Rundbrief II - GVV
Rundbrief II - GVV
Rundbrief II - GVV
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Nachschlüsseldiebstahl –<br />
eine Frage des Beweises<br />
Weisen keinerlei Spuren darauf<br />
hin, dass ein Einbruch wie von einem<br />
Versicherungsnehmer behauptet<br />
mittels Nachschlüssel erfolgt<br />
ist, so hat er keinen Anspruch<br />
auf Leistungen durch seinen Hausratversicherer.<br />
Das geht aus einer<br />
Entscheidung des Oberlandesgerichts<br />
Köln vom 1. Februar 2011<br />
hervor (Az.: 9 U 125/10).<br />
Teurer Straßenschaden<br />
12.5.2011 – Wer sein Fahrzeug<br />
auf einer wenig befahrenen Anliegerstraße<br />
tagsüber in ein großes,<br />
nicht zu übersehendes Schlagloch<br />
steuert, hat gegenüber der für die<br />
Straße zuständigen Gemeinde keinen<br />
Anspruch auf Zahlung von<br />
Schadenersatz. Das hat das Landgericht<br />
Heidelberg mit Urteil vom 7.<br />
April 2011 entschieden (Az.: 5 O<br />
269/10).<br />
Von den Grenzen eines<br />
Arbeitgeber-Regresses<br />
16.5.2011 – Hat ein Arbeitgeber<br />
die Möglichkeit, für Schäden, die<br />
<strong>GVV</strong> l Gesellschaft für Versicherungsvermittlung und Vermögensbildung mbH<br />
5<br />
Aktuelles Recht<br />
ein Arbeitnehmer in Ausübung seiner<br />
Tätigkeit verursacht, eine Versicherung<br />
in Anspruch zu nehmen,<br />
so gebietet es seine Fürsorgepflicht,<br />
hiervon vorrangig Gebrauch<br />
zu machen. Das hat die 7. Kammer<br />
des Landesarbeitsgerichts<br />
Köln mit Urteil vom 27. Januar<br />
2011 entschieden (Az.: 7 Sa<br />
802/10).<br />
Der Beklagte war als Auslieferungsfahrer<br />
für die Klägerin beschäftigt.<br />
Im Rahmen seiner Tätigkeit<br />
waren nach Angaben seines<br />
Arbeitgebers einige Sendungen<br />
abhanden gekommen.<br />
Ausgerutscht<br />
Wer bei winterlichen Straßenverhältnissen<br />
mit Sommerreifen unterwegs<br />
ist, muss im Fall eines Unfalls<br />
nicht zwangsweise damit<br />
rechnen, dass ihm sein Vollkasko-<br />
Versicherer nach neuem Recht<br />
wegen grober Fahrlässigkeit nur<br />
einen Teil des Schadens ersetzt.<br />
Es kommt vielmehr auf die Umstände<br />
des Einzelfalls an. Das geht<br />
aus einem kürzlich veröffentlichten<br />
Urteil des Landgerichts Hamburg<br />
vom 2. Juli 2010 hervor (Az.: 331 S<br />
137/09).<br />
Dumm geradelt<br />
23.5.2011 – Ein Fahrradfahrer, der<br />
entgegen der Verkehrsvorschriften<br />
einen Bürgersteig benutzt, ist in<br />
der Regel alleine für einen Unfall<br />
mit einem aus einer Grundstücksausfahrt<br />
kommenden Fahrzeug<br />
verantwortlich. Das geht aus<br />
einem Urteil des Amtsgerichts<br />
Hannover vom 29. März 2011 hervor<br />
(Az.: 562 C 13120/10).<br />
Dumm gesegelt<br />
24.5.2011 – Spaziergänger, die auf<br />
einem nicht abgesperrten, von<br />
Strandseglern genutzten Strandabschnitt<br />
angefahren werden, können<br />
ihre Schadenersatz- und Schmerzensgeld-Forderungen<br />
in der Regel<br />
sowohl gegen den Segler als<br />
auch gegen die Gemeinde geltend<br />
machen. Das geht aus einem am<br />
Freitag veröffentlichten Urteil des<br />
Oberlandesgerichts Schleswig-<br />
Holstein vom 23. Februar 2011<br />
hervor (Az.: 7 U 106/09).<br />
Wenn sich eine Reise in<br />
Asche auflöst<br />
26.5.2011 – Wird ein Flug annulliert<br />
und der Fluggast mit seinem<br />
Einverständnis zu einem anderen<br />
Flughafen in nächstmöglicher Nähe<br />
befördert, so hat er Anspruch<br />
auf Zahlung der Kosten für die<br />
Weiterbeförderung zu seinem ursprünglichen<br />
Reiseziel. Das hat<br />
das Amtsgericht Rüsselsheim mit<br />
Urteil vom 11. Januar 2011 entschieden<br />
(Az.: 3 C 1698/10).<br />
Gerd Helmig, <strong>GVV</strong><br />
GEMEINSAM STÄRKER