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Das SbE -Team Schweinfurt

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1. Notwendigkeiten und Bedarf<br />

<strong>Das</strong> <strong>SbE</strong> ® -<strong>Team</strong> <strong>Schweinfurt</strong><br />

Stressbearbeitung nach belastenden Einsätzen<br />

Stand 18.10.07<br />

Konzept<br />

Wir sehen die Notwendigkeit und den Bedarf eines <strong>SbE</strong> ® -<strong>Team</strong>s für den Bereich der RLST<br />

<strong>Schweinfurt</strong> (und darüber hinaus) als gegeben an. Immer wieder ereignen sich Notfälle, nach denen die<br />

Beteiligten eine fachliche Nachbearbeitung wünschen.<br />

Ein weiterer Schwerpunkt ist die Vorsorge: Durch Fortbildungen bei Einsatzkräften soll das Wissen<br />

und das Verständnis für traumatologische Ereignisse und Abläufe vermehrt werden.<br />

2. Ziele des <strong>SbE</strong> ® -<strong>Team</strong>s<br />

In der Vorsorge: Ausarbeiten und anbieten von Fortbildungen im Bereich der Stressbewältigung nach<br />

belastenden Einsätzen und Psychotraumatologie im Sinne der Vorsorge einer posttraumatischen<br />

Belastungsstörung (PTBS).<br />

In der Nachsorge: Angebot von Defusing (Kurzbesprechung, ca. 20-45 Min.) und Debriefing<br />

(Nachbesprechung, ca. 2-3 Std.) für Einsatzkräfte nach belastenden Einsätzen.<br />

3. Richtlinien<br />

3.1 für die Mitgliedschaft im <strong>Team</strong><br />

o Ausbildung zum Peer<br />

o Oder Ausbildung nach Richtlinien Cridical Incident Stress Management (CISM ® ) oder<br />

<strong>SbE</strong> ® -Kurse<br />

o Oder Studium der Psychologie (möglichst mit traumatologischem Schwerpunkt)<br />

o Oder Sonstige Ausbildung (nach Beratung im Gesamtteam)<br />

o Fortbildungsbereitschaft (möglichst eine pro Jahr)<br />

o Verschwiegenheit<br />

3.2 für Einteilungs- und Transportaufgaben<br />

o Vor dem Einsatz wird geklärt, wer welchen Part (Leitung, Peers, Türwächter)<br />

übernimmt.<br />

o Zuständigkeiten von psychologischen Experten im Unterschied zu denen von<br />

nichtpsychologischen <strong>Team</strong>mitgliedern klären<br />

o Fahrer nach Bedingungen der Organisation, die das Fahrzeug stellt<br />

3.3 Administrative Struktur<br />

o Erstellen der (jährlichen) Abrechnung<br />

o Verbindung zu Organisationen, Stadt- und Landkreisverwaltung(en)<br />

o Transport des <strong>Team</strong>s zum Einsatzort organisieren<br />

o Ansprechpartner für Medien und Öffentlichkeitsarbeit (Logo-Entwurf, Corporated<br />

Identity)<br />

1


3.4 für klinisch-psychologische Gesamtleitung/Supervision<br />

o <strong>Das</strong> <strong>Team</strong> nimmt Supervision in Anspruch. Die Finanzierung muss geklärt werden,<br />

ebenso, welche Supervisoren zur Verfügung stehen<br />

4. Rechtliche Konstituierung<br />

<strong>Das</strong> <strong>SbE</strong> ® -<strong>Team</strong> ist eine Abteilung innerhalb der Notfallseelsorge. Für die Mitglieder besteht<br />

gesetzlicher Unfallversicherungsschutz nach § 2 Abs. 1 Nr. 12 Sozialgesetzbuch – SGB VII.<br />

