung eines Händlers – über das<br />
Internetportal der Leasing-Gesellschaft hergestellt.<br />
Dieser Distributionskanal bietet die Möglichkeit,<br />
auch Objekte mit geringeren Anschaffungswerten<br />
wirtschaftlich vermarkten zu können. Der Anteil des<br />
Vertriebs über das Internet ist jedoch mit deutlich<br />
unter einem Prozent weiterhin sehr klein und im<br />
Vergleich zum Vorjahr nur leicht gestiegen. Er wird<br />
in der entsprechenden Grafik des vorliegenden<br />
Berichts deshalb nicht separat ausgewiesen.<br />
Internationales Leasing-Geschäft<br />
Die Auslandsaktivitäten der deutschen Leasing-Wirtschaft<br />
haben sich weiter positiv entwickelt. Im Jahr<br />
<strong>2008</strong> war ungefähr ein Drittel der Mitgliedsunternehmen<br />
des <strong>BDL</strong> im Auslandsgeschäft aktiv.<br />
Beim Leasing werden zwei Formen des Auslandsgeschäfts<br />
unterschieden: das Cross-Border-Leasing und<br />
das Domestic-Leasing. Mit dem Cross-Border-Leasing<br />
20 | Leasing-Markt
Leasing-Markt<br />
begann Anfang der 1980er Jahre das Auslandsgeschäft.<br />
Dabei wird der Leasing-Vertrag von der inländischen<br />
Leasing-Gesellschaft direkt mit dem ausländischen<br />
Leasing-Nehmer abgeschlossen. Beim Domestic-<br />
Leasing erfolgt der Vertragabschluss zwischen dem<br />
ausländischen Leasing-Nehmer und einer im jeweiligen<br />
Land ansässigen Tochtergesellschaft des deutschen<br />
Leasing-Unternehmens. Die Präsenz vor Ort bringt<br />
Vorteile bei der Bonitätsbeurteilung sowie der Kundenbetreuung<br />
und ermöglicht einen besseren Einblick<br />
in die lokalen Güter- und Finanzmärkte. Während das<br />
Auslandsgeschäft insgesamt stark stieg, entwickelten<br />
sich Cross-Border- und Domestic-Leasing im Laufe der<br />
Jahre sehr unterschiedlich.<br />
Das Volumen des Cross-Border-Leasing, das auf keinen<br />
Fall mit US-Cross-Border-Leases verwechselt werden<br />
darf, bei denen es um reine Budget- und Steueroptimierungen<br />
geht, wird sehr stark von einzelnen Großgeschäften<br />
bestimmt. Während es noch im Vorjahr<br />
stark geschrumpft war, wuchs es <strong>2008</strong> wieder, jedoch<br />
auf lediglich 0,8 Mrd. Euro. Das Domestic-Leasing ist<br />
dagegen vom Standardgeschäft geprägt. Es legte überproportional<br />
zu (13 Prozent) und erreichte ein Volumen<br />
von 5,1 Mrd. Euro.<br />
Der Erfolg ausländischer Tochtergesellschaften deutscher<br />
Leasing-Unternehmen dokumentiert eindrucksvoll<br />
die internationale Wettbewerbsfähigkeit der hiesigen<br />
Leasing-Branche. Mit diesem Wachstum partizipierten<br />
die deutschen Leasing-Unternehmen am wesentlich<br />
höheren Marktwachstum des Leasing in den mittel- und<br />
osteuropäischen Ländern. Das Domestic-Leasing ist<br />
in dem oben genannten Volumen des Neugeschäfts<br />
der Mitgliedsunternehmen nicht enthalten. Es wird als<br />
Investitionsvolumen in den jeweiligen Ländern erfasst.<br />
Ausblick <strong>2009</strong><br />
Die führenden deutschen Wirtschaftsforschungsinstitute<br />
prognostizieren in ihrer Gemeinschaftsdiagnose<br />
vom Frühjahr <strong>2009</strong>, dass das Bruttoinlandsprodukt in<br />
diesem Jahr real um 6,0 Prozent schrumpfen wird. Sie<br />
erwarten dabei, dass der Rückgang der Produktion im<br />
ersten Halbjahr seinen Höhepunkt erreicht. Im zweiten<br />
Halbjahr soll es zu einer allmählichen Erholung kommen.<br />
Die Investitionen in Ausrüstungen und sonstige<br />
Anlagen werden um 15,6 Prozent zurückgehen. Die<br />
Investitionen in Nichtwohnbauten werden sich um<br />
5,0 Prozent vermindern. Dabei wird die gewerbliche<br />
Bauleistung um 10,0 Prozent einbrechen und die<br />
öffentliche Bauleistung um 8,1 Prozent wachsen.<br />
Die Leasing-Branche wird sich dem gesamtwirtschaftlichen<br />
Trend nicht entziehen können. In den vergangenen<br />
Konjunkturzyklen konnte Leasing immer Markanteile<br />
gewinnen. In diesem Jahr kommt zur Nachfrageschwäche<br />
aber die Finanzmarktkrise hinzu, die zunehmend zu<br />
einer „Leasing-Klemme“ führt.<br />
Nach den Ergebnissen der vierteljährlichen <strong>BDL</strong>-Trendmeldung<br />
für das erste Quartal <strong>2009</strong> haben die Leasing-<br />
Gesellschaften einen Rückgang des Neugeschäfts im<br />
Mobilien-Leasing von 16,9 Prozent gegenüber dem entsprechenden<br />
Vorjahreszeitraum zu verzeichnen gehabt.<br />
Der Rückgang traf die besonders konjunktursensiblen<br />
Objektgruppen: die Maschinen für die Produktion und<br />
die Nutzfahrzeuge. Der Geschäftsklimaindikator Mobilien-Leasing,<br />
der vom ifo Institut mit Unterstützung des<br />
<strong>BDL</strong> monatlich erhoben wird, liegt seit dem Oktober<br />
<strong>2008</strong> im negativen Bereich. Seit seinem Tiefpunkt im<br />
November <strong>2008</strong> hat er sich aber stetig erholt. Die<br />
Geschäftslage wird nach wie vor als schlecht beurteilt.<br />
Aber die Erwartungen für die kommenden sechs<br />
Monate haben sich kontinuierlich verbessert.<br />
| 21
Steuerliche Chancengleichheit<br />
für Leasing-Investitionen<br />
In den zurückliegenden Jahren sah sich die deutsche<br />
Leasing-Wirtschaft mit zum Teil massiven steuerlichen<br />
Benachteiligungen konfrontiert. Das Ringen um eine<br />
Wiederherstellung der steuerlichen Chancengleichheit<br />
zwischen Leasing-Investitionen und kreditfinanzierten<br />
Investitionen dominierte und bestimmt weiterhin maßgeblich<br />
die Verbandsarbeit des <strong>BDL</strong>.<br />
Zur Erinnerung: Im Zuge der Unternehmenssteuerreform<br />
<strong>2008</strong> wurden die Finanzierungsanteile von Leasing-Raten<br />
beim Leasing-Nehmer mit Gewerbesteuer belastet.<br />
Zusätzlich war zunächst auch für die Refinanzierungsaufwendungen<br />
des Leasing-Gebers eine gewerbesteuerliche<br />
Hinzurechnung vorgesehen. Bei einer Gesamtbetrachtung<br />
von Leasing-Nehmer und Leasing-Geber kam es<br />
dadurch zu einer Doppelbelastung des mit Leasing-<br />
Investitionen verbundenen Finanzierungsaufwands. Dies<br />
führte zu einer Benachteiligung gegenüber kreditfinanzierten<br />
Investitionen. Schließlich werden Banken mit<br />
ihrem Refinanzierungsaufwand für ausgereichte Kredite<br />
seit jeher durch das sogenannte Bankenprivileg des § 19<br />
Gewerbesteuerdurchführungsverordnung (GewStDV) von<br />
der gewerbesteuerlichen Hinzurechnung freigestellt. Eine<br />
Doppelbelastung wird dadurch verhindert.<br />
Beaufsichtigung nach dem Willen der Regierungskoalition<br />
Leasing gegenüber anderen Branchen abgrenzen<br />
und seine gewerbesteuerliche Begünstigung analog<br />
dem Bankenprivileg politisch rechtfertigen. Nicht<br />
zuletzt deshalb sah der Gesetzgeber für Leasing-<br />
Unternehmen keine Vollaufsicht vor, sondern eine<br />
„Aufsicht light“ nach den Bestimmungen für Finanzdienstleistungsinstitute.<br />
Mit dem Jahressteuergesetz <strong>2009</strong> brachten Bundestag<br />
und Bundesrat das Paket „Gewerbesteuererleichterung/Leasing-Aufsicht“<br />
auf den Weg. Die aufsichtsrechtlichen<br />
Regelungen stellen Leasing-Unternehmen<br />
– insbesondere kleine und mittelständische Gesellschaften<br />
– vor erhebliche Herausforderungen. Die<br />
Leasing-Branche hat sich gleichwohl grundsätzlich mit<br />
der Aufsicht abgefunden, um die aus Wettbewerbsgründen<br />
unverzichtbare Gewerbesteuererleichterung<br />
zu erlangen. Mit Blick auf ein akzeptables Verhältnis<br />
von Nutzen und Lasten ist es jedoch wichtig, dass die<br />
Aufsichtsbehörden bei der konkreten Umsetzung der<br />
aufsichtsrechtlichen Vorgaben in die Praxis weiterhin<br />
mit Augenmaß vorgehen. Die ersten Erfahrungen geben<br />
diesbezüglich Anlass zu vorsichtigem Optimismus.<br />
Aufsicht für Leasing-Unternehmen<br />
Die Politik hat die Problematik erkannt und nach<br />
Wegen gesucht, die Benachteiligung des Leasing zu<br />
vermeiden. Die von der Leasing-Branche erhobene<br />
Forderung nach einer steuerlichen Gleichstellung mit<br />
der Kreditwirtschaft wollte der Gesetzgeber jedoch<br />
nur unter der Bedingung erfüllen, dass Leasing-Unternehmen<br />
– gleichsam im Gegenzug – einer staatlichen<br />
Aufsicht unterstellt werden. Dabei ging es weniger<br />
um aufsichtsrechtliche Aspekte wie die Finanzmarktstabilität<br />
oder den Anlegerschutz. Vielmehr sollte die<br />
Ausschließlichkeitsklausel problematisch<br />
Als unerwartet problematisch erweist sich die steuerliche<br />
Seite des Gesetzespakets. Für die Leasing-<br />
Branche völlig überraschend hat der Gesetzgeber nicht<br />
einfach die Bankenregelung auf Leasing übertragen.<br />
Vielmehr wird die Gewerbesteuererleichterung bei<br />
Leasing-Unternehmen von der zusätzlichen Voraussetzung<br />
abhängig gemacht, dass sie „nachweislich ausschließlich“<br />
begünstigtes Finanzierungs-Leasing tätigen.<br />
Bei Banken wird demgegenüber lediglich ein „Überwiegen“<br />
der begünstigten Aktivitäten gefordert.<br />
22 | Steuern
Steuern<br />
Die Ausschließlichkeitsklausel bereitet vor allem deshalb<br />
Probleme, weil einerseits Leasing-Gesellschaften typischerweise<br />
ein sehr breites Spektrum von Leistungen<br />
anbieten und andererseits die inhaltliche Abgrenzung<br />
des begünstigten Finanzierungs-Leasing naturgemäß<br />
schwierig ist. Wenn auch nur eine einzige Aktivität einer<br />
Leasing-Gesellschaft nicht als Finanzierungs-Leasing anerkannt<br />
wird, hätte dies zur Folge, dass für das gesamte<br />
Unternehmen die Gewerbesteuererleichterung versagt<br />
wird. Dieser „Fallbeileffekt“ schwebt wie ein Damoklesschwert<br />
über den Leasing-Gesellschaften, da endgültige<br />
Klarheit über die steuerliche Beurteilung bestimmter<br />
Sachverhalte oft erst nach fünf oder mehr Jahren im<br />
Zuge der Betriebsprüfung erlangt werden kann.<br />
