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Europa in 12 Lektionen - EU Bookshop - Europa

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30<br />

Das Übere<strong>in</strong>kommen von Schengen, das 1985<br />

von e<strong>in</strong>er ersten Gruppe von <strong>EU</strong>-Mitgliedstaaten<br />

unterzeichnet und später auf weitere ausgedehnt<br />

wurde (auch wenn sich Irland und das<br />

Vere<strong>in</strong>igte Königreich nicht beteiligen) regelt<br />

die polizeiliche Zusammenarbeit sowie die geme<strong>in</strong>same<br />

Asyl- und E<strong>in</strong>wanderungspolitik. An<br />

den <strong>EU</strong>-B<strong>in</strong>nengrenzen sollten Personenkontrollen<br />

nämlich ganz abgeschafft werden (siehe<br />

Kapitel 10: „Freiheit, Sicherheit und Recht“).<br />

Die Länder, die der <strong>EU</strong> seit 2004 beigetreten<br />

s<strong>in</strong>d, passen sich schrittweise den Regeln des<br />

Schengen-Raums an.<br />

b) Technische H<strong>in</strong>dernisse<br />

Für die meisten Erzeugnisse haben die <strong>EU</strong>-Mitgliedstaaten<br />

den Grundsatz der gegenseitigen<br />

Anerkennung der nationalen Bestimmungen<br />

übernommen. Erzeugnisse, die rechtmäßig <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>em Mitgliedstaat hergestellt und zum Kauf<br />

angeboten werden, müssen auch <strong>in</strong> allen anderen<br />

Mitgliedstaaten zugelassen werden.<br />

Der Dienstleistungsbereich konnte dank gegenseitiger<br />

Anerkennung oder der Koord<strong>in</strong>ierung<br />

nationaler Zulassungsvorschriften für<br />

bestimmte Berufe liberalisiert werden. Daher<br />

können heute Angehörige aus verschiedenen<br />

Bereichen, wie Recht, Mediz<strong>in</strong>, Fremdenverkehr,<br />

Bank- und Versicherungswesen, <strong>in</strong> jedem<br />

Mitgliedstaat arbeiten. Doch ist die Freizügigkeit<br />

der Arbeitnehmer noch längst nicht<br />

vollständig erreicht. Noch immer werden Menschen,<br />

die <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en anderen <strong>EU</strong>-Mitgliedstaat<br />

ziehen oder dort bestimmte Arbeiten verrichten<br />

wollen, beh<strong>in</strong>dert.<br />

Gezielte Maßnahmen sollen die Mobilität<br />

der Arbeitnehmer verbessern. Vor allem soll<br />

gewährleistet werden, dass die <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Mitgliedstaat<br />

erworbenen Berufsabschlüsse und<br />

Diplome <strong>in</strong> allen anderen Mitgliedstaaten anerkannt<br />

werden.<br />

Die Öffnung der nationalen Dienstleistungsmärkte<br />

führte beispielsweise dazu, dass Inlandstelefonate<br />

heute nur noch e<strong>in</strong>en Bruchteil<br />

dessen kosten, was sie vor zehn Jahren<br />

gekostet haben. Neue Technologien haben<br />

dazu geführt, dass das Internet vermehrt zum<br />

Telefonieren genutzt wird. Unter dem Wettbewerbsdruck<br />

s<strong>in</strong>d auch die Preise für Billigflüge<br />

<strong>in</strong> <strong>Europa</strong> beträchtlich zurückgegangen.<br />

c) Zollschranken<br />

Die Zollschranken s<strong>in</strong>d durch die teilweise Angleichung<br />

der nationalen Mehrwertsteuer-Sätze<br />

gesenkt worden. Über die Besteuerung von<br />

Investitionserträgen schlossen die Mitgliedstaaten<br />

und andere Länder (e<strong>in</strong>schließlich der<br />

Schweiz) e<strong>in</strong> Abkommen, das im Juli 2005 <strong>in</strong><br />

Kraft getreten ist.<br />

d) Öffentliche Aufträge<br />

Vergeben nationale, regionale oder lokale<br />

Behörden öffentliche Aufträge, können Bieter<br />

aus der gesamten <strong>EU</strong> ihr Angebot e<strong>in</strong>reichen,<br />

denn <strong>in</strong>zwischen gibt es Richtl<strong>in</strong>ien für<br />

Dienstleistungen, Lieferungen und Arbeiten<br />

<strong>in</strong> zahlreichen Sektoren, e<strong>in</strong>schließlich Wasser,<br />

Energie und Telekommunikation.<br />

III. Andere Bereiche mit Handlungsbedarf<br />

a) F<strong>in</strong>anzdienstleistungen<br />

Der <strong>EU</strong>-Aktionsplan zur Schaffung e<strong>in</strong>es <strong>in</strong>tegrierten<br />

Marktes für F<strong>in</strong>anzdienstleistungen<br />

bewirkt, dass die Darlehenskosten für Unternehmen<br />

und Verbraucher s<strong>in</strong>ken und die Sparer<br />

sich ihre Anlageform aus e<strong>in</strong>em größeren<br />

Angebot von Investmentprodukten – Spar-<br />

und Rentenpläne – von e<strong>in</strong>em europäischen<br />

Dienstleister ihrer Wahl heraussuchen können.<br />

Außerdem s<strong>in</strong>d grenzüberschreitende Zahlungen<br />

günstiger geworden.<br />

b) Adm<strong>in</strong>istrative und technische<br />

Beschränkungen der Freizügigkeit<br />

Die <strong>EU</strong>-Mitgliedstaaten tun sich häufig auch<br />

jetzt noch schwer, die Standards und Normen<br />

der anderen zu übernehmen oder Zeugnisse<br />

von beruflichen Qualifikationen als gleichwertig<br />

anzuerkennen. Auch die unterschiedlichen<br />

nationalen Steuersysteme beh<strong>in</strong>dern die Markt<strong>in</strong>tegration<br />

und -effizienz.<br />

c) Produktpiraterie und -fälschung<br />

Zur Verh<strong>in</strong>derung von Piraterie und Fälschung<br />

von <strong>EU</strong>-Erzeugnissen s<strong>in</strong>d Schutzmaßnahmen<br />

erforderlich. Nach Schätzungen der Europäischen<br />

Kommission gehen durch diese Delikte<br />

<strong>in</strong> der <strong>EU</strong> jährlich Tausende von Arbeitsplätzen<br />

verloren. Deshalb bemühen sich die Kommission<br />

und die nationalen Regierungen um die<br />

Ausweitung des Urheberrechts- und des Patentschutzes.

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