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Bilanz des Exportdienstes (Berner Handelskammer) 12 / JB 2008 Vor dem Hintergrund der weltweiten - Rezessionstendenzen hat sich der Geschäftsgang bei den exportorientierten Firmen stark abgeschwächt. Bestellungseingang und Auftragsbestand gingen im zweiten Halbjahr 2008 deutlich zurück. Entsprechend wurde auch die Produktion merklich zurückgenommen. Viele Unternehmungen im Kanton Bern haben Kurzarbeit eingeführt. Auch in der EU – der für die Schweiz wichtigsten Exportdestination – haben sich die Einschätzungen der Firmen weiter verschlechtert. Die Schweizer Wirtschaft hat 2008 mit einem BIP-Wachstum von 1,9% ein deutlich verlangsamtes Wachstum verzeichnet. Die Schweizer Exportwirtschaft spürte die Abschwächung auf den Weltmärkten auf Grund der starken Verflechtung direkt. Wichtige Handelspartner der Schweiz drohen in eine Stagnation oder Rezession zu gleiten. Die in den letzten Jahren gestiegene Diversifizierung der Exportdestinationen könnte jedoch im sich verschlechternden globalen Umfeld die Schweizer Warenexporte noch im positiven Bereich halten. Gemäss Konjunkturforschungsstelle (KOF) wird sich das BIP-Wachstum im 2009 auf 0,3% deutlich verlangsamen. Trotz der allgemein pessimistischen Stimmung und des Gebühreneinbruchs in den letzten drei Monaten des Berichtsjahres konnte das Vorjahresergebnis des Exportdienstes um 2,62% übertroffen werden. Carnet ATA/CPD Das Carnet ATA ist ein Zolldokument, welches für die temporäre Ein- und Ausfuhr verschiedenster Waren ausgestellt werden kann. Das A.T.A-Abkommen haben bisher 66 Länder anerkannt. Um das Carnet Netzwerk auf weitere Länder auszudehnen, werden zur Zeit Verhandlungen mit Argentinien, Brasilien, Mexico, Peru, Indonesien, Philippinen, Vietnam, Macao und den Vereinigten Arabischen Emiraten geführt. Bis alle Einzelheiten geregelt sind, dauert es meistens Jahre. Die Carnets ATA und Carnets CPD/China-Taiwan- Vereinbarungen umfassen in der Regel die Zollabkommen über Warenmuster oder Berufsausrüstung oder über Waren, die auf Ausstellungen, Messen oder Kongressen oder ähnlichen Veranstaltungen ausgestellt oder verwendet werden. Es gibt jedoch einige Länder, die das Abkommen nur mit gewissen Vorbehalten ratifiziert haben. Im Jahr 2008 wurden 1’909 Carnet ATA/CPD durch die Berner Handelskammer ausgestellt. Die Gesamtzahl der Carnet ATA/CPD ist im Vergleich zum Vorjahr um 3,96% gesunken. Es wurden 1’521 Carnet über das Internet beantragt. Dies sind rund 4% weniger als 2007. Grafik: Carnet ATA/CPD Vergleich 2007/08 Beglaubigungen Die Handelskammern basieren ihre Tätigkeit im Bereich der Ursprungsbeglaubigung auf die revidierte Verordnung über die Beglaubigung des nichtpräferenziellen Ursprungs von Waren (VUB) sowie auf die dazu gehörigen Ausführungsbestimmungen (Departements-Verordnung VUB-EVD). Diese sind per 1. Mai 2008 in Kraft getreten. Die Mitarbeitenden der schweizerischen Handelskammern haben eine neue Dienstanweisung, welche sie bei der täglichen Arbeit unterstützten sollte, erhalten. Die neue Verordnung bringt erhebliche Vereinfachungen für die Wirtschaft mit sich. Es sind dies unter anderem das elektronische Beglaubigungsverfahren (e-origin), formalisierte Ursprungsauskünfte und für Waren mit schweizerischem Ursprung das neue inländische Vordokument «Ursprungsdeklaration» anstelle der Inlandbeglaubigung. Die revidierte VUB enthält weiter neu Bestimmungen über den Datenschutz und die Amtshilfe. Die Strafbestimmungen wurden dem revidierten Allgemeinen Teil des Strafgesetzbuches angepasst. Zur Schaffung von Synergien wechselt der Vollzug des nichtpräferenziellen Ursprungs vom SECO zur Eidgenössischen Zollverwaltung (EZV). Es wurden neue Listenregeln für den Textilmaschinensektor sowie eine Präzisierung des Schweizer Ursprungs im Uhrensektor eingeführt. Im Berichtsjahr wurde eine Steigerung von 170 auf total 11’926 ausgestellte Exportdokumente verzeichnet. Dies entspricht 1,45% mehr als gegen-