Der Finanzausschuss des Deutschen Bundestages will<br />
der Ausschließlichkeitsproblematik auf dem Verwaltungsweg<br />
abhelfen. Die obersten Finanzbehörden<br />
des Bundes und der Länder wurden gebeten, per<br />
Verwaltungserlass die begünstigten Aktivitäten von<br />
Leasing-Unternehmen zu definieren, die neben dem eigentlichen<br />
Finanzierungs-Leasing auch leasingtypische<br />
Hilfs- und Nebengeschäfte umfassen sollen.<br />
Die Leasing-Wirtschaft ist den vom Finanzausschuss<br />
aufgezeigten Weg konstruktiv mitgegangen und steht<br />
im intensiven Dialog mit den obersten Finanzbehörden.<br />
Zum Zeitpunkt der Drucklegung dieses Berichts ist<br />
noch nicht abzusehen, ob dem Willen des Gesetzgebers<br />
nach einer wirksamen Gewerbesteuererleichterung für<br />
Leasing-Untenehmen doch noch Geltung verschafft<br />
werden kann. Nur wenn es gelingt, die bestehenden<br />
Hindernisse auszuräumen, kann die Zielsetzung der<br />
steuerlichen Chancengleichheit zwischen Leasing und<br />
kreditfinanzierten Investitionen verwirklicht werden.<br />
Und nur dann wird Leasing weiterhin in der Lage sein,<br />
seinen maßgeblichen Beitrag zur Sicherung der Investitionsversorgung<br />
im Mittelstand zu leisten. a<br />
| 23
Internationale Leasing-Bilanzierung<br />
vor dem Umbruch<br />
Die Leasing-Branche steht vor grundlegenden Veränderungen<br />
der Bilanzierungsregeln. Bereits bis Mitte 2011<br />
wollen die internationalen Rechnungslegungsgremien die<br />
Vorschriften für die bilanzielle Abbildung von Leasing-<br />
Verhältnissen beim Leasing-Nehmer reformieren. Die<br />
Leasing-Geber-Seite bleibt nach den derzeitigen Plänen<br />
aus Zeitgründen zunächst unverändert. Das Vorhaben<br />
betrifft Unternehmen, die ihren Jahresabschluss nach<br />
den internationalen Rechnungslegungsvorschriften der<br />
International Financial Reporting Standards (IFRS) erstellen.<br />
Hintergrund ist das Bestreben des International Accounting<br />
Standards Board (IASB), die von ihm definierten<br />
IFRS ab 2014 unter anderem auch in den USA durchzusetzen<br />
und entsprechend mit den dortigen nationalen<br />
Bestimmungen (US-GAAP) zu harmonisieren.<br />
Operate und Finance Leases vereinheitlichen?<br />
Inhaltlicher Kernpunkt der im März <strong>2009</strong> konkretisierten<br />
Reformvorschläge ist die Vereinheitlichung<br />
der Bilanzierungsvorgaben für Operate Leases und<br />
Finance Leases. Nach geltendem IFRS-Recht haben<br />
Leasing-Nehmer nur dann geleaste Wirtschaftsgüter<br />
in ihrer Bilanz auszuweisen, wenn sie im Wesentlichen<br />
alle Chancen und Risiken des Leasing-Objekts übernehmen<br />
(Finance Leases). Demgegenüber bilanzieren<br />
bei Operate Leases die Leasing-Geber als rechtliche<br />
Eigentümer die Objekte, während die Leasing-Nehmer<br />
lediglich die entsprechenden Raten als Aufwand verbuchen.<br />
Weitere Angaben zu den Verpflichtungen aus<br />
den Verträgen werden im Anhang ausgewiesen. Hieran<br />
entzündet sich die Kritik der Rechnungslegungsgremien.<br />
Sie halten die bisherige Darstellung der Verpflichtungen<br />
aus Operate Leases für unzureichend.<br />
Zukünftig sollen deshalb alle Miet- und Leasing-Verhältnisse<br />
mit den daraus resultierenden Nutzungsrechten<br />
und Verbindlichkeiten direkt in der Bilanz des Leasing-Nehmers<br />
erfasst werden („Right-of-Use“-Ansatz).<br />
Damit wollen die Reformer dem Bilanzleser zusätzliche<br />
entscheidungsrelevante Informationen vermitteln.<br />
Vorschläge führen zu Systembruch<br />
Gegen die Zielsetzung, mehr Transparenz zu schaffen,<br />
ist grundsätzlich nichts einzuwenden. Es stellt sich<br />
jedoch die Frage, ob der von den Reformern verfolgte<br />
Ansatz dazu wirklich geeignet ist.<br />
Schon im Grundsatz erweist sich als problematisch,<br />
dass die Standardsetzer aufgrund des selbst erzeugten<br />
Zeitdrucks zunächst nur die Rechnungslegung von<br />
Leasing-Nehmern überarbeiten wollen. Leasing-Geber<br />
und Leasing-Nehmer würden zukünftig nach völlig<br />
unterschiedlichen Konzepten bilanzieren. Dieses stellt<br />
einen gravierenden Systembruch dar. Insbesondere,<br />
wenn etwa größere Konzerne sowohl als Leasing-Geber<br />
als auch als Leasing-Nehmer Geschäfte tätigen, könnte<br />
es zu absonderlichen bilanziellen Ergebnissen kommen.<br />
Von dem Änderungsvorhaben sind nicht nur alle<br />
Leasing-Nehmer, sondern auch alle Mieter, beispielsweise<br />
von Gewerbeimmobilien, betroffen. Sie müssten<br />
alle zukünftigen Verpflichtungen aus ihren Miet- und<br />
Leasing-Verträgen sofort als Verbindlichkeiten in der<br />
Bilanz ausweisen. Dies kann erheblichen Einfluss auf<br />
die Bilanzstrukturen haben, beispielsweise bei Handelsunternehmen,<br />
die ihre Flächen größtenteils langfristig<br />
angemietet haben. Wenn Kapitalgeber stark formale<br />
Kriterien wie etwa die Eigenkapital quote in den Vordergrund<br />
stellen, könnten sich allein aufgrund des anderen<br />
Bilanzausweises die Finanzierungsmöglichkeiten für die<br />
betroffenen Unternehmen erheblich verschlechtern,<br />
obwohl sich an ihrer Bonität nichts verändert hat.<br />
24 | Bilanzierung
Bilanzierung<br />
Rechnungslegungsaufwand steigt erheblich<br />
Als noch gravierenderes Problem erscheint die<br />
Zunahme des Rechnungslegungsaufwands. Statt<br />
der bisherigen simplen Aufwandsbuchung wären für<br />
jeden einzelnen Vertrag aufwendige Erhebungen und<br />
Dokumentationen zu erstellen, um die neuen Bilanzansatzpflichten<br />
erfüllen zu können. So müssten etwa<br />
umfangreiche Schätzungen angestellt, plausibilisiert<br />
und dokumentiert werden: zur wahrscheinlichen<br />
Laufzeit des Miet- oder Leasing-Vertrages, zur Wahrscheinlichkeit<br />
der Ausübung von Kauf- oder Verlängerungsoptionen,<br />
zur voraussichtlichen Höhe bedingter<br />
Mieten, die beispielsweise von der Nutzungsintensität<br />
des Leasing-Objekts abhängen können, oder zur Höhe<br />
der vielleicht in zehn Jahren fälligen Zahlungen aus<br />
einer Restwertgarantie.<br />
Viele alltägliche Leasing-Verträge enthalten beispielsweise<br />
Optionen, die Laufzeit über den ursprünglich<br />
vorgesehenen Endzeitpunkt hinaus zu verlängern.<br />
Gerade in dieser Flexibilität liegt einer der Vorteile<br />
des Leasing. Nach den Plänen der Reformer müssten<br />
Leasing-Nehmer jedoch zu Beginn jedes einzelnen<br />
Leasing-Vertrages Schätzungen über den aus ihrer Sicht<br />
wahrscheinlichsten Wert für die Dauer der Laufzeit anstellen.<br />
Ferner müssten sie zu jedem Bilanzstichtag die<br />
Wahrscheinlichkeit einer Ausübung von Kündigungs-,<br />
Verlängerungs- oder Kaufoptionen neu taxieren.<br />
Nach Auffassung des <strong>BDL</strong> sollten sich die neuen Anforderungen<br />
nicht undifferenziert danach richten, was ein<br />
Teil der Bilanzadressaten möglicherweise bei einzelnen,<br />
besonders aufwendig strukturierten Big-Ticket-Leases<br />
an zusätzlichen Bilanzinformationen erwarten würde.<br />
Ganz generell verkennen die Standardsetzer, dass die<br />
langjährig erprobte Differenzierung von Operate und<br />
Finance Leases gerade deren erheblichen wirtschaftlichen<br />
Unterschieden Rechnung tragen soll. Das ganze<br />
breite Spektrum von Miete, Leasing und Mietkaufgeschäften<br />
lässt sich nicht über einen Kamm scheren.<br />
<strong>BDL</strong> drängt auf Änderung der Vorschläge<br />
Die Komplexität der neuen Bilanzierung würde die ökonomischen<br />
Vorteile des Leasing klar in den Schatten<br />
stellen. Der vermeintlich erreichte Gewinn an Transparenz<br />
stünde in keinem Verhältnis zum Mehraufwand<br />
beim Bilanzierenden. Und das gilt umso mehr, als<br />
angesichts der diskutierten Behandlung von Optionen<br />
die Ermessens- und Gestaltungsspielräume deutlich<br />
zunähmen. Insofern würde der neue Ansatz lediglich<br />
eine Scheingenauigkeit vermitteln können.<br />
Der <strong>BDL</strong> beteiligt sich deshalb engagiert an der<br />
Diskussion über die neuen Standards. Es wird dabei<br />
vor allem darauf ankommen, einen „Schnellschuss“<br />
der Rechnungslegungsgremien zu verhindern, um eine<br />
fundierte und konzeptionell ausgewogene Überarbeitung<br />
des Regelwerks zu ermöglichen. Leasing-Kunden<br />
sollen sich auch zukünftig ganz auf den Nutzen der<br />
Objekte konzentrieren können, ohne dafür eine aufwendige<br />
Bilanzierung vornehmen zu müssen. a<br />
| 25
Staatliche Aufsicht und<br />
Verbraucherschutz auf der Agenda<br />
Seit dem 25. Dezember <strong>2008</strong> gelten Leasing-Unternehmen<br />
als Finanzdienstleistungsinstitute und üben eine<br />
erlaubnispflichtige Tätigkeit aus. Sie unterstehen damit<br />
wie Banken der staatlichen Aufsicht durch die Bundesanstalt<br />
für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) und<br />
die Deutsche Bundesbank. Dies werde, so der Bericht<br />
des Finanzausschusses, „der zentralen Funktion, die<br />
Finanzierungs-Leasing und Factoring bei der Finanzierung<br />
der deutschen Industrie und insbesondere bei der<br />
Finanzierung des Mittelstandes spielen“, gerecht.<br />
Die Aufsicht war der politische Preis für die Zusage<br />
einer Ausweitung des Bankenprivileges auf Leasing-<br />
Unternehmen. Damit konnte die gewerbesteuerliche<br />
Doppelbesteuerung von Leasing-Geschäften abgewendet<br />
werden, die sich aus der Unternehmenssteuerreform<br />
<strong>2008</strong> ergeben hatte. Doch während die Branche<br />
inzwischen eindeutig unter der Aufsicht steht, bestehen<br />
leider bei Drucklegung dieses Berichts weiterhin<br />
erhebliche Unsicherheiten bezüglich der zugesicherten<br />
Gewerbesteuererleichterung.<br />
Finanzierungs-Leasing im Fokus<br />
Von der Aufsicht betroffen sind alle Unternehmen,<br />
