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Herausgeber:<br />

Univ.-Prof. Dr. med. Job Harenberg<br />

Ruprecht-Karls-Universität Hei<strong>de</strong>lberg<br />

Univ.-Prof. Dr. med. Dr.-Ing. Holger Kiesewetter<br />

Hämostaseologicum Berlin<br />

Priv.-Doz. Dr. med. Jürgen Koscielny<br />

Charité – Universitätsmedizin Berlin<br />

vascular <strong>care</strong><br />

Praxis und Forschung im Trend<br />

3|2010<br />

Einzelpreis: EUR 3,99<br />

Thromboseschutz<br />

Einsatz von NMH während <strong>de</strong>r<br />

Schwangerschaft<br />

Bisher wenig beachtet<br />

Thromboserisiko bei erworbenem<br />

von-Willebrand-Syndrom<br />

Welthämophilietag 2010<br />

FXIII-Mangel – Krankheitsbild einer<br />

seltenen Gerinnungsstörung


Impressum<br />

Herausgeber:<br />

Univ.-Prof. Dr. med. Job Harenberg<br />

Ruprecht-Karls-Universität Hei<strong>de</strong>lberg<br />

Medizinische Fakultät Mannheim<br />

Klinische Pharmakologie<br />

Maybachstraße 14, 68169 Mannheim<br />

Univ.-Prof. Dr. med. Dr.-Ing. Holger Kiesewetter<br />

Hämostaseologicum<br />

Mohrenstraße 6, 10117 Berlin<br />

Priv.-Doz. Dr. med. Jürgen Koscielny<br />

Charité – Universitätsmedizin Berlin<br />

Institut für Transfusionsmedizin<br />

Luisenstraße 65, 10117 Berlin<br />

Wissenschaftlicher Beirat:<br />

Univ.-Prof. Dr. rer. nat. Susanne Alban<br />

Christian-Albrechts-Universität zu Kiel<br />

Pharmazeutisches Institut<br />

Fachbereich Pharmazeutische Biologie<br />

Univ.-Prof. Dr. med. Bettina Kemkes-Matthes<br />

Universitätsklinikum Gießen und Marburg<br />

Schwerpunkt Hämostaseologie<br />

Univ.-Prof. Dr. med. Peter Kujath<br />

Universitätsklinikum Schleswig-Holstein<br />

Campus Lübeck<br />

Klinik für Chirurgie<br />

Univ.-Prof. Dr. med. Bernd Pötzsch<br />

Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn<br />

Institut für Experimentelle Hämatologie<br />

und Transfusionsmedizin<br />

Univ.-Prof. Dr. med. Werner H. Rath<br />

Medizinische Fakultät <strong>de</strong>s<br />

Universitätsklinikums Aachen (RWTH)<br />

Prof. Dr. med. Lothar Röcker<br />

Freie Universität Berlin<br />

Institut für Physiologie<br />

Fachbereich Physiologie<br />

Univ.-Prof. Dr. med. Abdulgabar Salama<br />

Charité – Universitätsmedizin Berlin<br />

Institut für Transfusionsmedizin<br />

Luisenstraße 65, 10117 Berlin<br />

Prof. Dr. med. Dr. phil. nat. Helmut Schinzel<br />

Universitätsmedizin Mainz<br />

II. Medizinische Klinik und Poliklinik<br />

Univ.-Prof. Dr. med. Reinhard Schneppenheim<br />

Universitätskrankenhaus Eppendorf<br />

Kin<strong>de</strong>rklinik<br />

Abt. für Pädiatrische Hämatologie<br />

und Onkologie, Fachbereich Pädiatrie<br />

Univ.-Prof. Dr. Christian Scholz<br />

Universität <strong>de</strong>s Saarlan<strong>de</strong>s<br />

Lehrstuhl für Organisation, Personalund<br />

Informationsmanagement<br />

Prof. Dr. Dr. Klaus Ulsenheimer<br />

Kanzlei Ulsenheimer Frie<strong>de</strong>rich Rechtsanwälte<br />

München<br />

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Dipl. Biol. Katja Bar<strong>de</strong>hle (ViSdP)<br />

Maxi Schaeffer M.A.<br />

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Originalie<br />

Einsatz von nie<strong>de</strong>rmolekularen Heparinen zur Therapie<br />

und Prophylaxe während <strong>de</strong>r Schwangerschaft<br />

EKKEHARD SCHLEUSSNER, Klinik für Frauenheilkun<strong>de</strong> und GEburtshilfe, Friedrich-Schiller-Universität, JEna<br />

Schon eine normale Schwangerschaft<br />

be<strong>de</strong>utet ein erhöhtes Thromboserisiko.<br />

Aber welche Schwangeren<br />

benötigen tatsächlich auch eine<br />

medikamentöse Thromboseprophylaxe<br />

und wie ist bei akuten thromboembolischen<br />

Ereignissen zu<br />

behan<strong>de</strong>ln? E. SCHLEUSSNER geht<br />

<strong>de</strong>r Frage nach, ob und wie Heparine<br />

sicher für Mutter und Kind<br />

eingesetzt wer<strong>de</strong>n können. Möglicherweise<br />

besteht zu<strong>de</strong>m ein<br />

Zusammenhang zwischen Schwangerschaftskomplikationen<br />

und<br />

thrombophilen Störungen. Lassen<br />

die in diesem Zusammenhang verfügbaren<br />

Daten eine Handlungsempfehlung<br />

zu, um vielleicht sogar<br />

gera<strong>de</strong> durch <strong>de</strong>n Einsatz von Antikoagulanzien<br />

