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TEST 28 Ephraim Lehmann TEST 28 Ephraim Lehmann - Kyosho

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<strong>28</strong> <strong>TEST</strong> <strong>Ephraim</strong> <strong>Lehmann</strong> <strong>Ephraim</strong> <strong>Lehmann</strong><br />

Reloaded<br />

Inferno Neo von <strong>Kyosho</strong><br />

Inferno. Kaum ein anderer Buggy<br />

hat eine derart lange Fahrzeughistorie.<br />

Und trotz aller bereits<br />

eingefahrenen Lorbeeren nimmt<br />

sich <strong>Kyosho</strong> erneut selbst in die<br />

Pflicht, das Vorhergegangene<br />

nochmals zu übertreffen.<br />

Denn eines ist klar: der Name<br />

Inferno verpflichtet.<br />

Auch wenn sich der Inferno Neo als brandaktuelles<br />

Modell auf der <strong>Kyosho</strong>-Homepage präsentiert, hat<br />

auch er bereits eine Vorgeschichte. Nicht nur <strong>Kyosho</strong><br />

macht sich derzeit Gedanken um die Verkaufszahlen<br />

der Modelle, die noch mit 27- oder 40-MHz-<br />

Technik ausgestattet sind. Vor allem der Einsteiger,<br />

der mit dem ersten Modell auch eine RC-Anlage<br />

kauft, möchte auf dem neusten Stand der Technik<br />

losfahren. Auf die nützliche 2,4-GHz-Technik<br />

möchte er also nicht verzichten. Kurzum werden<br />

bereits erschienene Modelle mit neuer Fernsteuerung<br />

bestückt und erfahren so ihr Comeback.<br />

� Massive C-Hub-Aufhängung mit Kardanwellen<br />

an der Vorderachse.<br />

Die hintere Dämpferbrücke bietet diverse Befesti- �<br />

gungsmöglichkeiten für die Stoßdämpfer.<br />

Für noch mehr Stabilität sorgt eine Kunststoffstrebe,<br />

die das Differenzialgehäuse abstützt.