die Finanzdienstleistungen für andere gewerbsmäßig<br />
oder in einem Umfang erbringen, der einen in kaufmännischer<br />
Weise eingerichteten Geschäftsbetrieb<br />
erfordert. Finanzdienstleistungen sind dabei gemäß<br />
§ 1 Abs. 1a Satz 2 Nr. 10 Kreditwesengesetz (KWG)<br />
sowohl der Abschluss von Finanzierungs-Leasing-<br />
Verträgen als auch die Verwaltung von Objektgesellschaften.<br />
Die BaFin geht in ihrem Merkblatt zum<br />
Tatbestand des Finanzierungs-Leasing vom Januar<br />
<strong>2009</strong> grundsätzlich von der klassischen Dreieckskonstellation<br />
aus: Hersteller/Lieferant, Leasing-Geber/<br />
Finanzierer, Leasing-Nehmer/Investor. Allerdings<br />
lässt die BaFin auch Raum für andere Vertragsarten,<br />
beispielsweise Sale-and-Lease-back-Konstruktionen<br />
mit nur zwei Beteiligten. Nicht unter die Definition fällt<br />
dagegen herstellergebundenes Leasing, bei dem ein<br />
Hersteller Produkte „ohne Einschaltung einer rechtlich<br />
selbstständigen Leasing-Gesellschaft“ (BaFin)<br />
verleast. Hier steht – ähnlich einem Ratenkauf – nicht<br />
die Finanzierung, sondern der Absatz der eigenen<br />
Produkte im Vordergrund. Charakteristische Elemente<br />
des Finanzierungs-Leasing sind sowohl die Finanzierungsfunktion<br />
als auch die Gebrauchsüberlassung<br />
des Leasing-Objekts an den Leasing-Nehmer. Nur bei<br />
Vorliegen dieser beiden Merkmale liegt Finanzierungs-<br />
Leasing im Sinne des Aufsichtsrechts vor.<br />
Meldepflichten für Leasing-Unternehmen<br />
Der <strong>BDL</strong> hat als zentrale Interessenvertretung der<br />
Branche im engagierten Dialog mit Parlamentsabgeordneten<br />
und Vertretern der Bundesregierung für eine<br />
Kompromisslösung hinsichtlich des aufsichtsrechtlichen<br />
Regelungsumfangs geworben – mit Erfolg. Eine<br />
vollumfängliche Übertragung aller für Banken geltenden<br />
Meldepflichten auf Leasing-Unternehmen konnte<br />
verhindert werden. Stattdessen sind in § 2 Abs. 7 KWG<br />
verschiedene Ausnahmevorschriften verankert, die eine<br />
„Aufsicht light“ ermöglichen. So sind die betroffenen<br />
Gesellschaften beispielsweise von den üblicherweise<br />
anzuwendenden Eigenkapitalvorschriften und der Pflicht<br />
zur Aufstellung von Monatsausweisen ausgenommen.<br />
Damit ist den Leasing-Unternehmen ein hohes Maß an<br />
bürokratischem und letztendlich finanziellem Aufwand<br />
erspart geblieben.<br />
Gleichwohl formuliert auch das „KWG light“ anspruchsvolle<br />
Anforderungen. So sind die äußerst komplexen<br />
Mindestanforderungen an das Risikomanagement<br />
26 | Recht
Recht<br />
(MaRisk) von beaufsichtigten Leasing-Gesellschaften<br />
umzusetzen. Zweitens gilt es, zahlreiche Anzeigepflichten<br />
zu erfüllen. Und nachdem, drittens, in dem<br />
verabschiedeten Entwurf zum Jahressteuergesetz <strong>2009</strong><br />
Leasing-Gesellschaften von der Pflicht zur Millionenkreditmeldung<br />
nach § 14 KWG ausgenommen waren,<br />
hat der Finanzausschuss des Deutschen Bundestages<br />
nur drei Monate später eine konträre Änderung des<br />
§ 14 KWG auf den Weg gebracht. Diese gibt Leasing-<br />
Unternehmen vor, Leasing-Nehmer gegenüber der<br />
Bundesbank anzuzeigen, deren Verschuldung zu<br />
irgendeinem Zeitpunkt im Meldezeitraum 1,5 Mio. Euro<br />
oder mehr betragen hat. Zwar ist das Gesetz auch im<br />
Juni <strong>2009</strong> in Kraft getreten. Angesichts einer in letzter<br />
Minute vom Verband erstrittenen Übergangsregelung<br />
werden aber erst ab Januar 2010 nicht eingetroffene<br />
Meldungen beanstandet.<br />
Zum Zeitpunkt der Berichtslegung umfasste der Meldeinhalt<br />
den jeweiligen Restbuchwert eines Leasing-<br />
Objekts. Da dieser aufgrund der unterschiedlichen<br />
Zahlungsströme innerhalb eines Leasing-Engagements<br />
jedoch nicht immer den tatsächlichen Verschuldungsgrad<br />
eines Leasing-Nehmers widerspiegelt, erscheint<br />
dem <strong>BDL</strong> eine Orientierung am Barwert der ausstehenden<br />
Forderungen als genauerer Indikator der tatsächlichen<br />
Verschuldung. Der <strong>BDL</strong> hat nach intensiven<br />
Beratungen seines betriebswirtschaftlichen Ausschusses<br />
und einer Sonderarbeitsgruppe den Kontakt zu den<br />
gesetzgebenden Institutionen gesucht, um mit diesen<br />
Gespräche über den Meldeinhalt zu führen. Das Ergebnis<br />
bleibt abzuwarten.<br />
Fachliche Unterstützung des <strong>BDL</strong><br />
Darüber hinaus wird der <strong>BDL</strong> im laufenden Geschäftsjahr<br />
seine Mitglieder umfassend über die nun geltenden<br />
Meldevorschriften und Einzelheiten ihrer ordnungsgemäßen<br />
Wahrnehmung informieren. Zu diesem Zweck<br />
hat der <strong>BDL</strong> Ende Februar <strong>2009</strong> ein Querschnittteam<br />
eingerichtet. Dieses wird in der Geschäftsstelle des<br />
<strong>BDL</strong> unter anderem den Aufbau eines Informationspools<br />
begleiten, in dem auftretende Fragen katalogisiert<br />
werden. Auf dieser Basis wird das Expertengremium<br />
kontinuierliche Konsultationen mit der Bundesbank<br />
und der BaFin sowie den Wirtschaftsprüfern führen, um<br />
auch hier praxisgerechte Vorgaben zu erarbeiten.<br />
Zu den weiteren Aufgaben des Querschnittteams gehört<br />
die Erstellung eines Leitfadens zum Thema „MaRisk“.<br />
Dieser wird durch die Bereitstellung verschiedener<br />
Module gerade kleinere und mittlere Mitgliedsunternehmen<br />
bei der Umsetzung der MaRisk-Anforderungen<br />
unterstützen. Daneben wird den Mitgliedsunternehmen<br />
das Basiswissen für die Auslagerung von Einzelaufgaben<br />
an externe Spezialisten zur Verfügung gestellt.<br />
Verbraucherkreditrichtlinie wird<br />
deutsches Recht<br />
Die Umsetzung der europäischen Verbraucherkreditrichtlinie<br />
in deutsches Recht prägt als zweites großes<br />
Thema seit dem vergangenen Geschäftsjahr die Diskussionen<br />
über die rechtlichen Rahmenbedingungen des<br />
Leasing-Marktes in Deutschland. Der Deutsche Bundestag<br />
hat am 2. Juli <strong>2009</strong> das Gesetz zur Umsetzung der<br />
Verbraucherkreditrichtlinie verabschiedet. Es wird am<br />
11. Juni 2010 in Kraft treten und dann den zivilrechtlichen<br />
Verbraucherschutzvorschriften ein neues Gepräge<br />
geben. Der <strong>BDL</strong> hat sich mit diversen Stellungnahmen<br />
und Gesprächsterminen aktiv in das Gesetzgebungsverfahren<br />
eingebracht und in den laufenden Beratungen<br />
für verschiedene Änderungen des Gesetzentwurfs<br />
geworben. Der Gesetzgeber hat sich trotz der sachlich<br />
| 27
gerechtfertigten Argumentation des Verbandes für<br />
gravierende Änderungen im Vergleich zum bislang geltenden<br />
Verbraucherschutzrecht entschieden.<br />
Nicht über EU-Recht hinausgehen<br />
Dringender Änderungsbedarf bestand nach Auffassung<br />
des <strong>BDL</strong> zunächst hinsichtlich der Regelungsweite<br />
der deutschen Gesetzgebung. Denn das Gesetz<br />
sieht nunmehr vor, neben Verträgen mit Andienungsrecht<br />
und denen mit einer Erwerbsverpflichtung des<br />
Verbrauchers nach Beendigung des Leasing-Vertrages<br />
auch solche Leasing-Verträge den Verbraucherschutzvorschriften<br />
zu unterwerfen, bei denen der Verbraucher<br />
für das Bestehen eines Restwerts einzustehen<br />
hat. Damit geht die deutsche Gesetzgebung jedoch<br />
über die Vorgaben der europäischen Richtlinie hinaus,<br />
die nur Verträge mit Andienungsrecht und Erwerbsverpflichtung<br />
des Verbrauchers in den Anwendungsbereich<br />
aufgenommen hat. Das Ziel, einem einheitlichen<br />
europäischen Binnenmarkt durch die Harmonisierung<br />
des entsprechenden rechtlichen Rahmens näherzukommen,<br />
wird aus Sicht des <strong>BDL</strong> durch diese erheblich<br />
weiter gefasste nationale Regelung konterkariert.<br />
Trotzdem wurden Verträge mit einer Restwertgarantie<br />
des Verbrauchers in den Regelungsbereich der deutschen<br />
Gesetzgebung aufgenommen.<br />
Verzicht auf Ausnahmeregelungen<br />
Aktuell sind Leasing-Verträge gemäß §§ 499, 500 BGB<br />
zwar auch von den weitreichenden zivilrechtlichen<br />
Verbraucherschutzvorschriften betroffen, jedoch<br />
unterliegen sie sachlich gerechtfertigten Ausnahmen.<br />
Bereits in dem Gesetzgebungsverfahren zum Verbraucherkreditgesetz<br />
im Jahre 1990 hatten die politischen<br />
Entscheidungsträger mit der ausdrücklichen Begründung,<br />
dass diese Bestimmungen für Finanzierungs-<br />
28 | Recht
Recht<br />
Leasing-Verträge „nicht passen“, entschieden, solche<br />
Verträge von einzelnen Bestimmungen auszunehmen.<br />
Diese Begründung beansprucht auch heute unverändert<br />
hohe Geltungskraft.<br />
Das betrifft insbesondere die nun vorgesehene<br />
verpflichtende Angabe eines Effektivzinssatzes oder<br />
eines Sollzinssatzes in jeder Leasing-Transaktion. So<br />
ist es Leasing-Gebern bereits aus rein tatsächlichen<br />
Gründen nicht möglich, die Höhe eines effektiven<br />
Jahreszinses anzugeben. Denn die Zahlungen, die der<br />
Leasing-Nehmer zu leisten hat, hängen vom Restwert<br />
des Leasing-Objekts am Ende der Laufzeit ab und sind<br />
somit bei Vertragsschluss in der Höhe noch nicht zu<br />
taxieren, ganz abgesehen von Sondersituationen wie<br />
zum Beispiel einer vorzeitigen Vertragsbeendigung bei<br />
einem Totalschaden im Pkw-Bereich. Ebenso ist es<br />
dem Leasing-Geber nicht möglich, einen Sollzinssatz<br />
anzugeben, da es einen solchen schon begrifflich in der<br />
Vertragskonstruktion „Leasing“ nicht gibt.<br />
Da der Gesetzgeber Leasing-Unternehmen zukünftig<br />
zur vorvertraglichen und vertraglichen Angabe<br />
eines Effektivzinssatzes oder Sollzinssatzes verpflichtet,<br />
könnte dies gravierende Auswirkungen auf<br />
