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Gedanken zur Jahreslosung 2011 Wie werden Charismen entdeckt ...

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hoffen handeln<br />

Januar <strong>2011</strong><br />

überwinde – <strong>Gedanken</strong><br />

<strong>zur</strong> <strong>Jahreslosung</strong> <strong>2011</strong><br />

<strong>Wie</strong> <strong>werden</strong> <strong>Charismen</strong><br />

<strong>entdeckt</strong> und gefördert?<br />

Ist die Tat so wichtig<br />

wie das Wort?<br />

Nicht nur „eine Rolle“ leben<br />

„Die Liebe Gottes hat<br />

mich verändert!“<br />

Zeitschrift für engagierte Christen<br />

„Einen andern Grund kann niemand<br />

legen als den, der gelegt ist, welcher ist<br />

Jesus Christus.“ (1. Korinther 3, 11)


Liebe Leserin, lieber Leser!<br />

der Deutsche EC-Jugendverband hat seinen<br />

Herbst-Kongress 2010 unter das Thema<br />

„hoffen und handeln“ gestellt. Sollen wir<br />

gegen diesen Namen-Klau klagen? Haben<br />

wir gar versäumt, den Namen unserer Zeitschrift<br />

unter Patentschutz zu stellen? Nein!<br />

Wir freuen uns im Gegenteil mit, wenn auch<br />

andere Christen unsere Zielsetzung für sich<br />

als gutes Programm erkennen.<br />

„Handelt, bis ich wiederkomme!“, ruft Jesus<br />

auch heute seinen Leuten zu (Lukas 19, 13).<br />

Richtiges, zielstrebiges Handeln ist nötig.<br />

Möglich ist das aber nur, wenn zwei Voraussetzungen<br />

erfüllt sind: Das eine ist das<br />

Wissen um das, was uns trägt und ein solides<br />

Fundament ist: „Einen anderen Grund<br />

kann niemand legen als den, der gelegt ist,<br />

welcher ist Jesus Christus“ (1.Kor. 3, 11). Den<br />

Jesus, der uns in der Bibel bezeugt ist und<br />

durch die er zu uns spricht.<br />

Das andere ist die Zukunftsperspektive:<br />

Jesus wird wiederkommen als Richter und<br />

Retter, dem sich alle Knie beugen müssen.<br />

Er hat das letzte Wort in der Weltgeschichte<br />

mit all ihrem Dunkel. Solche Hoffnung<br />

macht nüchtern und befreit von Ängsten und<br />

verführerischen Parolen. Und sie gibt Kraft<br />

und Motivation, unter dem Gesichtspunkt zu<br />

handeln, wie wir vor ihm bestehen können.<br />

Wir leben in einer Zeit, in der die Grundlagen<br />

unserer Kultur und unseres Lebens<br />

beliebiger und damit unsicherer <strong>werden</strong>.<br />

Zugleich <strong>werden</strong> die Zukunftsaussichten immer<br />

stärker von Ängsten überschattet. Auch<br />

uns Christen bläst der Wind entgegen. In<br />

vielen Ländern <strong>werden</strong> Menschen um ihres<br />

Glaubens willen verfolgt und mit dem Tode<br />

bedroht.<br />

Trotzdem und gerade deswegen gilt: „Wir<br />

haben eine Hoffnung, deren Kraft die Welt<br />

nicht kennt…“. Sie kann uns helfen, die Zeit<br />

zu nutzen, mit zielstrebigem und Mut machendem<br />

Handeln unserem kommenden<br />

Herrn den Weg zu bereiten. Dazu<br />

möchte auch „hoffen + handeln“<br />

beitragen.<br />

Redaktion und Herausgeberkreis<br />

wünschen Ihnen<br />

ein gutes Neues Jahr –<br />

Anno Domini, Jahr des<br />

Herrn <strong>2011</strong> – mit herzlichen<br />

Segenswünschen<br />

Ihr Dieter Fischer<br />

Seite 2 hoffen + handeln 01-<strong>2011</strong><br />

inhalt<br />

Monatsspruch<br />

„Und Gott schuf den Menschen zu Seinem Bilde... “ ........................................ 3<br />

Ziel und Richtung<br />

überwinde – <strong>Gedanken</strong> <strong>zur</strong> <strong>Jahreslosung</strong> <strong>2011</strong> ............................................. 4<br />

<strong>Wie</strong> <strong>werden</strong> <strong>Charismen</strong> <strong>entdeckt</strong> und gefördert? .......................................... 6<br />

Rat und Hilfe<br />

Ist die Tat so wichtig wie das Wort? ............................................................ 8<br />

Nicht nur „eine Rolle“ leben ....................................................................... 10<br />

Die Liebe Gottes hat mich verändert .......................................................... 11<br />

Information und Meinung<br />

Kirchenpolitik gehört <strong>zur</strong> Fürsorge für die Gemeinde ................................... 12<br />

Bauingenieur opferte Urlaub für Erdbebengeschädigte .............................. 12<br />

Bruder Oskar: Unbeirrt an Jesus festhalten und seinen Weisungen folgen .... 12<br />

Große Bibelausstellung in der Sparkasse Lahr ............................................ 13<br />

Mehr als 750 Besucher bei Musical „Bathseba“ in Bretten ............................. 13<br />

Chrischona-Konferenz: „Nur was reift, greift!“ ............................................. 14<br />

Grüne für Gleichstellung von Christentum mit Islam .................................... 14<br />

Bibel bezeugt, dass Christus <strong>zur</strong> Sühne für unsere Sünden starb .................... 14<br />

Was Gottes Liebe vermag ........................................................................... 15<br />

Aufgegriffen: Stresstest ............................................................................ 15<br />

Rückseite: Gesandt zu den armen Leuten im kalten Sibirien ........................ 16<br />

Titelbild: Dieter Fischer / Großer Rachel, Bayrischer Wald<br />

impressum<br />

Herausgeber und Verlag: Verein <strong>zur</strong> Förderung biblischen Glaubens und Lebens e.V.<br />

Pfr. Dieter Fischer (1. Vorsitzender), Westendstr. 32, 77948 Friesenheim, Tel. 0 78 21/98 13 03<br />

Pfr. Werner Weiland (2. Vorsitzender), Jägerpfad 17, 69250 Schönau<br />

Redaktion: Dieter und Ingeborg Fischer, Westendstr. 32, 77948 Friesenheim<br />

Lothar Eisele, Wallonenstraße 21, 76297 Stutensee-Friedrichstal<br />

Martin Kugele, Albert-Einstein-Straße 58/1, 75015 Bretten<br />

Theo Volland, Buchenauerhof 2, 74889 Sinsheim<br />

Internet: www.hoffenundhandeln.de<br />

Zuschriften bezüglich des Inhalts erbitten wir an die Redaktion. Für namentlich<br />

gezeichnete Beiträge trägt der Verfasser die inhaltliche Verantwortung.<br />

Gestaltung: © Udo Ehrenfeuchter / www.punktundstrich.com / info@punktundstrich.com<br />

Druck: Kepnerdruck Druckerei und Verlag GmbH, Robert-Bosch-Str. 5, 75031 Eppingen<br />

Bezugspreis: 12.- € jährlich (elfmal); ab 5 Expl. 7.- € jährlich; Einzelheft 1,50 €<br />

Vertriebsadresse und Bestellungen an: hoffen + handeln,<br />

Ilona Kapsa, Hinter der Mühle 34 c, 21635 Jork, E-Mail: ilona.kapsa@gmx.de<br />

Einzahlungen: hoffen + handeln, Sparkasse Bühl, Konto-Nr. 600 61, BLZ 662 514 34.<br />

Absenderangabe bitte nicht vergessen.<br />

Rechnungen <strong>werden</strong> nur für Sammelbesteller ausgestellt. Einzelbezieher <strong>werden</strong> gebeten,<br />

ihre Bezugsgebühr mit dem Überweisungsformular einzuzahlen, das wir mehrmals im Jahr<br />

beilegen. Bei Überzahlungen betrachten wir den über die Bezugsgebühr hinausgehenden<br />

Anteil als Spende.<br />

Spendenbescheinigungen <strong>werden</strong> vom Verlag ausgestellt.<br />

Der Verein <strong>zur</strong> Förderung biblischen Glaubens und Lebens ist durch Bescheinigung des<br />

Finanzamtes Lahr vom 19. Juli 2010 (AZ. 10057/56443) als gemeinnützig anerkannt.


