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Versuchte Aushungerung der AIDS-Hilfe Geld oder Leben

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TATblatt minus 68<br />

Wir sehen einen direkten Zusammenhang<br />

zwischen <strong>der</strong> "Auslän<strong>der</strong>politik" <strong>der</strong> BRD<br />

und dem aufsteigenden deutschen Natio-<br />

- nalismus.<br />

Dem wird eine scheinbare Politik<br />

gegen Rassismus und für eine multikulturelle<br />

Gesellschaft entgegengestellt. Diese<br />

Politik von sogenannten Linken ist nicht effektiv<br />

geworden im Protest gegen den Regierungsentwurf.<br />

Außer <strong>der</strong> Frankfurter<br />

Erklärung zum Anti-Rassismus-Tag,<br />

welche an das Gewissen <strong>der</strong> (B undes-?<br />

Anm.)Deutschen appelliert, die Nützlichkeit<br />

und Bereicherung <strong>der</strong> sogenannten<br />

ausländischen BürgerInnen anzuerkennen;<br />

o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Profilierungsfestakte, zu<br />

Gunsten des multikulturellen Dezernats,<br />

kommt keine inhaltliche Kritik gegen jegliche<br />

"Auslän<strong>der</strong>politik". Auf <strong>der</strong> Abschlußkundgebung<br />