das Geschäftsfeld Verbraucher-Leasing haben. Wie<br />
eine Umsetzung in der Praxis erfolgen kann, um den<br />
gesetzlichen Bestimmungen gerecht zu werden, wird<br />
derzeit in einem Arbeitskreis des <strong>BDL</strong> diskutiert.<br />
Widerrufsbelehrung problematisch<br />
Äußerst problematisch auch für Leasing-Unternehmen<br />
ist schließlich die Neugestaltung der nun lautenden<br />
„Pflichtangabe über das Bestehen eines Widerrufsrechts“.<br />
Bisher hat die Verordnung über Informations-<br />
und Nachweispflichten mit ihrem Muster für<br />
die Widerrufsbelehrung zu weitgehender Rechtssicherheit<br />
sowohl bei Verbrauchern als auch Unternehmen<br />
geführt. Eine derartige Regelung fehlt zwar im<br />
vorliegenden Gesetzentwurf, der Deutsche Bundestag<br />
hält die Schaffung eines entsprechenden Musters für<br />
alle Vertragsvarianten jedoch für wünschenswert, da<br />
dies der Rechtsklarheit und Rechtssicherheit dient.<br />
Ein diesbezüglicher Gesetzentwurf soll zu Beginn der<br />
kommenden Legislaturperiode von der neuen Bundesregierung<br />
vorgelegt werden. Der <strong>BDL</strong> wird sich in<br />
dieses Gesetzgebungsverfahren einbringen, um für die<br />
Interessen der Branche zu werben.<br />
Parlamentarische Verfahren entkoppelt<br />
Das Gesetz sollte ursprünglich bereits zum 31. Oktober<br />
<strong>2009</strong> in Kraft treten. Dieser Termin kam durch die Kopplung<br />
des Gesetzgebungsverfahrens an das entsprechende<br />
Prozedere in Zusammenhang mit der europäischen<br />
Zahlungsdiensterichtlinie zustande. Für Letztere gilt ein<br />
Umsetzungszeitraum bis zum 1. November <strong>2009</strong>, so<br />
dass in der Tat Eile geboten war. Für die Verbraucherkreditrichtlinie<br />
besteht jedoch tatsächlich eine längere<br />
Frist bis zum 11. Juni 2010.<br />
Aufgrund des umfassenden Erörterungsbedarfs der Branche<br />
ist der <strong>BDL</strong> gegen eine verfrühte Verabschiedung der<br />
deutschen Verbraucherkreditgesetzgebung eingetreten.<br />
Denn die neuen Vorschriften erfordern in der Praxis<br />
einen erheblichen Anpassungsaufwand von den Unternehmen.<br />
Diesem Ansinnen hat der Gesetzgeber nun<br />
entsprochen und die Umsetzungsfrist voll ausgeschöpft.<br />
Somit bleibt den Unternehmen ein weitaus größerer<br />
Zeitraum zur Umsetzung der neuen Vorschriften. a<br />
| 29
Substanzwertrechnung<br />
Die Jahresabschlüsse von Leasing-Unternehmen gewähren<br />
wegen der leasingtypischen Verwerfungen zwischen<br />
den Ertrags- und Aufwandsverläufen nur einen unvollständigen<br />
Einblick in die jeweilige Ertrags- und Vermögenslage.<br />
Diese Informationslücke kann durch eine<br />
ergänzende Substanzwertrechnung geschlossen werden.<br />
Sie bezieht die zukünftigen Erträge und Aufwendungen<br />
in die Betrachtung mit ein, die durch den zum Stichtag<br />
des Jahresabschlusses vorliegenden Vertragsbestand<br />
verursacht werden. Im Rahmen dieser Rechnung<br />
werden die stillen Reserven ermittelt, die zusammen<br />
mit dem bilanziell ausgewiesenen Eigenkapital das<br />
betriebswirtschaftliche Eigenkapital ergeben.<br />
Der <strong>BDL</strong> hat bereits 1992 ein Schema zur Substanzwertrechnung<br />
im Rahmen der Rechnungslegung nach<br />
HGB erstellt. Dieses Schema wurde 2002 im Hinblick<br />
auf die im Zuge von Basel II stattgefundenen Veränderungen<br />
überarbeitet und hat seitdem als Branchenstandard<br />
breite Akzeptanz gefunden.<br />
Mit Einführung der internationalen Rechnungslegung<br />
nach IFRS als gesetzlicher Vorgabe für den Konzernabschluss<br />
kapitalmarktorientierter Unternehmen kam auf<br />
den <strong>BDL</strong> dann die Aufgabe zu, ein Schema der Substanzwertrechnung<br />
auch für gemäß IFRS bilanzierende<br />
Leasing-Gesellschaften zu entwickeln. Der <strong>BDL</strong> hat<br />
einen entsprechenden Vorschlag erstellt und mit Wirtschaftsprüfern<br />
abgestimmt, so dass er von Analysten,<br />
Financiers, Ratingagenturen, Wirtschaftsprüfern und<br />
Leasing-Gesellschaften als Standard anerkannt wird.<br />
Der Substanzwertrechnung wird auch wegen der neuen<br />
Aufsicht für die Leasing-Unternehmen wachsende<br />
Bedeutung zukommen.<br />
Kennzahlen zur Beurteilung von<br />
Leasing-Unternehmen<br />
Die gebräuchlichen, aus dem Handelsrecht abgeleiteten<br />
Kennzahlen zur Beurteilung der Leistungsfähigkeit<br />
von Unternehmen eignen sich nur bedingt für<br />
Leasing-Gesellschaften. Sie werden ihren betriebswirtschaftlichen<br />
Gegebenheiten nicht gerecht, die<br />
durch den asynchronen Verlauf der Aufwendungen<br />
und Erträge gekennzeichnet sind. Daraus ergeben<br />
sich zeitliche Verwerfungen im ausgewiesenen<br />
Ergebnis und Eigenkapital, die eine leistungsgerechte<br />
Beurteilung der Leasing- Unternehmen allein anhand<br />
der aus dem Jahresabschluss abgeleiteten Kennzahlen<br />
unmöglich machen.<br />
Der <strong>BDL</strong> hat sich vorgenommen, die am häufigsten<br />
verwendeten Kennzahlen im Rahmen einer betriebswirtschaftlichen<br />
Betrachtung so zu definieren, dass<br />
sie den geschäftsspezifischen Besonderheiten der<br />
Branche Rechnung tragen. Zunächst sind die Kennzahlen<br />
„Cost Income Ratio“ und „Return on Equity“<br />
definiert und empirisch getestet worden (vgl. FLF<br />
4/<strong>2008</strong>). Weitere Kennzahlen – insbesondere die<br />
risikoorientierten und die wertschöpfungsbezogenen<br />
Kennzahlen – werden folgen.<br />
Die „Cost Income Ratio“ (CIR) gibt das Verhältnis<br />
zwischen operativem Aufwand und dem Ertrag wieder<br />
und stellt damit einen Maßstab zur Beurteilung der<br />
Effizienz der Leistungserstellung dar. Je geringer<br />
die Kennzahl ist, umso effizienter wirtschaftet das<br />
Unternehmen. Solange der Aufwand und der Ertrag<br />
der Leistung synchron verlaufen, stellt die allein aus<br />
der Gewinn- und Verlustrechnung abgeleitete Kennzahl<br />
die Effizienz richtig dar. Wenn aber die Erträge und<br />
Aufwendungen der Leistungserstellung im Jahresabschluss<br />
nicht vollständig erfasst werden, da sie erst in<br />
30 | Betriebswirtschaft
Betriebswirtschaft<br />
der Zukunft anfallen, muss die Kennzahl durch die Einbeziehung<br />
der zukünftigen Ergebnisbeiträge ergänzt<br />
werden. Zu den in der Gewinn- und Verlustrechnung<br />
ausgewiesenen Erträgen muss der in der Abrechnungsperiode<br />
erwirtschaftete Substanzzuwachs<br />
addiert werden, um das zur Messung der Effizienz<br />
richtige „Income“ zu ermitteln. Diese Information<br />
liefert die Substanzwertrechnung.<br />
Der „Return on Equity“ (RoE) gibt das Verhältnis<br />
zwischen Jahresergebnis und eingesetztem Eigenkapital<br />
wieder und ist eine Kennzahl zur Messung der<br />
Kapitalrentabilität. Bei der Berechnung dieses Werts<br />
wird den Besonderheiten der Leasing-Branche ebenfalls<br />
dadurch Rechnung getragen, dass Ergebnisse der<br />
Substanzwertrechnung einbezogen werden. Zu dem<br />
im Jahresabschluss ausgewiesenen Ergebnis wird der<br />
Substanz gewinn addiert. Zu dem bilanziellen Eigenkapital<br />
werden die stillen Reserven hinzugerechnet.<br />
Mindestanforderungen an das<br />
Risikomanagement<br />
Mit dem Jahressteuergesetz, das im Dezember <strong>2008</strong><br />
in Kraft trat, wurde Leasing-Gesellschaften das sogenannte<br />
„Bankenprivileg“ erteilt. Damit verbunden ist<br />
eine Reihe aufsichtsrechtlicher Pflichten, zu denen<br />
auch die Mindestanforderungen an das Risikomanagement<br />
(MaRisk) zählen. Die niedrigen Verlustquoten<br />
in der Branche sind ein deutlicher Beleg dafür, dass<br />
die aktive Kontrolle und Steuerung von Risiken für<br />
Leasing-Gesellschaften aber nicht neu ist, sondern<br />
eine seit langem gelebte Praxis. Dennoch oder gerade<br />
deswegen besteht die Sorge, dass durch die unkritische<br />
Übertragung von Standards und Methoden aus<br />
der Kreditwirtschaft die Leasing-Branche Schaden<br />
nehmen könnte. Dem wird der <strong>BDL</strong> aktiv begegnen.<br />
Zum einen sucht der Verband den konstruktiven Dialog<br />
mit der Aufsichtsbehörde. Ziel der Gespräche wird<br />
es sein, die Besonderheiten des Leasing-Geschäfts<br />
gegenüber dem Bankgeschäft darzulegen, um so zu<br />
einer der Leasing-Praxis angemessenen Interpretation<br />
der MaRisk zu gelangen. Ausgangspunkt sind wichtige<br />
Öffnungsklauseln in den MaRisk und das Prinzip der<br />
doppelten Proportionalität. Das bedeutet zum einen,<br />
dass die MaRisk in Abhängigkeit von der Institutsgröße<br />
sowie Art, Umfang, Komplexität und Risikogehalt der<br />
Geschäfte umgesetzt werden sollen. Zum anderen<br />
bezieht sich die Proportionalität auf die Häufigkeit und<br />
Intensität der Prüfungen durch die Aufsichtsbehörden.<br />
Darüber hinaus hat der <strong>BDL</strong> eine Hilfestellung bei der<br />
Umsetzung vor allem für mittelständische Leasing-<br />
Gesellschaften entwickelt. Im Zentrum der Maßnahmen<br />
steht ein anwendungsorientierter Interpretationsleitfaden,<br />
der Leasing-Gesellschaften bei der Anwendung<br />
der MaRisk unterstützen soll. Ergänzt wird das Angebot<br />
durch Workshops, die für Herbst <strong>2009</strong> geplant sind.<br />
Mit der Einführung der Aufsichtspflicht für Leasing-<br />
Gesellschaften hat der Gesetzgeber keine Übergangsfristen<br />
zur Umsetzung der MaRisk vorgesehen. Der<br />
mitunter hohe Aufwand, der mit Einführung der MaRisk<br />
verbunden ist, stellt deshalb insbesondere für kleine<br />
und mittelständische Gesellschaften mit begrenzten<br />
Ressourcen eine erhebliche Herausforderung dar.<br />
Ferner befinden sich die MaRisk in einem Konsultationsverfahren,<br />
so dass Unsicherheit über die tatsächlich<br />
gültigen Bestimmungen besteht. In der Summe<br />