5. Finanzierung<br />

5.1 Die Tätigkeit im <strong>Team</strong> ist ehrenamtlich.<br />

5.2 Fahrtkosten zum Abfahrtsort werden nach geltendem Km-Satz erstattet.<br />

5.3 Die Finanzierung erfolgt über die Notfallseelsorge und die beteiligten RD-Organisationen ASB,<br />

BRK, Johanniter und Malteser, die Feuerwehr und das THW. Die entstandenen Kosten (Fahrtkosten,<br />

materielle Aufwendungen, Kosten für Telefon und Porto, Flyer und Seminarmaterialien, Fortbildungen,<br />

Supervision u.a.m.) werden paritätisch bzw. nach Schlüssel aufgeteilt. Rechnungsstellung erfolgt Ende<br />

des Jahres. Ein Finanzbedarf soll nach den Erfahrungen des ersten Jahres erstellt werden. Die Kosten<br />

werden im ersten Jahr sachbedingt höher sein (für Flyer, Informationsmaterial).<br />

5.4 Für anfordernde Organisationen entstehen keine Kosten für Fortbildungen oder die Nachsorge.<br />

6. Rechtsberatung und rechtliche Absicherung des <strong>Team</strong>s<br />

Eine offizielle Beauftragung des <strong>SbE</strong> ® -Mitarbeiters soll durch die ihn entsendende Hilfsorganisation<br />

(Feuerwehr, RD, …) ausgesprochen werden. In diesem Fall ist das <strong>Team</strong>mitglied auch rechtlich<br />

abgesichert.<br />

Probleme wie Fahrlässigkeit, Versorgungsstandards, Verschwiegenheit, „Barmherziger-Samariter“-<br />

Verhalten, notwendige Haftungsabdeckung etc. werden praxisbezogen definiert.<br />

7. Kriterien und Mechanismen der <strong>Team</strong>aktivierung und Notsysteme bei einer Großkatastrophe<br />

Kriterien für die Aktivierung werden mittels eines Fragebogens durch den Administrator bei der<br />

anfordernden Organisation erhoben. Hauptkriterien sind:<br />

• <strong>Das</strong> Notfallgeschehen:<br />

• Großkatastrophe<br />

• Tod/Verletzung von Kameraden<br />

• Beteiligung/Tod von Kind<br />

• lebensbedrohliche Situation für die Einsatzkräfte<br />

• mehrere Tote<br />

• der Zeitpunkt des Notfalleinsatzes (innerhalb des 72 Stundenfensters)<br />

• die Anzahl der Beteiligten (evtl. mehrere <strong>Team</strong>s nötig)<br />

• Administrator übernimmt Ablauf der Aktivierung und des Einsatzes (siehe Anlage.)<br />

Organisatorische Rahmenbedingungen<br />

• Gruppengröße<br />

• Raumgröße<br />

• Klärung zeitlicher Bedarf<br />

2


• Kostenfrage<br />

• Anschließende Verpflegung<br />

Diese organisatorischen Rahmenbedingungen sind auch bei einer Fortbildung zu klären.<br />

Notsysteme:<br />

• Notfallseelsorge � unmittelbarer Einsatz<br />

• Peer (möglichst aus der beteiligten Organisation) � Einsatzbegleitung bei laufendem Einsatz<br />

• <strong>SbE</strong> ® -<strong>Team</strong> � Einsatznachbesprechung<br />

• Seelsorge für Feuerwehr � im Einsatz<br />

Kommunikationssysteme<br />

• Telefon, Handy<br />

• Bei einem weitgehenden Zusammenbruch der Kommunikationssysteme: Melder<br />

8. Festlegung von spezifischen <strong>SbE</strong> ® -Methoden<br />

Nach Meldebild wird vom <strong>Team</strong> entschieden, welche Methode eingesetzt wird. Möglich sind:<br />

• Defusing,<br />

- innerhalb von 8 Stunden nach dem Ereignis,<br />

- störungsfreier Raum, niemals am Ereignisort,<br />

- Dauer ca. 20 - 45 Min,<br />

- zur Milderung der Stresswirkung und Überprüfung, ob Debriefing notwendig ist<br />

• Debriefing<br />

- Zeitnah am Ereignis (2-3 Tage danach)<br />

- Störungsfreier Raum<br />

- Dauer ca. 2 – 3 Stunden<br />

- Zur Milderung der Stressbelastung, Verbesserung der Stressbewältigung, Stärkung des<br />