beispielsweise die<br />

Früh- und Fehlgeburtenrate bei <strong>de</strong>n<br />

betroffenen Frauen zu senken?<br />

Die normale Schwangerschaft stellt<br />

einen hyperkoagulablen Zustand dar.<br />

Erkennbar wird dies an <strong>de</strong>n <strong>de</strong>utlich<br />

aktivierten Gerinnungsparametern und<br />

einer gleichzeitigen Konzentrationsabnahme<br />

<strong>de</strong>r antikoagulatorischen Faktoren<br />

wie Protein S und C sowie an einer<br />

erworbenen APC-Resistenz und einer<br />

gestörten Fibrinolyse bei Schwangeren.<br />

Die Spiegel <strong>de</strong>r Aktivierungsmarker<br />

<strong>de</strong>r Blutgerinnung sind während <strong>de</strong>r<br />

Schwangerschaft physiologisch erhöht,<br />

beispielsweise die D-Dimere als Zeichen<br />

einer reaktiven Steigerung <strong>de</strong>r Fibrinolyse.<br />

Thromboserisiko in <strong>de</strong>r<br />

Schwangerschaft<br />

Entsprechend ist auch das Risiko für<br />

eine venöse Thromboembolie fünfbis<br />

sechsmal so hoch wie bei Nicht-<br />

Schwangeren [13]. Erblich bedingte<br />

o<strong>de</strong>r erworbene Thrombophilien sind<br />

bei mehr als <strong>de</strong>r Hälfte <strong>de</strong>r Frauen mit<br />

schwangerschaftsassoziierten venösen<br />

Thromboembolien nachweisbar.<br />

Auch im Bereich <strong>de</strong>r plazentaren<br />

Durchblutung ist eine Feinabstimmung<br />

zwischen prokoagulatorischen und<br />

antikoagulatorischen Komponenten<br />

notwendig. Hier erhöhen insbeson<strong>de</strong>re<br />

die niedrigen Druckverhältnisse und<br />

Fließgeschwindigkeiten zusammen mit<br />

<strong>de</strong>r schwangerschaftsbedingten Hyperkoagulabilität<br />

die Thrombosegefahr.<br />

Daher ist es plausibel, dass durch eine<br />

Thrombophilie das Risiko für eine plazentare<br />

Insuffizienz und <strong>de</strong>ren Komplikationen<br />

wie intrauterine Wachstumsretardierungen,<br />

Plazentainfarkte mit<br />

vorzeitiger Plazentalösung, Fehl- und<br />

Totgeburten sowie weitere Schwangerschaftskomplikationen<br />

steigen kann.<br />

Unfraktionierte und insbeson<strong>de</strong>re nie<strong>de</strong>rmolekulare<br />

