mit Vinylsiloxanether
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Abformung in der Implantologie REFLEKTIEREN & MOTIVIEREN<br />
Abb. 1: Blick in den Weichgewebetrichter<br />
nach Abnahme des<br />
Gingivaformers<br />
Abb. 2: Aufgeschraubter Übertragungspfosten<br />
für die offene<br />
Abformung<br />
Abb. 3: Applikation des einphasigen<br />
<strong>Vinylsiloxanether</strong>s Identium<br />
Medium im Mund<br />
Abb. 4: Kopf der Verbindungsschraube<br />
zwischen Übertragungspfosten<br />
und Implantat nach.<br />
Ablauf der Verarbeitungsphase<br />
direkt am Behandlungsstuhl perforiert und nach Anprobe<br />
im Patientenmund <strong>mit</strong> Haftlack (Identium Adhesive, Kettenbach)<br />
bestrichen. Der Löffel wurde <strong>mit</strong> einem für die einphasige<br />
Abformtechnik geeigneten <strong>Vinylsiloxanether</strong> (Identium<br />
Medium) befüllt, während der Übertragungspfosten<br />
und seine Durchtrittsstelle am Weichgewebe umspritzt wurden<br />
(Abb. 3).<br />
Nach Einbringen des befüllten Löffels in die Mundhöhle<br />
wurde der Löffel weiterhin manuell festgehalten und stabilisiert.<br />
Einer der Finger ruhte dabei auf der Verbindungsschraube,<br />
so dass nach der Aushärtung des Abdruckmate -<br />
rials keine Suche nach dem Kopf der Verbindungsschraube<br />
erforderlich war (Abb. 4). Nach Ablauf der Verarbeitungszeit<br />
wurde die Verbindungsschraube wieder gelöst und der<br />
Abdruck aus dem Mund entnommen. Der Übertragungspfosten<br />
verblieb im Abdruck (Abb. 5 und 6).<br />
Im zahntechnischen Labor wurde nun ein Sägemodell <strong>mit</strong><br />
abnehmbarer Gingivamaske erstellt und ein präparierbarer<br />
Titanpfosten für die Aufnahme einer zementierbaren Edelmetallkrone<br />
<strong>mit</strong> Vollverblendung beschliffen. Der Pfosten wurde<br />
<strong>mit</strong>tels Einbringhilfe im Mund <strong>mit</strong> 15 Ncm verschraubt, der<br />
Schraubenzugangskanal <strong>mit</strong> einem Wattepellet und lichthärtendem<br />
Kunststoff verschlossen (Abb. 7). Anschließend wurde<br />
die Verblendkrone auf dem Pfosten zementiert und eine<br />
Woche nach Eingliederung kontrolliert (Abb. 8).<br />
Diskussion<br />
Drei Faktoren stehen bei der Durchführung einer Implantatabdrucknahme<br />
aus Sicht des Behandlers und des Patienten<br />
immer wieder im Vordergrund: die Qualität des erzielten<br />
Abdrucks, der Geschmack des Materials und die Einfachheit<br />
der Mundentnahme.<br />
Qualität<br />
Fließfähigkeit, Reißfestigkeit und Detailschärfe entscheiden<br />
über die Qualität des Abdrucks und sollten bei hochpräzisen<br />
und kostenintensiven Abformmaterialien als<br />
selbstverständlich vorausgesetzt werden können. Von<br />
Kompromissen ist abzuraten. Während bei der Abformung<br />
eines Einzelzahnimplantats die Darstellung einer<br />
subgingivalen Präparationsgrenze entfällt, muss häufiger<br />
ein Spaltraum zwischen Übertragungspfosten und anliegender<br />
Mukosa abgeformt werden. Immer dann, wenn<br />
nach der Implantatfreilegung statt eines definitiven Zahnersatzes<br />
eine (langzeit-)provisorische Versorgung angefertigt<br />
wird, können solche Spalträume entstehen, da das<br />
Durchtrittsprofil eines präfabrizierten Übertragungspfostens<br />
nicht <strong>mit</strong> dem Emergenzprofil des Provisoriums übereinstimmt.<br />
Auch wenn im Durchtrittsbereich unterschiedlich<br />
dimensionierte Heilungsdistanzhülsen, aber nur eine<br />
einzige Form des Standard-Übertragungspfostens zur Verfügung<br />
stehen, können solche Spalträume entstehen.<br />
Sofern diese dann nicht durch Individualisierung des Übertragungspfostens<br />
ausgeglichen werden, entscheiden die<br />
Fließfähigkeit, die Reißfestigkeit und die Detailschärfe des<br />
Abformmaterials über die Qualität des Abdrucks. Einen<br />
Abdruck aufgrund von Mängeln bei diesen Parametern<br />
wiederholen zu müssen, wäre für alle Beteiligten unangenehm.<br />
Geschmack<br />
Der Geschmack eines Abformmaterials ist dem Patienten<br />
einprägsam. Abgesehen davon, dass beim Abbinden entstehende<br />
Geruchs- und Geschmacksstoffe Schluckdrang,<br />
DENTAL MAGAZIN 3/2010 [ 3 ]