Der verstellbare Servosaver an der Vorderachse.<br />

amt 01 / 12<br />

www.amt-racing.de 29<br />

Der GX-21 BK ist ein richtig guter Motor. Er verhilft<br />

dem Inferno Neo zu sehr guten Fahrleistungen.<br />

Was gibt’s fürs Geld?<br />

Das Fahrzeug selbst hat, außer der neuen Sendetechnik,<br />

keine Neuerungen erfahren. Es basiert<br />

auf der bekannten MP 7,5 Sports Serie. Beim<br />

Öffnen des Kartons präsentiert sich die fertig lackierte<br />

Karosserie. Deren Fahrerkabine ist etwas<br />

weiter nach vorn gerutscht und wirkt nun aggressiver.<br />

Unter dem Deckel erinnert, zumindest farblich,<br />

nichts mehr an den MP 7,5 Sports. Chassisplatte,<br />

Dämpferbrücken, Topdeck und Kühlkopf<br />

sind jetzt schwarz und heben sich kaum vom<br />

schwarzen Kunststoff des Fahrzeugs ab. Lediglich<br />

die Stoßdämpferkappen erinnern an den einst<br />

blau gehaltenen Vorgänger. Bei den Stoßdämpfern<br />

setzt der Neo auf Big-Bore-Dämpfer, als Material<br />

kommt jedoch Kunststoff zum Einsatz. Das<br />

GX-21-Aggregat ist bei <strong>Kyosho</strong> sehr beliebt. Es ist<br />

bekannt für Leistung und Lebensdauer. Mit neu<br />

gestaltetem Kühlkopf und vor grobem Schmutz<br />

geschütztem Luftfilter sollte ihm auch im Neo<br />

nicht die Luft ausgehen. Der Fahrzeugaufbau bietet<br />

dagegen erprobte Inferno-Technik. Das Mitteldifferenzial<br />

verteilt die Antriebskraft des 3,5-cm³-<br />

Motors auf die beiden Achsen. Diese verfügen<br />

leider nur über Spider-Differenziale, sollten bei<br />

normalem Hobbybetrieb aber keine Probleme bereiten.<br />

Die Querlenker sind an Vorder- und Hinterachse<br />

über alle Parameter einstellbar. An der<br />

Vorderachse sorgen Aluminium-Lenkhebel für die<br />

notwendige Stabilität. Für die Dämpfung werden<br />

die bereits angesprochenen Big-Bore-Öldruckstoßdämpfer<br />

eingesetzt. Bereits „auf dem Trockenen“<br />

machen sie eine recht gute Figur und lassen<br />

das Chassis geschmeidig einfedern. Mittig<br />

im Fahrzeug finden Kraftstofftank und die beiden<br />

Servos ausreichend Platz. Da darf neben den verstellbaren<br />

Lenkgestängen ein einstellbarer Servosaver<br />

natürlich nicht fehlen. Das Gas-/Bremsservo<br />

sitzt direkt am Mitteldifferenzial und erreicht auf<br />

kürzestem Wege beide Bremsscheiben und den


30 <strong>TEST</strong> <strong>Ephraim</strong> <strong>Lehmann</strong><br />

Das Mitteldifferenzial bildet die Aufnahmepunkte für die<br />

vordere und die hintere Bremsscheibe.<br />

Es ist mit einem Hauptzahnrad aus Kunststoff bestückt.<br />

Das komplett einstellbare Gas-Bremsgestänge. Besonders auffällig sind<br />

die extrem kurzen Gestänge, die ohne Umwege ihre Arbeit leisten.<br />

� Die Kugellager in den<br />

hinteren Radträgern sind<br />

leicht nach innen versetzt<br />

und liegen etwas<br />

staubgeschützter. Zu<br />

erkennen sind hier auch<br />

die massiven,<br />

oberen Querlenker.<br />

Kommandozentrale: Die KT-200 Syncro funkt ganz modern �<br />

und störungssicher auf 2,4 GHz. Alle wichtigen Parameter<br />

können direkt über Drehrädchen eingestellt werden.<br />

Die Chassisunterseite mit gesenkten Schraubenköpfen.<br />

Für die schrägen Seitenflanken wurde auf Senkkopfschrauben<br />

verzichtet. Sie halten die Kunststoff-Seitenwannen. �<br />

Die neuen Big-Bore-Öldruckstoßdämpfer mit<br />

Aluminium-Rändelmutter.<br />

Der hintere Radträger kann in Höhe<br />

und Radstand den Gegebenheiten<br />

der Strecke angepasst werden.<br />

Schiebevergaser. Empfänger und Akkubox verfügen<br />

zwar über getrennte Verschlussdeckel, haben<br />

untereinander aber Verbindung und lassen sich<br />

bestens miteinander verkabeln.<br />

Ab geht’s!<br />

Dank der RTR-Ausführung kann sich selbst ein<br />

Neuling schnell ins Fahrvergnügen stürzen. Ein<br />

Empfängerakku in 2/3-Bauweise war schnell eingebaut<br />

und mit dem innen liegenden Schaumstoffkeil<br />

in Position gebracht. Auch der Empfänger<br />

ist zum Schutz vor Vibrationen in eine dünne Lage<br />

Schaumstoff gebettet. Die 2,4-GHz-Fernsteuerung<br />

mit nur vier Mignonzellen ist mittlerweile<br />

zum RTR-Standardsender bei <strong>Kyosho</strong> geworden.<br />

Die Einlaufphase lief ohne Probleme ab, der<br />

ebene Untergrund wurde zudem noch für letzte<br />

Feineinstellungen an der Fernsteuerung genutzt.<br />

Schon die ersten Runden auf Asphalt weckten<br />

das Vertrauen des Fahrers. Der Motor reagiert zügig<br />

auf die Befehle des Gasservos und ermöglicht<br />