Heparine wer<strong>de</strong>n daher<br />

heute während <strong>de</strong>r Schwangerschaft<br />

immer häufiger nicht nur zur Rezidivprophylaxe<br />

und Akut-Therapie von<br />

venösen thromboembolischen Ereignissen<br />

(VTE) eingesetzt, son<strong>de</strong>rn auch<br />

zur Prävention von wie<strong>de</strong>rholten Fehlgeburten<br />

und an<strong>de</strong>ren Schwangerschaftskomplikationen<br />

[17]. Die Evi<strong>de</strong>nz<br />

einer solchen Indikation soll im<br />

Folgen<strong>de</strong>n dargestellt wer<strong>de</strong>n.<br />

Sicherheit von Heparinen in <strong>de</strong>r<br />

Schwangerschaft: Um eine Antikoagulation<br />

mit unfraktioniertem Heparin<br />

(UFH) o<strong>de</strong>r nie<strong>de</strong>rmolekularen Heparinen<br />

(NMH) während <strong>de</strong>r Schwangerschaft<br />

durchführen zu können, müssen<br />

zuvor potenzielle Risiken sowohl<br />

für <strong>de</strong>n Feten als auch für die Mutter<br />

ausgeschlossen wer<strong>de</strong>n. Von UFH ist<br />

bekannt, dass es nicht die Plazentaschranke<br />

überwin<strong>de</strong>t. Es besteht folglich<br />

kein Risiko bezüglich Teratogenität<br />

o<strong>de</strong>r fetaler Blutungen [11]. In einer<br />

Reihe von Studien konnte die therapeutische<br />

Sicherheit von UFH für <strong>de</strong>n<br />

Fetus nachgewiesen wer<strong>de</strong>n [14, 15].<br />

14 Vascular Care 3/2010 Vol. 20


NMH-Einsatz für Feten<br />

unbe<strong>de</strong>nklich<br />

Auch für NMH liegen Belege vor, dass<br />

die Substanzen nicht über die Plazenta<br />

in <strong>de</strong>n fetalen Kreislauf übertreten [12].<br />

In einer großen Metaanalyse aller bis<br />

dato verfügbaren Daten wur<strong>de</strong> von<br />

GREER im Jahr 2005 die Unbe<strong>de</strong>nklichkeit<br />

<strong>de</strong>s Einsatzes von NMH für <strong>de</strong>n<br />

Feten bestätigt [17].<br />

Die möglichen Nebenwirkungen einer<br />

Antikoagulanzientherapie bei <strong>de</strong>r<br />

Mutter sind die gleichen wie bei nicht<br />

schwangeren Patientinnen. Sie umfassen<br />

Blutungen, heparininduzierte<br />

Thrombozytopenien (HIT), heparinassoziierte<br />

Osteoporosen und lokale<br />

Beschwer<strong>de</strong>n an <strong>de</strong>n Injektionsstellen.<br />

In einer Kohortenstudie wur<strong>de</strong> von 2%<br />

heparinbedingter Blutungen sowohl<br />

bei Schwangeren als auch bei nicht<br />

schwangeren Patientinnen berichtet<br />

[14, 15].<br />

Unter Gabe von UFH tritt bei bis zu<br />

3% <strong>de</strong>r nicht schwangeren Patientinnen<br />

eine HIT auf; diese birgt ein<br />

zusätzliches hohes Risiko für schwere<br />

thromboembolische Ereignisse bei<br />

gleichzeitiger Blutungsgefahr [32].<br />

Für Schwangere liegen dazu keine<br />

Daten vor. Insbeson<strong>de</strong>re während <strong>de</strong>r<br />

Schwangerschaft stellt jedoch eine solche<br />

Thrombozytopenie eine beson<strong>de</strong>rs<br />

kritische Nebenwirkung dar, die von<br />

an<strong>de</strong>ren schwangerschaftsassoziierten<br />

Thrombozytopenien (z.B. HELLP-Syndrom)<br />

abgegrenzt wer<strong>de</strong>n muss.<br />

Bei Langzeitgabe von UFH (bereits ab<br />

vier Wochen) muss mit einem heparininduzierten<br />

Knochendichteverlust<br />

von bis zu 30% gerechnet wer<strong>de</strong>n [8].<br />

Über eine symptomatische Osteoporose<br />

mit Frakturen wur<strong>de</strong> auch bei 2<br />

bis 3% <strong>de</strong>r Schwangeren unter UFH<br />

berichtet [7].<br />

Gegenüber UFH besitzen NMH ein<br />

wesentlich günstigeres Nebenwirkungsprofil.<br />

Eine Metaanalyse mit 2.777 eingeschlossenen<br />

Schwangeren ergab eine<br />

Blutungsrate von 1,98% (95%-CI =<br />

1,50 bis 2,57%). Dabei han<strong>de</strong>lte es sich<br />

jedoch überwiegend um schwangerschaftsbedingte<br />

Blutungen. Allergische<br />

Hautreaktionen traten bei 1,80%<br />

(95%-CI = 1,34 bis 2,37%) und osteoporotische<br />

Frakturen nur bei 0,04%<br />

(95%-CI = 0,01 bis 0,20%) aller erfassten<br />

Schwangerschaften auf. Eine heparininduzierte<br />

Thrombozytopenie wur<strong>de</strong><br />

in keinem Fall diagnostiziert [17]. In <strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>utschen EThIG-Studie mit 810 eingeschlossenen<br />

behan<strong>de</strong>lten Schwangeren<br />

wur<strong>de</strong> dieses günstige Nebenwirkungsprofil<br />

von NMH bestätigt. Die Blutungsrate<br />

betrug dort 1,1%. Nur in einem<br />

Fall wur<strong>de</strong> eine Osteoporose diagnostiziert,<br />

eine HIT trat unter <strong>de</strong>r NMH-<br />

Applikation nicht auf [4].<br />

Wirkstoff<br />

Han<strong>de</strong>lsname Fertigspritze<br />

Certoparin Mono-Embolex ®<br />

Tabelle 1:<br />

In <strong>de</strong>r klinischen Praxis verwen<strong>de</strong>te<br />

nie<strong>de</strong>rmolekulare<br />

Heparine<br />

Dalteparin<br />

Enoxaparin<br />

Nadroparin<br />

Tinzaparin<br />

Fragmin ® P forte 5.000 I.E.<br />

Clexane 40 mg<br />

Fraxiparin 0,4 ml<br />

innohep ® 3.500 I.E<br />

Vascular Care 3/2010 Vol. 20 15


Originalie<br />

EKKEHARD SCHLEUSSNER, Klinik für Frauenheilkun<strong>de</strong> und GEburtshilfe, Friedrich-Schiller-Universität, JEna<br />