Die Ehe ist ein Geschenk Gottes. Sie wurde nicht<br />

in „Höhle 5“ irgendwelcher Neandertaler oder<br />

Präadamiten erfunden. Sie ist von Gott gewollt<br />

als Lebensgemeinschaft, als Liebesgemeinschaft und<br />

als Werkstatt des Lebens. Gott will Ehe und Familie.<br />

Und er hat absichtlich Mann und Frau einander zugeordnet.<br />

Daher spricht man auch<br />

humorvoll von „meiner bessere<br />

Hälfte.“ Wir sind für uns<br />

allein unvollständig. Viele<br />

Singles sehnen sich nach<br />

einem liebevollen Partner.<br />

Alle Lebewesen fand Gott<br />

„und siehe es war sehr gut“.<br />

Nur der Mensch war noch „allein“.<br />

Da musste noch etwas<br />

geschehen. „Gott schuf“, er entwickelte<br />

nicht, er knallte nicht,<br />

er mutierte und selektierte nicht.<br />

Das hebr.Wort für schaffen heißt<br />

bara, das ist das Schaffen aus dem<br />

Nichts. „Gott ruft dem, was nicht ist,<br />

dass es ins Dasein kommt“ (Röm.4,17),<br />

„...so dass alles, was man sieht, aus nichts geworden<br />

ist“ (Hebr.11,3).<br />

Der Mensch ist kein Produkt einer jahrmillionenlangen<br />

Evolution. Es ist gute biblische Tradition, die Zeitgeistparadigmen<br />

nicht einfach ungeprüft zu übernehmen.<br />

Der Zufall kann kein Schöpfer sein. Lieblose Prinzipien<br />

passen nicht zu einem liebenden Gott. Es gab auch keinen<br />

„Geschlechterwandel“, wie die Theorie behauptet.<br />

Die Gender-Ideologie ist mit dem biblischen Zeugnis<br />

nicht vereinbar. Der Mensch stammt nicht aus dem<br />

Tierreich, ist kein „veredelter Affe“ sondern nach dem<br />

ursprünglichen Schöpfungswillen Gottes die Krone der<br />

Schöpfung. Er ist ausdrücklich aus Gottes Hand hervorgegangen.<br />

Zum Glück. Gott schuf ein jedes „nach<br />

seiner Art“. Der homo sapiens ist eine eigene species.<br />

Die Affen für sich mit allen ihren Variationen innerhalb<br />

ihrer Gattung, die Menschen für sich mit allen Variationen.<br />

Die Würde des Menschen ist, von Gott angeredet<br />

zu sein, er hat Gewissen und Verstand, sogar einen<br />

speziellen Auftrag: Verantwortung vor Gott, diese Erde<br />

„zu bebauen und zu bewahren“.<br />

Das beginnt schon bei der eigenen Ehe. Sie ist wie ein<br />

Garten, der bewässert und gepflegt <strong>werden</strong> muss. Bevor<br />

man ernten kann, muss man säen. Und der Ehegarten<br />

braucht einen festen Zaun als Schutz nach außen. Mann<br />

und Frau sind in ihrer Ähnlichkeit und Verschiedenheit<br />

Monatsspruch<br />

„Und Gott schuf den Menschen zu Seinem Bilde, zum Bilde<br />

Gottes schuf ER ihn, und ER schuf sie als Mann und Frau.“<br />

gottgewollt, auf einander bezogen, „dass sie seinem<br />

Herzen nahe sei“ (2,18). Beide sind Ebenbilder. Beide<br />

sind <strong>zur</strong> Partnerschaft mit Gott berufen. Aber auch zu<br />

„Gehilfen“ füreinander (2,18). Die gottgegebene Ehe<br />

ist die Hilfe gegen die Einsamkeit des Alleinseins. Ein<br />

„Geschlechterkampf“ ist von der Schöpfung her von<br />

vornherein ausgeschlossen. „Ordnet euch einander<br />

unter in der Ehrfurcht vor dem<br />

Herrn“. Mann und Frau hören aufeinander,<br />

lieben einander, dienen einander.<br />

„...auf dass einer den anderen<br />

mit sich in den Himmel bringe“<br />

(Martin Luther).<br />

Ehe kann, wenn wir auf den Herrn<br />

hören, wenn wir in allen Krisen und<br />

Problemen seine Stimme wieder neu<br />

hören, zum Paradies auf Erden <strong>werden</strong>.<br />

„Lass uns Liebe lernen“, heißt<br />

der gelungene Titel eines Ehebüchleins<br />

von Prof. Dr. H.-J. Eckstein.<br />

Verliebtheit ist nur ein Anfang und<br />

reift hinein in eine dauerhafte Liebe.<br />

Kann man es schöner sagen als<br />

das Hohelied der Liebe? „Die Liebe<br />

ist langmütig und freundlich, sie eifert<br />

nicht, sie treibt nicht Mutwillen, sie bläht sich<br />

nicht auf, sie verhält sich nicht ungehörig, sie sucht<br />

nicht das Ihre, sie lässt sich nicht erbittern, sie rechnet<br />

das Böse nicht zu, sie freut sich nicht über die Ungerechtigkeit,<br />

sie freut sich aber an der Wahrheit, sie<br />

erträgt alles, sie glaubt alles, sie hofft alles, sie duldet<br />

alles. Die Liebe hört niemals auf...“ (1.Kor.13,4-8a).<br />

Solche Agape-Liebe haben wir nicht einfach in der Tasche.<br />

Sie ist eine Frucht des Heiligen Geistes. Darum<br />

dürfen wir bitten, immer neu. Es ist immer wieder ein<br />

Leid, wenn Ehepaare sich nicht mehr recht verstehen.<br />

Das offene Gespräch bringt weiter. „Lasst die Sonne<br />

nicht über eurem Zorn untergehen (Eph.4, 26). Einander<br />

tragen und vergeben, immer wieder neu, ist das<br />

Geheimnis einer Beziehung, die immer schöner wird.<br />

Eine biblisch-therapeutische Seelsorge kann helfen.<br />

Und wenn trotz bestem Bemühen eine Ehe doch auseinander<br />

geht, darf unter der Gnade Gottes auch ein Neuanfang<br />

gewagt <strong>werden</strong>. Gott möchte, dass Mann und<br />

Frau in der Ehe versöhnlich miteinander leben. „ER<br />

ist unser Friede“ (Eph.2,14). Denn „der Friede wächst<br />

dort, wo die Liebe sich durchsetzt“ (Peter Klever).<br />

Christian Kunzmann, Pfarrer in Dürrn<br />

1. Mose 1, 27<br />

Seite 3 hoffen + handeln 01-<strong>2011</strong>


Ziel und Richtung<br />

überwinde<br />

<strong>Gedanken</strong> <strong>zur</strong> <strong>Jahreslosung</strong><br />

Ein persönliches<br />

Erlebnis mit der neuen<br />

<strong>Jahreslosung</strong><br />

Seit Jahren gebe ich eine <strong>Jahreslosung</strong>s-Meditationskarte<br />

heraus, die<br />

jedes Jahr zu vielen Tausenden verbreitet<br />

wird. In der Karte für <strong>2011</strong><br />

wird, dem ausgewählten Bibelspruch<br />

folgend, ein Fotomotiv gewählt, das<br />

sehr viele dunkle Wolken enthält,<br />

aber doch die Sonne hell durchbrechen<br />

lässt.<br />

Sehr spürbar gingen die Bestellungen<br />

am Jahresende 2010 schleppender<br />

ein als sonst in den Jahren. Bei manchen<br />

„treuen Kunden“ habe ich nachgefragt,<br />

warum sie nicht bestellten.<br />

Alle antworteten: sie hätten entschieden,<br />

diese Karte als Geburtstagskarte<br />

für Senioren nicht zu verwenden.<br />

Seite 4 hoffen + handeln 01-<strong>2011</strong><br />

Sie sei zu düster. Eine Mitarbeiterin<br />

ließ sogar durchblicken, dass auch<br />

die <strong>Jahreslosung</strong> düster sei. Sie hat<br />

recht: die <strong>Jahreslosung</strong> <strong>2011</strong> redet<br />

vom Bösen! In einem Kapitel des<br />

Römerbriefes (Römer 12), wo es am<br />

Schluss um den Umgang mit Feinden<br />

und Gegnern geht. Ganz praktisch<br />

geht es um den Verzicht auf Rache,<br />

um das „Sammeln feuriger Kohlen<br />

auf den Häuptern der Feinde“ – um<br />

den Versuch, mit allen Menschen<br />

Frieden zu haben. Und zwar nicht<br />

durch eine „Freude, Friede, Eierkuchen-Haltung“,<br />

sondern „soviel an<br />

euch liegt“. Also nüchtern, geradeaus,<br />

der Wahrheit verpflichtet, aber<br />

immer ein Schritt auf den Gegner zu.<br />

Das ist also zu schwer(mütig) für Senioren!<br />

Die mögen es locker, fröhlich,<br />

mit freundlichen Sonnenuntergängen<br />

– mehr romantisch und schön.<br />

Glaube ist nicht<br />

romantisch und harmlos<br />

Doch der Glaube trifft auf Feindschaft.<br />

Besonders, wenn er sich eindeutig<br />

und klar zu Jesus Christus<br />

bekennt als dem einzigartigen Herrn,<br />

der zu uns gekommen ist und wiederkommen<br />

wird. Sollte man diese<br />

Wahrheit (mindestens den Senioren)<br />

verschweigen?<br />

Sollten wir aus dem umkämpften<br />

Glauben ein freundliches Soft-Evangelium<br />

machen, das allen hilft und<br />

keinen stört?<br />

Das wäre doch glatter Betrug! Denn<br />

wer sich zu Jesus bekennt und hält,<br />

der wird mit dem „Bösen“ konfrontiert.<br />

Und dieser Böse ist der „Feind<br />

Gottes“, der Widersacher. Jesus<br />

selbst spricht von ihm als dem „Mörder<br />

von Anfang an“.


Das ist nicht harmlos. Das ist hart.<br />

Aber diese Härte entspricht der Wirklichkeit<br />

der Welt und des Lebens - die<br />

Gemeinde Jesu ist hier nicht ausgenommen!<br />

tägliches Übungsfeld<br />

für <strong>2011</strong><br />

Das Böse zu überwinden mit Gutem,<br />

kann jetzt tägliches Übungsfeld für<br />

uns <strong>werden</strong>. Und das heißt doch<br />

praktisch:<br />

● auf ein böses Wort kann von uns<br />

Christen ein gutes und heilendes<br />

Wort folgen,<br />

● auf ärgerliche und böse Sticheleien<br />

kann bei uns Christen ein<br />

vorurteilsfreies Zugehen erfolgen,<br />

● auf Racheaktionen kann von uns<br />

Christen Schweigen und Segen<br />

für die Fluchenden folgen,<br />

● auf offene Feindschaft kann von<br />

uns Christen überraschende Hilfe<br />

und Handreichung für feindliche<br />

Menschen erfolgen.<br />

Die Liste ist beliebig fortzusetzen. Sie<br />

hat immer zum Ziel, dass das Böse<br />

überwunden wird.<br />

überwinden ist mehr<br />

als besiegen<br />

Bei einem Sieg gibt es einen Verlierer.<br />

Und Verlierer fühlen sich immer<br />

gedemütigt. Beim Überwinden gibt<br />

es einen Fortschritt in die neue Richtung.<br />

Die dunkle Seite des Lebens<br />

weicht dem hellen Licht der Liebe<br />

Gottes, die alles neu macht! Denn<br />

der, der dem Bösen dient, hat ja immer<br />

noch Gottes Schöpfungsbild in<br />

sich. Er will ja letztlich nicht der Dunkelheit<br />

dienen.<br />

Wir überwinden nur in kleinen Schritten<br />

das Böse. Dazu brauchen wir einen<br />

Anteil an der Geduld Gottes. Wir<br />

Menschen besitzen nicht diese Überwindungs-Kraft!<br />

Wir brauchen dazu<br />

den Herrn, der für uns starb, „als wir<br />

noch Feinde waren.“<br />

Wer sich dies vor Augen hält, lernt<br />

von Jesus Geduld. Er bekommt Kraft,<br />

die von Jesus kommt. Und die brauchen<br />

junge Leute – und selbstverständlich<br />

auch die Senioren!<br />

Inzwischen weiß ich das. Weil ich<br />

auch „Ruheständler“ bin!<br />

Hermann Traub<br />

Viele Kirchengemeinden benützen die <strong>Jahreslosung</strong>s-Karte seit Jahren als<br />

Geschenkkarte, Geburtstagskarte bei Hausbesuchen, Mitarbeiterdankeschön,<br />

Silvestergottesdienst zum Mitgeben, Karten für den Besuchsdienst, Neujahr…<br />

Das Format ist DIN A6 – als Klappkarte – eine Seite ist frei <strong>zur</strong> Beschriftung<br />

oder zum Kopieren. Die Karte kostet 0,30 € plus Porto. Wer mehr als 300<br />

Stück bestellt, bekommt einen Sonderpreis, den wir dann über e-mail miteinander<br />

festlegen.<br />

Bestellungen unter Angabe des vollständigen Namens und Anschrift bitte<br />

nur per Fax oder e-mail an:<br />

Hermann Traub, Südhangstraße 17, 76703 Kraichtal-Oberöwisheim<br />

Telefax: 07251-3229647 / e-mail: traub@cidnet.de<br />

Seite 5 hoffen + handeln 01-<strong>2011</strong>


Ziel und Richtung<br />

„<strong>Wie</strong> <strong>werden</strong> <strong>Charismen</strong> <strong>entdeckt</strong><br />

