Liebe Gemeindemitglieder, wenn wir an <strong>Weihnachten</strong> <strong>den</strong>ken, <strong>den</strong>ken wir an einen bunt geschmückten Weihnachtsbaum, an das Jesuskind in der Krippe, an ein üppiges Essen im Familienkreis, an <strong>den</strong> Besuch der Christmette und nicht zuletzt an viele Geschenke. Klirrend kalte Wintertage vervollständigen unser Bild von einem traumhaften Weihnachtsfest. Doch was ist das eigentlich wichtige am Weihnachtsfest, der Grund unserer Festfreude: die Geburt von Jesus Christus! Die Freude über die Geburt Jesu teilen mit uns auch <strong>Christen</strong> anderer Nationalitäten und Religionsgemeinschaften, die in unserer Gemeinde (Jutta Rademacher) PGR-Vorsitzende (Maria Wissing) PGR-Vorstand (Markus Hungerkamp) PGR-Vorstand Titelbild: Orthodoxe Ikone aus dem Ikonenmuseum Recklinghausen leben. In diesem Advents- und Weihnachtsbrief geben uns unsere Nachbarn einen Einblick darin, wie sie <strong>Weihnachten</strong> feiern. Doch haben sie die gleichen Vorstellungen von einem „traumhaften Weihnachtsfest“? Sicherlich unterscheidet sich die Art zu feiern in Riten und Bräuchen, wo<strong>bei</strong> der Grund zur Freude uns allen gemeinsam ist. Uns verbindet der Glaube und die Gewissheit, dass Gott uns Jesus, seinen menschgewor<strong>den</strong>en Sohn, als Zeichen seiner unendlich grossen Liebe geschenkt hat. Vertrauend auf diese Liebe, wünschen wir Ihnen allen ein friedvolles und gesegnetes Weihnachtsfest. (Dr. Klaus Winterkamp) Pfarrer (Beate Angenendt) PGR-Vorstand <strong>Weihnachten</strong> <strong>bei</strong> ... Frohe <strong>Weihnachten</strong>! Sretan Bozic! Feliz Natal! Błogosławionych Świąt Bożego Narozenia! ¡ Feliz Navidad ! In diesen und in vielen anderen Sprachen wer<strong>den</strong> sich auch in diesem Jahr wieder die Menschen zum Weihnachtsfest begrüßen. Christlicher Glaube ist schließlich weltumspannend, ökumenisch – im ursprünglichen Sinn des Wortes – „katholisch“. Die große weite christliche Welt gibt es in Liebfrauen auch im Kleinen. Ein Großteil der christlichen Bürger unserer Stadt, die anderer Nationalität sind, feiern nämlich Woche für Woche in <strong>den</strong> Gottesdiensträumen von Liebfrauen die Eucharistie. Je<strong>den</strong> Sonntag um 13.00 Uhr kommen die Katholiken kroatischer Sprache in der Anbetungskapelle der Liebfrauenkirche zur Messfeier zusammen. Mehrstimmige, sehr gefühlvolle Gesänge prägen die Liturgie, die etwa 40 Teilnehmer unter der Leitung des Kroatenseelsorgers für das westliche Münsterland, Pater Jakov Kupresanin OFM, mitfeiern. In St. Martin versammeln sich alle 14 Tage 80 bis 100 syrisch-orthodoxe <strong>Christen</strong> (oft Aramäer genannt) mit Pfarrer Lahdo Kaya aus Gronau zur Eucharistiefeier im syrisch-antiochenischen Ritus, der in seinen Ursprüngen bis ins 4. Jahrhundert zurückreicht. Die <strong>Christen</strong> der syrischen Tradition sind stolz darauf, dass in ihren Gottesdiensten noch immer die Sprache zu hören ist, die Jesus selbst gesprochen hat und in der seine Jünger gebetet und sein Evangelium zuerst verkündet haben. In der St. Agnes Kapelle feiern – ebenfalls im 14-tägigen Rhythmus – ungefähr 30 Gläubige der serbisch-orthodoxen Kirche gemeinsam mit ihrem Seelsorger Dusko Spasojevic Eucharistie. Die Gottesdiens- te der serbisch-orthodoxen Kirche, die 1219 Selbständigkeit erlangte, wer<strong>den</strong> in serbischer Sprache gefeiert und gehören zum slawischen Zweig der byzantinischen Liturgie, die unter <strong>den</strong> orientalischen Liturgien am weitesten verbreitet ist. Ferner haben die römisch-katholischen <strong>Christen</strong> polnischer, portugiesischer und spanischer Sprache in der St. Agnes Kapelle ihren Gottesdienstort. Etwa 100 polnische Katholiken feiern an jedem zweiten Samstag eines Monats die Eucharistie als Vorabendmesse. Dazu reist aus Recklinghausen Kaplan Zbigniew Mielcarek an. Einmal monatlich – sonntags um 15.30 – versammeln sich auch die portugiesischen Katholiken zur Messfeier. Dafür kommt aus Münster der Leiter der Seelsorge für die Gläubigen der portugiesischen Sprache im Bistum Münster, Pater Vitor Coutinho, nach St. Agnes. Schließlich treffen sich alle zwei Wochen sonntags um 11.20 Uhr die spanischen Katholiken in der St. Agnes- Kapelle. Dann feiert Pater Rogelio Vences mit ungefähr 50 Teilnehmern die Messe in spanischer Sprache. Wie sie teils eigene, jahrhundertealte Riten haben – die syrisch-orthodoxen <strong>Christen</strong> oder die serbisch-orthodoxen <strong>Christen</strong> zum Beispiel –, so besitzen die einzelnen Konfessionen und Nationalitäten auch besondere, zum Teil sehr lang zurückreichende Weihnachtsbräuche. Darin möchten Vertreter der einzelnen Riten und Nationalitäten, die in Liebfrauen zu Gast sind, nachfolgend einen kleinen Einblick geben. Herzlichen Dank allen Autoren!