Aufgrund dieses weit günstigeren<br />

Nebenwirkungsprofils haben NMH als<br />

Mittel <strong>de</strong>r Wahl weitgehend UFH zur<br />

Prophylaxe und Therapie thromboembolischer<br />

Ereignisse und thrombophilieassoziierter<br />

Schwangerschaftskomplikationen<br />

abgelöst, auch wenn die<br />

Datenlage zur Effektivität von NMH<br />

während <strong>de</strong>r Schwangerschaft <strong>de</strong>rzeit<br />

noch nicht ausreichend ist.<br />

Weitere Vorteile <strong>de</strong>r NMH gegenüber<br />

UFH sind<br />

• eine bessere antithrombotische<br />

Wirksamkeit bei geringerer Blutungsneigung<br />

• eine längere Halbwertszeit, so dass<br />

meist nur eine Injektion täglich notwendig<br />

ist<br />

• eine bessere Handhabbarkeit <strong>de</strong>r<br />

Fertigspritzen zur Selbstinjektion mit<br />

geringerem Injektionsvolumen<br />

Prinzipiell sind alle in <strong>de</strong>r klinischen<br />

Praxis verwen<strong>de</strong>ten NMH zum Einsatz<br />

während <strong>de</strong>r Schwangerschaft geeignet.<br />

Die meisten Erfahrungen liegen<br />

bislang jedoch für Dalteparin, Enoxaparin<br />

und Tinzaparin vor (Tab. 1).<br />

Im Folgen<strong>de</strong>n wird auf Angaben zu<br />

Einsatz und Dosierung von UFH verzichtet<br />

und die Darstellung auf die<br />

Verwendung von NMH fokussiert.<br />

Therapie thromboembolischer Komplikationen<br />

während <strong>de</strong>r Schwangerschaft:<br />

Venöse Thrombosen sind<br />

eine <strong>de</strong>r häufigsten schwerwiegen<strong>de</strong>n<br />

Komplikationen während <strong>de</strong>r Schwangerschaft,<br />

und die Lungenembolie ist<br />

die Hauptursache für maternale Mortalität<br />

in Europa und Nordamerika [1].<br />

Die Inzi<strong>de</strong>nz <strong>de</strong>r maternalen Mortalität<br />

beträgt 1,1 pro 100.000 Schwangerschaften<br />

[19], während eine VTE bei<br />

0,6 bis 1,3 pro 1.000 Schwangerschaften<br />

auftritt [1]. Die Inzi<strong>de</strong>nz antenatal<br />

über <strong>de</strong>n gesamten Schwangerschaftsverlauf<br />

entspricht dabei <strong>de</strong>r Inzi<strong>de</strong>nz<br />

sechs Wochen postpartal auftreten<strong>de</strong>r<br />

VTE. Die VTE-Häufigkeit ist über<br />

alle Schwangerschaftswochen in etwa<br />

gleich verteilt; das höchste VTE-Risiko<br />

besteht allerdings in <strong>de</strong>n ersten vier<br />

Wochen post partum [18].<br />

Anamnestische Risikofaktoren für VTE<br />

sind vor allem<br />

• Z.n. assistierter reproduktionsmedizinischer<br />

Maßnahme<br />

• Gestationsdiabetes<br />

• Mehrlingsschwangerschaft<br />

• Primiparität<br />

• maternales Alter über 35 Jahre<br />

Postpartal tragen eine operative Entbindung,<br />

Präeklampsie und Plazentationsstörungen<br />

wesentlich zum VTE-<br />

Risiko bei [18].<br />

NMH-Therapie in gewichtsadaptierter<br />

Dosierung<br />

Basierend auf <strong>de</strong>n großen Studien<br />

bei nicht schwangeren Patienten und<br />

<strong>de</strong>n Ausführungen zur Sicherheit von<br />

NMH wird heute für die Mehrzahl <strong>de</strong>r<br />

Schwangeren mit akuter VTE o<strong>de</strong>r Lungenembolie<br />

ein<strong>de</strong>utig eine NMH-Therapie<br />

in gewichtsadaptierter therapeutischer<br />

Dosierung empfohlen (Tab.<br />

2). Die Notwendigkeit, zum Therapiemonitoring<br />

die Faktor-Xa-Aktivität zu<br />

bestimmen, bleibt aktuell umstritten<br />

und ist bei <strong>de</strong>r Unsicherheit vorhan<strong>de</strong>ner<br />

Xa-Aktivität-Testsysteme wohl eher<br />

nicht von Wert. Ausnahmen können<br />

extrem niedriges (< 50 kg) o<strong>de</strong>r hohes<br />

(> 90 kg) Körpergewicht o<strong>de</strong>r Nierenfunktionsstörungen<br />

sein [24].<br />

Das initiale Therapiemanagement bei<br />

einer Venenthrombose in <strong>de</strong>r Schwangerschaft<br />

unterschei<strong>de</strong>t sich nicht von<br />

<strong>de</strong>r VTE-Behandlung nicht schwangerer<br />

Frauen. Die Antikoagulation zur<br />

Sekundärprophylaxe muss min<strong>de</strong>stens<br />

bis zum En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Wochenbetts fortgeführt<br />

