44.Ausgabe Söetelsche <strong>Na</strong>chrichten <strong>Sommer</strong> <strong>2013</strong> Bilderrätsel Wer sind die Jungen? Wir haben hier ein Bild zur Einschulung 1957. Schreiben Sie uns bis zum 31.07.<strong>2013</strong>, wen Sie unter welcher Nummer erkannt haben, an unser Büro von <strong>Senioren</strong> „<strong>Miteinander</strong>-Füreinander“ Hindenburgstraße 7 in 41749 Viersen-Süchteln oder als E-Mail an manfredhoeges@hotmail.de. Die Einsendung mit den meisten richtigen <strong>Na</strong>men erhält den gespendeten Sachpreis. Bei mehreren gleichen Lösungen wird ausgelost. Gewinner des Bilderrätsels Frühjahr <strong>2013</strong> Mit beigefügter Einsendung der Lösung hat Ingrid Kleinmanns aus Süchteln die meisten richtigen <strong>Na</strong>men benannt. Eine große lesbare Lösungskopie liegt im Büro aus und kann dort eingesehen werden. 34
44.Ausgabe Söetelsche <strong>Na</strong>chrichten <strong>Sommer</strong> <strong>2013</strong> Klassenfoto – Klassengeschichten - Teil 2 Kath. Volksschule Süchteln Jahrgang 1955 von Dr. H.W. Neetix Heute bin ich wieder bei dem Foto aus dem Jahr 1955 aus der Winterausgabe 2012. Es fällt mir schwer, die <strong>Na</strong>men aller Schulkameraden zusammen zu bekommen, wobei das größte Problem ist, mich selbst auf dem Foto wiederzufinden. Insofern bin ich auf die Aufklärung gespannt, die die Redaktion mir zugesagt hat. Die Kerntruppe habe ich sofort registriert, nämlich die Gang, „boygroup“ würde man heute sagen, mit der ich eine schöne Zeit meiner Jugend verbracht habe. Das Operationsfeld dieser Straßenbande war groß. Es umfasste sowohl die Süchtelner Höhen als auch ein schmales Flüsschen, das parallel zur Niers verlief und damals ein lebendiges Biotop war. Je nach Lust und Laune bevölkerten wir mal Wald, mal Hügel oder holten uns ein paar Blutegel aus dem Biotop, um sie zur Demonstration von Mutproben einem Neuanwärter ans Bein zu setzen. Nur wir selbst hielten uns dezent zurück. Ein weiteres Aktionsfeld hatten wir auch in unserer direkten Umgebung, in der wir wohnten. Da war natürlich die Straße, die eigentlich nur für uns da war, denn die paar Autos, die fuhren, störten uns nicht. Die Straße, vor allem die ersten Stücke von Asphaltstrecken, nutzten wir für unsere Rollschuhakrobatik, insbesondere für das Rollschuhhockey. Viel Ärger gab es mit den Anwohnern, denn die Stahlrollschuhe früherer Prägung waren zu laut. Ich habe mehrere Paare davon verschlissen. Der Ersatzbedarf nahm allerdings noch zu, als die Stahlräder durch Plastikoder später Gummiräder ersetzt wurden. Letztere ermöglichten tatsächlich ein leiseres Gleiten. Wurden wir von der Straße vertrieben, wichen die Straßenpänz auf den größten Abenteuerspielplatz vom Rheinland aus. Er begann gleich hinter der Schulmauer und bestand aus Schrebergärten, Lagerstätten für Diversa, z. B. Baumaterialien sowie einigen privaten Grundstücken, die von hohen Begrenzungsmauern umgeben waren. Diese eigneten sich sehr gut, um Balance- und Akrobatikübungen zu machen. Was die Datschen in der Laubenkolonie anbelangt, so haben wir deren Inhalt, d. h. die Einrichtung, gegeneinander ausgetauscht und uns diebisch gefreut, wenn ihre Eigentümer in Orientierungslosigkeit verfielen. Wir achteten allerdings bei der Umräumaktion peinlich genau darauf, dass nichts zu Bruch ging. Getoppt wurde das Ganze durch den Neetixschen Kohlehof mit Holz- und Zementlager. Hier waren Mutproben angesagt, um von den großen Schuppen auf die hohen Kohleberge zu springen und dabei manchmal kopfüber herunter zu kullern. Dabei habe ich so die eine oder andere Lederhose zerrissen. Das Neetixsche Zementlager diente uns in der Winterzeit, wenn wir zu Hause sitzen mussten, als Rohstoffquelle, um z. B. Burgen aus Gips zu bauen. Einmal haben wir eine solche fertiggestellt, die aufgrund ihres Gewichts weder von meinem Vater alleine, noch von ihm mitsamt zwei seiner Freunde fortgetragen werden konnte. Um den Abenteuer-Freizeitspaß abzurunden, gab es zur Abwechslung noch einen Bauernhof, der das Indianer- und Cowboyzentrum war. Mitten in der Stadt lag er und gehörte der Verwandtschaft. Er besaß große Hallen voller Pferdewagen, auch einen riesigen Pferdeschlitten und, nicht zu übersehen, einen Leichenwagen, wie man ihn aus italienischen Mafiafilmen kennt und einen Krankenwagen, ebenfalls als Pferdegespann. Was auf dem Hof auch nicht fehlte, waren Schweine, Pferde und Kühe, garniert mit den Hühnern auf dem Mist. Selbstverständlich gehörte auch ein Hofhund dazu, der auf den <strong>Na</strong>men Senta hörte. Dieser hatte sich nicht mit dem Hofgelände als sein angestammtes Operationsgebiet zufrieden gegeben, sondern seinen Rundlauf auf das gesamte Innenstadtgebiet ausgedehnt. Bei diesen allmorgentlichen Wanderungen landete er immer auch in der Schule, vor dem Klassenzimmer seines Herrchens, verweilend bis zur Pause, um dann vom Herrchen nach Hause geleitet zu werden. Das Hundesitin geschah unter Missbilligung des Rektors, der aber dieses Tagesereignis nicht abstellen konnte, denn das Tier, ein großer,beachtlicher Schäferhund, hatte alle Argumente wie Gebiss und Power auf seiner Seite. Auch fanden wir es sehr interessant, in den Sandgruben, die Schmalspurbahnen hatten, mit den entkoppelten Wagen zu fahren. Einmal ertappt, hatten uns die Arbeiter mit Altöl die Gesichter geschwärzt. Auf dem <strong>Na</strong>chhauseweg achteten wir darauf, von niemandem gesehen zu werden. Im Keller eines Mitschülers versuchten wir mit allen Mitteln, die Schmiere wieder abzubekommen. Das gelang nur zum Teil. Mit total rot gescheuerter Haut und Restölflecken kamen wir zu Hause an. Die schwachen Erklärungsversuche, wir hätten Indianer gespielt und uns die falsche Farbe ins Gesicht geschmiert, wurden mit Skepsis und mit hochgezogenen Augenbrauen unserer Mütter aufgenommen. 35