resultiert daraus ein erheblicher, zusätzlicher Zeitdruck.<br />
Es ist deshalb zu wünschen, dass die von den Aufsichtsbehörden<br />
angekündigte „Umsetzung mit Augenmaß“<br />
auch in zeitlicher Hinsicht Anwendung findet. a<br />
| 31
Chancen und Risiken in der Finanzkrise<br />
Die Finanzierungssituation in der Leasing-Branche entwickelte<br />
sich <strong>2008</strong> spiegelbildlich zur allgemeinen Lage<br />
an den Geld- und Kapitalmärkten. Hier wie im Bankenmarkt<br />
insgesamt stellte die Insolvenz der viertgrößten<br />
amerikanischen Investmentbank, Lehman Brothers, ein<br />
einschneidendes Ereignis dar. Die Risikoprämien in der<br />
Refinanzierung stiegen darauf sprunghaft an. Zugleich<br />
begann jedoch die Europäische Zentralbank (EZB), die<br />
im Juli <strong>2008</strong> noch den Leitzinssatz auf 4,25 Prozent<br />
angehoben hatte, die Zinsen im Rahmen einer konzertierten<br />
Aktion der weltweit führenden Notenbanken in<br />
schnellen Schritten wieder zu senken.<br />
Die Verteuerung der Liquiditätskosten bei gleichzeitig<br />
fallenden Basiszinssätzen führte zu einer signifikanten<br />
Spreizung der Refinanzierungskonditionen<br />
in Abhängigkeit der zugrunde liegenden Risiken.<br />
Deutlicher noch als bei den Refinanzierungskonditionen<br />
wirkte sich die Finanzkrise auf die Refinanzierungsbedingungen<br />
aus. Mitunter tauchte der Begriff<br />
der „Kreditklemme“ auf, der die Situation aber nicht<br />
angemessen beschreibt.<br />
Entwicklung der Refinanzierungsbedingungen<br />
Um ein differenziertes Bild über die Entwicklung der<br />
Refinanzierungsbedingungen in der zweiten Jahreshälfte<br />
<strong>2008</strong> zu gewinnen, führte der <strong>BDL</strong> zusammen<br />
mit dem Forschungsinstitut für Leasing an der<br />
Universität zu Köln erstmalig eine Umfrage bei den<br />
Mitgliedsunternehmen durch. Dabei bestätigten<br />
73 Prozent der bankennahen und 84 Prozent der<br />
unabhängigen Leasing-Gesellschaften, dass die Liquiditätsbeschaffung<br />
bei Kreditinstituten in der zweiten<br />
Hälfte des Jahres <strong>2008</strong> schwieriger geworden sei.<br />
Bei genauer Betrachtung zeigen sich darüber hinaus<br />
deutliche Unterschiede in Abhängigkeit vom Hintergrund<br />
der Gesellschaften. So beklagen unabhängige<br />
Anbieter deutlich häufiger, dass sich das Klima bei<br />
den Refinanzierungsverhandlungen verschlechtert und<br />
die Breite der Refinanzierungsbasis abgenommen hat.<br />
Während die Hälfte der bankennahen Leasing-Gesellschaften<br />
angibt, im zweiten Halbjahr <strong>2008</strong> mindestens<br />
einen Finanzierungspartner verloren zu haben,<br />
beklagen dies unter den nicht gebundenen Unternehmen<br />
sogar 70 Prozent. In diesem Zusammenhang ist<br />
auf den kritikwürdigen Umstand hinzuweisen, dass<br />
Landesbanken, die den staatlichen Rettungsschirm<br />
in Anspruch nehmen, sich zugleich aus der für den<br />
Mittelstand und die deutsche Wirtschaft elementar<br />
wichtigen Refinanzierung von Leasing-Geschäften<br />
zurückgezogen haben.<br />
Refinanzierungsinstrumente<br />
unterschiedlich stark betroffen<br />
Der Charakter der Finanzkrise offenbart sich auch in<br />
der Entwicklung einzelner Refinanzierungsinstrumente.<br />
So sank im Betrachtungszeitraum die Bedeutung<br />
von Verbriefungen – in Form von Asset-Backed Securities<br />
(ABS) oder Asset-Backed Commercial Papers<br />
(ABCP) – erheblich. Leasing-Gesellschaften leiden<br />
hier noch immer unter dem Kollaps des Verbriefungsmarktes,<br />
den der zweifelhafte Umgang amerikanischer<br />
Hypothekenfinanzierer mit immobilienbesicherten<br />
Verbriefungen ausgelöst hat. Dadurch wurde ein<br />
innovatives Refinanzierungsinstrument diskreditiert,<br />
das in jüngster Vergangenheit zunehmende Bedeutung<br />
für die Refinanzierung von Leasing-Gesellschaften<br />
gewonnen hatte.<br />
Auch Forfaitierungen, also der Verkauf zukünftig fällig<br />
werdender Forderungen aus Leasing-Verträgen, sind<br />
zumindest für unabhängige Leasing-Gesellschaften<br />
32 | Finanzierung
Finanzierung<br />
wesentlich schwieriger geworden. 40 Prozent von ihnen<br />
nutzen dieses Instrument weniger, während es bei<br />
bankennahen Anbietern 23 Prozent sind. Bei Letzteren<br />
tätigen 27 Prozent sogar verstärkt Forderungsverkäufe<br />
(Unabhängige: 12 Prozent). Insgesamt scheint also die<br />
Neigung von Banken, konzern- oder verbundfremde<br />
Leasing-Forderungen in die Bücher zu nehmen, deutlich<br />
abgenommen zu haben, was angesichts der noch<br />
immer schwer abschätzbaren Belastungen der Bilanzen<br />
mit Risikoaktiva durch die Finanzkrise nicht überrascht.<br />
Bankennahen Unternehmen steht dieser Weg dagegen<br />
noch immer weitgehend offen.<br />
In Einklang mit den obigen Ergebnissen meldeten<br />
33 Prozent der befragten ungebundenen Leasing-<br />
Unternehmen eine gewachsene Bedeutung der Kreditfinanzierung<br />
als Alternative (bankennahe Unternehmen:<br />
29 Prozent). Dabei haben sich die Kreditkonditionen<br />
aufgrund der Komplexität der beschriebenen Zinslandschaft<br />
in unterschiedlicher Ausprägung positiv<br />
oder negativ verändert, ohne dass darüber allgemein<br />
verbindliche Aussagen getroffen werden könnten.<br />
Entscheidend ist vielmehr die individuelle Risikoeinschätzung<br />
jedes Engagements durch die jeweilige<br />
Bank. Damit einhergeht, dass die Anforderungen an<br />
Information und Dokumentation im Refinanzierungsprozess<br />
gestiegen sind.<br />
Ausblick <strong>2009</strong><br />
Die Ergebnisse der <strong>BDL</strong>-Umfrage offenbaren gerade<br />
bei unabhängigen Leasing-Gesellschaften eine refinanzierungsbedingte<br />
Eintrübung der Geschäftsaussichten.<br />
Mehr als 60 Prozent von ihnen geben an, ihr<br />
Neugeschäft gegenüber dem Vorjahr aufgrund von<br />
Engpässen in der Liquiditätsbeschaffung voraussichtlich<br />
einschränken zu müssen. Unter den bankennahen<br />
Anbietern sind es knapp über 50 Prozent. Damit<br />
korrespondiert, dass unabhängige Gesellschaften<br />
deutlich seltener über ausreichende Refinanzierungslinien<br />
verfügen.<br />
Vor dem Hintergrund der beschriebenen Situation<br />
stellen die staatlichen Eingriffe zur Stützung des<br />
Bankensektors eine – im Positiven wie im Negativen<br />
– noch nicht klar kalkulierbare Einflussgröße im<br />
Wettbewerbsumfeld dar. Dies betrifft speziell die<br />
Inanspruchnahme von Staatsgarantien aus dem Finanzmarktstabilisierungsfonds<br />
SoFFin. Grundsätzlich<br />
qualifizieren sich seit der Ausdehnung der Bankenaufsicht<br />
auch Leasing-Gesellschaften als antragsberechtigte<br />
Finanzdienstleistungsinstitute. Insofern könnte<br />
die Gewährung von Garantien an Leasing-Anbieter die<br />
Gefahr von indirekten Wettbewerbsverzerrungen gegenüber<br />
Gesellschaften mit Bankenhintergrund mindern.<br />
Ob es allerdings der ursprünglichen Zielsetzung<br />
des SoFFin entspricht, dies zu tun, anstatt originär<br />
das Problem von Risikoaktiva in den Bankbilanzen zu<br />
adressieren, ist zweifelhaft.<br />
Als Ausweg könnte die KfW-Bankengruppe, deren<br />
vornehmlichstes Ziel die Förderung des Mittelstandes<br />
ist, Maßnahmen ergreifen, um die Versorgung<br />
der deutschen Wirtschaft mit Leasing-Angeboten zu<br />
unterstützen. Diesbezüglich haben die KfW, das Bundeswirtschaftsministerium<br />
und der <strong>BDL</strong> Gespräche<br />
aufgenommen. Neben Garantien und der Öffnung der<br />
Sonderprogramme für Leasing-Gesellschaften wird<br />
auch die direkte Akkreditierung von Leasing-Unternehmen<br />
diskutiert. a<br />
| 33
Reichhaltiges Informationsangebot im Netz<br />
In der großen Mitgliederbefragung <strong>2008</strong> stellten die<br />
teilnehmenden Leasing-Unternehmen dem Verband<br />
insgesamt ein sehr gutes Zeugnis für seine Arbeit<br />
aus. Etwas verhalten klang indes die Resonanz auf<br />
das Intranet, also den passwortgeschützten internen<br />
Bereich der <strong>BDL</strong>-Webpräsenz. Hier signalisierten<br />
die Mitglieder Verbesserungsbedarf hinsichtlich der<br />
Übersichtlichkeit, Struktur und Benutzerfreundlichkeit<br />
des Angebots. Die Geschäftsstelle des <strong>BDL</strong> hat<br />
sich dies zu Herzen genommen und umgehend eine<br />
Überarbeitung des Intranets mit einer noch ausgeprägteren<br />
User-Orientierung in die Wege geleitet.<br />
Modernes Wissensmanagement<br />
Ursprünglich wurde das Intranet bei seiner Einführung<br />
2003 als „eindimensionales“ elektronisches Archiv mit<br />
einfachen Abfragefunktionen eingerichtet. Die neue<br />
Version verfügt nun über vielfältige Suchmöglichkeiten<br />
und eine umfangreiche Wissensdatenbank.<br />
Schon die übersichtliche Struktur erleichtert das<br />
Auffinden von Dokumenten. So sind diese nicht<br />
mehr zusammenfassend in einer Liste aufgeführt,<br />
sondern thematisch den einzelnen Fachreferaten der<br />
Geschäftsstelle zugeordnet. Darüber hinaus bieten die<br />
Recherchetools jetzt Möglichkeiten zur verfeinerten,<br />
über einen längeren Zeitraum zurückreichenden Suche<br />
nach Vorgängen. Und Benutzern, die ein besonderes<br />
Thema und nicht ein spezielles Dokument im Blick<br />
haben, kommt die neue Schlagwortsuche für Inhalte<br />
von PDF-Dateien zugute.<br />
Aktuelle oder besonders häufig nachgefragte Dokumente<br />
erscheinen derweil gleich auf der Startseite.<br />
Die Funktion „Top Downloads“ fasst dabei die am<br />
häufigsten abgefragten Dateien der vergangenen<br />
zehn Monate zusammen. Nutzer erkennen sofort,<br />
welche Themen und Inhalte für andere Mitglieder am<br />
relevantesten sind. Mit nur einem Klick stehen nun<br />
diese Inhalte und Downloads zur Verfügung.<br />
Ein weiteres Herzstück des modifizierten Intranets ist<br />