wer<strong>de</strong>n (AWMF-Leitlinie). Da<br />

Vitamin-K-Antagonisten während <strong>de</strong>r<br />

Schwangerschaft nicht in Frage kommen,<br />

wird die Fortsetzung <strong>de</strong>r NMH-<br />

Behandlung empfohlen [1]. Unklar ist,<br />

ob nach einer Initialtherapie von min<strong>de</strong>stens<br />

fünf Tagen die therapeutische<br />

Dosierung während <strong>de</strong>r Schwangerschaft<br />

beibehalten wer<strong>de</strong>n muss o<strong>de</strong>r<br />

ob auf 75% o<strong>de</strong>r eine intermediäre<br />

halbtherapeutische Dosierung reduziert<br />

wer<strong>de</strong>n kann [5].<br />

16 Vascular Care 3/2010 Vol. 20


Tabelle 2:<br />

Therapie <strong>de</strong>r Bein- und Beckenvenenthrombose<br />

mit nie<strong>de</strong>rmolekularen<br />

Heparinen [2]<br />

Wirkstoff Präparat Hersteller Dosierung Intervall<br />

Certoparin<br />

Mono-Embolex<br />

Novartis 8.000 I.E. s.c. 2 x tgl.<br />

THERAPIE ®<br />

Dalteparin Fragmin ® Pfizer 100 I.E./kg KG s.c. 2 x tgl.<br />

Fragmin ® Pfizer 200 I.E./kg KG s.c. 1 x tgl.<br />

Enoxaparin Clexane Sanofi-Aventis 1,0 mg/kg KG s.c. 2 x tgl.<br />

Clexane Sanofi-Aventis 1,5 mg/kg KG s.c. 1 x tgl.<br />

Nadroparin Fraxiparin GSK 0,1 ml/10 kg KG s.c. 2 x tgl.<br />

Fraxodi ® GSK 0,1 ml/10 kg KG s.c. 1 x tgl.<br />

Fraxiforte ® (CH) GSK 0,1 ml/10 kg KG s.c. 1 x tgl.<br />

Tinzaparin innohep ® LEO 175 I.E./kg KG s.c. 1 x tgl.<br />

Um Blutungskomplikationen zu vermei<strong>de</strong>n,<br />

sollte eine therapeutische Antikoagulation<br />

24 Stun<strong>de</strong>n vor einer<br />

Geburtseinleitung o<strong>de</strong>r einer geplanten<br />

Sectio caesarea bzw. bei Geburtsbeginn<br />

ausgesetzt wer<strong>de</strong>n [24]. Vollheparinisierte<br />

Schwangere können keine<br />

peridurale o<strong>de</strong>r Spinalanästhesie unter<br />

<strong>de</strong>r Geburt erhalten.<br />

Therapieumstellung auf UFH<br />

i.v. möglich<br />

Besteht ein sehr hohes Rezidivrisiko<br />

(z.B. akute VTE innerhalb <strong>de</strong>r letzten<br />

4 Wochen), kann durch eine Umstellung<br />

<strong>de</strong>r Antikoagulation auf UFH i.v.<br />

in therapeutischer Dosierung ca. vier<br />

bis sechs Stun<strong>de</strong>n vor <strong>de</strong>r zu erwarten<strong>de</strong>n<br />

Kindsentwicklung <strong>de</strong>r Zeitraum<br />

einer unzureichen<strong>de</strong>n Antikoagulation<br />

verkürzt wer<strong>de</strong>n [1]. Alternativ dazu<br />

besteht dann auch eine <strong>de</strong>r wenigen<br />

Indikationen für einen Vena-cava-Filter<br />

[2]. Ein solches Management erfor<strong>de</strong>rt<br />

in je<strong>de</strong>m Fall eine enge interdisziplinäre<br />

Zusammenarbeit.<br />

Die NMH-Behandlung ist ca. vier Stun<strong>de</strong>n<br />

nach <strong>de</strong>r Geburt/Sectio wie<strong>de</strong>r aufzunehmen<br />

und für min<strong>de</strong>stens sechs<br />

Wochen fortzuführen.<br />

Thromboseprophylaxe in Schwangerschaft<br />

und Wochenbett: Frauen<br />

haben während <strong>de</strong>r Schwangerschaft<br />

und im Wochenbett generell ein ca.<br />

sechsfach erhöhtes Thromboserisiko.<br />

Patientinnen, die bereits vor <strong>de</strong>r<br />

Schwangerschaft eine VTE o<strong>de</strong>r Lungenembolie<br />

erlitten haben o<strong>de</strong>r aus<br />

an<strong>de</strong>ren Grün<strong>de</strong>n zusätzlich ein hohes<br />

Thromboserisiko aufweisen (z.B. nach<br />

Herzklappenersatz o<strong>de</strong>r bei bekannter<br />

Thrombophilie), benötigen in dieser<br />

Zeit eine risikoadaptierte Thromboseprophylaxe.<br />

Generell sollten bei <strong>de</strong>n<br />

Betroffenen Immobilisation und Dehydrierung<br />

möglichst vermie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n<br />

[25]. Durch das konsequente Tragen<br />

von oberschenkellangen Kompressionsstrümpfen<br />

Klasse 2 während <strong>de</strong>r<br />

gesamten Schwangerschaft und im<br />

Wochenbett kann das Thromboserisiko<br />

bereits erheblich reduziert wer<strong>de</strong>n [30].<br />

Alle Frauen mit einem erhöhten Thromboserisiko<br />

sollten im Wochenbett eine<br />

Thromboseprophylaxe mit NMH in<br />

mittlerer prophylaktischer Dosierung<br />

über einen Zeitraum von vier bis sechs<br />

Wochen erhalten. Die Experten sprechen<br />

sich in <strong>de</strong>n internationalen Empfehlungen<br />

gegen eine routinemäßige<br />

Thromboseprophylaxe mit Heparinen<br />

während <strong>de</strong>r Schwangerschaft aus und<br />

machen diese von einer individuellen<br />

Risikoabwägung abhängig [1, 25]. Für<br />

eine risikoadaptierte Prophylaxe haben<br />

sich die Kriterien zur Risikostratifizierung<br />

bewährt, die in <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen<br />

EThIG-Studie mit 810 Schwangeren<br />

mit hohem Thromboserisiko entwickelt<br />

wor<strong>de</strong>n sind (Tab. 3).<br />

Demnach kann auf eine antepartale<br />

NMH-Prophylaxe verzichtet wer<strong>de</strong>n,<br />

wenn eine VTE vor <strong>de</strong>r Schwangerschaft<br />

durch einen bekannten Auslöser<br />

(z.B. perioperativ o<strong>de</strong>r durch Immobilisation<br />

unabhängig von Schwangerschaft<br />

o<strong>de</strong>r Hormoneinnahme) ohne<br />

Nachweis einer Thrombophilie verursacht<br />

wur<strong>de</strong>.<br />

Vascular Care 3/2010 Vol. 20 17


Originalie<br />

EKKEHARD SCHLEUSSNER, Klinik für Frauenheilkun<strong>de</strong> und GEburtshilfe, Friedrich-Schiller-Universität, JEna<br />