<strong>der</strong> Demonstration gegen<br />

Rassismus am 24.5_90 sprach sich die<br />

AUSLÄNDER/lNNEN/FEINDLICHKEIT<br />

je:<br />

• Die Ausweisungsmöglichkeiten sind<br />

nahezu unbegrenzt.<br />

• eine unbefristete Aufenthaltserlaubnis<br />

und eine Aufenthaltsberechtigung, die<br />

einen größeren Ausweisungsschutz verleihen,<br />

bekommt nur die/<strong>der</strong>jenige, die/<strong>der</strong><br />

ua. "ausreichenden Wohnraum" nachweist.<br />

Bei .<strong>der</strong> heutigen WOhnungsnot<br />

können viele diesen Nachweis nicht erbringen,<br />

zumal sie zuerst die Diskriminierten<br />

trifft.<br />

• Notlagen wie Sozialbedürftigkeit<br />

und Langzeitarbeitslosigkeit können zur<br />

Ausweisung führen.<br />

• Die politische Betätigung von Auslän<strong>der</strong>Innen<br />

soll durch Ausweisungsdrohungen<br />

eingeengt und unterbunden<br />

werden. Dies bedeutet eine totale politische<br />

Entmündigung für Auslän<strong>der</strong>Innen.<br />

Frauen werden weiterhin dOflpelt disk-<br />

Seite 11<br />

riminiert:<br />

• In dem Entwurf wird systematisch<br />

davon ausgegangen, daß die Ehen <strong>der</strong> Immigrantlnnen<br />

untereinan<strong>der</strong> o<strong>der</strong> mit<br />

(Bundes-? Anm. )Deu tschen Scheinehen<br />

sind. Deswegen wird <strong>der</strong> Begriff "häusliche<br />

Gemeinschaft" statt bisher "eheliche Gemeinschaft"<br />

eingeführt.<br />

• Das eigenständige Aufenthaltsrecht<br />

für Frauen wird erst nach vier, nichr-wie<br />

bisher nach drei Jahren gewährt.<br />

Familienzusammenführung wird weiterhin<br />

eingeschränkt und behin<strong>der</strong>t.<br />

Die Bespitzelung <strong>der</strong> Nichtdeutschen<br />

wird zur "ersten deutschen BürgerInnenpflicht".<br />

Wir for<strong>der</strong>n:<br />

• Abschaffung aller Auslän<strong>der</strong>gesetze!<br />

- Gleiche Rechte für alle!<br />

• Recht auf politische Betätigung und<br />

das kommunale Wahlrecht als ersten<br />

Schritt zur politischen Gleichberechtigung<br />

.<br />

• Uneingeschränktes Recht auf<br />

Asyl für alle Flüchtlinge<br />

• Die Entkbpphing <strong>der</strong> Staatsbürgerrechte<br />

von Herkunft und<br />

Blutsbande und die Schaffung <strong>der</strong><br />

doppelten Staatsbürgerschaft.<br />

In den Wochen vor dem 27.4.90<br />

bis zum 11.5.90, den wir zum antirassistischen<br />

Kampftag erklärt haben,<br />

saHen verschiedene koordinierte<br />

Aktionen in den Städten Frankfurt,<br />

Darmstadt, Gießen, Kassel und<br />

Fulda stattfinden.<br />

GIS (Gruppe Internationaler<br />

StudentInnen) Uni Ffm Hessenweites<br />

Aktionsbündnis gegen Rassismus<br />

und Auslän<strong>der</strong>gesetze<br />

Amtsleiterin des multikulturellen Amtes<br />

für eine "Staatsbürgerschaft ohne wenn<br />

und aber für alle Bürger, die hier zwei<br />

Jahre o<strong>der</strong> länger arbeiten (dh. Steuern<br />

zahlen!) - als volle Bürgerrechte" aus.<br />

Damit grenzte sie ImmigrantInnen und<br />

Flüchtlinge, die diesem Kriterium nicht<br />

entsprechen, aus. Sie sprach sich auch nicht<br />

eindeutig für eine Öffnung <strong>der</strong> Grenzen<br />

aus, im Gegenteil; sie propagierte eine kontrollierte<br />

Einwan<strong>der</strong>ungspolitik. Unter<br />

solchen Umständen ist es umso wichtiger,<br />

unseren Protest weiter zu artikulieren.<br />

Dieser Protest richtet sich gegen diese<br />

Politik <strong>der</strong> Ausgrenzung und Deutschtümelei<br />

und speziell gegen diesen Regierungsentwurf.<br />

Dieser Entwurf wird noch<br />

repressiver, noch einschränken<strong>der</strong> auf das<br />

<strong>Leben</strong> von uns Auslän<strong>der</strong>Innen wirken.<br />

Nach ihm sollen die ausländischen BürgerInnen<br />

Menschen zweiter Klasse bleiben.<br />

Der Aufenthalt <strong>der</strong> ausländischen BürgerInnen<br />

soll unsicher bleiben wie eh und<br />

GrajJiJi bei <strong>der</strong> "Zukunfts-Insel' am Wien er Donauinselfest<br />

Das "SPÖ" wurde inzwischen übermalJ ...<br />

Eine ausführliche Analyse des<br />

novellierten ERD-Auslän<strong>der</strong>rechtes<br />

ist im Arbeiterkampf 318 vom 30.<br />

April 1990 zu finden. Aus diesem<br />

Artikel ist teilweise aucl! die in <strong>der</strong><br />

Einleitung wie<strong>der</strong>ge'gebene (zugegebenermaßen<br />

polemische) Einschät~<br />

zung entnommen. •<br />

Aussageverweigerung<br />

Aussageverweigerung! Der Text zur Aussageverweigerung aus dem<br />

letzten TATblatt leitet auch eine gleichnamige Broschüre zum Thema ein,<br />

die ab sofort bei uns erhältlich ist. Das Thema, das zB 88/89 durch die Kampagne<br />

"Anna und Arthur halten's Maul" in aller Munde war, nicht in den<br />

Schubläden verschwinden zu lassen. Das Thema ist nach wie vor aktuell,<br />

eh klar!<br />

Aus <strong>der</strong> Dreinleitung zur dritten Auflage: "Die Texte, die wir auswählten,<br />

sind eine Mischung aus Theorie, Praxis und persönlichen Erlebnisberichten.<br />

Sie spiegeln Anspruch und Wirklichkeit wi<strong>der</strong>, Ängste und Stärken,<br />

und sind vorwiegend Texte aus unserem <strong>Leben</strong>sraum, da sie am nahesten<br />

an unseren <strong>Leben</strong>sbedingungen sind." Zu Beiträgen aus <strong>der</strong> BRD und <strong>der</strong><br />

Schweiz kommen aber auch solche aus Uruguay, EI Salvador, Vietnam,<br />

dem Baskenland o<strong>der</strong> <strong>der</strong> USA.<br />

Das Heft umfaßt 116 Seiten, ist übersichtlich geglie<strong>der</strong>t, und bei uns um<br />

saagenhafte ÖS 50, - zuzüglich Porto (12,50) erhältlich.<br />

Immer wenn Sie lila sehen, lohnt sich's ...

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