Bericht einer Teilnehmerin - MT-Kosmus
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Seite Workshop: 1 Das Feld des Euro-Schamanen 24. - 31. Juli 2010<br />
von Andrea Mittl<br />
„Ich warne dich,<br />
wenn du absichtlich weniger sein willst,<br />
als du zu werden fähig bist,<br />
dann wirst du den Rest deines Lebens<br />
zutiefst unglücklich sein“.<br />
Abraham Maslow<br />
Urmensch in mir<br />
Initiation in den Schamanismus und die Begegnung mit der wahren Kraft<br />
Initation, also Einweihung, als Schamane/als Schamanin in der heutigen<br />
Zeit? Kann man denn heute noch in den Schamanismus eingeweiht<br />
werden? Ist der moderne Mensch überhaupt in der Lage, „schamanisch“<br />
zu denken und zu handeln? Ich möchte in diesem Artikel über die<br />
Bedeutung des Schamanismus in der heutigen Zeit philosophieren und<br />
Wege aufzeigen, sich in eine schamanische Ausbildung zu begeben. Es<br />
ist meine tiefste Überzeugung, dass wir, Kinder dieser modernen Zeit,<br />
nur dann die enormen Herausforderungen bestehen können, wenn wir<br />
in zweierlei Hinsicht verwurzelt sind: Dazu zählt <strong>einer</strong>seits eine materielle<br />
und andererseits eine geistige Verwurzelung. Den Drang nach<br />
Kontaktaufnahme mit diesen im Menschen angelegten ursprünglichen<br />
Kräften verspüren viele Menschen. Dieser Stimme in uns dürfen wir<br />
vertrauen - schließlich spüren wir ja auch, wie wohl uns die Verbindung<br />
mit diesen Kräften tut.<br />
Es gibt viele verschiedene Bilder,<br />
die man/frau sich vom Schamanismus<br />
macht. Vielleicht tauchen<br />
Bilder vom Urmenschen in uns auf und<br />
eine Sehnsucht macht sich in uns breit,<br />
die das Einssein mit der Natur und dem<br />
Geistigen anstrebt. Gleichzeitig vielleicht<br />
auch der Gedanke, dass das heute doch<br />
nur eine Spielerei sein kann oder sich als<br />
unseriös darstellt und niemals das erreicht<br />
werden kann, wozu der Urmensch<br />
in der Lage war. Wir können das Bild<br />
des Schamanen/der Schamanin überhöhen<br />
und als ein nicht erreichbares Ziel<br />
erachten, das nur ganz wenigen Menschen<br />
vorbehalten ist. Oder wir ziehen<br />
es ins Lächerliche bzw. Unseriöse und<br />
sehen einen Menschen vor uns, der auf<br />
der Flucht vor den Herausforderungen<br />
unserer Zeit sich lieber in Träumereien<br />
oder Spielereien verkrümelt, als sich dem<br />
Leben in s<strong>einer</strong> Härte zu stellen.<br />
Lassen wir beide Extreme, das der Überhöhung<br />
und das der Erniederung, beiseite.<br />
Betrachten wir uns selbst, wie wir<br />
unseren Alltag verbringen. Wir legen bei<br />
uns, im Westen, großen Wert auf Intelligenz.<br />
Unsere ganze Gesellschaft, die<br />
Wirtschaft und die Kultur sind auf diesem<br />
Konzept aufgebaut. Wir setzen unsere angeborenen<br />
Sinne sehr eingeschränkt ein,<br />
und das erscheint uns auch notwendig<br />
zu sein, um im Straßenverkehr als Fußgänger,<br />
Rad- und Autofahrer überleben<br />
zu können, unsere Grundversorgung zu<br />
gewährleisten und unsere Ausbildungen<br />
machen bzw. unserem Beruf nachgehen<br />
zu können.<br />
Demgegenüber verblüffen beispielsweise<br />
die Aborigines Australiens, die aufgrund<br />
ihrer unglaublichen Orientierungsfähigkeit<br />
in der kargen Landschaft und ihres<br />
außerordentlichen Gedächtnisses für<br />
Wege, Orte und topographische Details<br />
bekannt sind. Für die Aborigines ist die<br />
gesamte physische Welt auch eine spirituelle<br />
Landschaft voller heiliger Orte, mythischer<br />
Formen und Pfade der Ahnen.<br />