Tabelle 3:<br />

Risikostratifizierung zur<br />

Thromboseprophylaxe in <strong>de</strong>r<br />

EThIG-Studie [4]<br />

Risikostratifizierung Behandlung Empfohlene Dosierungen<br />

Gruppe 1 – Niedriges Risiko<br />

• Thrombophilie ohne eigene o<strong>de</strong>r<br />

familiäre Thromboseanamnese<br />

• Schwangere mit Thromboseanamnese<br />

ohne Thrombophilie<br />

• Schwangere mit > 2 Risikofaktoren<br />

• asymptomatische Frauen mit APL*-<br />

Antikörpern<br />

• klinische Überwachung und nicht<br />

medikamentöse Thromboseprophylaxe<br />

(Kompressionsstrümpfe)<br />

• postpartal Behandlung mit NMH<br />

über 2 Wochen<br />

• antenatal Behandlung mit NMH bei<br />

Auftreten zusätzlicher Risikofaktoren<br />

(z.B. Immobilisation, Varikosis, Ö<strong>de</strong>me<br />

usw.)<br />

• Behandlung bei zusätzlichen<br />

Risikofaktoren und postpartal<br />

wie in Gruppe 2<br />

Gruppe 2 – Hohes Risiko<br />

• Schwangere mit Thrombophilie und<br />

Thromboseanamnese<br />

• Schwangere mit anamnestisch idiopathischer<br />

o<strong>de</strong>r bei Schwangerschaft<br />

aufgetretener Thrombose<br />

• Schwangere mit anamnestisch wie<strong>de</strong>rholten<br />

Thrombosen<br />

• Schwangere mit APL-Syndrom ohne<br />

Thrombose<br />

• Schwangere mit homozygoter Faktor-<br />

V-Lei<strong>de</strong>n-Mutation<br />

• Schwangere mit Antithrombinmangel<br />

ohne anamnestische Thrombose<br />

• Prophylaxe mit NMH ab Schwangerschaftsbeginn<br />

bis 6 Wochen postpartal<br />

• bei APL-Syndrom in Kombination mit<br />

ASS (100 mg/Tag )<br />

• 50 – 100 Anti-Xa I.E./kg KG<br />

z.B. 2.500 – 10.000 I.E. Dalteparin s.c.<br />

bis 6 Wochen postpartal<br />

Gruppe 3 – Sehr hohes Risiko<br />

• Schwangere mit Antithrombinmangel<br />

und vorheriger Thrombose<br />

• Schwangere mit permanenter oraler<br />

Antikoagulation o<strong>de</strong>r künstlichen<br />

Herzklappen<br />

• Schwangere mit APL-Syndrom und<br />

vorheriger Thrombose<br />

• akutes thromboembolisches Ereignis<br />

• Therapie mit NMH ab Schwangerschaftsbeginn<br />

bis 6 Wochen postpartal<br />

• Therapiemonitoring mittels Anti-Xa-<br />

Aktivität<br />

• bei APL-Syndrom in Kombination mit<br />

ASS (100 mg/Tag )<br />

• 100 – 150 Anti-Xa I.E./kg KG /Tag<br />

z.B. 2 x 5.000 I.E. Dalteparin<br />

• Anti-Xa-Bereich 0,4 – 0,8 I.E.:<br />

200 Anti-Xa I.E./kg KG/Tag<br />

* APL: Antiphospholipid<br />

18 Vascular Care 3/2010 Vol. 20


Gleiches gilt für Schwangere, bei <strong>de</strong>nen<br />

zwar eine Thrombophilie bekannt, aber<br />

noch nie eine VTE o<strong>de</strong>r eine schwerwiegen<strong>de</strong><br />

Schwangerschaftskomplikation<br />

aufgetreten ist. Sollten während<br />

<strong>de</strong>r Schwangerschaft zusätzliche Risikofaktoren<br />

auftreten, z.B. Immobilisation<br />

aufgrund von Fehl- o<strong>de</strong>r Frühgeburtsbestrebungen,<br />

extensive Gewichtszunahme,<br />

ausgeprägte Ö<strong>de</strong>me o<strong>de</strong>r Varikosis,<br />

dann ist auch bei diesen Patientinnen<br />

eine NMH-Prophylaxe in gewichtsadaptierter<br />

prophylaktischer<br />

Dosierung erfor<strong>de</strong>rlich.<br />

Indikationen für eine Thromboseprophylaxe<br />

mit NMH<br />

Trat eine vorherige VTE im Zusammenhang<br />

mit einer Schwangerschaft o<strong>de</strong>r<br />

unter hormoneller Kontrazeption auf<br />

o<strong>de</strong>r fin<strong>de</strong>t sich kein auslösen<strong>de</strong>s Ereignis<br />

