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11 12 Firma Gima Villa Stuck Exkursion und ...

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<strong>11</strong><br />

EBB <strong>12</strong><br />

1<br />

TUM EBB Univ. Prof. Florian Musso<br />

Baukonstruktion <strong>und</strong> Baustoffk<strong>und</strong>e<br />

<strong>Exkursion</strong> <strong>und</strong> Ziegelwerksbesichtigung<br />

am Donnerstag, den 20. Oktober 20<strong>11</strong><br />

<strong>Exkursion</strong><br />

in Zusammenarbeit mit dem Ziegelzentrum<br />

Süd e. V.:<br />

Dipl.-Ing. Arch. Waltraud Vogler<br />

Dipl.-Ing. (FH) arch. Anita Benja<br />

Unterstützung Kosten <strong>und</strong> Logistik:<br />

Ziegel Zentrum Süd, Frau Vogler<br />

GIMA GmbH, Familie Girnghuber<br />

8:00h Abfahrt TU München Arcisstraße<br />

9:30h Ziegelwerk GIMA<br />

Girnghuber GmbH<br />

Ludwig-Girnghuber-Str. 1<br />

84163 Marklkofen<br />

Werksbesichtigung, Erläuterung<br />

Ziegelproduktion<br />

<strong>Firma</strong> <strong>Gima</strong><br />

<strong>12</strong>:15h Imbiss im Ziegelwerk<br />

13:30h Abfahrt Ziegelwerk GIMA<br />

15:00h <strong>Villa</strong> <strong>Stuck</strong><br />

Prinzregentenstraße 60<br />

81675 München<br />

Führung in Einzelgruppen (30 Pers.)<br />

17:00h Besichtigung Gr<strong>und</strong>stück Townhouse<br />

Dianastraße<br />

80538 München<br />

17:45h Ende der <strong>Exkursion</strong><br />

<strong>Villa</strong> <strong>Stuck</strong>


<strong>11</strong><br />

EBB <strong>12</strong><br />

2<br />

<strong>Firma</strong> <strong>Gima</strong> - Unternehmensportrait<br />

Die Girnghuber GmbH, besser bekannt als<br />

GIMA, hält eine lange Tradition in der Fertigung<br />

von Tonbaustoffen aufrecht. Sie ist<br />

mit Ihren Qualitätsprodukten, nicht nur für<br />

die Region ein wichtiger Lieferant, sondern<br />

überzeugt ihre K<strong>und</strong>en auch über die Landesgrenze<br />

hinaus mit individuellen Lösungen <strong>und</strong><br />

innovativen Ansätzen.<br />

Am Standort Marklkofen werden heute ca.<br />

250 Mitarbeiter beschäftigt. Das gesamte Firmenareal<br />

ist in einzelne, in sich geschlossene<br />

Produktionsstätten, unterteilt.<br />

Zu den hier gefertigten Produkten gehören:<br />

• Klinker <strong>und</strong> Vormauerziegel<br />

• Euro-Modul Klinker<br />

• Klinker im Riegelformat<br />

• „EDEL-Brand“ Klinker<br />

• Altbaierische Handschlagziegel- <strong>und</strong> Bodenplatten<br />

• Terrakotta-Fassaden<br />

• Ziegelsichtmauerwerk-Fertigelemente<br />

• keramische Fassadenplatten<br />

• Akustikziegel<br />

• Pflasterklinker<br />

• Klinkerplatten<br />

• Dachziegel<br />

• Mauerziegel<br />

• Deckenfertigelemente<br />

Eine umfassende Produktpalette, mit der sich<br />

jede Bauaufgabe lösen läßt.<br />

Die keramischen Fassadenplatten werden von<br />

der Moeding Keramikfassaden GmbH, eine<br />

100%ige GIMA Tochter, um weitere technische<br />

System-Komponenten ergänzt <strong>und</strong> so<br />

als „vorgehängte, hinterlüftete <strong>und</strong> wärmegedämmte<br />

Ziegelfassade“ vermarktet.<br />

Die gesamte GIMA Dachziegelproduktion<br />

wird ausschließlich über das Partner-Unternehmen<br />

ERLUS AG, Neufahrn/Ndb. vertrieben.<br />

Historie<br />

In der Ziegelei in Marklkofen werden seit weit<br />

über 100 Jahren Ziegel für Wand, Boden <strong>und</strong><br />

Dach hergestellt. Seit 1903 befindet sie sich<br />

im Besitz der Familie Girnghuber.<br />

Marklkofen liegt im niederbayerischen Vilstal.<br />

Niederbayern ist schon seit der Römerzeit,<br />

wegen seiner ausgezeichneten Ton- <strong>und</strong> Lößlehmlagerstätten,<br />