und gefördert?“<br />

Teil 1<br />

Mit dieser Fragestellung hat Dr.<br />

Manfred Baumert, Studienleiter<br />

am Theologischen Seminar<br />

Adelshofen (Akademisches Aufbaustudium),<br />

eine Umfrage unter<br />

badischen Pfarrerinnen und<br />

Pfarrern durchgeführt. Die Studie<br />

wird im Frühjahr veröffentlicht.<br />

Hier <strong>werden</strong> Erfahrungen<br />

daraus den biblischen Aussagen<br />

zu den <strong>Charismen</strong> gegenübergestellt.<br />

Sie sollen zu einer gabenorientierten<br />

Mitarbeit in den<br />

Gemeinden ermutigen.<br />

1. Was ist unter<br />

<strong>Charismen</strong> zu verstehen?<br />

Was sind <strong>Charismen</strong> (Gnadengaben)?<br />

Einige trennen natürliche Gaben<br />

und Talente (Singen, Helfen, Leiten)<br />

von spektakulären Begabungen<br />

(Heilungen, Prophetie, Sprachenrede).<br />

Andere sehen die natürlichen<br />

Fähigkeiten mit den übernatürlichen,<br />

vom Heiligen Geist gewirkten Gaben<br />

unterschiedslos. Es wird deutlich:<br />

Seite 6 hoffen + handeln 01-<strong>2011</strong><br />

Bevor <strong>Charismen</strong> erkannt <strong>werden</strong><br />

können, muss deutlich sein, was genau<br />

darunter zu verstehen ist. Für<br />

viele, Pfarrer und Gemeindeglieder,<br />

ist das <strong>Charismen</strong>verständnis weitgehend<br />

ungeklärt.<br />

Auch Zeitschriften, wie „Fokus“ oder<br />

„Psychologie Heute“, beschäftigen<br />

sich immer wieder mit dem Geheimnis<br />

begabter Menschen. Ihre Erklärungen<br />

laufen einheitlich darauf hinaus,<br />

dass sie Persönlichkeiten mit<br />

einer energiegeladenen Ausstrahlungskraft<br />

als charismatisch qualifizieren.<br />

Sie meinen damit Menschen,<br />

die das „gewisse Etwas“ besitzen.<br />

Wir verstehen hier „Charisma“ als<br />

göttliche Berufung und Begabung<br />

zum Engagement in Kirche und Gesellschaft.<br />

Neutestamentlich hat<br />

der griechische Begriff „charisma“<br />

keine einheitliche Bedeutung, sondern<br />

wird je nach Zusammenhang<br />

unterschiedlich gebraucht. Ein Ausleger<br />

spricht von den <strong>Charismen</strong> als<br />

„Konkretionen und Individuationen<br />

der Gnade Gottes“. Das heißt, Gottes<br />

Gnade (charis) schenkt Gnadengaben<br />

(charismata). <strong>Charismen</strong> sind also<br />

von Gott souverän und unverdient<br />

individuell gegebene Fähigkeiten, die<br />

zum Dienst im Reich Gottes bevollmächtigen.<br />

2. In welcher Beziehung<br />

stehen natürliche Fähigkeiten<br />

und Talente zu<br />

Geistesgaben?<br />

Schon das Wort „Geistesgaben“ verengt<br />

das, was das Neue Testament<br />

unter „<strong>Charismen</strong>“ versteht. Die<br />

teilweise radikale Trennung zwischen<br />

menschlichen Begabungen<br />

und Geistesgaben und eine alleinige<br />

Zurückführung der <strong>Charismen</strong> auf<br />

die Offenbarung des Geistes, wie sie<br />

zum Teil in der Pfingstbewegung vertreten<br />

wird, ist zu einseitig. Biblisch<br />

betrachtet, sind die <strong>Charismen</strong> trinitarisch<br />

zu verstehen. So wie Gott sich<br />

selbst als Vater, Sohn und Heiliger<br />

Geist in seiner Schöpfung, Erlösung<br />

und dem Werk der Heiligung un-


trennbar offenbart, so ist es auch bei<br />

den <strong>Charismen</strong>: Gott, der Schöpfer,<br />

setzt Begabte in die Gemeinde ein<br />

(1Kor 12,18.28), Christus (1Kor 1,4-<br />

8, Eph 4,7-16) und der Heilige Geist<br />

(1Kor 12,7.11) teilen <strong>Charismen</strong> zu.<br />

Dies bedeutet, dass alle <strong>Charismen</strong><br />

zugleich als Schöpfungs-, Christus-<br />

und Geistesgaben zu verstehen sind!<br />

Gibt es also keinen Unterschied zwischen<br />

natürlichen Talenten und den<br />

<strong>Charismen</strong>? Was unterscheidet denn<br />

dann einen begabten Sänger, der im<br />

säkularen Bereich Karriere macht,<br />

von jemandem, der seine musikalische<br />

Gabe in der Gemeinde einsetzt?<br />

Hier geht es um die Frage des<br />

Bezugs: <strong>Wie</strong> und wo wird eine Gabe<br />

eingesetzt? Wozu <strong>werden</strong> <strong>Charismen</strong><br />

gegeben? <strong>Charismen</strong> sind nicht ins<br />

beliebige Verfügen des Einzelnen gestellt,<br />

sondern zu einem bestimmten<br />

Dienst gegeben, durch den Gott verherrlicht<br />

<strong>werden</strong> soll. Der Sänger,<br />

der mit seiner musikalischen Gabe<br />

Karriere macht, benutzt sie zu einem<br />

anderen Zweck. Der Musikbegabte,<br />

der seine Gabe für die Gemeinde<br />

Jesu einsetzt, und erlebt, dass Menschen<br />

durch seine Musik näher zu<br />

Gott kommen, erfährt eine göttliche<br />

Wirkung.<br />

Nach 1Petr 4,10 ist zunächst vorausgesetzt,<br />

dass jeder individuelle Gaben<br />

hat. Indem sie in der Verantwortung<br />

für den Nächsten <strong>zur</strong> Ehre Gottes in<br />

der Gemeinde eingesetzt <strong>werden</strong>, erweisen<br />

sie sich als Gnadengaben.<br />

Folglich liegt der Unterschied nicht<br />

zwischen den so bezeichneten natürlichen<br />

Fähigkeiten und übernatürlichen<br />

Gaben, sondern entscheidend<br />

ist die Wirkung, Zielsetzung und die<br />

Art der Anwendung der Gaben! Und<br />

dies hat mit der Haltung des Empfangens,<br />

oder man könnte auch sagen,<br />

der Abhängigkeit Gott gegenüber zu<br />

tun. Dabei ist 1Petr 4,11 zu bedenken:<br />

„Wer redet, der rede mit den Worten,<br />

die Gott ihm gibt; wer dient, der diene<br />

aus der Kraft, die Gott verleiht“<br />

(Einheitsübers.). Das heißt, einerseits:<br />

alle Begabungen <strong>werden</strong> als<br />

<strong>Charismen</strong> verstanden. Das Hören<br />

auf Gott, das ich vor oder während<br />

einer Aufgabe üben kann, wird für<br />

diejenigen, die mich hören, <strong>zur</strong> Rede<br />

von Gott. Ein Beispiel: Während ich<br />

mit jemandem rede und innerlich auf<br />

Gott höre, kann ich erleben, dass Gott<br />

mir ein Wort der Weisheit für die Situation<br />

meines Gegenübers schenkt.<br />

Der andere erlebt durch meine Worte<br />

das Reden Gottes für sich.<br />

Im zweiten Satzteil V.11b schließt Petrus<br />

mit dem „Dienen“ auch das breite<br />

Spektrum karitativer und missionarischer<br />

Tätigkeiten ein. Beide Verben,<br />

„dienen“ als Aktion des Menschen einerseits,<br />

und „verleihen“ als Handeln<br />

Gottes andererseits, sagen aus, dass es<br />

um eine Inanspruchnahme der Kraft<br />

Gottes geht, die Gott uns in einer bestimmten<br />

aktuellen Situation gewährt.<br />

<strong>Charismen</strong> erschließen sich damit in<br />

der Beziehung zu Gott. Diesen Grundgedanken<br />

fand ich auch durch Martin<br />

Luther bestätigt. Wer <strong>Charismen</strong> in<br />

der beschriebenen Weise für den anderen<br />

in der Gemeinde einsetzt, ehrt<br />

Gott und baut Gemeinde.<br />

3. Von der Verunsicherung<br />

<strong>zur</strong> Entdeckung der<br />

<strong>Charismen</strong><br />

Die Befragungen zeigen, dass besonders<br />

Gaben wie „Zungenrede“, „Heilung“<br />

oder „Prophetie“ häufig als<br />

„übernatürliche“ Gaben bezeichnet<br />

<strong>werden</strong> und als Zeichen besonderer<br />

Geistlichkeit gelten. Über diese drei<br />

Arten der Gaben wird aber nie und<br />

über andere nur selten gepredigt. Aus<br />

diesem Grund lösen sie Unsicherheit<br />

und Ängste aus. Tatsache ist aber,<br />

dass auch ihr Charakter mehrdeutig<br />

sein kann! Darauf weist uns das Neue<br />

Testament deutlich hin. Deshalb <strong>werden</strong><br />

sie dort meist im Zusammenhang<br />

ermahnender Worte behandelt. Denn<br />

in der Ausübung aller <strong>Charismen</strong><br />

können egoistische Grundhaltungen<br />

und eigennütziges Verhalten offensichtlich<br />

oder verborgen auftreten.<br />

Aus diesem Grund fordert Paulus<br />

dazu auf, die <strong>Charismen</strong> in Verbindung<br />

mit dem Glauben und der Liebe<br />

Gottes anzuwenden (Röm 12,3f; 1Kor<br />

13). Gottes vollmächtiges Wirken in<br />

seinen <strong>Charismen</strong> geschieht durch<br />

Menschen. Deshalb gehört zum Entdecken<br />

der <strong>Charismen</strong> einerseits die<br />

Aufforderung <strong>zur</strong> prüfenden Unterscheidung<br />

der Geister. Es gilt, die<br />

(sündig)-menschlichen Anteile in den<br />

Begabungen zu erkennen. Es braucht<br />

sensible Menschen, die selbst unter<br />

der Leitung des Hl. Geistes leben und<br />

die im Neuen Testament angeführten<br />

Prüfkriterien kennen, etwa die göttliche<br />

Liebe als Anwendungsform<br />

der <strong>Charismen</strong> und ihre gemeindeaufbauenden<br />

Auswirkungen. Dazu<br />

gehört auch die Bereitschaft, das<br />

weithin ausgeschlossene Tabuthema<br />

anzusprechen, dass gabenorientierte<br />

Mitarbeit häufig im Spannungsfeld<br />

zwischen Kooperation und Konkurrenzkampf<br />

geschieht! Übrigens<br />

scheut sich der Apostel Paulus nicht,<br />

in 1Kor 12,3-30 ausführlich und offen<br />

diese menschliche Problematik<br />

zu behandeln. Im Bild vom Leib mit<br />

seinen Gliedern illustriert Paulus,<br />

dass Gaben individuell zugeteilt <strong>werden</strong>.<br />

Es besteht also eine gottgewollte<br />

Begrenztheit wie Originalität, und<br />

darum benötigt jeder die Ergänzung<br />

durch die Gaben der anderen.<br />

Andererseits sind Gemeindeglieder<br />

auf biblische Unterweisung über<br />

<strong>Charismen</strong> angewiesen, um Unsicherheiten<br />

abzulegen und fähig zu<br />

<strong>werden</strong>, ihre gottgegebenen <strong>Charismen</strong><br />

wahrzunehmen.<br />

Dabei ist nach dem Gesagten klar,<br />

dass jegliche Unterscheidung zwischen<br />

natürlichen und sogenannten<br />

übernatürlichen, spektakulären Gaben<br />

wegfällt! <strong>Charismen</strong> sind Gaben,<br />

die in der Beziehung zu Gott und im<br />

Einsatz für die Gemeinde ihre göttliche<br />

Wirkungskraft erlangen.<br />

Was bedeutet dies für das Erkennen<br />

und Entwickeln von Gaben? <strong>Charismen</strong><br />

<strong>werden</strong> zum einen individuell<br />

im Rückblick auf die persönliche<br />

Geschichte (Biographie) erkannt.<br />

Es ist also zu fragen: Wo haben sich<br />

im eigenen Leben und Dienst – oder<br />

dem anderer - göttliche Gnadenwirkungen<br />

zum Gemeindeaufbau<br />

gezeigt? <strong>Charismen</strong> beziehen stets<br />

schöpfungsgemäße Veranlagungen,<br />

wie etwa die Persönlichkeitsstruktur<br />

und Emotionen, meine Lebensgeschichte,<br />

Erziehung und Gemeindeprägung<br />

ein. Den Gaben der Gemeindeglieder<br />

ist auf die Spur zu kommen,<br />

wenn darauf bezogene Mitarbeitergespräche<br />

geführt <strong>werden</strong>. Dabei geht<br />

es entweder darum, Gaben erstmalig<br />

wertschätzend zu erkunden oder den<br />

bisherigen Gabeneinsatz zu reflektieren<br />

und den zukünftigen zu planen.<br />

Ebenso hilfreich ist die Erstellung<br />

von Aufgabenbeschreibungen, damit<br />

in den Gesprächen <strong>Charismen</strong> und<br />

Aufgaben zusammenpassen.<br />

Dr. Manfred Baumert<br />

(Fortsetzung folgt)<br />

Seite 7 hoffen + handeln 01-<strong>2011</strong>


Foto: iStockphoto<br />

Rat und Hilfe<br />

Ist die Tat so wichtig wie das Wort?<br />

Auf zahlreichen christlichen Konferenzen ist in den letzten Jahren betont worden, dass Mission<br />

durch Wort und Tat, Verkündigung und Diakonie zu geschehen habe. Einer der lange<br />

führenden Pietisten sieht es anders: Prälat i.R. Rolf Scheffbuch (Korntal bei Stuttgart), bis<br />