die neu geschaffene Adressdatenbank über Kooperations-<br />
und Informations-Partnerschaften (KIPS) des<br />
<strong>BDL</strong>. Sie ermöglicht eine Informationssuche nach<br />
Tätigkeitsbereichen oder über das KIPS-Verzeichnis.<br />
Das Statistiksystem des <strong>BDL</strong> zur Datenerfassung<br />
und Datenanalyse steht ebenfalls nun per Mausklick<br />
bereit und bietet Mitgliedern eine schnelle und reibungslose<br />
Datenaufbereitung.<br />
Internetauftritt modernisiert<br />
Gerade angesichts der vielen regulatorischen Themen,<br />
die Leasing-Unternehmen, ihre Kunden, Politik und<br />
Journalisten derzeit diskutieren, kommt dem Internet<br />
eine wichtige Rolle in der Öffentlichkeitsarbeit zu.<br />
Denn parallel zum direkten Kontakt des Verbandes zu<br />
Mitgliedern, Medien und Politik bietet die Webpräsenz<br />
einen permanenten Überblick über aktuelle Positionen<br />
des <strong>BDL</strong> sowie die jüngsten Marktdaten und erläutert<br />
Fachbegriffe und Hintergründe.<br />
Entsprechend aktualisierte der Verband auch den Internetauftritt<br />
und legte dabei vor allem Wert auf eine<br />
technische Modernisierung mit Blick auf die Browserfähigkeit<br />
der Seiten und die Optimierung der Suchmaschineneigenschaften.<br />
Als besonderer Service für<br />
Journalisten stehen öffentliche Dokumente des <strong>BDL</strong>,<br />
wie zum Beispiel Pressemitteilungen und Reden, als<br />
RTF-Dokumente zur Verfügung, die direkt weiterverarbeitet<br />
werden können. Pressefotos und herunterladbare<br />
Logos ergänzen das Angebot. a<br />
34 | Öffentlichkeitsarbeit
Öffentlichkeitsarbeit<br />
Neuer Internetauftritt<br />
www.leasingverband.de<br />
| 35
Aufgaben und Leistungen des <strong>BDL</strong><br />
1962 nahmen die ersten Leasing-Unternehmen in<br />
Deutschland ihre Geschäftstätigkeit auf. Sie betraten<br />
dabei in doppelter Hinsicht unbekanntes Terrain: Zum<br />
einen dominierte bis dahin der Eigentumsgedanke das<br />
unternehmerische Handeln im Wirtschaftswunderland.<br />
Die heute gefestigte Erkenntnis, dass vielmehr der Einsatz<br />
eines Objekts Werte schafft als das reine Eigentum<br />
daran, war noch unterentwickelt. Zum anderen fehlten<br />
rechtlich und steuerlich präzise definierte Rahmenbedingungen.<br />
Folglich galt es, einerseits die zahlreichen<br />
Vorteile des Produkts Leasing als Alternative zur<br />
traditionellen Investitionsfinanzierung im Markt zu<br />
kommunizieren; und andererseits vor allem die juristischen<br />
Grundlagen zu klären.<br />
So gründete sich anlässlich der beiden ersten grundlegenden<br />
Leasing-Erlasse der damaligen Finanzverwaltung<br />
im Jahre 1972 der Vorgängerverband des heutigen<br />
Bundesverbandes Deutscher Leasing-Unternehmen.<br />
2001 fusionierte die Organisation mit dem 1989 ins<br />
Leben gerufenen Interessenverband Deutscher<br />
Leasing-Unternehmen. Seitdem vertritt der vereinigte<br />
<strong>BDL</strong> als einziger Verband die Interessen der gesamten<br />
deutschen Leasing-Wirtschaft und kann damit erfolgreicher<br />
und nachdrücklicher die Anliegen seiner rund<br />
200 Mitgliedsunternehmen verfolgen.<br />
Anwalt der Leasing-Wirtschaft<br />
Oberstes Verbandsziel ist es, Leasing in Deutschland<br />
zu fördern und zu schützen – aus Anbieter- wie aus<br />
Kundensicht. Die Sicherung fairer steuerlicher, rechtlicher<br />
und wirtschaftlicher Rahmenbedingungen steht<br />
damit ganz oben auf der Agenda des <strong>BDL</strong>. Dazu zählt<br />
insbesondere die Wahrung der Interessen der Leasing-<br />
Wirtschaft gegenüber dem Gesetzgeber und der Verwaltung.<br />
Der <strong>BDL</strong> setzt sich dabei für eine sachgerechte<br />
Gesetzgebung und Verwaltungspraxis in allen leasingrelevanten<br />
Rechtsgebieten ein, besonders im Bilanzund<br />
Steuerrecht, im Zivilrecht sowie bei staatlichen<br />
Fördermaßnahmen. Gerade in dieser Hinsicht war <strong>2008</strong><br />
ein herausforderndes und arbeitsreiches Jahr; <strong>2009</strong><br />
wird dem voraussichtlich in nichts nachstehen.<br />
Wichtige Aufgaben des <strong>BDL</strong> sind darüber hinaus die<br />
Außendarstellung der Leasing-Wirtschaft und die Positionierung<br />
des Produkts Leasing als überlegene Alternative<br />
zur traditionellen Finanzierung von Investitionsgütern.<br />
Als kompetenter Ansprechpartner steht der Verband<br />
im Rahmen seiner Öffentlichkeitsarbeit Unternehmen,<br />
Politik und Medien in allen Leasing-Fragen zur Verfügung.<br />
Er kommuniziert zielgerichtet Informationen rund um das<br />
Thema Leasing in all seinen Facetten. Überdies pflegt<br />
der <strong>BDL</strong> intensive Kontakte zu anderen Wirtschaftszweigen,<br />
insbesondere zur Kreditwirtschaft.<br />
Umfangreiche Dienstleistungen<br />
Gegenüber seinen Mitgliedsunternehmen erbringt der<br />
<strong>BDL</strong> eine Vielzahl wichtiger Dienst- und Serviceleistungen.<br />
Im Mittelpunkt stehen die Analyse, Aufbereitung<br />
und Bereitstellung relevanter Informationen über<br />
aktuelle Entwicklungen des Leasing-Marktes und seiner<br />
Rahmenbedingungen. Mit regelmäßigen Rundschreiben<br />
informiert der <strong>BDL</strong> deshalb über Marktdaten und<br />
über wichtige Änderungen in der Gesetzgebung und<br />
Rechtsprechung. Besonders im Intranet finden sich<br />
für Mitglieder umfassende Dokumentationen und<br />
Serviceangebote (vgl. Kapitel Öffentlichkeitsarbeit des<br />
vorliegenden Berichts).<br />
Zudem veranstaltet der <strong>BDL</strong> Fachtagungen und Foren<br />
zu branchenrelevanten Themen. Ein umfangreiches<br />
Seminarprogramm – abgestimmt auf die Bedürfnisse<br />
36 | Der Leasing-Verband
Der Leasing-Verband<br />
der Mitglieder – rundet das Dienstleistungsspektrum<br />
des Verbandes ab. Das Angebot reicht vom Grundlagenseminar<br />
bis zu Spezialseminaren für hoch qualifizierte<br />
Fachmitarbeiter. Es deckt dabei die wesentlichen<br />
Anforderungen der Aus- und Weiterbildung im<br />
Bereich Leasing ab.<br />
International vernetzt<br />
In den vergangenen Jahren hat das internationale Geschäft<br />
der <strong>BDL</strong>-Mitglieder stetig zugenommen. Mehr als<br />
70 von ihnen sind inzwischen grenzüberschreitend in<br />
insgesamt rund 80 Ländern auf allen Kontinenten tätig.<br />
Insbesondere in den mittel- und osteuropäischen<br />
Staaten bieten sich nach der EU-Erweiterung attraktive<br />
Marktchancen mit großem Wachstumspotenzial. Die<br />
Leasing-Unternehmen begleiten ihre deutschen Kunden<br />
bei der Erschließung neuer Märkte und stehen auch im<br />
Ausland als zuverlässiger Partner in Sachen Investitions-<br />
und Absatzfinanzierung zur Verfügung.<br />
Entsprechend hat auch der <strong>BDL</strong> sein internationales<br />
Engagement ausgebaut. Und dies umso mehr, als im<br />
Zuge der fortschreitenden Erweiterung und Harmonisierung<br />
des europäischen Marktes in immer stärkerem<br />
Maße leasingrelevante Verordnungen und Richtlinien in<br />
Brüssel initiiert werden.<br />
Deshalb engagiert sich der <strong>BDL</strong> in Europa für die<br />
Belange der deutschen Leasing-Wirtschaft und des<br />
Leasing-Marktes insgesamt, unter anderem durch seine<br />
Mitgliedschaft im europäischen Dachverband der nationalen<br />
Leasing-Verbände, Leaseurope. Als Zeichen der<br />
Wertschätzung dieses Engagements durch die Branche<br />
wurde Ende <strong>2008</strong> Rüdiger Freiherr von Fölkersamb,<br />
langjähriges <strong>BDL</strong>-Vorstandsmitglied, zum Präsidenten<br />
von Leaseurope ernannt. a<br />
| 37
Struktur und Marktvolumen<br />
Die Struktur der Leasing-Branche ist vielschichtig:<br />
Den Markt teilen sich große, meist auch international<br />
tätige Gesellschaften – oft mit Banken- oder<br />
Herstellerhintergrund – und eine Vielzahl kleiner und<br />
mittelständischer Leasing-Unternehmen. Experten für<br />
Immobilien- und Großmobilien-Leasing sind ebenso<br />
vertreten wie breit aufgestellte Universalanbieter<br />
und Spezialisten für bestimmte Objektgruppen oder<br />
Kundensektoren. Insgesamt ist die deutsche Leasing-<br />
Branche jedoch mittelständisch geprägt, sowohl auf<br />
Kunden- als auch auf Anbieterseite.<br />
Im <strong>BDL</strong> sind insgesamt – einschließlich einer Reihe<br />
von Einzelmitgliedschaften natürlicher Personen –<br />
196 Mitglieder organisiert. Mit einem Neugeschäftsvolumen<br />
von 54,7 Mrd. Euro im Jahr <strong>2008</strong> decken diese<br />
Mitgliedsunternehmen über 95 Prozent des deutschen<br />
Gesamtmarktes gemäß ifo Institut in Höhe von<br />
55,3 Mrd. Euro ab. Da mit wenigen Ausnahmen alle<br />
größeren Leasing-Unternehmen Mitglied im <strong>BDL</strong> sind,<br />
verteilt sich das verbleibende, nicht von Verbandsangehörigen<br />
generierte Leasing-Neugeschäftsvolumen<br />
von 2,4 Mrd. Euro auf viele überwiegend kleinere<br />
Leasing-Gesellschaften.<br />
190 operativ tätige Leasing-Gesellschaften gehörten<br />
dem <strong>BDL</strong> im Mai <strong>2009</strong> als Mitglieder an. Von diesen<br />
waren 156 Unternehmen ausschließlich im Mobilien-<br />
Leasing, acht ausschließlich im Immobilien-Leasing<br />
und 26 in beiden Bereichen tätig. Von allen Mitgliedsgesellschaften<br />
haben 32 einen Hersteller-, 52 einen<br />
Banken- und 106 einen unabhängigen Hintergrund.<br />
Damit ist die Eigentümerstruktur der Mitgliedsunternehmen<br />
zahlenmäßig stabil geblieben. Knapp ein<br />
Drittel der <strong>BDL</strong>-Mitglieder hat einen ausländischen<br />
Hintergrund, d. h. eine Muttergesellschaft, die nicht<br />
in Deutschland sitzt. Diese Unternehmen haben <strong>2008</strong><br />
27,5 Prozent zum Neugeschäft beigetragen und konnten<br />
das Leasing-Volumen um ein Prozent steigern.<br />
