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Mädchen checken das - Deutsche Krebshilfe eV

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Wissenschaft Wissenschaft<br />

Impfstoff gegen<br />

Epstein-Barr-Virus<br />

Impfung soll Risikopatienten<br />

vor Krebs schützen<br />

München (ng) – Das Epstein-Barr-<br />

Virus ist eines der wenigen bekannten<br />

Viren, die Krebs auslösen<br />

können. Insbesondere bei Menschen<br />

mit einem geschwächten<br />

Immunsystem kann es an der Entstehung<br />

von Lymphknotenkrebs<br />

beteiligt sein. Bis heute existiert<br />

kein Impfstoff gegen <strong>das</strong> Virus. Die<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Krebshilfe</strong> fördert jetzt mit<br />

über 250.000 Euro ein Forschungsprojekt<br />

mit dem Ziel, einen solchen<br />

Impfstoff zu entwickeln.<br />

Epstein-Barr-Virus: Kann bei Menschen mit<br />

einem geschwächten Immunsystem<br />

Lymphknotenkrebs auslösen.<br />

Projektleitung: Privatdozent Dr. Reinhard<br />

Zeidler, Universitätsklinikum Großhadern<br />

der Ludwig-Maximilians-Universität München,<br />

Arbeitsgruppe Tumorimmunologie,<br />

und Professor Dr. Wolfgang Hammerschmidt,<br />

GSF-Forschungszentrum für<br />

Umwelt und Gesundheit, München.<br />

Die gentechnisch hergestellten Exosomen (grün) infi zieren menschliche Abwehrzellen.<br />

Zellen, in die <strong>das</strong> Virus eingedrungen ist, erscheinen rot.<br />

Infektionen mit dem Epstein-Barr-<br />

Virus (EBV) kommen weltweit relativ<br />

häufi g vor – dadurch bedingte<br />

Tumoren sind aber sehr selten. In<br />

Deutschland stellt <strong>das</strong> Virus vor<br />

allem für Menschen, deren Immunsystem<br />

dauerhaft geschwächt<br />

ist, ein Krebsrisiko dar. Dazu zählen<br />

AIDS-Patienten oder Menschen<br />

nach einer Organ-Transplantation.<br />

Ein sicherer und effi zienter Impfstoff<br />

gegen EBV wäre für sie von<br />

großem Nutzen.<br />

Wissenschaftler in München arbeiten<br />

jetzt an einem Impfstoff gegen<br />

<strong>das</strong> Virus. Im Mittelpunkt der neuen<br />

Impfmethode stehen so genannte<br />

Exosomen: kleine, kugelige Gebilde,<br />

die von verschiedenen Zellen<br />

im Körper freigesetzt werden und<br />

an der körpereigenen Immunreaktion<br />

beteiligt sind. Diesen Zusammenhang<br />

machen sich die Forscher<br />

zu Nutze: Sie haben Exosomen gentechnisch<br />

hergestellt, die Eiweißstoffe<br />

des Virus enthalten. Werden<br />

diese von Zellen des Abwehrsystems<br />

aufgenommen, rufen sie EBVspezifi<br />

sche Immunreaktionen im<br />

Körper hervor.<br />

Die ersten Laborversuche waren<br />

sehr viel versprechend: Bei infi -<br />

zierten Mäusen haben die Wissenschaftler<br />

bereits eine verstärkte<br />

Immunantwort gegen <strong>das</strong> Virus<br />

ausgelöst. Nun prüfen sie, inwiefern<br />

eine Impfung mit diesen Exosomen<br />

vor einer Infektion mit dem<br />

Epstein-Barr-Virus und somit vor einem<br />

möglichen Tumor schützt.<br />

Mit Sport gegen<br />

chronische<br />

Müdigkeit<br />

Lebensqualität von<br />

Brustkrebs-Patientinnen<br />

verbessern<br />

Bad Sooden-Allendorf (ng) – Viele<br />

Krebs-Patienten leiden unter chronischer<br />

Müdigkeit – Fatigue genannt.<br />

Dieser extreme Erschöpfungszustand<br />

lässt sich selbst durch ausreichend<br />

Schlaf nicht beheben. An<br />

der Rehabilitationsklinik Sonnenberg<br />

in Bad Sooden-Allendorf wird<br />

jetzt ein Sportprogramm eingesetzt,<br />

um die Lebensqualität von Brustkrebs-Patientinnen<br />

zu verbessern.<br />

Die <strong>Deutsche</strong> <strong>Krebshilfe</strong> fördert diese<br />

Studie mit fast 80.000 Euro.<br />

Projektleitung: Professor Dr. Manfred<br />

Heim, Onkologische Rehabilitationsklinik<br />

Sonnenberg, Bad Sooden-Allendorf<br />

Neuer<br />

Therapieansatz<br />

bei Leberkrebs<br />

Doppel-Infektion erschwert<br />

Krankheitsverlauf<br />

Tübingen (ng) – Eine Infektion mit<br />

Hepatitis-B- oder C-Viren begünstigt<br />

die Entstehung von Leberkrebs. Die<br />

Krankheit verläuft immer dann besonders<br />

schwer, wenn die Leberzellen<br />

mit beiden Viren-Typen befallen<br />

sind. Forscher in Tübingen haben<br />

die Ursache dafür aufgeklärt. Ihre<br />

Erkenntnisse liefern eine wichtige<br />

Grundlage für innovative Therapiekonzepte<br />

gegen Leberkrebs. Die<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Krebshilfe</strong> unterstützt <strong>das</strong><br />