dafür (idiopathische VTE), wird eine<br />

medikamentöse Thromboseprophylaxe<br />

mit Nachweis <strong>de</strong>r Schwangerschaft bzw.<br />

so früh wie möglich empfohlen [6].<br />

Wur<strong>de</strong> bei einer vorherigen VTE eine<br />

Thrombophilie diagnostiziert o<strong>de</strong>r traten<br />

mehrere Thrombosen auf, besteht<br />

gleichfalls die Notwendigkeit einer<br />

frühen und konsequenten Thromboseprophylaxe<br />

mit NMH in intermediärer<br />

Dosierung.<br />

Unter <strong>de</strong>n Thrombophilien nimmt <strong>de</strong>r<br />

selten auftreten<strong>de</strong> Antithrombinmangel<br />

eine Son<strong>de</strong>rstellung ein, da dadurch<br />

das VTE-Risiko auf 50% steigt.<br />

Frauen mit einem diagnostizierten<br />

Antithrombinmangel müssen unabhängig<br />

von vorherigen Komplikationen<br />

während <strong>de</strong>r gesamten Schwangerschaft<br />

und im gesamten Wochenbett<br />

eine Thromboseprophylaxe erhalten.<br />

Umstellung von oraler<br />

Antikoagulation auf NMH<br />

Patientinnen unter permanenter Antikoagulation<br />

mit Vitamin-K-Antagonisten<br />

aufgrund wie<strong>de</strong>rholter VTE o<strong>de</strong>r<br />

künstlicher Herzklappen benötigen von<br />

Schwangerschaftsbeginn an eine Heparinisierung<br />

in therapeutischer Dosierung,<br />

<strong>de</strong>ren Wirksamkeit anhand <strong>de</strong>r<br />

Anti-Xa-Aktivität überprüft wer<strong>de</strong>n<br />

muss.<br />

Dies gilt auch für Schwangere mit<br />

bekanntem Antithrombinmangel, die<br />

bereits eine Thrombose erlitten haben,<br />

und natürlich für Patientinnen mit<br />

aktuellen thromboembolischen Ereignissen<br />

während <strong>de</strong>r Schwangerschaft<br />

und im Wochenbett.<br />

Antikoagulation zur Prophylaxe von<br />

Schwangerschaftskomplikationen:<br />

In einer Vielzahl von Studien wur<strong>de</strong><br />

im letzten Jahrzehnt eine Assoziation<br />

von thrombophilen Störungen und<br />

<strong>de</strong>m Auftreten von wie<strong>de</strong>rholten Fehlgeburten,<br />

Präeklampsie, intrauteriner<br />

Wachstumsretardierung und vorzeitiger<br />

Plazentalösung gefun<strong>de</strong>n [26]. Aus<br />

diesen Beobachtungen wird vorschnell<br />

eine kausale Rolle <strong>de</strong>r Gerinnungsstörungen<br />

für die Schwangerschaftskomplikationen<br />

abgeleitet, die dann mit<br />

einer prophylaktischen Antikoagulation<br />

verhin<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n sollen. So ist in<br />

Deutschland nach einer solchen Komplikation<br />

in einer vorangegangenen<br />

Schwangerschaft die prophylaktische<br />

Anwendung von NMH bei Schwangeren<br />

mit und ohne nachgewiesene<br />

Thrombophilie inzwischen oft – auch<br />

unkritisch – in die klinische Routine<br />

übernommen wor<strong>de</strong>n. Die Effektivität<br />

eines solchen Einsatzes ist bislang<br />

jedoch nicht durch Studien ausreichend<br />

belegt wor<strong>de</strong>n.<br />

Als gesichert gilt <strong>de</strong>r Nutzen einer<br />

Kombination von Heparin und niedrig<br />

dosierter Acetylsalicylsäure bei Schwangeren<br />

mit einem Antiphospholipid-<br />

Syndrom (APL-Syndrom) [28]. In einer<br />

Cochrane-Metaanalyse wur<strong>de</strong> eine<br />

Reduktion <strong>de</strong>r Fehlgeburtenrate von<br />

54% unter dieser Kombination angegeben<br />

[9]. Kürzlich wur<strong>de</strong> allerdings<br />

in einer Studie von LASKIN et al. keine<br />

Verbesserung <strong>de</strong>r Schwangerschaftserfolgsrate<br />

durch die Gabe von NMH<br />

plus Acetylsalicylsäure im Vergleich zur<br />

Monotherapie mit Acetylsalicylsäure<br />

(100 mg/Tag) gefun<strong>de</strong>n; allerdings<br />

weist diese Studie keine ausreichen<strong>de</strong><br />

statistische Aussagekraft auf [21].<br />

In <strong>de</strong>r aktuellsten Metaanalyse von<br />

MAK et al. [22], in <strong>de</strong>r die Daten von<br />

LASKIN mit einbezogen sind, wur<strong>de</strong><br />

<strong>de</strong>r Nutzen <strong>de</strong>r Kombinationstherapie<br />

zur Fehlgeburtsprävention erneut ein<strong>de</strong>utig<br />

bestätigt. Ein positiver Effekt<br />

auf die Häufigkeit von Frühgeburten<br />

und Präeklampsie sowie auf das<br />

Geburtsgewicht konnte jedoch nicht<br />

nachgewiesen wer<strong>de</strong>n. In <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen<br />

EThIG-Studie wur<strong>de</strong> durch die<br />

Kombination von Dalteparin und Acetylsalicylsäure<br />

bei Frauen mit nachgewiesenem<br />

APL-Syndrom (n = 98) ein<br />

erfolgreicher Schwangerschaftsausgang<br />

in 89% <strong>de</strong>r Fälle erreicht; dabei<br />

war bei einer Patientin ein HELLP-<br />

Syndrom aufgetreten und 19% <strong>de</strong>r<br />

Schwangerschaften en<strong>de</strong>ten in einer<br />

Frühgeburt [29].<br />

Vascular Care 3/2010 Vol. 20 19


Originalie<br />

EKKEHARD SCHLEUSSNER, Klinik für Frauenheilkun<strong>de</strong> und GEburtshilfe, Friedrich-Schiller-Universität, JEna<br />