Die anderen <strong>BDL</strong>-Mitgliedsgesellschaften wuchsen<br />
um 7,9 Prozent im Jahr <strong>2008</strong>.<br />
Leasing-Branche ist mittelständisch geprägt<br />
Eine Strukturanalyse der <strong>BDL</strong>-Mitglieder nach Größenklassen<br />
zeigt folgendes Bild: Über die Hälfte der<br />
Mitgliedsunternehmen hat weniger als 15 Beschäftigte,<br />
rund drei Viertel weniger als 50 Mitarbeiter. Rund ein<br />
Drittel der <strong>BDL</strong>-Mitglieder verfügt lediglich über einen<br />
Einzelgeschäftsführer oder Einzelvorstand. Dabei handelt<br />
es sich sehr häufig um inhabergeführte Unternehmen.<br />
<strong>2008</strong> beschäftigten die <strong>BDL</strong>-Mitglieder 13.930<br />
Mitarbeiter – ein Prozent mehr als im Vorjahr.<br />
Internationales Leasing<br />
Ungefähr ein Drittel der Mitgliedsunternehmen des <strong>BDL</strong><br />
ist im Auslandsgeschäft aktiv. Dabei werden zwei Arten<br />
von Auslandsgeschäften im Leasing unterschieden:<br />
das Cross-Border-Leasing und das Domestic-Leasing.<br />
Beim Cross-Border-Leasing wird der Leasing-Vertrag<br />
von der inländischen Leasing-Gesellschaft direkt mit<br />
dem ausländischen Leasing-Nehmer geschlossen. Beim<br />
Domestic-Leasing erfolgt der Vertragsabschluss zwischen<br />
dem ausländischen Leasing-Nehmer und einer<br />
im jeweiligen Land ansässigen Tochtergesellschaft des<br />
deutschen Leasing-Unternehmens.<br />
Das Auslandsgeschäft begann vor über 20 Jahren mit<br />
Cross-Border-Leasing. Seit einigen Jahren ist dies jedoch<br />
rückläufig. Erfolgversprechender ist dagegen die<br />
Gründung von ausländischen Tochtergesellschaften,<br />
die in den Zielländern Domestic-Leasing betreiben,<br />
ganz gleich, ob als 100-prozentige Tochtergesellschaft<br />
38 | Die Mitglieder des <strong>BDL</strong>
Die Mitglieder des <strong>BDL</strong><br />
Eigentümerhintergrund der<br />
Mitgliedsunternehmen<br />
Zusammensetzung <strong>BDL</strong>-Mitgliedschaft<br />
Unabhängige Herstellernahe Bankennahe<br />
Anteil am Neugeschäft Mobilien-Leasing<br />
56 %<br />
17 %<br />
12 %<br />
39 % 49 %<br />
27 %<br />
Quelle: <strong>BDL</strong><br />
oder als Joint Venture. Die Präsenz vor Ort ermöglicht<br />
einen besseren Einblick in die lokalen Güter- und<br />
Finanzmärkte. Außerdem können so die Besonderheiten<br />
in den einzelnen Ländern bei den handels-, zivilund<br />
steuerrechtlichen Rahmenbedingungen berücksichtigt<br />
werden. a<br />
Weitere Informationen zu den Mitgliedern<br />
des <strong>BDL</strong> und ihren Tätigkeiten in Deutschland<br />
und international gibt es in der Datenbank<br />
im Internet unter<br />
www.leasingverband.de in der Rubrik Mitglieder<br />
„Wer verleast was?“ und „Wer verleast im Ausland?“<br />
| 39
Amtswechsel<br />
Verbandsgeschäftsstelle<br />
Nach acht Jahren als Vize-Präsident und Präsident<br />
des <strong>BDL</strong> übergab Reinhard Gödel im Mai den Stab an<br />
seinen Nachfolger Martin Mudersbach. Dieser lobte<br />
auf der Mitgliederversammlung des Verbandes unter<br />
dem starken Beifall der Anwesenden seinen Vorgänger:<br />
„Reinhard Gödel hat eine sehr engagierte Arbeit<br />
geleistet und dem Ansehen unserer Branche gutgetan.<br />
Außerdem hat er mit großem Erfolg wichtige Projekte<br />
für den Verband vorangetrieben.“<br />
Kommandantenstraße 80<br />
10117 Berlin<br />
Telefon 030 20 63 37-0<br />
Telefax 030 20 63 37-30<br />
bdl@leasingverband.de<br />
www.leasingverband.de<br />
Friedhelm Westebbe<br />
Hauptgeschäftsführer<br />
Dr. Martin Vosseler<br />
Stv. Geschäftsführer/Bereich Bilanzierung und Steuern<br />
Tina Bergbauer<br />
Referatsleiterin Recht<br />
Dr. Matthias Pytlik<br />
Referatsleiter Betriebswirtschaft und Finanzierung<br />
Heike Schur<br />
Referatsleiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />
Dr. Johannes Sczech<br />
Referatsleiter Betriebswirtschaft<br />
Sekretariat:<br />
Kerstin Bachmann<br />
Kathrin Dickhoff<br />
Petra Hannemann<br />
Gisela Stoy<br />
40 | Gremien
Gremien<br />
Vorstand<br />
Martin Mudersbach<br />
Präsident<br />
Vorsitzender der Geschäftsleitung<br />
akf leasing GmbH & Co KG<br />
Rüdiger Frhr. von Fölkersamb<br />
Vizepräsident<br />
Mitglied des Vorstandes<br />
Deutsche Leasing AG<br />
Thomas Kolvenbach<br />
Vizepräsident<br />
Geschäftsführender Gesellschafter<br />
COMCO Leasing GmbH<br />
Jürgen Mossakowski<br />
Vorstandsvorsitzender<br />
CHG-MERIDIAN<br />
Deutsche Computer Leasing AG<br />
Rüdiger Pehle<br />
Geschäftsführer<br />
PV.A Leasing in Europa GmbH<br />
Lars-Henner Santelmann<br />
Vorsitzender der Geschäftsführung<br />
Volkswagen Leasing GmbH<br />
Ludwig W. Schott<br />
Mitglied des Vorstandes<br />
VR-LEASING AG<br />
Hubert Spechtenhauser<br />
Sprecher des Vorstandes<br />
Commerz Real AG<br />
Dr. Martin Starck<br />
Sprecher der Geschäftsführung<br />
LBBW Leasing GmbH<br />
| 41
Betriebswirtschaftlicher<br />
Ausschuss<br />
N. N.<br />
Vorsitzender<br />
Harald Brenner<br />
SüdLeasing GmbH<br />
Michael Fichter<br />
IKB Leasing GmbH<br />
Horst Fittler<br />
Commerz Real Mobilienleasing GmbH<br />
Dr. Uwe Hack<br />
GRENKELEASING AG<br />
Heinz-Hermann Hellen<br />
Deutsche Leasing AG<br />
Jochen Jehmlich<br />
GEFA-Leasing GmbH<br />
Hans Kronschnabl<br />
BMW Leasing GmbH<br />
Klaus Murmann<br />
LHI Leasing GmbH<br />
Thomas Quotschalla<br />
Universal Leasing GmbH<br />
Marion Schäfer<br />
MILLER LEASING MIETE GMBH<br />
Rainer Schulte<br />
VR-LEASING AG<br />
Joachim Schulz<br />
CHG-MERIDIAN Deutsche Computer Leasing AG<br />
Klauspeter Seck<br />
Deutsche Immobilien Leasing GmbH (DIL)<br />
Christian Weber<br />
Disko Leasing GmbH<br />
Ulrich Weyer<br />
akf leasing GmbH<br />
Frederik Linthout<br />
HVB Leasing GmbH<br />
Maximilian Meggle<br />
MMV Leasing GmbH<br />
Olaf Meyer<br />
Siemens Finance & Leasing GmbH<br />
Michael Mohr<br />
abcfinance GmbH<br />
42 | Gremien
Gremien<br />
Bilanz- und<br />
Steuerausschuss<br />
Paul Dillenberger<br />
amt. Vorsitzender<br />
Deutsche Leasing AG<br />
Volker Bengsch<br />
für: Deutsche Anlagen-Leasing GmbH & Co. KG<br />
Dr. Stephan Berdesinski<br />
für: SüdLeasing GmbH<br />
Dierk Cordes<br />
leasconcept GmbH & Co. KG<br />
Gesellschaft für Mobilien-Leasing<br />
Hartmut Gersch<br />
für: Deutsche Immobilien Leasing GmbH (DIL)<br />
Dr. André H. Grabowski<br />
Volkswagen Leasing GmbH<br />
Ulrich Haumering<br />
Disko Leasing GmbH<br />
Norman Heye<br />
HVB Leasing GmbH<br />
Dr. Christoph Hirsch<br />
GMAC Germany GmbH & Co. KG<br />
Dr. Helmut Rehm<br />
KPMG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />
Clemens Richter<br />
LHI Leasing GmbH<br />
Walter H. Rösgen<br />
Capital&Concept Leasing GmbH<br />
Christoph Schalley<br />
Mercedes-Benz Leasing GmbH<br />
Jörg Schröder<br />
MMV Leasing GmbH<br />
Marion Schupp<br />
VR-LEASING AG<br />
Matthias Sprank<br />
ALD Lease Finanz GmbH<br />
Andreas Strauch<br />
GEFA-Leasing GmbH<br />
Dr. Hans Volkert Volckens<br />
HANNOVER LEASING GmbH & Co. KG<br />
Thomas Neubacher<br />
Commerz Real AG<br />
Bernhard Regnery<br />
für: KG Allgemeine Leasing GmbH & Co.<br />
| 43
Ausschuss für<br />
Finanzierungsfragen<br />
Thomas Agerholm<br />
Vorsitzender<br />
HW Leasing GmbH<br />
Martin Ahammer<br />
UVW-Leasing GmbH<br />
Thomas Banck<br />
COMCO Leasing GmbH<br />
Christina Brand<br />
AGL Anlagen- und Geräte Leasing GmbH<br />
Hans-Joachim Dörr<br />
TRUMPF Leasing + Service GmbH & Co. KG<br />
Dietmar Fuhs<br />
Disko Leasing GmbH<br />
Michael Graf<br />
leasconcept GmbH & Co. KG<br />
Gesellschaft für Mobilien-Leasing<br />
Thomas Grübner<br />
Elbe-Leasing GmbH<br />
Heinz-Joachim Hill<br />
CM Finance GmbH<br />
Matthias Hommel<br />
VR-LEASING AG<br />
Erwin Kaiser<br />
HVB Leasing GmbH<br />
Alexander T. Knebel<br />
CONLINK Leasing GmbH & Co.<br />
Dr. Max Kühner<br />
LT-Verwaltung GmbH<br />
Volkmar Lange<br />
CHG-MERIDIAN Deutsche Computer Leasing AG<br />
Klaus Lenschen<br />
Aachener Direkt Leasing AG<br />
Manfred Miller<br />
MILLER LEASING MIETE GmbH<br />
Franz Reith<br />
GEFA-Leasing GmbH<br />
Michael Schepe<br />
AWG Leasing GmbH<br />
Volker Schumacher<br />
Deutsche Leasing AG<br />
Jenny Ursinus<br />
abcfinance GmbH<br />
44 | Gremien
Gremien<br />
Ausschuss für<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
Holger Rost<br />
Vorsitzender<br />
COMCO Autoleasing GmbH & Co. KG<br />
Maike Denk<br />
VR-LEASING AG<br />
Kati Eggert<br />
Deutsche Leasing AG<br />
Alfons Geiger<br />
HANNOVER LEASING GmbH & Co. KG<br />
Rainer Goldberg<br />
IKB Leasing GmbH<br />
Yvonne Herfurth<br />
HVB Leasing GmbH<br />
Gerrit Kirstein<br />
GEFA-Leasing GmbH<br />
Heiko Krauter<br />
SüdLeasing GmbH<br />
Karolina Müller<br />
Commerz Real AG<br />
Peter Pelinka<br />
Gallinat-Leasing GmbH<br />
Patrizia Schärtl-Rauch<br />
GE Auto Service Leasing GmbH<br />
Ralf Werthmann<br />
Volkswagen Leasing GmbH<br />
| 45
Rechtsausschuss<br />
Uwe Scharff<br />
amt. Vorsitzender<br />
GEFA-Leasing GmbH<br />
Gerd Asam<br />
LHI Leasing GmbH<br />
Dorthe Bendig<br />
SüdLeasing GmbH<br />
Lothar Breitfeld<br />
MMV Leasing GmbH<br />
Claudia Doerr<br />
für: Siemens Finance & Leasing GmbH<br />
Michael Felde<br />
Deutsche Leasing AG<br />
Joachim Francke<br />
RAe Francke & Partner<br />
Beatrix Gölzenleuchter<br />
TOYOTA Leasing GmbH<br />
Dieter Kalt<br />
IKB Leasing GmbH<br />
Dr. Ernst-Gerald Koch<br />
für: UTA Leasing GmbH<br />
Benno Kreuzmair<br />
für: MAN Financial Services GmbH<br />
Thorsten Kroog<br />
HANNOVER LEASING GmbH & Co. KG<br />
Klaus Liedgens<br />
Commerz Real AG<br />
Jürgen Martin<br />
für: A*Lease Auto- und Anlagen-Leasing GmbH<br />
Olaf Schneider<br />
