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Gedanken zur Jahreslosung 2011 Wie werden Charismen entdeckt ...

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Ich sehe lediglich die „Sonnenseite“ -<br />

wie ich sie interpretiere. Das Problem<br />

dabei ist, dass ich mit solchen Vergleichen<br />

nicht glücklich werde, sondern<br />

eher unzufrieden, weil ich damit<br />

automatisch den Fokus auf meine<br />

(vermeintlichen) Defizite richte. Ich<br />

sehe überdeutlich, was mir - in meinen<br />

Augen - noch fehlt. Doch manche<br />

Eigenschaft, die ich als Schwäche<br />

empfinde, kann durchaus eine Stärke<br />

sein oder <strong>werden</strong>. Hier gibt es oftmals<br />

die berühmten zwei Seiten einer<br />

Medaille. Eine hohe Sensibilität z.<br />

B. kann einerseits dazu führen, dass<br />

man mich leicht kränken kann und<br />

ich vielleicht schnell beleidigt bin.<br />

„Es war die Liebe“, sagt der Pakistani<br />

Aziz Mirza (37) auf die Frage, warum<br />

er Christ geworden ist. „Dass Gott<br />

die Menschen liebt, das gibt es nicht<br />

im Koran“, erläutert er. Weil Christen<br />

im Gespräch mit ihm deutlich machten,<br />

dass diese Liebe Gottes gerade<br />

ihm gelte, habe er dem Islam den<br />

Rücken gekehrt. Aziz kam aus politischen<br />

Gründen nach Deutschland.<br />

Der gelernte Maurer war Mitglied einer<br />

radikalen Moslembruderschaft.<br />

Weil einige ihm bekannte Mitglieder<br />

der Bruderschaft plötzlich spurlos<br />

verschwanden, bekam er Angst. Sein<br />

Vater, ein islamischer Geistlicher, bedrängte<br />

daraufhin seinen Sohn, das<br />

Land zu verlassen. Und so floh Aziz<br />

nach Deutschland.<br />

Kontakt zu Christen<br />

Auf sein Verfahren <strong>zur</strong> Anerkennung<br />

als politischer Flüchtling musste er<br />

lange warten. In einem Asylantenheim<br />

in Sachsen kam er in Kontakt<br />

mit Christen aus der evangelischen<br />

Kirche. Die rüstige Rentnerin Maria<br />

Jagsteidt organisierte immer wieder<br />

Hilfslieferungen in unterentwickelte<br />

Länder. Um die vielen Pakete in einen<br />

Container zu packen, suchte sie<br />

tatkräftige Hilfe – und Aziz meldete<br />

sich. Es folgten endlos viele Ge-<br />

Andererseits kann sie auch helfen,<br />

dass ich andere Menschen gut verstehen<br />

kann, dass ich schnell spüre, wie<br />

es ihnen geht, und entsprechend mit<br />

ihnen umgehen kann.<br />

Original statt Kopie<br />

Meine Identität wird zwar von der<br />

gesellschaftlichen Gruppe mitbestimmt,<br />

aber vor allem von meiner<br />

Persönlichkeit. In der Gruppe spiele<br />

ich eine bestimmte soziale Rolle. Es<br />

kann sein, dass ich diese Rollenerwartungen<br />

nicht immer erfüllen will<br />

oder kann. Für mich war es absolut<br />

wichtig zu erfahren, dass mich Gott<br />

zuallererst als eigenständige Persönlichkeit<br />

sieht, als Original, das<br />

er erschaffen hat. Gott macht keine<br />

Kopien. Ich muss nicht so sein wie<br />

Frau XY. Deshalb bin ich nicht nur<br />

auf eine „Rolle“ festgelegt, die andere<br />

von mir erwarten. Ich darf so<br />

sein, wie ich bin. Ich brauche mich<br />

nicht zu verbiegen. Ich darf die Fülle<br />

leben, die Gott mir versprochen<br />

hat. Ich darf die Facetten meiner<br />

Persönlichkeit annehmen, weil Gott<br />

mich ansieht und sagt: „Du bist<br />

meine geliebte Tochter!“<br />

Ingrid Boller<br />

„Die Liebe Gottes hat mich verändert!“<br />

Warum ein Moslem-Bruder heute als christlicher Missionar tätig ist<br />

spräche mit der Seniorin, auch mit<br />

dem Pfarrer. Familien kümmerten<br />

sich um ihn. Das veränderte sein Leben.<br />

Er kam zum Glauben an Jesus<br />

Christus und wurde in der Kirchengemeinde<br />

getauft. Heute sagt Aziz:<br />

„Ich habe Jesus nicht gesucht, er hat<br />

mich gefunden.“<br />

Anwalt schöpft den<br />

Rechtsweg aus<br />

Als politischer Flüchtling war Aziz<br />

zunächst noch nicht anerkannt. Im<br />

Gegenteil. Sein erstes Verfahren endete<br />

schlecht. Es bestehe für ihn<br />

kein Asylgrund, hieß es. Dem jungen<br />

Christen drohte die Abschiebung<br />

- <strong>zur</strong>ück nach Pakistan. Seine<br />

Kirchengemeinde bildete für ihn einen<br />

Gebetskreis. Man dachte auch<br />

an Kirchenasyl. Schließlich fand die<br />

sächsische Gemeinde im fernen Osnabrück<br />

in Rechtsanwalt Horst S.<br />

Schmidt einen überzeugten Christen,<br />

der den für Aziz möglichen Rechtsweg<br />

ausschöpfte.<br />

Als die Berufung vom Sächsischen<br />

Oberverwaltungsgericht nicht angenommen<br />

wurde und auch eine<br />

Verfassungsbeschwerde nicht erfolgreich<br />

war, stellte Aziz nochmals<br />

einen Asylfolgeantrag und begrün-<br />

dete dieses ausschließlich mit seiner<br />

Hinwendung zum christlichen Glauben.<br />

Als das Bundesamt auch diesen<br />

Antrag ablehnte, leitete Schmidt ein<br />

erneutes Klageverfahren beim Verwaltungsgericht<br />

Chemnitz ein.<br />

Aziz besuchte inzwischen eine Bibelschule.<br />

Sein Anwalt legte dar, dass<br />

für einen Ex-Moslem in Pakistan Lebensgefahr<br />

bestehe. Schließlich hatte<br />

das Bundesamt für Migration und<br />

Flüchtlinge ein Einsehen und stellte<br />

fest, dass für Aziz ein dauerhaftes<br />

Abschiebehindernis vorliege.<br />

Aziz ist tief davon überzeugt, dass<br />

er nicht Menschen, sondern letztlich<br />

dem lebendigen Gott den positiven<br />

Ausgang seines Verfahrens verdankt:<br />

„Gott kämpfte für mich!“, so Aziz. Er<br />

trägt am Hals ein kleines Kreuz. Denn<br />

er meint: „Wenn wir ein Kreuz tragen,<br />

vergessen wir nicht so schnell,<br />

dass Jesus für uns gestorben ist.“<br />

Heute lebt Aziz in Hamburg. In dieser<br />

großen Weltstadt hat er seinen<br />

neuen Auftrag gefunden, den vielen<br />

Ausländern die Botschaft von Jesus<br />

Christus und der Liebe Gottes weiterzusagen.<br />

Klaus Rösler<br />

Seite 11 hoffen + handeln 01-<strong>2011</strong>

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