Bei Frauen mit wie<strong>de</strong>rholten Aborten<br />

ohne Nachweis eines APL-Syndroms ist<br />

die Datenlage uneinheitlich. Zwar gibt<br />

es unzählige Fallberichte und Beobachtungsstudien,<br />

die einen günstigen<br />

Effekt von NMH bei Frauen mit o<strong>de</strong>r<br />

ohne nachgewiesene Thrombophilie,<br />

aber mit belasteter geburtshilflicher<br />

Anamnese auf <strong>de</strong>n Schwangerschaftsausgang<br />

aufzeigten, die Bestätigung<br />

durch beweiskräftige randomisierte<br />

Studien steht allerdings noch aus [27].<br />

Die aktuelle Cochrane-Metaanalyse<br />

bezog von 20 Studien nur zwei in ihre<br />

Auswertung ein und kommt zu <strong>de</strong>m<br />

Fazit: „There is a paucity in studies<br />

on the efficacy and safety of aspirin<br />

and heparin in women with a history<br />

of at least two miscarriages without<br />

apparent causes other than inherited<br />

thrombophilia. …. large randomised<br />

placebo-controlled trials are still<br />

urgently nee<strong>de</strong>d” [20].<br />

Ziel: Erhöhung <strong>de</strong>r<br />

Lebendgeburtenrate<br />

In einer eigenen Zusammenstellung<br />

aller prospektiven randomisierten Studien<br />

zu diesem Thema fan<strong>de</strong>n sich vier<br />

weitere verwertbare Publikationen, in<br />

<strong>de</strong>nen die Wirksamkeit von NMH mit<br />

<strong>de</strong>r von niedrig dosierter Acetylsalicylsäure<br />

[20, 31], mit Plazebo [10, 20]<br />

o<strong>de</strong>r mit Folsäure (0,5 mg/Tag) verglichen<br />

wur<strong>de</strong> [3]. Während in <strong>de</strong>r nie<strong>de</strong>rländischen<br />

HABENOX-Studie unter<br />

Enoxaparin eine Senkung <strong>de</strong>r Fehlgeburtenrate<br />

um ca. 10% gegenüber<br />

Monotherapie mit Acetylsalicylsäure<br />

(100 mg) ermittelt wur<strong>de</strong> [31], ergab<br />

sich in <strong>de</strong>r ebenfalls in Holland durchgeführten<br />

ALIfE-Multicenterstudie<br />

kein Vorteil für die Patientinnen, die<br />

Nadroparin plus Acetylsalicylsäure o<strong>de</strong>r<br />

Acetylsalicylsäure allein (vs. Plazebo)<br />

erhalten hatten [20].<br />

Zwei ägyptische Studien belegten<br />

dagegen einen günstigen Effekt <strong>de</strong>r<br />

NMH-Behandlung. In <strong>de</strong>r bislang größten<br />

Studie mit 340 eingeschlossenen<br />

Schwangeren mit habituellen Aborten,<br />

aber ohne nachgewiesene Thrombophilie,<br />

konnte durch Enoxaparin die<br />

Lebendgeburtenrate signifikant von 6<br />

auf 95% gesteigert wer<strong>de</strong>n [3]. Eine<br />

kürzlich vorgestellte Metaanalyse, die<br />

diese Studien mit einbezog, zeigte<br />

einen Trend zu einer Verbesserung <strong>de</strong>s<br />

Schwangerschaftsausgangs unter NMH<br />

[23].<br />

Die For<strong>de</strong>rung nach ausreichend großen,<br />

gut organisierten Studien besteht<br />

jedoch weiter, <strong>de</strong>nn nur so kann <strong>de</strong>r<br />

tatsächliche Nutzen einer Prophylaxe<br />

mit NMH bewiesen wer<strong>de</strong>n. Aktuell<br />

sind dazu Studien in Schottland (SPIN-<br />

Studie, geplante 600 Schwangere),<br />

Frankreich (PREFIX-Studie, 610 Schwangere)<br />

und in Deutschland / Österreich<br />

(EThIG-II-Studie, 485 Schwangere) in<br />

Arbeit. Für die <strong>de</strong>utschsprachige EThIG-<br />

II-Studie wur<strong>de</strong>n bislang ca. 240 Frauen<br />

mit zwei und mehr Frühaborten o<strong>de</strong>r<br />

einem Spätabort rekrutiert. Weitere<br />

Informationen zu dieser Studie und die<br />

teilnehmen<strong>de</strong>n Studienzentren sind<br />

unter www.ethig2.<strong>de</strong> nachzulesen.<br />

Zusammenfassung<br />

Zusammenfassend kann festgestellt<br />

wer<strong>de</strong>n, dass <strong>de</strong>r Einsatz von NMH<br />

in Schwangerschaft und Wochenbett<br />

eine für Mutter und Kind sichere<br />

und effektive Prophylaxe und Therapie<br />

thromboembolischer Komplikationen<br />

ermöglicht. Ob NMH über <strong>de</strong>n Einsatz<br />

bei einem gesicherten Antiphospholipid-Syndrom<br />

hinaus zur Prophylaxe<br />

von Schwangerschaftskomplikationen<br />

geeignet sind, kann bislang nicht<br />

sicher beurteilt wer<strong>de</strong>n, so dass ein<br />

unkritischer klinischer Einsatz <strong>de</strong>rzeit<br />

nicht befürwortet wer<strong>de</strong>n kann.<br />

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Korrespon<strong>de</strong>nzadresse<br />

Prof. Dr. med. Ekkehard Schleußner<br />

Klinikum <strong>de</strong>r Friedrich-Schiller-<br />

Universität<br />

Klinik für Frauenheilkun<strong>de</strong> und<br />

Geburtshilfe<br />

Abteilung Geburtshilfe<br />

Bachstraße 18<br />

07740 Jena<br />

Vascular Care 3/2010 Vol. 20 21


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