Ein Fest im Sommer Lila Laune Wiener Melange Großer ... - Wmf.com
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Mode Interview<br />
Interview Mode<br />
Gabriele<br />
Strehle<br />
Ankommen will Gabriele<br />
Strehle nie. Erfolg ist für sie<br />
etwas, worum man sich jeden<br />
Tag neu bemühen muss.<br />
Weiße Bluse. Schwarze, schmal<br />
geschnittene Hose. Flache Schuhe.<br />
Mit anderen Worten: pur. Reduziert.<br />
Zurückhaltend. So erscheint<br />
Gabriele Strehle zur Arbeit. Die Chefdesignerin<br />
von STRENESSE sieht<br />
sich als Regisseurin. Die Bühne<br />
überlässt sie den Models und allen<br />
anderen, die ihre Mode tragen.<br />
Selbstbewusst<br />
und eigensinnlich<br />
tafelfreunde: Seit 2006 kleiden Sie die Fußball-Nationalmannschaft<br />
ein. Auf welches modische Highlight dürfen<br />
wir uns bei der WM dieses Jahr freuen?<br />
Gabriele Strehle: Dass es das zum Kultobjekt gewordene Jogi-<br />
Löw-Hemd nun als Luxus-Polohemd in Jersey gibt. In demselben<br />
körpernahen Schnitt mit der raffinierten Naht in den Farben Khaki,<br />
Hellblau und Weiß. Das bringt jeden trainierten Männeroberkörper<br />
opt<strong>im</strong>al zur Geltung.<br />
tafelfreunde: Wo liegt die Herausforderung bei diesen<br />
Entwürfen?<br />
Gabriele Strehle: Die Elf, das sind die Helden der Gegenwart.<br />
Aber sie fühlen sich nicht so. Das sind Männer, die in der Welt zu<br />
Hause sind, aber keine Lust haben, Salonlöwen zu spielen. Das sind<br />
Stars, die auch bei Kleidern keine Allüren kennen. Sie erwarten von<br />
einem Anzug oder einem lässigen Outfit das, was von ihnen erwartet<br />
wird: Präzision und Intuition, Fantasie und Akribie, Belastbarkeit<br />
und Zuverlässigkeit. Diese Kerle machen aus Prêt-à-porter einfach<br />
Haute Couture,<br />
tafelfreunde: Gibt es eigentlich einen aktuellen Modetrend,<br />
bei dem Sie nicht mitmachen?<br />
Gabriele Strehle: Den Trend, am Material und der Verarbeitung<br />
zu sparen, in der Hoffnung, dass es keiner merkt.<br />
tafelfreunde: Die Mode ist schnelllebig geworden – wie<br />
halten Sie Schritt?<br />
Gabriele Strehle: Ich habe meinen Rhythmus und renne weder<br />
hinterher noch vorneweg. Ideen reifen. Und jeder Reifeprozess<br />
braucht seine Zeit. Den kann man nicht beschleunigen. Weil die<br />
meisten Menschen an dem Beschleunigungswahn in allen Bereichen<br />
leiden, sehnen sie sich zunehmend nach dynamischen Klassikern,<br />
nicht dem fliegenden Wechsel irgendwelcher Fähnchen.<br />
tafelfreunde: Wo finden Sie Inspiration?<br />
Gabriele Strehle: In einer Ausstellung von Ed Ruscha <strong>im</strong> Münchner<br />
Haus der Kunst, in der Lobby meines New Yorker Hotels, in<br />
einem Pariser Straßencafé, be<strong>im</strong> Anblick einer neuen Architektur<br />
von Botta, Braunfels, Hadid oder Zumthor, bei einer Wanderung<br />
in den Morgen hinein am Tegernsee, be<strong>im</strong> Schlangestehen am<br />
Flughafen, be<strong>im</strong> Gemüseeinkaufen in Bad Wiessee, be<strong>im</strong> Reden<br />
mit meiner Tochter Clara, be<strong>im</strong> stummen Aufs-Wasser-Schauen<br />
irgendwo. Inspiration braucht keine Sensation.<br />
tafelfreunde: Mit welchen Worten würden Sie die Inspiration<br />
von STRENESSE beschreiben?<br />
Gabriele Strehle: Sich selbst bewusst sein. Und eigen-sinnlich<br />
werden.<br />
tafelfreunde: Wie fließen Ihre Auseinandersetzungen mit<br />
dem Leben in Ihre Arbeit ein?<br />
Gabriele Strehle: Ich liebe die freie Natur. Das best<strong>im</strong>mt die<br />
Farbwahl meiner neuen Kollektion. Für mich ist die Haptik bedeutend.<br />
Als ich vor ein paar Jahren las, dass Streicheln Kinder<br />
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