1997 Sprecher der Evangelikalen in der EKD-Synode.<br />

Die Menschheit sieht sich dazu<br />

herausgefordert, Wesentliches<br />

<strong>zur</strong> Veränderung der<br />

Welt zu leisten. Auch die Christenheit<br />

ist gefragt: „Was habt ihr denn<br />

bisher beigetragen, was werdet ihr in<br />

Zukunft beitragen zu einer besseren<br />

Welt?“ So herausgefordert, hecheln<br />

viele Christen solchen Forderungen<br />

hinterher. Sie wollen doch mitwirken<br />

beim Guten: „Wir auch! Wir auch!“,<br />

klingt es aus den christlichen Konferenzen<br />

und Aufrufen. Die Christen<br />

erwecken den Eindruck, als ob sie<br />

Entscheidendes beitragen könnten<br />

<strong>zur</strong> Schaffung einer Welt, die geprägt<br />

ist von Gerechtigkeit, von Frieden<br />

und von Bewahrung der Schöpfung.<br />

Dabei tun sie sich doch schon<br />

im eigensten Umfeld schwer damit,<br />

Seite 8 hoffen + handeln 01-<strong>2011</strong><br />

ausschließlich das Gute und das Gerechte<br />

zu verwirklichen.<br />

Auch bei Christen gibt es<br />

nichts umsonst<br />

Zwar <strong>werden</strong> sich Christen bemühen,<br />

nicht von anderen Menschen und von<br />

anderen Gruppen in den Schatten gestellt<br />

zu <strong>werden</strong>, wenn es um konkrete<br />

Taten der Barmherzigkeit geht. Aber<br />

sogar die bestgemeinten Taten bleiben<br />

zweideutig: Auch christlich betriebene<br />

Krankenhäuser haben nicht<br />

nur Behandlungserfolge. Auch Altenheime<br />

der Diakonie müssen respektable<br />

Summen in Rechnung stellen;<br />

denn umsonst gibt es auch bei ihnen<br />

meist nichts. Bei Geldknappheit müssen<br />

selbst diakonische Einrichtungen<br />

Mitarbeiter entlassen. Lehrwerkstätten<br />

christlicher Entwicklungshilfe in<br />

Übersee „produzieren“, wenn Gott<br />

kein Wunder tut, mit jedem neuen<br />

Jahrgang von Ausgebildeten eine<br />

Schar von potenziellen Ausbeutern.<br />

Gegen ein<br />

Aushängeschild<br />

Zwar hat Jesus klar den Seinen geboten,<br />

barmherzig zu handeln. Aber die<br />

Bereitschaft zu „Werken“ des Helfens<br />

muss demütig bleiben. So soll „die<br />

Linke nicht wissen, was die Rechte<br />

tut“. Das Tun des Guten darf nicht zu<br />

einem Aushängeschild der Christenheit<br />

<strong>werden</strong>, mit dem sie die Hoffnung<br />

verbindet, besser angesehen<br />

zu <strong>werden</strong>. Vielmehr haben Christen<br />

zu allen Zeiten die ernüchternde Erfahrung<br />

gemacht: Mit Argusaugen<br />

<strong>werden</strong> die Taten der Christen beobachtet.<br />

Sie <strong>werden</strong> kritischer hinterfragt<br />

als die Worte der Glaubenden.<br />

Christen müssen nüchtern bleiben.<br />

Sie dürfen nicht vergessen, dass auch<br />

die bestgemeinte Tat meist nur ein<br />

„Tropfen auf einen heißen Stein“ sein<br />

kann.<br />

Vor allem aber <strong>werden</strong> verantwortliche<br />

Christen darauf achten müssen,<br />

dass ihre „Werke“ nicht das „Werk<br />

des Christus“ verdecken. Vielmehr<br />

soll der Hinweis auf das „Werk des<br />

Christus“ das Entscheidende am<br />

Christentum bleiben. Das erlösende<br />

„Werk“ des Christus ist von bleibendem<br />

Wert. Es kann durch nichts<br />

ersetzt <strong>werden</strong>. Es muss auch durch<br />

nichts aufgewertet <strong>werden</strong>. Es ist und<br />

bleibt vollkommen, verlässlich, gültig.<br />

Auf dieses „Werk“ hinzuweisen,<br />

ist „in den Augen der Welt nicht viel<br />

wert. Wenn wir uns jedoch diesen<br />

Maßstäben der Welt beugen wollten,<br />

dann würden wir dem eigentlichen<br />

Zweck unserer Aufgabe untreu <strong>werden</strong>!“<br />

So hat es einst schon Sir Henri<br />

Venn gesagt, der englische Vorkämp-


fer sozialen und auch missionarischen<br />

Handelns.<br />

Wir sollten nicht zu einer<br />

weltweiten Sozialagentur<br />

<strong>werden</strong><br />

Das Christentum bringt sich um sein<br />

eigentliches Wesen, wenn es sich<br />

dazu nötigen lässt, in erster Linie<br />

eine weltweite Sozialagentur zu <strong>werden</strong>.<br />

Christliche Nächstenliebe muss<br />

nicht neu erfunden <strong>werden</strong>. Sie wird<br />

praktiziert. Aber Taten barmherziger<br />

Nächstenliebe sind weder ausschließlich<br />

für den Christenglauben typisch<br />

(auch in anderen Religionen und<br />

von Menschen ohne Glauben wird<br />

Nächstenliebe vorbildlich geübt),<br />

noch sind sie das Entscheidende am<br />

Christenglauben. Die eigentliche<br />

Botschaft der Christenheit besteht<br />

darin, dass und wie gottferne, sündige<br />

Menschen aus der Verlorenheit<br />

herauskommen und wie sie zu Gott<br />

heimfinden können. Das lässt sich<br />

nur durch das Wort be-„zeugen“. Die<br />

„Botschaft“ von Jesus Christus lässt<br />

sich eben nicht – wie so oft formuliert<br />

wird und nachzuschwatzen gang und<br />

gäbe geworden ist – „durch Wort und<br />

Tat“ bezeugen.<br />

Eine verheerende Logik<br />

Die EKD-Synode beschloss auf ihrer<br />

Tagung im November ein einheitliches<br />

Dienstrecht, das es aber den<br />

22 Landeskirchen überlässt, ob homosexuelle<br />

Pfarrer mit ihrem Partner in<br />

kirchlichen Dienstwohnungen zusammenleben<br />

dürfen. Vor 15 Jahren hieß<br />

es noch in der EKD-Denkschrift „Mit<br />

Spannungen leben“: „Es gibt keine<br />

biblischen Aussagen, die Homosexualität<br />

in eine positive Beziehung zum<br />

Willen Gottes setzen – im Gegenteil!“<br />

Entsprechend ist in den Landeskirchen<br />

von Baden, Braunschweig, Kurhessen-<br />

Waldeck, Pommern und Sachsen das<br />

Zusammenleben homosexueller Paare<br />

in Pfarrhäusern nicht gestattet. In anderen<br />

Landeskirchen ist es inzwischen<br />

möglich, oft mit der Einschränkung,<br />

wenn die örtliche Gemeindeleitung<br />

Es war kein Evangelikaler, sondern<br />

der weltweit geachtete Theologe<br />

Wolfhart Pannenberg, der formulierte:<br />

„Eine Kirche, die die homosexuelle<br />

Lebensgemeinschaft anerkennt,<br />

steht nicht mehr auf dem<br />

Boden der Bibel.“ Sie widerstreitet<br />

nämlich der Heiligkeit Gottes. Man<br />

beachte im Gesetzesvorschlag besonders<br />

die Kriterien: „Verbindlichkeit,<br />

Verlässlichkeit und gegenseitige<br />

Verantwortung.“ Welch verheerende<br />

Logik steht dahinter, in der es möglich<br />

ist, eine Handlungsweise – die<br />

keine Einwendungen hat. Unruhe hat<br />

es jüngst in Bayern gegeben, wo der<br />

Landeskirchenrat die Freigabe vor der<br />

Zustimmung der Landessynode gegeben<br />

hat. Schwere Bedenken haben<br />

neben vielen anderen die Deutsche<br />

Evang. Allianz, der Gnadauer Verband<br />

und der Pfarrerinnen- und Pfarrergebetsbund<br />

(PGB) erhoben, weil mit<br />

dieser Praxis die innere oder äußere<br />

Emigration vieler Christen aus ihrer<br />

Kirche gefördert und die ökumenische<br />

Gemeinschaft infrage gestellt wird. Die<br />

Glaubwürdigkeit kirchlicher Verkündigung<br />

wird auch daran gemessen,<br />

wie sie mit dem Leitbild von Ehe und<br />

Familie im eigenen Haus umgeht. Zum<br />

Thema nachfolgend ein Leserbrief aus<br />

ideaSpektrum (Nr. 48/2010):<br />

von der Bibel klar abgelehnt wird<br />

– so zu gestalten, dass sie in Übereinstimmung<br />

mit derselben Schrift<br />