GE Auto Service Leasing GmbH<br />
Angelika Schwabe<br />
VR-LEASING AG<br />
Markus Strauß<br />
Volkswagen Leasing GmbH<br />
Martin Werthmann<br />
De Lage Landen GmbH<br />
Herbert Zahn<br />
für: GRENKELEASING AG<br />
Horst Zimmermann<br />
HVB Leasing GmbH<br />
Foren<br />
<strong>BDL</strong>-Forum Mittelstand<br />
Michael Mohr, Vorsitzender<br />
abcfinance GmbH<br />
Wolfgang Marschall, stv. Vorsitzender<br />
Columbus Leasing GmbH<br />
<strong>BDL</strong>-Forum IT<br />
Guido Stöcker, Vorsitzender<br />
VR-LEASING AG<br />
46 | Gremien
Gremien<br />
Leaseurope-Delegierte des <strong>BDL</strong><br />
Board<br />
Rüdiger Frhr. von Fölkersamb<br />
Präsident der Leaseurope<br />
Deutsche Leasing AG<br />
General Assembly – Mitglieder<br />
Rüdiger Frhr. von Fölkersamb<br />
Deutsche Leasing AG<br />
Martin Mudersbach<br />
akf leasing GmbH & Co KG<br />
Thomas Kolvenbach<br />
COMCO Leasing GmbH<br />
Hubert Spechtenhauser<br />
Commerz Real AG<br />
General Assembly – Stellvertretende Mitglieder<br />
Lars-Henner Santelmann<br />
Volkswagen Leasing GmbH<br />
Ludwig W. Schott<br />
VR-LEASING AG<br />
Hans-Joachim Spittler<br />
MMV Leasing GmbH<br />
Friedhelm Westebbe<br />
Bundesverband Deutscher<br />
Leasing-Unternehmen e.V.<br />
Rechtsausschuss<br />
Uwe Scharff<br />
GEFA-Leasing GmbH<br />
Statistik- und Marketing-Ausschuss<br />
Frederik Linthout<br />
HVB Leasing GmbH<br />
Arbeitsgruppe Leasing<br />
in Zentral- und Osteuropa<br />
Sven Rahn<br />
VR-LEASING AG<br />
Bernd Schröck<br />
Deutsche Leasing AG<br />
Arbeitsgruppe Immobilien-Leasing<br />
Ulrich Koch<br />
VR-LEASING AG<br />
Clemens Richter<br />
LHI Leasing GmbH<br />
Automotive Steering Group<br />
Andreas Büchner<br />
Volkswagen Bank GmbH<br />
Truck Rental Working Group<br />
Thomas Rieger<br />
PEMA GmbH<br />
Bilanzierungs- und Steuerausschuss<br />
Heinz-Hermann Hellen<br />
Deutsche Leasing AG<br />
| 47
Wichtige Verbandsveranstaltungen <strong>2008</strong>/09<br />
Redaktionsschluss 30. Juni <strong>2009</strong><br />
23.01.<strong>2008</strong> Sitzung des Bilanz- und<br />
Steuerausschusses, Berlin<br />
29.01.<strong>2008</strong> Sitzung des Rechtsausschusses,<br />
Düsseldorf<br />
07.02.<strong>2008</strong> Regionale Geschäftsführerkonferenz,Hamburg<br />
11.02.<strong>2008</strong> Regionale Geschäftsführerkonferenz,<br />
München<br />
12.02.<strong>2008</strong> Regionale Geschäftsführerkonferenz,<br />
Stuttgart<br />
13.02.<strong>2008</strong> Regionale Geschäftsführerkonferenz,<br />
Frankfurt/Main<br />
14.02.<strong>2008</strong> Regionale Geschäftsführerkonferenz,<br />
Düsseldorf<br />
21.02.<strong>2008</strong> Sitzung des Ausschusses für<br />
betriebswirtschaftliche Fragen,<br />
Berlin<br />
27.02.<strong>2008</strong> Sitzung des Ausschusses für<br />
Öffentlichkeitsarbeit, Berlin<br />
28.02.<strong>2008</strong> Sitzung des Vorstandes, Berlin<br />
05.03.<strong>2008</strong> 6. Parlamentarischer Abend, Berlin<br />
06.03.<strong>2008</strong> Seminar: Insolvenzrecht mit<br />
Bedeutung für das Mobilien-<br />
Leasing, Siegburg<br />
10. – 11.03.<strong>2008</strong> Seminar: Bilanzanalyse für den<br />
Außendienst, Bonn<br />
14.03.<strong>2008</strong> Sitzung des Ausschusses für<br />
Finanzierungsfragen, Wuppertal<br />
18.03.<strong>2008</strong> <strong>BDL</strong>-Forum IT, Berlin<br />
07. – 08.04.<strong>2008</strong> Seminar: BWA-Analyse für den<br />
Außendienst<br />
24.04.<strong>2008</strong> Sitzung des Vorstandes, Wiesbaden<br />
25.04.<strong>2008</strong> 14. ordentliche Mitgliederversammlung,<br />
Wiesbaden<br />
04. – 07.05.<strong>2008</strong> Seminar: Grundlagen des Mobilien-<br />
Leasing, Leimen/Heidelberg<br />
15.05.<strong>2008</strong> Sitzung des Bilanz- und Steuerausschusses,<br />
Berlin<br />
26. – 27.05.<strong>2008</strong> Seminar: Analyse von Jahresabschlüssen<br />
nach HGB, Siegburg<br />
27.05.<strong>2008</strong> Sitzung des Rechtsausschusses,<br />
Hamburg<br />
28.05.<strong>2008</strong> <strong>BDL</strong>-Forum Mittelstand, Stuttgart<br />
28. – 29.05.<strong>2008</strong> Seminar: Zivilrechtliche Fragen<br />
zum Mobilien-Leasing<br />
28.05.<strong>2008</strong> <strong>BDL</strong>-Forum Mittelstand, Stuttgart<br />
16. – 17.06.<strong>2008</strong> Seminar: Einführung in die Rechnungslegung<br />
nach IFRS, Bonn<br />
18.06.<strong>2008</strong> Seminar: Steuerliche Fragen zum<br />
Mobilien-Leasing (Außendienst),<br />
Düsseldorf<br />
48 | Chronik
Chronik<br />
04.09.<strong>2008</strong> Sitzung des Ausschusses für<br />
Öffentlichkeitsarbeit, Hamburg<br />
07. – 10.09.<strong>2008</strong> Seminar: Grundlagen der<br />
strukturierten Finanzierungen<br />
unter Verwendung von Objektgesellschaften<br />
(Großmobilien,<br />
Immobilien), Würzburg<br />
12.09.<strong>2008</strong> Seminar: Kalkulation von<br />
Mobilien-Leasing-Verträgen<br />
unter Verwendung eines<br />
HP-Finanzrechners, Bonn<br />
15.09.<strong>2008</strong> Sitzung des Vorstandes, Berlin<br />
17.09.<strong>2008</strong> Sitzung des Ausschusses für<br />
Finanzierungsfragen, Berlin<br />
22.09.<strong>2008</strong> Seminar: Steuerliche Fragen zum<br />
Immobilien- und Großmobilien-<br />
Leasing, Siegburg<br />
24.09.<strong>2008</strong> Sitzung des Bilanz- und<br />
Steuerausschusses, Berlin<br />
28.09. – 01.10.<strong>2008</strong> Seminar: Grundlagen des<br />
Mobilien-Leasing, Münster<br />
01.10.<strong>2008</strong> Sitzung des Ausschusses für<br />
betriebswirtschaftliche Fragen,<br />
München<br />
21.10.<strong>2008</strong> <strong>BDL</strong>-Forum IT, Hamburg<br />
28.10.<strong>2008</strong> Sitzung des Rechtsausschusses,<br />
Berlin<br />
29.10.<strong>2008</strong> <strong>BDL</strong>-Juristentag, Berlin<br />
04.11.<strong>2008</strong> Seminar: Sicherheiten im<br />
Mobilien-Leasing, Frankfurt<br />
05.11.<strong>2008</strong> Sitzung des Vorstandes,<br />
Berlin<br />
06.11.<strong>2008</strong> 15. ordentliche Mitgliederversammlung/Geschäftsführerkonferenz,<br />
Berlin<br />
10. – 11.11.<strong>2008</strong> Seminar: Analyse von Jahresabschlüssen<br />
nach IFRS, Bonn<br />
17.11.<strong>2008</strong> Seminar: Bilanzierung von Leasing-<br />
Verträgen nach IFRS, Bonn<br />
26.11.<strong>2008</strong> <strong>BDL</strong>-Forum Mittelstand, Köln<br />
11.12.<strong>2008</strong> <strong>BDL</strong>-Sonderforum Leasing-<br />
Aufsicht, Mörfelden-Walldorf<br />
28.01.<strong>2009</strong> Sitzung des Rechtsausschusses,<br />
Berlin<br />
05.02.<strong>2009</strong> Sitzung des Bilanz- und Steuerausschusses,<br />
Berlin<br />
12.02.<strong>2009</strong> Sitzung des Ausschusses für<br />
Öffentlichkeitsarbeit, Berlin<br />
16.02.<strong>2009</strong> Regionale Geschäftsführerkonferenz,<br />
Düsseldorf<br />
17.02.<strong>2009</strong> Regionale Geschäftsführerkonferenz,<br />
Frankfurt/Main<br />
| 49
18.02.<strong>2009</strong> Regionale Geschäftsführerkonferenz,<br />
Stuttgart<br />
19.02.<strong>2009</strong> Regionale Geschäftsführerkonferenz,<br />
München<br />
23.02.<strong>2009</strong> Regionale Geschäftsführerkonferenz,<br />
Hamburg<br />
02. – 03.03.<strong>2009</strong> Seminar: Vertriebsaktivierung<br />
von Leasing-Verkäufern, Bonn<br />
18.03.<strong>2009</strong> Sitzung des Vorstandes, Berlin<br />
18.03.<strong>2009</strong> 7. Parlamentarischer Abend, Berlin<br />
19.03.<strong>2009</strong> Fachtagung Leasing<br />
Kreditwirtschaft, Berlin<br />
23.03.<strong>2009</strong> Seminar: Vertriebssteuerung in<br />
Mobilien-Leasing-Unternehmen,<br />
Bonn<br />
29.03. – 01.04.<strong>2009</strong> Seminar: Grundlagen des<br />
Mobilien-Leasing, Bamberg<br />
31.03.<strong>2009</strong> Seminar: Insolvenzrecht mit<br />
Bedeutung für das Mobilien-<br />
Leasing, Siegburg<br />
20.04.<strong>2009</strong> Seminar: Sicherheiten im Mobilien-<br />
Leasing, Siegburg<br />
21. – 22.04.<strong>2009</strong> Seminar: Einführung in die Analyse<br />
von Jahresabschlüssen, Bonn<br />
28.04.<strong>2009</strong> Sitzung des Ausschusses für betriebswirtschaftliche<br />
Fragen, Berlin<br />
29.04.<strong>2009</strong> Sitzung des Rechtsausschusses,<br />
Düsseldorf<br />
04. – 05.05.<strong>2009</strong> Seminar: Qualifizierung<br />
von Leasing-Verkäufern:<br />
Kundengewinnung und Bindung<br />
am Telefon, Bonn<br />
06.05.<strong>2009</strong> Sitzung des Vorstandes, Leipzig<br />
07.05.<strong>2009</strong> 16. ordentliche Migliederversammlung,<br />
Leipzig<br />
13.05.<strong>2009</strong> Sitzung des Bilanz- und Steuerausschusses,<br />
Berlin<br />
18. – 19.05.<strong>2009</strong> Seminar: Bilanzanalyse für den<br />
Außendienst, Bonn<br />
25.05.<strong>2009</strong> Konstituierende Sitzung<br />
des Vorstandes,<br />
Bad Homburg v. d. H.<br />
28.05.<strong>2009</strong> <strong>BDL</strong>-Forum Mittelstand,<br />
Frankfurt/Main<br />
25. – 26.05.<strong>2009</strong> Seminar: Zivilrechtliche Fragen<br />
zum Mobilien-Leasing, Siegburg<br />
04.06.<strong>2009</strong> Sitzung des Ausschusses für<br />
Finanzierungsfragen, Dresden<br />
19.06.<strong>2009</strong> Sitzung des Ausschusses für<br />
Öffentlichkeitsarbeit, Essen<br />
22.06.<strong>2009</strong> Seminar: Überwachung und<br />
Bearbeitung kritischer Leasing-<br />
Engagements, Hamburg<br />
50 | Chronik
| 51
}<br />
Bundesverband Deutscher<br />
Leasing-Unternehmen e. V.<br />
Kommandantenstraße 80<br />
10117 Berlin<br />
Telefon 030 20 63 37-0<br />
Telefax 030 20 63 37-30<br />
bdl@leasingverband.de<br />
www.leasingverband.de<br />
Der <strong>BDL</strong> ist Mitglied der<br />
Leaseurope (Europäischer<br />
Dachverband der nationalen<br />
Leasing-Verbände)<br />
www.leaseurope.org<br />
Bundesverband Deutscher<br />
Leasing-unternehmen