ein bevorzugter Standort<br />

für Ziegeleien. Auch Wasser <strong>und</strong> Holz, die<br />

weiteren für die einstige Ziegelherstellung<br />

notwendigen Rohstoffe waren im Vilstal <strong>und</strong><br />

im nahen Hügelland reichlich vorhanden.<br />

Mit dem Bau der Eisenbahn nach 1870<br />

konnte über den örtlichen Bahnhof Kohle als<br />

Brennstoff herantransportiert werden <strong>und</strong> die<br />

fertigen Waren konnten im weiteren Umkreis<br />

verkauft werden. So lieferte man schon vor<br />

dem Ersten Weltkrieg von Marklkofen aus<br />

Ziegel <strong>und</strong> Dachziegel ins Isartal, wo es wegen<br />

des fehlenden Rohstoffs keine Ziegeleien gab.<br />

Sogar in München fanden sich Abnehmer<br />

für Steine <strong>und</strong> Dachziegel. Nach dem Ersten<br />

Weltkrieg mussten immense Schäden behoben<br />

werden: der Bedarf an Ziegeln stieg. Die<br />

darauf folgende Weltwirtschaftskrise führte<br />

aber auch die Ziegelindustrie an den Rand<br />

einer Existenzkrise. Dem kurzen Bauboom<br />

von 1935 – 1940 folgten die Kriegsjahre.<br />

Es fehlte an Kohle <strong>und</strong> Arbeitskräften. Nur<br />

größere Fabriken wurden weiterbetrieben,<br />

um den dringendsten Bedarf zu decken. Zu<br />

diesen zählte auch die <strong>Firma</strong> Girnghuber, die<br />

damals vor allem nach München lieferte. Bei<br />

den Bombenangriffen wurden bei vielen Häusern<br />

die Dächer beschädigt. Um die Häuser<br />

wieder bewohnbar zu machen mussten<br />

Ziegel, vor allem Dachziegel geliefert werden.<br />

Für den Bau eines Aluminiumwerkes bei Braunau<br />

am Inn in den Jahren 1939/40 wurden in<br />

Marklkofen zum ersten Mal Hartbrandsteine<br />

für die Schmelzöfen hergestellt.<br />

Parallel zu diesen wirtschaftlichen Entwicklungen<br />

hat sich die Technik der Ziegelherstellung<br />

vom späten 19. Jahrh<strong>und</strong>ert bis heute<br />

f<strong>und</strong>amental geändert. Am Beginn der GIMA<br />

– Geschichte wurden Ziegel saisonal vom<br />

Frühjahr bis Spätherbst in reiner Handarbeit<br />

fast wie zur Römerzeit gefertigt. Die Dampfmaschine<br />

(Dampfziegelei) <strong>und</strong> dann der Drehstromgenerator<br />

haben durch die einsetzende<br />

Mechanisierung der Ziegelherstellung revolutioniert.<br />

Heute werden bei GIMA fast alle<br />

Ziegel vollautomatisch <strong>und</strong> computergesteuert<br />

hergestellt. In fast keinem Industriezweig<br />

ging die Umstellung von der Handarbeit zum<br />

computergesteuerten Betrieb <strong>und</strong> die damit<br />

einhergehende Konzentration auf wenigere<br />

<strong>und</strong> größere Betriebe so rasch vor sich wie in<br />

der Ziegelherstellung. Einen guten Einblick in<br />

die historische Technik der Ziegelherstellung<br />

gibt das, von GIMA geförderte, Ziegel <strong>und</strong><br />

Kalkmuseum im niederbayerischen Flintsbach.<br />

TUM EBB Univ. Prof. Florian Musso<br />

Baukonstruktion <strong>und</strong> Baustoffk<strong>und</strong>e<br />

<strong>Exkursion</strong><br />

Klinker Feletto<br />

Klinker Granat-dunkel<br />

Moeding Fassadensystem<br />

Girnghuber GmbH<br />

Ludwig-Girnghuber-Straße 1<br />

84163 Marklkofen<br />

Telefon: 0 87 32 / 24 0<br />

Telefax: 0 87 32 / 24 200<br />

info@gima-ziegel.de<br />

www.gima-ziegel.de<br />

Textquelle: Pressetext Fa. <strong>Gima</strong>


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EBB <strong>12</strong><br />