steht? Bei seiner Ordination wird<br />

der Amtsträger auf das „Zeugnis der<br />

Heiligen Schrift als Quelle und Richtschnur<br />

seines Auftrags“ verpflichtet.<br />

<strong>Wie</strong> ernst nehmen unsere Kirchenleitungen<br />

eigentlich ihre agendarischen<br />

Formulierungen? Weiter heißt es:<br />

„Das Bekenntnis der Kirche und das<br />

Gespräch mit den Gliedern der Gemeinde<br />

wird dich im gemeinsamen<br />

Glauben festigen“ (badische Ausga-<br />

Das „Wort“ kann durch<br />

nichts ersetzt <strong>werden</strong><br />

Zwar kann man Gottes Liebe durch<br />

Wort und Tat weitergeben. Man kann<br />

auch mit dem Christenglauben ernst<br />

machen in Wort und Tat. Aber die<br />

Botschaft von Jesus Christus – bedarf<br />

des klaren „Wort- Zeugnisses“.<br />

Das „Wort“ der Christen sollte nie die<br />

„Tat“ der Liebe ersetzen dürfen. Aber<br />

das „Wort“ der Jesus-Botschaft kann<br />

durch nichts ersetzt <strong>werden</strong>, noch<br />

nicht einmal durch die liebevollste<br />

Tat der Barmherzigkeit.<br />

Rolf Scheffbuch<br />

be). Das heißt, das überindividuelle<br />

Amt trägt die Person – und nicht<br />

umgekehrt. Diese Zusage hilft dem<br />

Amtsträger auch in Anfechtungen. Es<br />

ist daher gefährlich, das Amt einfach<br />

den Interessen von Individuen auszuliefern.<br />

Nach über 30 Dienstjahren<br />

– auch in Gemeinden, die keine<br />

evangelikalen Traditionen kennen –<br />

kann ich festhalten: Gerade Kirchenfremde<br />

beobachten aufmerksam die<br />

Rückbindung des Hauptamtlichen<br />

an die Bibel. Die berufliche Tätigkeit<br />

gestaltet sich in vielfältigen Beziehungen<br />

zu sehr unterschiedlichen<br />

Menschen. Die Pfarrerin/der Pfarrer<br />

hat weiterhin ein erstaunliches Maß<br />

an Zugang zum Raum des Privaten, ja<br />

er ist in der Tat ein „Schlüsselberuf“.<br />

Diese Arbeit kann daher glaubwürdig<br />

nur gelingen, wenn die Beziehung zu<br />

dem Menschen, der das alltägliche<br />

Leben teilt, gesellschaftlich allgemein<br />

anerkannt ist.<br />

Bernhard Würfel<br />

Pfarrer in Pforzheim<br />

Hinweis: Hilfreich und klärend dazu ist<br />

die Schrift von Oberkirchenrat i. R. Klaus<br />

Baschang (Karlsruhe) mit dem Titel „Kirche,<br />

Homosexualität und Politik“. Sie ist als idea-<br />

Dokumentation Nr. 3-2010 erschienen und<br />

kann für vier Euro plus Versandkosten angefordert<br />

<strong>werden</strong>: Ev. Nachrichtenagentur idea,<br />

Postfach 1820, 35528 Wetzlar, Tel. 06441-<br />

915-0. Besonders die Verantwortungsträger<br />

in den Gemeinden sollten sie bestellen und<br />

lesen.<br />

Seite 9 hoffen + handeln 01-<strong>2011</strong>


Rat und Hilfe<br />

Nicht nur „eine Rolle“ leben<br />

Wer bin ich eigentlich? Es<br />

gibt Momente, in denen<br />

ich mir diese Frage stelle.<br />

Bin ich die Frau, die manche in mir<br />

sehen: voller Kraft, mit einer großen<br />

Portion Durchhaltevermögen, eine,<br />

die die Familie mit Ehemann, zwei<br />

Kindern und zwei Hunden organisiert,<br />

die sich ehrenamtlich in der Gemeinde<br />

engagiert, sich weiterbildet<br />

und ihren Hobbys nachgeht?<br />

Oder bin ich im Grunde doch die Frau,<br />

die ich selbst oft sehe: voller Zweifel<br />

und Ängste, eine, die sich schwach<br />

und kraftlos fühlt und sich auch über<br />

Kleinigkeiten Sorgen macht? Ist mir<br />

immer bewusst, dass ich einen wunderbaren<br />

Partner habe, liebe Verwandte<br />

und Freunde, die mir Wertschätzung<br />

und Fürsorge entgegen<br />

bringen? Oder bin ich doch eher die<br />

Frau, die sich fragt: „<strong>Wie</strong> komme ich<br />

bei anderen an? Was denkt der- oder<br />

diejenige von mir? Stehe ich in ihren<br />

Augen gut da?“<br />

Persönlichkeit und<br />

Identität<br />

Meine „Persönlichkeit“ - das ist meine<br />

Eigenart, das sind meine charakteristischen<br />

Züge und wie ich mich<br />

normalerweise verhalte. So kann ich<br />

von mir sagen, dass ich eher ein vorsichtiger<br />

Mensch bin, der erst einmal<br />

abwartet und nicht gleich „nach vorne<br />

prescht“. Ganz offensichtlich existieren<br />

also mehrere Facetten meiner<br />

Persönlichkeit nebeneinander, auch<br />

Seite 10 hoffen + handeln 01-<strong>2011</strong><br />

wenn sie im Gegensatz zueinander<br />

zu stehen scheinen. Ich denke, diese<br />

Tatsache teile ich mit vielen anderen<br />

Menschen. Jeder kennt unterschiedliche<br />

Seiten seiner Person. Wer<br />

bin ich also wirklich? Was ist meine<br />

Identität? Was unterscheidet mich<br />

von anderen?<br />

Meine Identität wird mit davon bestimmt,<br />

womit ich mich identifiziere<br />

und welche Werte und Maßstäbe ich<br />

damit übernehme. Für mich persönlich<br />

ist der Glaube an Jesus Christus<br />

maßgebend. Dementsprechend halte<br />

ich mich <strong>zur</strong> christlichen Gemeinde.<br />

Als Historikerin sehe ich Geschichte<br />

als eine spannende Sache an, wobei<br />

ich gelernt habe, gängige Vorstellungen<br />

kritisch zu hinterfragen<br />

- hier übernehme ich die Maßstäbe<br />

der wissenschaftlichen Ausbildung.<br />

Die Wertvorstellungen einer Gruppe<br />

übernehme ich um so eher, je mehr<br />

sie sich mit meinen eigenen decken.<br />

Entspreche auch ich selbst den Vorstellungen<br />

dieser gesellschaftlichen<br />

Gruppe, ist die Sache einfach.<br />

Nicht den Erwartungen<br />

entsprochen<br />

Aber was passiert, wenn meine Persönlichkeit<br />

nicht in allen Punkten<br />

mit den Vorstellungen der anderen<br />

konform ist, wenn ich aus meiner<br />

Rolle ausschere? - Als Mutter zweier<br />

(noch relativ kleiner) Schulkinder<br />

beschloss ich, das Abendgymnasium<br />

zu besuchen. Bei manchen habe ich<br />

damit Verwirrung gestiftet. Ich wollte<br />

nicht ausschließlich in der Rolle bleiben,<br />

die ein Teil meines Umfeldes mir<br />

zugedacht hatte. Konflikte waren vorprogrammiert,<br />

und als harmoniebedürftiger<br />

Mensch hat mir das schwer<br />

zu schaffen gemacht. Aber genau in<br />

dieser Situation habe ich Gottes Wirken<br />

gespürt. Ich wusste, dass mein<br />

Weg richtig ist. Ich konnte ihn trotz<br />

Widerständen gehen, und Gott hat<br />

mich unglaublich beschenkt. Ich habe<br />

erfahren, dass er mich als eine eigene<br />

Persönlichkeit sieht, mit meinen Stärken<br />

und Schwächen, meinen Ängsten<br />

und Zweifeln, aber auch mit den Begabungen,<br />

die er mir geschenkt hat<br />

und die ich leben darf und soll. Ich<br />

habe gelernt, ein Stück weit unabhängiger<br />

von der Meinung anderer zu<br />

<strong>werden</strong>, weil ich wusste, dass Gott mit<br />

meinem Plan einverstanden ist.<br />

Der Blick auf die<br />

anderen<br />

Andere Menschen sind für jede von<br />

uns von Bedeutung. Mag sein, dass<br />

die eine ihren Weg sehr selbstbewusst<br />

geht und sich wenig um die Meinung<br />

der Nachbarin, Freundin oder der<br />

Kollegin kümmert. Ich ertappe mich<br />

manchmal dabei, wie ich sehnsüchtig,<br />

manchmal auch neidisch auf die<br />

Fähigkeiten anderer sehe: So wäre<br />

ich gern, diese Eigenschaft hätte ich<br />

gern, diese Fähigkeit könnte ich gut<br />

gebrauchen. Dabei nehme ich in der<br />

Regel nur diese eine Facette der anderen<br />

Persönlichkeit wahr.


