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statement 09 - Jusos Hochtaunus

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Brief an die Bürger<br />

Liebe Bürger,<br />

liebe Politiker,<br />

in der Politik scheint etwas schief<br />

zu laufen. Auf der einen Seite<br />

erhält eine Klientelpartei der<br />

Besserverdiener die höchste<br />

Spende ihrer Parteigeschichte<br />

vom Betreiber einer auch im<br />

<strong>Hochtaunus</strong>kreis vertretenen<br />

Hotelkette und just nach der<br />

Wahl entschließt sich die neue<br />

B u n d e s r e g i e r u n g , d a s<br />

Wirtschaftswachstum vorrangig<br />

i n d e r H o t e l b r a n c h e z u<br />

beschleunigen.<br />

Spendenskandale werden von<br />

amtierenden Ministerpräsidenten<br />

a u s g e s e s s e n – e s w a r j a<br />

schließlich noch viel Zeit bis zur<br />

n ä c h s t e n Wa h l – u n d d i e<br />

Mehrwertsteuer wird entgegen<br />

anderslautender Beteuerungen<br />

im Wahlkampf unmittelbar nach<br />

der Wahl erhöht. Auf der anderen<br />

Seite hört man regelmäßig Bürger<br />

auf „die da oben, die eh machen,<br />

was sie wollen“ schimpfen und<br />

beobachtet trotzdem (oder auch<br />

deshalb) sinkende Wahlbeteiligungen.<br />

„Interessiert euch doch mehr<br />

füreinander“ möchte man beiden<br />

Seiten regelmäßig zurufen. Die<br />

von uns bereits in den letzten<br />

„Statements“ herausgegebene<br />

Parole „Wahlkampf dauert nicht<br />

nur sechs Wochen“ sollten sich<br />

nämlich beide Seiten zu Herzen<br />

nehmen.<br />

Auf der einen Seite die Politiker:<br />

Politiker sind Vertreter des<br />

Volkes, nicht die Vorgesetzten<br />

des selbigen. Ziel von Politik<br />

sollte es nicht sein, Beschlüsse<br />

auch gegen die Mehrheit der<br />

Bevölkerung durchzusetzen,<br />

sondern im Sinne des Volkes zu<br />

machen. denn dafür wurden sie<br />

gewählt.<br />

Das offene Ohr für die Wähler<br />

(und bei den Mandatsträgern<br />

auch die physische Präsenz bei<br />

ihnen) darf nicht die positive<br />

Ausnahme in Zeiten des 6-<br />

Wochen-Wahlkampfs, sondern<br />

der Regelfall sein. Vertrauen gibt<br />

es nicht geschenkt, sondern man<br />

muss es sich erarbeiten.<br />

Das gilt auch (oder gerade) für<br />

die gewählten Volksvertreter. Die<br />

Mitglieder der Bundesregierung<br />

m ü s s e n b e i A m t s a n t r i t t<br />

schwören, Ihre Kraft dem Wohle<br />

des deutschen Volkes zu widmen<br />

und „seinen Nutzen zu mehren“.<br />

Wenn Ministerposten offenkundig<br />

nicht nach Kompetenz, sondern<br />

nach dem Bundesland des<br />

Kandidaten vergeben werden,<br />

liegt die Frage nahe, ob damit die<br />

beste Entscheidung für das Volk<br />

u n d n i c h t n u r d i e b e s t e<br />

E n t s c h e i d u n g f ü r d e n<br />

L a n d e s v e r b a n d d e r P a r t e i<br />

getroffen wurde.<br />

G l e i c h e s g i l t , w e n n<br />

Ministerposten scheinbar wahllos<br />

z w i s c h e n d e n K a n d i d a t e n<br />

verschoben werden. Die Zeiten,<br />

in denen langjährige Experten für<br />

A r b e i t s m a r k t f r a g e n o d e r<br />

W i r t s c h a f t s p o l i t i k d i e<br />

g l e i c h n a m i g e n M i n i s t e r i e n<br />

besetzen, scheinen vorbei zu<br />

sein. Ebenso bedauerlich ist es,<br />

wenn auf Bundes-, Landes-,<br />

Kreis oder Ortsebene Vorschläge<br />

und Anträge abgelehnt werden,<br />

nur weil sie auf den Reihen des

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