3<br />

<strong>Villa</strong> <strong>Stuck</strong><br />

Es gibt viele Attribute, welche die <strong>Villa</strong> <strong>Stuck</strong><br />

als eine Sehenswürdigkeit höchsten Ranges<br />

würdigen: eine der prächtigsten Künstler-<br />

Residenzen nördlich der Alpen nennt man<br />

sie, einen Seelenspiegel zur introvertierten<br />

Künstlerpersönlichkeit ihres Erbauers, eine<br />

luxuriöse Inszenierung, ein Gesamtkunstwerk,<br />

das es bereits seit über 100 Jahren<br />

- <strong>und</strong> bis zum heutigen Tage andauernd -<br />

mühelos schafft, eine Sensation zu sein. Vor<br />

allem anderen jedoch ist die ungebrochene<br />

Faszination, welche die <strong>Villa</strong> <strong>Stuck</strong> auf Zeitgenossen<br />

<strong>und</strong> »Nachgeborene« ausübt,<br />

gegründet auf die bereits zu seinen Lebzeiten<br />

zum Mythos gewordene Aura eines Genies<br />

<strong>und</strong> Künstlerfürsten, mit der sich ihr Schöpfer<br />

<strong>und</strong> Erbauer Franz von <strong>Stuck</strong> (1863-1928) zu<br />

umgeben wußte. Ulrich Pohlmann, Leiter des<br />

Fotomuseums im Münchner Stadtmuseum,<br />

konstatiert in einem 1996 erschienenen Ausstellungskatalog<br />

zum Thema „<strong>Stuck</strong> <strong>und</strong> die<br />

Photographie«, daß zwar überdurchschnittlich<br />

viele, aber so gut wie keine privaten Photographien<br />

<strong>Stuck</strong>s existierten - eine Aussage,<br />

welche die von der <strong>Stuck</strong>-Forschung auch an<br />

anderer Stelle herausgearbeitete Feststellung<br />

belegt, daß <strong>Stuck</strong> die Außen-Darstellung<br />

seiner Person bewußt inszenierte <strong>und</strong> dabei<br />

strikt darauf achtete, höchstselbst Hauptdarsteller<br />

<strong>und</strong> Regisseur dieser Inszenierung in<br />

einem zu sein.<br />

Wesentlicher Bestandteil dieser beabsichtigten<br />

Außenwirkung war auch sein Wohnhaus,<br />

für dessen - im Zusammenhang mit<br />

Erbauung, Gebäudeerweiterung <strong>und</strong> Restaurierung<br />

- wechselnde äußere Erscheinungsformen,<br />

Jo-Anne Sirnie Danzker, Direktorin<br />

des Museums <strong>Villa</strong> <strong>Stuck</strong> von 1992 bis Ende<br />

2006, ganz bewußt den Begriff »Inkarnationen«<br />

wählt: die <strong>Villa</strong> als Verkörperung des<br />

Denkens <strong>und</strong> Wollens <strong>Stuck</strong>s. Wie sehr in der<br />