Ich sehe lediglich die „Sonnenseite“ -<br />

wie ich sie interpretiere. Das Problem<br />

dabei ist, dass ich mit solchen Vergleichen<br />

nicht glücklich werde, sondern<br />

eher unzufrieden, weil ich damit<br />

automatisch den Fokus auf meine<br />

(vermeintlichen) Defizite richte. Ich<br />

sehe überdeutlich, was mir - in meinen<br />

Augen - noch fehlt. Doch manche<br />

Eigenschaft, die ich als Schwäche<br />

empfinde, kann durchaus eine Stärke<br />

sein oder <strong>werden</strong>. Hier gibt es oftmals<br />

die berühmten zwei Seiten einer<br />

Medaille. Eine hohe Sensibilität z.<br />

B. kann einerseits dazu führen, dass<br />

man mich leicht kränken kann und<br />

ich vielleicht schnell beleidigt bin.<br />

„Es war die Liebe“, sagt der Pakistani<br />

Aziz Mirza (37) auf die Frage, warum<br />

er Christ geworden ist. „Dass Gott<br />

die Menschen liebt, das gibt es nicht<br />

im Koran“, erläutert er. Weil Christen<br />

im Gespräch mit ihm deutlich machten,<br />

dass diese Liebe Gottes gerade<br />

ihm gelte, habe er dem Islam den<br />

Rücken gekehrt. Aziz kam aus politischen<br />

Gründen nach Deutschland.<br />

Der gelernte Maurer war Mitglied einer<br />

radikalen Moslembruderschaft.<br />

Weil einige ihm bekannte Mitglieder<br />

der Bruderschaft plötzlich spurlos<br />

verschwanden, bekam er Angst. Sein<br />

Vater, ein islamischer Geistlicher, bedrängte<br />

daraufhin seinen Sohn, das<br />

Land zu verlassen. Und so floh Aziz<br />

nach Deutschland.<br />

Kontakt zu Christen<br />

Auf sein Verfahren <strong>zur</strong> Anerkennung<br />

als politischer Flüchtling musste er<br />

lange warten. In einem Asylantenheim<br />

in Sachsen kam er in Kontakt<br />

mit Christen aus der evangelischen<br />

Kirche. Die rüstige Rentnerin Maria<br />

Jagsteidt organisierte immer wieder<br />

Hilfslieferungen in unterentwickelte<br />

Länder. Um die vielen Pakete in einen<br />

Container zu packen, suchte sie<br />

tatkräftige Hilfe – und Aziz meldete<br />

sich. Es folgten endlos viele Ge-<br />

Andererseits kann sie auch helfen,<br />

dass ich andere Menschen gut verstehen<br />

kann, dass ich schnell spüre, wie<br />

es ihnen geht, und entsprechend mit<br />

ihnen umgehen kann.<br />

Original statt Kopie<br />

Meine Identität wird zwar von der<br />

gesellschaftlichen Gruppe mitbestimmt,<br />

aber vor allem von meiner<br />

Persönlichkeit. In der Gruppe spiele<br />

ich eine bestimmte soziale Rolle. Es<br />

kann sein, dass ich diese Rollenerwartungen<br />

nicht immer erfüllen will<br />

oder kann. Für mich war es absolut<br />

wichtig zu erfahren, dass mich Gott<br />

zuallererst als eigenständige Persönlichkeit<br />

sieht, als Original, das<br />

er erschaffen hat. Gott macht keine<br />

Kopien. Ich muss nicht so sein wie<br />

Frau XY. Deshalb bin ich nicht nur<br />

auf eine „Rolle“ festgelegt, die andere<br />

von mir erwarten. Ich darf so<br />

sein, wie ich bin. Ich brauche mich<br />

nicht zu verbiegen. Ich darf die Fülle<br />

leben, die Gott mir versprochen<br />

hat. Ich darf die Facetten meiner<br />

Persönlichkeit annehmen, weil Gott<br />

mich ansieht und sagt: „Du bist<br />

meine geliebte Tochter!“<br />

Ingrid Boller<br />

„Die Liebe Gottes hat mich verändert!“<br />

Warum ein Moslem-Bruder heute als christlicher Missionar tätig ist<br />

spräche mit der Seniorin, auch mit<br />

dem Pfarrer. Familien kümmerten<br />

sich um ihn. Das veränderte sein Leben.<br />

Er kam zum Glauben an Jesus<br />

Christus und wurde in der Kirchengemeinde<br />

getauft. Heute sagt Aziz:<br />

„Ich habe Jesus nicht gesucht, er hat<br />

mich gefunden.“<br />

Anwalt schöpft den<br />

Rechtsweg aus<br />

Als politischer Flüchtling war Aziz<br />

zunächst noch nicht anerkannt. Im<br />

Gegenteil. Sein erstes Verfahren endete<br />

schlecht. Es bestehe für ihn<br />

kein Asylgrund, hieß es. Dem jungen<br />

Christen drohte die Abschiebung<br />

- <strong>zur</strong>ück nach Pakistan. Seine<br />

Kirchengemeinde bildete für ihn einen<br />

Gebetskreis. Man dachte auch<br />

an Kirchenasyl. Schließlich fand die<br />

sächsische Gemeinde im fernen Osnabrück<br />

in Rechtsanwalt Horst S.<br />

Schmidt einen überzeugten Christen,<br />

der den für Aziz möglichen Rechtsweg<br />

ausschöpfte.<br />

Als die Berufung vom Sächsischen<br />

Oberverwaltungsgericht nicht angenommen<br />

wurde und auch eine<br />

Verfassungsbeschwerde nicht erfolgreich<br />

war, stellte Aziz nochmals<br />

einen Asylfolgeantrag und begrün-<br />

dete dieses ausschließlich mit seiner<br />

Hinwendung zum christlichen Glauben.<br />

Als das Bundesamt auch diesen<br />

Antrag ablehnte, leitete Schmidt ein<br />

erneutes Klageverfahren beim Verwaltungsgericht<br />

Chemnitz ein.<br />

Aziz besuchte inzwischen eine Bibelschule.<br />

Sein Anwalt legte dar, dass<br />

für einen Ex-Moslem in Pakistan Lebensgefahr<br />

bestehe. Schließlich hatte<br />

das Bundesamt für Migration und<br />

Flüchtlinge ein Einsehen und stellte<br />

fest, dass für Aziz ein dauerhaftes<br />

Abschiebehindernis vorliege.<br />

Aziz ist tief davon überzeugt, dass<br />

er nicht Menschen, sondern letztlich<br />

dem lebendigen Gott den positiven<br />

Ausgang seines Verfahrens verdankt:<br />

„Gott kämpfte für mich!“, so Aziz. Er<br />

trägt am Hals ein kleines Kreuz. Denn<br />

er meint: „Wenn wir ein Kreuz tragen,<br />

vergessen wir nicht so schnell,<br />

dass Jesus für uns gestorben ist.“<br />

Heute lebt Aziz in Hamburg. In dieser<br />

großen Weltstadt hat er seinen<br />

neuen Auftrag gefunden, den vielen<br />

Ausländern die Botschaft von Jesus<br />

Christus und der Liebe Gottes weiterzusagen.<br />

Klaus Rösler<br />

Seite 11 hoffen + handeln 01-<strong>2011</strong>


Information und Meinung<br />

Von Personen<br />

Rektor i.R. Otto Schaude (Reutlingen),<br />

langjähriger Vorsitzender der Altpietisten<br />

(Apis), wurde zum Bischof<br />

der Ev.-Luth. Kirche Ural,<br />

Sibirien und Ferner Osten<br />

gewählt. Der 66-jährige<br />

Schwabe ist jetzt Oberhaupt<br />

des flächenmäßig größten<br />

Ev. Bistums der Welt - mit<br />

Sitz in der sibirischen Stadt Omsk. Sein<br />

Kirchengebiet erstreckt sich über neun Zeitzonen<br />

vom Ural bis zum Pazifischen Ozean<br />

und umfasst etwa 200 Gemeinden mit rund<br />

4.000 Mitgliedern. -mk-<br />

Wolfgang Baake (Wetzlar), der rührige<br />

Geschäftsführer des Christlichen Medienverbundes<br />

KEP (Mehr Evangelium in die<br />

Medien), vollendete sein 60. Lebensjahr.<br />

Er ist auch Beauftragter der Deutschen Ev.<br />

Allianz am Sitz des<br />

Bundestages und<br />

der Bundesregierung.<br />

Volker Kauder<br />

(li.) überbrachte die<br />

Segenswünsche der<br />

B u n d e s k a n z l e r i n<br />

und dankte Baake, dass er seine Kontakte<br />

<strong>zur</strong> Politik auch nutzt, um für verfolgte<br />

Christen einzutreten. Baake, vormals Pastor<br />

in Berlin und Volontär bei der Tagesschau,<br />

ist trotz seiner angegriffenen Gesundheit<br />

viel unterwegs zu Vorträgen und Schulungen.<br />

Für Großveranstaltungen wie Pro-<br />

Christ macht Baake auch Öffentlichkeitsarbeit.<br />

ProChrist-Pfarrer Parzany sieht in ihm<br />

einen leidenschaftlichen „Lobbyisten für das<br />

Evangelium“. -mk-<br />

Prälat i. R. Dr. Helmut Barié (Ettlingen)<br />

feierte am 10. Dezember seinen 70. Geburtstag.<br />

Er war zehn Jahre lang Prälat in der<br />

Bad. Landeskirche, zuerst in Mittelbaden,<br />

dann im südbadischen<br />

Freiburg. Von 1977-1995<br />

begleitete er als Leiter des<br />

Predigerseminars Petersstift<br />

in Heidelberg angehende<br />

Pfarrer. Barié hat<br />

hugenottische Wurzeln<br />

und fühlt sich dem Pietismus<br />

innerlich verbunden. Der geistliche<br />

Gemeindeaufbau war ihm ein wichtiges Anliegen.<br />

Dafür danken wir herzlich und wünschen<br />

dem passionierten Vogelkundler eine<br />

gute Gesundheit und Gottes Segen. -mk-<br />

Buchhinweis<br />

Dominik Klenk (Hrsg.), Berufung. Aufs<br />

Ganze gehen. Tb. mit 192 Seiten, OJC &<br />

Brunnen Verlag 2010 (ISBN 3-7655-4096-<br />

7), Preis: 9.95 Euro. – Christen erzählen,<br />

wie sie ihre Berufung gefunden haben, von<br />

Siegen und Scheitern, von ihrer Sehnsucht,<br />

mehr als ein bürgerliches Leben zu führen.<br />

Ein Leitfaden mit hilfreichen Antworten,<br />

um die eigene Berufung zu entdecken. -mk-<br />

Seite 12 hoffen + handeln 01-<strong>2011</strong><br />

Burghard Affeld: Kirchenpolitik gehört<br />

<strong>zur</strong> Fürsorge für die Gemeinde<br />

Geistlichen Kampfgeist wünscht sich Pastor Burghard Affeld<br />

(Osnabrück) von Pfarrern und Ältesten im missionarischen<br />

Gemeindeaufbau. Kirchenpolitisches Handeln<br />

gehöre dazu, so der erfahrene Bekenntnistheologe in<br />

einem Interview. Rechte Kirchenpolitik sei Fürsorge und<br />

Seelsorge für die Gemeinden. Das sei oft schwerer als die<br />

Durchführung einer Evangelisation. Affeld: „Wir brauchen einen Kampfgeist, der<br />

den Andersdenkenden achtet, ihn liebt, einen Kampfgeist mit Charme und mit<br />

Humor, konsequent, gelassen und souverän. Wir brauchen Christen, die fromm,<br />

fröhlich, frei und fest zu Christus und an der Seite der Menschen stehen.“ Affeld<br />

warb für die wegweisenden Erklärungen der Bekenntnisbewegung „Kein anderes<br />

Evangelium“ (www.bekenntnisbewegung.de). Sie hätten bis heute nichts<br />

von ihrer Aktualität verloren. idea<br />

l Bauingenieur opferte<br />

Urlaub für Erdbeben-<br />

Geschädigte in Haiti<br />

Für den <strong>Wie</strong>deraufbau im Erdbebengebiet<br />

von Haiti opferte der gläubige Bauingenieur<br />

Matthias Schaffrath (45) aus<br />

der Matthäus-Gemeinde Bremen seinen<br />

ganzen Jahresurlaub plus Überstundenausgleich.<br />

Über Weihnachten reiste<br />

er zum dritten Mal hin, begleitet von<br />

einem Container mit 18 Tonnen Baumaterial<br />

und Werkzeuge im Wert von<br />

40.000 Euro. Die Gemeinde unterstützt<br />

ihn. Beim ersten Aufenthalt hatte er vor<br />

allem Gebäude auf mögliche Instandsetzung<br />

begutachtet und hielt Schulungen.<br />

Schaffrath verfasste ein Buch,<br />

das den Haitianern in einfacher Form<br />

die wichtigsten Regeln für den <strong>Wie</strong>deraufbau<br />

von Häusern nahebringt. Damit<br />

Br. Oskar: Unbeirrt an Jesus festh<br />

Bekennende Christen müssen mit zunehmendem<br />

Gegenwind rechnen, sagte der leitende Bruder der Ev.<br />

Kommunität Adelshofen, Dr. Oskar Föller (links), bei<br />

der Jahresfeier 2010 dieser Lebensgemeinschaft vor<br />

den 600 Besuchern. Gläubige, die die Bibel ernstnähmen,<br />

würden als Störenfriede betrachtet, weil sie sich<br />

dem Zeitgeist widersetzten. Die Welt ärgere es, dass<br />

Jesus sich als der alleinige Weg zum Heil bezeichne,<br />

ihre egoistischen Wünsche nicht erfülle und ihre Motive<br />

kritisch hinterfrage. Weil sie eine verbindliche Nachfolge<br />

scheuten, zögen sich heute auch zahlreiche Christen aus<br />

ihren Gemeinden <strong>zur</strong>ück. Martin Luther habe angekündigt,<br />

dass eine Zeit komme, in welcher die „wahren<br />

Christen“ einmal „seltene Vögel“ sein würden. Die Ursa-<br />

wurden bereits über 1.000 Personen<br />

geschult. Auch hat er Solaranlagen <strong>zur</strong><br />

Trinkwasseraufbereitung aus Abwasser<br />

entwickelt. idea<br />

l SMD-Tage in Konstanz<br />

Eine Umfrage unter Studenten, wie<br />

sie zum christlichen Glauben stehen,<br />

machte die SMD-Gruppe Konstanz an<br />

der dortigen Universität. Weniger als die<br />

Hälfte der Befragten sehen<br />

Jesus als Sohn Gottes.<br />

Im Eingangsbereich der<br />

Uni hatte die SMD einige<br />

Sofas und Sessel aufgebaut,<br />

um mit Studierenden<br />

ins Gespräch zu<br />

kommen. Zu den drei<br />

Abendvorträgen mit Dr. Roland Werner<br />

(Marburg) kamen insgesamt rund 1.500<br />

Besucher. (www.kreuztanz.de)


Große Bibelausstellung in<br />

der Sparkasse Lahr<br />

Große Resonanz fand die vierzehntägige<br />

Ausstellung „Bibelschätze aus zwei Jahrtausenden<br />

– von der Keilschrift <strong>zur</strong> Computerbibel“<br />

im Foyer der Sparkasse Lahr<br />

bei Freiburg. Sie wurde von dem Qumran-<br />

Experten Alexander Schick (www.bibelausstellung.de)<br />

der Ev. Allianz Lahr <strong>zur</strong><br />

Verfügung gestellt und zeigte millimetergenaue<br />

Kopien der Schriftrollen und Tonkrüge, wertvolle Handschriften und Bibeldrucke,<br />

alte Druckpressen und moderne Bibeln auf CD-ROM im Scheckkartenformat.<br />

Die älteste Bibel der Region wurde gesucht und prämiert. Alexander Schick, der<br />

bei den Qumran-Grabungen mitwirkte und mehrere Bücher verfasste, widerlegte in<br />

seinem Vortrag, dass der Vatikan die Publizierung antiker Texte verhindere und zu<br />