Sie verfügen über die selben angeborenen<br />
Sinne wie wir – der Einsatz dieser<br />
unterscheidet sich aber grundlegend zu<br />
dem, was im Westen als „normal“ angesehen<br />
wird. Heute spricht man zwar auch<br />
bei uns in verstärktem Maße von der<br />
Wahrnehmung feinstofflicher Kräfte, dennoch<br />
distanzieren sich viele durch das im<br />
Westen verbreitete Weltbild noch davon.<br />
Wesentlich erscheint mir aber festzuhalten,<br />
dass jeder Mensch die Fähigkeit besitzt,<br />
Feinstoffliches wahrzunehmen. Wir<br />
haben uns aber gewöhnt, unsere Sinne<br />
sehr eingeschränkt zu benutzen: Das<br />
Auge hat gelernt, nur rein Materielles zu<br />
sehen, das Ohr hat gelernt, nur die lauten<br />
Töne der Alltagswelt zu vernehmen<br />
und die Hände haben gelernt, nur eine<br />
bestimmte Wirklichkeit zu ertasten. Die<br />
Bereitschaft, sich vollkommen für sich<br />
selbst und für andere Wirklichkeiten zu<br />
öffnen, mag ein Bauchkribbeln verursachen,<br />
weil wir im Grunde genau wissen,<br />
wie groß dasjenige ist, das wir hier erleben<br />
können.<br />
Ich erinnere mich an die eigene Sehnsucht<br />
nach diesem Urmenschen in mir,<br />
bevor ich mich für den Besuch des Euro-Schamanen<br />
entschieden habe. Mein<br />
Lieblingsbuch als 11-Jährige, ein Geschenk<br />
m<strong>einer</strong> Tante, war ein Bildband<br />
über die Naturvölker Papua-Neuguineas<br />
und Afrikas. Ich hätte mir für das Babysitten<br />
meines Cousins etwas ganz anderes<br />
kaufen können, angezogen hat mich aber<br />
eben dieser Bildband. Die Sehnsucht<br />
nach der Entdeckung m<strong>einer</strong> Urkraft war<br />
groß, und wahrscheinlich hatte mir zartem,<br />
sensiblen Mädchen diese Kraft auch<br />
k<strong>einer</strong> zugemutet. Diese Suche ließ mich<br />
in der Zeit der Pubertät und auch als junge<br />
Frau nicht los. Dennoch fand ich nicht<br />
in für mich befriedigender Weise Zugang<br />
zu dieser Kraft, deren Ruf ich aber immer<br />
vernehmen konnte. Ich wurde einige Male<br />
schwer krank, musste operiert werden<br />
und sah mich am Abgrund. Ich wusste,
Seite 2<br />
Urmensch in Seite mir 2<br />
dass ich noch nicht den richtigen Weg<br />
gefunden hatte, aber ich konnte ihn nicht<br />
wahrnehmen. Und dann stieß ich auf<br />
genau diesen Workshop. Ich ahnte, dass<br />
ich mir selber begegnen würde, und genau<br />
davor hatte ich auch Angst.<br />
Ein sehr weiser Mann sagte einmal<br />
sinngemäß:<br />
Wir fürchten uns eigentlich nicht vor<br />
unserer Schwäche, sondern vor unserer<br />
Stärke.<br />
Diese Woche der Einweihung ist eine<br />
echte Lernzeit und gestaltet sich als<br />
einzigartiger Ausnahmezustand. Ja vielleicht<br />
würden die Aborigines über diese<br />
Empfindungen amüsiert lachen. Welchen<br />
Kraftaufwand nehmen wir Westler auf<br />
uns, um uns ein Leben in materiellem<br />
Reichtum, das wir so oft als sinnlos<br />
empfinden, leisten zu können, und dann<br />
haben wir nicht einmal Kontakt zu uns<br />
selbst? Ich hatte zuvor schon Erfahrung<br />
mit Sinnesschulung, weil ich mit Kindern<br />
viel im Bereich der Naturpädagogik gearbeitet<br />
habe. Alles, was ich aber in dieser<br />
Initiationswoche erleben konnte, überstieg<br />
meine bisherigen Erfahrungen. Wie<br />
Mutter Erde roch, schmeckte und sich<br />
anfühlte, hatte ich noch nie so intensiv<br />
erlebt. Es war ein Gefühl, in Mutter Erdes<br />
Schoß geborgen zu sein. Die Ängste<br />
und massiven Widerstände zu Beginn<br />
dieser Erfahrung waren aber enorm. Wer<br />
Malidoma Some´s Beschreibung s<strong>einer</strong><br />
