Info- Veranstal - Hochschule für bildende Künste Hamburg
Info- Veranstal - Hochschule für bildende Künste Hamburg
Info- Veranstal - Hochschule für bildende Künste Hamburg
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Serie : Off Spaces / Off-Galerien in<br />
<strong>Hamburg</strong><br />
Lerchen_feld stellt regelmäßig Pro-<br />
jekte, Gruppen und Räume in <strong>Hamburg</strong><br />
vor, die man im weitesten Sinne als<br />
Off-Spaces, Off-Galerien, oder Artist-<br />
Run-Spaces bezeichnen könnte. Zu den<br />
InitiatorInnen, OrganisatorInnen und<br />
ausstellenden KünstlerInnen gehören<br />
häufig Studierende und Absolventen der<br />
HFBK.<br />
8. Salon<br />
Der Zusammenschluss von Kunsttheoretikern,<br />
Wissenschaftlern, Kuratoren<br />
und Künstlern, zu dem unter anderem<br />
der Kunstwissenschaftler und Autor<br />
Roberto Orth sowie die HFBK-Studierenden,<br />
bzw. Ehemaligen, Aleen Solari,<br />
Philipp Schwalb, Florian Mahro, Jannis<br />
Marwitz und Christian Rothmaler gehören,<br />
formierte sich im Frühjahr dieses<br />
Jahres. Mit der fulminanten »Großen<br />
Plakatausstellung« trat der 8. Salon im<br />
Juli 2010 zum ersten Mal an die Öffentlichkeit.<br />
Das Selbstverständnis der Formation<br />
liest sich wie folgt : »Der 8. Salon<br />
ist eine Institution, die das Anliegen<br />
verfolgt, einen unabhängigen Ort <strong>für</strong><br />
die Kunst zu schaffen, in dem die verschiedenen<br />
künstlerischen Disziplinen –<br />
Produktion, Theorie, Vermittlung –<br />
aufeinandertreffen und sich gegenseitig<br />
befruchten können. Die Räume des<br />
8. Salons beherbergen Ateliers, einen<br />
Ausstellungs- und <strong>Veranstal</strong>tungsraum,<br />
eine Fachbibliothek sowie eine Verlagswerkstatt.<br />
Neben Ausstellungen sind<br />
Vortragsreihen, Symposien, Diskussionsrunden<br />
und Musikevents geplant.«<br />
Die Räume einer ehemaligen Bücherhalle<br />
in St. Pauli teilt sich der 8. Salon<br />
mit der Galerie Niklas Schechinger<br />
(<strong>Hamburg</strong> – Berlin). Dort wurde am<br />
13. November eröffnet, was den Anlass<br />
lieferte, den 8. Salon in diesem Heft<br />
vorzustellen. »Nur Wahrheit – ehrlich,<br />
tod-sicher : »Maske, Handschuh und<br />
Skelett«« ist eine bemerkenswerte<br />
Präsentation der Münchner Sammlung<br />
Kopp, die bisher noch kaum in der<br />
Öffentlichkeit zu sehen war. Das Münchner<br />
Ehepaar Annette und Herbert Kopp<br />
hat in den vergangenen drei Jahrzehnten<br />
eine über 500 Werke umfassende Sammlung<br />
zusammengetragen. Abgesehen<br />
von Exkursen zu Paul Cézanne, Lyonel<br />
Feininger oder Alberto Giacometti,<br />
liegt ihr Schwerpunkt auf der zeitgenössischen<br />
Kunst. In diesem Bereich<br />
sammelten die Kopps sowohl internationale<br />
Stars wie Mike Kelley, Paul McCarthy,<br />
oder Jonathan Meese, aber auch<br />
Künstler, die bis heute nur einem eher<br />
kleinen Kreis von Insidern bekannt sind.<br />
Das Besondere an der Sammlung Kopp<br />
ist, dass sie mit einem Gespür <strong>für</strong> die<br />
künstlerische Produktion gehegt und<br />
vergrößert wurde, was möglicherweise<br />
daran liegt, dass Herbert Kopp bis Mitte<br />
der 80er-Jahre selbst Maler war und mit<br />
Günther Förg zusammen studiert hat,<br />
bevor er mit seiner Frau in München<br />
ein sehr erfolgreiches Juweliergeschäft<br />
eröffnete. Diesem künstlerisch geprägten<br />
Blick könnte es zu verdanken zu<br />
sein, dass in der Sammlung, neben den<br />
spezifischen Vorlieben des Sammlerpaares,<br />
Überschneidungen, verborgene<br />
Verwandtschaften oder unerklärliche<br />
Fernwirkungen zwischen den Künstlerinnen<br />
und Künstlern deutlich werden.<br />
Auch in den Zeichnungen aus der<br />
Sammlung Kopp, auf die sich die Auswahl<br />
des 8. Salons konzentriert, wird<br />
diese Metaebene sichtbar, und die Inszenierung<br />
in den Ausstellungsräumen verstärkt<br />
sie. Die Arbeiten wurde sowohl<br />
chronologisch angeordnet als auch in<br />
acht Blöcke unterteilt, die »exemplarisch<br />
das Netz der Resonanzen einer<br />
bestimmten Epoche zusammen ziehen«.<br />
Die Wände wurden in unterschiedlichen<br />
Rot- und Blau-Abstufungen gestrichen,<br />
was die Einordnung unterstützt und den<br />
Räumen zugleich ein wahrhaft salonhaftes<br />
Aussehen verleiht. Und in der<br />
Mitte steht der große Tisch des 8. Salons,<br />
der bei der Eröffnung als Bar diente und<br />
jetzt als Platzhalter <strong>für</strong> zukünftiges<br />
Geschehen.<br />
noch bis 5. Dezember 2010<br />
Nur Wahrheit – ehrlich, tod-sicher :<br />
»Maske, Handschuh und Skelett«<br />
der 8. Salon zeigt Werke der Sammlung<br />
Kopp<br />
Werner Büttner, Véronique Bourgoin,<br />
Albert Oehlen, Florian Mahro, Aleen<br />
Solari, Jonathan Meese, Jannis Marwitz,<br />
Marcel Hüppauff, Christian Rothmaler,<br />
Timo Roter, Aleen Solari, Philipp<br />
Schwalb u. a.<br />
Trommelstraße 7, <strong>Hamburg</strong><br />
Öffnungszeiten Mo – Do, 15 – 19 Uhr<br />
www.8salon.net<br />
32 Lerchen_feld 07 _Projekte, Ausstellungen und Auszeichnungen<br />
a<br />
b<br />
a, b Blick in die »Große Posterausstellung«<br />
des 8. Salons<br />
im Juli 2010, an der u. a. Mariya<br />
Gyurova, Florian Mahro, Jannis<br />
Marwitz, Christian Rothmaler,<br />
Philipp Schwalb, Aleen Solari<br />
teilnahmen ; Foto : Niklas<br />
Schechinger