einer „Verschlusssache Jesu“ erklärt habe. -mk-<br />

l Jungfrauengeburt<br />

Wer daran festhält, dass Jesus Christus<br />

von einer Jungfrau geboren wurde,<br />

befindet sich in Übereinstimmung mit<br />

der Lehre der Alten Kirche, den Bekenntnissen<br />

der Ev. Kirchen und der<br />

Mehrheit der weltweiten Christenheit,<br />

betont der bekannte Theologieprofessor<br />

Rainer Riesner (Dortmund). Der Prolog<br />

im Johannes-Evangelium mache deutlich,<br />

dass Jesus von Ewigkeit her wahrer<br />

Gott ist. Auch die Paulus-Briefe ließen<br />

durchblicken, dass der Apostel von der<br />

Jungfrauengeburt wusste. -mk-<br />

l Von China lernen<br />

Große Resonanz finden die Hochschulwochen<br />

der Studentenmission in<br />

Deutschland (SMD). Ihre Herbstkonferenz<br />

mit 450 Teilnehmern befasste sich<br />

mit der Frage nach der Weltmission im<br />

21. Jahrhundert. Mission als Lebensstil<br />

jedes Christen bekomme immer mehr<br />

Bedeutung. Ein Chinese berichtete, wie<br />

in seinem Land das Christentum einen<br />

ungeahnten Aufschwung genommen<br />

habe, als alle ausländischen Missionare<br />

ausgewiesen wurden und die Christen<br />

vor Ort selbst missionarisch aktiv geworden<br />

seien. idea<br />

l Messianische Gemeinden<br />

Die jüdisch-messianische Bewegung in<br />

Deutschland rückt näher zusammen. Sie<br />

besteht aus rund 40 kleinen Gemeinden<br />

mit mehr als 1.000 Mitgliedern, die an<br />

Jesus als den in der Bibel von den Propheten<br />

angekündigten Messias glauben.<br />

Im Unterschied zu Christen verstehen<br />

sie sich als Teil des jüdischen Volkes<br />

und seiner Traditionen. idea<br />

alten und seinen Weisungen folgen<br />

che für die Lauheit der Christenheit sieht Föller in einer<br />

fehlenden Sicht für die Heiligkeit Gottes und die totalen<br />

Verlorenheit des Menschen ohne Jesus. Dass die Bibel<br />

auch vom Zorn Gottes und seinem Gericht rede, müsse<br />

wieder deutlich gesagt <strong>werden</strong>. Unter dem Motto „Unbeirrt.<br />

Jesus nach“ stellten sich die 23 Frauen und neun<br />

Männer der Kommunität in Wort und Lied vor. Bruder<br />

Matthias Böker (rechts) rief dazu auf, an den biblischen<br />

Weisungen festzuhalten, in Schwierigkeiten auf Jesus zu<br />

vertrauen, mit seiner Gegenwart im Alltag zu rechnen<br />

und bei Versagen immer wieder zu ihm <strong>zur</strong>ückzukehren.<br />

Was in guten Zeiten gepflanzt werde, schenke Halt<br />

in Krisen und dunklen Zeiten. Martin Kugele<br />

75 Jahre Bibelwoche<br />

Die Anfänge der jährlichen Bibelwochen<br />

in Deutschland liegen in<br />

Nordbaden. Im Frühjahr 1935 wurde<br />

die Bibelwoche in Gemeinden des<br />

Kirchenbezirkes Wertheim ins Leben<br />

gerufen. Bei der Jubiläumsfeier „75<br />

Jahre Bibelwoche“ in Wertheim berichtete<br />

Pfarrer Hartmut Bärend (Berlin)<br />

über die Anfänge dieser Wochen<br />

durch Dekan Friedrich Hauß (1893-<br />

1977), der als Leiter des damals neu<br />

gegründeten Volksmissionarischen<br />

Amtes der Badischen Kirche sogenannte<br />

„Wochen der Volksmission“<br />

durchführte. Sie waren die Vorläufer<br />

der späteren Bibelwochen in Baden.<br />

Der Vorsitzende der Landesbibelgesellschaft,<br />

Oberkirchenrat Dr. Stefan<br />

Werner (rechts), überreichte der<br />

gastgebenden Gemeinde als Geschenk<br />

die neue Basisbibel. -mk-<br />

Musical „Bathseba“<br />

Mehr als 750 Besucher drängten<br />

sich <strong>zur</strong> Aufführung des biblischen<br />

Musicals „Bathseba“ in der Stadtparkhalle<br />

Bretten. 70 Jugendliche<br />

brachten dieses biblische Stück aus<br />

dem Alten Testament eindrücklich<br />

auf die Bühne. Schuld und Vergebung<br />

kamen durch die dunklen<br />

Seiten im Leben des Königs Davids<br />

anschaulich <strong>zur</strong> Sprache. Der<br />

abschließende Song „Unser Land<br />

braucht Gott“ lud <strong>zur</strong> Hingabe an<br />

Jesus ein. -mk-<br />

Seite 13 hoffen + handeln 01-<strong>2011</strong>


Information und Meinung<br />

Termine<br />

Hofacker-Vereinigung: Am 9. Jan. Jugendkonferenz<br />

für Weltmission in der Neuen<br />

Messe Stuttgart mit Detlef Blöcher, Hans<br />

Peter Royer, Stefan Kiene u.v.a. (www.hfb.<br />

org)<br />

Bad. Landeskirche: Am 16. Jan. Eröffnungsfest<br />

zum Jahr der Taufe und EKD-<br />

Projekt „Erwachsen glauben“ in Karlsruhe<br />

mit Landesbischof Dr. Ulrich Fischer.<br />

(www.ekiba.de)<br />

Buchhinweis<br />

Andreas Püttmann, Gesellschaft ohne<br />

Gott. Risiken und Nebenwirkungen der<br />

Entchristlichung Deutschlands. Geb. 288<br />

Seiten, GerthMedien 2010 (ISBN 3-86591-<br />

565-8), Preis: 17.95 Euro. – Dieses Buch<br />

gibt Hilfen für Christen im gegenwärtigen<br />

Niedergang in Gesellschaft und Kirchen, im<br />

Verfall aller Werte. Ein Weckruf mit Wegweisung,<br />

wo und wie Lecks gestopft <strong>werden</strong><br />

können.<br />

Lieder <strong>zur</strong> <strong>Jahreslosung</strong><br />

Aufgrund der großen Resonanz der Mini-<br />

CD von Pfarrer Heiko Bräuning <strong>zur</strong><br />

<strong>Jahreslosung</strong> 2010 hat der Verlag „CapMusic“<br />

(Oberer Garten 8,<br />

72221 Haiterbach) auch<br />

<strong>zur</strong> Losung <strong>2011</strong> eine<br />

CD-Card mit einem Lied<br />

von Bräuning herausgebracht.<br />

Es ist wieder sehr<br />

ermutigend und wegweisend.<br />

Die Produktion mit<br />

dem Titel „Das Gute<br />

hat in alle Ewigkeit<br />

das letzte Wort“ – „Lass dich nicht<br />

vom Bösen überwinden“ bietet <strong>zur</strong> CD<br />

eine schöne Doppelkarte mit Umschlag, Text<br />

und Noten (ISBN 4-045027-400-385, Preis:<br />

3,95 Euro). Das Lied spricht besonders die<br />

Generation 50-plus an. Ein Chorsatz dazu<br />

ist kostenlos erhältlich: Tel. 07456-93930,<br />

Internet: www.cap-music.de (hier auch<br />

Hörprobe und Bestellung möglich).<br />

Ergänzend bietet der Verlag eine alternative<br />

CD-Card <strong>zur</strong> <strong>Jahreslosung</strong> an mit einem<br />

Lied von Musiktherapeutin Valerie<br />

Lill, Autorin vieler Musicals,<br />

ebenfalls mit Text<br />

und Noten. Ihr ausdruckstarkes<br />

Lied „Lass<br />

dich nicht vom Bösen<br />

überwinden“ (ISBN<br />

4-045027-400-408, 3,95<br />

Euro, Mengenrabatt)<br />

spricht mehr die mittlere<br />

und jüngere Generation<br />

an; Text und Hörprobe im Internet unter<br />

www.cap-music.de. -mk-<br />

Seite 14 hoffen + handeln 01-<strong>2011</strong><br />

Mitarbeiter-Konferenz auf<br />

St. Chrischona: „Nur was reift, greift!“<br />

Hauptamtliche in Gemeinden sollen nicht versuchen,<br />

ihre Schwächen zu verbergen, meinte der Leiter der<br />

Schweizer Chrischona-Gemeinden, Pastor René Winkler,<br />

bei der mehrtägigen Strategiekonferenz der pietistischen<br />

Pilgermission St. Chrischona in deren Zentrum<br />

auf dem Chrischonaberg bei Basel. Persönlichen<br />

Rat suchten Menschen lieber bei einem Seelsorger,<br />

der auch Bruchstellen in seinem Leben kenne. Er könne wie Jesus Christus<br />

handeln, der zerbrochenen Menschen barmherzig begegnet sei. Wer ein<br />

guter Ratgeber <strong>werden</strong> wolle, müsse sich in die Welt des Anderen hineinversetzen.<br />

An der Konferenz unter dem Motto „Nur was reift, greift“ nahmen rund<br />

300 Mitarbeitende des Verbandes teil. In Deutschland gehören 69 Gemeinschaften<br />

zum Verband, darunter die Stadtmissionen in Lörrach, Freiburg, Konstanz<br />

und Meersburg (www.chrischona.org). -mk-<br />

l Wachsam sein<br />

Evangelist Theo Lehmann (Chemnitz)<br />

rief die Christen auf, wachsam gegenüber<br />

politischen Entwicklungen zu sein.<br />

Kein Gebot komme so viel in der Bibel<br />

vor wie das der Wachsamkeit. Homo-<br />

Partnerschaften im Pfarrhaus dürften<br />

nicht sein, auch wenn Gemeinden<br />

zustimmten. Eine Kirche, die biblische<br />

Wahrheiten nicht mehr klar benenne,<br />

sei geistlich tot. Da würden auch keine<br />

Aktionsprogramme helfen. idea<br />

l Grüne für Gleichstellung<br />

Beim Bundesparteitag der Grünen in<br />

Freiburg wurde ein Antrag von Parteichef<br />

Özdemir <strong>zur</strong> Gleichstellung<br />

von Christentum und Islam mit großer<br />

Mehrheit verabschiedet. Ein weiterer<br />

Antrag forderte religiöse Toleranz. Weil<br />

es dies schon gibt, ist anderes gemeint.<br />

Gesagt wurde: Eine christliche Kultur<br />

existiere als solche bei uns nicht. Sie<br />

sei nur konstruiert worden, um andere<br />

auszuschließen. Keiner müsse sich einer<br />

solchen Leitkultur unterordnen. Beantragt<br />

wurde eine Neuausrichtung des<br />

Verhältnisses von Staat und Kirche. id/e<br />

l Gebet stärkt unsere Kraft<br />

Der Glaube an Jesus trägt entscheidend<br />

<strong>zur</strong> Stärkung der psychischen Widerstandsfähigkeit<br />

bei, um den Stürmen<br />

des Lebens zu trotzen. Dies erklärten<br />

Psychotherapeuten bei einer Seelsorge-<br />

Tagung in Neuendettelsau. Vertrauen,<br />

Dankbarkeit und Gelassenheit seien<br />

wichtige Voraussetzungen, um negativen<br />

Situationen standhalten zu<br />

Bibel bezeugt, dass Christus <strong>zur</strong><br />

Anhand zentraler Stellen aus dem Alten und Neuen Testament hat Pfarrer Udo<br />

Zansinger (Foto Mitte), Studienleiter des Friedrich-Hauss-Studienzentrums, bei<br />

der Herbsttagung der Ev. Vereinigung für Bibel<br />

und Bekenntnis in Baden die biblische Lehre vom<br />

Sühnetod Jesu am Kreuz biblisch begründet und<br />

belegt. Vor Mitgliedern, Studierenden und Gästen<br />

sprach Zansinger zum Thema „Warum musste<br />

Jesus sterben?“ und zeigte Hintergründe auf,<br />

warum der Sühnetod Jesu in der Theologie heute<br />

umstritten ist. Bedenken gegen die Vorstellung<br />

eines strafenden und zugleich liebenden Gottes erlaubten<br />

nicht, das Zeugnis der Bibel zu verkürzen,<br />

so Zansinger. Die klare Aussage, dass Gott sich für<br />

sündige Menschen hingebe, sei keine Drohbot-


Frauenwochenende im Haus Frieden<br />

Beim Frauen-Wochenende im „Haus Frieden“ in Steinen bei<br />

Lörrach zeigte die Holländerin Noor van Haaften den 60<br />

Teilnehmerinnen anhand biblischer Personen auf, wie<br />

Frauen in schwierigen Lebensumständen die Hilfe Gottes<br />

erfahren haben und für viele Menschen zum Segen geworden<br />

sind. Lea, die von ihrem Mann ungeliebte Frau,<br />

sei <strong>zur</strong> Stammmutter Jesu geworden. Abigail, die mit einem boshaften Mann<br />

verheiratet war, habe Weisheit und Kraft von Gott empfangen und durch ihre<br />

kluge Tat einen Krieg verhindert. Ein im Krieg verschlepptes jüdisches Mädchen,<br />

das seine Situation aus Gottes Hand nahm, habe den Anstoß dazu gegeben,<br />

dass ihr Herr vom Aussatz befreit <strong>werden</strong> konnte. Zum Programm gehörten<br />