Initiation gelesen hat, wird sich ein Bild<br />
über diese Phase machen können. Malidoma,<br />
ein Schwarzafrikaner, wurde als<br />
5-Jähriger von Missionaren aus seinem<br />
Dorf entführt, wurde christlich und somit<br />
auch westlich erzogen und flüchtete<br />
schließlich als junger Mann aus dem Kloster,<br />
um nach <strong>einer</strong> Odyssee schließlich<br />
in sein Heimatdorf zu kommen. Er bat<br />
darum, mit den anderen Jugendlichen<br />
des Dorfes initiiert zu werden. Auch Malidoma<br />
beschreibt den inneren Kampf<br />
mit dem Zensor, jener Instanz in uns, die<br />
uns wie ein innerer Wächter vor Gefahren<br />
warnt. Dieser Zensor kennt unsere einmal<br />
verfassten mentalen Gesetze und<br />
tut alles, um uns zum Einhalten unserer<br />
eigenen Gesetze zu mahnen. So mahnt<br />
er möglicherweise auch davor, sich auf<br />
solche „Einbildungen“<br />
und Schwärmereien wie<br />
beispielsweise Baumwesen<br />
einzulassen.<br />
Dieser innere Kampf ist<br />
es eigentlich, der uns<br />
am meisten zu schaffen<br />
macht. Wenn wir uns im<br />
Zuge der Initiation nämlich<br />
„brav“ bemühen,<br />
Kontakt mit dem Baum<br />
aufzunehmen, aber im<br />
Grunde nur so tun als<br />
ob, so wird sich ein sehr<br />
schales Gefühl breitmachen<br />
und wir werden uns<br />
selbst lächerlich finden oder die gestellte<br />
Aufgabe nicht bewältigen können. Sich<br />
halb einzulassen und den Sicherheitsabstand<br />
gut aufrechtzuerhalten – das geht<br />
nicht. Wer sich selbst begegnen möchte,<br />
ist gefordert, sich ganz in den Schoß von<br />
Mutter Erde zu begeben.<br />
Letztendlich ist die Erfahrung, feinstoffliche<br />
Bereiche wahrnehmen zu können,<br />
aber überaus beglückend. In dieser Woche<br />
werden auch feinstoffliche Felder<br />
aufgebaut und abgefragt. Ich verstehe<br />
all jene Skeptiker, die meinen, es gäbe<br />
nur wenige auserwählte Menschen, die<br />
schamanische Fähigkeiten haben. Denn<br />
Das Feld des Euro-Schamanen<br />
Einweihung in die schamanischen Fähigkeiten<br />
Sh a m a n<br />
Zeit: 24. - 31. Juli 2010<br />
Beginn 1. Tag 17.00 Uhr<br />
Ende letzter Tag ca. 17.00 Uhr<br />
Leiter: Werner <strong>Kosmus</strong> & Andrea Mittl<br />
Ort: Steinberg bei Graz<br />
Beitrag: € 520,--<br />
Workshop-Stationen:<br />
Seins- und Selbsterfahrung / Bewusstseinserweiterung<br />
ohne Drogen / Orte der Kr a f t<br />
/ Bereisen anderer Wahrnehmungsebenen<br />
/ Die We l t der Wesen - Rufen, Realisieren<br />
und der Umgang mit ihnen / Kennenlernen,<br />
Erfahren und Einsetzen der Kr a f t / Rituale /<br />
Die We l t der Omen / Bedeutung von Kraftobjekten<br />
/ Initiation in die schamanischen<br />
Fähigkeiten / Umgang mit der Kr a f t / Energiekörper<br />
und Informationsfelder / Gedankenübertragung<br />
und Fernwahrnehmung /<br />
Wahrnehmen und Integrieren des eigenen<br />
Schattens / He i l e n und Selbstheilen / Feuer-<br />
He i l-Zeremonie<br />
Ausbildungsziel:<br />
Die Woche ist in der Summe eine Initiation.<br />
Dabei entfalten sich die schamanischen<br />
Kräfte. Diese werden bei der Feuer-He i l-<br />
Zeremonie so transformiert, dass sie künftig<br />
auch im täglichen Leben verfügbar sind.<br />
Je nach Vorkenntnissen wird eine bestimmte<br />
Erfahrungstiefe im Workshop erreicht. Dadurch<br />
kann jede <strong>Teilnehmerin</strong>, jeder Teilnehmer,<br />
das aus dem Training mitnehmen, was<br />
für sie/ihn zu diesem Zeitpunkt richtig und<br />
wichtig ist. So heißt Schamane/in werden,<br />
eine besondere Art von Leben entwickeln.<br />
Es gilt das zu werden, was man/frau ist.