über 2007. Die neue, am 15. Juli 2008 eingeführte Dienstleistung «e-origin» wurde im Berichtsjahr 234 Mal genutzt. Sie können mit «e-origin» Ursprungszeugnisse, Rechnungen, Atteste, Bescheinigungen und andere Exportdokumente sowohl auf elektronischem Weg zur Beglaubigung einreichen, als auch die von der Handelskammer beglaubigten Dokumente digital signiert auf elektronischem Weg wieder zurückerhalten. E-origin wird von den Antragstellern immer mehr genutzt. Grafik: Vergleich Beglaubigungen 2007/08 CITES-Zertifikate Wir konnten im Berichtsjahr im Auftrag des Bundesamtes für Veterinär (BVET) 7’347 CITES- Zertifikate ausstellen. Dies sind 338 Zertifikate mehr als im Vorjahr und entspricht einer Steigerung von 4,8%. Die meisten Papiere sind an unserem Schalter in Biel bezogen worden. Export-Weiterbildungsveranstaltungen 2008 Auch 2008 konnten wir im Rahmen unseres Dienstleistungsangebotes eine grössere Zahl von Exportweiterbildungsveranstaltungen durchführen. Wir durften 2008 auf unsere bewährten Experten und Expertinnen aus der Praxis zählen. An dieser Stelle möchte ich mich für ihren Einsatz herzlich bedanken. Der Workshop «Exportformalitäten beim Export in die EU und Drittländer» hat wiederum am meisten Anklang gefunden, dicht gefolgt vom Seminar «Mehrwertsteuer im grenzüberschreitenden Warenverkehr mit der EU». Auch das Angebot des Workshops «Ausstellen von Ursprungszeugnissen nach der neuen Verordnung» wurde rege benützt. Die Workshops und Seminare wurden von unseren Mitgliedern und Kunden sehr zahlreich besucht. Sie bieten einen interessanten Wissenstransfer und Erfahrungsaustausch unter den Teilnehmenden. Informationen zu unseren Veranstaltungen finden Sie unter www.bern-cci.ch/wirtschaftstermine.ch oder fordern Sie unseren Veranstaltungskalender 2009 an (bhk@bern-cci.ch). Exportberatung Wir haben im Berichtsjahr interessierte Mitglieder/ Nichtmitglieder umfassend bei der Abwicklung von Exportgeschäften beraten. Wir geben Auskunft über Ländervorschriften, über die Handhabung und Anwendung von Freihandelsabkommen und die entsprechenden Zollformalitäten sowie über das korrekte Ausfüllen von Exportdokumenten und über die notwendigen Zertifikate. Ich danke unseren Exportkunden im Namen meines gesamten Teams der Berner Handelskammer für ihre grosse Unterstützung, Verbundenheit und für die gute Zusammenarbeit, die wir bei vielen Gelegenheiten pflegen durften. Ebenfalls spreche ich meinen Mitarbeiter/Innen in Bern und Biel für die angenehme Zusammenarbeit und die geleistete Arbeit ein grosses Dankeschön aus. Albert Einstein hat gesagt: «Inmitten der Schwierigkeiten liegen oft die Möglichkeiten». In diesem Sinne freue ich mich, mit Ihnen zusammen die vielen neuen Herausforderungen, welche das kommende Jahr bringen wird, anzugehen. Sibylle Plüss-Zürcher, stellvertretende Direktorin, Leiterin des Exportdienstes Exportdienst: HIV-Mitglieder profitieren von vergünstigten Gebühren und niedrigeren Kautionen. 13 / JB 2008
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