ein feinfühliges Regelverhalten. Für die Lenkung<br />

wurde ein Servo gleicher Bauart verwendet. Hier<br />

addierte sich jedoch das leichte Spiel von Servo<br />

und Lenkgestänge. Ein perfekter Geradeauslauf<br />

war auf Asphalt kaum zu erreichen. Im Gelände<br />

trat das jedoch kaum in Erscheinung. Hier kann<br />

der Neo seine Qualitäten voll ausspielen. Denn<br />

das Grundsetup der Dämpfer begeistert nicht nur<br />

Einsteiger, auch fortgeschrittene Fahrer erleben<br />

Fahrspaß pur. Die neuen Big-Bore-Stoßdämpfer<br />

erreichen hervorragende Dämpfungseigenschaften.<br />

Selbst mit Höchstgeschwindigkeit, quer<br />

durchs Gelände, ließ sich der Neo in der Spur<br />

halten. In dieser Fahrsituation war ich mit anderen<br />

Fahrzeugen schnell mit einem Abflug abgestraft<br />

worden. Für die nötige Traktion sorgen dabei<br />

die drei Differenziale. Sie sind für losen Untergrund<br />

ausreichend gesperrt und verteilen die<br />

Antriebskraft sinnvoll auf die Achsen und Räder.<br />

Die Bereifung machte auf 80% der Fahrbahngegebenheiten<br />

eine gute Figur und stellt dem Fahrer<br />

ein gutes Allroundprofil zur Verfügung. Die<br />

Messung mit dem mobilen GPS-Gerät legte beim<br />

Sprint quer durch den Steinbruch knapp 50 km/h<br />

offen. Auf ebenem Gelände, mit Hochleistungskraftstoff<br />

und angepasster Untersetzung, ist hier<br />

auch noch etwas Spielraum nach oben.<br />

Check<br />

Zwischendurch kam das Modell immer wieder zur<br />

Überprüfung in den Hobbykeller. Als sehr wartungsfreundlich<br />

erwies sich dabei der Luftfilter.<br />

Der ist zwar für einen Hochleistungsmotor sicher<br />

nicht das Optimum, aber dafür werden für den<br />

Einsatz in einem Einsteigermodell die Wechselintervalle<br />

deutlich verlängert. Die Antriebswellen<br />

und das offen liegende Hauptzahnrad wiesen<br />

normalen, nicht übermäßigen Verschleiß auf.<br />

Fühlt sich der Fahrer mit dem Fahrzeug bestens<br />

vertraut, steht dem Besuch auf einer Offroadrennstrecke<br />

eigentlich nichts mehr im Weg. Und hier<br />

wird er sich mit dem Neo sicher nicht blamieren.<br />

Denn dafür geht das Teil einfach zu gut. Für die<br />

Feinabstimmung hält <strong>Kyosho</strong> zudem ein breites<br />

Sortiment an optionalem Zubehör bereit. Bei einigen<br />

Tuningteilen langt <strong>Kyosho</strong> jedoch etwas zu


heftig in die Geldbörse des Hobbypiloten. Beispielsweise<br />

erscheint eine Aufrüstung mit Aluminiumdämpfern<br />

aus Kostengründen kaum sinnvoll.<br />

Hier sollte <strong>Kyosho</strong> eventuell eine Brücke zwischen<br />

den Einstiegs- und den Wettbewerbsmodellen<br />

schaffen, um den sich weiter entwickelnden<br />

Fahrer nicht an die Konkurrenz zu verlieren.<br />

Fazit<br />

Der Inferno Neo stellt ohne Frage eine gelungene<br />

Weiterentwicklung der RTR-Serie dar. Fernsteuerung,<br />

Fahreigenschaften und das dabei verwendete<br />

Material des Inferno Neo begeistern nicht<br />

nur den Hobbyneuling. Ein wirklich abgerundetes<br />

Offroadpaket.<br />

Topspeed offroad: GPS-gemessene 49,2 km/h.<br />

amt 01 / 12<br />

www.amt-racing.de 31<br />

TEchniSchE DaTEn<br />

Inferno Neo von <strong>Kyosho</strong><br />

Maßstab: 1:8<br />

Klasse: 4WD Buggy<br />

Länge: 496 mm<br />

Breite: 307 mm<br />

Höhe: 189 mm<br />

Radstand: 325,5 mm<br />

Spur (v/h): 258/261 mm<br />

Raddurchmesser (v/h): 116/116 mm<br />

Radbreite (v/h): 44/44 mm<br />

Bodenfreiheit: <strong>28</strong> mm<br />

Sturz (v/h): 0°, einstellbar<br />

auSSTaTTung DES <strong>TEST</strong>moDELLS<br />

Fernsteuerung: KT-200 Syncro<br />

Motor: GX-21 BK<br />

Karosserie: fertig lackiert und ausgeschnitten<br />

Gewicht: 3.400 g<br />

Hersteller/Vertrieb: <strong>Kyosho</strong><br />

Bezug: Fachhandel<br />

Empf. Verkaufspreis: 389,00 €<br />

Lieferumfang: Betriebsbereit aufgebautes<br />

RC-Car mit Verbrennungsmotor, 2,4-GHz-Fernsteuerung,<br />

Servos und Bedienungsanleitung<br />

DiE KonSTruKTion<br />

Vorderachsaufhängung: Doppelquerlenker mit<br />

2 Öldruckstoßdämpfern<br />

Hinterachsaufhängung: Doppelquerlenker mit<br />

2 Öldruckstoßdämpfern<br />

Chassis: Aluminium-Bodenplatte<br />

Differenzial: Kegeldifferenzial<br />

Getriebeübersetzung: 11,70:1<br />

Pro & conTra<br />

+ 2,4-GHz-Fernsteuerung<br />

+ sehr gute Fahrleistungen<br />

+ robuste Konstruktion<br />

- nur Spider-Differenziale an den Achsen<br />

- einige Tuningteile teuer

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