Schöner Heiraten Kassel - Hochzeitsmagazin Kassel
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S Y M B O L I K<br />
Edel, edel<br />
Symbolik und Geschichte<br />
der Edelmetalle und Edelsteine<br />
Kaum eine Geste symbolisiert<br />
den Wunsch<br />
nach fortwährender<br />
Liebe und Zusammengehörigkeit<br />
eindrucksvoller, als das Überreichen<br />
eines Ringes. Als in sich geschlossen<br />
ist er ebenso endlos wie die Herzensangelegenheit.<br />
Einen Ring zu verschenken, gilt als<br />
besondere Geste der Zuneigung und<br />
der Verbundenheit. Selbigen anzunehmen,<br />
assoziiert Zustimmung und<br />
die Bereitschaft zur Bindung. Dadurch,<br />
dass beide Eheleute den gleichen<br />
Ring tragen, geben sie zu erkennen,<br />
dass und mit wem sie verheiratet<br />
sind. Im Volksglauben vieler Völker ist<br />
der Ring Sinnbild für ein bindendes<br />
Gelübde und ewig währende Freundschaft.<br />
In der Gestaltung der Ringe<br />
wird zu Symbolen gegriffen, die die<br />
Bedeutung der Unauflösbarkeit und<br />
Verbundenheit noch unterstreichen.<br />
Edle Metalle zieren<br />
Ein schon in der Klassik bekannter,<br />
damals jedoch für einen Vertragsabschluss<br />
stehender Ringtyp, der im<br />
Mittelalter in weiten Teilen Europas<br />
als Vermählungs- und Liebesring<br />
große Verbreitung fand (und bis heute<br />
findet), ist der so genannte ‘Fede-<br />
Ring’ (von ital. ‘mani in fede’, Hände<br />
im Glauben), dessen Ringschiene in<br />
zwei sich fassende Hände übergeht.<br />
Andere besondere Ringformen für<br />
Eheringe sind die bereits seit dem<br />
Mittelalter bekannten Gimelringe,<br />
zwei ineinander greifende Ringe, die<br />
symbolisch für die Unauflösbarkeit<br />
des Ehebandes stehen, sowie die seit<br />
Mitte des 19. Jahrhunderts beliebten<br />
Harlekinringe (mit aus Edelsteinen<br />
geformten Worten oder Namen) oder<br />
auch die Ewigkeitsringe, die rundum<br />
mit Edelsteinen besetzt sind.<br />
Im 16. und 17. Jahrhundert war es<br />
übrigens nicht ungewöhnlich, Verlobungs-<br />
und Eheringe mit Symbolen<br />
der damals beliebten Memento-Mori-<br />
Ringe zu verzieren. So gelangten z.B.<br />
Särge, Totenköpfe und Skelette auf<br />
die Eheringe.<br />
Sehr kunstvolle und oft mit komplexen<br />
Aufbauten versehene jüdische<br />
Trauringe sind ebenfalls seit dem<br />
späten Mittelalter bekannt. Manche<br />
dieser Ringe bilden ein kleines Haus<br />
(als Symbol des salomonischen Tempels),<br />
das aufgeklappt einen Raum<br />
mit Tisch und Stühlen als Sinnbild<br />
ihres neuen Hausstandes sichtbar<br />
werden lässt.<br />
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts<br />
wurden die Verlobungs- und Trauringe<br />
dann schlichter, allerdings waren<br />
sentimentale Inschriften weiterhin<br />
beliebt. Durch weiterentwickelte<br />
Techniken, vor allem nach dem 2.<br />
Weltkrieg, änderten sich auch die<br />
verwendeten Materialien und Legierungstechniken.<br />
Edle Ringe schmücken<br />
Seither werden Ringe hochwertiger,<br />
ausgefallener und vielfältiger. Auch die<br />
Auswahl und das Design der Trauringe,<br />
ob aus Gelbgold, Rotgold und Weißgold<br />
oder aus dem kostbaren, aber<br />
sehr haltbaren Platin, wird immer umfangreicher.<br />
An ihrer Symbolkraft haben<br />
diese edlen Schmuckstücke auch<br />
in der heutigen Zeit nichts verloren.<br />
Grundsätzlich gilt für alle Ringe:<br />
Ihre Wertigkeit, ob sie nun aus Gold<br />
oder Platin gefertigt wurden, richtet<br />
sich nach ihrer Legierung. Die Legierung<br />
gibt Auskunft darüber, wie hoch<br />
der Feingehalt einer Metalllegierung<br />
(Mischung) im Verhältnis 1:1000 ist.<br />
Mittels Punzen und Hammer wird<br />
dieser in das Schmuckstück gestem-<br />
pelt. So besteht ein 585er Goldring zu<br />
58,5% aus Gold, während ein 750er<br />
zu 75% aus Gold gefertigt wurde.<br />
Üblicherweise werden zur Legierung<br />
Silber und Kupfer verwandt. Je höher<br />
der Goldgehalt in einem Ring ist, desto<br />
besser ist sein Tragekomfort. Auch<br />
eine höhere Belastbarkeit des Ringes<br />
wird so erreicht.<br />
Da pures Gold an sich ein sehr<br />
weiches Metall ist, wird der optimale<br />
Härtegrad für Trauringe durch<br />
das Legieren und auch durch eine<br />
mechanische Verformung wie das<br />
Schmieden erzielt. Ohne jede weitere<br />
Bearbeitung ist 585 Gold die härteste<br />
Legierung.<br />
Die Farbe des Goldes wird ebenfalls<br />
über die Beimischung von anderen<br />
Metallen bestimmt. Gelbgold erhält<br />
man, wenn dem reinen Feingold zu<br />
gleichen Teilen Silber, Kupfer und Zink<br />
beigemischt wird. Rotgold enthält im<br />
Vergleich dazu deutlich mehr Kupfer.<br />
Den weißen Schimmer des Weißgoldes<br />
erzielt man durch die Beimischung<br />
von Palladium und Rhodium.<br />
Platin ist ein eigenständiges Metall.<br />
Die Gewinnung und Verarbeitung von<br />
Platin ist um ein Vielfaches schwieriger<br />
als die von Gold. So müssen für<br />
die Gewinnung von einer Unze Platin<br />
10 Tonnen Gestein abgebaut werden.<br />
Platin wird ausschließlich in 950er<br />
Feingehalt zu Schmuck verarbeitet.<br />
Der höhere Feingehalt sowie der höhere<br />
Metallpreis und nicht zuletzt die<br />
schwierigere Verarbeitung dieses Edelmetalls<br />
lassen schnell den Preis verdoppeln.<br />
Platinringe bestechen neben<br />
ihrer schlichten Eleganz durch einen<br />
außergewöhnlich guten Tragekomfort.<br />
Der besonders geringe Abrieb ist<br />
ebenfalls eine positive Eigenschaft.<br />
Auch Allergikern seien Platinringe<br />
empfohlen. n<br />
Foto: araminta - Fotolia.com