Tat Person <strong>und</strong> <strong>Villa</strong> in der Wahrnehmung<br />

zu einer Einheit verschmolzen, wird deutlich,<br />

wenn Zeitgenossen <strong>Stuck</strong>s, die zu Besuch<br />

empfangen wurden, die <strong>Villa</strong> als ebenso<br />

prachtvoll wie respekteinflößend wahrnahmen;<br />

dies ist zum Beispiel von dem Maler Paul<br />

Klee (1879-1940), einem Schüler <strong>Stuck</strong>s an<br />

der Akademie, überliefert.<br />

ln welch umfassendem Ausmaß der <strong>Villa</strong><br />

<strong>Stuck</strong> das Prädikat eines »Gesamtkunstwerks«<br />

zukommt, vermittelt allein ein Blick auf die<br />

Vielzahl der Bereiche künstlerischen Schaffens,<br />

in denen ihr Schöpfer <strong>und</strong> Erbauer Franz<br />

von <strong>Stuck</strong> zu Hause war: Als Zeichner, Maler,<br />

Bildhauer, Architekt <strong>und</strong> Professor an der<br />

Münchener Akademie der bildenden Künste<br />

findet er sich in den Annalen; <strong>und</strong> als er 1897<br />

mit der Verwirklichung seines Villen-Projektes<br />

beginnt, ist er getragen von einer Welle<br />

künstlerischen <strong>und</strong> kommerziellen Erfolges.<br />

Nach der Fertigstellung des Wohnhauses im<br />

Jahre 1898 - die Ergänzung durch den Atelier-Trakt<br />

sollte erst 1915 erfolgen - wohnte<br />

<strong>Stuck</strong> - oder besser: residierte der Malerfürst -<br />

zusammen mit seiner Frau Mary in seiner <strong>Villa</strong><br />

in der damals so genannten Äußeren Prinzregentenstraße<br />

<strong>und</strong> pflegte den Ruf seines<br />

Hauses als künstlerischer <strong>und</strong> gesellschaftlicher<br />

Mittelpunkt der Stadt München. Für die<br />

herausragende künstlerische <strong>und</strong> kunsthandwerkliche<br />

Qualität von <strong>Villa</strong> samt Garten <strong>und</strong><br />

Innenausstattung spricht unter anderem, daß<br />

<strong>Stuck</strong> im Jahre 1900 auf der Pariser Weltausstellung<br />

für die von ihm selbst entworfenen<br />

Möbel seiner <strong>Villa</strong> eine Goldmedaille erhielt.<br />

Seinen gesellschaftlichen Einfluß mag eine<br />

Episode verdeutlichen, die den Memoiren<br />

der amerikanischen Tänzerin lsadora Duncan<br />

(1877-1927; eine der Begründerinnen des<br />

modernen Ausdruckstanzes) entstammt: sie<br />

feierte in den Anfangsjahren des 20. Jahrh<strong>und</strong>erts<br />

umjubelte Auftritte im 1900 vom<br />

»Star-Architekten« Gabriel von Seidl ( 1848-<br />

1913) neu erbauten »Künstlerhaus« - aber<br />

erst, nachdem sie bei <strong>Stuck</strong> in seiner <strong>Villa</strong><br />

vorgesprochen <strong>und</strong> sich seiner Unterstützung<br />

versichert hatte. ln den Wirren der Jahre<br />

1918/19 verglüht der Glanz <strong>Stuck</strong>s, wie auch<br />

der so vieler anderer; sein ehemaliges Wohnhaus<br />

jedoch, mit der heutigen Anschrift in der<br />

Prinzregentenstraße 60, ist als »Museum <strong>Villa</strong><br />

<strong>Stuck</strong>“ ein Juwel in der Museumslandschaft<br />

der Stadt München.<br />

TUM EBB Univ. Prof. Florian Musso<br />

Baukonstruktion <strong>und</strong> Baustoffk<strong>und</strong>e<br />

<strong>Exkursion</strong><br />

Gr<strong>und</strong>riss<br />

Projektdaten<br />

Architekt + Bauherr<br />

Franz von <strong>Stuck</strong> 1863-1928<br />

Fertigestellung Wohnhaus:<br />

1898<br />

Fertigstellung Ateliertrakt:<br />

1915<br />

Adresse:<br />

Prinzregentenstraße 60<br />

81675 München<br />

Textquelle: Bürgerhäuser &<br />

Villen in München II, Aschenbeck<br />

Verlag


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EBB <strong>12</strong><br />

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TUM EBB Univ. Prof. Florian Musso<br />

Baukonstruktion <strong>und</strong> Baustoffk<strong>und</strong>e<br />

<strong>Exkursion</strong><br />

<strong>Villa</strong> <strong>Stuck</strong> historisch<br />

<strong>Villa</strong> <strong>Stuck</strong> heute<br />

Fotos: <strong>Villa</strong> <strong>Stuck</strong> Bildband<br />

Ausstellung München, Hatje<br />

Cantz 2006


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TUM EBB Univ. Prof. Florian Musso<br />

Baukonstruktion <strong>und</strong> Baustoffk<strong>und</strong>e<br />

<strong>Exkursion</strong><br />

Vestibül / Ateliertreppe<br />

Musik-/ Empfangssalon<br />

Fotos: <strong>Villa</strong> <strong>Stuck</strong> Bildband<br />

Ausstellung München, Hatje<br />

Cantz 2006


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TUM EBB Univ. Prof. Florian Musso<br />

Baukonstruktion <strong>und</strong> Baustoffk<strong>und</strong>e<br />

<strong>Exkursion</strong><br />

<strong>Exkursion</strong> 20.10.20<strong>11</strong>

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