Gruppenzusammenhalts<br />

• individuelle Krisenintervention/Einzelgespräch<br />

9. Kriterien und Mechanismen die den Einsatz des <strong>Team</strong>s beenden<br />

Formale Kriterien:<br />

• wie lange hat jeder Zeit? (auch die Teilnehmer haben einen nächsten Arbeitstag!)<br />

• zeitlicher Mindestbedarf (Begrüßung, Vorstellen des <strong>Team</strong>s, des Ablaufes, Anzahl der Teilnehmer)<br />

• nach der gemeinsamen Vesper/Brotzeit<br />

• evtl. nach nochmaligen Einzelgesprächen, aber auch hier: Zeitlimit festsetzen, Nachgespräch<br />

anbieten<br />

• Kurzes Abschlussgespräch mit Verantwortlichem vor Ort,<br />

• 2-3 Tage später nachfragen durch den <strong>SbE</strong> ® -Einsatzleiter<br />

10. Richtlinien und Vorgehensweisen für Nachbesprechungen der <strong>Team</strong>mitglieder<br />

Möglichst am Treffpunkt (bei einer Organisation), Protokollerstellung<br />

3


• Sachfragen: War der Ablauf und die Vorgehensweise sachlich richtig bzw. den Umständen<br />

angemessen?<br />

• Persönliche Fragen:<br />

• wie ging es mir während der Veranstaltung?<br />

• Mein Eindruck vom Ablauf,<br />

• Vom <strong>Team</strong><br />

• Von mir selbst mit meiner Rolle/Aufgabe<br />

• Welche Alternativen wären möglich gewesen?<br />

• Brauchen wir eine Supervision für diesen Einsatz?<br />

11. Schulung und Übungen<br />

• Teilnahme an Fortbildungsangebote des <strong>SbE</strong> ® -<strong>Team</strong>s Würzburg<br />

• Konferenzen und Fortbildungen der Bundesvereinigung <strong>SbE</strong> ®<br />

• Literaturstudium: gegenseitiges Vorstellen von Büchern und Artikeln<br />

• Evtl. Einrichten eines <strong>SbE</strong> ® -Stammtisches<br />

• Fortbildung per Internet<br />

• Gelegentliche gemeinsame Freizeitunternehmungen für die Kommunikation im <strong>Team</strong><br />

Eine Fortbildung pro Jahr wird angestrebt.<br />

4


12. Einsatzmanual<br />

Fahrzeug<br />

organisieren,<br />

an <strong>Team</strong>leiter<br />

melden<br />

Vereinbarten<br />

Termin<br />

zurückmelden<br />

� Anfrage einer Organisation an die RLST<br />

RLST SW<br />

informiert<br />

<strong>SbE</strong>-Administrator<br />

z.Z. N. Holzheid<br />

(oder Stellvertreter)<br />

<strong>Team</strong> informieren<br />

• <strong>Team</strong>er anrufen,<br />

• Termine absprechen<br />

<strong>Team</strong>treffen (ca. 18.00 Uhr)<br />

• Vorabinformationen<br />

• Vorgehensabsprache<br />

• Rollenabsprache<br />

Vor Ort<br />

• Raumgestaltung<br />

• Sitzordnung<br />

• Türwächter<br />

Durchführung<br />

Rückfahrt<br />

Nachbesprechung<br />

Fahrzeugabgabe<br />

Protokoll an Administrator<br />

Fragebogen<br />

• Welches Notfallereignis<br />

• Zeitpunkt des Ereignisses<br />

• Anzahl der Teilnehmer<br />

• Ort und Raum<br />

• Zeitbedarf der Veranstaltung<br />

• Vesper als Bestandteil<br />

<strong>Team</strong>leiter meldet sich bei<br />

anfordernder Stelle<br />

• Terminbestätigung<br />

• Raumgestaltung (Stuhlkreis,<br />

keine gestaltete Mitte<br />

(Kerze, Blumen o.ä.)<br />

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