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Gedanken zur Jahreslosung 2011 Wie werden Charismen entdeckt ...

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Rat und Hilfe<br />

Nicht nur „eine Rolle“ leben<br />

Wer bin ich eigentlich? Es<br />

gibt Momente, in denen<br />

ich mir diese Frage stelle.<br />

Bin ich die Frau, die manche in mir<br />

sehen: voller Kraft, mit einer großen<br />

Portion Durchhaltevermögen, eine,<br />

die die Familie mit Ehemann, zwei<br />

Kindern und zwei Hunden organisiert,<br />

die sich ehrenamtlich in der Gemeinde<br />

engagiert, sich weiterbildet<br />

und ihren Hobbys nachgeht?<br />

Oder bin ich im Grunde doch die Frau,<br />

die ich selbst oft sehe: voller Zweifel<br />

und Ängste, eine, die sich schwach<br />

und kraftlos fühlt und sich auch über<br />

Kleinigkeiten Sorgen macht? Ist mir<br />

immer bewusst, dass ich einen wunderbaren<br />

Partner habe, liebe Verwandte<br />

und Freunde, die mir Wertschätzung<br />

und Fürsorge entgegen<br />

bringen? Oder bin ich doch eher die<br />

Frau, die sich fragt: „<strong>Wie</strong> komme ich<br />

bei anderen an? Was denkt der- oder<br />

diejenige von mir? Stehe ich in ihren<br />

Augen gut da?“<br />

Persönlichkeit und<br />

Identität<br />

Meine „Persönlichkeit“ - das ist meine<br />

Eigenart, das sind meine charakteristischen<br />

Züge und wie ich mich<br />

normalerweise verhalte. So kann ich<br />

von mir sagen, dass ich eher ein vorsichtiger<br />

Mensch bin, der erst einmal<br />

abwartet und nicht gleich „nach vorne<br />

prescht“. Ganz offensichtlich existieren<br />

also mehrere Facetten meiner<br />

Persönlichkeit nebeneinander, auch<br />

Seite 10 hoffen + handeln 01-<strong>2011</strong><br />

wenn sie im Gegensatz zueinander<br />

zu stehen scheinen. Ich denke, diese<br />

Tatsache teile ich mit vielen anderen<br />

Menschen. Jeder kennt unterschiedliche<br />

Seiten seiner Person. Wer<br />

bin ich also wirklich? Was ist meine<br />

Identität? Was unterscheidet mich<br />

von anderen?<br />

Meine Identität wird mit davon bestimmt,<br />

womit ich mich identifiziere<br />

und welche Werte und Maßstäbe ich<br />

damit übernehme. Für mich persönlich<br />

ist der Glaube an Jesus Christus<br />

maßgebend. Dementsprechend halte<br />

ich mich <strong>zur</strong> christlichen Gemeinde.<br />

Als Historikerin sehe ich Geschichte<br />

als eine spannende Sache an, wobei<br />

ich gelernt habe, gängige Vorstellungen<br />

kritisch zu hinterfragen<br />

- hier übernehme ich die Maßstäbe<br />

der wissenschaftlichen Ausbildung.<br />

Die Wertvorstellungen einer Gruppe<br />

übernehme ich um so eher, je mehr<br />

sie sich mit meinen eigenen decken.<br />

Entspreche auch ich selbst den Vorstellungen<br />

dieser gesellschaftlichen<br />

Gruppe, ist die Sache einfach.<br />

Nicht den Erwartungen<br />

entsprochen<br />

Aber was passiert, wenn meine Persönlichkeit<br />

nicht in allen Punkten<br />

mit den Vorstellungen der anderen<br />

konform ist, wenn ich aus meiner<br />

Rolle ausschere? - Als Mutter zweier<br />

(noch relativ kleiner) Schulkinder<br />

beschloss ich, das Abendgymnasium<br />

zu besuchen. Bei manchen habe ich<br />

damit Verwirrung gestiftet. Ich wollte<br />

nicht ausschließlich in der Rolle bleiben,<br />

die ein Teil meines Umfeldes mir<br />

zugedacht hatte. Konflikte waren vorprogrammiert,<br />

und als harmoniebedürftiger<br />

Mensch hat mir das schwer<br />

zu schaffen gemacht. Aber genau in<br />

dieser Situation habe ich Gottes Wirken<br />

gespürt. Ich wusste, dass mein<br />

Weg richtig ist. Ich konnte ihn trotz<br />

Widerständen gehen, und Gott hat<br />

mich unglaublich beschenkt. Ich habe<br />

erfahren, dass er mich als eine eigene<br />

Persönlichkeit sieht, mit meinen Stärken<br />

und Schwächen, meinen Ängsten<br />

und Zweifeln, aber auch mit den Begabungen,<br />

die er mir geschenkt hat<br />

und die ich leben darf und soll. Ich<br />

habe gelernt, ein Stück weit unabhängiger<br />

von der Meinung anderer zu<br />

<strong>werden</strong>, weil ich wusste, dass Gott mit<br />

meinem Plan einverstanden ist.<br />

Der Blick auf die<br />

anderen<br />

Andere Menschen sind für jede von<br />

uns von Bedeutung. Mag sein, dass<br />

die eine ihren Weg sehr selbstbewusst<br />

geht und sich wenig um die Meinung<br />

der Nachbarin, Freundin oder der<br />

Kollegin kümmert. Ich ertappe mich<br />

manchmal dabei, wie ich sehnsüchtig,<br />

manchmal auch neidisch auf die<br />

Fähigkeiten anderer sehe: So wäre<br />

ich gern, diese Eigenschaft hätte ich<br />

gern, diese Fähigkeit könnte ich gut<br />

gebrauchen. Dabei nehme ich in der<br />

Regel nur diese eine Facette der anderen<br />

Persönlichkeit wahr.

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