Seite Urmensch 3 in mir<br />
Seite 3<br />
Urmensch in mir<br />
die Angst beim Abfragen der feinstofflichen<br />
Felder kann auch deswegen groß<br />
sein, weil man Angst vor dem Versagen<br />
hat. Nichts wahrzunehmen, nichts zu<br />
sehen, nichts zu spüren, das kann sehr<br />
beschämen. Nicht, weil man keine Leistung<br />
zustande bringt, sondern weil das<br />
Gefühl der Getrenntheit so stark spürbar<br />
wird. Und dennoch ist die Angst unbegründet,<br />
denn wer es wagt, sich ganz<br />
auf die jeweilige Aufgabe einzulassen,<br />
wertende Gedanken vorbeiziehen zu lassen<br />
und sich vorurteilsfrei der Thematik<br />
zu widmen, wird<br />
wahrnehmen,<br />
dass tatsächlich<br />
jeder Mensch<br />
diese Fähigkeit<br />
in sich trägt.<br />
Ein einfaches<br />
Beispiel eines<br />
Informationsfeldes<br />
kennen<br />
wohl alle: Wenn<br />
in einem Raum<br />
mehrere Menschen heftig streiten, beim<br />
Herannahen eines Fremden sich aber<br />
wieder schweigend in ihre Arbeit vertiefen,<br />
so kann der eintretende Fremde<br />
die im Raum befindlichen Informationen<br />
wahrnehmen. Man spürt sozusagen das<br />
Knistern bzw. den Streit. Diese feinstoffliche<br />
Information ist wahrnehmbar, auch<br />
wenn man die Gesichter der Menschen<br />
gar nicht sieht, weil diese beispielsweise<br />
sich in ihre Arbeit vertiefen. Wer sich<br />
in solch ein Infofeld<br />
setzt, spürt vielleicht<br />
zuerst am physichen<br />
Körper eine Irritation:<br />
Es wird einem heiß<br />
oder kalt, der Körper<br />
zeigt weitere Sensationen,<br />
man verspürt<br />
plötzlich bestimmte<br />
Emotionen oder man<br />
sieht Bilder vor sich.<br />
Das alles zu beschreiben, völlig wertneutral,<br />
ist eine wichtige Aufgabe. Es<br />
geht darum, was man spürt und sieht.<br />
Verblüffend und beglückend ist es, wenn<br />
die Rückmeldung ergibt, dass man tatsächlich<br />
genau die Information wahrgenommen<br />
hat, die die Gruppe in den<br />
Raum gesetzt hat.<br />
Das Abtasten von Energie-Schalen gibt<br />
Aufschluss über<br />
die individuellen<br />
Grenzen zu den<br />
Mitmenschen.<br />
Energie-Schalen<br />
sind zwar<br />
feinstofflich,<br />
aber trotzdem<br />
taktil erfahrbar,<br />
weil sie grobfeinstofflicher<br />
Natur sind. Hier<br />
erfahren wir sehr viel über uns selbst, vor<br />
allem, weil wir in mehrmaligen Testreihen<br />
von verschiedenen Personen schriftlich<br />
bestätigt bekommen, in welchem Abstand<br />
sie unsere Energie-Schalen verspüren<br />
konnten. Diese signalisieren auch<br />
auf der unbewussten Ebene den Mitmenschen<br />
die Grenzen bzw. die Möglichkeiten<br />
des Eindringens in die Privatsphäre.<br />
Auf diese Weise kann man/frau leicht<br />
nachvollziehen, warum wir trotz größter<br />
B e m ü h u n g e n<br />
immer mit ähnlichen<br />
Reaktionen<br />
der Umwelt<br />
zu kämpfen<br />
haben.<br />
In vielen Aufgaben<br />
konnte ich<br />
der Urfrau in mir<br />
begegnen und<br />
hatte zudem Begegnung<br />
mit dem Krafttier und der Kraftpflanze.<br />
Das Erkennen dieser Verbündeten<br />
ist ebenso beglückend wie die stetig<br />
sich ansammelnde Kraft, wenn wiederum<br />
eine Hürde geschafft und Widerstände<br />
überwunden wurden. Eine Initiation<br />
ermöglicht aber auch Begegnungen<br />
mit sich selbst, mit anderen Wesen und<br />
Kräften, die nicht beschrieben werden<br />
können. Jeder Versuch der verbalen Fixierung<br />
dieser Erlebnisse ist wie ein Verrat<br />
und schwächt die Person wieder, die<br />
protzend oder aus purer Begeisterung<br />
all die Erfahrungen weitererzählt. Und<br />
für manche Erlebnisse fehlt einfach die<br />
Sprache, weil die Berührung viel überwältigender<br />
ist und Sprache wiederum<br />
nur einengen würde. Schamane / Schamanin<br />
zu sein ist eine innere Haltung und<br />
nicht zwingend an puren Äußerlichkeiten<br />
zu erkennen. Es ist auch keine Mode,<br />
wenngleich heute das Interesse wieder<br />
deutlich steigt. Es ist ein Verwurzeln im<br />
Materiellen und im Geistigen und gleichzeitig<br />
die Verbindung zu den Schichten<br />
(Welten) dazwischen. Der Weltenbaum,<br />
ein Ursymbol des Schamanismus, bringt<br />
das im Bild zum Ausdruck.