Seelsorge, Singen und Musizieren, Basteln und Wandern. Das nächste<br />

Frauen-Treffen ist vom 25.-27. Februar <strong>2011</strong>. Infos unter www.haus-frieden.de<br />

im Internet. -mk-<br />

können. Im Gebet dürften Christen über<br />

Belastungen mit Gott reden und ihn um<br />

Kraft bitten. idea<br />

l Master- und Bachelor-Titel<br />

63 Studierende der Theologischen<br />

Seminare St. Chrischona (Basel), Tabor<br />

(Marburg) und Liebenzell, die in einem<br />

Verbund (CTL) mit der Middlesex-Universität<br />

in London stehen, erhielten bei<br />

einer Graduierungsfeier ihr Abschlusszeugnis.<br />

42 Studierende schlossen mit<br />

dem B.A. in Theologie, 14 mit dem<br />

B.A. in Gemeindepädagogik ab. Sieben<br />

Absolventen wurde der Mastertitel<br />

verliehen. -mk-<br />

l Was Gottes Liebe vermag<br />

Sie überqueren sogar Stromschnellen<br />

und steigen Felswände empor, um<br />

die Botschaft von Jesus in Dörfer zu<br />

bringen, zu denen es keinen anderen<br />

Weg gibt. Im Gepäck haben diese<br />

Evangelisten ein paar Medikamente und<br />

die Bibel. Sie teilen Medizin aus und<br />

bringen den Analphabeten das Lesen<br />

und Schreiben bei, meist anhand von<br />

biblischen Texten. In mit eigenen Händen<br />

errichteten Bambushütten wohnen<br />

sie unter den Menschen. Das bleibt<br />

nicht ohne Folgen. Immer wieder finden<br />

Taufen statt. Ausgebildet <strong>werden</strong> diese<br />

Evangelisten an einem Seminar auf der<br />

Insel Borneo. Helfen Sie mit zum Bau<br />

einer einfachen Unterkunft für die Studenten<br />

durch eine<br />

Spende an „Hilfe<br />

für Brüder“, Konto<br />

415 600, EKK,<br />

BLZ 520 604 10,<br />

Stichwort: Projekt<br />

4190. -mk-<br />

Sühne für unsere Sünden starb<br />

schaft, sondern eine Einladung zu einem bis in die Ewigkeit reichenden Leben.<br />

Betroffen über die sinkende Opferbereitschaft für Aufgaben im Reich Gottes<br />

zeigte sich Vorsitzender Hermann Traub in seinem<br />

Bericht <strong>zur</strong> Lage (Foto links). Auch das FHSZ<br />

(www.fhsz.de) spüre dies. Spenden nehme die<br />

Vereinigung entgegen: BW-Bank Pforzheim, BLZ<br />

600 501 01, Konto-Nr. 749 850 5550. Die Studierenden-Sprecher<br />

des FHSZ stellten die renovierten<br />

Räume und Zimmer vor. Zwei jüngere Mitglieder<br />

wurden neu in den Vorstand gewählt: Religionslehrer<br />

Pfr. Stephan Thomas (Bruchsal) und David<br />

Wittum (Remchingen). Bildbericht unter www.<br />

bb-baden.de im Internet. Martin Kugele<br />

Aufgegriffen<br />

Stresstest<br />

Wenn – wie in den vergangenen Jahren<br />

geschehen – die Banken schwächeln und<br />

damit eine ganze Volkswirtschaft gefährdet<br />

ist, dann empfiehlt es sich, ein Instrument<br />

<strong>zur</strong> Prüfung ihrer Stabilität einzusetzen: den<br />

sogenannten Stresstest. Dabei nimmt man<br />

an, dass bestimmte Situationen eintreten,<br />

die den Finanzsektor ins Wanken bringen<br />

können, z. B. ein starker Konjunktureinbruch<br />

oder ein kräftiger Verlust bei Wertpapieren.<br />

Vergangenes Jahr machte man das bei Europas<br />

Finanzinstituten, und sieben fielen durch.<br />

Auch der geplante Neubau des Stuttgarter<br />

Hauptbahnhofs soll nach dem Willen des<br />

Schlichters Heiner Geißler einem Stresstest<br />

unterworfen <strong>werden</strong>. Das macht man „ganz<br />

einfach“ so: Per Computer simuliert man eine<br />

30-prozentige Leistungssteigerung in der<br />

Spitzenzeit und prüft, ob der Tiefbahnhof<br />

diese Leistung bewältigen kann oder ob die<br />

Logistik zusammenbricht.<br />

Stresstests, wohin man schaut. Auch für einen<br />

selbst kann man es machen. Man beantwortet<br />

30 Fragen im Internet („Haben Sie oft feuchte<br />

Hände?“), zählt fleißig zusammen und schaut<br />

dann bei der Auswertung nach.<br />

Übrigens, auch die Bibel berichtet an einigen<br />

Stellen von Stresstests des Glaubens. Da ist<br />

jene rätselhafte Geschichte, in der Abraham<br />

seinen Sohn Isaak Gott opfern soll. Gott „versuchte“<br />

Abraham, lesen wir. Und Abraham<br />

bestand den Test. Ähnliches widerfährt Jesus<br />

in der Wüste; das Vertrauen zu seinem Vater<br />

kommt auf den Prüfstand.<br />

Zweifellos wird auch das neue Jahr für viele<br />

Christenmenschen Stresstests in Sachen Glauben<br />

bereit halten. Was für den weltlichen Bereich<br />

einsichtig ist, kann auch für das Gebiet<br />

des Glaubens Sinn haben: Stresstests öffnen<br />

die Augen dafür, wie belastungsfähig das<br />

Verhältnis zu Gott ist. Und sie können Anlass<br />

geben, kräftig an den Schwachstellen zu arbeiten.<br />

Werner Weiland<br />

Seite 15 hoffen + handeln 01-<strong>2011</strong>


Empfänger:<br />

Gesandt zu den armen Leuten im kalten Sibirien<br />

Prunkvolle Paläste auf der einen Seite, Leid und Elend auf der anderen. Die Kluft zwischen<br />

Reich und Arm bewegte mich, als ich nach meinem Abitur in einem Kinderheim<br />

in St. Petersburg mithalf. Doch noch mehr berührte mich der Gedanke, dass Jesus, der<br />

Sohn des reichsten Königs, mitten in unsere Armut hineinkam, um uns auf seine Kosten<br />

im Reichtum leben zu lassen.<br />

Das Lagerfeuer knisterte, als wir Mitarbeiter mit den Kindern aus unserem Heim mitten<br />

in der Wildnis zelteten. Reihum erzählten wir uns Geschichten aus unserem Leben.<br />

Als ich an der Reihe war, blickte ich in die offenen Augen der Kinder, die mir gespannt<br />

zuhörten.<br />

Ich sagte: „Mein Vater starb, als ich ein kleines Mädchen war. Aber meine Mutter las mir<br />

oft aus der Kinderbibel vor. Mit vier Jahren entschied ich mich für ein Leben mit Gott.<br />

Ich lernte ihn immer mehr als meinen liebenden Vater kennen, der mich niemals im<br />

Stich ließ. ‚Mama, ich wünsche mir einen neuen Papa und Geschwister‘, teilte ich meiner<br />

Mutter meinen sehnlichsten Wunsch mit. Sie riet mir, dafür zu beten. Also betete ich. Einige<br />

Monate später heiratete sie tatsächlich wieder, auch meine Gebete um Geschwister<br />

erhörte Gott: Alle zwei Jahren kam eine weitere Schwester hinzu – bis wir schließlich<br />

fünf Mädels waren.“<br />

An diesem Lagerfeuerabend war ich Gott zum ersten Mal in meinem Leben dankbar,<br />

dass er den Tod meines leiblichen Vaters zugelassen hat. Denn dadurch fühlte ich mich<br />

den Kindern aus dem Heim viel näher. <strong>Wie</strong>viele Entbehrungen hatten sie in ihren jungen<br />

Jahren schon durchmachen müssen. Ich erklärte ihnen, dass Gott auch ihr liebender<br />

Vater sein wolle, und fügte hinzu, dass er immer das Beste für sie im Sinn habe – auch<br />

dann, wenn er ihre Gebete anders erhört als erhofft.<br />

<strong>Wie</strong> bin ich eigentlich nach Russland gekommen? Schon ab der neunten Klasse hatte ich<br />

am Gymnasium auch Russischunterricht und spürte, dass Gott etwas damit vorhatte.<br />

Während eines Schüleraustauschs in Novgorod hatte ich ein Erlebnis mit zwei Straßenkindern.<br />

Ihre Mutter, die sich zuhause oft betrank, hatte sie auf die Straße geschickt, um<br />

Geld zu organisieren. Bei der Begegnung mit ihnen war mir, als würde Gott persönlich zu<br />

mir reden, dass ich einmal für ihn in Russland leben und arbeiten solle, um seine Liebe<br />

weiterzugeben.<br />

Seitdem hat Gott diese Berufung immer wieder bestätigt. Bei Missionsberichten über<br />

Russland schlug mein Herz stets höher. Ich machte zwei Praktika in einem St. Petersburger<br />

Kinderheim. Im Laufe der Jahre führte mich Gott weiter Richtung Osten. Nach der<br />

theologischen Ausbildung in Deutschland reiste ich zu Missionaren ins Uralgebirge. Dort<br />

ging ich gerne an die Universität und knüpfte Kontakte zu Studentinnen und Studenten.<br />

In Freiburg studierte ich Grundschullehramt und schrieb die Abschlussarbeit nach einer<br />

weiteren Reise über „Englisch- und Deutschunterricht an russischen Schulen“. Dann<br />

verbrachte ich ein Jahr in Sibirien, sieben Monate als Lernhelferin und vier Monate in<br />

einem sibirischen Dorf, am Pulsschlag der russischen Seele. Ich habe es genossen, die<br />

Dorfbewohner und ihre Lebensgeschichten kennenzulernen.<br />

Meine Erfahrungen in Russland waren nicht immer leicht, doch durch Höhen und Tiefen<br />

hat Gott meine Liebe zu Land und Leuten wachsen lassen, und ich freue mich, als Missionarin<br />

hier zu sein. In Burjatien am Baikalsee bin ich Mitarbeiterin in einem internationalen<br />

Team und möchte den Menschen das Evangelium bringen.<br />

Melanie Keppler<br />

hoffen<br />

handeln<br />

Zeitschrift für engagierte Christen<br />

Verlag hoffen + handeln<br />

Hinter der Mühle 34 c<br />

D-21635 Jork<br />

E-Mail: ilona.kapsa @gmx.de<br />

Internet: www.hoffenundhandeln.de<br />

Postvertriebsstück E 7639<br />

DPAP, „Entgelt bezahlt“<br />

In das kalte Herz Sibiriens weiß sie sich gerufen.<br />

<strong>Wie</strong> es dazu kam, berichtet Melanie<br />

Keppler auf dieser Seite. In ihrem kürzlich<br />

erschienen Taschenbuch „Pelze, Tee und<br />

vier Babuschkas“ erzählt sie spannend und<br />

bewegend von ihren ersten Erfahrungen<br />

mit den Bewohnern eines sibirischen<br />

Verbannungsortes.<br />

Melanie Keppler ist eine hübsche junge<br />

Lehrerin. Sie hat auch eine theologische<br />

Ausbildung und möchte den Menschen im<br />

fernen Russland die Botschaft der Hoffnung<br />

bringen.<br />

Was sie bei einem ersten Einsatz am Baikalsee<br />

erlebte, wo sie ganz unterschiedliche<br />

Leute kennen- und lieben lernte, schildert<br />

sie eindrücklich in dem Buch „Pelze, Tee<br />

und vier Babuschkas“ (SCM Hänssler, ISBN<br />

3-7751-5236-5, 9.95<br />

Euro). Etwa, wie aus<br />

einem obdachlosen Alkoholiker<br />

ein liebevoller<br />

Missionar wurde – und<br />

weitere 60 packende<br />

Kurzbiografien vom<br />

harten Leben der<br />

Dorfbewohner, die zeigen, dass es bei Gott<br />

keine hoffnungslosen Fälle gibt.<br />

Seit 2010 lebt Melanie Keppler als Mitarbeiterin<br />

der Deutschen Missionsgemeinschaft<br />

(Sinsheim) dauerhaft in Sibirien.<br />

Foto: Melanie Keppler

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