Projekt mit 245.000 Euro.<br />

Während der Behandlung tritt chronische<br />

Fatigue bei nahezu allen<br />

Betroffenen auf. Bei fast der Hälfte<br />

sind die Beschwerden auch nach<br />

Abschluss der Therapie noch vorhanden<br />

und erschweren den Weg<br />

zurück in den Alltag. Die genauen<br />

Ursachen sind weitgehend unbekannt.<br />

Häufi g liegt eine Blutarmut<br />

vor, die behandelt werden kann.<br />

Meist ist jedoch eine zusätzliche<br />

Therapie mit Beratung und körperlichem<br />

sowie mentalem Training erforderlich.<br />

An der Rehabilitationsklinik Bad Sooden-Allendorf<br />

wird die Effektivität<br />

des Sportprogramms „Fitness trotz<br />

Fatigue“ bei Brustkrebs-Patientinnen<br />

im Vergleich zum Standard-Rehabilitationsprogramm<br />

untersucht.<br />

Dabei weist ein Sportwissenschaftler<br />

die Patientinnen in <strong>das</strong> strukturierte<br />

Trainingsprogramm ein. Zu<br />

diesem zählen Kraftübungen und<br />

ein spezielles Ausdauertraining. Außerdem<br />

machen die Patientinnen<br />

Hepatitis-B- (HBV) und Hepatitis-<br />

C-Viren (HCV) werden meist über<br />

Blut oder beim Geschlechtsverkehr<br />

übertragen. Die Viren bestehen aus<br />

Erbmaterial und einer Eiweißhülle.<br />

Da sie keinen eigenen Stoffwechsel<br />

haben, sind sie auf eine Wirtszelle<br />

angewiesen. Bei einer Infektion<br />

gelangt <strong>das</strong> Virus in menschliche<br />

Körperzellen, wo es in seine Einzelbestandteile<br />

zerfällt. Auf diese Weise<br />

nutzt <strong>das</strong> Virus den Stoffwechsel<br />

der Wirtszelle zu seinem eigenen<br />

Vorteil: Es zwingt diese, neue Viren<br />

zu produzieren, die schließlich<br />

aus der Wirtszelle entlassen werden<br />

und weitere Körperzellen befallen.<br />

Bei einer Doppel-Infektion mit Hepatitis-B-<br />

und C-Viren ist dieser<br />

virale Mechanismus gestört. Das<br />

die Übungen zu Hause bis drei Monate<br />

nach der Entlassung aus der<br />

Klinik weiter und dokumentieren<br />

ihre Trainingserfolge auf einem Fitnessbogen.<br />

Dies dient vor allem als<br />

Motivations- und Erinnerungshilfe.<br />

Die Studie soll zeigen, <strong>das</strong>s <strong>das</strong><br />

Programm die Lebensqualität steigert<br />

und gut zu Hause durchführbar<br />

ist. Dann könnte es zukünftig auch<br />

im ambulanten Bereich gegen chronische<br />

Fatigue eingesetzt werden.<br />

Das Sportprogramm der <strong>Deutsche</strong>n Fatigue<br />

Gesellschaft soll die Lebensqualität von<br />

Krebs-Patienten verbessern.<br />

Hepatitis-C-Virus greift in den Prozess<br />

der Vervielfältigung des anderen<br />

Virus-Typs ein und verhindert,<br />

<strong>das</strong>s <strong>das</strong> Hepatitis-B-Virus die Zelle<br />

verlassen kann. Dadurch reichert<br />

es sich ungewöhnlich stark in der<br />

Zelle an und aktiviert Signalwege,<br />

die wiederum die Krebsentstehung<br />

fördern.<br />

Die neuen Erkenntnisse bilden die<br />

Grundlage für dringend erforderliche<br />

innovative Diagnostik- und<br />

Therapiekonzepte. Denn jetzt wissen<br />

die Forscher genauer, wo neue<br />

Medikamente eingreifen müssen.<br />

Projektleitung: Priv. Doz. Dr. Thomas<br />

Bock, Abteilung für Molekulare Pathologie,<br />

Institut für Pathologie, Universitätsklinikum<br />

Tübingen<br />

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Magazin der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Krebshilfe</strong> Nr. 4 / 2007 Magazin der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Krebshilfe</strong> Nr. 4 / 2007

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