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Marktplatz Hofsteig, Heft 4/2010 - Marktgemeinde Wolfurt

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christKiNDlE, ENGEl uND KEi<br />

„am Morgen des heiligen tags sind wir aufgestanden<br />

und sind mit groooßen augen vor<br />

dem baum mit den kugeln gestanden. für uns<br />

kinder ist das Christkindle während der nacht<br />

vom Himmel gekommen und hat den Christbaum<br />

gebracht, die engel haben ihm geholfen,<br />

den baum zu schmücken.“<br />

t + f: Mh<br />

frieda Wolfgang, eine kleine zierliche frau, schlohweißes<br />

haar, wache augen, behände Bewegungen, fast täglich<br />

mit dem rad durch <strong>Wolfurt</strong> unterwegs, sitzt in ihrer<br />

Küche und wirkt, als sei das christkindle gerade eben<br />

gekommen, wenn sie erzählt von den Weihnachten ihrer<br />

Kindheit. sie wird 1925 als zweite von fünf töchtern<br />

geboren, der Vater ist Klöppler, die Mutter hausfrau. Gemeinsam<br />

mit onkel und sohn, sowie dem „Bäsle“ wohnen<br />

sie in einem Bauernhof in <strong>Wolfurt</strong> am Waldrand.<br />

am heiligen abend saß die familie zusammen und<br />

spielte „Mensch ärgere dich nicht“ oder „Mühle“ gespielt.<br />

Die Mutter ging in die Mitternachtsmette, der<br />

Vater blieb bei den Kindern. Eine Krippe gab es ebenso<br />

wenig wie ein großartiges Weihnachtsessen.<br />

Groß aufgekocht wurde nicht – an keinem der Weihnachtsfeiertage<br />

– „ob das in den reicheren familien anders<br />

war, weiß ich nicht.“ auch Geschenke gab es keine<br />

vom christkind. „Die hat der Nikolaus gebracht. Nüsse,<br />

feigen und ein neues Kleid für die Puppe – das haben<br />

die Mutter oder das Bäsle genäht.“ Der Kopf der Puppe<br />

blieb Jahr für Jahr der gleiche.<br />

am 25. Dezember war ein Kirchgang vormittags und einer<br />

nachmittags Pflichtprogramm. „Der tag war so heilig,<br />

dass wir nicht einmal stricken durften“, erzählt frieda<br />

Wolfgang. Erst am abend des 25. Dezembers wurde<br />

gemeinsam vor dem Baum „stille Nacht“ gesungen.

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